DE2655145A1 - Verfahren zum verschweissen von membranen aus fluorierten polymeren - Google Patents
Verfahren zum verschweissen von membranen aus fluorierten polymerenInfo
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Description
2655H5
BASF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O.Z. ^2 311 vG/ML
67OO Ludwigshafen, den 02.12.1976
Verfahren zum Verschweißen von Membranen aus fluorierten Polymeren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen von Membranen
aus fluorierten Polymeren, die Gruppen mit austauschbaren
Η-Ionen enthalten.
Fluorierte Polymere mit den Säuregruppen -SO,H, -COOH oder -ΡΟ-,Ηρ
in der Polymerkette werden aufgrund ihrer ausgezeichneten Chemikalienbeständigkeit
und ihrer Ionenaustauscheigenschaften an
Stelle von anderen, meist auf Basis Styrol-Divinylbenzol beruhende
Kationenaustauscher herangezogen, wenn diese dem Chemikalien- und/
oder Temperaturangriff nicht mehr gewachsen sind.
Für Membranen aus fluorierten Kationenaustauschern hat sich in der
Chlor-Alkali-Industrie ein neues Einsatzgebiet aufgetan. Die Verwendung
derartiger chlor- und alkalibeständiger stromleitender Kationenaustauschermembranen
ermöglicht es, in den bisherigen Diaphragmazellen zur Herstellung von Chlor und Natronlauge aus Natriumchloridlösung
die Asbestdiaphragmen zu ersetzen.
Für die Elektrolyse in Membranzellen werden möglichst dünne Membranen
eingesetzt, um den elektrischen Widerstand niedrig zu halten. Eine besondere Ausführungsform der Kationenaustauschmembranen
besteht daher aus ca. 0,1 bis 0,3 mm dünnen Membranen oder Folien, die zur mechanischen Verstärkung häufig eine Einlage aus
einem Gewebe enthalten.
Während des Gebrauches der fluorierten Kationenaustauschermembranen
können Risse oder auch kleine, stecknadelkopfgroße Löcher oder sonstige Undichtigkeiten in der Membrane auftreten. Derart
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beschädigte Membranen lassen sich für die Chlor-Alkali-Elektrolyse
nicht mehr verwenden, da eine Absperrung des Kathodenraums gegen ein Eindringen von NaCl-Lösung nicht mehr gegeben ist. Es
bestand daher der Wunsch, beschädigte Membranen durch Aufschweißen von intakten Membranstücken auf die Undichtigkeiten zu reparieren.
Nach einem in der US-PS 3,884,885 angegebenen Verfahren besteht die Möglichkeit, fluorierte Kationenaustauschermembranen nach
einer speziellen Vorbehandlung zu verschweißen. Die Vorbehandlung geschieht dadurch, daß man die Wasserstoffionen oder Metallionen
der Membran gegen großvolumige organische tertiäre oder quaternäre Ammoniumionen austauscht. Auf diese Art, Z0B0 mit Tetrabutylammoniumhydroxid,
präparierte Membranen lassen sich dann bei 230
bis 24O°C und einem Druck von 26 kp/em miteinander verschweißen. Vor Wiederverwendung als Elektrolysemembran muß die organische
Ammoniumgruppe wieder gegen H oder Metallion rückgetauscht werden. Diese mehrmalige Behandlung mit speziellen organischen
Ammoniumbasen ist umständlich und zeitaufwendig. Außerdem können wegen der geringeren thermischen Stabilität der Ammoniumbasen beim
Verschweißen Zersetzungserscheinungen auftreten. An den verschweißten
Stellen werden leicht Gasblasen eingeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verschweißen
von Membranen aus Fluoridpolymeren zu schaffen, das
die Nachteile bekannter Verfahren nicht hat.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein verbessertes Verfahren zum Verschweißen von Membranen aus fluorierten Polymeren, die Gruppen
mit austauschbaren Η-Ionen enthalten. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der zu verschweißenden Membranen
in der H-Porm vorliegt und die Verschweißung bei Temperaturen von 200° bis 35O°C und einem Preßdruck von 1 bis 100 bar vorgenommen
wird»
Unter "fluorierten Polymeren", aus denen die Membranen bestehen, sind solche Polymeren mit einer Fluor-Kohlenstoff-Kette zu ver-
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stehen, die außerdem noch Gruppen enthalten, in denen die Kationen
durch Η-Ionen ausgetauscht werden können. Diese Gruppen können
direkt an der Fluorkohlenstoffhauptkette des Polymeren gebunden sein, sie können aber auch an einer seitenständigen Kette haften.
Gruppen, in denen die Kationen durch Η-Ionen ausgetauscht werden können, sind beispielsweise die -SO-,Χ, die -COOX und die -PO^X,
wobei X für ein Alkalimetall, z.B. Natrium und Kalium steht, aber auch in ausgetauschter Form Wasserstoff sein kann. Die austausch-
1 2 baren Gruppen können aber auch eine -SO„NR R -Gruppe sein, worin
1 2
R Wasserstoff, Natrium oder Kalium und R eine Alkylgruppe ist. Die Verwendung derartiger Polymeren als Membran für Elektrolysen
ist beispielsweise in der US-PS 3,884,885 sowie in den Patentschriften US-PS 3,784,399, US-PS 3,770,567, DT-OS 24 37 395,
DT-OS 24 47 540, DT-OS 24 46 194 und DT-OS 25 58 393 beschrieben.
Die Folien, die als Membranen für Elektrolysezwecke verwendet werden,
haben meistens eine Dicke zwischen 10 und 2 000,um, insbesondere
zwischen 100 und 300,um.
Zum Verschweißen soll das Polymere mindestens einer der zu verschweißenden
Membranen überwiegend in der Η-Form vorliegen. Es ist darunter zu verstehen, daß zwischen 50 bis 100 % der austauschbaren
Gruppen die Η-Form haben. Unter Η-Form ist die Form der austauschbaren Gruppen zu verstehen, bei denen das Kation ein
Wasserstoffion ist. Nähere Einzelheiten können aus dem Buch über
"Ionenaustauscher" von K. Dorfner entnommen werden, das in
3. Auflage im Verlag Walter DE Gruyter & Co., Berlin, 1970, erschienen ist. Näheres Seite 47 ff.
Die zu verschweißenden Membranen aus fluorierten Polymeren, wie sie z.B. in Elektrolysezellen verwendet werden, werden zum überführen
in die Η-Form mit Mineralsäuren, z.B. mit 10 #-iger Salzsäure
oder Salpetersäure, bei Temperaturen, die zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt liegen, für 0,1 bis 20 Stunden behandelt.
Danach werden die Membranen gewaschen und getrocknet. Sie können
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im luftgetrockneten Zustand verschweißt werden. Bei kleineren
Verschweißstellen von einigen cm Fläche ist ein einfaches Abwischen
des an der Membranoberfläche haftenden Waschwassers als Trocknung völlig ausreichend. Die Verschweißung wird bei Temperaturen
von 200° bis 35O0C, vorzugsweise zwischen 230° und 28O°C
vorgenommen. Die Preßdrücke betragen 1 bis 100, vorzugsweise 1,5 bis 20 bar.
Zum Verschweißen werden auf die schadhaften Stellen Membranteile aufgelegt, die größer sind als die schadhaften Stellen. Danach
wird in einer Preße auf die erforderliche Temperatur unter dem anzuwendenden Druck erhitzt. Danach wird unter Preßdruck abgekühlt
und dann die Preße entspannt. Das Abkühlen unter Preßdruck kann jedoch ohne irgendwelche Nachteile entfallen.
Erfindungsgemäß soll mindestens eine der zu verschweißenden Membranenteile
in der Η-Form vorliegen. D.h. es können z.B. die auszubessernden Membranen mit Alkaliionen beladen sein, wobei
lediglich das zur Ausbesserung verwendete Membranenstück in der H-Porm vorliegen muß. Es können vorteilhaft auch beide der zu
verschweißenden Membranen in der H-Porm vorliegen.
Verschweißt wurde eine Kationenaustauschermembran, die aus einem
125,um dicken homogenen Film aus einem Perfluorsulfonsäurepolymeren
mit dem Äquivalentgewicht 1200 (g Polymer/Äquivalent SuIfonsäure)
besteht und die mit einem aus Polytetrafluoräthylen mit ca. 18 Maschen pro 1 cm verstärkt ist. Die Padendicke des Gewebes
beträgt 250 bis 35O,um, Solche Membranen sind beispielsweise
in der US-Patentschrift 3,884,885, Beispiel 1, beschrieben.
ρ Vor Verschweißung eines 10 cm langen Risses in der 1,25 m großen
Membran wurde die in der Na+-Porm befindliche Membran sowie ein
Deckstück aus gleichem Material in der Größe 15 x 5 cm zur überführung
in die Säureform für die Dauer von 12 Stunden in 10 #-iger Salzsäure bei 23°C gelagert. Nach gründlicher Spülung mit destil-
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liertem Wasser und nach Trocknung an der Luft bei Raumtemperatur
wurde die kleinere Membran über den Riß gelegt und in einer Presse mit elektrisch beheizten, temperaturgeregelten Stempeln bei
250° bis 255°C und einem Druck von 10 bar fünf Minuten lang verschweißt«
Zur Vermeidung von Verklebungen wurden die in der Presse liegenden
Membranflächen'beidseitig mit je einer 50,u starken Folie
aus Polytetrafluoräthylen abgedeckt. Darauf kam je eine 2 mm starke, bis 3000C temperaturbeständige Silikongummiplatte. Die
Gummiplatte diente zur besseren Druckverteilung,,
Die verschweißte Stelle zeigte keinerlei eingeschlossene Gasblasen.
Sie wies auch nach 7-tägiger Elektrolyse mit NaCl als Anolyt noch keine Undichtigkeiten auf.
Beispiele 2 und 3
Die Vorbereitung der Membranen wie auch die "Sandwichanordnung" in der Presse war die gleiche wie im Beispiel 1. Aufgetretene
kleine Löcher in der Größe einer Maschenweite der Membran werden mit kreisrunden Flicken aus gleichem Material mit einem Durchmesser
von 2 cm abgedeckt. Die Flicken bestanden im Beispiel 2 aus einem Polymeren der H -Form, im Beispiel 3 hingegen aus der
Na+-Form. Die Grundmembran lag in ihrer Η-Form vor. Die günstigsten
Verschweißbedingungen betrugen:
Flicken in der | Temp. 0C |
Druck bar |
Zeit min |
|
Beispiel 2 | H+-Form | 240 260 . |
2-3 2-3 |
VjJ VJl |
Beispiel 3 | Na+-Form | 280 | 1,6 | 5 |
Die aufgeschweißten Flicken hafteten auch nach 17-stündigem Kochen
in gesättigter NaCl-Lösung noch fest auf ihrer Unterlage.
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Jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 und 3
wurde versucht, zwei jeweils in der Na-Form befindliche Membranen zu verschweißen. Dabei trat keine Verschweißung auf. Der aufgesetzte
Flicken ließ sich leicht von der Membranunterlage abziehen.
Zur Verschweißung gelangte eine 0,25 mm starke, klare, unverstärkte
Membran aus einem perfluorierten Sulfonsaurepolymeren. Der chemische Aufbau ist der gleiche wie bei der im Beispiel 1
angeführten Membran. Die VerschweißungsVorbereitungen waren wie
im Beispiel 2» Die optimalen Verschweißbedingungen wurden eine Temperatur von 26O°C, ein Druck von 2 bar und eine Zeit von
5 Minuten ermittelt.
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Claims (1)
- ΰ.ζ. 32 311PatentanspruchVerfahren zum Verschweißen von Membranen aus fluorierten Polymeren, die Gruppen mit austauschbaren Η-Ionen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere in mindestens einem der zu verschweißenden Membranen in der Η-Form vorliegt und die Verschweißung bei Temperaturen von 200 bis 350 C und einem Preßdruck von 1 bis 100 bar vorgenommen wird.BASF Aktiengesellschaft809823/0369
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