DE2722447C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Einsetzen intra­ dermischer Nadeln in die Haut, mit einem hohlen, läng­ lichen Gehäuse, in dem ein Nadelhalter angeordnet ist, der eine kurze Nadel aus magnetisierbarem Metall trägt und mit dieser aus dem Gehäuse ausfahrbar ist.

Ein Gerät der eingangs genannten Art ist in der DE-AS 26 57 053 beschrieben worden. Dieses Gerät eignet sich dazu, Akupunkturnadeln mühelos und zum Zwecke der Akupunkturbehandlung sicher in die Haut einzustechen. Es ist jedoch an keiner Stelle dieser Druckschrift zu entnehmen, daß die verwendeten Nadeln in irgendeiner Weise magnetisiert werden sollen.

Aus der FR-PS 9 49 989 ist lediglich ein Gerät zum Einsetzen von Akupunkturnadeln bekannt. Dieses ist aber vollkommen anders aufgebaut als das eingangs erwähnte. Hierbei werden im Gegensatz zu dem Gerät gemäß der DE-AS 26 57 053 sehr schlanke, lange Nadeln verwendet, die mittels Federdruck automatisch in die Haut einge­ stochen werden.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Wirksamkeit solcher Behandlungen durch Einsatz von Magnetfeldern erhöht werden kann. So ist es bereits aus der DE-OS 22 35 015 bekannt, Magnete anstelle von Nadeln an den Akupunktur­ stellen auf der Haut, bspw. durch Klebung, zu befestigen. Diese sind jedoch nur in der Lage, ein verhältnismäßig großflächiges und gleichmäßiges Magnetfeld zu induzieren und kein Wechselfeld, da sie ortsfest angeordnet sind.

Auch sind in der US-PS 6 75 527 und der DE-OS 20 22 360 Magnetbürsten bekannt, mit denen die Behandlung der menschlichen Körperoberfläche mittels der Felder von Permanentmagneten im Bereich der Kopfhaut möglich ist.

So ist aus der US-PS 6 75 527 eine Haarbürste bekannt, bei der die Stifte von permanentmagnetischen Platten abstehen. Diese sind dazu eingerichtet, die magnetische Kraft auf das Haar und die Kopfhaut zu übertragen. Stifte und Permanentmagnet bilden hierbei eine untrenn­ bare Einheit. Die gezielte Behandlung eines isolierten, begrenzten Punktes ohne gleichzeitige Beeinflussung eines relativ großen Umgebungsbereiches ist nicht mög­ lich.

Ähnliches gilt auch für die DE-OS 20 22 360, welche ebenfalls eine Haarbürste betrifft, in welcher neben Stabmagneten auch Borsten aus Kunststoff und auch aus Metall eingelassen sind, wodurch eine bestimmte Aus­ bildung des Magnetfeldes stattfinden soll. Auch hierbei bilden Stabmagnete und Borsten bzw. Stifte eine Einheit. Eine gezielte punktförmige Behandlung ist ausgeschlossen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin­ dung die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Gerät derart weiterzubilden, daß intradermische Nadeln nach Anordnen in der Haut jeweils auf einfache Art und Weise einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem der Nadelaustrittsöffnung entgegengesetzten Ende des Gehäuses ein Permanentmagnet in Form einer Pastille vorgesehen ist, die aus Gummi oder Kunststoffmaterial besteht, das mit Ferrit beschichtet ist, und daß die Pastille auf ihren beiden einander gegenüberliegenden Oberflächen eine Doppelmagnetisierung aufweist, so daß beide Oberflächen zusammen vier Magnetpole aufweisen, wobei ein Pol auf einer Oberfläche einem gegensätzlichen Pol auf der gegenüberliegenden Oberfläche gegenüberliegt und auf jeder Oberfläche zwei gegensätzliche Pole ange­ ordnet sind.

Aufgrund der Anordnung des Permanentmagneten in Form einer Pastille am Ende des Gehäuses des erfindungsge­ mäßen Gerätes kann der Benutzer nach Einstechen der nicht magnetisierten Akupunkturnadel in die Haut diese in einfacher Weise einem magnetischen Wechselfeld aus­ setzen. Dazu dreht er den Apparat, von dem die Nadel ausgeworfen wurde, drückt die magnetische Pastille an den Nadelschaft und läßt sie sich um sich selbst drehen, um sie allen möglichen Einstellungen darzubieten. Auf diese Weise wird an einer sehr begrenzten Stelle an der Nadelspitze, also unterhalb der Hautoberfläche, im subkutanen Gewebe ein Magnetpol induziert und es entsteht ein Magnetfeld exakt kreisförmig um die Nadel herum, dessen Feldlinien weitgehend rechtwinklig zur bzw. durch die Hautoberfläche verlaufen. Es wird also keine ausgedehnte Fläche, sondern eine sehr eng be­ grenzte, jedoch tiefreichende Zone des Gewebes vom Magnetfeld durchsetzt.

Da die Pastille auf jeder Oberfläche zwei gegensätz­ liche Magnetpole aufweist, braucht man sie nur um sich selbst zu drehen, um rhythmisch abwechselnd einen ma­ gnetischen Nord- oder Südpol am Nadelende zu induzieren, wobei die Drehgeschwindigkeit die Frequenz des Pol­ wechsels bestimmt und somit wahlweise tonisierende oder sedierende Behandlung erfolgt.

Sagital verlaufende Feldlinien mit wählbarer Wechsel- oder Pulsfrequenz konnten bisher nur mit sog. Durch­ flutungsgeräten erzeugt werden, jedoch nicht punktförmig lokal konzentriert. Allgemein üblich sind Durchflutungs­ behandlungen mit relativ hohen magnetischen Feldstärken. Diese Geräte sind jedoch sehr groß und teuer in der Anschaffung. Die Erfindung spart nicht nur solche teuren Geräte ein, sondern führt auch zu einer völlig neuen Therapieform. Wo wirksame Akupunkturpunkte sehr dicht beieinanderliegen, z. B. am Ohr bei der Aurikuloakupunktur, ist diese magnetische Therapieform die einzig mögliche überhaupt; denn erstens kann man mit Magnetbürsten keine Ohren behandeln und zweitens laufen die Feldlinien oberflächenparallel (transversal, und nicht sagital), so daß Nachbarpunkte unerwünscht und z. B. anstatt sedie­ rend tonisierend mit beeinflußt werden.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 - einen Längsschnitt durch eine Ausfüh­ rungsform des erfindungsgemäßen Gerätes,

Fig. 2 - den Gebrauch des erfindungsgemäßen Gerätes gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 - die beiden Seiten der magnetisierten Pastille.

In Fig. 1 ist ein Gerät dargestellt, das für das Ein­ stechen von kleindimensionierten Nadeln in das Gewebe einer Person geeignet ist. Dieses Gerät besteht aus einem Gehäuse 1 in Form einer Hülse, deren Unterseite 1 a form­ schlüssig mit einer Axialdruckvorrichtung verbunden ist, die nach vorne aus der Öffnung des Gehäuses herausragt. Das freie Ende dieser Druckvorrichtung ist gespalten, um den Schaft einer sehr kleinen Flachnadel 3 aufzunehmen. Im Gehäuse 1 gleitet ein Hohlzylinder 4 in einer Führung und geht in einen Rohrteil 5 über, der den herausragen­ den Teil der Druckvorrichtung 2 umgibt und die Kontraktion ihres gespaltenen Endes auf die Nadel hinsichtlich ihres Zurückhaltens gewährleistet. Dieser Teil 5 ragt beträcht­ lich über die Nadel 3 hinaus und enthält eine erweiterte Ausmündung 5 a, die Nadelaustrittsöffnung, innerhalb derer der genannte Spalt ausgedehnt werden kann, um die Nadel freizugeben. Das Ende des Rohrteiles 5 wird auf die Stelle gedrückt, an der die Nadel einstechen soll; anschließend wird auf das Gehäuse 1 Druck ausgeübt, so daß die Druckvorrichtung 2 vorrückt und die Nadel 3 mit in Bewegung setzt. Sobald diese eingestochen ist, kann das Gerät frei zurückgezogen werden, denn der Spalt, der den Schaft der Nadel umschlossen hielt, konnte sich zur Nadelaustrittsöffnung 5 a öffnen.

Entsprechend der Erfindung wurde am Boden 1 a des Gehäu­ ses 1 ein Permanentmagnet in Form einer Pastille 6 angebracht. Im dargestellten Beispiel umfaßt der Unter­ teil 1 a zu diesem Zweck auf seiner Außenseite ein Lager 1 b, in dem die Pastille 6 eingeklinkt, geklebt oder auf andere Weise eingefaßt ist.

Fig. 2 zeigt den Gebrauch des so eingerichteten Gerätes. Sobald die Nadel 3 in das Gewebe 7 eingestochen worden ist, wobei ihr Schaft 3 a außerhalb bleibt, wird das Gerät gedreht und die Pastille 6 gegen den genannten Schaft 3 a gedrückt, um die Nadel zu magnetisieren. Die Erfahrung lehrt, daß die besten Resultate erzielt werden, wenn die Pastille am Kontaktpunkt mit dem Schaft gedreht wird.

Aufgrund der äußerst kleinen Dimensionen der Nadel ist die so erzielte Magnetisierung nicht dauerhaft, jedoch kann der Vorgang beliebig oft wiederholt werden, um sicherzustellen, daß die Nadel für die Ansprüche der Behandlung ausreichend magnetisiert bleibt.

Die Pastille 6 kann aus jedem geeigneten Material gefer­ tigt sein, das mit Ferrit beschichtet ist, dabei wird trotz der nah beieinanderliegenden Pole eine relativ starke und dauerhafte Magnetisierung ermöglicht. Die Praxis hat gezeigt, daß ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden, wenn mit solchen Ferriten beschichteter Gummi verwandt wird. Auf jeder Seite der Pastille 6 sind zwei Pole vorgesehen, so daß, wie in Fig. 3 dargestellt, der Nord-Pol der einen Seite sich zum Süd-Pol der anderen lotrecht befindet und umgekehrt.

Claims (1)

1. Gerät zum Einsetzen intradermischer Nadeln in die Haut, mit einem hohlen, länglichen Gehäuse, in dem ein Nadel­ halter angeordnet ist, der eine kurze Nadel aus magneti­ sierbarem Metall trägt und mit dieser aus dem Gehäuse ausfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Nadelaustritts­ öffnung (5 a) entgegengesetzten Ende des Gehäuses (1) ein Permanentmagnet (6) in Form einer Pastille vorge­ sehen ist, die aus Gummi oder Kunststoffmaterial besteht, das mit Ferrit beschichtet ist, und daß die Pastille (6) auf ihren beiden einander gegenüberliegen­ den Oberflächen eine Doppelmagnetisierung aufweist, so daß beide Oberflächen zusammen vier Magnetpole aufwei­ sen, wobei ein Pol auf einer Oberfläche einem gegen­ sätzlichen Pol auf der gegenüberliegenden Oberfläche gegenüberliegt und auf jeder Oberfläche zwei gegensätz­ liche Pole angeordnet sind.