DE2754765C2 - Vorrichtung zur Erzeugung einer auf eine Gliedmaße eines Patienten einwirkenden, von einer Druckfluidquelle bezogenen Kompressionskraft - Google Patents

Description

55

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung einer auf eine Gliedmaße eines Patienten einwirkenden, von einer Druckfluidquelle bezogenen Kompressionskraft, mit einer einen Längenbereich der zu behandelnden Gliedmaße umschließenden, flexiblen Kompressionshülie, die einen nachgiebigen Hüllenteil und eine Anzahl in ihrer Längsrichtung angeordneter, quer verlaufender, getrennter Druckkammern enthält, die intermittierend aufgeweitet und entlastet werden können, wie sie aus der US-PS 36 59 593 bekannt ist

Es ist bekannt, daß die Geschwindigkeit der Blutströmung in den Gliedmaßen eines Patienten, insbesondere in den Beinen, während einer Behinderung des Patienten merkbar abnimmt Diese Stauung des Blutes tritt insbesondere bei chirurgischen Eingriffen, unmittelbar nach solchen Eingriffen und dann auf, wenn der Patient schon für längere Zeit an das Bett gefesselt ist Auch ist es bekannt daß die Blutstauung eine wesentliche Ursache für die Bildung von Thromben in den Gliedmaßen des Patienten ist die zu schweren Schaden fü·· den Patienten und sogar zu dessen Tod führen können. Darüber hinaus ist es bei bestimmten Patienten erwünscht. Flüssigkeit aus den interstitiellen Räumen der Gewebe der Gliedmaßen zu entfernen, um Schwellungen zu reduzieren, die mit Ödemen in den Gliedmaßen einhergehen. In einer älteren Patentanmeldung der Anmeiderin, die als DE-OS 26 48 513 veröffentlicht ist ist bereits eine Vorrichtung zur Erzeugung einer auf eine Gliedmaße eines Patienten einwirkenden Kompressionskraft vorgeschlagen worden, die den Zweck hat die Geschwindigkeit der Blutströmung in der Gliedmaße des Patienten zu vergrößern und die Ödembildung zu verringern. Diese Vorrichtung enthält eine Kompressionshülle und ein Steuergerät zum aufeinanderfolgenden Aufweiten und Entlüften von Druckkammern in der Kompressionshülle.

Um das Anlegen der im wesentlichen rohrförmigen Kompressionshülle der der eingangs genannten US-PS 36 59 593 zu erle.chtern, weist diese in dem Bereich unterhalb eines Schnürverschlusses oder dergleichen einen nachgiebigen Bereich auf, der das Festziehen oder Schließen des Verschlusses gestattet

Bei der Verwendung der vorgenannten Kompressionshüllen tritt die nachteilige Erscheinung auf, daß, um sich der verschiedenen Beinlängen der Patienten anpassen zu können, auch Kompressionshüllen verschiedener Länge bereitgehalten werden müssen, wenn auf eine optimale Wirkung der Kompressionshüiie Wert gelegt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Kompressionshülle selbst derart zu gestalten, daß sie der jeweiligen Beinlänge eines Patienten angepaßt werden kann, so daß ein und dieselbe Kompressionshülie für Patienten mit verschiedenen Beinlängen verwendet werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 dazu angegebenen Merkmale gelöst

Bei der neuen Vorrichtung kann damit die Kompressionshülie an unterschiedliche Längen der zu behandelnden Gliedmaßen angepaßt werden, womit ohne Aufwand für zusätzliche Bevorratung mit verschieden langen Kompressionshüllen stets eine optimale Anpassung an die Gegebenheiten des jeweiligen Patienten möglich ist

Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchein angegeben.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt Es zeigt

F i g. 1 eine Vorrichtung zur Erzeugung einer auf eine Gliedmaße eines Patienten einwirkenden Kompressionskraft gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung,

F i g. 2 eine der Kompressionshüllen der Vorrichtung gemäß F i g. 1 in einer Vorderansicht in einer Teildarstellung,

F i g. 3 die Kompressionshülie nach F i g. 2 in einer Ansicht von hinten,

F i g. 4 die Kompressionshülie gemäß F i g. 3 in einem senkrechten Schnitt gemäß der Linie 4-4 der F i g. 3,

Fig.5 eine Ventilationskammer in der Kompressionshülle, die zur Verringerung der Länge der Hülle gefaltet ist, in einem senkrechten Schnitt in einer Teildarstellung und

Fig.6 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Kornpressionshülle für eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer Vorderansicht und in einer Teildarstellung.

Die Kompressionsvorrichtung 20 gemäß Fig. 1 enthält ein Steuergerät 22 und zwei Kompressionshüllen 26, welche die Beine des Patienten über ihre Länge umschließen. Wie z. B. in der älteren Patentanmeldung, veröffentlicht als DE-OS 26 48 513, beschrieben ist, erzeugt das Steuergerät 22 intermittierend aus einer Druckgasquelle 5 Druckgasimpulse, die in vorbestinsmter zeitlicher Aufeinanderfolge den Kompressionshüllen 26 zugeführt werden, die hierzu über Leitungssätze 34a und 346 getrennt mit der Druckquelle S in Verbindung stehen. Die Kompressionshüllen 26 werden auch während periodischer Entleerungszyklen zwischen den Kompressionszyklen periodisch entleert.

Wie die F i g. 2 bis 4 erkennen lassen, enthäs jede der KompressionshüHen 26 nachgiebige Außen- und Innenwände 36 und 38, die aus einem fluidundurchlässigen Material, z. B. Polyvinylchlorid, bestehen. Die Wände 36 und 38 haben Seitenkanten 40a und 406 und Stirnkanten 42a und 426. Wie die F i g. 3 und 4 zeigen, sind die Wände 36 und 38 längs einer Anzahl quer verlaufender Linien 44 und einer Anzahl längs verlaufender, sich an die Enden der quer verlaufenden Linien 44 anschließenden Linien 46 durch Schweißen miteinander verbunden. Die Schweißlinien 44 und 46 unterteilen somit die Kompressionshülle in eine Anzahl aneinander anschließender, sich in Querrichtung erstreckender Kammern 48a, 486, 48c, 4Sd, 48e und 4Sf. Die vorgenannten Druckkammern erstrecken sich demgemäß über die Länge der Kompressionshülle zwischen den Stirnkanten 42a und 426. Wenn die Kompressionshülie an das Bein des Patienten angelegt ist, liegt die unterste Kammer 48a in der Nähe d.js Fußknöchels, während sich die oberste Kammer 48/etwa im Bereich der Mitte des Oberschenkels befindet.

Zwei der seitlichen Verbindungslinien 44' und 44" an jeder Kompressionshülie 26 begrenzen eine Ventilationskammer oder nachgiebigen Hüllenteil 50, der sich zwischen den Druckkammern 48c/und 48e erstreckt und auf diese Weise die Druckkammern in einen Satz unterer benachbarter Kammern 48a, 486, 48c und 4&d und einen Satz oberer benachbarter Kammern 48e und 48/ unterteilt. Die Ventilation;>kammer 50 weist an ihrer inneren Wand 38 eine größere Zahl von Ventilationsöffnungen 52 auf. Die Ventilationskammer 50 ermöglicht es, die Kompressionshülie wahlweise in einen Zustand zu bringen, in welchem die Kammern 4Sd und 48e verhältnismäßig dicht beieinanderliegen, wie dies in F i g. 5 dargestellt ist, oder in einen anderen Zustand, in welchem die Kammern 4Sd und 48esich in vollem Abstand voneinander befinden. Die Länge der Ventilationskammer 50 ist zweckmäßig ungefähr die gleiche wie diejenige der Druckkammern 48a bis 4Sf.

Die Seitenkanten 40a und 406 und die Verbindungslinien 46 konvergieren von der Endkante 42a zu der Endkante 426. Die Kompressionshülie 26 ist daher an ihrem unteren Ende enger, um ihr Anlegen im Bereich des Beines nahe dem Knöchel zu erleichtern. Darüber hinaus werden von den Verbindungslinien 44 und 46 Kam- (,5 mern begrenzt, deren Vc-himen sich von der untersten Druckkammer 48a zu der obersten Druckkammer 48/ zunehmend vergrößern. Das ernmöglicht das Zustandekommen eines Kompressionsdruckgradknten während der Kompressionszyklen derart, daß der auf das Bein ausgeübte Druck sich vom unteren Teil der Hülle auf den oberen Teil der Hülle zu verringert. Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, sind an der V/and 36 der Kompressionshüllen 26 Anschlüsse 58 vorgesehen, die zu den verschiedenen Druckkammern und der Ventilationskammer in der Kompressionshülie führen. Wie F i g. 1 zeigt, sind die Leitungssätze 34a und 346 an die Anschlüsse 58 angelegt, so daß die entsprechenden Leitungen einzeln mit den Druckkammern und mit der Ventilationskammer der KompressionshüHen in Verbindung stehen.

Wie insbesondere aus den F i g. 2 und 3 zu ersehen ist, weist jede der KompressionshüHen 26 eine Anzahl von Haken- und Ösenstreifen 60 bzw. 62 auf, die es ermöglichen, die Kompressionshülie abnehmbar an dem Bein des Patienten zu befestigen. Die Hakenstreifen 60 gehen von einem Seitenrand 406 der Kompressionshülie aus, während die ösenstreifen 62 an der Außenseite der äußeren Wand 36 befestigt sind. Beim Anlegen werden die KompressiorishüIIen 26 um die Beine des Patienten herumgelegt, wobei die inneren Wände 38 und die Ventilationsöffnungen 52 dem Bein zugewandt sind.

Auf der Außenseite der Kompressionshülie werden die Hakenstreifen 60 an den zugeordneten ösenstreifen 62 befestigt, um dadurch die Kompressionshülie 26 an dem Bein des Patienten festzulegen und zu verhindern, daß sich die KompressionshüHen bei ihrem Aufweiten von den Beinen lösen.

Beim Gebrauch weitet das Steuergerät 22 die Druckkammern 48a bis 48/ intermittierend auf und erzeugt den obenerwähnten Kompressionsdruckgradienten. Nach Vollendung eines Kompressionszyklus läßt das Steuergerät 22 während eines Ablaßzyklus Druckluft aus den Druckkammern ab. wonach das Steuergerät 22 einen Kompnessionszyklus wiederholt.

Das Steuergerät 22 fördert auch Luft dtirch die Leitungen 34a und 346, die mit den Ventilationskammern 50 in den KompressionshüHen 26 in Verbindung stehen, unt die Luft strömt aus den Ventilationskiimmern 50 durch die Ventilationsöffnungen 52 gegen die Beine des Patienten. Die Kompressionsvorrichtung 20 läßt also Luft zwischen die KompressionshüHen 26 und die Beine des Patienten gelangen, um die Beine während der Benutzung der Vorrichtung zu belüften. Die Luft kann den Ventilationskammern kontinuierlich zugeführt werden oder erwünschtenfalls auch nur während der Ablaßzyklen, während welcher die Hüllen loser an den Beinen sitzen.

Die Ventilationskammer 50 stellt auch eine Größenverstelleinrichtung der Kompressionshülie dar und erlaubt deren Anpassung an Beine verschiedener Länge. Wenn ein Patient verhältnismäßig lange Beine hat, werden demgemäß die KompressionshüHen an den Beinen in einem Zustand befestigt, bei dem die Ventilations kammern 50 eine im wesentlichen ebene Gestalt aufweisen, so daß die Druckkammern 4Sd und 48e ihren größten Abstand voneinander haben. Bei einem Patienten mit verhältnismäßig kurzen Beinen werden die Ventilationskammern längs einer sich seitlich erstreckenden mittleren Faltlinie 54 gefaltet (F i g. 5), um die wirksame Länge der KompressionshüHen 26 zwischen den Druckkammern 48c/ und 48e zu verkleinern. Die KompressionshüHen 26 könneii auf diese Weise der besonderen Länge der Beine des Patienten einfach angepaßt werden, wodurch eine geeignete Lage der Druckkammern auf den Beinen erreicht und die Zahl von KompressionshüHen verschiedener Länge vermindert wird, die an-

dernfalls erforderlich wäre, um sich Patienten mit verschiedenen Beinlängen anzupassen. Die Ventilationskammern 50 sitzen im Bereich der Knie der Patienten, gleichgültig, ob die Kompressionshüllen mit gefalteten oder ungefalteten Ventilationskammern an den Beinen befestigt werden.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.6 ist die Längenanpaßeinrichtung oder der nachgiebige Hüllenteil 50' während des Gebrauchs der Vorrichtung nicht aufgeweitet. Die Größenanpaßeinrichtung kann, wie to gezeigt, aus einer geschlossenen Kammer bestehen oder erwünschtenfalls aus einer verschweißten Fläche, die sich zwischen den Kammern 48d und 48e erstreckt. Die Längenanpaßeinrichtung 50' kann dazu verwendet werden, um die Kompressionshülle zu verkürzen oder zu verlängern, um sich den verschiedenen Beinlängen der Patienten in der gleichen Weise anzupassen, wie dies bei der in den F i g. 1 bis 5 dargestellten Kompressionshüile möglich ist.

20

Hierzu I Blatt Zeichnungen

25

30

35

40

45

50

55

60

65

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Erzeugung einer auf eine Gliedmaße eines Patienten einwirkenden, von einer Druckfluidquelle bezogenen Kompressionskraft, mit einer einen Längenbereich der zu behandelnden Gliedmaße umschließenden, flexiblen Kompressionshülle, die einen nachgiebigen Hüllenteil und eine Anzahl in ihrer Längsrichtung angeordneter, quer verlaufender, getrennter Druckkammern enthält die intermittierend aufgeweitet und entlastet werden können, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Hüllenteil (50; 50') so zwischen zwei benachbarten Druckkammern (48c/, 4Se) angeordnet ist, daß er gefaltet werden kann, um die Länge der Kompressionshülle (26) zur Anpassung an Gliedmaßen verschiedener Länge zu verändern.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, «daß der nachgiebige Hüllenteil (50; 50') zwischen einer Reihe unterer und einer Reihe oberer Druckkammern angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Reihe von Druckkammern vier Kammern (48a, 486, 48c, 4Sd) und die obere Reihe zwei Kammern (48e, 48ς> enthält

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompressionshülle (26) zwei flexible Wände (36, 38) aus fluidundurchlässigem Material enthält die entlang von Linien (-*4) miteinander verbunden sind, weiche die einzelnen Druckkammer* (48) begrenzen, während der nachgiebige Hüllenteil (50') ein nicht aufweitbarer Teil ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Hüilenteil (50) durch eine Ventilationskammer in der Kompressionshülle (26) gebildet ist, die ebenso wie die Druckkammern aufgeweitet und entleert werden kann und eine Anzahl von Ventilationsöffnungen (52) aufweist, durch welche die Luft aus der Ventilationskammer (50) zu der Gliedmaße des Patienten strömen kann.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompressionshülle (26) innere und äußere flexible Wände (36,38) aus fluidundurchlässigem Material enthält, die entlang von Linien (44; 44', 44") miteinander verbunden sind, welche die Druckkammern (48a bis 48/? und die Ventilationskammer (50) zwischen den Wänden (36,38) begrenzen, wobei die innere Wand (38) die Ventilationsöffnungen (52) enthält.