DE2813764B2 - Elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von elektrischen physiologischen Signalen - Google Patents
Elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von elektrischen physiologischen SignalenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von
elektrischen physiologischen Signalen, die in einer Mehrzahl von Eingangskanälen einer ersten Geräteeinheit
auf der Patientenseite anfallen und von dort mittels einer Multiplexereinheit nach dem Zeitmultiplex-Prinzip
zeitverschachtelt über eine galvanisch trennende Koppelstelle zu einer Demultiplexereinheit einer
mit entsprechender Zahl von Ausgangskanälen übertragen werden.
Bei elektromedizinischen Geräten dieser Art, wo also
Signale von mehreren Eingangskanälen einer ersten Geräteeinheit galvanisch entkoppelt zu mehreren
Ausgangskanälen in einer zweiten Geräteeinheit übertragen werden sollen, besteht das Problem, daß für
jeden der Kanäle eine galvanische Trennung vorgesehen werden muß. Zur Vermeidung eines unerwünscht
ίο hohen Aufwandes an separaten Koppelstellen mit
jeweils zugehöriger Signalverarbeitungselektronik wird in der allgemeinen Technik das Zeitmultiplex-Prinzip
verwendet Beispielsweise ist aus der DE-OS 24 55 517 eine Schaltungsanordnung zur zeitlichen Parallel/Serien-LJmwandlung
elektrischer Signale vorbekannt. In der Medizintechnik werden solche Multiplexersysteme
vorzugsweise zur Signalübertragung gleichzeitig anfallender physiologischer Meßgrößen von einem Patienten
zu einem Signalverarbeitungsgerät verwendet Die Signalübertragung kann dabei beispielsweise telemetiisch,
also drahtlos, vom freibeweglichen Sendeobjekt zu einem ortsfesten Empfangsgerät erfolgen. Speziell
die Empfangseinrichtung einer Zeitmultiplex-Übertragungsanordnung zur zeitverschachtelten Signalübertragung
ist weiterhin aus der DE-OS 26 31 730 bekannt Bei dieser Einrichtung ist zwischen der empfangsseitigen
Schalteranordnung und der Auswerteanordnung eine analoge Zwischenspeicheranordnung vorhanden, wobei
spezieile elektronische Mittel zur Synchronsteuerung
von Sende- und Empfangsseite bei der Übertragung der Signale vorgesehen sind.
Bei elektromedizinischen Geräten der eingangs genannten Art tritt nun das Problem auf, die in einer
Mehrzahl von Eingangskanälen anfallenden Signale von einer ersten patientenseitig floatenden Geräteeinheit zu
einer zweiten Geräteeinheit zwecks Weiterverarbeitung der Signale zu übertragen. Hierzu sind einerseits
die Übertragungsstellen galvanisch zu entkoppeln, andererseits soll aber der Patientenableitstrom so
gering wie möglich sein; Nebenbedingung ist eine exakte Signalübertragung zur genauen Auswertung der
physiologischen Signale, beispielsweise eines Elektrokardiogramms. Es besteht also die Aufgabe, das gesamte
Übertragungssystem mit einem Minimum an Ansteueraufwand aufzubauen.
Die Aufgabe wird bei einem Gerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zwischen Multiplexereinheit der ersten Geräteeinheit und Demultiplexereinheit der zweiten Geräteeinheit in
Serie ein Pulsamplitudenmodulator eingeschaltet ist, so daß die entkoppelte Signalübertragung im Zeitmultiplex-Prinzip
in Verbindung speziell mit Pulsamplitudenmodulation erfolgt, wobei ein zentraler Oszillator
vorhanden ist, dessen Zeittakt neben der Kanalanwahl für Multiplexereinheit und Demultiplexereinheit die
Amplitudenmodulation des Signals im angewählten Eingangskanal bewirkt, und wobei zur Synchronsteuerung
der Multiplexereinheit in der ersten Geräteeinheit und der Demultiplexereinheit in der zweiten Geräteeinheit
ein zusätzlicher Synchronisationskanal zugeordnet ist.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung ist es also vorteilhaft möglich, bei elektromedizinischen Geräten
Zeitmultiplex in Verbindung mit Pulsamplitudenmodulation einzusetzen. Bei vom Stand der Technik
bekannten Geräten wurde bisher dagegen immer Frequenzmodulation zur Signalübertragung vorgenommen,
wofür jedoch ein vergleichsweise großer tcchni-
scher Aufwand nötig war. Demgegenüber ist bei vorliegender Erfindung der technische Aufwand äußerst
gering gehalten. In vorzugsweiser Weiterbildung der Erfindung ist der Oszillator ein einziger Leistungsoszillator
in der zweiten Geräteeinheit, der gleichzeitig über eine weitere galvanisch trennende Koppelstelle zur
Spannungsversorgung der ersten, elektrisch floatenden Geräteeinheit dient Dabei kann ein Optokoppler als
weitere galvanisch trennende Koppelstelle zur Synchronsteuerung von Multiplexereinheit in der ersten
Geräteeinheit und Demultiplexereinheit in der zweiten Geräteeinheit zur Übertragung von Synchronimpulsen
dienen.
Insgesamt ergibt sich also ein einfach aufgebautes Übertragungssystem für die in mehreren Eingangskanälen
nebeneinander anfallenden physiologischen Signale. Jn einfachster Realisierung kann dabei der Zeittakt für
die Anwahl der Signalkanäle in der M"ltiplexer- und Demultiplexereinheit zugleich die Amplitudenmodulation
des Signals im angewählten Eingangskanal bewirken. Die aufwendige Frequenzmodulation ist also
umgangen. Der Pulsamplitudenmodulator kann auch unmittelbar in der Schalteinheit des Multiplexers
integriert sein.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den übrigen Unteransprüchen. Es
zeigt
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Prinzipschaltbild,
Fig.2 ein Impulsdiagramm der wesentlichsten, im Prinzipschaltbild der F i g. 1 auftretenden Signale.
In der F i g. 1 sind mit G1 eine erste Geräteeinheit auf
der Patientenseite und mit G 2 eine zweite Geräteeinheit auf der Weiterverarbeitungsseite bezeichnet. An
der Nahtstelle zwischen den beiden Geräteeinheiten G 1 und G 2 befinden sich drei galvanisch trennende
Koppelstellen. Die erste Koppelstelle ist ein induktiver Leistungsübertrager 1, die zweite Koppelstelle ein
induktiver Signalübertrager 2 und die dritte Koppelstelle ein Optokoppler 3.
An der Primärseite des Leistungsübertragers 1 ist ein Leistungsoszillator 8 mit einer Oszillatorfrequenz von
etwa /«50 kHz angeschaltet. Sekundärseitig liegt am Übertrager 1 eine Stromversorgungseinheit 9. Von
beiden Seiten des Übertragers 1 wird je ein Signal abgenommen und auf eine Taktaufbereitungsschaltung
10 bzw. 11 gegeben. In der Taktaufbereitungsschaltung 10 wird aus der Oszillatorfrequenz f ein Zähltakt für
einen nachgeschalteten Binärzähler 12 mit einem Zählbereich von 0 bis η gewonnen. Mittels eines
nachgeschalteten Decodierers 13 wird jeweils der binäre Zählerstand des Zählers 12 in einen eins aus
η-Code umgewandelt. In entsprechender Weise wird der mit der Taktaufbereitungsschaltuiig 11 gewonnene
Zähltakt auf einen Binärzähler 14 gegeben und mittels Decodierer 15 in einen eins aus n-Code umgewandelt.
Zur Synchronisierung der beiden Zähler 12 und 14 in den beiden Geräteeinheiten GX und G 2 dient der
Optokoppler 3. Dieser umfaßt eine Leuchtdiode 4, die über eine Treiberschaltung 5 aktivierbar ist Er umfaßt
ferner ein auf die Leuchtdiode 4 abgestimmtes Fotoelement 6, beispielsweise Fototransistor oder
Fotodiode, mit zugehöriger Empfangsschaltung 7. Vom Decodierer 13 wird die Treiberstufe 5 obr Leuchtdiode 4
aktiviert Das in der Empfangsschaltung 7 empfangene Signal wird auf den Binärzähler 14 übertragen. Dieser
ίο wird damit auf denselben Zählerstand wie beim Zähler
12 gesetzt Dadurch ist erreicht, daß die Zähler 12 und 14 exakt synchron zählen.
Zur eigentlichen Signalübertragung dient der Signalübertrager 2 mit der eingangsseitigen Zeitmultiplexereinheit
16 in der ersten Geräteeinheit GX. Die Eingangskanäle (angedeutet sind beispielsweise drei
Eingangskanäle) sind mit 17, 18 und 19 bezeichnet Mittels der Multiplexereinheit 16 werden die Kanäle 17
bis 19 zeitlich nacheinander abgetastet. Das Abtastsignal wird auf einen rückgekoppelten Verstärker 17'
gegeben und von dort über einen Pulsamplitudenmodulator 36 der Signalkoppelstelle 2 zugeleitet Nach
Übertragung in die zweite Geräteeinheit G 2 wird das Empfangssignal auf einen Operationsverstärker 20
zwecks Impedanzanpassung gegeben. Vom Ausgang des Anpaßgliedes 20 erreicht es schließlich eine
Demultiplexereinheit 22 mit Speicherkondensatoren 26, 27 und 28 an den Ausgangsleitungen 23,24 und 25. Nach
Filterung in Ausgangsfiltern 29, 30,31 ergeben sich die
jo abgetrennten Ausgangssignale an den Ausgängen 32,33
und 34.
Die Steuerung der Zeitmultiplexereinheit 16, der Demultiplexereinheit 22 und des Pulsamplitudenmodulators
36 erfolgt durch die Ausgangssignale der
v> Taktaufbereitungsschaltungen 10 bzw. 11 in Abhängigkeit
von der Frequenz des zentralen Oszillators 8. Der dem Verstärker 17' vorgeschaltete ohmsche Widerstand
35 verhindert Übersteuerungen des Verstärkers, wenn vom Multiplexer 16 her kein Eingangssignal auf
den Verstärker aufgeschaltet wird (offene Multiplexerschalter). Der Widerstand 21 am Eingang des Impedanzwandlers
20 definiert ferner zusammen mit der Induktivität des Übertragers 2 eine Zeitkonstante, die
kleiner ist als die Zeit zwischen zwei Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators 36. Hierdurch wird erreicht,
daß die während der Abtastzeit des Modulators aufgenommene Energie in der Zeit zwischen zwei
Abtastimpulsen restlos abgebaut wird. Dies gewährleistet gute Kanaltrennung mit optimal niedrigem
Kanalübersprechen. Die Zeitdauer zwischen den Abtastimpulsen des Pulsamplitudenmodulators 36 liegt
vorzugsweise im Bereich > des 5fachen der Zeitkonstante. Der Widerstand 21 bestimmt mit seinem
Widerstandswert auch die Abschaltspannung am
Überfrager 2 zum Abschaltzeitpunkt des Pulsamplitudenmodulators 36. Die Abschaltspannung soll kleiner
bzw. gleich der maximal zulässigen Signalspannung des Pulsamplitudenmodulators sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Elektromedizinisches Gerät zur Abnahme und Verarbeitung von elektrischen physiologischen
Signalen, die in einer Mehrzahl von Eingangskanälen einer ersten Geräteeinheit auf der Patientenseite
anfallen und von dort mittels einer Multiplexereinheit nach dem Zeitmultiplex-Prinzip zeitverschachtelt
Ober eine galvanisch trennende Koppelstelle zu einer Demultiplexereinheit einer zweiten Geräteeinheit
auf der Weiterverarbeitungsseite mit entsprechender Zahl von Ausgangskanälen übertragen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Multiplexereinheit (16) der ersten Geräteeinheit
(Gi) und Demultiplexereinheit (22) der zweiten Geräteeinheit (G 2) i.i Serie ein PJlsamplitudenmodulator
(36) eingeschaltet ist, so daß die entkoppelte Signalübertragung im Zeitmultiplex-Prinzip
in Verbindung speziell mit Pulsamplitudenmodulation erfolgt, wobei ein zentraler Oszillator (8)
vorhanden ist, dessen Zeittakt neben der Kanalanwahl
Für Multiplexereinheit (16) und Demultiplexereinheit (22) die Amplitudenmodulation des Signals
im angewählten Eingangskanal (17—19) bewirkt, und wobei zur Synchronsteuerung der Multiplexereinheit
(16) in der ersten Geräteeinheit (G 1) und der Demultiplexereinheit (22) in der zweiten Geräteeinheit
(G 2) ein zusätzlicher Synchronisationskanal zugeordnet ist.
2. Gerät nach Anrpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (8) ein einziger Leistungsoszillator
in der zweiten Geräteeinheit (G 2) ist, der gleichzeitig über eine weitere galvanisch trennende
Koppelstelle (1) zur Spannungsversorgung der ersten Geräteeinheit (G 1) dient.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Synchronisationskanal
zur Synchronsteuerung von Multiplexereinheit (16) in der ersten Geräteeinheit (G 1) und der
Demultiplexereinheit (22) in der zweiten Geräteeinheit (G 2) ein Optokoppler als weitere galvanisch
trennende Koppelstelle (3) zwischen den Geräteeinheiten zur Übertragung von Synchronimpulsen ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als galvanisch trennende
Koppelstelle (2) im Signalweg zwischen Multiplexereinheit (16) und Demultiplexereinheit (22) ein
induktiver Übertrager dient, dessen Zeitkonstante kleiner ist als die Zeit zwischen zwei Abtastimpulsen
des Pulseamplitudenmodulators (36).
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer zwischen zwei Abtastimpulsen
des Pulsamplitudenmodulators (36) im Bereich > des 5fachen der Zeitkonstante des induktiven
Übertragers (2) liegt.
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