DE2830442A1 - Verfahren zur herstellung von polypeptiden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von polypeptiden

Info

Publication number
DE2830442A1
DE2830442A1 DE19782830442 DE2830442A DE2830442A1 DE 2830442 A1 DE2830442 A1 DE 2830442A1 DE 19782830442 DE19782830442 DE 19782830442 DE 2830442 A DE2830442 A DE 2830442A DE 2830442 A1 DE2830442 A1 DE 2830442A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cys
lys
ile
peptide
ddz
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19782830442
Other languages
English (en)
Other versions
DE2830442C2 (de
Inventor
Christian Dr Birr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ORPEGEN MEDIZINISCH-MOLEKULARBIOLOGISCHE FORSCHUNG
Original Assignee
Max Planck Gesellschaft zur Foerderung der Wissenschaften eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Max Planck Gesellschaft zur Foerderung der Wissenschaften eV filed Critical Max Planck Gesellschaft zur Foerderung der Wissenschaften eV
Priority to DE19782830442 priority Critical patent/DE2830442A1/de
Priority to CH309879A priority patent/CH637629A5/de
Priority to US06/039,979 priority patent/US4290943A/en
Publication of DE2830442A1 publication Critical patent/DE2830442A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2830442C2 publication Critical patent/DE2830442C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/04General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length on carriers
    • C07K1/042General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length on carriers characterised by the nature of the carrier
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/52Cytokines; Lymphokines; Interferons
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/04Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing only normal peptide links
    • C07K5/06Dipeptides
    • C07K5/06086Dipeptides with the first amino acid being basic
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K5/00Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof
    • C07K5/04Peptides containing up to four amino acids in a fully defined sequence; Derivatives thereof containing only normal peptide links
    • C07K5/10Tetrapeptides
    • C07K5/1002Tetrapeptides with the first amino acid being neutral
    • C07K5/1005Tetrapeptides with the first amino acid being neutral and aliphatic
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S930/00Peptide or protein sequence
    • Y10S930/01Peptide or protein sequence
    • Y10S930/26Containing cys-cys disulfide bridge between nonadjacent cysteine residues

Description

Max-Planck-Gesellschaft
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden durch schrittweise Kondensation von gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen Trägermaterial und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung des antiinflammatorisch wirkenden, Mastzellen degranulierenden Peptids MCD.
Es ist seit langem bekannt, Peptide durch schrittweises Zusammenfügen von Aminosäuren in der Lösung zu bilden. Als wesentlich erfolgreicher hat sich jedoch die 1962 von Mefrifield angegebene Festphasen-Peptidsynthese (Fed.Proc, Fed.Amer.Soc.Exp.Biol. 21 (1962) 412) erwiesen, gemäß der die Kondensation der einzelnen Aminosäuren an einem festen Trägermaterial (vorzugsweise schwach vernetztem Polystyrol) durchgeführt wird, bis zum Schluß das fertige Polypeptid vom Träger abgespalten wird. Der Vorteil der Merrifield-Synthese ist in dem Arbeiten in heterogener Phase zu sehen, wodurch es ohne weiteres möglich wird, die bei der Peptidsynthese eingesetzten Reagenzien sehr einfach von dem an das Trägermaterial gebundenen eigentlichen Syntheseprodukt abzutrennen. Der Nachteil dieser Merrifield-Synthese ist darin zu sehen, daß naturgemäß die für die sequentielle Peptidsynthese angewandten chemischen Reaktionen nicht quantitativ ablaufen, so daß die Umsetzung zum Teil nicht in dem gewünschten Sinne verläuft, wodurch gleichzeitig verunreinigende Peptide synthetisiert werden, die sich nur außerordentlich schlecht abtrennen lassen.
Insbesondere bei längeren Aminosäuresequenzen von 50
909884/0244
Max-Planck-Gesellschaft
und mehr Aminosäuren ergeben sich selbst bei 99%iger Wirksamkeit der Einzelschritte wegen der Vielzahl der Reaktionen neben dem angestrebten Peptid eine immense Zahl von Nebenprodukten, die entweder kürzere Aminosäureketten aufweisen oder Fehler in der Aminosäuresequenz besitzen können.
Es besteht daher ein erhebliches Bedürfnis dafür, die an sich verfahrenstechnisch einfache Merrifield-Synthese derart zu verbessern, daß es ohne weiteres möglich wird, auch höhermolekulare Peptide mit einer Vielzahl von Aminosäuren in der Kette zu bilden, die keine oder nur geringe Mengen von unerwünschten Nebenprodukten enthalten.
Es wurde nunmehr gefunden, daß es- " gelingt, Polypeptide durch schrittweise Kondensation von Aminosäuren nach der Merrifield-Festphasentechnik in einfacher Weise mit hoher Reinheit und geringer Bildung von Nebenprodukten herzustellen, in dem man ein in bestimmter Weise aktiviertes Trägermaterial ein-. setzt, mit einer bestimmten Schutzgruppe N-terminal geschützte Aminosäuren bzw. Peptidfragmente verwendet und zunächst Unterfragmente des letztendlich zu bildenden Endpeptids an dem Trägermaterial aufbaut, abspaltet, reinigt, wieder an das Trägermaterial bindet und mit einem oder mehreren weiteren Teilfragmenten des Endpeptids vereinigt.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird daher durch ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden durch schrittweise Kondensation von gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen Trägermaterial gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
905334/0244
Hax-Planck-Gesellschaft
daß man ein mit Bromacetylbromid unter Bildung von Bromacetylphenyl-gruppen aktiviertes, schwach vernetztes Trägermaterial verwendet, Aminosäuren mit N-terminaler e^, o( -Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonylgruppe oder entsprechend N-terminal geschützte Peptidfragmente einsetzt, die gebildeten Peptidfragmente im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abspaltet, von verunreinigenden Nebenprodukten abtrennt und zur weiteren Synthese erneut an das Trägermaterial bindet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.werden die Aminosäuren bzw. die Peptidfragmente über die an dem Trägermaterial vorliegenden Bromacetylgruppen an das Trägermaterial gebunden, wodurch eine relativ leicht lösbare Bindung erreicht wird, die unter der Einwirkung von sauren- und insbesondere basischen Reagenzien gespalten werden kann, beispielsweise unter Verwendung von Trifluoressigsäure und Bromwasserstoff in organischen Lösungsmitteln, von flüssigem Fluorwasserstoff, oder durch basenkatalysierte Umesterung, durch basische Hydrolyse, durch Hydrazinolyse oder insbesondere und bevorzugt durch Ammonolyse.
Mit Hilfe dieser leicht spaltbaren Bindung an das Trägermaterial wird es möglich, die gebildeten Peptidfragmente unter Erhalt der sonst vorhandenen Schutzgruppen wieder abzuspalten, Verunreinigungen zu entfernen, Analysen durchzuführen und die einzelnen Peptidfragmente wieder an das Trägermaterial zu binden und weiter aufzubauen bzw. zu dem gewünschten Peptid zu vereinigen. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, als N-terminale Schutzgruppe für die Aminosäuren bzw. Peptidfragmente die <*,0^ -Dimethyl-3,5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe einzuführen, die als solche und auch in Form ihrer Spaltprodukte ohne weitere;-, nut. ::Llfe --/:--,i
909384/024*
Kax-PIanck-Gesellschaft
-7- 28304A2
optischen Methoden bestimmt werden kann, so daß es in dieser Weise gelingt, den Ablauf der Peptidsynthese in einfacher Weise photometrisch zu überwachen und zu steuern.
5
Da bei der Bindung der ersten Aminosäuren an das aktivierte; Bromacetylphenylgruppen aufweisende Trägermaterial unerwünschte Neberireaktionen, wie eine cyclolartige Umwandlung des C-terminalen Rests oder eine Diketopiperazinabspaltung, werden einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zufolge entweder Peptidfragmente aus wenigstens drei Aminosäuren oder als erste Aminosäure Isoleucin, Leucin, Valin bzw. die an der Mercaptogruppe bzw. der Aminogruppe geschützten Aminosäuren Cystein und Lysin, bei denen diese Nebenreaktionen nichts auftreten können, an das aktivierte Trägermaterial gebunden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden mehrere verschiedene Peptidfragmente des gewünschten Polypeptids unabhängig voneinander hergestellt, vom Trägermaterial abgespalten, worauf nach der Abtrennung von verunreinigenden Nebenprodukten und Reagenzien jeweils zwei in der angestrebten Sequenz benachbarte Peptidfragmente miteinander kondensiert werden, wozu man mindestens eines dieser Fragmente in der oben angegebenen Weise wieder an das Trägermaterial bindet, bevor man die Kondensation unter1 Bildung des gewünschten Endpeptids durchführt.
Einer weiteren bevorzugten -Ausführungsform der Erfindung zufolge ist das Verfahren auf die Herstellung des pharmakologisch äußerst interessanten, weil antirheumatischen und entzündungshemmenden, Mastzellen de- granulierenden Peptids MCD der folgenden Formel
909884/0244
Max-Planck-Gesellschaft
-8- 2830A42
Ile-Lys-^s-Asn-C^s-Lys-Acg-His-Val-Ile-Lys-Ero-His-Ile^ys-Airg-Lys-Ile-Cy-s
ι—Gly-Lys-Asn-NH-
gerichtet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst getrennt die Peptidfragmente I (Ddz-Ile-Lys(Z) Cys (ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS (S)-Arg (Tos)), II (Ddz-His (Boc) Val-Ile-Lys(Z)), III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys (Acm)) und IV ' (Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp(OBzI)) bildet, die Fragmente I und II bzw. III und IV zu den Fragmenten V (DdZ-IIe-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS(Z)-ArS(TOS)-HiS(BOc)-VaI-IIe-LyS(Z)) und VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Ars(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-GIy- Lys(Z)-Asp(OBzI))vereinigt und schließlich die Fragmente V und VI zu dem geschützten, an das Trägermaterial gebundenen Peptid VII (DdZ-IIe-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-Cys(StBu)-Lys(Z)-Arg(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-Lys(Z)-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-GIy- Lys(Z)-Asp(OBzI))vereinigt, das Peptid VII von dem Träger abspaltet und in an sich bekannter Weise die Schutz-
5 19 3 15 gruppen abspaltet und die Cys Cys - und Cys -Cys Disulfidbrücken ausbildet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird als Trägermaterial ein schwach vernetztes und damit quellfähiges phenylgruppenhaltiges Trägermaterial eingesetzt, wozu man insbesondere ein Polystyrolgel verwendet, das mit weniger als 0,5% Divinylbenzol vernetzt worden ist. Dieses Trägermaterial wird durch Umsetzen mit Bromacetylbromid aktiviert, wodurch Brqmacetylaruppen in das Polystyrolgel eingeführt werden. Diese funktionellen Gruppen ermöglichen; das leichte Binden der für den Peptidaufbau benötigten Aminosäuren bzw. Peptidfragmente über das entsprechende C-terminale Ende. Hierbei reagiert die Carboxylatgruppe der Aminosäure bzw. des Peptidfrag-
909884/0244
Max-Pianck-Gesellschaft
itEnts unter Brcsnid-Äbspaltung und bildet eine Estergruppe an der Acetophenylgruppe des polymeren Trägers aus, die ohne weiteres insbesondere unter basischen Bedingungen wieder gespalten werden kann. Dabei können je nach der gewünschten Gruppe an dem abgespaltenen Peptidfragment verschiedene basische Methoden, die an sich aus der Peptidchemie bekannt sind, angewandt werden, beispielsweise die Hydrolyse, wenn Carboxylgruppen gebildet werden sollen, die Hydrazinolyse, wenn Hydrazingruppen, die sich in Azidgruppen umwandeln lassen, gebildet werden sollen und die Spaltung mit Ammoniak unter Bildung von Amidgruppen. Die Airanonolyse führt man vorzugsweise in der Weise durch, daß man ein mit Ammoniak gesättigtes organisches Lösungsmittel, insbesondere Dioxan, als Abspaltungsreagens verwendet. Man kann jedoch auch mit Vorteil eine mit Ammoniak bei 00C gesättigte Dimethylformamid/Methanol-Mischung (4/1, Volumen/Volumen) oder eine .10%ige Lösung von Ammoniak in einer Dioxan/ Methanol-Misehung (9/1, Volumen/Volumen) einsetzen.
Das erfindungsgemäß verwendete Trägermaterial besitzt die für die angestrebte Festphasensynthese notwendigen Eigenschaften, nämlich die notwendige Unlöslichkeit in den verwendeten Lösungsmitteln, eine mechanische Stabilität und eine ausreichende chemische Inertheit gegenüber den eingesetzten Reagenzien. Dabei liegt das Trägermaterial vorzugsweise in Form von kleinen Kügelchen mit einem Durchmesser von vorzugsweise 0,1 bis 0,2 mm vor.
Wegen der mechanischen Empfindlichkeit dieser Trägermaterialgelkügelchen arbeitet man vorzugsweise in einem Zentrifugalreaktor, in dem die Gelkügelchen an einer porösen Rotorwandung unter der Einwirkung der sich durch die Rotation ergebenden Zentrifugalkräfte festlieaen und dabei von den f 1 i\r,n i nnn Ponnonrion cl'irchctr^nt werden,
■ * ■ .-■ . k 4
ORIGINAL INSPECTED
I^ax-Planck-Gesellschaft
wodurch eine weitgehend quantitative Umsetzung bei den Einzelschritten erreicht werden kann.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Aminosäuren bzw. Peptidfragmente sind N-terminal mit der of, t£ -Dimethyl-3 , 5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe (Ddz-Schutzgruppe) geschützt, die wesentlich säurelabiler ist als die bislang häufig in der Peptidchemie verwendete tert.-Butyloxycarbonylgruppe (Boc-Schutzgruppe). Diese Schutzgruppe und damit versehene Aminosäuren sind bereits in Peptides(1972) Seiten 72 bis 77 beschrieben worden. Mit dieser Schutzgruppe geschützte Aminosäuren sind in fester Form und auch in Form von Lösungen gegen Autoacidolyse stabil und werden dadurch hergestellt, daß man die Aminosäuren mit dem Hydrazid- bzw. Azid-Derivat der Schutzgruppenverbindung umsetzt.
Der große Vorzug dieser erfindungsgemäß verwendeten Schutzgruppe ist darin zu sehen, daß sie relativ einfach unter sauren Bedingungen abgespalten werden kann, beispielsweise unter Verwendung von Trifluoressigsäure oder Chlorwasserstoffsäure in organischen Lösungsmitteln, wie Dichlοrmethan, Chloroform, Dimethylsulfoxid und Mischungen davon. Vorzugsweise verwendet man eine 0,5- bis 10%iger Lösung von Trifluoressigsäure in trockenem Dichlormethan. Bei Anwendung dieses Spaltungsreagens wird die Schutzgruppe in Abhängigkeit von der gewählten Verdünnung der Trifluoressigsäure im Verlaufe von 5 bis 30 Minuten bei 200C vollständig abgespalten. Mit vorzugsweise 5 %iger Trif luoressigsäure wird die Ddz-Schutzgruppe von trägergebundenen Ddz-Peptiden im Verlaufe von 15 Minuten und vorzugsweise im Verlaufe von etwa 8 Minuten von Ddz-Peptiden in Lösung abgespalten.
Ein weiterer Vorzug ist darin zu sehen, daß die Schutzgruppe a Ls auch die aus ihr qeLil.: f - ti i'.p.tltprodukte 3,5-Dunc-thoxy-ö<-:-* <'■ ".'-
Ί * / 0
ORIGINAL INSPECTED
Max-Planck-Gesellschaft
styrol und 3,5-Dimethoxyphenyldimethylcarbinol bei 230 und bei 28Onm charakteristische UV-Banden zeigen, die es ermöglichen, den Syntheseablauf photometrisch zu überwachen und zu steuern, indem man die Reaktionslösungen im Kreislauf . durch den oben erwähnten Zentrifugalreaktor und ein UV-Spektrophotometer führt, der es ermöglicht, über die angegebenen UV-Banden der Schutzgruppen bzw. ihrer Spaltprodukte den Reaktionsablauf ständig zu verfolgen und zu überwachen. Hierdurch kann ohne weiteres festgestellt werden, wann die Reaktion der zuletzt angefügten Aminosäure bzw. des zuletzt eingeführten Peptidfragments im wesentlichen vollständig abgelaufen ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein vorzugsweise mit weniger als 0,5% Divinylbenzol vernetztes Polystyrol als Trägermaterial verwendet, das durch Umsetzen mit Bromacetylbromidwin Nitrobenzol mit Bromacetylphenylgruppen versehen und damit aktiviert worden ist. Diese Bromacetylierung kann durch Aluminiumchlorid katalysiert und bei Raumtemperatur durch Umsetzen während 20 Stunden durchgeführt werden, wobei man ein'Trägermaterial mit 0,05 bis 5 und vorzugsweise 0,5 - 1,1 Mill!äquivalenten reaktiver Bromacetylphenylgruppen pro
. Gramm erhält.
25
Dann werden die N-terminal mit der o£, c< -Dimethyl-3 ,5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe geschützten Aminosäuren bzw. Peptidfragmente an das in dieser Weise aktivierte Trägermaterial gebunden, was vorzugsweise dadurch erreicht wird, daß man die geschützten Aminosäuren bzw. Peptidfragmente über die entsprechenden Gäsiumsalze der Carboxylgruppen einführt. Dabei verwendet man die lipophilen Cäsiümsalze der Aminosäuren bzw. Peptidfragmente in Dimethylformamid in einem geringfügigen überschuß, um basenkatalysierte Racemisierungen und Nebenreaktionen zu vermeiden. Bereits bei einem Überschuß der Cäsiumsalze von lediglich 50% ergibt sich eine voll-
900884/0244
Max-Planck-Gesellschaft
ständige Umsetzung nicht nur von N-terminal geschützten Aminosäuren, sondern auch von Di- und Tripeptiden unter identischen Bedingungen mit den an dem Trägermaterial vorliegenden Bromacetylgruppen. Zur Einführung der Aminosäuren bzw. Peptidfragmente in das Trägermaterial kann man auch anstelle der Cäsiumsalze Tetraalkylammoniumsalze verwenden, da diese quartären Kationen ebenfalls einen lipophilen Charakter besitzen. Insbesondere verwendet man die entsprechenden Triäthylammoniumsalze. In jedem Fall läßt sich in dieser Weise eine vollständige Umwandlung der Bromacetylphenyl gruppen des Trägermaterials erreichen.
Nach dem üblichen Auswaschen der Reaktionsteilnehmer und der Verunreinigungen werden die N-terminalen 0^, o(.-Dimethyl-3, 5-dimethoxy-benzyloxycarbonyl-Schutzgruppen durch Acidolyse abgespalten, vorzugsweise durch Umsetzen mit einer 5%igen Lösung von Trifluoressigsäure in Dichlormethan. Nach dem Waschen des Trägermaterials wird eine Deprotonierung der durch Protonen blockierten N-terminalen Aminogruppen bewirkt durch Umsetzen mit tertiären Aminen, wie Triäthylamin, Diisopropyläthylamin oder N-Methylmorpholin, in organischen Lösungsmitteln, wie Dichlormethan, Chloroform oder Dimethylformamid. Nach dem erforderlichen Waschen wird dann die nächste N-terminal geschützte Aminosäure bzw. das nächste N-terminal geschützte Peptidfragment unter Ausbildung einer Peptidbindung angekoppelt. Diese Peptidbindung wird in an sich bekannter Weise erreicht, beispielsweise unter Aktivierung mit Dicyclohexylcarbodiimid, unter Einsatz symmetrischer oder gemischter Aminosäureanhydride, unter Verwendung aktiver Ester, durch Redoxkondensation oder dergleichen. Anschließend wird nach
909884/0244
Max-Planck-Gesellschaft
dem Freiwaschen des Trägermaterials von Reagenzien die weitere Anfügung der nächsten Aminosäure der gewünschten Sequenz oder eines weiteren Peptidfragments in der angegebenen Weise durchgeführt, bis schließlich ein Peptidfragment ausreichender Größe an dem Trägermaterial vorliegt.
Erfindungsgemäß werden die' gebildeten Peptidfragmente im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abgespalten, was mit Hilfe der oben angegebenen Spaltungsreagenzien und insbesondere durch basische Hydrolyse, vor zugsweise durch AmmonoIyse erreicht wird. Nach dem Entfernen von Verunreinigungen, wie Nebenprodukten und Reagenzien, werden die erhaltenen reinen Peptidfragmente erneut, vorzugsweise in Form der Cäsiumsalze, an ein frisches, Bromacety-lphenylgruppen aufweisendes Trägermaterial gebunden, wonach weitere N-terminal mit ti£, ttf -Dimethyl-3 , 5-dimethoxy-benzyloxycarbonyl-Schutzgruppen geschützte Aminosäuren bzw. Peptidfragmente ankondensiert werden, bis das gewünschte Endpeptid an dem Trägermaterial vorliegt, von dem es in üblicher Weise abgespalten, dann isoliert und gereinigt wird.
In dieser Weise gelingt es insbesondere durch zwischenzeitliches Abspalten der Peptidfragmente, Reinigen dieser Peptidfragmente und Vereinigen der gewünschten Peptidfragmente■in der angestrebten Sequenz, die gewünschten Endpeptide weitgehend frei von Nebenprodukten, wie kürzerkettigen Peptiden oder Peptiden mit Sequenzfehlern, zu synthetisieren. Dies gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß die ge-.. bildeten Peptidfragmente ohne weiteres und insbesondere ohne Abspaltung der vorhandenen Schutzgruppen von 5 dem Trägermaterial abgespalten und auf den Zwischenstufen der Synthese bereits von gebildeten Verunreini-
■20P884/02U
Max-Planck-Gesellschaft
gungen befreit werden können und weil schließlich wegen der erfindungsgemäß eingesetzten besonderen Schutzgruppe, nämlich der o(,Oi-Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl-Schutzgruppe eine ständige photometrische Überwachung des Reaktionsablaufes sichergestellt ist, so daß eine praktisch quantitative Umsetzung in den einzelnen Kondensationsstufen erreicht werden kann.
Im folgenden sei die Erfindung näher anhand der bevorzugten Verfahrensweise zur Herstellung des Mastzellen degranulierenden Peptids MCD erläutert, das als Bestandteil des Bienengifts bekannt ist und bereits in üblicher Weise in der Lösung synthetisiert worden ist.
Dieser stark basische Bienengiftbestandteil ist von besonderem Interesse, da er pharmakologisch zur Bekämpfung von rheumatischen Erkrankungen verwendet werden kann, so daß seine synthetische Herstellung in starkem Mäße erwünscht ist.
Diese Synthese des MCD-Peptids sei im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die in der einzigen
Figur eine schematische Wiedergabe der Zusammenfügung des MCD-Peptids aus einzelnen Peptidfragmenten verdeutlicht.
Das MCD-Peptid entspricht der folgenden Formel
Ile-LysK^s-Asn-C^s-Lys-Arg-His-Val-Ile-Lys-Pro-His-Ile-Cys-Ärg-Lys-Ile-Cy:
1 * I
u ————HZZZZZZZZZZZZZZZZ_
·— Gly-Lys-Asn-NH2
und wird dadurch erhalten, daß man mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zunächst die oben angegebe-5 nen Peptidfragmente I, II, III und IV synthetisiert,
90P884/0244
Xax'-Flanck-Gesellschaft
dann die Fragmente I und-II zu V sowie III und IV zu VI vereinigt, anschließend die gebildeten Fragmente V und VI in der erfindungsgemäßen Weise zu VII zusammenfügt, das gebildete geschützte MCD-Peptid (VII) von dem Träger ' abspaltet, seine Schutzgruppen in an sich bekannter Weise entfernt und die beiden Disulfidbrücken in üblicher Weise ausbildet.
Hierzu bringt man die als Ausgangsmaterialien eingesetzten N-terminal mit ö^,o(-Dimethyl-3 ,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl-gruppen (Ddz-Gruppen) geschützten Aminosäuren in Form der Cäsiumsalze auf das 0,5 bis 1,1 Milliäquivalente Bromacetylphenyl-gruppen pro Gramm aufweisende, mit weniger als 0,5 % Divinylbenzol vernetzte Polystyrol auf. Dabei setzt man die Cäsiumsalze der Aminosäuren bzw. der geschützten Peptidfragmente, vorzugsweise geschützte Tripeptide, in Dimethylformamid ein und erreicht eine völlige Reaktion der Bromacetylphenylgruppen im Verlaufe von drei Tagen bei 400C. Diese Cäsiumsalze wendet man vorzugsweise in einem 1,5-fachen Überschuß an. -
Die Kondensation der Peptidbindung erfolgt unter Verwen-' dung von Dicyclohexylcarbodiimid, das zusammen mit der zu bindenden, "N-terminal geschützten Aminosäure in drei- bis fünffachem Überschuß eingesetzt wird. Werden stattdessen N-terminal geschützte Peptidfragmente ankondensiert, so muß außerdem ein sechs- bis zehnfacher Überschuß an 1-Hydroxybenzotriazol (HOBt) zugesetzt werden zwecks Unterdrückung von Racemisierung. Die erhaltenen Derivate werden mit Dichlormethan und einer Dichlormethan/Methanol- Mischung (4/1) gewaschen. Die gesamten. Reaktionen, einschließlich der Abspaltung der ,geschützten Peptidfragmente bzw. Peptide von dem Trägermaterial, die neben den auf Seite 9, Zeile 15 genannten Verfahren auch mit Benzyltrimethylammoniumhydroxid in einer Methanol/Dioxan-Mischung (1/3) durchgeführt werden kann, erfolgen in einem
909884/0244
Ma^-Planck-Gesellschaft
" 16 ' 283QU2
Zentrifugalreaktor unter ständiger photometrischer Überwachung der Reaktionsflüssigkeiten auf der Grundlage der oben angegebenen UV-Banden der Schutzgruppe bzw. ihrer
Spaltprodukte.
5
Zunächst wird das Peptidfragment I (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(AcnO-Asn-Cys (StBu) -Lys (Z)-Arg(Tos) ) , das die Aminosäuren 1 bis 7 enthält, mit einer Ausbeute von 82% gebildet. Nach dem Abspalten dieses Peptidfragments von dem Trägermaterial wird es gelchromatographisch gereinigt (Sephadex LH 20 mit einer Dioxan/Methanol-Mischung (1/1) und auf Kieselgel mit .einem Trichlormethan/Methanol-Gradienten). Man erhält das Material mit einer Ausbeute von 34%, bezogen auf die anfänglich auf das Trägermaterial aufgebrachten Aminosäuren. Die Aminosäureanalyse des Heptapeptids steht in Einklang mit der Theorie.
Dann wird das Peptidfragment II (DdZ-HiS(BOc)-VaI-IIe-LyS(Z)), das die Aminosäuren 8 bis 11 umfaßt, mit einer Ausbeute von 77% auf dem Trägermaterial gebildet und wird dort unter Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimid in tert.-Butanol mit dem überschüssig eingesetzten Peptidfragment I.verknüpft. Nach drei Tagen läßt sich die vollständige Kondensation des Peptidfragments I durch die photometrische Überwachung der Reagenslösung feststellen. Dann wird das gebildete Peptidfragment V mit Benzyltrimethylammoniumhydroxid in einer Methanol/Dioxan-Mischung (1/3) abgespalten und über Kieselgel mit Hilfe eines Trichlormethan/Methanol-Gradienten gereinigt. Man erhält das Peptidfragment mit einer Ausbeute von 53% (126 mg). Rf-Wert = 0,45 (Trichlormethan/Methanol/ Essigsäure-Mischung, 85/10/5). Die Aminosäureanalyse zeigt die gewünschten Verhältnisse.
Dann bildet man das die Aminosäuren 12 bis 15 enthaltende Peptidfragment III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm). Es wird in der oben angegebenen Weise von dem Trägermaterial abgespalten, das Material wird über Kieselgel unter
909884/0244
Max-Planck-Gesellschaft
Anwendung eines Trichlormethan/Methanol-Gradienten gereinigt und aus Methanol kristallisiert. F = 17O°C. Die Reinausbeute beträgt 20%, die Aminosäureanalyse steht im Einklang mit der Theorie. 5
Anschließend bildet man das Peptidfragment IV (Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp (OBzI)), das die Aminosäuren 16 bis 22 umfaßt, mit einer Ausbeute von 84%. Anschließend bindet man an das auf dem Trägermaterial vorliegende homogene Peptidfragment IV (4,5 g, 0,21 Milliäquivalente pro Gramm) 0,9 Milliäquivalente des reinen Peptidfragments III, wozu man nach der Dicyclohexylcarbodiimid/1-Hydroxybenzotriazol-(HOBt) -Methode in Dimethylformamid arbeitet.
Nach drei Tagen ist eine 73%ige Einfügung des Peptidfragments III anhand der photometrischen überwachung der Reaktionslösung festzustellen. Die verbleibenden freien Aminogruppen des Peptidfragments IV werden mit 3-Nitrophthalsäureanhydrid (0,1 Mol/l in Pyridin, Einwirkungszeit 10 Minuten) blockiert,um die Bildung falscher Sequenzen zu unterdrücken. Man erhält in dieser Weise das Peptidfragment VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp(OBzI) das die Aminosäuren 16 bis 22 enthält, auf dem Trägermaterial mit einer Ausbeute von 24%.
Man bewirkt schließlich die abschließende Kondensation von 126 mg des Peptidfragments V, das die Aminosäuren 1 bis 11 umfaßt, an das auf dem Trägermaterial vorliegende Peptidfragment VI mit Hilfe des Dicyclohexylcarbodiimid/I -Hydroxybenzotriazol(HOBt)-Verfahrens in Dimethylformamid, wobei man einen dreifachen Überschuß des in Lösung vorliegenden Peptidfragments anwendet. Nach 5 Tagen läßt sich die vollständige Reaktion des Peptidfragments V feststellen, wobei man das völlig geschützte MCD-Peptid mit einer Ausbeute von 32% erhält.
90S684/02U
Max-Planck-Gesellschaft
Man bewirkt anschließend die Abspaltung des völlig geschützten MCD-Peptids von dem Trägermaterial durch Ammonolyse unter Verwendung einer gesättigten Ammoniaklösung in Dioxan als Abspaltungsreagens. Man führt die Abspaltung während 4,5 Tagen bei Raumtemperatur unter photometrischer überwachung der Umsetzung durch. Dann wird die erhaltene Abspaltungslösung in üblicher Weise aufgearbeitet, um das voll geschützte MCD-Peptid zu reinigen. Das gereinigte Material zeigt bei der Dünnschxchtchromatographxe einen Hauptfleck beim Rf-Wert von 0,4 (Chloroform/Methanol/Essigsäure-Mischung, 85/10/5) bzw. von 0,45 (sek.-Butanol/Essigsäure/Wasser-Mischung, 4/1/1).
In der nächsten Stufe werden die Schutzgruppen mit Trif luormethansulfonsäure abgespalten.. · Hierzu gibt man die Trifluormethansulfonsäure zu dem gut getrockneten Peptid, verwendet Dimethylsulfoxid als Kationenfänger und rührt unter Feuchtigkeitsausschluß während 1 Stunden bei Raumtemperatur, wonach man das Peptid mit Äther ausfällt, in die Acetatform überführt und reinigt. Bei dieser Behandlung werden die Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe (Z) und die Tosyl-Schutzgruppe (Tos) abgespalten, während die tert.-Butylmercapto-Schutzgruppe (StBu) und die Acetamidomethyl-Schutzgruppe (Acm) , die die Schutzgruppen der Schwefelgruppen darstellen, nicht angegriffen werden.
5 19
Zur Ausbildung der Disulfidbrücken Cys -Cys bzw.
3 15
Cys -Cys geht man nach der Verfahrensweise vor, dxe von J.van Rietschoten et al (Europ.J.Biochem. 56 (1975) 34 bis 40), P.Hartter, Ü.Weber, Hoppe Seyler's Z.Physiol.Chem. 356 (1975) 693 und P.Sieber et al, Helv.Chim.Acta 60, 4 (1977) 36) beschriebenen Weise vor. Das Material wird in üblicher Weise gereinigt und zeigt
909884/0244
inspected ; -^
Max-Pjanck-Gesellschaft
bei verschiedenen Analysen ein gleiches, bei einem pharmakologischen Test ein ähnliches Verhalten wie das entsprechende Naturprodukt. So zeigt das Material bei der Dünnschichtchromatographie auf Celluloseplatten, bei der Papierelektrophorese/ bei der Disk-Elektrophorese auf Platten und auf SDS-Gelen sowie bei der Hochdruckflüssigkeitschromatographie das gleiche Laufverhalten wie das entsprechende MCD-Naturprodukt. Auch die Aminosäurenanalyse entspricht der des Naturprodukts.
'-.■■-■
Die pharmakologischen Untersuchungen lassen erkennen, daß das erfindungsgemäß synthetisch hergestelle MCD-Peptid 26% der Wirksamkeit des Naturprodukts bezüglich der Freisetzung von Histamin besitzt. Durch Reinigen des erhaltenen MCD-Peptids durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie läßt sich ein gereinigtes Syntheseprodukt gewinnen, das 35% der pharmakologischen Wirksamkeit des Naturprodukts aufweist.
909884/0244
Leerseite

Claims (5)

  1. Patentanwälte Dipl.-Ing. H.Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
    Dipl.-Ing. R A-Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber Dr.-Ing. H. Liska
    8 MÜNCHEN 86, DEN 1 ], Jjj|j
    POSTFACH 860 820
    MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
    HtM/th
    Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V*
    Bunsenstraße 10
    3400 Göttingen
    Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden
    PATENTANSPRÜCHE
    Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden durch schrittweise Kondensation von gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mit Bromacetylbromid unter Bildung von Bromacetylphenylgrupen aktiviertes, schwach vernetztes Trägermaterial verwendet, Aminosäuren
    iJ09884/0244
    Max-Planck-Gesellschaft
    mit N-terminaler ^C,^i -Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonylgruppe oder entsprechend N-terminal geschützte Peptidfragmente einsetzt, die gebildeten Peptidfragmente im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abspaltet, von verunreinigenden Nebenprodukten abtrennt und zur weiteren Synthese erneut an das Trägermaterial bindet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Peptidfragment aus wenigstens drei Aminosäuren oder Isoleucin, Leucin oder Valin oder die Schutzgruppen tragenden Aminosäuren Cystein oder Lysin mit dem aktivierten Trägermaterial umsetzt.
  3. 3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennz eichnet, daß man mehrere verschiedene Peptidfragmente des gewünschten PoIypeptids unabhängig voneinander herstellt, vom Trägermaterial abspaltet und dann jeweils zwei in der gewünschten Sequenz benachbarte Peptidfragmente, von denen eines an das Trägermaterial gebunden ist, miteinander kondensiert.
  4. 4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung des Mastzellen degranulierenden Peptids MCD zunächst getrennt die Peptidfragmente I (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(Acm)-Asn-Cys(StBu)-Lys (Z)-Arg (Tos);, II (Ddz-His (Boc) -VaI-Ile-Lys(Z))f III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys (Acm); und IV (Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z) Asp(OBzI))bildet, die Fragmente I und II bzw. III und IV zu den Fragmenten V (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(Acm)-Asn-Cys(StBu)-Lys(Z)-Ars(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-
    900884/0244
    Max-Planck-Gesellschaft
    Lys(Z)) und VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Ars(Tos)-Lys (Z) -He-Cys (StBu) -Gly-Lys (Z) -Asp (OBzI) ) vereinigt und schließlich die Fragmente V und VI zu dem geschützten, an das Trägermaterial gebundenen Peptid VII (DdZ-He-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS(Z)-Arg(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-Lys(Z)-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z) Asp(OBzI))vereinigt, das "Peptid VII von dem Träger abspaltet und in an sich bekannter Weise die Schutz-
  5. 5 19 3 gruppen abspaltet und die Cys-Cys - und Cys -Cys
    Disulfidbrücken ausbildet.
DE19782830442 1978-07-11 1978-07-11 Verfahren zur herstellung von polypeptiden Granted DE2830442A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19782830442 DE2830442A1 (de) 1978-07-11 1978-07-11 Verfahren zur herstellung von polypeptiden
CH309879A CH637629A5 (de) 1978-07-11 1979-04-03 Verfahren zur herstellung von polypeptiden.
US06/039,979 US4290943A (en) 1978-07-11 1979-05-17 Method of preparing polypeptides

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19782830442 DE2830442A1 (de) 1978-07-11 1978-07-11 Verfahren zur herstellung von polypeptiden

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2830442A1 true DE2830442A1 (de) 1980-01-24
DE2830442C2 DE2830442C2 (de) 1992-07-09

Family

ID=6044088

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19782830442 Granted DE2830442A1 (de) 1978-07-11 1978-07-11 Verfahren zur herstellung von polypeptiden

Country Status (3)

Country Link
US (1) US4290943A (de)
CH (1) CH637629A5 (de)
DE (1) DE2830442A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2919592A1 (de) * 1979-05-15 1981-01-15 Max Planck Gesellschaft Verfahren zur herstellung von thymosin- alpha 1 und derivaten davon
EP0085250A2 (de) * 1982-01-21 1983-08-10 The Regents Of The University Of California Kationische Oligopeptide mit mikrobizider Wirksamkeit
EP0102483A1 (de) * 1982-09-02 1984-03-14 Sirac Srl Verfahren zur Herstellung von alpha-L-Aspartyl-L-phenylalaninalkylestern
US6107459A (en) * 1991-02-08 2000-08-22 Diatide, Inc. Technetium-99m labeled peptides for diagnostic imaging

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2187461A (en) * 1986-02-03 1987-09-09 Medical Res Council Monitoring method for the synthesis of a linear of amino acid residues
US6407059B1 (en) * 1994-06-08 2002-06-18 Peptor Limited Conformationally constrained backbone cyclized peptide analogs
WO2003059933A2 (en) * 2002-01-03 2003-07-24 Yissum Research Development Company Of The Hebrew University Of Jerusalem Conformationally constrained c-backbone cyclic peptides
DE602004031736D1 (de) * 2003-07-04 2011-04-21 Lonza Ag Verbessertes verfahren für festphasensynthese

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4028315A (en) * 1970-10-16 1977-06-07 E. R. Squibb & Sons, Inc. Solid phase synthesis of peptides
US3715190A (en) * 1971-09-23 1973-02-06 Univ Sherbrooke System for the solid-phase peptide synthesis
SE399880B (sv) * 1973-05-24 1978-03-06 Ciba Geigy Ag Sett att framstella peptider, som innehaller mer en en disulfidbindning
US4062746A (en) * 1975-05-07 1977-12-13 Wisconsin Alumni Research Foundation Solid phase synthesis of protected peptides
US4093609A (en) * 1976-12-10 1978-06-06 American Home Products Corporation Somatostatin synthesis

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
GOODMAN, M., MEIENHOFER, J.: Peptides, 1977, S.iii, xi, 510-513 *
HOUBEN-WEYL, Methoden der org. Chemie, 4. Aufl., 1974, Bd. XV/1, S. 347,374-376 *

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2919592A1 (de) * 1979-05-15 1981-01-15 Max Planck Gesellschaft Verfahren zur herstellung von thymosin- alpha 1 und derivaten davon
EP0085250A2 (de) * 1982-01-21 1983-08-10 The Regents Of The University Of California Kationische Oligopeptide mit mikrobizider Wirksamkeit
EP0085250A3 (de) * 1982-01-21 1983-09-14 The Regents Of The University Of California Kationische Oligopeptide mit mikrobizider Wirksamkeit
EP0102483A1 (de) * 1982-09-02 1984-03-14 Sirac Srl Verfahren zur Herstellung von alpha-L-Aspartyl-L-phenylalaninalkylestern
US6107459A (en) * 1991-02-08 2000-08-22 Diatide, Inc. Technetium-99m labeled peptides for diagnostic imaging

Also Published As

Publication number Publication date
DE2830442C2 (de) 1992-07-09
CH637629A5 (de) 1983-08-15
US4290943A (en) 1981-09-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0028627B1 (de) Verfahren zur herstellung von thymosin-alpha1 und derivaten davon
DE2540780C2 (de)
EP0021169B1 (de) Verfahren zur selektiven Bildung von Disulfidbrücken in Polypeptiden und die dabei erhaltenen Produkte als Wirkstoffe enthaltende Arzneimittel
DE2714141A1 (de) Dipeptid-analoge und verfahren zu ihrer herstellung
DE2830442C2 (de)
EP0179332B1 (de) Neue ZNS-aktive Peptide mit Wirkung auf das cholinerge System
DE2250861A1 (de) Traegermassen fuer die synthese komplexer, organischer molekuele in fester phase
DE2252157B2 (de) Zwischenprodukte zur herstellung von insulin, insulin-analogen und -derivaten und verfahren zur herstellung von insulin, insulin analogen und derivaten
DE3209184A1 (de) Verfahren zur umwandlung von praeproinsulinanaloga zu insulinen
DE2751026A1 (de) Verfahren zur herstellung von peptiden, die tyrosinsulfat enthalten
DE2505712A1 (de) Traegergebundene sowie biologisch aktive peptide und herstellungsverfahren dafuer
DE2342862C3 (de) An beiden Kettenenden Reste von a -Aminooxycarbonsäuren aufweisende Peptide mit ACTH-Wirkung, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Peptide enthaltende Arzneimittel
EP0475184A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Peptiden mittels Festphasensynthese
DE2601820A1 (de) Kathepsin d-inhibitoren
EP0295540B1 (de) Allylische Seitenketten enthaltendes Festphasensystem, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung in Festphasenreaktionen
DE2439296A1 (de) Verfahren zur herstellung von insulin, insulin-analogen und -derivaten
DE2447805C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Pyroglutamyl-histidyl-prolinamid (TRH)
DE2703121A1 (de) Synthetische pentapeptide und sie enthaltende arzneimittel
DE2536040A1 (de) Insulin-analoga mit biologischer wirkung
DE2137971A1 (de) Polypeptide und Verfahren zu deren Herstellung
DE2807403C2 (de)
DE1941511C2 (de) Calcitonin-Analoga und ihre &amp;alpha;-Desamino- und N&amp;uarr;&amp;alpha;&amp;uarr;-Acylaminoderivate, diese Peptide enthaltende pharmazeutische Präparate, und synthetische Verfahren zu ihrer Herstellung sowie zur Herstellung von Calcitonin M
DE2635930A1 (de) Traegergebundene peptide, acth-peptidzwischenprodukte sowie ihre herstellung
DE2703844A1 (de) Peptide und ihre herstellung
DE1965102A1 (de) Neue Tridekapeptide mit hoher adrenocorticotroper Wirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: BIRR, CHRISTIAN, PROF. DR., 6900 HEIDELBERG, DE

8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: ORGANOGEN MEDIZINISCH-MOLEKULARBIOLOGISCHE FORSCHU

8110 Request for examination paragraph 44
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: ORPEGEN MEDIZINISCH-MOLEKULARBIOLOGISCHE FORSCHUNG

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee