DE2830442A1 - Verfahren zur herstellung von polypeptiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polypeptidenInfo
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Description
Max-Planck-Gesellschaft
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden durch schrittweise Kondensation von
gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen
Trägermaterial und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung des antiinflammatorisch wirkenden,
Mastzellen degranulierenden Peptids MCD.
Es ist seit langem bekannt, Peptide durch schrittweises Zusammenfügen von Aminosäuren in der Lösung zu bilden.
Als wesentlich erfolgreicher hat sich jedoch die 1962 von Mefrifield angegebene Festphasen-Peptidsynthese
(Fed.Proc, Fed.Amer.Soc.Exp.Biol. 21 (1962) 412) erwiesen,
gemäß der die Kondensation der einzelnen Aminosäuren an einem festen Trägermaterial (vorzugsweise
schwach vernetztem Polystyrol) durchgeführt wird, bis
zum Schluß das fertige Polypeptid vom Träger abgespalten wird. Der Vorteil der Merrifield-Synthese ist in dem
Arbeiten in heterogener Phase zu sehen, wodurch es ohne weiteres möglich wird, die bei der Peptidsynthese eingesetzten
Reagenzien sehr einfach von dem an das Trägermaterial gebundenen eigentlichen Syntheseprodukt
abzutrennen. Der Nachteil dieser Merrifield-Synthese ist
darin zu sehen, daß naturgemäß die für die sequentielle Peptidsynthese angewandten chemischen Reaktionen nicht
quantitativ ablaufen, so daß die Umsetzung zum Teil nicht in dem gewünschten Sinne verläuft, wodurch gleichzeitig
verunreinigende Peptide synthetisiert werden, die sich nur außerordentlich schlecht abtrennen lassen.
Insbesondere bei längeren Aminosäuresequenzen von 50
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Max-Planck-Gesellschaft
und mehr Aminosäuren ergeben sich selbst bei 99%iger
Wirksamkeit der Einzelschritte wegen der Vielzahl der Reaktionen neben dem angestrebten Peptid eine
immense Zahl von Nebenprodukten, die entweder kürzere Aminosäureketten aufweisen oder Fehler in der Aminosäuresequenz
besitzen können.
Es besteht daher ein erhebliches Bedürfnis dafür, die
an sich verfahrenstechnisch einfache Merrifield-Synthese
derart zu verbessern, daß es ohne weiteres möglich wird, auch höhermolekulare Peptide mit einer
Vielzahl von Aminosäuren in der Kette zu bilden, die keine oder nur geringe Mengen von unerwünschten Nebenprodukten
enthalten.
Es wurde nunmehr gefunden, daß es- " gelingt, Polypeptide durch schrittweise Kondensation
von Aminosäuren nach der Merrifield-Festphasentechnik
in einfacher Weise mit hoher Reinheit und geringer Bildung von Nebenprodukten herzustellen, in dem man
ein in bestimmter Weise aktiviertes Trägermaterial ein-. setzt, mit einer bestimmten Schutzgruppe N-terminal
geschützte Aminosäuren bzw. Peptidfragmente verwendet und zunächst Unterfragmente des letztendlich zu bildenden
Endpeptids an dem Trägermaterial aufbaut, abspaltet, reinigt, wieder an das Trägermaterial bindet
und mit einem oder mehreren weiteren Teilfragmenten des Endpeptids vereinigt.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird daher durch ein Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden
durch schrittweise Kondensation von gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten
Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen Trägermaterial gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
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Hax-Planck-Gesellschaft
daß man ein mit Bromacetylbromid unter Bildung von Bromacetylphenyl-gruppen aktiviertes, schwach vernetztes
Trägermaterial verwendet, Aminosäuren mit N-terminaler e^, o( -Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonylgruppe
oder entsprechend N-terminal geschützte Peptidfragmente einsetzt, die gebildeten
Peptidfragmente im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abspaltet, von verunreinigenden Nebenprodukten
abtrennt und zur weiteren Synthese erneut an das Trägermaterial bindet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.werden die Aminosäuren
bzw. die Peptidfragmente über die an dem Trägermaterial vorliegenden Bromacetylgruppen an das Trägermaterial
gebunden, wodurch eine relativ leicht lösbare Bindung erreicht wird, die unter der Einwirkung von
sauren- und insbesondere basischen Reagenzien gespalten werden kann, beispielsweise unter Verwendung von
Trifluoressigsäure und Bromwasserstoff in organischen Lösungsmitteln, von flüssigem Fluorwasserstoff, oder
durch basenkatalysierte Umesterung, durch basische Hydrolyse, durch Hydrazinolyse oder insbesondere und bevorzugt
durch Ammonolyse.
Mit Hilfe dieser leicht spaltbaren Bindung an das Trägermaterial wird es möglich, die gebildeten Peptidfragmente
unter Erhalt der sonst vorhandenen Schutzgruppen wieder abzuspalten, Verunreinigungen zu entfernen, Analysen
durchzuführen und die einzelnen Peptidfragmente wieder an das Trägermaterial zu binden und weiter aufzubauen
bzw. zu dem gewünschten Peptid zu vereinigen. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, als N-terminale
Schutzgruppe für die Aminosäuren bzw. Peptidfragmente die <*,0^ -Dimethyl-3,5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe
einzuführen, die als solche und auch in Form ihrer Spaltprodukte ohne weitere;-, nut. ::Llfe --/:--,i
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Kax-PIanck-Gesellschaft
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optischen Methoden bestimmt werden kann, so daß es in dieser Weise gelingt, den Ablauf der Peptidsynthese
in einfacher Weise photometrisch zu überwachen und zu steuern.
5
5
Da bei der Bindung der ersten Aminosäuren an das aktivierte; Bromacetylphenylgruppen aufweisende Trägermaterial
unerwünschte Neberireaktionen, wie eine cyclolartige Umwandlung des C-terminalen Rests oder
eine Diketopiperazinabspaltung, werden einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zufolge entweder Peptidfragmente aus wenigstens drei Aminosäuren oder als erste Aminosäure Isoleucin, Leucin,
Valin bzw. die an der Mercaptogruppe bzw. der Aminogruppe geschützten Aminosäuren Cystein und Lysin, bei
denen diese Nebenreaktionen nichts auftreten können, an
das aktivierte Trägermaterial gebunden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden mehrere verschiedene Peptidfragmente
des gewünschten Polypeptids unabhängig voneinander hergestellt, vom Trägermaterial abgespalten, worauf
nach der Abtrennung von verunreinigenden Nebenprodukten und Reagenzien jeweils zwei in der angestrebten
Sequenz benachbarte Peptidfragmente miteinander kondensiert werden, wozu man mindestens eines dieser Fragmente
in der oben angegebenen Weise wieder an das Trägermaterial bindet, bevor man die Kondensation unter1
Bildung des gewünschten Endpeptids durchführt.
Einer weiteren bevorzugten -Ausführungsform der Erfindung
zufolge ist das Verfahren auf die Herstellung des pharmakologisch äußerst interessanten, weil antirheumatischen und entzündungshemmenden, Mastzellen de-
granulierenden Peptids MCD der folgenden Formel
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Max-Planck-Gesellschaft
-8- 2830A42
Ile-Lys-^s-Asn-C^s-Lys-Acg-His-Val-Ile-Lys-Ero-His-Ile^ys-Airg-Lys-Ile-Cy-s
ι—Gly-Lys-Asn-NH-
gerichtet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst getrennt die Peptidfragmente I (Ddz-Ile-Lys(Z) Cys
(ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS (S)-Arg (Tos)), II (Ddz-His (Boc) Val-Ile-Lys(Z)), III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys (Acm)) und IV
' (Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp(OBzI))
bildet, die Fragmente I und II bzw. III und IV zu den Fragmenten V (DdZ-IIe-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS(Z)-ArS(TOS)-HiS(BOc)-VaI-IIe-LyS(Z))
und VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Ars(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-GIy-
Lys(Z)-Asp(OBzI))vereinigt und schließlich die Fragmente
V und VI zu dem geschützten, an das Trägermaterial gebundenen Peptid VII (DdZ-IIe-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-Cys(StBu)-Lys(Z)-Arg(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-Lys(Z)-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-GIy-
Lys(Z)-Asp(OBzI))vereinigt, das Peptid VII von dem Träger
abspaltet und in an sich bekannter Weise die Schutz-
5 19 3 15 gruppen abspaltet und die Cys Cys - und Cys -Cys
Disulfidbrücken ausbildet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird als Trägermaterial
ein schwach vernetztes und damit quellfähiges phenylgruppenhaltiges Trägermaterial eingesetzt, wozu
man insbesondere ein Polystyrolgel verwendet, das mit weniger als 0,5% Divinylbenzol vernetzt worden ist. Dieses
Trägermaterial wird durch Umsetzen mit Bromacetylbromid aktiviert, wodurch Brqmacetylaruppen in das
Polystyrolgel eingeführt werden. Diese funktionellen Gruppen ermöglichen; das leichte Binden der für den
Peptidaufbau benötigten Aminosäuren bzw. Peptidfragmente über das entsprechende C-terminale Ende. Hierbei reagiert
die Carboxylatgruppe der Aminosäure bzw. des Peptidfrag-
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Max-Pianck-Gesellschaft
itEnts unter Brcsnid-Äbspaltung und bildet eine Estergruppe an der
Acetophenylgruppe des polymeren Trägers aus, die ohne weiteres insbesondere unter basischen Bedingungen wieder gespalten werden
kann. Dabei können je nach der gewünschten Gruppe an dem abgespaltenen Peptidfragment verschiedene basische
Methoden, die an sich aus der Peptidchemie bekannt sind, angewandt werden, beispielsweise die Hydrolyse,
wenn Carboxylgruppen gebildet werden sollen, die Hydrazinolyse, wenn Hydrazingruppen, die sich in
Azidgruppen umwandeln lassen, gebildet werden sollen und die Spaltung mit Ammoniak unter Bildung von Amidgruppen.
Die Airanonolyse führt man vorzugsweise in der Weise durch, daß man ein mit Ammoniak gesättigtes
organisches Lösungsmittel, insbesondere Dioxan, als Abspaltungsreagens verwendet. Man kann jedoch auch mit
Vorteil eine mit Ammoniak bei 00C gesättigte Dimethylformamid/Methanol-Mischung
(4/1, Volumen/Volumen) oder eine .10%ige Lösung von Ammoniak in einer Dioxan/
Methanol-Misehung (9/1, Volumen/Volumen) einsetzen.
Das erfindungsgemäß verwendete Trägermaterial besitzt
die für die angestrebte Festphasensynthese notwendigen Eigenschaften, nämlich die notwendige Unlöslichkeit in
den verwendeten Lösungsmitteln, eine mechanische Stabilität
und eine ausreichende chemische Inertheit gegenüber den eingesetzten Reagenzien. Dabei liegt das
Trägermaterial vorzugsweise in Form von kleinen Kügelchen
mit einem Durchmesser von vorzugsweise 0,1 bis 0,2 mm vor.
Wegen der mechanischen Empfindlichkeit dieser Trägermaterialgelkügelchen
arbeitet man vorzugsweise in einem Zentrifugalreaktor, in dem die Gelkügelchen an einer porösen
Rotorwandung unter der Einwirkung der sich durch die Rotation ergebenden Zentrifugalkräfte festlieaen und dabei
von den f 1 i\r,n i nnn Ponnonrion cl'irchctr^nt werden,
■ * ■ .-■ . k 4
ORIGINAL INSPECTED
I^ax-Planck-Gesellschaft
wodurch eine weitgehend quantitative Umsetzung bei den Einzelschritten erreicht werden kann.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Aminosäuren bzw. Peptidfragmente sind N-terminal mit der of, t£ -Dimethyl-3 , 5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe
(Ddz-Schutzgruppe) geschützt, die wesentlich
säurelabiler ist als die bislang häufig in der Peptidchemie verwendete tert.-Butyloxycarbonylgruppe (Boc-Schutzgruppe).
Diese Schutzgruppe und damit versehene Aminosäuren sind bereits in Peptides(1972) Seiten 72
bis 77 beschrieben worden. Mit dieser Schutzgruppe geschützte Aminosäuren sind in fester Form und auch in
Form von Lösungen gegen Autoacidolyse stabil und werden dadurch hergestellt, daß man die Aminosäuren mit dem
Hydrazid- bzw. Azid-Derivat der Schutzgruppenverbindung umsetzt.
Der große Vorzug dieser erfindungsgemäß verwendeten Schutzgruppe ist darin zu sehen, daß sie relativ einfach
unter sauren Bedingungen abgespalten werden kann, beispielsweise unter Verwendung von Trifluoressigsäure
oder Chlorwasserstoffsäure in organischen Lösungsmitteln, wie Dichlοrmethan, Chloroform, Dimethylsulfoxid
und Mischungen davon. Vorzugsweise verwendet man eine 0,5- bis 10%iger Lösung von Trifluoressigsäure in trockenem Dichlormethan.
Bei Anwendung dieses Spaltungsreagens wird die Schutzgruppe in Abhängigkeit von der gewählten Verdünnung der Trifluoressigsäure
im Verlaufe von 5 bis 30 Minuten bei 200C vollständig abgespalten.
Mit vorzugsweise 5 %iger Trif luoressigsäure wird die Ddz-Schutzgruppe
von trägergebundenen Ddz-Peptiden im Verlaufe von 15 Minuten und vorzugsweise im Verlaufe von etwa 8 Minuten von Ddz-Peptiden
in Lösung abgespalten.
Ein weiterer Vorzug ist darin zu sehen, daß die Schutzgruppe a Ls auch die aus ihr qeLil.: f - ti i'.p.tltprodukte 3,5-Dunc-thoxy-ö<-:-* <'■ ".'-
Ί * / 0
ORIGINAL INSPECTED
Max-Planck-Gesellschaft
styrol und 3,5-Dimethoxyphenyldimethylcarbinol bei 230 und bei 28Onm
charakteristische UV-Banden zeigen, die es ermöglichen, den Syntheseablauf photometrisch zu überwachen und zu
steuern, indem man die Reaktionslösungen im Kreislauf
. durch den oben erwähnten Zentrifugalreaktor und ein UV-Spektrophotometer
führt, der es ermöglicht, über die angegebenen UV-Banden der Schutzgruppen bzw. ihrer Spaltprodukte
den Reaktionsablauf ständig zu verfolgen und zu überwachen. Hierdurch kann ohne weiteres festgestellt werden,
wann die Reaktion der zuletzt angefügten Aminosäure bzw. des zuletzt eingeführten Peptidfragments im wesentlichen
vollständig abgelaufen ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein vorzugsweise mit weniger als 0,5% Divinylbenzol vernetztes Polystyrol als Trägermaterial verwendet, das
durch Umsetzen mit Bromacetylbromidwin Nitrobenzol mit
Bromacetylphenylgruppen versehen und damit aktiviert worden ist. Diese Bromacetylierung kann durch Aluminiumchlorid
katalysiert und bei Raumtemperatur durch Umsetzen während 20 Stunden durchgeführt werden, wobei man
ein'Trägermaterial mit 0,05 bis 5 und vorzugsweise 0,5 - 1,1
Mill!äquivalenten reaktiver Bromacetylphenylgruppen pro
. Gramm erhält.
25
25
Dann werden die N-terminal mit der o£, c<
-Dimethyl-3 ,5-dimethoxy-benzyloxycarbonylgruppe geschützten Aminosäuren
bzw. Peptidfragmente an das in dieser Weise aktivierte
Trägermaterial gebunden, was vorzugsweise dadurch erreicht wird, daß man die geschützten Aminosäuren bzw.
Peptidfragmente über die entsprechenden Gäsiumsalze der Carboxylgruppen einführt. Dabei verwendet man die
lipophilen Cäsiümsalze der Aminosäuren bzw. Peptidfragmente in Dimethylformamid in einem geringfügigen überschuß,
um basenkatalysierte Racemisierungen und Nebenreaktionen zu vermeiden. Bereits bei einem Überschuß
der Cäsiumsalze von lediglich 50% ergibt sich eine voll-
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Max-Planck-Gesellschaft
ständige Umsetzung nicht nur von N-terminal geschützten
Aminosäuren, sondern auch von Di- und Tripeptiden unter identischen Bedingungen mit den an dem Trägermaterial
vorliegenden Bromacetylgruppen. Zur Einführung der Aminosäuren bzw. Peptidfragmente in das Trägermaterial
kann man auch anstelle der Cäsiumsalze Tetraalkylammoniumsalze verwenden, da diese quartären
Kationen ebenfalls einen lipophilen Charakter besitzen. Insbesondere verwendet man die entsprechenden Triäthylammoniumsalze.
In jedem Fall läßt sich in dieser Weise eine vollständige Umwandlung der Bromacetylphenyl gruppen
des Trägermaterials erreichen.
Nach dem üblichen Auswaschen der Reaktionsteilnehmer und der Verunreinigungen werden die N-terminalen
0^, o(.-Dimethyl-3, 5-dimethoxy-benzyloxycarbonyl-Schutzgruppen
durch Acidolyse abgespalten, vorzugsweise durch Umsetzen mit einer 5%igen Lösung von Trifluoressigsäure
in Dichlormethan. Nach dem Waschen des Trägermaterials wird eine Deprotonierung der durch
Protonen blockierten N-terminalen Aminogruppen bewirkt durch Umsetzen mit tertiären Aminen, wie Triäthylamin,
Diisopropyläthylamin oder N-Methylmorpholin, in organischen Lösungsmitteln, wie Dichlormethan,
Chloroform oder Dimethylformamid. Nach dem erforderlichen Waschen wird dann die nächste N-terminal geschützte
Aminosäure bzw. das nächste N-terminal geschützte Peptidfragment unter Ausbildung einer Peptidbindung
angekoppelt. Diese Peptidbindung wird in an sich bekannter Weise erreicht, beispielsweise
unter Aktivierung mit Dicyclohexylcarbodiimid, unter Einsatz symmetrischer oder gemischter Aminosäureanhydride,
unter Verwendung aktiver Ester, durch Redoxkondensation oder dergleichen. Anschließend wird nach
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Max-Planck-Gesellschaft
dem Freiwaschen des Trägermaterials von Reagenzien die weitere Anfügung der nächsten Aminosäure der gewünschten
Sequenz oder eines weiteren Peptidfragments in der angegebenen Weise durchgeführt, bis schließlich
ein Peptidfragment ausreichender Größe an dem Trägermaterial
vorliegt.
Erfindungsgemäß werden die' gebildeten Peptidfragmente
im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abgespalten, was mit Hilfe der oben angegebenen Spaltungsreagenzien
und insbesondere durch basische Hydrolyse, vor zugsweise durch AmmonoIyse erreicht wird. Nach
dem Entfernen von Verunreinigungen, wie Nebenprodukten und Reagenzien, werden die erhaltenen reinen Peptidfragmente
erneut, vorzugsweise in Form der Cäsiumsalze, an ein frisches, Bromacety-lphenylgruppen aufweisendes
Trägermaterial gebunden, wonach weitere N-terminal mit ti£, ttf -Dimethyl-3 , 5-dimethoxy-benzyloxycarbonyl-Schutzgruppen
geschützte Aminosäuren bzw. Peptidfragmente ankondensiert werden, bis das gewünschte
Endpeptid an dem Trägermaterial vorliegt, von dem es in üblicher Weise abgespalten, dann isoliert
und gereinigt wird.
In dieser Weise gelingt es insbesondere durch zwischenzeitliches Abspalten der Peptidfragmente, Reinigen
dieser Peptidfragmente und Vereinigen der gewünschten Peptidfragmente■in der angestrebten Sequenz, die
gewünschten Endpeptide weitgehend frei von Nebenprodukten, wie kürzerkettigen Peptiden oder Peptiden mit
Sequenzfehlern, zu synthetisieren. Dies gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch, daß die ge-..
bildeten Peptidfragmente ohne weiteres und insbesondere ohne Abspaltung der vorhandenen Schutzgruppen von
5 dem Trägermaterial abgespalten und auf den Zwischenstufen der Synthese bereits von gebildeten Verunreini-
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Max-Planck-Gesellschaft
gungen befreit werden können und weil schließlich wegen der erfindungsgemäß eingesetzten besonderen Schutzgruppe,
nämlich der o(,Oi-Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl-Schutzgruppe
eine ständige photometrische Überwachung des Reaktionsablaufes sichergestellt ist, so daß eine praktisch quantitative Umsetzung
in den einzelnen Kondensationsstufen erreicht werden kann.
Im folgenden sei die Erfindung näher anhand der bevorzugten
Verfahrensweise zur Herstellung des Mastzellen degranulierenden Peptids MCD erläutert, das als Bestandteil
des Bienengifts bekannt ist und bereits in üblicher Weise in der Lösung synthetisiert worden ist.
Dieser stark basische Bienengiftbestandteil ist von besonderem Interesse, da er pharmakologisch zur Bekämpfung
von rheumatischen Erkrankungen verwendet werden kann, so daß seine synthetische Herstellung in
starkem Mäße erwünscht ist.
Diese Synthese des MCD-Peptids sei im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die in der
einzigen
Figur eine schematische Wiedergabe der Zusammenfügung des MCD-Peptids aus einzelnen Peptidfragmenten
verdeutlicht.
Das MCD-Peptid entspricht der folgenden Formel
Ile-LysK^s-Asn-C^s-Lys-Arg-His-Val-Ile-Lys-Pro-His-Ile-Cys-Ärg-Lys-Ile-Cy:
1 * I
u ————HZZZZZZZZZZZZZZZZ_
·— Gly-Lys-Asn-NH2
und wird dadurch erhalten, daß man mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens zunächst die oben angegebe-5 nen Peptidfragmente I, II, III und IV synthetisiert,
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Xax'-Flanck-Gesellschaft
dann die Fragmente I und-II zu V sowie III und IV zu VI
vereinigt, anschließend die gebildeten Fragmente V und VI in der erfindungsgemäßen Weise zu VII zusammenfügt,
das gebildete geschützte MCD-Peptid (VII) von dem Träger ' abspaltet, seine Schutzgruppen in an sich bekannter Weise
entfernt und die beiden Disulfidbrücken in üblicher Weise ausbildet.
Hierzu bringt man die als Ausgangsmaterialien eingesetzten
N-terminal mit ö^,o(-Dimethyl-3 ,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl-gruppen
(Ddz-Gruppen) geschützten Aminosäuren in Form der Cäsiumsalze auf das 0,5 bis 1,1 Milliäquivalente
Bromacetylphenyl-gruppen pro Gramm aufweisende, mit weniger als 0,5 % Divinylbenzol vernetzte Polystyrol auf.
Dabei setzt man die Cäsiumsalze der Aminosäuren bzw. der geschützten Peptidfragmente, vorzugsweise geschützte Tripeptide,
in Dimethylformamid ein und erreicht eine völlige Reaktion der Bromacetylphenylgruppen im Verlaufe von
drei Tagen bei 400C. Diese Cäsiumsalze wendet man vorzugsweise
in einem 1,5-fachen Überschuß an. -
Die Kondensation der Peptidbindung erfolgt unter Verwen-'
dung von Dicyclohexylcarbodiimid, das zusammen mit der zu bindenden, "N-terminal geschützten Aminosäure in drei- bis
fünffachem Überschuß eingesetzt wird. Werden stattdessen N-terminal geschützte Peptidfragmente ankondensiert, so
muß außerdem ein sechs- bis zehnfacher Überschuß an 1-Hydroxybenzotriazol
(HOBt) zugesetzt werden zwecks Unterdrückung von Racemisierung. Die erhaltenen Derivate werden
mit Dichlormethan und einer Dichlormethan/Methanol- Mischung (4/1) gewaschen. Die gesamten. Reaktionen, einschließlich
der Abspaltung der ,geschützten Peptidfragmente bzw. Peptide von dem Trägermaterial, die neben den
auf Seite 9, Zeile 15 genannten Verfahren auch mit Benzyltrimethylammoniumhydroxid
in einer Methanol/Dioxan-Mischung (1/3) durchgeführt werden kann, erfolgen in einem
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Ma^-Planck-Gesellschaft
" 16 ' 283QU2
Zentrifugalreaktor unter ständiger photometrischer Überwachung
der Reaktionsflüssigkeiten auf der Grundlage der oben angegebenen UV-Banden der Schutzgruppe bzw. ihrer
Spaltprodukte.
5
5
Zunächst wird das Peptidfragment I (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(AcnO-Asn-Cys
(StBu) -Lys (Z)-Arg(Tos) ) , das die Aminosäuren 1 bis 7
enthält, mit einer Ausbeute von 82% gebildet. Nach dem Abspalten dieses Peptidfragments von dem Trägermaterial wird
es gelchromatographisch gereinigt (Sephadex LH 20 mit einer Dioxan/Methanol-Mischung (1/1) und auf Kieselgel mit .einem
Trichlormethan/Methanol-Gradienten). Man erhält das Material
mit einer Ausbeute von 34%, bezogen auf die anfänglich auf das Trägermaterial aufgebrachten Aminosäuren. Die Aminosäureanalyse
des Heptapeptids steht in Einklang mit der Theorie.
Dann wird das Peptidfragment II (DdZ-HiS(BOc)-VaI-IIe-LyS(Z)),
das die Aminosäuren 8 bis 11 umfaßt, mit einer Ausbeute von
77% auf dem Trägermaterial gebildet und wird dort unter Verwendung
von Dicyclohexylcarbodiimid in tert.-Butanol mit dem überschüssig eingesetzten Peptidfragment I.verknüpft.
Nach drei Tagen läßt sich die vollständige Kondensation des Peptidfragments I durch die photometrische Überwachung
der Reagenslösung feststellen. Dann wird das gebildete Peptidfragment
V mit Benzyltrimethylammoniumhydroxid in einer Methanol/Dioxan-Mischung (1/3) abgespalten und über Kieselgel
mit Hilfe eines Trichlormethan/Methanol-Gradienten gereinigt. Man erhält das Peptidfragment mit einer Ausbeute
von 53% (126 mg). Rf-Wert = 0,45 (Trichlormethan/Methanol/ Essigsäure-Mischung, 85/10/5). Die Aminosäureanalyse zeigt
die gewünschten Verhältnisse.
Dann bildet man das die Aminosäuren 12 bis 15 enthaltende Peptidfragment III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm). Es wird in
der oben angegebenen Weise von dem Trägermaterial abgespalten, das Material wird über Kieselgel unter
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Max-Planck-Gesellschaft
Anwendung eines Trichlormethan/Methanol-Gradienten gereinigt und aus Methanol kristallisiert. F = 17O°C.
Die Reinausbeute beträgt 20%, die Aminosäureanalyse steht im Einklang mit der Theorie.
5
Anschließend bildet man das Peptidfragment IV
(Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp
(OBzI)), das die Aminosäuren 16 bis 22 umfaßt, mit einer Ausbeute von 84%. Anschließend bindet man an das
auf dem Trägermaterial vorliegende homogene Peptidfragment
IV (4,5 g, 0,21 Milliäquivalente pro Gramm) 0,9
Milliäquivalente des reinen Peptidfragments III, wozu man nach der Dicyclohexylcarbodiimid/1-Hydroxybenzotriazol-(HOBt)
-Methode in Dimethylformamid arbeitet.
Nach drei Tagen ist eine 73%ige Einfügung des Peptidfragments III anhand der photometrischen überwachung
der Reaktionslösung festzustellen. Die verbleibenden freien Aminogruppen des Peptidfragments IV werden
mit 3-Nitrophthalsäureanhydrid (0,1 Mol/l in Pyridin,
Einwirkungszeit 10 Minuten) blockiert,um die Bildung falscher Sequenzen zu unterdrücken. Man erhält in dieser Weise
das Peptidfragment VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z)-Asp(OBzI)
das die Aminosäuren 16 bis 22 enthält, auf dem Trägermaterial mit einer Ausbeute von 24%.
Man bewirkt schließlich die abschließende Kondensation von 126 mg des Peptidfragments V, das die Aminosäuren
1 bis 11 umfaßt, an das auf dem Trägermaterial vorliegende Peptidfragment VI mit Hilfe des Dicyclohexylcarbodiimid/I
-Hydroxybenzotriazol(HOBt)-Verfahrens in Dimethylformamid, wobei man einen dreifachen Überschuß des in
Lösung vorliegenden Peptidfragments anwendet. Nach 5 Tagen läßt sich die vollständige Reaktion des Peptidfragments
V feststellen, wobei man das völlig geschützte MCD-Peptid mit einer Ausbeute von 32% erhält.
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Max-Planck-Gesellschaft
Man bewirkt anschließend die Abspaltung des völlig geschützten MCD-Peptids von dem Trägermaterial durch
Ammonolyse unter Verwendung einer gesättigten Ammoniaklösung in Dioxan als Abspaltungsreagens. Man führt
die Abspaltung während 4,5 Tagen bei Raumtemperatur unter photometrischer überwachung der Umsetzung durch.
Dann wird die erhaltene Abspaltungslösung in üblicher Weise aufgearbeitet, um das voll geschützte MCD-Peptid
zu reinigen. Das gereinigte Material zeigt bei der Dünnschxchtchromatographxe einen Hauptfleck beim Rf-Wert
von 0,4 (Chloroform/Methanol/Essigsäure-Mischung, 85/10/5) bzw. von 0,45 (sek.-Butanol/Essigsäure/Wasser-Mischung,
4/1/1).
In der nächsten Stufe werden die Schutzgruppen mit Trif
luormethansulfonsäure abgespalten.. · Hierzu gibt man die
Trifluormethansulfonsäure zu dem gut getrockneten Peptid, verwendet Dimethylsulfoxid als Kationenfänger und rührt
unter Feuchtigkeitsausschluß während 1 Stunden bei Raumtemperatur,
wonach man das Peptid mit Äther ausfällt, in die Acetatform überführt und reinigt. Bei dieser
Behandlung werden die Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe (Z) und die Tosyl-Schutzgruppe (Tos) abgespalten, während
die tert.-Butylmercapto-Schutzgruppe (StBu) und die Acetamidomethyl-Schutzgruppe (Acm) , die die Schutzgruppen
der Schwefelgruppen darstellen, nicht angegriffen werden.
5 19
Zur Ausbildung der Disulfidbrücken Cys -Cys bzw.
3 15
Cys -Cys geht man nach der Verfahrensweise vor, dxe von J.van Rietschoten et al (Europ.J.Biochem. 56 (1975) 34 bis 40), P.Hartter, Ü.Weber, Hoppe Seyler's Z.Physiol.Chem. 356 (1975) 693 und P.Sieber et al, Helv.Chim.Acta 60, 4 (1977) 36) beschriebenen Weise vor. Das Material wird in üblicher Weise gereinigt und zeigt
Cys -Cys geht man nach der Verfahrensweise vor, dxe von J.van Rietschoten et al (Europ.J.Biochem. 56 (1975) 34 bis 40), P.Hartter, Ü.Weber, Hoppe Seyler's Z.Physiol.Chem. 356 (1975) 693 und P.Sieber et al, Helv.Chim.Acta 60, 4 (1977) 36) beschriebenen Weise vor. Das Material wird in üblicher Weise gereinigt und zeigt
909884/0244
inspected ; -^
Max-Pjanck-Gesellschaft
bei verschiedenen Analysen ein gleiches, bei einem pharmakologischen
Test ein ähnliches Verhalten wie das entsprechende Naturprodukt. So zeigt das Material bei der
Dünnschichtchromatographie auf Celluloseplatten, bei der Papierelektrophorese/ bei der Disk-Elektrophorese
auf Platten und auf SDS-Gelen sowie bei der Hochdruckflüssigkeitschromatographie
das gleiche Laufverhalten wie das entsprechende MCD-Naturprodukt. Auch die Aminosäurenanalyse
entspricht der des Naturprodukts.
'-.■■-■
Die pharmakologischen Untersuchungen lassen erkennen, daß das erfindungsgemäß synthetisch hergestelle MCD-Peptid
26% der Wirksamkeit des Naturprodukts bezüglich der Freisetzung von Histamin besitzt. Durch Reinigen
des erhaltenen MCD-Peptids durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie läßt sich ein gereinigtes Syntheseprodukt
gewinnen, das 35% der pharmakologischen Wirksamkeit des Naturprodukts aufweist.
909884/0244
Leerseite
Claims (5)
- Patentanwälte Dipl.-Ing. H.Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. FinckeDipl.-Ing. R A-Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber Dr.-Ing. H. Liska8 MÜNCHEN 86, DEN 1 ], Jjj|jPOSTFACH 860 820MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22HtM/thMax-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V*Bunsenstraße 10
3400 GöttingenVerfahren zur Herstellung von PolypeptidenPATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Herstellung von Polypeptiden durch schrittweise Kondensation von gegebenenfalls Schutzgruppen tragenden Aminosäuren in der gewünschten Sequenz an einem festen, phenylgruppenhaltigen Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mit Bromacetylbromid unter Bildung von Bromacetylphenylgrupen aktiviertes, schwach vernetztes Trägermaterial verwendet, AminosäureniJ09884/0244Max-Planck-Gesellschaftmit N-terminaler ^C,^i -Dimethyl-3,5-dimethoxybenzyloxycarbonylgruppe oder entsprechend N-terminal geschützte Peptidfragmente einsetzt, die gebildeten Peptidfragmente im Verlaufe der Synthese von dem Trägermaterial abspaltet, von verunreinigenden Nebenprodukten abtrennt und zur weiteren Synthese erneut an das Trägermaterial bindet. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Peptidfragment aus wenigstens drei Aminosäuren oder Isoleucin, Leucin oder Valin oder die Schutzgruppen tragenden Aminosäuren Cystein oder Lysin mit dem aktivierten Trägermaterial umsetzt.
- 3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennz eichnet, daß man mehrere verschiedene Peptidfragmente des gewünschten PoIypeptids unabhängig voneinander herstellt, vom Trägermaterial abspaltet und dann jeweils zwei in der gewünschten Sequenz benachbarte Peptidfragmente, von denen eines an das Trägermaterial gebunden ist, miteinander kondensiert.
- 4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung des Mastzellen degranulierenden Peptids MCD zunächst getrennt die Peptidfragmente I (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(Acm)-Asn-Cys(StBu)-Lys (Z)-Arg (Tos);, II (Ddz-His (Boc) -VaI-Ile-Lys(Z))f III (Ddz-Pro-His-Ile-Cys (Acm); und IV (Ddz-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z) Asp(OBzI))bildet, die Fragmente I und II bzw. III und IV zu den Fragmenten V (Ddz-Ile-Lys(Z)-Cys(Acm)-Asn-Cys(StBu)-Lys(Z)-Ars(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-900884/0244Max-Planck-GesellschaftLys(Z)) und VI (Ddz-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Ars(Tos)-Lys (Z) -He-Cys (StBu) -Gly-Lys (Z) -Asp (OBzI) ) vereinigt und schließlich die Fragmente V und VI zu dem geschützten, an das Trägermaterial gebundenen Peptid VII (DdZ-He-LyS(Z)-CyS(ACm)-ASn-CyS(StBu)-LyS(Z)-Arg(Tos)-His(Boc)-Val-Ile-Lys(Z)-Pro-His-Ile-Cys(Acm)-Arg(Tos)-Lys(Z)-Ile-Cys(StBu)-Gly-Lys(Z) Asp(OBzI))vereinigt, das "Peptid VII von dem Träger abspaltet und in an sich bekannter Weise die Schutz-
- 5 19 3 gruppen abspaltet und die Cys-Cys - und Cys -CysDisulfidbrücken ausbildet.
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