DE2905837C2 - Sicherheitsvorderbacken bei einer Skibindung - Google Patents
Sicherheitsvorderbacken bei einer SkibindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsvorderbacken nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Sicherheitsvorderbacken dieser Art (DE-OS 20 30 749) wird durch die Hilfskraft der
Rasteingriffswinkel und damit die Rastkraft durch Verschieben der Gegenrast verändert. Die Standplatte
muß stets von Hilfsfedern, die der hohen Ballenkraft entgegenwirken, zurückgestellt werden. Die durch das
Verschieben der Rastkulisse erreichbare Präzision ist für die heutigen Anforderungen an eine Sicherheitsbindung
nicht ausreichend. Weiter ist bei dem bekannten Backen nachteilig, daß bei jeder Ballenkraft der
Reduktionsmechanismus bewegt wird, was einen hohen Verschleiß von Rast und Gegenrast zur Folge hat, da
diese Teile beim Skifahren ständig relativ zueinander bewegt werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
beide Federn relativ zueinander eingestellt werden müssen, um das richtige Maß der Auslösekraftherabsetzung
zu erreichen. Bei einer anderen Ausführungsform des vorbekannten Vorderbackens ist der Bauaufwand
duich das Erfordernis von zwei hintereinander geschalteten Federn erheblich, von denen nur eine für die
Auslösung verantwortlich ist. Probleme liegen außerdem bei der Auslösewertverstellung und damit bei der
Abstimmung der Federn aufeinander vor. Um eine prozentual richtige Herabsetzung der Auslösekraft zu
erreichen, müssen bei verschiedenen Federkräften verschiedene Entlastungswege der Feder erzielt werden.
Die daraus resultierende kompliziere Einstellung und Abstimmung der Federn aufeinander ist neben dem
Bauaufwand und -volumen als weiterer Nachteil anzusehen.
Es ist auch schon ein Sicherheitsvorderbacken mit Ballendruckausgleich durch veränderliche Halterastkraft
bekannt (DE-GM 70 44 757), bei dem eine auf einer Achse drehbar befestigte Trittplatte einen Stößel
beaufschlagt, der auf eine von zwei hintereinander geschalteten Federn derart einwirkt, daß diese beim
Treten auf die Trittplatte entlastet wird. Dadurch wird
die Haltekraft der Rastkugel gegenüber einem Schwenkteil herabgesetzt Diese bekannte Anordnung
erfordert jedoch zwei hintereinandergeschaltete Federn, muß also ganz speziell im Hinblick auf den
gewünschten Entlastungseffekt konstruiert sein.
Schließlich ist es bereits bekannt (DE-PS 7 54 109), auf eine Sicherheitsvorrichtung bei Skibindungen derart
einzuwirken, daß der Widerstand dieser Vorrichtung gegen öffnen und Lösen der Bindung in dem Sinne
geändert wird, daß beim Aufschwenken des Fußes vom Ski der Widerstand gegen Lösen der Bindung abnimmt
Diese bekannte Anordnung erfordert also als Steuerungsgröße ein Abheben des Fußes vom Ski, was bei
heutigen Abfahrts-Sicherheitsskibindungen nicht hingenommen werden kann.
Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, einen Sicherheitsvorderbacken der eingangs genannten Ga»-
tung zu schaffen, bei dem — abgesehen vom Bereich elastischer Verformungen — bis zum Beginn einer
Sicherheitsauslösung keine Bewegungen am Kraftgeber, der Kraftübertragungsvorrichtung und der Auslösevorrichtung
auftreten, welche zu erhöhtem Verschleiß Anlaß geben könnten. Die Verminderung der Auslösekraft
soll also statisch erfolgen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 erreicht
Auf diese Weise wird eine in Wirkrichtung der Hilfskraft quasistarre Verbindung des vom Ballen
beaufschlagten Kraftgebers zur Auslösefeder bzw. einem von ihr beaufschlagten Teil erreicht. Dadurch ist
einerseits gewährleistet, daß eine Bewegung der Kraftübertragungsglieder vor Beginn einer Sicherheitsauslösung nicht eintritt, während andererseits die
Hilfskraft während des gesamten Auslöseweges erhalten bleibt Dies ist bei modernen Sicherheitsvorderbakken
von besonderer Bedeutung, weil diese eine erhebliche Seitenelastizität aufweisen, damit die Sicherheitsauslösung
erst nach einem vorbestimmten elastischen Hub eintritt Wird dieser Hub beim \uftreten
einer Seitenkraft nicht erreicht, kehrt der Vorderbacken selbsttätig in seine Ruhelage zurück. Die Kraftübertragungsvorrichtung
zwischen dem vom Ballen beaufschlagten Kraftgeber und der Hilfskraft kann mit in
großen Grenzen frei wählbarer Übersetzung ausgelegt werden. Wesentlich ist jedoch, daß diese Kraftübertragungsvorrichtung
in jedem Fall so ausgelegt wird, daß die Auslösefeder oder ein von ihr beaufschlagtes Teil
(Zugstange, Anker, Flügel usw.) in Richtung der Auslösebewegung durch die Hilfskraft vorgespannt
wird, sie also in einein die Auslösekraft vermindernden Sinne wirksam ist. Die Ballenkraft wirkt also direkt oder
indirekt einem Teil der Auslösefederkraft entgegen. Da die von der Ballenkraft erzeugte Hilfskraft bei jeder
vom Ballen auf den Kraftgeber ausgeübten Kraft kleiner als die die Auslösekraft bestimmende Federvorspannung
ist ist dafür gesorgt daß nicht durch eine große Ballenkraft eine Seitenauslösung der Bindung zur
. 5 Unzeit hervorgerufen wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet
Die Ausführungsform nach Anspruch 3 berücksichtigt daß der reibungsbedingte Widerstand des Skistiefels
gegen seitliches Auslenken im wesentlichen proportional dem Ballendruck ansteigt
Durch die Ausbildung nach Anspruch 4 wird eine gleichmäßige Belastung des Skifahrerbeins bei einer
Seitenauslösung unabhängig von dem bei der Auslösung ausgeübten Ballendruck erreicht
Die Kraftübertragungsvorrichtung ist vorzugsweise ein mechanisches Getriebe, welches vorzugsweise nach
den Patentansprüchen 6 bis 8 ausgebildet ist
Die Kraftübertragungsvorrichtung kann aber auch M ein hydraulisches System sein, wobei eine zweckmäßige
praktische Ausführungsform durch Anspruch 10 gekennzeichnet ist
Für das Angreifen der Hilfskraft zwischen Auslösefeder und Sohlenhalter bieten sich grundsätzlich alle bei
der Bewegungsübertragung mitwirkenden mechanischen Gliedern einschließlich des Federendes und der
Sohlenhalter an. Bevorzugte Angriffsarten für die Hilfskraft sind durch die Patentansprüche 11 bis 15
definiert
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Sicherheitsvorderbakkens
mit mechanischer Kraftübertragungsvorrichtung, Fig.2 eine teilweise geschnittene Draufsicht des
Gegenstandes der F i g. 1 mit einem Sohlenhalter in ausgelöstem Zustand,
F i g. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorderbackens mit mechanischer Kraftübertragungsvorrichtung,
Fig.4 eine teilweise geschnittene Draufsich* des
Gegenstandes der F i g. 3 mit einem der beiden seitlich ausschwenkbaren Sohlenhalter in ausgelöstem Zustand,
F i g. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer dritten Ausführungsform mit mechanischer Kraftübertragungsvorrichtung,
Fig.6 eine teilweise geschnittene Draufsicht des
Gegenstandes der F i g. 5,
F i g. 7 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines Sicherheitsvorderbakkens
gemäß der Erfindung mit hydraulischer Kraftübertragungsvorrichtung,
Fig.8 eine teilweise geschnittene Draufsicht des Gegenstandes der F i g. 7,
F i g. 9 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer fünften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorderbackens mit mechanischer Kraftübertragungsvorrichtung,
Fig. 10 eine teilweise geschnittene Draufsicht des
Gegenstandes der F i g. 9,
Fig. 11--15 teilweise geschnittene schematische
Seitenansichten verschiedener für den erfindungsgemäßeti Sicherheitsvorderbacken geeigneter Kraftgeber,
Fig. 16 einen Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 15 und die
Fig. 17 —20 schematische Teildraufsichten verschiedener
Ausführungsformen von erfindungsgemäßen
' Sicherheitsvorderbacken zur Veranschaulichung verschiedener Möglichkeiten für den Angriff der Hilfskraft.
Nach den F i g. 1 und 2 weist ein erfindungsgemäßer Sicherheitsvorderbacken ein Gehäuse 36 auf, an dem
um lotrechte Achsen 37 Sohlenhalter 13 seitlich ausschwenkbar gelagert sind.
An den Sohlenhaltern 13 angeordnete Gleitrollen 38 stehen mit einer Kulissenbahn 39 an einem Joch 40 in
Eingriff, welches mit einer Zugstange 32 verbunden ist, die sich axial in einen Federaufnahmeraum 41 des
Gehäuses 36 erstreckt und an ihrem vorderen Ende als verstellbares Federwiderlager eine aufgeschraubte
Mutter 42 trägt. Zwischen dieser Mutter und einer Zwischenwand 43, die einen Durchbruch 44 zum
Durchlaß der Zugstange 32 aufweist, erstreckt sich die vorgespannte Ausiösefeder 27. Die Feder 27 häit die
Sohlenhalter 13 über die Zugstange 32, das Joch 40, die Kulissenbahn 39 und die Gleitrollen 38 normalerweise
in ihrer Ruhelage, welche in F i g. 2 in der unteren Hälfte wiedergegeben ist.
Beim Einwirken einer seitlichen Auslösekraft im Sinne des Pfeils K in F i g. 2 schwenkt der betreffende
Sohlenhalter 13 unter Zusammendrückung der Auslösefeder 27 nach außen und gibt so den Skischuh frei.
Im Ballenbereich des Skischuhs befindet sich eine Trittplatte 11, welche in geringem Maße höhenbeweglich gelagert ist. Sie ist an ihrer Unterseite mit einer
Schrägfläche 45 versehen, die mit einer an einer Betätigungsstange 14 vorgesehenen Gegenfläche 46
einen Keiltrieb 12 bildet. Die Betätigungsstange 14 erstreckt sich im wesentlichen in Längsrichtung des Ski
unterhalb einer Abdeckung 45' bis in den Bereich unterhalb der Zugstange 32. Dort liegt die Betätigungsstange 14 nach oben frei und weist einen Zahnstangenbereich 16 auf, der mit einem um eine Querachse im
Gehäuse 36 drehbar gelagerten Zahnrad 15 kämmt. Oberhalb des Zahnrades ist an der Unterseite der
Zugstange 32 ebenfalls ein Zahnstangenbereich 17 vorgesehen, der von oben in das Zahnrad 15 eingreift.
Drückt der Ballen des Skischuhs beispielsweise mit einer Kraft F von oben auf die Trittplatte 11, so wird
diese Kraft nach Umlenkung über den Keiltrieb 12 auf die Betätigungsstange 14 umgeleitet, weiche sich
daraufhin nach vorn zu verschieben versucht. Hierbei
wird über den Zahnstangenbereich 16 ein Drehmoment auf das Zahnrad 15 übertragen, welches seinerseits eine
Hilfskraft H in Richtung des Pfeils in Fig. 1 auf die Zugstange 32 überträgt. Diese Hilfskraft entspricht
einer Erniedrigung der Vorspannung der Auslösefeder 27 und führt zu einer Herabsetzung der Auslösekraft K.
Je stärker die Ballendruckkraft Fist, umso größer wird
die Kilfskrafi //und umso 'leichter iäßt sich die Bindung
seitlich auslösen. Die Dmensionierung des durch die Teile 12, 14, 15, 16, 17 gebildeten Getriebes ist derart
gewählt, daß die Auslösekraft K gerade um den Betrag der Schuhreibung an der Trittplatte 11 erniedrigt wird.
Hierdurch wird das Auslöseverhalten bezüglich des Beins des Skifahrers unabhängig von der Auflagereibung im Ballenbereich.
Bei allen weiteren Ausführungsbeispielen bezeichnen gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile wie in den
F i g. 1 und 2. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 3 und 4 stützt sich die Ausiösefeder 27 auf der zum
Schuh hin gelegenen Seite am Gehäuse ab, während am vorderen Ende ein auf einer Stange 47 axial
verschiebbares Widerlager 48 vorgesehen ist, das über an den Sohlenhaltern 13 vorgesehene Hebelarme 29
von der Ausiösefeder 27 ein Schließmoment auf die
Sohlenhalter 13 ausübt, so daß diese normalerweise die
in Fig.4 in der unteren Hälfte dargestellte Lage einnehmen.
Nach Fig.3 greift an dem axial beweglichen Widerlager 48 auch der obere Arm eines zweiseitigen
Hebels 18 an, der um eine Querachse schwenkbar im Gehäuse 36 gelagert ist und mit seinem unteren Arm an
der Betätigungsstange 14 anliegt, welche wieder über den Keiltrieb 12 von der Trittplatte 11 beaufschlagt ist
to Beim Einwirken der Ballendruckkraft F auf die Trittplatte U erfährt der Hebel 18 ein Drehmoment im
Uhrzeigersinn, so daß die Hebelarme 29 teilweise von der Kraft der Auslösefeder 27 entlastet werden und die
seitliche Auslösung damit entsprechend erleichtert wird. Die Dimensionierung des Getriebes ist ebenso auszulegen, wie bei dem vorangehenden Ausführungsbeispiei.
In der oberen Hälfte der F i g. 4 ist der rechte Sohlenhalter 13 im seitlich ausgelösten Zustand
dargestellt Die Abdeckung 45' ist elastisch und mit der Trittplatte 11 verbunden.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 5 und 6 ist ein einteiliger Sohlenhalter 13 durch eine Zugstange 32
gegen beidseits der Mittellängsachse 48 vorgesehene Berührungsflächenpaare 49 zwischen Sohlenhaltern 13
und Gehäuse 36 gedrückt, indem eine bei 50 an dem Sohlenhalter 13 angelenkte Zugstange 32 durch eine
Auslösefeder 27 auf Zug belastet wird. Die Zugbelastung der Zugstange 32 erfolgt in analoger Weise wie
bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2. Die Berührungsflächenpaare 49 definieren Schwenkachsen, um die herum der Sohlenhalter 13 entweder
nach links oder rechts in eine Schuhfreigabestellung ausschwenken kann.
Nach Fig. 5 und 6 wirkt die Ballenkraft auf eine bei
22 um eine Querachse schwenkbar angelenkte Trittplatte 11, welche wieder über einen Keiltrieb 12 die
Betätigungsstange 14 beaufschlagt. Das vordere Ende der Betätigungsstange 14 steht mit dem einen Arm eines
doppelarmigen Hebels 18 in Verbindung, der um eine Querachse im Gehäuse 36 schwenkbar gelagert ist. Der
obere Arm des Hebels 18 erstreckt sich durch eine Vertikalbohrung 51 in der Zugstange 32 derart, daß er
auf die der Schuheinspannstelle zugewandte Berandung der Bohrung 51 die Hilfskraft H ausüben kann, sobald
die Ballendruckkraft Fan der Trittplatte 11 wirksam wird. Hierdurch erfolgt wieder wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen die Entlastung der den
Sohlenhalter 13 beaufschlagenden Zugstange 32 um einen der Ballendruckkraft Fentsprechenden Wert.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig.7 und 8 entspricht weitgehend dem nach den F i g. 5 und 6 mit
der Ausnahme, daß statt eines mechanischen Geiriebes
eine hydraulische Kraftübertragungsvorrichtung zwischen der Trittplatte 11 und der Zugstange 32
vorgesehen ist Unterhalb der Trittplatte 11 befindet sich ein mit einer inkompressiblen Flüssigkeit gefülltes
Hydraulikkissen, das durch eine Fluidleitung 20 mit einem torusförmigen Hydraulikkissen 21 in Verbindung
steht, welches in der aus den F i g. 7 und 8 ersichtlichen Weise urn die Zugstange 32 herumgelegt ist Das
torusförmige Kissen 21 stützt sich einerseits an der
Zwischenwand 43 des Gehäuses 36 und andererseits an einem Kragen 52 der Zugstange 32 ab. Wird durch
Ausübung einer Ballendruckkraft Fauf die Trittplatte 11
das hydraulische Kissen 21 unter Druck gesetzt so übt es über den Kragen 52 die erfindungsgemäße Hilfskraft
//auf die Zugstange 32 aus.
Die Fig.9 und 10 zeigen einen über einen
Gelenkbolzen 35 am Ski drehbar gelagerten einteiligen Sohlcnhalter 13, welcher einen Aufnahmeraum 41 für
die Auslösefeder 27 aufweist, die sich an einer Verstellschraube 42 abstützt, welche in eine Gewindebohrung
des Gehäuses 36 eingeschraubt ist. Der Sohlenhalter 13 und das Gehäuse 36 bestehen bei dieser
Ausführungsform aus einem Stück.
Die Auslösefeder 27 drückt ein Federwiderlager 53 gegen einen oben im Gehäuse 36 um eine Querachse
schwenkbar angelenkten Hebel 33 und drückt diesen dadurch gegen die mit einer Abflachung 34 versehene
Vorderseite des Gelenkbolzens 35. Bei der seitlichen Auslösung der Bindung schwenkt die aus dem Gehäuse
36 und dem Sohlenhalter 13 bestehende Einheit entweder nach der einen oder anderen Seite um den
Gelenkbolzen 35, wobei der Hebel 33 unter Zusammendrückung der Feder 27 nach vorn gedrückt ist und
ein Rückstellmoment auf den Sohlenhalter ausübt.
Der Hebel 33 weist eine bis unterhalb des Gehäuses 36 ragende Verlängerung auf, die mit der Betätigungsstange
14 zusammenwirkt, welche wieder über eine Trittplatte 11 mit der Ballendruckkraft F beaufschlagt
wird. Bei der Ausführungsform nach den Fig.9 und 10 lenkt jedoch kein Keiltrieb, sondern ein nach Art eines
Scherengitters ausgebildeter Hebeltrieb 26 die Ballendruckkraft Fin die Horizontale um.
In den Fig. 11 bis 16 sind nochmals verschiedene
Möglichkeiten für die Übertragung der Ballendruckkraft F auf eine zum Vorderbacken führende Betätigungsstange
zusammengefaßt
Fig. 11 zeigt in vergrößerter Darstellung den Keiltrieb 12, wie e.- beispielsweise bei einem Vorderbakken
nach den F i g. 1 und 2 verwendet wird.
Fig. 12 gibt in vergrößerter Darstellung das von der
Trittplatte 11 beaufschlagte hydraulische Kissen 19 nach
den F i g. 7 und 8 in Einzelansicht wieder. Auch die Anschlußleitung 20 ist angedeutet.
F i g. 13 zeigt einen Hebeltrieb 26 zur Umsetzung der Ballendruckkraft in eine horizontale Kraft an der
Betätigungsstange 14, wobei die Ausbildung ähnlich wie die nach den Fig.9 und 10 ist. Durch Anschluß einer
Zugstange 14' an das Kniegelenk des rechten Hebelpaares 26 in F i g. 13 kann wahlweise auch eine Zugkraft auf
den Vorderbacken übertragen werden.
Die Erzeugung einer Zugkraft durch Ausübung der Ballendruckkraft Fauf die Trittplatte 11 veranschaulicht
Fig. 14. Der Keiltrieb 12 ist hierbei spiegelbildlich zu dem nach F i g. 11 ausgebildet, wobei am Ende einer
Zug-Betätigungsstange 14' ein Keilelement 54 vorgesehen ist, das sich zwischen der Schrägfläche 45 an der
Unterseite der Trittplatte 11 und einer trichterförmig dazu angeordneten skifesten Schrägfläche 55 erstreckt.
Das Zugelement 14' kann auch ein Seil, eine Kette o. dgl. sein, da es lediglich Zugkräfte aufzunehmen hat.
Die Fig. 15 und 16 veranschaulichen eine Möglichkeit,
die auf die Trittplatte 11 wirkende Ballendruckkraft
F in ein Drehmoment der Betätigungsstange 14 umzusetzen. Dies kann dadurch geschehen, daß am
Rande einer Ausnehmung auf der Unterseite der Trittplatte 11 eine lineare Zahnung 56 vorgesehen ist,
die mit einem Zahnrad 57 am Ende der Betätigungsstange 14 zusammenwirkt Beim Niederdrücken der
Trittplatte 11 wird somit an der Betätigungsstange 14 ein Drehmoment im Sinne des in Fig. 15 angedeuteten
Pfeils erzeugt. Dieses Drehmoment kann dann am Vorderbacken in geeigneter Weise in eine Entlastungskraft für die Auslösefeder umgesetzt werden.
Die F i g. 17 bis 20 zeigen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung bei bekannten Bindungstypen.
In Fig. 17 ist ein Vorderbacken angedeutet, bei dem
die beiden Sohlenhalter um jeweils eine Hochachse 37 ausschwenkbar sind. Reibrollen 38 beaufschlagen eine
Kulissenbahn 39 an einem Joch 28, welches durch eine Zugfeder 27 beaufschlagt ist. Bis auf die Ausbildung der
Auslösefeder 27 als Zugfeder entspricht dieser Bindungstyp grundsätzlich dem nach den Fig. 1 und 2.
Erfindungsgemäß greift nun die Hilfskraft H in der Mitte des Jochs 28 an. Für die Erzeugung der Zugkraft
eignet sich beispielsweise der Typ einer Kraftübertragungsvorrichtung, wie er teilweise in F i g. 14 dargestellt
ist.
Die Kraftübertragungsvorrichtung nach F i g. 14 kann auch bei einem Bindungstyp angewendet werden, wie er
in F i g. 18 dargestellt ist. Hier werden zwei Sohlenhalter 13 durch die Auslösefeder 27 aufeinander zu vorgespannt.
In ausgezogenen Linien ist die Ruhestellung, in gestrichelten Linien die ausgeschwenkte Position des
rechten Sohlenhalters wiedergegeben.
Die Hilfskraft Hkann über eine Kraftverzweigung 30
auf zwei Hebelarme 29 geleitet werden, welche an jeweils einem der Sohlenhalter 13 in der dargestellten
Weise angebracht sind. Die Hilfskraft //beaufschlagt so
die beiden Sohlenhalter 13 im öffnenden Sinne, ohne daß allerding — wie oben erwähnt — die Kraft H
ausreicht, von sich aus eine öffnung der Bindung zu vollziehen. Maximal soll die Hilfskraft etwa die Hälfte
der für die öffnung der Bindung erforderlichen Kraft ausmachen.
In Fig. 19 ist der Übersichtlichkeit halber nochmals
der wesentliche Teil der Bindung nach F i g. 5 wiedergegeben, wobei sich zur Aufbringung der Hilfskraft H die
Kraftübertragungsvorrichtung nach den F i g. 11 und 13
eignen.
Fig.20 schließlich zeigt zwei durch jeweils eine unabhängige Auslösefeder 27 in ihrer Ruhelage
gehaltene Sohlenhalter 13. Die Hilfskraft Hkann hierbei
durch ein besonders vorgesehenes Joch 31 auf beide Sohlenhalter 13 verteilt werden, derart, daß jeder
Sohlenhalter mit der Hälfte der insgesamt vorgesehenen Entlastungskraft beaufschlagt wird. Für die
Übertragung der Hilfskraft H eignet sich wieder die Kraftübertragungsvorrichtung nach F i g. 14.
Wesentlich bei allen Ausführungsformen ist, daß bis zum Beginn einer Auslösebewegung rein statische
Verhältnisse vorliegen, d. h., daß bis auf die nicht zu vermeidenden elastischen Verformungen in den einzelnen
Bauteilen von keinem der Bauelemente des erfindungsgemäßen Sicherheitsvorderbackens Wege
unter Krafteinwirkung zurückgelegt werden. Dies bedeutet einerseits, daß eine Arbeit erst dann geleistet
wird, wenn die Auslösebewegung beginnt. Auch Verschleißerscheinungen bei den in Auslösefall bewegten
Teilen können also während des normalen Gebrauchs der Bindung, d.h. ohne irgendwelche
beginnenden oder vollendeten Auslösevorgänge nicht auftreten.
Wesentlich ist weiter, daß der Bewegungsspielraum der Kraftübertragungsvorrichtung von der Trittplatte
bis zum Kraftangriffspunkt am Sohlenhalter, der Zugstange, dem Federende o. dgL so groß ist, daß die die
Auslösung erleichternde Hilfskraft //zumindest solange
wirksam ist, bis die Auslösebewegung eines Sohlenhalters 13 so weit fortgeschritten ist, daß entweder der
Schuh bereits freigegeben ist, oder die Auslösekraft systembedingt bei der Schuhfreigabe zusammenbricht.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen 230 252/445
Claims (15)
1. Sicherheitsvorderbacken bei einer Skibindung mit einem wenigstens eine einen Sohienhalter in
seiner Normalstellung haltende Feder aufweisenden Sicherheitsauslösemechanismus, der bei einer vorbestimmten,
auf den Sohlenhalter wirkenden seitlichen Auslösekraft zur Freigabe des Skischuhs dessen
seitliches Ausschwenken gestattet, und mit einem im Schuhballenbereich angeordneten, auf von oben
ausgeübten Druck ansprechenden Kraftgeber, welcher über eine Kraftübertragungsvorrichtung auf
den Sicherheitsauslösemechanismus eine die Auslösung unterstützende Hilfskraft ausübt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfskraft (H)das auf den bzw. die Sohlenhalter (13) direkt oder indirekt
einwirkende Ende der Auslösefeder(n) (27) in einem den Sohlenhalter (13) entlastenden Sinne beaufschlagt
und daß das Kraftübersetzungsverhältnis zwischen dem Kraftgeber (11, 12, 19) und dem
Sohlenhalter bzw. den Sohlenhaltern (13) derart ist, daß die Hilfskraft (H) bei jeder vom Ballen auf den
Kraftgeber (11, 12, 19) ausgeübten Kraft kleiner als die durch die Federvorspannung bewirkte Auslösekraft
ist
2. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübersetzungsverhältnis
zwischen dem Kraftgeber (U, 12, 19) und dem Sohlenhalter bzw. den Sohlenhaltern
(13) derart ist, daß die Hilfskraft zwischen 0 und 40% der durch die Federvorspannung bewirkten Auslösekraft
variiert.
3. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskraft (14)
proportional der auf den Kraftgeber (11, 12, 19) wirkenden Kraft ist.
4. Sicherheitsvorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftübertragungsverhältnis einen derartigen Wert besitzt, daß die Hilfskraft (H) die
Auslösekraft etwa um die sich einer seitlichen Bewegung des Schuhs entgegenstellende Reibungskraft
herabsetzt.
5. Sicherheitsvorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftübertragungsvorrichtung ein mechanisches Getriebe ist.
6. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine im Ballenbereich
angeordnete Trittplatte (11) über einen Keiltrieb (12)
oder einen Hebeltrieb (26) auf eine zum Sohlenhalter (13) hin verlaufende Betätigungsstange (14) einwirkt,
welche die über den Keiltrieb (12) auf sie ausgeübte Kraft zum Sohlenhalter (13) weiterleitet.
7. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Betätigungsstange
(14) und den Sohlenhalter (13) bzw. ein ihn beaufschlagendes mechanisches Glied (32) ein
Zahngetriebe (15,16,17) geschaltet ist.
8. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Betätigungsstange
(14) und den Sohlenhalter (13) bzw. ein ihn beaufschlagendes mechanisches Glied (32) ein
Hebelgetriebe (18,33) geschaltet ist.
9. Sicherheitsvorderbacken nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftübertragungsvorrichtung ein hydraulisches System ist.
10. Sicherheitsvorderbacken nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet daß unter einer Trittplatte (11) ein hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat
oder ein hydraulisches Kissen (19) angeordnet ist,
dessen Druckraum über eine Fluidleitung (20) mit einem den Sohlenhalter (13) beaufschlagenden
hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregat oder nydraulischen Kissen (21) verbunden ist
11. Sicherheitsvorderbacken nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Hilfskraft (H) an einem von der
Auslösefeder (27) beaufschlagten Joch (28) angreift welches mit zwei seitlich ausschwenkbaren Sohlenhaltern
(13) zusammenwirkt
12. Sicherheitsvorderbacken nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet daß die Hilfskraft (H) über eins Kraftverzweigung (30) und
Hebelarme (29) an zwei seitlich ausschwenkbaren Sohlenhaltern (13) angreift die durch eine Feder (27)
in eine Ruhelage gegeneinander gezogen sind (Fig. 18).
13. Sicherheitsvorderbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet daß die
Hilfskraft (H) über ein Joch (31) an zwei seitlich ausschwenkbaren Sohlenhaltern (13) angreift die
durch jeweils eine Feder (27) auf eine Ruhelage zu vorgespannt sind (F i g. 20).
14. Sicherheitsvorderbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet daß die
Hilfskraft (H) an einer Zugstange (32) angreift, welche die Kraft der Auslösefeder (27) zu einem
nach entgegengesetzten Seiten ausschwenkbaren Sohlenhalter (13) leitet.
15. Sicherheitsvorderbacken nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfskraft (H) an einem in einem eingelenkigen Sohlenhalter (13) angeordneten Hebel (33) angreift,
welcher durch die Auslösefeder (27) gegen eine Abflachung (34) des Schwenkzapfens (35) gedrückt
ist(F ig.9,10).
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792905837 DE2905837C3 (de) | 1979-02-15 | Sicherheitsvorderbacken bei einer Skibindung | |
US06/112,813 US4336956A (en) | 1979-02-15 | 1980-01-17 | Safety toe unit for a ski binding |
JP626680A JPS55110572A (en) | 1979-02-15 | 1980-01-22 | Toe unit of ski binding |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792905837 DE2905837C3 (de) | 1979-02-15 | Sicherheitsvorderbacken bei einer Skibindung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2905837A1 DE2905837A1 (de) | 1980-08-21 |
DE2905837C2 true DE2905837C2 (de) | 1982-12-30 |
DE2905837C3 DE2905837C3 (de) | 1986-12-04 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2905837A1 (de) | 1980-08-21 |
US4336956A (en) | 1982-06-29 |
JPS6258749B2 (de) | 1987-12-08 |
JPS55110572A (en) | 1980-08-26 |
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