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Polyoxypropylenpolyamin-Derivat
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und dieses Derivat enthaltende Polyurethan-Komposition
Wenn
ein organisches Polyisocyanat mit einem Polyätherpolyol zu einem Polyurethan umgesetzt
wird, werden dem System verschiedene Komponenten zugesetzt, um die physikalischen
Eigenschaften der entstehenden Polyurethankomposition zu beeinflussen. Wird z.B.
ein zelluläres Produkt gewünscht, so wird der Polyurethanreaktionsmischung Wasser
oder ein ähnlich geeignetes Treibmittel zugesetzt. Um Eigenschaften wie Zugfestigkeit,
Dehnbarkeit, Reißfestigkeit, Flexibilität, Weichheit oder Härte oder die Farbe der
entstehenden Polyurethankomposition zu beeinflussen, werden verschiedene andere
Additive zugesetzt. Oft ergibt die Zugabe eines Additivs zur Verbesserung einer
bestimmten Eigenschaft eine Verschlechterung anderer Eigenschaften der Polyurethankomposition.
Ein Additiv, welches z.B. wie verschiedene Füller die Zugfestigkeit einer festen
Polyurethanlcomposition erhöht, kann eine Verringerung der Dehnbarkeit der entstehenden
Polyurethankomposition bewirken. Es ist deshalb notwendig, ausgewogene Eigenschaften
für jede bestimmte Anwendung zu erreichen.
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Feste Polyurethankompositionen haben in verschiedenen Dichtungen,
Bodenbelägen und ähnlichem Verwendung gefunden. In letzter Zeit, mit dem Aufkommen
der geformten, starren Plastikmaterialien, ist es wünschenswert geworden, an Stelle
der zur Zeit gebräuchlichen teureren Formen auf Siliconbasis eine flexible Polyurethanform
bereitzustellen. Damit eine Polyurethankomposition für
diesen Gebrauch
akzeptabel ist, muß sie weich und flexibel sein, aber dennoch eine gute Zug- und
Xeißfestiskeit besitzen, damit die Form nicht nach kurzer Zeit durch Risse und Sprünge
im Formmaterial unbrauchbar wird. bis jetzt waren Polyurethankompositionen für diesen
Zweck nicht geeignet.
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Die im allgemeinen als Bodenbeläge verwendeten Polyurethankompositionen
sind in einem Lösungsmittel gelöste Systeme, die nach dem Auftragen auf den Boden
durch die Luftfeuchtigkeit entwickelt werden. Diese Bodenbeläge leiden jedoch erheblich
unter ebleed through", gerade dann wenn sie auf einem Boden angewandt werden, der
vorher mit einer anderen Art von Bodenbelag bedeckt war. Es gibt zwar einige Ein-Komponenten-Bodenbeläge
(d.h. Lösungsmitteltypen), denen jedoch eine oder mehrere der gewünschten Eigenschaften
eines akzeptablen Bodenbelags fehlen.
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Ein akzeptabler Bodenbelag muß stark, kratzfest und doch flexibel
genug sein, sich den Verschiebungen des Bodens anzupassen.
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Mit dem weitverbreiteten Gebrauch von stoßdämpfenden Schaumstofiauflagen
in Automobilen und ähnlichen1 ist es wünschenswert geworden, eine Auflage mit einer
harten, kratzfesten Oberfläche zu entwickeln, die ein integrierter Bestandteil des
Schaumstoffs der Auflage ist. Früher war es notwendig die Form1 in welcher die Auflage
gegossen werden zoll@@ mit einem dekorativen Überzug aus Vinyl und ahnlichem auszulegen
um so die für die Auflage
nötige Stärke und Kratzfestigkeit zu erreichen
und zugleich ein attraktives Aussehen der Stoßauflage selbst beizubehalten. Frühere
Versuche, eine Polyurethan-Schaumstoffauflage mit einer integrierten Oberflache
herzustellen, die diesen Ansprüchen entsprach, trafen auf erhebliche Schwierigkeiten
und ergaben enttäuschende Ergebnisse.
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Die Vorzüge und Gegenstände unserer Erfindung werden Fachleuten aus
der folgenden Diskussion und den begleitenden Beispielen ersichtlich sein.
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Diese Erfindung betrifft aromatische Amin-Amid-Verbindungen, bestehend
aus einem Reaktionsprodukt eines Polyoxypropylenpolyamins wie einem Diamin, Triamin
oder deren Gemischen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 19o bis etwa
3000 mit einem N-Carboxyanthranilsäureanhydrid der Formel
( im folgenden auch mit "IA" bezeichnet) worin R Wasserstoff, Alkyl, Nitro, Halogen,
ltydroxy, Amino oder Cyano ist und n eine Zahl von 1 - 4 ist.
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Die Erfindung betrifft auch die Herstellung von Polyurethankompositionen
mit verbesserten physikalischen Eigenschaften auf Grund der Anwesenheit der obengenannten
als Kettenverlängerer wirkenden Verbindungen.
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Der Kettenverlängerer der Erfindung wird in die Reaktionsmischung
eines organischen Isocyanats und einer organischen polymeren Polyhydroxyverbindung
wie z.B.
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Polyester oder Polyätherpolyole, die für die Herstellung von Polyurethankompositionen
verwendet werden, zusammen mit einem Urethankatalysator und verschiedenen bei der
Polyrethanherstellung häufig verwendeten Additiven eingeführt.
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Besonders bevorzugte Kettenverlängerer, die sich von Diaminen ableiten,
haben die folgende Strukturförmel
worin Wasserstoff oder :
und x eine Durchschnittszahl von etwa 2 bis etwa 40 ist.
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Bevorzugte aus Triaminen hergestellte Kettenverlängerer haben die
folgende' Strukturformel :
worin R2 Wasserstoff oder :
ist und x, y und z Durchschnittszahlen von etwa l bis etwa 15 sind, und die Summe
von x, y und z im Bereich von etwa 3 bis etwa 50 liegt.
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Zur Herstellung der obengenannten Verbindungen wird ein N-Carboxyanthranilsäureanhydrid
der Formel
worin R Wasserstoff, Alkyl, Nitro, Halogen, Hydroxy oder Cyano ist und n eine Zahl
von 1 bis 4 ist, mit einemPolyoxypropylenpolyamin umgesetzt. Die N-Carboxyanthranilsäureanhydride
sind
wohlbekannte Materialien und ihre Ilerstellung braucht daher nicht im Einzelnen
diskutiert zu werden.
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Ein bevorzugter Reaktant ist das N-Carboxyanthranilsäureanhydrid selbst,
worin Pn Wasserstoff ist.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kettenverlängerer geeignete
Polyoxypropylenpolyamine und Verfahren zu deren Herstellung sind wohlbekannt und
vielfach in der Literatur beschrieben. Siehe z.B. US-PS Nr. 3 654 370.
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Wir verwenden bevorzugt Polyoxypropylendiamine der Formel
worin x eine ganze Zahl von etwa 2 bis etwa 40 ist und Polyoxypropylentriamine der
Formel
worin x, y und z ganze Zahlen im Bereich von etwa l bis 15 sind und die Summe von
x, y und z im Bereich von etwa 3 bi 5o liegt Die bevorzugtesten Polyoxypropylendiamine
der obengenanntelm Formel haben durchschnittliche Alolekulargewichte von etwa 230,
worin x durchschnittlich 2,6 beträgt, bis etwa 2000 worin x duchschnittlic 33,1
beträgt. Revorzugte Polyoxypropylentriamine der obengenannten
Formel
haben durchschnittliche Molekulargewichte von etwa 190 bis etwa 3000. Diese Polyoxypropylendi-
und triamine sind im Handel in einer Vielzahl von Molekulargewichtsbereichen erhältlich,
wie die von Jefferson Chemical Company, Inc., Houston, Texas, unter dem Namen JEFFAMINE
verkauften.
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Um die erfindungsgemäßen Produkte herzustellen, werden die obengenannten
Reaktanten einfach miteinander gemischt und erhitzt, wobei kein Lösungsmittel oder
Verdünner benötigt wird. Nach Beendigung der Umsetzung bedarf das Produkt keiner
weiteren Behandlung oder Reinigung. Weiterhin ist zur Durchführung der Reaktion
kein Katalysator nötig.
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Die Produkte sind im allgemeinen mehr viskose Flüssigkeiten (warm
gießbar) als kristalline Feststoffe. Die Umsetzungstemperatur kann bei atmosphärischem
Druck bis etwa 69,7 bar (1000 psig) im Bereich von etwa 20°C bis etwa 200°C liegen.
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Wird ein Mol N-Carboxyanthranilsäureanhydrid je Mol Diamin zugesetzt,
so wird nur eine der endständigen Aminogruppen umgesetzt, wobei ein Monoamid gebildet
wird, das auch noch eine aromatische und eine aliphatische Aminogruppe enthält.
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Werden andererseits zwei Mole Anhydrid mit einem Mol Diamin umgesetzt,
so reagieren beide endständigen Gruppen und es entsteht ein Diamid mit zwei aromatischen
Aminogruppen. Eine entsprechende Situation besteht natürlich auch bei der Umsetzung
des NCarboxyanthranilsaureanhydrids
mit einem Triamin. Das bedeutet,
daß eine, zwei oder drei der endständigen Aminogruppen unter Bildung einer Mono-,
Di- oder Triamidstruktur umgesetzt werden können.
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Die obengenannten Kettenverlängerer sind besonders zur lierstellung
verbesserter fester Polyurethankompositionen für Dichtungen, Bodenbeläge und Gießformen
geeignet. Weiterhin kann man bei Anwendung der erfindungsgemäßen Additive eine integrierte
Schutzschicht auf eine die erfindungsgemäßen Kettenverlängerer enthaltende zelluläre
Polyurethankomposition aufbringen. Diese integriert schutzbeschichtete, zelluläre
Polyurethankomposition ergibt ein Produkt mit den gewünschten Eigenschaften einer
Stoßauflage, das außerdem eine harte, kratzfeste Schutzschicht besitzt. Dadurch
entfällt die Notwendigkeit des Auslegens der Form mit einem zusätzlichen Beschichtungsmaterial.
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Wie oben bei der Herstellung von Polyurethankompositionen beschrieben,
werden polymere Polyhydroxyverbindungen wie Polyester oder Polyätherpolyole mit
organischen Polyisocyanaten umgesetzt, um eine Polyurethankomposition herzustellen.
Polyätherpolyole werden hier beschrieben, Polyesterpolyole sind z.B. in US-PS Nr.
3 391 o93 beschrieben.
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Diese Umsetzung erfolgt gewöhnlich in Gegenwart eines Katalysators,
sie kann aber auch ohne Katalysator verlaufen, wenn ein Polyol mit einem tertiären
Stickstoffatom verwendet wird. Bei der erfindungsgemäßen Anwendung sind die obenbeschriebenen
Kettenverlänger in dieser Reaktionsmischung
enthalten, um so verbesserte
Polyurethankompositionen herzustellen. Wird eine feste Polyurethankomposition unter
Gebrauch des erfindungsgemäßen Kettenverlängerers hergestellt, resultiert eine verbesserte
Zugfestigkeit, Reißfestigkeit und Dehnbarkeit. Mit dem erfindungsgemäßen Kettenverlängerer
sind feste und dennoch flexible Bodenbeläge und Dichtungen herstellbar. Außerdem
können weiche, flexible Formen hergestellt werden, die eine verbesserte Reißfestigkeit
besitzen, dabei aber eine genügende Druckfestigkeit aufweisen, um den Drücken standzuhalten,
die entstehen, wenn die aus unserer Polyurethankomposition hergestellte Form ein
sich ausdehnendes zelluläres Plastikmaterial aufnehmen muß.
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Für die Praxis unserer Erfindung geeignete organische Polyisocyanate
sind die in der Polyurethantechnik gut bekannten Diisocyanate, Triisocyanate und
Polyisocyanate. Es können gemischte Isomere des Toluoldiisocyanats, wie die in US-PS
Nr. 3 298 976 beschriebenen und ähnliche, die leicht im Handel erhältlich sind,
verwendet werden. Besonders bevorzugt sind die durch Umsetzung des Reaktionsproduktes
von Anilin und Formaldehyd mit Phosgen hergestellten Diisocyanate und Polyisocyanate
wie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat und höher funktionelle
Polyphenylmethylenpolyisocyanate, die im folgenden Polyarylpolyisocyanate genannt
werden. Zur Herstellung fester Polyurethankompositionen besonders bevorzugte organische
Polyisocyanate sind Diphenylmethandiisocyanat und
modifizierte
Diphenylmethandiisocyanate, die unter dem Handelsnamen ISOLAT 143 L vertrieben werden.
Die in unserer Erfindung zur Anwendung kommenden Polyarylpolyisocyanate, besonders
die zur Herstellung von zellulären Polyurethanen verwendeten, haben eine Funktionalität
von etwa 2,o bis etwa 3i3 Ein besonder bevorzugter Funktionalitätsbereich reicht
von etwa 2,2 bis etwa 2,9.
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Die für die Anwendung unserer Erfindung geeigneten Polyätherpolyole
sind Diole, Triole, Tetrole und deren Gemische mit einem Molekulargewicht von etwa
500 bis etwa lo ooo.
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Die Diole sind im allgemeinen Polyalkylenätherglycole wie Polypropylenätherglycol,
Polybutylenätherglycol und ähnliche sowie deren Gemische. Ebenfalls geeignet sind
gemischt Polyätherpolyole wie die Kondensationsprodukte eines Alkylenoxids mit einem
Polyhydroxyalkohol mit drei oder vier primären Hydroxylgruppen wie Glycerin, Trimethylolpropan,
1,2,6-Hexantriol, Pentaerythrit und ähnliche. Diese Polyätherpolyole sind gut bekannt
und können nach jedem der bekannten Verfahren hergestellt werden, vgl. z.B. Encyclopedia
of Chemical Technology, Vol. 7, S. 257-262, Interscience Publishers, Inc., 1951.
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Wie oben erwähnt kann kann jeder geeignete Polyhydroxyalkylenäther
wie z.B. das Kondensationsprodukt eines Alkylenoxids mit einem Polyhydroxyalkohol
verwendet werden. Jeder geeignete Polyhydroxyalkohol wie zoBo Åthylenglycol, 1,2=Proylinglycol,
,3-Propylenglycol, 1,4-Butylenglycol, 1,3-Butylenglycol, Glycerin, Trimethylolpropan,
1,2,6-Hexantriol,
Pentaerythrit und ähnliche verwendet werden. Jedes geeignete Alkylenoxid wie z.ß.
Athylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Amylenoxid, ihre verschiedenen Isomere und
ähnliche kann verwendet werden. Natürlich können die Polyhydroxypolyalkylenätherpolyole
auch aus anderen Ausgangsmaterialien wie z.B. Tetrahydrofuran, Epihalogenhydrin,
Aralkylenoxiden wie z.ß. Styroloxid, und ähnlichen hergestellt werden. Polyhydroxypolyätherpolyole
mit drei oder vier Hydroxylgruppen pro Molekül und einem Molekulargewicht von etwa
2000 bis etwa lo ooo können verwendet werden. Das verwendete Polyol kann ein Gemisch
von Diolen mit Triolen oder Tetrolen sein, um ein Polyolgemisch mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa lo ooo zu erhalten. Für die Anwendung in
Polyurethanelastomeren geeignete Gemische von Diolen und Triolen werden allgemein
in US-PS 3 391 101 diskutiert.
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Am bevorzugtesten für den Gebrauch sind die entweder allein oder im
Gemisch mit einem Diol eingesetzten Polyalkylentriole und Tetrole mit einem Molekulargewicht
von etwa 2000 bis etwa 7000.
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Die Polyätherpolyole können endständige primäre oder sekundäre Hydroxylgruppen
enthalten. Wird der Polyhydroxyalkohol mit einem Alkylenoxid wie Propylenoxid, Butylenoxid
und ähnlichen umgesetzt, sind die endständigen Gruppen überwiegend sekundäre HydroxylgruppenO
Es liegt jedoch im Bereich unserer Erfindung, Polykthertriole oder Po7yathertetrole
zu verwenden, an die in einem abschließenden Alkoxylierungsschritt
nach
den bekannten Alkoxylierungsverfahren von etwa 5 bis etwa 15 Gew. Äthylenoxid addiert
wird, um so den Gehalt des besagten Polyätherpolyols an endständigen primären Hydroxylgruppen
zu erhöhen. Die Herstellung solcher mit Athylenoxid umgesetzten Polyätherpolyole
wird allgemein in US-PS Nr. 3 336 242 diskutiert.
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Wie schon oben erwähnt, werden das Polyätherpolyol und das organische
Polyisocyanat zur Bildung einer Polyurethankomposition miteinander umgesetzt. Diese
Umsetzung kann ohne katalysator erfolgen, wenn ein Polyol verwendet wird, das tertiäre
Stirffstoffverbindungen enthält, oder sie kann in Gegenwart bekannter P olyurethankatalysatoren
durchgeführt werden. Die Anwendung eines separaten Katalysators wird bevorzugt.
Als Katalysator kann jeder der für diesen Zweck geeigneten Katalysatoren wie tertiäre
Amincund Metallsalze angewendet werden. Geeignete tertiäre Amine sind N-Methylenmorpholin,
N-Äthylmorpholin, Triäthylendiamin, Triäthylamin, Trimethylamin und N-Dimethyläthanolamin.
Typische Metallsalze sind z.B. Salze von Antimon, Zinn, Quecksilber und Eisen; z.B.
Dibutylzinndilaurat, Phenylquecksilberacetat und Zinnoctanoat. Der Katalysator wird
gewöhnlich in einer Menge von etwa o,ol bis 2 Gew.Vo bezogen auf das Gewicht des
Gesamtansatzes angewendet.
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Verschiedene Additive können zur Erzeugung unterschiedlicher Eigenschaften
angewendet werden1 z.B. Füllmittel wie Ton, Calciumcarbonat, Talkum oder Titandioxid,
Farben und Pigmente sowie Antioxidantien.
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Wenn unsere Erfindung zur Herstellung des sich selbst mit einer Schutzhaut
überziehenden zellulären Polyurethanproduktes angewendet wird, kommt ein Schäumungsmittel
zur Anwendung, das jedes der für diesen Zweck bekannten und geeigneten Schäumungsmittel
wie Wasser, halogenierte Kohlenwasserstoffe und deren Gemische sein kann. Typische
halogenierte Kohlenwasserstoffe sind, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Monofluorotrichloromethan,
»ifluorodichloromethan, 1,1,2-Trichloro-1,2,2-trifluoroäthan, Methylenchlorid und
ähnliche.
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Die Menge des angewendeten Schäumungsmittels kann über einen großen
Bereich variiert werden. Im allgemeinen werden die halogenierten Kohlenwasserstoffe
jedoch in einer Menge von 1 bis 50 Gewichtsteilen pro loo Gewichtsteile des bei
der Herstellung der Polyurethankomposition verwendeten Polyols eingesetzt. Wird
Wasser als Treibmittel angewendet, wird es in einer Menge von o,1 bis 1o Gewichtsteilen
pro ioo Gewichtsteile Polyätherpolyol eingesetzt.
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Die Anwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen als Treibmittel
bei der Herstellung einer geschäumten Polyurethankomposition wird in US-PS Nr. 3
o72 582 beschrieben.
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Wenn unsere Erfindung zur Herstellung eines Bodenbelags oder von Dichtungen
angewendet wird, ist es oft wünschenswert dabei ein Vernetzungsmittel vom Polyhydroxy-Typ
einzusetzen. Solche Vernetzungsmittel sind, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
Polyhydroxyalkohole wie Glycerin, Trimethylolpropan, 1,2,6-Hexantriol oder Pentaerythrit,
oder
Amine wie Athylendiamin, N,N,N,N'-Tetrahydroxypropyläthylendiamin
und ähnliche. Diese werden in einer Menge von etwa o,o2 bis 10 Gew.%1 bezogen auf
die gesamte Polyurethankomposition, eingesetzt. Die Anwendung solcher Vernetzungsmittel
ist gut bekannt und Fachleute werden leicht in der Lage sein, den Anteil und die
Art der Vernetzung, die zur Erreichung gewünschter physikalischer Eigenschaften
nötig ist, zu bestimmen.
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Der wie oben beschriebene, erfindungsgemäße Kettenverlängerer wird
sowohl in festen Polyurethankompositionen als auch in sich selbst mit einer Schutzhaut
überziehenden flexiblen oder halbflexiblen Polyurethankompositionen verwendet. Die
Menge an Kettenverlängerer kann so niedrig sein wie o,1 Gew.%, bezogen auf die Polyolkomponente
in einer festen elastomeren Polyurethankomposition, bis etwa 50 Gew.% bezogen auf
die gesamte Formulierung, bei Anwendung in der sich selbst mit einer Schutzhaut
überziehenden Polyurethanschaumkomposition. Der Kettenverlängerer kann entweder
allein oder in Verbindung mit bekannten Kettenverlängerern wie 1,4-Butandiol, Diäthylenglycol,
4,4'-Methylen-bis-(2-chloranilin) und ähnlichen angewendet werden. Wir haben jedoch
festgestell-s, dafl der erfindungsgemäße Kettenverlängerer, entweder allein oder
in Verbindung mit bekannten Kettenverlängerer: angewendet, die Zugfestigkeit der
entstehenden Polyurethankomposition von verbessert ohne die anderen gewünschten
physikalischen Eigenschaften zu beeinträchtigen.
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Wenn er in fesuen Polyurethankompositionen angewendet wird,
wird
eine Menge von o,1 bis etwa 15 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyätherpolyols,
und bevorzugt eine enge von etwa 0,5 bis etwa 7 Gew.% verwendet.
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Bei der Herstellung der zellulären, sich selbst mit einer Schutzhaut
überziehenden Polyurethankomposition kommt der erfindungsgemäße Kettenverlängerer
in Mengen von 10 bis etwa 5o Gew.% der Polyurethanreaktionsmischung zur Anwendung,
wobei Mengen von etwa 15 bis etwa 35 Gew. bevorzugt sind.
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Der Kettenverlängerer kann den erfindungsgemäßen Polyurethankompositionen
zugesetzt werden, die dann entweder durch "Eintopf"-Verfahren oder nach Vorpolymerisation
hergestellt werden. Beim Eintopf" -Verfahren werden alle Reaktanten und Additive
gemischt und gleichzeitig umgesetzt. Beim vorpolymerisierten System wird ein Teil
der Polyhydroxyverbindung mit dem organischen Polyisocyanat umgesetzt, wobei ein
Reaktionsprodukt mit nicht umgesetzten Isocyanatgruppen gebildet wird. Dieses Reaktionsprodukt
wird dann mit dem Rest der polymeren Polyhydroxyverbindung gemischt und zur Polyurethankomposition
umgesetzt.
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Bei der Umsetzung der polymeren Polyhydroxy-erbindung mit dem organischen
Polyisocyanat liegt das Verhältnis der Isocyanatgruppen zu den Hydroxylgruppen bei
etwa o,8 bis etwa 1,5. Dieses Verhältnis1 auch Isocyanatindear genannt, liegt für
die feste Polyurethatomposition bevorzug<- bei etwa o,9 bis etwa 1,3 und für
das zelluläre, sich selbst mit einer
Schutzhaut überziehende Produkt
bei o,8 bis etwa 1,3.
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Ein für beide Polyurethankompositionen besonders bevorzugter Bereich
liegt bei etwa o,95 bis etwa 1,2. Es wurde festgestellt, daß ein Isocyanatindex
von etwa 1,o sehr gute Produkte ergibt.
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Die folgenden Beispiele sollen unsere Erfindung verdeutlichen, sie
dienen nur als Veranschaulichung und stellen keine Einschränkung auf diese Beispiele
dar.
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Beispiel 1 476 g JEFFAMINE D-2000 Polyoxypropylendiamin (Aquivalentgewicht
= 952,0 g, o,5 Mol zugesetzt) der Formel
wurden in einen 1ooo ml Dreihalskolben, ausgestattet mit mechanischem Rührer, Thermometer,
Kühler, Blasenventil und N 2-Einleitrohr gegeben und auf 40°C erhitzt. 81,5 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid
(o,5 Mol) wurde in fester Form über einen Zeitraum von lo - 20 min zugesetzt, wobei
CO2 entwickelt wurde und eine leicht exotherme Keaktion ablief. Das Reaktionsgemisch
wurde über einen Zeitraum von
30 min auf 50 C erhitzt und dann
über einen Zeitraum von 9o min von 50 C auf 1o5 - 1060C erhitzt. Die Reaktion wurde
30 min bei 105 - 1060C gehalten, dabei wurde keine weitere CO 2-Entwicklung festgestellt.
Das Produkt enthielt keine Feststoffe und war auch bei Raumtemperatur eine bewegliche,
gießbare Flüssigkeit. Die spektroskopischen Daten wie IR und NMR unterstützen die
unten angegebene aromatische Diamin-Diamid-Struktur und das GPC zeigt einen Hauptpeak
nach 7 1/4 min. Der Gesamtgehalt an Amin betrug o,8lmequ/g und der Gehalt an tertiärem
Amin betrug o,o3 mequ/g. Das Produkt war eine leicht braune Flüssigkeit, ließ sich
bei Raumtemperatur leicht gießen und hatte die folgende Struktur:
x=33.1 Das Infrarotspektrum zeigte, daß das Produkt eine aromatische Aminobenzamidstruktur
hatte, und daß eine Verunreinigung durch einen Benzoesäure-Uramid-Typ abwesend oder
gering war.
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Das NMM-Spektrum stimmte ebenfalls mit der obengenannten aromatischen
Amino-Benzamid-Struktur überein.
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Beispiel 2 A 612,o g JEFFAMINE D-40o Polyoxypropylendiamin (1,5 Mol)
wurden
in einen 3-l-Rundkolben, ausgestattet mit mechanischem Rührer, Thermometer, Kühler
mit Blasenventil und N2-Einleitrohr gegeben. Das Material wurde unter N auf 1o8
- 1090C erhitzt1 und 244,5 g N-Carboxyanthrarlilsäureanhydrid (1,5 Mol) wurden über
55 min portionsweise zugegeben. Die Reaktionstemperatur wurde auf 120 - 125°C erhöht'
und es wurden weitere 244,5 g N-Carboxyanthranilsaureanhydrid (1,5 Mol) zugegeben
(insgesamt zugesetztes N-Carboxyanthranilsäureanhydrid : 3,o Mol). Das Reaktionsgemisch
wurde für 2 h auf 150 - 1560C erhitzt. Das Produkt war ein klares braunes viskoses
Material und wog 979 S mit 2,82mequ/g titrierbarem Gesamtamin und o,o3 mequ/g tertiärem
Amin. Bei Raumtemperatur floß das Produkt nur sehr langsam aus einer schräg gehaltenen
Flasche heraus.
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Das Produkt war das gleiche wie das aus Beispiel 1, außer daß x =
5,6 war.
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Der Diamin-Reaktant aus Beispiel 1 mit x = 5,6.
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Beispiel 3 490,o g JEFFAMINE D-4oo (1,2 Mol) und 762,o g JEFiAMINE
D-2000 (o,4 Mol), Molverhältnis D-400/D-2000 = 3/1, wurden in einen wie oben beschrieben
ausgestatteten 3-l-Rundkolben gegeben. Die Amine wurden unter N2 auf 80°C erhitzt;
und
261 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (1,6 Mol) wurden löffelweise
bei 80 - 950C über einen Zeitraum von 25 min zugegeben. Nach einer Reaktionsdauer
von etwa 30 min und 0 Aufheizen auf loo C wurde das restliche N-Carboxyanthranilsäureanhydrid
(261 g; 1,6 Mol) löffelweise bei 100 -109° C zugesetzt. Nach beendeter Zugabe wurde
das Reaktionsgemisch für 2 h auf 130°C erhitzt. Zu diesem Zeitpunkt war die C02-Sntwicklung
nur noch sehr gering. Das Reaktionsgemisch wurde weiter auf i500C erhitzt und 1
h und 20 min bei dieser Temperatur gehalten. Das Produkt (1642 g) war eine klare
braune Flüssigkeit. Die IR- und NMR-Daten zeigen, daß das Produkt hauptsächlich
die aromatische Amin-Benzamid-Struktur hatte. Der Gesamtgehalt an titrierbarem Amin
des Produktes betrug 1,86 mequ/g mit einem Gehalt an tertiärem Amin von o,o3 mequ/g.
Das Material war bei Raumtemperatur eine viskose Flüssigkeit.
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Beispiel 4 408,0 g JEFFAMINE (R) D-400 (1,0 Mol) und 952,0 g JEFFANINE
(R) D-2000 (o,5 Alol), Molverhältnis D-4o/D-2000 = 2/1, wurden in einen wie oben
beschrieben ausgestatteten 3-l-Rundkolben gegeben. Die Amine wurden unter N2 auf
800C erhitzt und 489,o g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (3,o Mol) wurden löffelweise
über einen Zeitraum von 3 h zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
durch Erhöhung der
dem System zugeführten Wärme (iieizmantel) langsam
von 800C auf 11900 erhöht wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch
auf 1500C erhitzt und 1 h bei dieser Temperatur gehalten, dann weiter auf 1700C
erhitzt und 15 min bei dieser Temperatur gehalten. Das Produkt war eine klare braune
Flüssigkeit mit einem Gesamtgehalt an titrierbarem Amin von 1,67 mequ/g und einem
Gehalt an tertiärem Amin von 0,03 mequ/g. Die NMR- und IR-Daten bestätigen die vorgeschlagene
aromatische Amin-Benzamid-Struktur.
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Beispiel 5 Q) 2o4,o S JEFFAMINE D-4oo (o,5 Mol) und 952,0 g JEFFAMINE
D-2000 (o,5 Mol), Molverhältnis D-400/D-2000 = 1/1, wurden in einen wie in Beispiel
2 beschrieben ausgestatteten 3-1-Rundkolben gegeben. Die Amine wurden auf 800C erhitzt
und 326,o g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (2,o Mol) wurden löffelweise über einen
Zeitraum von 2 h 20 min zugesetzt, wobei die Temperatur langsam von 800C auf 1080C
erhöht wurde.
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Nach Beendigung der Zugabe des N-Carboxyanthranilsäureanhydrids wurde
das Reaktionsgemisch auf 1300C erhitzt, 1 h bei dieser Temperatur gehalten, dann
weiter auf 15500 erhitzt (es gab nur eine sehr geringe C02-Entwicklung bei 1300C)
und 1 h 15 min bei 155 - 1600C gehalten. Das Produkt (1397g) war eine klare braune
Flüssigkeit (Theorie für 2 Mol 002 Entwicklung = 1394 g). Die IR- und NMR-Daten
bestätigen
die aromatische Amin-»enzamid-Struktur. Das Material
hatte einen Gesamtgehalt an titrierbarem Amin von 1,38 mequ/g und einen Gehalt an
tertiärem Amin von o,o4 mequ/g.
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Beispiel 6 C) 550,8 g JEFFAMINE D-4oo (1,35 Mol) und 292,8 g JEFFAMINE
D-2000 (o,15 Mol), Molverhältnis D-400/D-2000 = 9/1 wurden in einen wie in Beispiel
2 beschrieben ausgestatteten 3-l-Rundkolben gegeben. Die Amine wurden auf 1000C
erhitzt und 244,5 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (1,5 Mol) wurden löffelweise
über einen Zeitraum von 1 h 20 min zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 120
C erhitzt und weitere 244,5 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (1,5 Mol) wurden über
einen Zeitraum von 15 min zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 150°C erhitzt
und 2 h bei dieser Temperatur gehalten. Das Produkt ( 1208g) war eine klare braune,
viskose Flüssigkeit (Theorie für 3 Mol CO2-Entwicklung = 1201 g). Das Produkt hatte
einen Gesamtgehalt an titrierbarem Amin von 2,29 mequ/g und einen Gehalt an tertiärem
Amin von o,o2 mequ/g. Die spektroskopischen Daten (IR und NMR) unterstützen die
aromatische Amin-Benzamid-Struktur.
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Beispiel 7 47,5 g JEFFAMINE D-2304 (o,2 Mol) und 19o,4 g JEFFAMINE
(R) D-2000 (0,1 Mol), Molverhältnis D-230/D-2000 = 2/1 wurden in einen wie in Beispiel
2 beschrieben ausgestatteten 1-l-Dreihalskolben gegeben. Die Amine wurden auf bo
C erhitzt, 97,8 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (o,6Mol) wurden über einen Zeitraum
von 35 min zugegeben und dann wurde 35 min auf 80-860C erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde dann auf 150 0C erhitzt und 1 h 20 min bei dieser Temperatur gehalten. Das
Produkt (310,9 g) war eine klare braune, viskose Flüssigkeit (Theorie für o,6 Mol
CO2-Entwicklung = 3o9,3 g). Das Produkt hatte einen Gesamtgehalt an titrierbarem
Amin von 1,79 mequ/g und einen Gehalt an tertiärem Amin von o,o2 mequ/g. NER- und
IR-Daten unterstützen die Amin-Benzamid-Struktur.
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6' Der Diamin-Reaktant von Beispiel 1 mit x = 2,6.
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Beispiel 8 (R) 142,5 g JEFFAMINE D-230 (o,6 Mol) und 1142,4 g JEFFAMINE
D-2000 (o,6 Mol) wurden in einen wie in Beispiel 2 beschrieben ausgestatteten 3-l-Rundkolben
gegeben. Die Amine wurden gerührt, auf 80 C erhitzt und 391,2 g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid
(2,4 Mol) wurde löffelweise über einen Zeitraum von 55 min bei einer Temperatur
von 8o - 90 C zugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf 140 C (in
45 min) erhitzt und 1 h bei 1400C gehalten. Das Produkt war eine klare braune Flüssigkeit
mit einem Gesamtamingehalt von 1,37 mequ/g, die IR- und NMR-Daten deuteten auf eine
Benzamid-aromatisches Amin-Struktur hin. Das Produkt war von flüssiger Natur.
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Beispiel 9 390 g JEFFAMINE T-403 Polyoxypropylentriamin(o,9 Mol oder
2,7 Amin-Aquivalente) der Formel :
x + y + z = 5.6 und 195-g JEFFAMINE D-2000 Polyoxypropylendiamin (o,1 Mol oder o,2
Amin-Åquivalente) wurden in einen wie in Beispiel 2 beschrieben ausgestatteten 3-l-Rundkolben
gegeben. Die Amine wurden abgezogen und unter einer N2-Atmosphäre auf llo°C erhitzt.
Bei 110°C wurde mit der Zugabe von N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (IA) begonnen
(zugesetzt wurden 489 g, 3,o Mol). Das N-Carboxyanthranilsäureanhydrid wurde über
einen Zeitraum von 2 h in einem Temperaturbereich von 11o -
1320C
zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch auf 1580C erhitzt
und 2 h bei1550C gehalten. Das Produkt verfestigte sich beim Abkühlen, kristallisierte
aber nicht. Das Produkt wog 950,8 g.
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Der theoretische Wert beträgt bei einem Verlust von 2,9 Mol C02 (127,6
g) 956,4 g. Die spektroskopischen Daten (IR und NMR) bestätigten die Identität des
Produktes ebenso wie der Gesamtamingehalt von 2,74 mequ/g.
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GPC bestätigt die Anwensenheit der Reaktionsprodukte sowohl von IA
+ T-403 wie auch von IA + D-2000. Das Reaktionsprodukt von IA + T-403 hatte folgende
Struktur
worin R2
und x+y+z = 5,6 ist.
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Beispiel 10 347,3 g JEFFAMINE (R) T-403 Triamin ( ein Polyoxypropylentriamin
mit einem Molekulargewicht von433,3 g/Mol) entsprechend o,8 Mol oder 2,4 Aminäquivalenten
und 3')o,4 g JEFFAMINE D-2000 (o,2 Mol oder o,4 Aminäquivalente) wurden in einen
wie in Beispiel 2 beschrieben ausgestatteten 3-1-Rundkolben gegeben. Die Amine wurden
mit N2 durchspült und unter Rühren auf 1000C erhitzt. N-Carboxyanthranilsäureanhydrid
(326,o g, 2,o Mol) wurde über einen Zeitraum von 20 min (loo - 1o60C) zugegeben
und nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Reaktionsgemisch über einen Zeitraum
von 1 h auf 150°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde 1 1/4 h bei 150 C gehalten,
bevor es dann auf 155 0C erhitzt und 1 h bei dieser Temperatur gehalten wurde. Das
Produkt (978 g) war eine braune, viskose Flüssigkeit. Die Theorie betrug 976 g bei
einem Verlust von 2 Mol C02. Die spektroskopischen Daten (IR, NMR, GPC) unterstützten
die Struktur eines aromatischen Amin-Amids.
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Beispiel 11 390,7 g JEFFAMIA T-403 (o,9 Mol, 2,7 Aminäquivalente)
und 195,2 g JEFFAMIA D-2000 (o,l Mol, o,2 Aminäquivalente) wurden ähnlich wie in
Beispiel 10 unter N2 auf 108 C erhitzt.
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326,o g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (2,o Mol) wurde über einen
Zeitraum von 1 h 5 min zugesetzt (die Temperatur lag im Bereich von 1o8 - 13o0C).
Das Reaktionsgemisch
wurde 2 h auf1520C erhitzt. Das Produkt (827,7
g) war eine viskose Flüssigkeit (Theorie für 2 Mol C02-nntwicklung = 824 g). Die
spektroskopischen Daten zeigten an, daß die Umsetzung des IA mit den Polyoxypropylenaminen
das gewünschte aromatische Amin-Amid mit sowohl aromatischen als auch nicht umgesetzten
aliphatischen primären Aminogruppen lieferte. Der Gesamtamingehalt des Produktes
betrug 3,12 mequ/g.
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Beispiel 12 412,3 g JEFFAMINE (R) T-403 (0,95 Mol, 2,85 Aminäquivalente)
wurden in einen wie in Beispiel 2 beschrieben ausgestatteten 3-1-Rundkolben gegeben.
Das Polyoxypropylentriamin wurde unter N2 auf 110°C erhitzt, und bei dieser Temperatur
(110 0C) wurde mit der Zugabe von 489,o g N-Carboxyanthranilsäureanhydrid (3,o Mol)
begonnen. Die Zugabe wurde bei 11o - 1280C über einen Zeitraum von 2 h lo min durchgeführt.
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Nach Beendigung der IA-Zugabe wurde das Reaktionsgemisch auf 156 -
158°C erhitzt und etwa 2 h bei dieser Temperatur gehalten. Das Produkt (heiß) war
eine klare braune Flüssigkeit bei~140°C, wurde aber beim Abkühlen fest (brüchig).
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Das Produkt wog 778,5 g (Theorie 776 g für 2,85 Mol CO2-Entwicklung).
Durch Erwärmen auf ~120°C wurde das Produkt gießfähig. Der Gesamtamingehalt betrug
,28 mequ/g und die spektroskopischen Daten (IR,NMR, GPC) stimmten mit der Struktur
eines aromatischen Amin-Amids überein.
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Das folgende Beispiel zeigt die Nutzbarkeit eines typischen erfindungsgemäßen
aromatischen Amin-Amids als lsettenverlångerer bei der Herstellung eines Schaums.
Im Einzelnen wurde ein flexibler Urethanschaum hergestellt, wobei die Eigenschaften
von Zug- und Reißfestigkeit und Dehnbarkeit des Schaums durch die Verwendung des
Kettenverlängerers verbessert wurden.
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Beispiel 13 Eine Anzahl von flexiblen Schäumen wurde nach den folgenden,
in Tabelle I gezeigten Formulierungen hergestellt.
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Tabelle I Schaum Nr. 1 2 3 Formulierung THANOL-F35201 loo loo 100
Kettenverlängerer - 5² 10² Wasser 4,o 4,0 4,o L-520 Silicon 1,o 1,o 1,o THERMOLITE
T-10 Katalysator³ 0,5 0,5 0,5 DABCO 33LV4 0,3 0,3 0,3 Toluoldiisocyanat 48,4 48,5
49,2 Isocyanatindex 1,o5 1,05 1,o5
1 Triol auf Clycerinbasis mit
einem Molekulargewicht von 3500.
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2 2 Mol N-Carboxyanthranilsäureanhydrid + 1 Mol JEFFAMINE(R) D-2000;
0,9 mequ/g Amingehalt - Beispiel 2 3 50 % Zinnoctanoat in Dioctylphthalat 4 33 %
Triäthylendiamin in Dipropylenglycol Schäume aus den obengenannten Formulierungen
wurden dann, wie in Tabelle II zusammengefaßt, hergestellt. Wie ersichtlich ist,
werden die Eigenschaften der Schäume durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Kettenverlängerer
merklich verbessert.
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Tabelle II Schaum Nr. 1 2 3 Herstellungsdaten Aufrahmzeit, sec.
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(cream time) 12 10 10 Steigzeit, sec.
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(rise time) 85 93 95 Schaumeigenschaften Dichte, g/cm3 0,028 0,028
0,032 Zugfestigkeit, bar 1,29 1,33 1,53 Dehnbarkeit, % 235 233 372 Reißfestigkeit,
bar 0.206 0.209 0.33 Kompression (Methode B) 50 % 8,6 8,1 10,3 90 % 16,3 2.5,3 60,6
Aushärten durch Luftfeuchtigkeit (5 h bei 1210C (2500F)) Kompression, 50 % 7,5 9,1
CLD-Verlust, 50 % 20,0 22,3 41,2 Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind ebenfalls
als Härter in Epoxidharz-Formulierungen und außerdem für eine Vielzahl von Anwendungen,
bei denen Amine und/oder Amide eingesetzt werden können, geeignet.