DE3003189C2 - - Google Patents
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- Y10T436/255—Liberation or purification of sample or separation of material from a sample [e.g., filtering, centrifuging, etc.] including use of a solid sorbent, semipermeable membrane, or liquid extraction
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Analyse
einer Fluidprobe unter Verwendung poröser Medien.
Aus US-PS 33 68 872 ist eine Vorrichtung zur Analyse
von Fluiden bekannt, die aus einem ersten porösen Medium
zur Aufnahme eines zu bestimmenden Bestandteils aus dem
Fluid sowie einem zweiten Medium besteht, das mit einem
Reagenz imprägniert ist und nach Inkontaktbringen mit dem
ersten Medium den zu bestimmenden Bestandteil des Fluids
aus dem ersten Medium aufnimmt und so die Umsetzung zwi
schen dem zu bestimmenden Bestandteil und dem Reagenz er
möglicht. Nach einer bestimmten Umsetzungsdauer wird das
Produkt der Umsetzung zwischen dem zu bestimmenden Bestand
teil und dem Reagenz photometrisch bestimmt.
Aus US-PS 39 33 594 ist ein absorbierendes Medium
bekannt, das eine zu analysierende Fluidprobe aufnehmen kann
und danach zwischen zwei reagenzhaltige Folien gepreßt wird,
so daß eine Umsetzung zwischen den Reagenzien und der Fluid
probe erfolgen kann.
Aus DE-AS 23 32 760 ist ein Material für die quanti
tative spektrophotometrische Analyse einer Flüssigkeit be
kannt, das einen Schichtträger mit einer Reagenzschicht auf
weist, über der eine poröse Schicht angeordnet ist, die
die aufgebrachte, zu untersuchende Flüssigkeit derart late
ral ausbreitet, daß ein konstantes Volumen Flüssigkeit pro
Flächeneinheit aufgenommen wird und auf die Reagenzschicht
gelangt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer weiteren
Vorrichtung zur Analyse von Fluidproben, wie beispielsweise
Gesamtblutproben, bei der zur Erzielung eines aliquoten
Teils eines zu bestimmenden Bestandteils der Fluidprobe
in rascher Weise ein gegebenes Volumen eines ersten porö
sen Mediums vorgesehen ist, das den zu bestimmenden Be
standteil aufnimmt und ferner ein zweites poröses, reagenz
haltiges Medium sowie verbesserte Mittel zum Kontaktieren
der beiden porösen Medien vorgesehen sind.
Gegenstand der Erfindung ist die in Anspruch 1
angegebene Vorrichtung. Zweckmäßige Weiterbildungen dieser
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäß verwendete Barrieren- oder
Sperrschicht ist eine undurchlässige Schicht, die als
Isolierungsmittel zwischen den beiden porösen Medien dient.
Vorzugsweise ist die undurchlässige Schicht ein unmisch
bares Fluid (d.h. ein Gas oder eine Flüssigkeit), das
leicht aus dem Raum zwischen den porösen Medien entfernt
und anschließend wieder dazwischengeschaltet werden kann.
Wenn beispielsweise die diffundierende Substanz oder
die diffundierenden Substanzen (Reagenz, zu bestimmender
Bestandteil) in einem wäßrigen Lösungsmittel vorhanden
ist bzw. sind, kann eine hydrophobe Substanz als unmisch
bare Barrieren- oder Sperrflüssigkeit verwendet werden.
Wenn die diffundierende Substanz bzw. die diffundierenden
Substanzen hydrophob ist bzw. sind, kann als Barrieren
bzw. Sperrflüssigkeit eine hydrophile Substanz verwendet
werden.
Als poröses Medium kann ein dünner Film aus einem
Gel mit bekanntem, vorherbestimmtem Volumen verwendet
werden. Wenn beispielsweise ein Tropfen Gesamtblut auf
das Gel aufgebracht wird, erreicht er fast augenblicklich
einen Gleichgewichtszustand oder diffundiert auf andere
Weise bis zur Sättigung, weil das Gel nur ein winziges
Volumen und nur eine dünne Schicht besitzt. Die Herstel
lung genauer Gelvolumina kann leicht gesteuert werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeich
nungen näher erläutert, worin
Fig. 1 einen Querschnitt einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 und 3 perspektivische Ansichten einer
teilweise aufgeschnittenen weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3a, 3b und 3d bis 3f Querschnitte einer
weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in aufeinanderfolgenden Zuständen,
Fig. 3c eine Draufsicht auf die in Fig. 3a, 3b
bzw. 3d bis 3f gezeigten Vorrichtung,
Fig. 4a und 4b Querschnitte einer weiteren Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in aufein
anderfolgenden Zuständen,
Fig. 5a eine perspektivische Ansicht einer weite
ren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 5b einen Querschnitt der Vorrichtung gemäß
Fig. 5a in in Betrieb befindlichem Zustand,
Fig. 6a bis 6c Querschnitte von aufeinanderfolgen
den Zuständen einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine automatisierte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
Fig. 5a und 5b, und
Fig. 8 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Form eines Eintauchstabes in auseinander
gezogenem Zustand
darstellen.
Die folgende Beschreibung, die der näheren Er
läuterung der verschiedenen Ausführungsformen der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung dient, bezieht sich beispiels
halber auf die Analyse von Gesamtblut als Fluid.
Fig. 1 zeigt in einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein erstes transparentes
Substrat 9, das ein poröses Medium 10 von gegebenem, vor
herbestimmtem Volumen trägt. Das Medium 10 kann im Falle
der Blutanalyse ein wäßriges Gel sein. Ein Tropfen Blut,
der analysiert werden soll, wird derart auf das Substrat 9
aufgebracht, daß er das Gel 10 vollständig überdeckt und
und die Begrenzungslinie des Gels 10 an allen Stellen
überlappt. Das Plasma des Gesamtblutes durchdringt und
sättigt das Gel 10 vollständig und nahezu unverzüglich,
weil das Gel 10 sehr dünn ist und ein sehr geringes Vo
lumen besitzt. Es wird so ein genauer aliquoter Teil des
Plasmas erhalten, da das Volumen des Gels bekannt ist.
Dieses Volumen wird bei der Herstellung genau gesteuert.
Die Porengröße des porösen Mediums wird so gewählt,
daß Erytrocyten (Hämatokrit) und andere große Blutproteine
ausgeschlossen werden. Hämatokritwirkungen stellen bei der
Erzielung eines aliquoten Teils des Plasmas keine Schwie
rigkeit dar, weil die Sättigung des Gels 10 nahezu unver
züglich erfolgt.
Nachdem das Gel 10 mit dem Plasma aus der Blut
probe gesättigt worden ist, wird der nicht vom Gel 10 auf
genommene Rest der Probe von der Oberfläche von Gel 10
und Substrat 9 entfernt. Um dies zu erzielen, wird entwe
der der Blutrest mit einem - nicht dargestellten - Gummi
quetscher oder einem Wischblatt entfernt, der bzw. das
quer über die Oberfläche gezogen wird.
Eine weitere Möglichkeit, den Blutrest zu entfernen,
besteht in der Anwendung eines Wasch- oder eines Luft
strahls. Eine - nicht dargestellte - Düse kann einen
Druckluftstrahl oder einen hydrophoben Waschstrahl (wenn
eine wäßrige Probe, wie Blut verwendet wird) quer über
die Oberfläche von Substrat 9 und Gel 10 abgeben. Dabei
muß allerdings dafür Sorge getragen werden, daß kein Plasma
aus dem Gel 10 herausgezogen wird.
Gemäß Fig. 2 und 2a wird eine weitere Methode zur
Entfernung der Blutprobe mittels einer Abschälschicht
vorgestellt, wie weiter unten näher erläutert wird.
Die Analyse einer von verschiedenen zu untersuchen
den Substanzen oder Komponenten des Plasmas wird dadurch
erzielt, daß man den gewünschten Bestandteil mit einem
Reagenz oder mit Reagenzien bekannter Konzentration um
setzt und eine Farbänderung beobachtet.
Fig. 1 zeigt ferner ein zweites transparentes Sub
strat 18, das ein zweites Gel oder poröses Medium 19
trägt. Das poröse Medium 19 enthält das Reagenz bzw. die
Reagenzien, das bzw. die zur Erzielung einer Umsetzung mit
dem zu analysierenden Bestandteil und damit einer Farb
änderung benötigt wird bzw. werden. Zwischen den Substra
ten 9 und 18 ist eine dünne, undurchlässige Barrieren-
oder Sperrschicht 25 vorhanden.
Die Substrate 9 und 18 werden derart zusammenge
bracht, daß zwischen den Geloberflächen 21 und 22 eine
Berührung hervorgerufen wird, Hierzu wird die undurch
lässige Schicht 25 aus dem Zwischenraum zwischen den
Gelen 10 und 19, wie durch den Pfeil 26 angedeutet,
herausgezogen und damit entfernt. Wenn die Gele 10 und 19
in Berührung miteinander stehen, erfolgt über die Grenze,
die durch die Geloberflächen 21 und 22 definiert ist, eine
gegenseitige Diffusion von zu untersuchender Substanz
und Reagenz.
Dabei gelingt es beispielsweise häufig, durch die
Umsetzung von zu untersuchender Substanz und Reagenz
eine Färbung zu erzeugen, die beobachtet und analysiert
wird, indem man einen Lichtstrahl durch die Gele 10
und 19 auf einen - nicht dargestellten - Detektor eines
Kolorimeters richtet.
Fig. 2 und 2a zeigen eine perspektivische Ansicht
einer Anordnung 30 von Gelen 31 und 32, die gemeinsame
Substrate 33 bzw. 34 aufweisen. Diese Anordnung 30 be
sitzt eine ähnliche Konstruktion wie die in Fig. 1 dar
gestellte einfache Anordnung zur Analyse von zu bestim
menden Bestandteilen. Eine undurchlässige Barrieren- oder
Sperrschicht 36 ist zwischen den Substraten 33 und 34
angeordnet, um eine Umsetzung zwischen entsprechenden
Reagenzien in den Gelen 32 mit den zu bestimmenden Sub
stanzen in den Gelen 31 zu verhindern.
Die Anordnung 30 ist dazu bestimmt, eine Mehrzahl
von Proben auf bestimmte Bestandteile gleichzeitig zu ana
lysieren. Jedes Gel 32 besitzt ein Reagenz oder Reagen
zien, das bzw. die für lediglich einen zu bestimmenden
Bestandteil des Flasmas in den Gelen 31 spezifisch ist
bzw. sind.
Das Plasma wird in die Gele 31 in etwas unterschied
licher Weise eingebracht, als zuvor beschrieben. Eine
Gesamtblutprobe 40 (Fig. 2a) wird oben auf eine poröse
Schicht 41 aufgesetzt, die das Plasma der Blutprobe 40
absorbiert, während sie die Blutzellen nicht aufnimmt.
Das Plasma wird durch die Schicht 41 hindurch filtriert
und in die dünne Gelschicht 31 eindiffundieren gelassen.
Wie oben erfolgt die Sättigung des Gels 31 nahezu augen
blicklich. Wenn sich das Flasma innerhalb des Gels 31 be
findet, wird die poröse Schicht 41 von dem Substrat 33
abgeschält, wodurch der restliche Blutanteil entfernt wird.
Danach wird die undurchlässige Schicht 36 aus dem Zwischen
raum zwischen den Gelen 31 und 32 und den Substraten 33
und 34, wie durch den Pfeil 38 angedeutet ist, entfernt.
Nach der gegenseitigen Diffusion von zu untersuchendem
Bestandteil und Reagenz in die entsprechenden Gelpaare 31
und 32 wird ein Lichtstrahl 44 von der Lichtquelle 45 a
emittiert, die auf einem Substrat (Plattform) 45 b angeord
net ist, und durch jedes Gelpaar 31, 32 hindurch auf einen
entsprechenden Detektor 45 eines Kolorimeters, der auf
einem Substrat (Plattform) 45 c angeordnet ist, gerichtet.
Mehrere zu bestimmende Substanzen aus einer Probe können
auf diese Weise gleichzeitig mit Hilfe dieser Vorrichtung
bestimmt werden.
Gemäß den Fig. 3a bis 3f sind in einer weiteren Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei oder
mehr kresisförmige, poröse Schichten oder Membranen 50 a,
50 b, 50 c usw. als poröse Medien vorgesehen, die an der
Peripherie mit Hilfe eines inerten, nichtporösen Abstands
halters 55 verbunden sind. Die erste Membran 50 a wird auf
ihrer Oberfläche 51 mit der Blutprobe bedeckt, analog wie
bei den anderen Ausführungsformen. Die Membranen 50 und
50 c können ein Reagenz zur Umsetzung mit einem zu bestim
menden Bestandteil der Blutprobe enthalten, der in die
Schicht 50 a hineindiffundiert ist.
Zu Anfang existiert zwischen den Schichten 50 a und
50 b, wie in Fig. 3a dargestellt, oder zwischen den Schich
ten 50 a und 50 b sowie zwischen den Schichten 50 b und 50 c,
wie in Fig. 3d dargestellt, ein Hohlraum 52, der mit Luft
oder mit einer Sperrflüssigkeit gefüllt sein kann, wie
weiter unten erläutert wird. Jeder Hohlraum 52 steht mit
einer Leitung 53 in Verbindung, die ein Ventil 54 enthält.
Eine umkehrbare Pumpe 56 ist in jeder Leitung 53 angeordnet,
um Fluid aus jedem entsprechenden Hohlraum 52 heraus- bzw.
in den Hohlraum hineinzupumpen.
Wie oben erwähnt, ist die Oberfläche 51 der Schicht 50 a
mit einer Gesamtblutprobe bedeckt, bis die Schicht 50 a mit
dem Plasma der Probe vollständig gesättigt ist. Danach wird
der Rest fer Blutprobe von der Oberfläche 51 entfernt, und
die Schichten 50 a und 50 b werden, wie in den Fig. 3b und 3e
dargestellt, miteinander in Berührung gebracht. Diese
Berührung wird dadurch herbeigeführt, daß der Hohlraum 52
zwischen den Schichten 50 a und 50 b evakuiert wird. Das
Ventil 54, das in den entsprechenden Leitungen 53 ange
ordnet ist, wird geöffnet, und die Pumpe 56 pumpt die Luft
oder die Barrieren- oder Sperrflüssigkeit aus dem Hohl
raum 52 heraus.
Die einander berührenden Schichten 50 a und 50 b gestat
ten nunmehr eine gegenseitige Diffusion des zu bestimmenden
Bestandteils der Probe und des Reagenzes. Gewünschtenfalls
kann ein weiteres Reagenz in Schicht 50 c nachfolgend mit
den Produkten der ersten Umsetzung durch Diffusion zur Um
setzung gebracht werden, indem man analog den Hohlraum 52
zwischen den Schichten 50 b und 50 c evakuiert. wie in
Fig. 3f dargestellt.
In einigen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Diffu
sion abzubrechen oder eine Diffusion der Reaktionsteilnehmer
nur für eine gegebene Zeitdauer zu gestatten. Bei einem
derartigen Verfahren kann die Luft oder die Flüssigkeit nach
einem gegebenen Zeitabschnitt in den Hohlraum 52 zurückge
pumpt werden.
Gemäß den Fig. 4a und 4b sind in einer weiteren Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei poröse,
hydrophile Membran- oder Gelschichten 60 a und 60 b vorgesehen,
die normalerweise durch ein magnetisches, hydrophobes Fluid
61 als Barrieren- oder Sperrschicht voneinander getrennt
werden. Wie oben erwähnt, wird die Gesamtblutprobe auf die
Oberfläche 60 der Schicht 60 a aufgebracht und das Plasma
der Blutprobe bis zur Sättigung in die poröse Schicht 60 a
eindiffundieren gelassen. Der restliche Blutanteil auf der
Oberfläche 60 wird anschließend entfernt. Nach der Sätti
gung der Schicht 60 a sollen die zu bestimmenden Bestand
teile des Plasmas mit einem farberzeugenden Reagenz oder
mit farberzeugenden Reagenzien, das bzw. die in der
Schicht 60 b enthalten sind, umgesetzt werden. Die Umsetzung
zwischen dem zu bestimmenden Bestandteil und dem Reagenz
wird dadurch zustande gebracht, daß man die Schichten 60 a
und 60 b zur Berührung bringt, so daß eine gegenseitige
Diffusion der Reaktionsteilnehmer erfolgen kann, wie in
Fig. 4b dargestellt. Bis eine derartige Berührung erzielt
wird, verhindert das hydrophobe, magnetische Fluid 61,
daß eine Diffusion zwischen den Schichten 60 a und 60 b
in nennenswertem Umfang stattfindet.
Die Schichten 60 a und 60 b können kreisförmig und an
der Peripherie durch einen ringförmigen, inerten nicht
porösen Abstandshalter 62 miteinander verbunden sein. An
der Peripherie sind auch Elektromagnete 63 angeordnet, die
nach dem Einschalten, wie in Fig. 4b dargestellt, das
magnetische Fluid 61 anziehen und somit veranlassen, daß
das magnetische Fluid 61 sich an der Peripherie der Schich
ten 60 a und 60 b konzentriert. Da somit das magnetische
Fluid aus dem Mittelteil abgezogen ist, berühren sich die
Schichten 60 a und 60 b, wie dargestellt, und es erfolgt
eine gegenseitige Diffusion mit anschließender Farbstoff
bildung in dem Mittelteil 65. Die Farbentwicklung ist für
den zu untersuchenden Bestandteil in der Flüssigkeitsprobe
kennzeichnend. Die Färbung kann mit Hilfe herkömmlicher
kolorimetrischer oder spektrophotometrischer Verfahren,
wie oben erwähnt, abgelesen und ausgewertet werden.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in den Fig. 5a und 5b erläutert. Hier
werden wiederum zwei poröse, hydrophile Membranen oder
Gele 70 a und 70 b, von denen jede bzw. jedes einen zu
untersuchenden Bestandteil der Probe bzw. ein Reagenz
enthält, durch eine hydrophobe, flüssige Barrieren-
oder Sperrschicht 71 (Fig. 5a) voneinander getrennt. Die
Schichten 70 a und 70 b können kreisförmig sein und an ihrer
Peripherie durch einen ringförmigen, inerten, nichtporösen
und nicht dargestellten Abstandshalter befestigt sein. Ein
beispielsweise in Form eines rechteckigen Rahmens umlau
fender, magnetisierbarer Ring 73 umgibt und haltert eine
starre, transparente Platte 74, die ihrerseits die
Schicht 70 b trägt. Auf der Oberseite von Schicht 70 a ist
eine Magnetspule 75, die um eine hohle, magnetisierbare
Röhre 76 gewickelt ist, angeordnet. Wenn die Spule 75
eingeschaltet wird, verursacht der Ring 73, daß die
Platte 74 gegen die Schicht 70 b stößt. Dadurch werden
die Schichten 70 a und 70 b miteinander in Berührung ge
bracht und die Flüssigkeit 71, wie in Fig. 5b dargestellt,
verdrängt.
Durch die hohle Röhre 76 sowie durch die Schichten
70 a, 70 b und die transparente Platte 74 kann Licht auf
einen Detektor 72 eines Kolorimeters gerichtet werden. Auf
diese Weise kann die sich zwischen Reagenz und zu bestimmen
dem Bestandteil ausbildende Färbung zur Bestimmung der
Konzentration des zu bestimmenden Bestandteils verwendet
werden.
Gemäß den Fig. 6a, 6b und 6c wird in einer weiteren
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
Diffusion zwischen zwei entsprechenden porösen Schichten
80 a und 80 b während einer gegebenen Zeitdauer aufrecht
erhalten, um eine meßbare Umsetzung zwischen dem zu unter
suchenden Probenbestandteil und dem Reagenz zu bewirken.
Die Blutprobe 79 wird auf die poröse Schicht 80 a aufge
bracht. Die zu bestimmenden Bestandteile in dem Plasma der
Blutprobe 79 diffundieren in die Schicht 80 a ein, bis die
Schicht gesättigt ist. Eine Barrieren- oder Sperrschicht 81
aus einem unmischbaren Fluid wird aus dem Zwischenraum zwi
schen den Schichten 80 a und 80 b über Leitung 82, das offe
ne Ventil 83 und Pumpe 84 herausgezogen. Dadurch wird ver
ursacht, daß die Schichten 80 a und 80 b einander berühren
und die Reagenzien in der Schicht 80 b und der zu bestimmen
de Bestandteil bzw. die zu bestimmenden Bestandteile in
Schicht 80 a gegenseitig diffundieren, wie in Fig. 6b dar
gestellt. Die Umsetzung zwischen dem zu bestimmenden Be
standteil und dem Reagenz wird in der Schicht 80 b mittels
angebrachter Elektroden 86 und 87, die mit Anschlüssen 88
bzw. 89 versehen sind, überwacht. Die gegenseitige Diffu
sion wird, wie oben erwähnt, während einer gegebenen Zeit
dauer aufrechterhalten, wodurch sichergestellt wird, daß
ein gegebener, aliquoter Teil an zu bestimmendem Bestand
teil mit einer bekannten Menge Reagenz umgesetzt wird. Die
Diffusion wird beendet, indem man die Barrierenflüssig
keit 81 zwischen die Schichten 80 a und 80 b zurückschickt
und sie sich trennen läßt, wie in Fig. 6c dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform braucht die Probe 79 nicht
entfernt zu werden, weil die Umsetzung nach einer durch
Zeitmessung gesteuerten Diffusion elektrochemisch überwacht
wird. Ein genauer aliquoter Teil kann erzielt werden, weil
die Diffusion durch Wiedereinführung der Barrierenschicht 81
genau gesteuert werden kann.
In Fig. 7 ist ein automatisiertes System zur Blut
analyse dargestellt. Ein kontinuierliches Gewebe 90 wird
nacheinander einer Blutaufgabeeinrichtung 91, einer Abwisch
station 92, einer Station 93 für die Herstellung eines
elektromagnetischen Kontaktes und einer Ablesestation 94 zu
geführt. Das Gewebe oder die Gewebebahn 90 besteht aus einer
oberen Schicht 90 a, die diskrete poröse Gelabschnitte 95 von
gegebenem Volumen zur Aufnahme von Proben aufweist. Die
Schicht 90 a wird durch eine Fluidbarriere 96 von einer unteren
porösen Schicht 90 b getrennt, die diskrete reagenzhaltige
Gelsegmente 97 aufweist.
Das Plasma aus der aufgebrachten Blutprobe (Station
91) diffundiert bis zur Sättigung in das Gel 95 der
Schicht 90 a. Nach Sättigung des Gels 95 wird die Gewebebahn
zu einer Wischstation 92 weitertransportiert, bei der das
überschüssige Blut von der Oberfläche des Gels 95 entfernt
wird. Danach wird das Gel 95 zwischen einen Elektromagneten
93 a und eine durch eine Feder zurückgehaltene, magnetisier
bare Flatte 93 b geführt. Wenn der Elektromagnet 93 a einge
schaltet wird, zieht er die magnetisierbare Platte 93 b an.
Dadurch werden die Gele 95 und 97 in Berührung gebracht,
wobei sie das Barriere- oder Sperrfluid 96 verdrängen.
Damit kann die gegenseitige Diffusion zwischen den Gelen
stattfinden, die eine Umsetzung zwischen zu bestimmender
Substanz und Reagenz verursacht. Die Gewebebahn 90 wird nun
mehr an einer Ablesestation 94 vorbeigeführt, die aus einer
Lichtquelle 98 und einem Detektor 99 eines Kolorimeters
besteht. Die Färbungstiefe der Umsetzung wird quantitativ
in Beziehung zur Konzentration des zu bestimmenden Bestand
teils der Probe gesetzt.
In Fig. 8 ist eine Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in Form eines Eintauchstabes in ausein
andergezogener Darstellung gezeigt. Der Eintauchstab umfaßt
eine Grundplatte 100 aus Kunststoff mit einem Griff 101 an
einer Seite und einem flüssigkeitsaufsaugenden Docht 102 auf
der anderen. Die Grundplatte 100 trägt eine dünne Schicht
aus mit Reagenz versehenem Gel 103. Eine zweite Gelschicht 10
die die Probe aufnimmt, sitzt innerhalb eines nichtdargestell
ten, dünnen Trägerrahmens aus Kunststoff oder dünnem Dich
tungsmaterial, der die Gelabschnitte 110 sowie den Abschnitt
106 auf der Oberseite des reagenzhaltigen Gels 103 definiert
und voneinander trennt. Das reagenzhaltige Gel 103 und das
probenhaltige Gel 104 werden von einer Schicht 105 aus Bar
rieren- oder Sperrflüssigkeit voneinander getrennt. Das
probenhaltige Gel 104 ist in drei Teile geteilt: (a) einen
exponierten Seitenabschnitt 106 von bekanntem Volumen, der
dazu bestimmt ist, die Flüssigkeitsprobe aufzunehmen,
(b) einen Mittelabschnitt 107, der eine abgestufte Reihe von
Abschnitten 110 mit dem zu bestimmenden Bestandteil enthält,
wobei jeder Abschnitt eine ansteigende höhere Konzentration
des zu bestimmenden Bestandteils aufweist, und (c) einen
Seitenabschnitt 108, der eine Zahlenkennzeichnung nebem jedem
Abschnitt 110 des Abschnitts 107 aufweist.
Der Abschnitt 107 ist von einem Deckel 111 aus Hart
kunststoff abgedeckt. Dieser Kunststoffdeckel 111 verhindert,
daß zu bestimmender Bestandteil der Probe in die Abschnitte
110 eindringt, und wird außerdem dazu verwendet, die Schicht
105 aus Barrieren- oder Sperrfluid zwischen den Schichten
103 und 104 zu verdrängen.
Der Eintauchstab wird in Betrieb gesetzt, indem man
ihn in eine Flüssigkeitsprobe, wie beispielsweise Gesamtblut,
eintaucht. Nachdem das Plasma der Blutprobe den Seitenab
schnitt 106 der Schicht 104 durchdrungen und gesättigt hat,
wird der Rest der Blutprobe von der Oberfläche des Abschnitts
106 entfernt. Danach wird die Grundplatte 101 auf eine ebene
Fläche, wie beispielsweise eine Tischplatte, gelegt und der
Kunststoffdeckel 111 mit dem Daumen des Benutzers nach unten
gedrückt. Dadurch wird die Fluidbarriere 105 aus dem Raum
zwischen den Schichten 103 und 104 verdrängt. Das Fluid 105
wird durch den Docht 102 aufgesaugt.
Die Schichten 103 und 104 stehen nunmehr in Berührung
miteinander, wodurch die gegenseitige Diffusion von zu unter
suchendem Bestandteil und Reagenz ermöglicht wird. Die ver
schiedenen Abschnitte 110 in der Schicht 104 ergeben ein an
steigend abgestuftes Farbmuster. Der Abschnitt 106 entwickelt
eine Färbung, die der Konzentration des zu bestimmenden Be
standteils in der Probe entspricht. Wenn in beiden Abschnit
ten 106 und 107 doe Färbung entwickelt ist, wird die Färbung
des Abschnitts 106 mit der durch die Abschnitte 110 auf
Abschnitt 107 entstandenen Farbskala verglichen. Von dem
Abschnitt 110 mit der der Färbung auf dem Abschnitt 106 am
nächsten kommenden Färbung wird der numerische Wert der
Konzentration des zu bestimmenden Bestandteils aus der
Bezeichnung abgelesen, die auf Abschnitt 108 für diesen
Abschnitt 110 angegeben ist.
Das unmischbare Barrierenfluid liefert eine genaue
Möglichkeit zur Steuerung der Diffusion durch Membranen
oder Gele. Eine Reihe von Abweichungen der beschriebenen
Vorrichtungen können vom geübten Fachmann selbstverständ
lich vorgenommen werden. Beispielsweise können die Gel-
oder Membranschichten, die das Reagenz enthalten, kovalent
an das Reagenz gebunden sein, so daß eine Wanderung
(Diffusion) des Reagenzes nicht stattfindet. In einem der
artigen Fall diffundiert nur der zu bestimmende Bestand
teil in das das Reagenz aufweisende Gel und erzeugt ledig
lich dort eine Färbung.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Analyse einer Fluidprobe auf einen zu
bestimmenden Bestandteil mit einem ersten porösen Medium
(10, 31, 50 a, 60 a, 70 a, 80 a, 90 a, 104) zur Aufnahme des
zu bestimmenden Bestandsteils aus der Fluidprobe und einem
zweiten porösen Medium (19, 32, 50 b, 60 b, 70 b, 80 b, 90 b, 103),
das mindestens ein Reagenz zur Umsetzung mit dem zu bestim
menden Bestandteil aus der Fluidprobe enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem eine Barrieren- oder Sperrschicht (25, 36,
52, 61, 71, 81, 96, 105), die zwischen dem ersten und dem
zweiten Medium zur Isolierung des Reagenzes von dem zu
bestimmenden Bestandteil angeordnet ist, und Mittel (26, 38,
56, 63, 73, 75, 84, 93, 111) zum Entfernen der Barrieren-
oder Sperrschicht aus dem Zwischenraum zwischen dem ersten
und dem zweiten Medium zur Herstellung eines Kontaktes
zwischen beiden und zur gegenseitigen Diffusion und Reaktion
zwischen Reagenz und zu analysierendem Bestandteil aufweist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem eine Grundplatte (100) zum Tragen des
ersten (104) und zweiten (103) Mediums besitzt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte an einem Ende einen von Hand zu haltenden
Abschnitt (101) zum Eintauchen des ersten und zweiten Mediums
in ein Gefäß, das die wäßrige Fluidprobe enthält, aufweist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Entfernen der Barrieren- oder Sperrschicht
aus einer Druckplatte (111) bestehen, die angrenzend an die
porösen Medien (104, 103) zum Inkontaktdrücken der Medien
untereinander und gleichzeitig damit Entfernen der Barrieren-
oder Sperrschicht (105) aus dem Zwischenraum zwischen den
beiden Medien angeordnet ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel (111) zum Entfernen der Sperrschicht eine
Vertiefung aufweist, die angrenzend an die Medien zur Auf
nahme der verdrängten Flüssigkeit angeordnet ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel (111) zum Entfernen der Sperrschicht außer
dem ein Mittel (102) zum Aufsaugen der verdrängten Flüssig
keit aufweist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel (102) zum Aufsaugen einen porösen Docht
darstellt.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es außerdem einen Streifen (107) angrenzend an das
erste poröse Medium (104) mit einer abgestuften Reihe von
Standards (110) aufweist, mit denen die Umsetzung zwischen
zu bestimmendem Bestandteil und Reagenz verglichen wird.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem Mittel (56, 63, 84) zur Wiederherstellung
der Sperrschicht zwischen dem ersten und dem zweiten
Medium nach erfolgter Diffusion enthält.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluidprobe hydrophob und die Sperrschicht hydro
phil ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluidprobe hydrophil und die Sperrschicht hydro
phob ist.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrschicht (61) eine magnetische Substanz enthält.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste poröse Medium ein Gelmaterial enthält.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite poröse Medium ein Gelmaterial enthält.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum Entfernen der Sperrschicht aus einem ma
gnetischen Steuermittel (63; 73, 78; 93) besteht.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum Entfernen der Sperrschicht ein Druck
steuermittel (56, 84) enthält.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum Entfernen der Sperrschicht ein elektro
magnetisches Steuermittel (63; 73; 75; 93) enthält.
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