DE3007738A1 - Formkoerper aus geblaehten mineralien - Google Patents
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 8O/P O35 Dr.OT/ss
Formkörper aus geblähten Mineralien
Die Verwendung loser Schüttungen geblähter Mineralien, wie Perlit und Vermiculit, als Dämmaterial in Hohlkammerdecken
und zweischaligen Meuerwerken ist seit Jahren geübte Praxis Müssen solche Decken oder Mauern aber geöffnet werden, rieseit
die gesamte Schüttung aus der Öffnung. Um diesen Nachteil zu vermeiden wurde versucht, geblähte Mineralien
durch Bitumen, Melaminformol oder Phenolformolharze zu verfestigen. Diese Materialien sind jedoch entweder brennbar
oder müssen in so hoher Konzentration eingesetzt werden, daß deren Verwendung unwirtschaftlich wird. Es wurde nun
gefunden, daß sich geblähte Mineralien besser zu Formkörpern verfestigen lassen, wenn sie vorher mit einem Fettamin
hydrophobiert wurden.
Gegenstand der Erfindung sind Formkörper aus geblähten Mineralien,
die erhalten werden durch Verfestigung eines Gemisches aus Wasserglas, Katalysator und einem geblähten Mineral,
das mit einem Hydrophobiermittel behandelt wurde, bestehend aus
a) einem Fettamin der Formel
R2
R1(OCHpCHp) -N ,
wobei R. Cg-Cp2, vorzugsweise C^-Cpp-Alkyl oder Alkenyl
oder Cg-C22-Alkylphenyl, R2 und R^ Wasserstoff, C..-Cn-Alkyl
oder Alkenyl, Phenyl oder Benzyl und η eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet,
b) einer Fettsäure der Formel
R
R
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->-_ BAD
oder eines Fettalkohols der Formel
R5(OCH2CH2)mOH
wobei Rc Cg-C22) vorzugsweise Cj^-C22-AIkVl oder -Alke nyl, Rg Cq-C2O, vorzugsweise Cjc-C^-Alkyl oder -Alkenyl und m eine Zahl von 0 bis 2 bedeutet, sowie
wobei Rc Cg-C22) vorzugsweise Cj^-C22-AIkVl oder -Alke nyl, Rg Cq-C2O, vorzugsweise Cjc-C^-Alkyl oder -Alkenyl und m eine Zahl von 0 bis 2 bedeutet, sowie
c) einer niedermolekularen Säure.
Als Fettsäuren b) für das Hydrophobiermittel kommen vor allem die gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sowie
deren Mischungen in Frage, wie sie bei der Verseifung von natürlichen Fetten erhalten werden, wie beispielsweise
'Talgfettsäure, Cocosfettsäure, Stearinsäure, ölsäure oder
Palraitinsäure. Entsprechendes gilt für die Fettalkohole unter
b) und die Fettamine a). Bei den niedermolekularen Säuren c) handelt es sich im wesentlichen um C1-C4-Carbonsäuren
wie Ameisensäure oder Essigsäure, Dicarbonsäuren wie Oxalsäure oder Malonsäure, Hydroxycarbonsäuren wie Milchsäure
und einwertige anorganische Säuren wie Salzsäure oder Salpetersäure aber auch Amidosulfonsäure. Das molare Mischungsverhältnis
der einzelnen Komponenten a), b) und c) kann in weiten Grenzen schwanken und beträgt von 10:1:1
über 1:1:10 bis zu 1:10:1. Eine ausreichende hydrophobierende Wirkung wird aber auch dann schon erreicht, wenn die
Fettsäure bzw. Fettalkohol b) völlig fehlt. Das molare Mischungsverhältnis der Komponenten a) und c) reicht dann von
10:1 bis 1:10. Die Komponenten a) bis c) dieses Hydrophobiermittels
werden zusammen geschmolzen und das Gemisch in Form einer 2 bis 10, vorzugsweise Ί bis 7 iigen wässrigen
Dispersion auf die geblähten Mineralien aufgespült. Anschließend wird getrocknet. Man kann dieses Hydrophobiermittel
auch direkt im Anschluß an den Blähvorgang auf das Mineral aufbringen. Eine separate Trocknung ist dann nicht
erforderlich.
Das auf diese Weise hydrophobierte Mineral wird mit Wasser-
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ORIGINAL
glas und einem Katalysator vermischt und nach einer Mischzeit
von ca. 2-10 Minuten in die entsprechende Form gegeben, wo das Gemisch unter Druck verfestigt wird. Nach 5
bis 30 Min. können die Formkörper aus der Form genommen werden. Sie werden zur Entfernung des Wassers abschließend
getrocknet, entweder durch Stehenlassen bei Raumtemperatur oder, wenn eine beschleunigte Trocknung erwünscht ist,
durch Erwärmen, beispielsweise auf 120 bis 150 C während ca. 5 Minuten.
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Als Wasserglas kommen solche Produkte in Frage, die SiO2
und Na„0 in Gewichtsverhältnissen von 4,5:1 bis 2,5:1, vorzugsweise
3,9:1 bis 3,1:1 oder SiO2 zu K2O von 2,8:1 bis
1,5:1, vorzugsweise 2,3:1 bis 1,9:1 enthalten, entsprechend 30 - 60 Be°.
Als Katalysator werden Säurebildner eingesetzt, die durch Reaktion mit dem Alkalisilikat in dem Wasserglas freie Kieselsäure
ausfällen, wie beispielsweise Alkali- oder Ammonium-hydrogencarbonate oder -hydrogensulfate, vorzugsweise
Natriumhydrogencarbonat und Natriumhydrogensulfat, oder Carbonsäurealkylester mit jeweils 2 bis 14, vorzugsweise
4 bis 12 C-Atomen im Alkyl- und Carbonsäureteil. Besonders bevorzugt wird Glyoxal eingesetzt, da es wasserlöslich,
nicht brennbar, gering toxisch und in seiner Reaktionszeit steuerbar ist. Um eine ausreichende Verfestigung der Formkörper
zu erreichen, verwendet man soviel Wasserglas, daß die Menge an Alkalisilikat 5 bis 15 Gew.-% beträgt, bezogen
auf das Gemisch des Minerals. Von dem Katalysator benötigt man 0,1 bis 4 Gew.-ί, ebenfalls bezogen auf das Mineral.
Um eine bessere Verteilung zu erreichen, werden das Wasserglas und der Katalysator vor der Mischung mit dem Mineral
mit der 1 - 5-fachen Mengen Wasser verdünnt. Diese Mischung des hydrophobierten Minerals mit dem Wasserglas
und dem Katalysator erfolgt in einem hierzu geeigneten Mischaggregat während ca. 2 bis 10 Minuten.
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Diese Mischung aus geblähtem, hydrophobiertera Mineral, Wasserglas
und Katalysator kann zu jeder Art von Formkörpern verfestigt werden, beispielsweise zu Platten, die allein
oder zusammen mit Gipskartonplatten als wärme- und schalldämmende Decken- und Wandplatten eingesetzt werden. Durch
Verwendung geeigneter Formen können auch Hohlkörper hergestellt werden, die sich asl auslaufsicheres Verpackungsmaterial
oder als Pflanztöpfe eignen, in deren Poren wegen ihrer offenporigen Struktur Düngemittel- und Pflanzenschutzmittel-Depots
eingearbeitet werden können» Mit kubischen und zylindrischen Formen können Körper hergestellt
werden, die in Betondecken und Betonfertigteilen als Durchbruch für Installationsanlagen eingesetzt werden. Dachpfannen
und zementgebundene Dach- und Fassadenplatten können mit der oben beschriebenen Mischung beschichtet werden,
die auf diese Weise eine isolierende Schicht erhalten.
Beispiel 1:
100 g hydrophobiertes Vermiculit werden mit jeweils 50 g
bzw. 100 g einer der drei weiter unten angegebenen Mischungen aus Wasserglas, Katalysator und Glyoxal in einer Küchenmaschine
5 Minuten miteinander vermischt. Die Mischung wurde in eine Proctor-Form mit einem inneren Durchmesser von
10 cm gefüllt und plangestrichen. Von oben wurde ein Metallplatte aufgelegt und ein Fallkörper von 2,5 kg wurde
10 mal aus 30 cm Höhe fallengelassen um den Formkörper zu verdichten.
Das Vermiculit enthielt 0,7 Gew.~% (Vermiculit I), 1 Gew.-
% (vermiculit II) bzw. 1,5 Gew.-ί (Vermiculit III) eines
Hydrophobiermittels der folgenden Zusammensetzung:
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29,9 % Stearylamin
16,7 % Talgfettsäure
3,4 % Essigsäure
20 % Isopropanol
30 % E-Wasser
Wasserglasmischung 1 2 3
Natriumsilikat 100 g 100 g 100 g
35 - 37 Be0
Wasser 200 g 300 g 200 g
Glyoxal 40 %-±g 10 g 10 g 20 g
Ergebnisse:
Vermiculit I 100 g 100 g
Vermiculit II 100 g 100 g 100 g 100 g
Vermiculit III 100 g 100 g
Wasserglas-
-Mischung 1 50 g 100 g 50 g 100 g 50 g 100 g
-Mischung 2 » 50 g
-Mischung 3 50 g
Raungewicht 195 195 250 250 240 260 210 der Körper g/l
Festigkeit gut gut s.gut s.gut gut s.gut gut gut Beispiel 2:
100 g hydrophobiertes Perlit wurden mit jeweils 50 g bzw. 100 g einer der drei weiter unten angegebenen Mischungen
aus Wasserglas, Katalysator und Glyoxal in einer Küchenmaschine 5 Minuten miteinander vermischt. Die Mischung wurde
in eine Proctor-Form mit einem inneren Durchmesser von 10 cm gefüllt und plangestrichen. Von oben wurde eine Metallplatte
aufgelegt und ein Fallkörper von 2,5 kg wurde 10 mal aus 30 cm Höhe fallengelassen um den Formkörper zu
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verdichten.
Das Perlit enthielt 0,5 Gew.-Ϊ (Perlit I), 1 Gew.-ί (Perlit
II) bzw. 1,5 Gew.-yt (Perlit III) eines Hydrophobiermittels
der folgenden Zusammensetzung:
45, % Stearylamin
2,5 % Ameisensäure
2,5 ί Stearinsäure
20 % Isopropanol
30 % E-Wasser
Wasserglasmischung 12 3
Natriumsilikat 100 g 100 g 100 g
35-37 Be0
Wasser 200 g 300 g 200 g
Glyoxal 35 %-±g 10 g 10 g 20 g
Perlit I 100 g 100 g 100 g *
Perlit II 100 g 100 g 100 g
Perlit III 100 g 100 g
Wasserglas
-Mischung 1 50 g 50 g 50 g
-Mischung 2 50 g 50 g 50 g
-Mischung 3 50 g 50 g
Raucagewicht 340 280 230 280 250 230 250
der Korper g/l
Festigkeit gut s.gut s.gut ausgez. s.gut s.gut s.gut s.gut
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Claims (1)
- HO]·; κο/κ O-J5Patentanspruch:Formkörper aus geblähten Mineralien dit erhalten werden durch Verfestigung eines Gemische au π Wasserglas, Katalysator und einem geblähten Mineral, das mit einem Hydrophobiermittel behandelt wurde, bestehend aun 5a) einem Fettamin der FormelR2R1(OCHpCHp)-N _wobei R. Co-C22, vorzugsweise C. u-Cpp-Alkyl oder Alkenyl oder Co-Cpp-Alkylphenyl, R2 und R^ Wasserstoff, C.. C1.-Alkyl oder Alkenyl, Phenyl oder Benzyl und η eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet,b) einer Fettsäure der FormelRr)C0(0CH2)mOH
oder eines Fettalkohols der Formel() OH9CHp)
2 d mwobei Rj- Cn-Cpp, vorzugsweise C1 j,-Cpp-Alkyl oder -Alke nyl, R^- Cp-Cp^, vorzugsweise C1r-C2T-Alkyl oder -Alkenyl und ra eine Zahl von 0 bis 2 bedeutet, sowiec) einer niedermolekularen Säure.130038/0085
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