DE3138094A1 - Mittel zur verbesserung der blutzirkulation - Google Patents
Mittel zur verbesserung der blutzirkulationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Arzneimittel, die die periphere Durchblutung erleichtern oder eine schlechte
Durchblutung verbessern, das Auftreten von Kreislaufschwäche verhindern, die Plasmazellen stabilisieren,
die Blutkoagulation hemmen und die Wirksamkeit verschiedener
Vorrichtungenen für einen extrakorporalen Kreislauf verbessern.
Im Blut von physiologisch gesunden Manschen und Tieren
sind mehr als 50 % unlösliche Bestandlteile, hauptsächlich Plasmazellen, enthalten. Diese Blutbestandteile
strömen mit hoher Geschwindigkeit durch die Kapillaren, deren Durchmesser (Kaliber) weniger als 5 μΐη ist, obwohl
der Durchmesser von Plasmazellen, wie Erythrocyten oder Leucocythen 5-10 μια/ und häufig größer ist als derjenige
der Kapillaren. Folglich ist, um einen glatten Durchgang des Blutes durch die kleinen Kapillaren zu ermöglichen, eine Ausdehnung der Kapillarwände sowie eine
Verformung der Plasmazellen erforderlich. Es hat sich gezeigt, daß die Reibung zwischen den Plasmazellen und
den Gefäßwänden einen der wichtigen Faktoren darstellt, um den Blutkreislauf in den Kapillaren (Mikrozirkulation)
aufrecht zu erhalten. Daraus wurde der Schluß gezogen, daß verschiedene pathologische Zustände oder Erkrankungen
durch eine mangelnde Gleitfähigkeit der Zellen hervor-
/2
gerufen bzw. verschlechtert werden können und zwar periphere Trombosen, Phlebo-Trombosen, cerebrale Trombosen,
ischämische Herzerkrankungen, Plasmazellschlammbildung, ausgestreute intravaskuläre Koagulation,
andere Schaden des mikrozirkulatorischen Systems, AgglutinationsSymptom von Blutblättchen oder
Blutersymptom, verursacht durch exzessive Hämolyse bei
Krebspatienten während der Behandlung mit Antitumormitteln. Ferner führen die feinen Röhrchen in Vorrichtungen
für einen extrakorporalen Kreislauf bei geringer "Schmierung" und ündehnbarkeit häufig zu Problemen
aufgrund einer begleitenden Hämolyse, selbst nach einer kurzen Anwendung.
Es wurde lange Zeit nach Verfahren oder Behandlungsmöglichkeiten
gesucht,um eine Beschädigung der Blutzellen während
des Durchgangs durch die Kapillaren zu vermeiden, indem man ihren Durchgang erleichtert, wodurch eine Therapiemöglichkeit
für die betreffenden Krankheiten gegeben wäre. In der JP-OS 37 187/78 ist ein Verfahren zur
Herstellung einer stabilen Proteinlösung und in der JP-OS 15 213/81 sind Substanzen zur Verbesserung der
peripheren Durchblutung unter Verwendung von Glycoprotein angegeben.
Es hat sich nun gezeigt, daß Gelatine oder solubilisiertes
(löslich gemachtes) Collagen einen Einfluß haben auf das Auftreten von Koagulation, Agglutination und Hämolyse
der festen Bestandteile des Blutes wie der Erythrocyten und Leucocyten, wodurch die Filtration und der
Durchgang des Blutes durch die Kapillaren,künstliche Membranen (z.B. Membranen aus Nitrocellulose, Celluloseacetat,
Teflon usw.), feine künstliche Röhrchen für einen extrakorporalen Kreislauf und Hilfsvorrichtungen für
einen extrakorporalen Kreislauf erleichtert wird und
gleichzeitig das Stauen des Blutes in Mikroporen verhindert oder verringert wird sowie die Plasmazellmembranen
stabilisiert und der Mikrokreislauf der Blutbestandteile erleichtert wird. Aufgrund dieser
Feststellung wurde die vorliegende Erfindung entwickelt. Die Erfindung betrifft Sibstanzen zur Verbesserung
der peripheren Durchblutung enthaltend Gelatine oder solubilisiertes Collagen als wirksamen Bestandteil.
10
10
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die durch Gelatine hervorgerufene Verbesserung der Filtrierbarkeit von Erythrocyten durch
Mikroporen sowie die bei der Filtration auftretende Hämolyse. Diese Wirkungen wurden verglichen
mit denjenigen anderer Substanzen.
Fig. 2 zeigt die Wirkung von sulubilisiertem Collagen auf die Filtration von Erythrocyten und die Hc molyse.
Diese Wirkungen wurden ebenfalls mit denjenigen anderer Substanzen verglichen.
Fig. 3 zeigt Kurven, die die Verbesserung der Filtrierbarkeit
und (Verringerung) der HJirnolyse von Erythrocyten
in Abhängigkeit von der Konzentration an Gelatine angeben und
Fig. 4 zeigt Kurven, in denen die Abhängigkeit der Verbesserung
der Filtrierbarkeit und Hämolyse der Erythrocyten in Abhängigkeit von der Konzentration
an solubilisliertem Collagen angegeben ist.
Gelatine und Collagen, die die wirksamen Bestandteile der erfindungsgemäßen Mittel darstellen, sind an sich bekannte
Substanzen (siehe z.B. Haurowits, "The Chemistry and Function of Proteins"; 212-217 (1963, Academic Press,
N.Y.)). Diese Substanzen können leicht erhalten werden aus Haut-(cautenous) Geweben, Knochen, Häuten usw. von Tie-
ren nach Solubilisieren. Ferner können handelsübliche
Gelatine oder Collagen erfindungsgemäß angewandt werden, wenn sie die entsprechende Reinheit besitzen. Im
Falle von unlöslichem Collagen kann dessen Löslichkeit erhöht werden, indem man das Collagen chemischen Modifizierungen
unterwirft, wie z.B. einer Maleylierung, Succinylierung, Citraconylierung, Formylierung usw.
oder einer partiellen Hydrolyse wie einer Behandlung im Autoklaven, einer Behandlung mit Salzsäure, mit flüssigem
Ammoniak, Cyanogenbromid, Collagenase, Elastase usw. So kann ursprünglich unlösliches Collagen löslich
gemacht werden.
Diese Substanzen, die wirksam sind, um die Durchblutung zu verbessern, bzw. die Blutzirkulation zu erleichtern,
können allgemein angewandt werden als Bestandteil von Injektionslösungen. Der erfindungsgemäße Bestandteil
von Injektionslösungen kann in Kombination mit verschiedenen
anderen Bestandteilen von Injektionslösungen angewandt werden wie physiologischer Kochsalzlösung, Nährlösungen,
Arzneimitteln, Blutersatzstoffei und Blut zur
Transfusion usw. Erfindungsgemäß kann Gelatine, solubilisiertes Collagen oder ein Gemisch von beiden zu verschiedenen
anderen Lösungen zur intravenösen oder intraarteriellen Injektion zugesetzt werden. Die gewünschten
Erfolge können üblicherweise bei Konzentrationen von 0,01 bis 1,0 % erzielt werden.
Gelatine und/oder solubilisiertes Collagen können erfindungsgemäß auch zugesetzt werden zu Blut oder Blut-'
zellsuspensionen, Serum, Blutplasma, künstlichen Nährlösungen, Plasmaexpander, Zellsuspensionen und
Erythrocytenkonzentrafc zur Transfusion usw. in Konzentrationen
von 1 mg/ml bis zu 200 mg/ml. Die erfindungsgemäßen Mittel können auch als Lösung für verschiedene Hilfsvor-
vorrichtungen für einen extrakorporalen Kreislauf
angewandt werden.
Die Mittel können dem Kreislauf*zugeführt werden zur
Vorbeugung gegen Schädigungen der Erythrocyten und Koagulation während des extrakorporalen Kreislaufs.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in Dosen von 0,1
bis TOg ein-bis dreimal pro Tag an einen Patienten mit
einem Körpergewicht von 60 kg verabreicht werden. Es können jedoch auch größere Mengen verabreicht werden.
Wenn die erfindungsgemäß angewandten Mittel in eine lokale
cerebrale Mikroarterie verabreicht werden, ist es bevorzugt, sie in Einzeldosen von 0,01 bis 1,0 g einbis
zehnmal täglich zu verabreichen je nach dem Zustand
des Patienten. * im Rahmen einer Vorbehandlung
Die Erfindung wird durch die folgenden Versuche näher
erläutert.
Versuch 1
Herstellung von solubilisiertem collagen.
Methode 1 (Succinylierung von collagen):
10 ml Wasser oder wäßrige 7 %-ige Natriumbicarbonatlösung
wurden zu 1 g unlöslichem Collagen gegeben und das Gemisch 30 bis 120 min im Autoklaven bei 1200C behandelt.
Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatür
wurde der pH-Wert auf 8,0 eingestellt und 1 g pulverförmiges Bernsteinsäureanhydrid sehr langsam zugegeben,
um eine ausreichende Reaktionszeit zu ermöglichen. Die Reaktion wurde innerhalb von 2 - 3 h unter entsprechender
pH-Einstellung mit Hilfe eines pH-Stats durchgeführt. Die Reaktion läuft jedoch ebenfalls bei einem pH-Wert im Bereich
von 7,5 bis 9,5 ab. Nach Abschluß der Reaktion wurde
das Produkt zentrifugiert (2000 UpM) und die überstehende Flüssigkeit gegen destilliertes Wasser dialysiert.
Das Produkt wurde lyophilisiert. Man erhielt
• ungefähr 500 mg succinyliertes collagen (Probe 1), Ausbeute ungefähr 50 Gew.-%,
Methode II (Teilweise Hydrolyse und Succinylierung von collagen)
Zu 2 g unlöslichem Collagen wurden 20 ml 6 η Salzsäure gegeben und das Gemisch 2 bis 3 h bei Raumtemperatur behandelt. Dann wurde das Gemisch gekühlt und durch Zugabe
von 50 %-iger wäßriger Natronlauge neutralisiert. Das Produkt wurde abzentrifugxert (2000 UpM) und die
überstehende Flüssigkeit gegen destilliertes Wasser dialysiert. Während der Dialyse bildeten sich Niederschläge.
Es wurde jedoch nur die überstehende Flüssigkeit lyophilisiert. Man erhielt ungefähr 330 mg (Probe 2) Die
während der Dialyse entstandenen Niederschläge wurden entsprechend Methode I behandelt, d.h. succinyliert. Man
erhielt ungefähr 440 mg (Probe 3).
Wenn konzentrierte Salzsäure oder Schwefelsäure anstelle von 6 η Salzsäure bei dem oben angegebenen Verfahren angewandt
wurde , erhielt man ähnliche Ergebnissse in kürzerer Zeit als oben erwähnt.
Versuch 2
Erleichterung des Durchgangs von Erythrocyten durch
Membranfilter.
i) Wirkung von Gelatine
Ein Gemisch aus einem Teil menschlichen Blut und einem Teil (Vol/Vol) Natriumeitratpuffer enthaltend Glucose als
Konservierungsmittel wurde vier- bis fünfmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und dann eine
2 %-ige (Vol.) Lösung (Suspenion) von Erythrocyten in physiologischer Salzlösung hergestellt. Anschließend
wurden physiologische Kochsalzlösungen enthaltend 0,05 % Gelatine, 0,1 % <=£-1-Säureglycoprotein, 0,1 % Polyäthylenglykol,
0,1 % ^Globulin, 0,1 % Ovomucoid, 0,1 %
Dextran, 0,1 % Dextransulfat, 0,1 % Chondroitinsulfat
oder physiologische Kochsalzlösung allein mit einem gleichen Volumen der Erythrocytensuspension vermischt
und das Gemisch 30 min bei 370C leicht bewegt. Anschließend
wurde 1 ml jedes Gemisches durch eine Nitrocellulosemembran
(13 mm Durchmesser, mittlere Porengröße 5 μπι der
Sartorius Co.) bei 370C unter einem Druck von 106,4 mbar
(pro cm2,) filtriert. Das Filtrat wurde sofort 2 min mit
1500 UpM zentrifugiert und in der überstehenden Flüssigkeit wurde/ Während der Filtration aufgetretene Kimolyse
berechnet aufgrund der Lichtabsorption bei 420 nm. Um
die auf dem Filter verbliebenen Erythrocyten zu be-0 stimmen, wurden die auf der Membran verbliebenen Erythrocyten
mit 5 ml entionisiertem Wasser in ein Reagenzglas gespült und die durch Hypotonicis auftretende Hämolyse erlaubte
eine Messung der Absorption bei 420 im,um die Menge
der-.'durch die Membran hindurchgegangenen llrvthrocyten. zu berechne!
25
Man erhielt die in Fig. 1 angegebenen Ergebnisse. Wie
aus diesen Ergebnissen hervorgeht, gingen bei dem Kontrollversuch (nur physiologische Kochsalzlösung) keine
Erythrocyten durch das Filter hindurch. Andererseit nahm bei der Salzlösung enthaltend 0,05 % Gelatine die Menge
an hindurchgehenden Erythrocyten deutlich zu und die Hämolyse wurde verringert. Bei Versuchen mit anderen
Substanzen konnten die Blutkörperchen nur schwer durch die Membran hindurchgehen. Nur «=t--1-Säure-Glykoprotein
zeigte eine ähnliche Aktivität bezüglich der Beschleunigung des Durchgangs von Erythrocyten durch Mikroporen
/8
(s. Maeda, Nishi & Mori; "Life Sciences", Bd. 27,
Nr. 2, S-. 157-162, 1980) .
Die Untersuchung der Hämolyse, die bei der oben angegebenen Filtration auftrat, zeigte, daß ungefähr 25 bis 30%
der Erythrocyten im Falle von physiologischer Kochsalzlösung hämolysiert waren. Bei Verwendung von Human-fglobulin
und Dextransulfat waren es ebenfalls 25 bis 30 %. Bei Verwendung von Gelatine und°^-1-Säureglykoprotein
trat nur 5 bis 7 % Hämolyse ein.
Die Ergebnisse zeigen, daß Gelatine den Durchgang von Erythrocyten durch Mikroporen wesentlich erleichtert und
das Auftreten von Hämolyse verhindert. 15
ii) Wirkung von solubilisiertem Collagen.
Schaf-Erythrocyten wurden entsprechend verdünnt, um eine
2 %-ige (Vol/VoJ) Suspension in physiologischer Kochsalzlösung
(pH 7,2) ( gepuffert mit 0,01 m Nä-Phoshat zu erhalten.
Für den Versuch wurde ein Membranfilter mit einer mittleren Porengröße von 3 μπι und einen Durchmesser
von 13 mm angewandt. Ein Teil der physiologischen Kochsalzlösung enthaltend als Proben 1,2 und 3, Gelatine,
Dextran, «^...-Säure-Glykoprotein und Serumalbumin in Konzentrationen
von jeweils 0,05 % oder reine Salzlösung wurden mit 1 Teil der oben erwähnten 2 %-igen Suspension
von Erythrocyten vermischt. Das Gemisch wurde 30 min bei 370C geschüttelt. Anschließend wurde jeweils 1 ml des Gemisches
durch das angegebene Membranfilter unter einem Druck von 106,4 mbaxf/cm2) filtriert. 0,5 ml des Filtrats
wurden mit 1500 UpM 2 min zentrifugiert und die Stärke der Hämolyse durch Messung der Absorption bei 420 nm bestimmt.
Die auf der Membran zurückgehaltenen Erythrocyten wurden wie oben beschrieben bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Pig» 2 uinjo<jobcm. Mb dicotan Rtciobiiioyen cjcähL hervor, daß der Zusatz von solubilisiertem Collagen in
einer Menge von 0,05 % den Durchgang von Schaf-Erythrocyten durch die Mikroporen erleichtert und die Hämolyse
auf ungefähr 30 bis 40 % der bei dem Vergleich erhaltenen Werte verringert. Das zeigt, daß das erfindungsjernäße
Arzneimittel als Gleitmittel wirkt und die Zellmembran der Erythrocyten stabilisiert und damit den
Durchgang der Erythrocyten durch Mikroporen (bzw. Kapillaren)
erleichtert und die während des Durchgangs auftretende Hämolyse verringert.
Versuch 3
Wirkung von Gelatine auf die Mikrozirkulation (Kapillardurchblutung)
in vivo.
Ein Kaninchen wurde^mit Urethan)anästhisiert. Die Bauchhöhle
wurde geöffnet, um das Mesenterium freizulegen und die Durchblutung der Mikrogefäße bzw. Kapillaren unter
dem Mikroskop beobachtet. Der Blutstrom und der Durchgang von Erythrocyten durch die Kapillaren waren bei
normalen Blutdruck gut. Wenn der Blutdruck jedoch durch Blutverlust oder durch Verabreichung von Pentobarbital
herabgesetzt wurde, wurde bei einem arteriellen Blutdruck von 79,8 bis 106,4 mbai^cm2) eine Verringerung desDurchgangs von Erythrocyten und eine Stagnation der Erythrocyten
beobachtet. Wenn der arterielle Blutdruck auf 53,2 bis 79,8 mbar verringert wurde, blieben nahezu alle
Erythrocyten in den Mikrokapillaren stecken und die Bildung einer"Geldrollen'förmigen1 Anordnung (rouleau formation)
und eine Abtrennung des Plasmas von den Blutzellen wurde beobachtet.
Eine kontinuierliche intraarterielle Transfusion oder intravenöse Injektion von Gelatine in Dosen von 0,1 bis
1 g/kg Körpergewicht verhinderte ein Steckenbleiben der Erythrocyten, die geldrollenförmige Anordnung
der Erythrocyten und die Trennung des Plasmas von den Blutkörperchen in den feinen Kapillaren, die bei niederem
arteriellen Blutdruck beobachtet wurde. Selbst bei einem arteriellen Blutdruck von 53,2 bis 79,8 mbar
bewegten sich die Erythrocyten glatt durch die Mikrokapillaren, obwohl ihre Geschwindigkeit geringer war.·
Andere Substanzen wie Dextransulfat, Immunoglobulin
oder reines Albumin zeigten keinerlei Wirkung auf die MikroZirkulation, wie sie bei Gelatine beobachtet wurde.
Aus den oben angegebenen Ergebnissen kann geschlossen
werden, daß Gelatine eine Wirkung auf die Mikrozirkulation in vivo besitzt und die Bildung von Thromben in
den kleinen Blutgefäßen verhindern kann.
Versuch 4
0 Zusammenhang zwischen der Menge an Gelatine und der
Filtration und Hämolyse.
i) Bei einer Arbeitsweise entsprechend Versuch 2 mit der Ausnahme, daß die Konzentration an Gelatine 0 bis
2,0 mg/ml betrug/ -wardendie Wirkung von Gelatine auf
die Filtration der Erythrocyten durch das Membranfilter und die Stärke der Hämolyse bei verschiedenen Konzentrationen
untersucht. Man erhielt die in Fig. 3 angegebenen Ergebnisse. Bei 0,5 mg/ml erreichte die Kurve ein PIateau
(blieb die Menge an hindurchgegangenen bzw. zurückgehaltenen Erythrocyten konstant). Eine Erhöhung der
Konzentration verbesserte das Filtrationsverhältnis nicht.
ü) Entsprechend Versuch 2, jedoch bei Konzentrationen
von 0 bis 1,0 mg/ml an solubilisiertem Collagen, wurde
die Wirkung von solubilisiertem Collagen auf die Filtration von Erythrocyten durch ein Membranfilter bei
verschiedenen Konzentrationen der Substanz untersucht.. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, erreicht das Filtrationsverhältnis
der Erythrocyten ein Maximum bei einer Konzentration von 0,5 mg/ml solubilisiertem Collagen.
Versuch 5
Toxizität von Gelatine und solubilisiertem Collagen.
Die Ergebnisse von Untersuchungen der akuten Toxizität
von Gelatine und solubilisiertem Collagen sind in den folgenden Tabellen 1,2 und 3 zusammengefaßt. Diese Ergebnisse
zeigen, daß die akute Toxizität dieser Substanzen sehr gering ist und diese Mittel daher sehr sicher
als Arzneimittel für die erfindungsgemäßen Zwecke angewandt werden können. Gelatine zeigte selbst keine anti-.
gene Aktivität.
Tabelle 1 (LD5.Q. von Gelatine)
Tier LD
5o
Verabreichungsart
Ratte
Schaf
>' 1000
1000
intravenös, intraperitoneal,
subcutan
intravenös, intraperitoneal, subcutan
Tabelle 2 (LD50 von solibilisiertem Collagen)
Tier LD50 (m?/ml) Verabreichungsart
Maus > 1000 intraperitoneal,
subcutan
Ratte > 1000 intraperitoneal,
subcutan
Kaninchen y 1000 intraperitoneal,
subcutan
Tabelle 3 (Toxizität von Gelatine gegenüber Zellkulturen)
Zellart Toxizität (50 % Wachstumshemmung)
HeLa S3 > 100 μg/IIll
Lungen-fibroblasten von
menschlichen Embryos ■> 100 μg/Inl
2Q EB Virus-transformierte
Lymphoblastoid-zellen P3HR-1 >100 μg/ml
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
25
25
Eine intraarterielle Injektionslösung wurde hergestellt
durch Lösen von 10 mg solubilisiertem Collagen in 10 ml
einer physiologischen Kochsalzlösung enthaltend 50 % Maltose.
Beispiel 2
Eine intravenöse Injektionslösung wurde hergestellt durch
Eine intravenöse Injektionslösung wurde hergestellt durch
Lösen von 100 mg solubilisiertem Collagen in 50 ml einer wäßrigen 0,1 %-igen Natriumbicarbonatlösung
enthaltend 5 % Glucose.
Eine intravenöse Injektionslösung zur Tropfinfusion wurde hergestellt durch Lösen von 1,0g solubilisiertem
Collagen in 50 ml einer 5 %-igen Maltose-Ringer's
Lösung.
Eine Lösung, die zur Bluttransfusion angewandt wurde, wurde hergestellt durch Lösen von 0,1 g solubilisiertem
Collagen in 200 ml ganzem Blut zur Transfusion.
Eine Lösung zur Bluttransfusion wurde hergestellt durch Lösen von 1,0 g solubilisiertem Collagen in 100 ml einer
Lösung bzw. Suspension zur Transfusion von Erythrocytenkon ζ entrat.
Eine Ringer's-Lösung enthaltend 5 bis 20 g/l solubilisiertes
Collagen kann angewandt werden zur Vorbehandlung einer Vorrichtung bei Anwendung für den extrakorporalen
Blutkreislauf.
Eine 10 %-ige wäßrige Lösung von solubilisiertem Collagen
kann angewandt werden als Mittel zur Erhöhung der Gleitfähigkeit und zum Schutz von Blutkörperchenmembranen.
Sie kann mit Hilfe eines 3-Wege-Hahns in eine Vor-
zufür den extrakorporalen. Kreislauf eingeleitet
werden.
Beispiele 8 bis 14
5
5
Es wurden entsprechende Mittel hergestellt, wobei jedoch Gelatine anstelle von solubilisierteiti Collagen
verwendet wurde.
6255
Claims (4)
1. Mittel zur Verbesserung der Blutzirkulätion, dadurch
gekennzeichnet , daß es als wirksame Komponente Gelatine oder solubilisiertes Collagen enthält.
'
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Injektionslösung
bzw.-suspension vorliegt.
10 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Wirkstoff einen
pharmakologisch verträglichen Träger enthält.
4. Anwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 3 zur
15 Vorbehandlung oder während der Anwendung von Vorrichtungen
für den extrakorporalen Kreislauf.
6255
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813138094 Withdrawn DE3138094A1 (de) | 1980-09-25 | 1981-09-24 | Mittel zur verbesserung der blutzirkulation |
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