DE3218938A1

DE3218938A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung der pubococcygeus-muskelgruppe des menschen mittels eines myographen

Info

Publication number: DE3218938A1
Application number: DE3218938A
Authority: DE
Inventors: John Delbert 06037 Kensington Conn. Perry jun.
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-06-08
Filing date: 1982-05-19
Publication date: 1983-01-05
Also published as: GB2119516A; FR2507076A1; DE3218938C2; CA1191207A; JPS57211341A; GB2119516B; FR2507076B1; US4396019A; JPH0411209B2

Description

John Delberx Perry . '.".*· PA:Schönherr und Serwe

Anmelder: John Delbert Perry jr., 262 Percival Avenue, Kensington, Connecticut 06037, USA

Bezeichnung: Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung der Pubococcygeus-Muskelgruppe des Menschen mittels eines Myographen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum

Messen und Unterstützen bei der Behandlung von chronischer oder akuter Schlaffheit oder Atrophy der Pubococcygeus-Muskelgruppe im Menschen.

Beim Menschen dient die Pubococcygeus-Muskelgruppe als hauptsächlicher anatomischer Träger für drei wichtige im Becken befindliche Teile: den Harnleiter, die Scheide und dem Mastdarm. Ein Erschlaffen und mangelhaftes Funktionieren des Pubococcygeusmuskels wird begleitet durch eine Vielzahl von medizinischen und physiologischen Problemen, die von einem Hervortreten des Bruchs und einem Harndrang bis zur sexualen Frigidität oder Unzulänglichkeit reichen. Seit kurzem konzentriert sich die medizinische Behandlungsweise

John Delbert Perry .. PA.Schönherr und Serwe

bei weiblichen Sexualstörungen auf eine Therapie dieses Muskels als hauptsächliche physiologische Behandlung.

Es sind zwei sehr unterschiedliche therapeutische Versuche zur Behandlung der Funktionsstörung der Pubococcygeus-Muskelgruppe bekannt geworden. Die am meisten verbreitete Therapie basiert auf dem freiwilligen Üben nach Dr. Arnold Kegel von der Universität von Kalifornien. Die allgemeinen Beschreibungen dieses Versuches ergeben, daß das vorgeschlagene Üben ein wiederholtes Verhindern des Ausflusses von Urin nach sich zieht. Unglücklicherweise ist diese Therapie jedoch nicht Überall in der Praxis anwendbar und oft ergibt sich ein unnützes oder fehlgeleitetes Muskelbemühen. Darüber hinaus sind die Patienten, die sehr hartnäckige Bedingungen haben, am wenigsten in der Lage, diese Übungen genau auszuführen.

Eine Alternative zu dem freiwilligen Üben nach Dr. Kegel ist die eine oder andere Form einer direkten Elektro-Therapie der Pubococcygeus-Muskelgruppe. In einer Anzahl von Patenten wurde vorgeschlagen, daß Sonden in die Scheide eingeführt werden und daß

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elektrische Konduktoren verwendet werden, um auf die Kontraktionen des Pubococcygeusmuskels einzuwirken.

Elektrische Signal-Injektionsvorrichtungen leiden an allgemeinen Problemen, die ihren Gebrauch begrenzen. Sie erfordern die Anwendung eines elektrischen Schocks auf den menschlichen Körper, der auch bei gemilderter Intensität die Notwendigkeit einer überwachung der Herstellung, der Ausbildung und Anwendung der Vorrichtung erforderlich macht. Darüber hinaus sind solche elektrischen Schocks stark gefürchtet und werden von vielen Patienten abgelehnt. Ein anderer Nachteil der Elektrotherapie der Scheide ist der, daß versucht wird, eine freiwillige Steuerung durch Mittel einer unfreiwilligen Stimmulation hervorzubringen. Der Patient ist im wesentlichen während der Behandlung passiv. Nach der herrschenden Theorie ist es aber gerade diese Passivität, die bei der pathologischen

Kondition an erster Stelle steht.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
Es zeigen:

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Fig. 1 einen Vaginal-Myograph in Form einer zylindrischen Sonde

mit drei Elektroden und einem Ausgangskabel, das die Elektroden mit dem elektrischen Stromkreis verbindet,

Fig. 2 in Blockform den elektronischen und logischen Kreis, die zur Verstärkung und Umwandlung der eigenen Signale in verwendbare, biologische Ruckmeldungen darstellende Aufzeichnungen von Signalen geeignet sind,

Fig. 3 eine Vorderansicht der zylindrischen Sonde,

Fig. 4 eine andere Ausbildung einer Vaginal-Myograph-Sonde, bei der ein Vorverstärker direkt in den Sondenkörper zum Gebrauch in elektrischer Geräuschumwelt angeordnet ist,

Fig. 5 den Vaginal-Myographen in einer Sonde eingebaut, die einen Photoplethsmographen enthält,

Fig. 6 eine weiterentwickelte Ausbildung des Vaginal-Myographen, der acht Paar aktive Elektroden und mehrfache Kreise enthält, um Elektrodenkombinationen auszuwählen,

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Fig. 7 eine Draufsicht auf eine zweite Anordnung einer Sonde nach der Erfindung,

Fig. 8 eine Seitenansicht der Sonde nach Fig. 7, Fig. 9 eine Endansicht nach der Linie 9-9 der Fig. 8 und Fig. 10 eine Endansicht nach der Linie 10-10 der Fig. 8.

In Fig. 1 ist eine erste Ausbildungsform der Vaginal-Myograph-Sonde nach der Erfindung gezeigt. Allgemein besteht die Sonde aus einem Zylinder 1, mit einem Durchmesser von 2,5 cm aus elektrisch nichtleitendem, chemisch inaktivem Kunststoff, der zwei aktive Elektroden 2 und 3 und eine neutrale oder Basiselektrode 4 trägt. Die Elektroden sind aus Edelmetall, vorzugsweise Silber, und haben eine langgestreckte glatte Oberfläche, so daß sie mit den Wänden der Scheide einen geeigneten Kontakt haben können. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die naturlichen flüssigen Sekrete der Scheidenwände bemerkenswert leitfähig sind, so daß kein besonderes, leitfähiges Gleitmittel an der Sonde angebracht werden muß. Der gleiche Zylinder dient auch dazu, ein Verbindungskabel 5 zu befe-

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stigen, das den elektronischen Stromkreis 6 verbindet, der die Signale erzeugt und der biologischen Ruckmeldestelle 7 zuführt. Der Zylinder 1 ist mit einem geeigneten Schutzmaterial gefüllt, wie ein reines Acrylharz, um ihn wasserdicht und sterilisierbar zu machen und um eine mechanische Festigkeit zu erreichen.

Ein bevorzugter elektronischer Stromkreis zur Signalumwandlung und Erzeugung ist in Fig. 2 gezeigt. Die elektrischen Signale gehen zu den Nerven, die dem Pubococcygeusmuskel dienen, werden durch die Wand der Scheide, z. B. an der Seite der Wand der Scheide, durch die aktiven Elektroden 2, 3 ermittelt und durch das Kabel 5 zu einem Differenzeingang eines Operationsvorverstärkers übertragen, der eine FET-(Feldeffekttransistor) Eingangsstufe aufweist. Diese elektrischen Signale werden durch mindestens zwei getrennte Elektroden im Hinblick auf eine dritte Elektrode umgewandelt und sind in einer Größenordnung von 0-25 Microvolt (auadratischer Mittelwert). Die Spitzenspannung ist höher. Die umgewandelten Signale werden durch ein 100 - 1000 Hz Bandpass-Filter 11 und einen Hauptverstärker 12 geformt, der eine oder mehrere Stufen enthalten kann. Ein analoger Ausgang ist bei 14 vorgesehen, der durch einen Span-

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nungsfolgeverstärker 12 gepuffert ist. Ein Schmidt-Trigger 15 liefert einen Binär-Ausgang 16 zu der biologischen RUckmeldeanzeige

Eine bevorzugte biologische RUckmeldeanzeige benutzt einen spannungsgesteuerten Oscillator 18, der eine Ausgangsvorrichtung 9 antreibt, die ein Lautsprecher für eine akustische Rückmeldung oder ein Umsetzer fUr eine abtastbare Rückmeldung sein kann. Im allgemeinen ist der spannungsgesteuerte Oscillator derart ausgebildet, daß er bei einem Null-Signal kein Geräusch erzeugt und einen zunehmenden Ton entsprechend dem Anwachsen der Nervenimpulse erzeugt, die ein Ansteigen der Spannkraft im Pubococcygeusmuskel anzeigen. Nicht gezeigte Steuerungsmittel können angeordnet werden, um die Größenordnungsschwellen des spannungsgesteuerten Oscillators zu bestimmen.

Eine andere biologische RUckmeldeanzeige besteht aus einem Frequenzzähler 21, der eine LED-(liehtimmitierende Diode) Siebensegment-Anzeige 22 antreibt. Die Anzeige zeigt die Anzahl der Nervenimpulse, die an der Elektrode während des vorhergegangenen Einsekundenintervalls empfangen wurde, wobei die Anzeige jede Sekunde erneuert wird. Die Einstellung der Regelvorspannung des Hauptver-

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stärkere 12 bestimmt den Schwellensignalspiegel für die Aktivierung des Schmidt-Triggers und bestimmt hierbei den untersten Signalspiegel, der gezählt wird.

Nach Fig. 4 hat die Vaginal-Myograph-Sonde einen integrierten Kreis-Vorverstärker 10, der innerhalb des Zylinders der Sonde angeordnet und geschützt ist. Diese Ausbildungsform ergibt ein vorbestimmtes Signal-Geräuschverhältnis. Sie findet Anwendung in einer tragbaren, fUr den Hausgebrauch bestimmten Ausbildung der Erfindung, wobei jedoch die elektrische Interferenz störend sein kann.

Nach Fig. 5 kann in der selben Sonde ein Vaginal-Photoplythesmograph 30 angeordnet sein. Der Vaginal-Photoplythesmograph, wie er durch Geer und Sintchak von der Universität New York bei Stony Brook entwickelt wurde, verändert die Vaginal-Blutmessungen durch den Betrag'von Licht, das eine Fotozelle streift, um den Blutspiegel im Gewebe zu variieren. Sie ist ein guter Indikator für Master's und Johnson's erste (Reizung) und vierte (Entschlußkraft) Stufe der Sexualweckung. Der Vaginal-Myograph mißt die zweite

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(Plateau) und dritte (Orgasmus)-Stufe. Zusammen sind sie fähig, den vollen Betrag der weiblichen sexualen Reaktion zu bestimmen.

Nach Fig. 6 sind vier Paar aktive Elektroden vorgesehen, jedoch kann die Vorrichtung, wenn notwendig, auch weniger oder mehr Paare enthalten. Der integrierte Mehrfachkreis unter Steuerung von externen Logik-Kreisen wählt die Elektrodenpaare in Folge für die übertragung der elektronischen Impulse über ein Verbindungskabel, um die verschiedenen Abschnitte des Gewebes zu messen. Diese Ausführungsform findet in der Forschung Anwendung.

In der Sonde nach den Fig. 7 bis 10 ist der Sondenkörper T aus

Kunststoff sattelförmig von der Seite aus gesehen. Es ist ein richtiger Zylinder mit kreisförmigem Querschnitt und einer weiten U-Form in Seitenansicht. Diese Form wurde durch Versuche gefunden, um die Elektroden 2', 3' und 4' in der besten Anordnung für die

Umwandlung der sehr kleinen elektrischen Signale anzubringen.

Die Elektroden 2', 3¹ (aktive) und 4¹ (Basis) sind oberflächenglatte Silberelektroden in langgestreckter Ausbildung, d. h. parallel zu der imaginären Mittelachse, die senkrecht zu der Linie

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10-10 verlauft. Die Elektroden 2' bis 4' sind in dem Körper T eingebettet, aber ihre Leitoberflächen sind exponiert und ein Teil der Oberfläche der Sonde. Die Enden 5¹ sind mit einem Kabel verbindbar und sie ergeben eine elektrische Aktivität bei 0 bis 25 Mikrovolt und bei Wechselstrom von 100 bis 400 Hz Frequenz. Die Schaltung nach Fig. 2 kann bei jeder der genannten Sonden verwendet werden. Obwohl das Filter eine Bandweite von 100 bis 1000 Hz hat, wurde es als geeignet für 100 bis 400 Hz Signale gefunden.

Claims

John Delbert Perry .: .**. .**.:··· .*PA"S«:hönherr und Serwe Trier, den2S. April 1£8*2·· * · ; ***: " :*f> 1j64 Patentansprüche

1., Vorrichtung zur physiologischen Überprüfung der Pubococcygeusmuskeln eines Patienten durch die Scheiden- oder Mastdarmwand mit einer elektromyographischen Sonde, die mit der Scheiden- oder Mastdarmwand in Berührung kommt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde einen elektrisch nichtleitenden Körper und mindestens drei elektrisch leitende Elektroden hat, die einen Teil der Oberfläche des Sondenkörpers bilden, wobei eine der Elektroden eine Bezugselektrode ist, daß die Elektroden aus Edelmetall bestehen, daß jede Elektrode von den anderen Elektroden der Sonde elektrisch isoliert ist und die Elektroden elektrisch erzeugte Signale an mindestens drei Stellen der Wand erfassen, daß die Signale in der Größenordnung von 0-25 Microvolt Spannung und eine wechselnde Frequenz in der Größenordnung von 100 - 400 Hz haben und die Signale ausgesandt werden, wenn der Pubococcygeusmuskel des Patienten in gewollter Weise entsprechend geübt ist, daß die Elektroden Kontaktelektroden sind, die an ihrer äußeren Kontaktfläche so glatt sind, um mit der Wand ohne Verwundung und ohne Anwendung äußerer Gleitmittel in Berührung zu kommen, daß die Sonde Elektroden aufweist, die die einzigsten aktiven KörperberUhrungselektroden der Vorrich-

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tung sind und die Elektroden keine elektrischen Signale zu der Wand geben und daß ein Umwandler mit den Elektroden verbunden ist, der die elektrisch erzeugten Signale in sensorische Signale umwandelt, die vom Patienten als biologische RUckmeldeanzeige des Pubococcygeusmuskels wahrnehmbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umwandler einen Verstärker in der Sonde aufweist.

3. Verfahren zum physiologischen Üben und Trainieren des Pubococcygeusmuskels eines Patienten mit einer biologischen Rückmeldung, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektromyographische Sonde mit der Scheiden- oder Mastdarmwand eines Patienten in Berührung gebracht wird, wobei die Sonde kein elektrisches Berührungsgleitmittel aufweist, OqB die Sonde einen elektrisch nichtleitenden Körper und mindestens drei elektrisch leitende Elektroden aufweist, die einen Teil der äußeren Oberfläche des Sondenkörpers bilden, aus Edelmetall bestehen und voneinander isoliert sind, daß die Elektroden mit einer glatten äußeren Berührungsfläche ausgerüstet sind und ohne Verwundung und ohne Anwendung eines besonderen äußeren

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Gleitmittels mit der Wand in Berührung gebracht werden, daß die Elektroden mindestens an drei Stellen der Wand elektrisch erzeugte Signale geben, die in der Größenordnung von 0-25 Microvolt Spannung und wechselnde Frequenz von 100 - 400 Hz haben, daß die Signa-Ie gegeben werden, wenn der Pubococcygeusmuskel des Patienten zu einem entsprechend gewünschten Naß geübt ist, daß die die Elektroden tragende Sonde die einzigste aktive KörperberUhrung der Vorrichtung ist und keine elektrischen Signale an die Wand gegeben werden und daß ein Verstärker und Umwandler die elektrisch erzeugten Signale in sensorische Signale umwandeln, der Umwandler die elektrischen äußeren Geräuschsignale der Spannungs- und Frequenzvorrichtungen ausfiltert und die sensorischen Signale durch den Patienten als Rückmeldung des Pubococcygeusmuskels empfangen werden.