DE3339501C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/04—Dry spinning methods
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trockenspinnen
von Polymerlösungen zur Bildung von Filamenten, wobei
insbesondere eine Strömung erhitzten, inerten Gases
quer über die aus einer Spinndüse austretenden Filamente
gezogen und die Strömung nach unten in das Hohlzentrum
des Filamentbündels gerichtet wird.
Das Trockenspinnen stellt eine gut eingeführte Methode
zur Erzeugung von Filamenten aus löslichen Polymeren
dar, und Vorrichtungen zum Trockenspinnen sind vertraut.
Bei den üblichen Trockenspinntechniken wird eine heiße
Polymerlösung durch Spinndüsenöffnungen extrudiert,
die in einer Reihe konzentrischer Kreise angeordnet
sind, und das Lösungsmittel wird dann rasch verdampft,
indem man am Kopf der Spinnzelle eine Hülle heißen,
inerten Gases - Absauggas genannt - einführt und nach
unten, um die austretenden Filamente herum, richtet.
Ein Verfahren, bei dem ein Teil des Aubsauggases nach
oben durch die Mitte der Spinndüse entfernt wird, ist
in US-PS 37 37 508 beschrieben. Bei diesem Mitte-Absaug-
Verfahren wird ein Teil des in der herkömmlichen Weise
eingeführten Absauggases mittels eines Vakuums, das an
eine in der Mitte des Spinnkopfes vorgesehene Leitung
angelegt wird, nahe der Spinndüsen-Austrittsfläche senkrecht
zu den Filamenten über die austretenden Filamente
gezogen. Dies führt dazu, daß mit den Filamenten unmittelbar
unterhalb der Spinndüse ein frischer Gasstrom in
Kontakt kommt, was die Lösungsmittelentfernung in einer
kritischen Zone vor dem Erstarren einer Haut auf den
Filamentoberflächen steigert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem
Schmelzspinnverfahren verstärkter Mitteströmung
den Mitte-Absaug-Prozeß nach der vorgenannten
US-Patentschrift zu ergänzen oder zu ersetzen.
Bei dem mit vestärkter Mitteströmung arbeitenden Verfahren
gemäß der Erfindung wird eine Strömungsmitschlepp-
oder -mitnahmeeinrichtung des Coanda-Typs
eingesetzt, die sich mittig innerhalb des Filamentbündels
nahe der Spinndüsenfläche befindet und die mit
einem kleinen Strom unter Druck eintretenden Gases
gespeist wird. Die Coanda-Einheit nimmt Gas aus dem
Bereich in der Mitte des Filamentbündels mit und verstärkt
dadurch die Strömung des Gases nach innen durch
das Filamentbündel. Anstelle eines Abgezogenwerdens
aus der Zelle, wie bei Mitteabsaugung, erfährt die Strömung
eine Umlenkung nach unten innerhalb des konvergierenden,
laufenden Filamentbündels. Hierdurch ergibt sich
eine Zuführung von Gas zu dem hohlen Inneren des laufenden
Filamentbündels, das auf Grund von Grenzschichteneffekten
rasche Gas nach unten pumpt. Durch die Befriedigung
dieser Pumpforderung bzw. -bestrebung wird die
Filamentstabilität verbessert.
Das Spinnverfahren gemäß der Erfindung umfaßt die
Stufen, in denen man
- 1. eine Polymerlösung durch eine Spinndüse mit in einem Muster entsprechend der Bildung eines Filamenthohlbündels angeordneten Öffnungen extrudiert,
- 2. einen ersten Strom erhitzten, inerten Gases an der Außenseite des Bündels passieren läßt und ihn nach unten und bzw. oder innen zur Behandlung der Filamente richtet,
- 3. einen zweiten Strom inerten Gases längs einer Coanda- Oberfläche einführt, die sich nahe der Spinndüsenfläche in der Mitte des Hohlbündels befindet, und
- 4. hierdurch mit dem zweiten Gasstrom einen Teil des ersten Gasstroms nach unten mitnimmt.
Im Endergebnis erhält man eine verstärkte Gasströmung
nach innen durch das Bündel und nach unten innerhalb der
Bündelmitte.
Das Verfahren kann auch eine Stufe umfassen, in der man
in der Mitte des Filamenthohlbündels benachbart der
Spinndüsenfläche ein Vakuum herstellt, um die erste
Gasströmung nach innen durch das Bündel zu untertützen.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 zur allgemeinen Erläuterung des Verfahrens gemäß
der Erfindung eine schematische Vertikalschnitt-Teilansicht
einer Trockenspinnvorrichtung,
Fig. 1A an einer vergrößerten Teilansicht von Fig. 1
die Strömungsmitnahmevorrichtung,
Fig. 2 eine Erläuterung einer Ausführungsform einer
Strömungsmitnahmevorrichtung des Coanda-Typs,
Fig. 3 in Schnitt ansicht eine zweite Anordnung einer
Strömungsmitnahmevorrichtung des Coanda-Typs und
Fig. 4 in Schnittansicht noch eine weitere
Ausführungsform einer Strömungsmitnahmevorrichtung des
Coanda-Typs, die sich zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung eignet.
Die Erfindung ist nachfolgend näher an Hand der dargestellten
Ausführungsformen beschrieben.
Wie in Fig. 1 und 1A gezeigt, wird Polymerlösung ,wie von
dem Pfeil 11 angedeutet, von einer nicht eingezeichneten
Quelle her in eine Heizeinrichtung 10 eingepreßt. Die
erhitzte Polymerlösung wrid dann der Spinndüse 12a zugeteilt,
die eine Anzahl Löcher oder Austrittsöffnungen aufweist,
die konzentrisch in einem Muster entsprechend der
Bildung eines Hohlbündels von Filamenten 14 angeordnet
sind. Im allgemeinen ist außen im radialen Abstand vom
Spinndüsenaufbau 12 ein zylinderförmiger Mantel oder
Schacht 16 vorgesehen, der von einer Höhe oberhalb des
Spinndüsenaufbaus bis zu einer Höhe gut unterhalb desselben
reicht. Zum Einpressen eines erhitzten, gasförmigen
Verdapfungsmediums (des Absauggases) in den
Schacht 16 dient der Anschluß 18. Gewöhnlich wird
das Medium von einer ringförmigen Sammelkammer 20 durch
einen Diffusor 22 oder dergleichen hindurch und nach
unten um den Aufbau 12 herum und durch die Ringe der
Filamente 14 hindurch (d. h. unter Ausbildung der ersten
Strömung des erhitzten Gases) gerichtet. Durch die Heizeinrichtung
10 und den Spinndüsenaufbau 12 erstreckt
sich die schematisch eingezeichnete Leitung 24, deren
unteres Endteil mit der Hohlmitte des Bündels der Filamente
14 kommuniziert und deren oberes Endteil zur Ausbildung
eines Mitte-Absaug-Prozesses der in US-PS
37 37 508 beschriebenen Art mit einem Vakuumsystem in
Verbindung steht.
Zur Arbeitsweise gemäß der Erfindung ist hier eine Leitung
26 vorgesehen, deren eines Ende mit einer Druckgasquelle,
vorzugsweise Stickstoffquelle - d. h., zur
Ausbildung des zweiten Gasstroms, wobei das Gas auf seinem
Weg durch die Heizeinrichtung 10 erhitzt wird -,
und deren Abgabeende mit einer Strömungsmitnahmevorrichtung
30 des Coanda-Typs verbunden ist, die mittels Stützen
31 auf dem Spinndüsenaufbau 12 befestigt ist. Das
unter Anlegung eines in Bewegung befindlichen Fluidstroms
an eine Festoberfläche arbeitende Coanda-Prinzip ist vertraut.
Die Fig. 2 zeigt eine solche mit diesem Prinzip
arbeitende Vorrichtung näher, wobei hier das zugeführte
Gas bzw. der zweite Gasstrom aus der Leitung 26 in die
Vorrichtung 30 an der Öffnung 32 eintritt und durch
den Ringverteiler 34 hindurchgeführt wird und während
seines Austritts aus dem letzteren aus der Nut 38 der
gekrümmten Oberfläche 36 folgt. Dieser zweite, durch die
Pfeile 33 angedeutete Strom ist durch den Torus, der
sich durch die Coanda-Anlegung an die gekrümmte Innenfläche
36 der Coanda-Vorrichtung 30 bildet, in einer Richtung
orientiert. Der zweite Strom 33 nimmt einen ersten
Strom erhitzten Umgebungsgases mit (wie durch die Strömungspfeile
35 angedeutet).
Im Betrieb der Vorrichtung 30 wird Gas in der Mitte des
Filamentbündels mitgenommen und eine Strömung quer über
die Fläche der Spinndüse 12a bewirkt, wie es auch bei
der Mitte-Absaugung der Fall ist. Der Unterschied liegt
darin, daß anstatt eines Abgezogenwerdens vom Schacht 16,
wie es bei der Mitte-Absaugung nach US-PS 37 37 508 erfolgt,
eine Umlenkung der Strömung in das sich nach unten
bewegende, konvergierende Filamentbündel eintritt. Dies
ergibt eine Gaszuführung zu dem hohlen Inneren des laufenden
Filamentbündels, das auf Grund von Grenzschichteffekten
Gas rasch nach unten pumpt. Die Befriedigung
dieses Pumpbestrebens verbessert die Filamentstabilität.
Das Spinnverfahren gemäß der Erfindung ist auch mit
der in Fig. 3 gezeigten Coanda-Vorrichtung 50 durchführbar.
Diese spezielle Vorrichtung ist an der die Spinndüse
12a umfassenden Spinnpackung mittels eines Bolzens
51 befestigt, der unter die Unterfläche der Spinndüse
reicht. Die Vorrichtung weist eine Zwischenscheibe
55, ein konisch zulaufendes Spitzenstück 53 und eine
dieses m Abstand umgebende, konturangepaßte Wand 57
auf. Das Spitzenstück ist auf den Bolzen 51 aufgeschraubt
und hält die Zwischenscheibe 55 in ihrer Lage
zwischen der Spinndüse 12a und dem Spitzenstück, wobei die
Räume 52a und 54a zwischen dem Spitzenstück und der Zwischenscheibe
bzw. der Zwischenscheibe und der Spinndüse
ausgebildet werden. Im Bolzen 51 verlaufen konzentrische
Durchlässe 52, 54, die an ihren anderen Enden mit Druckgas
bzw. Vakuum in Verbindung stehen.
Im Betrieb wird Mitte-Absaug-Gas durch den Raum 54a und
den Durchlaß 54 abgezogen, während die Gasströmung durch
den Durchlaß 52 nach unten zum Raum 52a gerichtet wird
und dann längs der Oberfläche 53a des Spitzenstücks 53
erfolgt und nach unten in einer Richtung orientiert ist,
wobei auf diese Weise Umgebungsströmung zwischen der
Wand 57 und der Oberfläche 53a des Spitzenstücks
mitgenommen wird (wie mit den Strömungspfeilen 56 angedeutet).
Bei der weiteren Ausführungsform der Coanda-Vorrichtung
nach Fig. 4 wird der Coanda-Körper 60 von einem oberen
Abschnitt 61 und einem unteren Abschnitt 62 gebildet,
die von Schrauben 63 zusammengehaltn werden. Der obere
Abschnitt 61, der einen Hohlraum 61a aufweist, ist auf
den von der Spinneinrichtung ausgehenden Bolzen 64 aufgeschraubt.
Der Bolzen 64 ist mit einem Mitteldurchlaß
64a versehen, der am einen Ende mit einer Druckgasquelle
in Verbindung steht (wie mit dem Pfeil 65 angedeutet)
und an seinem anderen Ende mit dem Hohlraum 61a verbunden
ist, der seinerseits mit dem zur Außenfläche des
Körpers 60 führenden Durchlaß 61b in Verbindung steht.
Im Betrieb wird Gas von niederem Druck durch den Durchlaß
64a zum Hohlraum 61a gerichtet, von dem dieses
durch den Durchlaß 61b zur Außenfläche des Coanda-
Körpers 60 strömt. Die Strömung folgt der Oberfläche
des Körpers 60 und ist nach unten in einer Richtung orientiert,
wobei in ähnlicher Weise wie in Fig. 2 gezeigt
Umgebungsgas mitgenommen wird.
Für ein optimales Verhalten soll sich die Coanda-Gasdüse
in einem Zustand turbulenter Strömung befinden. Die Mitnahme
läßt sich auch steigern, indem man den Düsenschlitz
61d so schmal wie möglich ausbildet. Der Strömungsweg des
Gases (durch den Kanal 61c) vor seinem Austritt ist entsprechend
der Anpassung an jeweils gegebene, mechanische
Notwendigkeiten variierbar.
Bei der Anwendung der Erfindung beim Trockenspinnen
erhält man eine erhöhte Produktivität ohne jede nachteiligen
Auswirkungen.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, die eine Spinndüse, durch deren
in einem Muster zur Bildung eines Filamenthohlbündels
angeordnete Öffnungen eine Polymerlösung extrudiert
wird, und eine Einrichtung zum Passieren eines ersten
Stromes erhitzten, inerten Gases nach unten um das Bündel
herum und nach innen durch das Bündel in Richtung zu
dessen Hohlmitte zwecks Behandlung der Filamente aufweist
und die gekennzeichnet ist durch eine Coanda-
Einrichtung, die mit ihrer Coanda-Oberfläche mittig
innerhalb des Bündels nahe der Spinndüse angeordnet
ist, und eine Einrichtung zur Einführung eines zweiten
Stromes inerten Gases längs der Coanda-Oberfläche und
hierdurch Mitnahme eines Teils des ersten Gasstroms
nach unten mit dem zweiten Gasstrom.
Claims (2)
1. Verfahren zum Spinnen von Filamenten unter Extrudieren einer
Polymerlösung durch eine Spinndüse mit in einem Muster zur Bildung
eines Filamenthohlbündels angeordneten Öffnungen und Passieren
eines ersten Stromes erhitzten, inerten Gases nach unten
um das Bündel herum und nach innen durch das Bündel in Richtung
zu dessen Hohlmitte zwecks Behandlung der Filamente, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen zweiten Strom inerten Gases
längs einer mittig innerhalb des Bündels nahe der Spinndüse
befindlichen Coanda-Oberfläche einführt und hierdurch mit dem
zweiten Gasstrom einen Teil des ersten Gasstroms nach unten
mitnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
durch Herstellen eines Vakuums in der Mitte des Filamenthohlbündels
benachbart der Spinndüsenfläche die Strömung des
ersten Gasstroms nach innen durch das Bündel unterstützt.
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