DE3410286A1 - Verfahren zur trennung von blut sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur trennung von blut sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Verfahren zur Trennung von Blut sowie Vorrichtung-zur Durchführung-des Verfahrens
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Blut, insbesondere zur Gewinnung von Thrombozyten
und/oder Leukozyten, wobei das vom Spender kommende Vollblut in einer Separationseinrichtung einer Zentrifuge in
eine Erythrozytenfraktion, zellarmes Plasma, eine Thrombozytenfraktion
und/oder gegebenenfalls eine Leukozytenfraktion getrennt wird, die abgetrennten Fraktionen des
Blutes über ein Schlauchsystem von Abführungsleitungen aus der Separationskammer der Zentrifuge ausgetragen werden
und abgetrenntes zellarmes Plasma teilweise zurückgeführt wird, sowie Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Es sind bereits verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Trennung von Vollblut in seine verschiedenen Komponenten
bekannt, wobei eine in-vivo-Blutbehandlung vorgenommen
wird, indem einem Spender bzw. Patienten Blut entnommen wird, dieses in einer Separationsvorrichtung einer
" Hüro Frankfurt/Frankfurt Office:
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Schneggsirasse (-5 Tel. 08IGI/620U-I
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Tolegrammaclresse: l^awamuo — Posisrheck München L'56O52-8O2
Zentrifuge in alle oder einige seiner Komponenten, d.h. Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten und Plasma aufgetrennt
wird und eine oder mehrere zu gewinnende Komponenten aus dem System entfernt werden, während die verbleibende
Blutflüssigkeit zum Spender bzw. Patienten zurückgeführt wird. Beispiele für solche Verfahren und Vorrichtungen
zur Durchführung derselben sind in der DE-OS 28 45 399, DE-OS 28 45 364, DE-OS 28 21 057, DE-OS 26 24 154,
DE-OS 28 21 055, DE-OS 29 25 010, DE-OS 23 54 368, DE-PS 26 12 988, US-PS 39 55 755, US-PS 39 57 197,
US-PS 40 07 871, US-PS 40 10 894, US-PS 41 46 172, US-PS 43 30 080 und US-PS 34 89 145 beschrieben.
Bei der Separation von Blutkomponenten mit der Zentrifuge stellen die Thrombozyten- und Leukozytenseparation
neben der Plasmaseparation wichtige Anwendungsgebiete dar. Bei der Zellseparation, d.h. Erythrozyten-, Leukozyten-
(Granulozyten- und Lymphozyten-) bzw. Thrombozyten-
Separation, wird der Patient bzw. Spender über ein oder zwei Verbindungen mit der Armvene über mehrere Stunden,
typischerweise ein bis drei Stunden, mittels eines Schlauchsystems an den Separator einer Zentrifuge angeschlossen.
Die Zellausbeute, d.h. die Gesamtzahl an von
der jeweils gewünschten Zellsorte aus dem Blut gesammelten
Zellen, ist im wesentlichen durch den maximalen Fluß des Vollblutes, der durch den maximalen Venenfluß
des Patienten von typischerweise 50 - 80 ml/min begrenzt ist, und den Wirkungsgrad des Separators der Zentrifuge
limitiert. Alle bisher bekannten Verfahren und marktgängigen Zellseparationseinrichtungen besitzen den Nachteil,
daß ihr Wirkungsgrad und damit auch die Zellausbeute gering ist und somit für die gewünschte Zellseparation
ein erheblicher Aufwand erforderlich ist und der Patient bzw. Spender in starkem Maße belastet werden
muß, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Eine negative Belastung ist hierbei einmal in einer langen Behandlungszeit
mit gleichzeitiger starker Kreislaufbelastung und zum anderen in einer Schädigung der dem Patienten zurückgeführten
Blutkomponenten zu sehen.
Es besteht daher ein dringender Bedarf nach neuen Verfahren und Vorrichtungen mit verbessertem Wirkungsgrad bei
der Zellgewinnung und größerer Blutschonung.
Bei den bislang bekannten Verfahren wird eine Erhöhung des Wirkungsgrades lediglich durch optimale Einstellung
der bei der Zentrifugation sich einstellenden Phasengrenzen zwischen einzelnen Zellarten angestrebt. Die Phasengrenzen
sollen möglichst optimal zu räumlich fest vorgegebenen Auftrennvorrichtungen für die Fraktionen eingestellt
werden. Möglichkeiten hierfür sind eine manuelle Regelung des Verhältnisses Plasmafluß zu Erythrozytenfluß,
wie in der US-PS 34 89 145 und der PCT/US 81/01096 beschrieben, sowie eine automatische oder halbautomatische
Regelung der Plasmapumpe, wie in der US-PS 41 46 172, US-PS 39 55 755 und der DE-PA 33 01 112.3 beschrieben.
Auch das Verfahren nach der US-PS 39 57 197 ist unter diesem Gesichtspunkt zu sehen: das Verhältnis Plasmafluß
zu Erythrozytenfluß wird hier durch eine Regelung des Hämatokritwertes des in die Zentrifuge gelangenden Blutes
auf einen konstanten, aber definierten Wert eingestellt.
3Q Das Verfahren gemäß dieser US-PS wird daher so durchgeführt,
daß mittels kontinuierlicher elektrischer Leitfähigkeitsmessungen der Hämatokritwert des eintretenden
Vollblutes in der Beschickungsleitung gemessen wird und der Hämatokritwert des eintretenden Vollblutes durch Hin-
3g zufügen einer abgetrennten Fraktion (Plasmafraktion oder
Erythrozytenfraktion) aus den entsprechenden Leitungen über eine exakt geregelte Pumpe (Pumpe 7) zur Beschickungs-
leitung für das Vollblut auf einen ausgewählten Wert reguliert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren - und eine Vorrichtung bereitzustellen, womit es möglich ist,
durch einfache Mittel einen beliebigen, insbesondere niedrigen Hämatokritwert des in die Trennkammer der Zentrifuge
eintretenden Vollblutes zu erreichen und damit den Wirkungsgrad bei der Zellgewinnung zu erhöhen und
gleichzeitig blutschonend zu arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man vorbestimmte zellarme Plasmamengen zurückführt .
Erfindungsgemäß wird das Verfahren so durchgeführt, daß
das vom Spender bzw. Patienten kommende, gegebenenfalls entsprechend vorbehandelte (d.h. z.B. mit Antikoagulanz
versetzte) Vollblut über eine Beschickungs- oder Zuführungsleitung in eine Separationskammer einer Zentrifuge
eingeführt wird und dort in einer oder mehreren Separationskammern (je nach Art des angewandten Separators),
beispielsweise ein oder zwei Kammern, der Zentrifugalkraft entsprechend dem spezifischen Gewicht der
Blutkomponenten in eine Erythrozytenfraktion, zellarmes Plasma, eine Thrombozytenfraktion und/oder gegebenenfalls
Leukozytenfraktionen (Granulozyten und Lymphozyten) getrennt wird. Über Abführungsleitungen werden dann die
einzelnen Fraktionen getrennt aus dem Separator entfernt, was in üblicher Weise gegebenenfalls unter Anwendung von
regelbaren Pumpen, vorzugsweise Schlauchpumpen, erfolgt. Die Entfernung des zellarmen Plasmas aus der Separationskammer erfolgt ebenfalls über eine Abführungsleitung oder
einen Abführkanal, wobei zwischen dem Zeilseparationsteil der Zentrifuge und vor der zum Ableiten des Plasmas vorgesehenen
(regelbaren) Plasma-Förderpumpe eine Ab- oder Verzweigung angeordnet ist, über die ein Teil des zell-
armen Plasmas in eine weitere Leitung geführt wird und dort mittels einer konstant betriebenen Pumpe, d.h. konstant
bestimmte Mengen fördernden Pumpe, mit konstantem Fluß zu dem Vollblut zurückgeführt wird.
5
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das zellarme
Plasma, in gleicher Weise wie vorstehend ausgeführt, auch zu den abgetrennten Erythrozyten im Separator zurückgeführt
werden.
Unter dem Ausdruck "zellarmes Plasma" wird hierin ein Plasma verstanden, das im Separationsverfahren anfällt
und abhängig von der zu gewinnenden Zellsorte, z.B. Leukozyten und/oder Thrombozyten, leukozytenarm, d.h.
ein Plasma, das bei der Leukozytengewinnung anfällt und aus dem die Leukozyten abgetrennt sind, oder thrombozytenarm,
d.h. ein Plasma, das bei der Thrombozytengewinnung anfällt und aus dem im wesentlichen alle Blutzellen abgetrennt
sind, ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Prinzip der
Verdünnung.
Das geschieht auf einfache Weise dadurch, daß bei den bekannten Separationseinrichtungen zur Trennung von Blut
lediglich eine einfache Zusatzeinrichtung wie beispielsweise ein zusätzlicher Pumpenschlauch, mit einer konstant
betriebenen Pumpe angebracht wird. Eine solche Zusatzeinrichtung kann bei allen bekannten Ein- bzw. Vorrichtungen
zur Trennung von Blut, d.h. auch solchen, wie sie in den vorstehend zum Stand der Technik genannten Druckschriften
beschrieben sind, eingesetzt werden, vorausgesetzt, daß sie das vorstehend genannte Zuführungs- oder Abführungsleitungen umfassende Schlauchsystem besitzen. Diese Zusatzeinrichtung
ist an der Abführungsleitung für das zellarme Plasma aus dem Separator stromabwärts, d.h. ausgangsseitig,
angeordnet, und zwar so, daß sie sich in dem
A.
Teil der Abführungsleitung, der zwischen dem Separator
und der Plasma- oder Plasmaförderpumpe liegt, befindet.
Sie kann ein übliches Schlauchstück darstellen, das an einem Ende in üblicher Weise mit der Abführungsleitung
für das zellarme Plasma verbunden ist, mit einer konstant betriebenen, vorbestimmte Mengen fördernden Pumpe verbunden
ist und am anderen Ende in üblicher Weise mit der Beschickungs- bzw. Zuführungsleitung für das Vollblut
verbunden ist. Durch dieses Schlauchstück wird ein Teil des zellarmen Plasmas in konstantem Fluß in das Vollblut
zurückgeführt. Es ist jedoch auch möglich, das andere Ende des Schlauchstückes anstelle mit der Zuführungsleitung
für das Vollblut mit dem Teil der Separationskammer, in welchem sich die separierten Erythrozyten befinden,
zu verbinden und so einen Teil des zellarmen Plasmas in konstantem Fluß zu den im Separator befindlichen Erythrozyten
zurückzuführen.
Die erstere der genannten Ausführungen hat den praktisehen
Vorteil, mit keinerlei Zusatzverbindungen bzw. Schläuchen in die Zentrifuge hinein oder aus der Zentrifuge
heraus gehen zu müssen.
Das Material für die Zusatzeinrichtung ist im wesentlichen das gleiche Material, wie es auch für die anderen
Zuführungs- bzw. Abführungsleitungen, d.h. die anderen Teile des Schlauchsystems, eingesetzt wird und ist vorzugsweise
aus einem mit Blut verträglichen Kunststoff.
Die erfindungsgemäß angewandte Separationseinrichtung
kann eine oder mehrere Separationskammern, beispielsweise eine oder zwei Kammern, aufweisen, die miteinander
in üblicher Weise, beispielsweise über Verbindungsleitungen, verbunden sind.
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35
Das erfindungsgemäße Schlauchsystem umfaßt die Zuführungs- |
bzw. Beschickungsleitung für das Vollblut, die Abführungsleitungen mit regelbaren Pumpen zum Abführen der abgetrennten
Blutkomponenten, wie Erythrozyten, Thrombozyten und zellarmes Plasma sowie gegebenenfalls Leukozyten
(Granulozyten, Lymphozyten) sowie die Zusatzeinrichtung (Pumpenschlauch, Schlauch und konstant betriebene
Pumpe) für die Rückführung des abgetrennten j zellarmen Plasmas, deren eines Ende vom Separator
stromabwärts mit der Abführungsleitung für das Plasma verbunden ist und deren anderes Ende entweder mit der
Zuführungs- oder Beschickungsleitung für das Vollblut oder mit dem Teil des Separators, in dem separierte
Erythrozyten vorliegen, verbunden ist. Die Verbindung des Schlauchsystems mit dem Separator einerseits und
dem Spender oder Patienten andererseits geschieht in üblicher Weise.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs-2^
gemäßen Vorrichtungen ist es überraschend möglich, auf einfache Weise den Wirkungsgrad des Zellseparators und
damit die Zellausbeute um den Faktor von rund 1,5 gegenüber
bisher bekannten und marktgängigen Verfahren und Vorrichtungen zu erhöhen, und gleichzeitig alle Blutkomponenten
bei der Separation sehr schonend zu behandeln, d.h. die Funktionsfähigkeit so wenig wie nötig zu beeinträchtigen.
Ferner wird durch die erfindungsgemäße Verfahrungsweise
(Verdünnung) die Vorrichtung weniger empfindlich gemacht.
30
30
Obgleich nachfolgend das Verfahren und die Vorrichtungen bzw. Einrichtungen im Hinblick auf die Thrombozytengewinnung
erläutert wird, ist es jedoch selbstverständlich --möglichp"das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtungen
in gleicher Weise auch auf die Gewinnung anderer Blutzellen, wie Leukozyten, z.B. Lymphozyten und Granulozyten,
anzuwenden.
Für das zur Zellseparation, insbesondere für die Thrombozytengewinnung,
oft benutzte Zweistufenverfahren wird in der ersten Stufe das thrombozytenreiche Plasma (PRP) von
den schnell sedimentierenden Erythrozyten (RBC) getrennt, es werden dann in der nächsten Stufe die sich noch im
Plasma befindlichen Thrombozyten (PLT) gewonnen (durch Zentrifugation eventuell durch Filtration).
Für den Thrombozytenfluß nach der ersten Stufe gilt:
10
(1) NpLT = QpRp - npRp NpLT = (Thrombozyten)fluß
fTeilchen/ZeitJ
Q131373 = Fluß des (thrombo-
jg zytenreichen) Plas
mas CVolumen/ZeitJ
ηοοπ = (Thrombozyten) dichte
PRP
im PRP —
fTeilchen/VolumenJ,
Die runden Klammern in den Bezeichnungen sollen hierbei angeben, daß diese Gleichungen für verschiedene Zellsorten,
wie z.B. Leukozyten, ebenfalls gelten. 25
Der Plasmafluß ergibt sich aus dem Volumenfluß Qrir, und
WB
dem Hämatokritwert HK:
(2) 0PRP = 0WB ' (1 * HK)
(3) QWB = QWB (1 - HK) + Q · HK
Die Gleichung (3) gilt für voilständige Sedimentation
der RBC in der Zentrifuge, (1) -wi^d-damit:
NPLT = QWB * (1 - HK)
'/II'
Da die Sedimentationsgeschwindigkeit der Erythrozyten gegen die der Thrombozyten sehr groß ist, können die
physikalischen Parameter der Zentrifuge (QWß, Radius,
Drehzahl, Kammervolumen) so gewählt werden, daß die Erythrozyten sedimentiert sind, die Thrombozyten sich
im wesentlichen noch in der anfänglichen Gleictvverteilung
η befinden. (Auf weitere Effekte, z.B. dynamisches Strömungsverhalten, Schwarmbehinderung der Zellen untereinander
sowie das Hochtragen der sehr leichten Thrombozyten soll aus Verständnisgründen in diesem Fall nicht
eingegangen werden).
Es ist dann:
nPRP = nWB nWB = (Thrombozyten)dichte
. im Vollblut
(Teilchen/Volumen)
(5) NPLT = QWB (1 - HK) · nWB
Es ist ersichtlich, daß bei diesem Verfahren die von den Erythrozyten eingeschlossenen Thrombozyten nicht zu gewinnen
sind,* dieser Verlustanteil ist proportional dem eingestellten Hämatokritwert HK (vgl. Fig. 1).
Wird daher der Hämatokritwert in Gleichung (5) durch Hinzufügen einer Verdünnung verringert, so vergrößert
sich der maximal erreichbare Thrombozytenfluß N „ (bei
gleichem Vollblutfluß QWß)· Eine praktische Ausführung
der durchzuführenden Verdünnung ist eine kontinuierliche Rückführung eines Teils des separierten thrombozytenarmen
Plasmas (PPP). Dieses nach der zweiten Separationsstufe zur Verfügung stehende Plasma wird entweder zu dem
Vollblut (WB) oder den Erythrozyten (RBC)
zurückgeführt. Das bedeutet eine entsprechende Verringe-35
rung des Hämatokritwertes HK.
Gleichung (5) wird mit der Rückführung zu
NPLT = [
QWB
Werden die physikalischen Parameter der Zentrifuge so
ausgelegt, daß eine Sedimentation der Erythrozyten trotz j
der Erhöhung des Zentrifugendurchsatzes
0Z=0WB+ °rück
möglich ist, so wird als Verbesserung V bei der Thrombozytenausbeute:
Q,
(7) V = Lrwü ·. rucKj WB vjWß~
(1 - HK) ♦ QrUck] . nWB .
0WB * (1 - HK) ·
erhalten.
Wird das Plasma z.B. im Verhältnis 1 : 1 mit dem VoIlblut
zurückgeführt (Q .. , = Q^B^' so er9^-bt sicn bei:
HK 0,5 (Vollblut) .
_ > mit Gleichung (7) V = 1,5
grück ~ gWB '
Bei noch höheren Verdünnungen ist als Grenzwert eine Verbesserung um maximal Faktor 2 möglich, d.h. es werden
dann 100 % PLT gewonnen.
Geschieht die Rückführung nicht in das Vollblut vor der
Separationskammer, sondern in die Erythrozyten (RBC),
die separiert in der ersten Stufe in der Separationskammer liegen, so kommt es bei gleicher Rückführungsmenge zu einem höheren Verbesserungsfaktor. Dieses be
deutet jedoch, daß eine zusatzliche Zuführung in die
Separationskammer nötig ist.
Eine Erhöhung des Zentrifugendurchsatzes Q
QZ = 0WB + Qrück ,
bedeutet natürlich gleichzeitig eine Verringerung der ;
Sedimentationszeit, d.h. der Aufenthaltszeit eines Teilchens
in der Zentrifuge. Eine hohe Verdünnung stößt des-i halb an die technische Grenze der Zentrifugenleistung, ;
d.h. die Aufenthaltsdauer wird kürzer als die benötigte Sedimentationszeit.
Eine Plasmarückführung 1 : 1 stellt hier einen Kompromiß dar, der auch technisch leicht zu realisieren ist. Die
Aufenthaltszeit wird um den Faktor 2 verringert, gleichzeitig verringert sich aber die benötigte Sedimentationszeit für die Erythrozyten ebenfalls um» 2, so daß eine
vollständige Sedimentation in der gleichen Zentrifuge mit gleichen physikalischen Bedingungen stattfindet.
Eine Verdünnung des zu separierenden Blutes durch die erfindungsgemäße Vorrichtung hat weiterhin den Vorteil,
daß für eine hohe Zellausbeute der Hämatokritwert der
zurückzuführenden Erythrozyten geringer sein kann als ohne diese Einrichtung. Aus physiologischer Sicht schadet
ein hoher Hämatokritwert der Lebensfähigkeit der Erythrozyten bzw. aller Zellen. Durch Kombinationen dieser beiden
Vorteile kann man je nach Absicht Arbeitseinstellungen kombinieren:
schnell = hoher Hämatokritwert der rückgeführten Erythrozyten
schonend = geringer Hämatokritwert der rückgeführten
Erythrozyten
Im allgemeinen wird abgetrenntes thrombozytenarmes Plasma \
im Verhältnis mit dem zu trennenden Vollblut in einer i Menge im Bereich von 25 % : 75 % bis 90 % : 10 %, vor- '
zugsweise im Bereich von 40 % : 60 % bis 75 % : 25 %, insbesondere 1 : 1 bis 2 : 1, d.h. etwa 50 % : 50 % bis
66 % : 33 % zurückgeführt. Bei Rückführung des abgetrennten zell- bzw. thrombozytenarmen Plasmas zu den im Separator
befindlichen abgetrennten Erythrozyten beträgt das Verhältnis des zurückgeführten Plasmas zu den Erythrozyten
etwa 62,5 % : 37,5 % bis 95 % : 5 %, vorzugsweise 70 % : 30 % bis 87,5 % : 12,5 % und beträgt insbesondere
etwa 75 % : 25 %.
Dieses Prinzip der Plasmarückführung ist ebenfalls für
IQ andere Zellsorten (Leukozyten (WBC), Granulozyten) anwendbar
(hier z.B. mit Zusätzen von üblichen Sedimentationsbeschleunigern für die Erythrozyten, wie z.B. HES
(Hydroxyethylstärke), Polysaccharide (Dextrane), Oxypolychelatine, Methylprednisolon oder Gemische derselben), da
auch hier der Wirkungsgrad der Zellausbeute durch die von den Erythrozyten eingeschlossenen Anteile limitiert wird.
Diese Sedimentationsbeschleuniger erzeugen dabei reversible Mikroaggregate, die besser sedimentieren. Eine Verdünnung
durch Plasmarückführung führt hier zu den gleichen Verbesserungen wie in Gleichung (7). Die Gewinnung dieser Zellarten
geschieht hier entweder als Zweistufenverfahren oder
die Zellen werden nach abgeschlossener Sedimentation in der Trenngrenze gewonnen.
Da das Prinzip der Plasmarückführung erst im "eingefahrenen" Zustand, d.h. nach bereits genügend erfolgter Plasmaseparation
nach Gleichung (7) funktioniert, bietet sich hierbei speziell die im System benutzte automatische Regelung
der Phasengrenze (DE-PA 33 01 112.3) mittels der Plasmaförderpumpe an. Das Verfahren ist selbstverständlich
auch mit anderen Verfahren zur Regelung der Phasengrenze kombinierbar.
Die vorliegende Erfindung ist nachfolgend weiter unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
5
5
Fig. la eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils von Vollblut (Computersimulation analog
den Gl. 1 - 6),
Fig. Ib eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils von Vollblut analog Fig. la gemäß
Messungen an Vollblut mit ACD (Antikoagulanz),
Fig. 2a eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit Plasmarückführung,
Fig. 2b eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils gemäß Messungen an Verdünnungen
Vollblut : Plasma =1:1,
Fig. 3 eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils von Vollblut analog Fig. 1 unter Mitbetrachung
der Granulozyten und Lymphozyten,
Fig. 4 eine graphische Darstellung des Sedimentationsprofils von Vollblut unter Mitbetrachtung von
Granulozyten und Lymphozyten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Plasmarückführung,
Fig. 5a eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Prinzips der Plasmarückführung außerhalb
der Zentrifuge in das Vollblut,
Fig. 5b eine schematische Darstellung- des erfindungsgemäßen
Prinzips der Plasmarückführung außerhalb der Zentrifuge analog Fig. 5a, aber mit
separater Pumpe (P),
Fig. 6a eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Prinzips der Plasmarückführung außerhalb der Zentrifuge in die in der Zentrifuge befindlichen
abgetrennten Erythrozyten,
Fig. 6b eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Prinzips der Plasmarückführung analog Fig.6a,
aber mit separater Pumpe (P),
Fig. 7 eine Schnittähsicht einer Separationskammer bei
Plasmarückführung in die separierten Erythrozyten gemäß Fig. 6a und 6b, jedoch ohne Leitungen.
In Fig.la ist die Konzentration der Zellen als Funktion
der radialen Sedimentationsstrecke, d.h. Kammertiefe, nach der ersten Separationsstufe dargestellt. Die in Fig.la
!5 unterhalb der Erythrozyten liegenden Thrombozyten (<· 2 mm)
sind für die Zellgewinnung in der zweiten Stufe im wesentlichen verloren. Die sich oberhalb (^ 2 mm) der Erythrozy-
Z"-"1*^—- ■ ta-* W Vi t.
ten befindenden Thrombozyten werden in der zweiten Separationsstufe
mit einem prozentualen Anteil von 47,8 (vom Vollblut) gewonnen .
Aus Fig.2a ist der erfindungsgemäß durch Plasmarückführung
erzielbare Vorteil ersichtlich. Bei gleicher Kammer und gleichem Vollblutfluß (50 ml/min) wie gemäß dem in Fig.la
angewandten Verfahren, aber unter Plasmarückführung, sind trotz der Plasmarückführung von 1 : 1 und der damit verbundenen
Verkürzung der Aufenthaltszeit (1/2) die Erythrozyten fast vollständig sedimentiert.
Die Verbesserung der Thrombozytengewinnung auf 70,1 % be-
deutet einen Faktor von 1,47, was mit den theoretischen Ergebnissen nach Gleichung (7) gut übereinstimmt.
In Fig.Ib und 2b werden die Betrachtungen aus Fig.la und 2a
durch Messungen bestätigt. Der prozentuale Anteil des unter halb der Erythrozyten liegenden Zellanteils ist zahlenmässig
etwas von dem in Fig.la und 2a verschieden, was mit der vereinfachten Betrachtung in Fig.la und 2a erklärt werden
kann. Die Verbesserung der Zellanteile mit der Plasmarück-
führung ist jedoch qualitativ sehr gut zu sehen.
Gemäß der in Fig. 3 veranschaulichten graphischen Darstellung des Sedimentationsprofils von Vollblut wurden
gegenüber Fig. 1 zusätzlich die Granulozyten und Lympho- ° zyten mitbetrachtet. Außerdem wurde mit einem Sedimentationsbeschleuniger
für die Erythrozyten (HES) gearbeitet. Die Zellen bilden auf den Erythrozyten eine Schicht
und können hier entnommen werden.
Fig. 4 veranschaulicht die erfindungsgemäß durch Plasmarückführung
erzielbare Verbesserung gegenüber den in Fig. 3 dargestellten Ergebnissen, wobei mit gleicher
Separationskammer und gleichem Vollblutfluß gearbeitet
wurde. Für die Thrombozytengewinnung bedeutet die Plasmarückführung
eine Verbesserung von 54,8 % auf 77,2 %. : Die Verbesserung für die Zellgewinnung bezieht sich i
ebenfalls auf die übrigen im Vollblut befindlichen Blut- · zellen. Anstelle einer zweiten Sedimentationsstufe können
hier die Zellen direkt an der Zellgrenze entnommen werden. j
In Fig.5a ist die Zentrifuge bzw. der Separator lediglich
schematisch dargestellt, da das erfindungsgemäße Verfahren mit jedem Separator, unabhängig von dessen
Bauweise und unabhängig davon, ob eine oder mehrere Separationskammerp, vorliegen, durchgeführt werden kann,
vorausgesetzt, daß die in Fig. 5 dargestellten Zuführungsleitungen und Abführungsleitungen vorliegen. Beispielsweise
können die in der DE-OS 28 45 399, DE-OS 28 45 364, DE-OS 28 21 057, DE-OS 26 24 154, DE-OS 28 21 055,
DE-OS 29 25 010, DE-PS 26 12 988, US-PS 43 30 080 und US-PS 39 55 755 beschriebenen Separationseinrichtungen
verwendet werden.
Mit 1 und 2 werden in Fig. 5 die Zuführungs- (bzw. Beschickungs-)leitungen
für das Vollblut (WB) bezeichnet. Über die Leitung 3 wird das zell- bzw. thrombozytenarme
Plasma (PPP) aus dem Separator ausgetragen. Bei 4 teilt
sich diese Leitung 3 in eine Leitung 5, in der dieses zell- bzw. thrombozytenarme Plasma zu einer Schlauchpumpe
(Plasmapumpe) 6 geführt und von dort ausgetragen bzw. zum Spender geführt wird, und eine Leitung 7, die zusammen
mit der das Vollblut führenden Leitung 1 in eine Doppel- j schlauchpumpe 8 (die abhängig vom jeweiligen Schlauchquer-·
schnitt auch unterschiedliche Mengen fördern kann) gelegt und stromab der Pumpe 8 bei der Verzweigung 9 mit der
Leitung 1 vereinigt wird. Das mit dem rückgeführten Plasma versetzte Vollblut wird dann über die Leitung 2 in die
Separationskammer geführt, wo es dem vorstehend beschriebenen, gegebenenfalls zweistufigen Separationsverfahren
unterworfen wird, über die Leitung 10 werden die Erythrozyten
(RBC) und über die Leitung 11 und die Pumpe 12 die Thrombozyten (PLT) entfernt.
Die Pumpe 8 ist im Gegensatz zu den anderen Pumpen des Systems, d.h. Pumpen 6 und 12, nicht regelbar, sondern
„n wird konstant betrieben und fördert konstant vorbestimmte
Mengen.
Obgleich in der vorstehenden Fig.5a das zell- bzw. thrombozytenarme
Plasma dem Vollblut vor Erreichen der Separationskammer mittels der Doppelschlauchpumpe 8 zugeführt
wird, ist es jedoch auch möglich, eine separate, konstant betriebene Pumpe anzuwenden, wie das in Fig.5b dargestellt
wird. Die in Fig.5b verwendeten Bezugszahlen entsprechen im wesentlichen den in Fig.5a verwendeten, mit der Ausnahme,
daß in Fig.5b die konstant betriebene, vorbestimmte Mengen fördernde Pumpe mit P bezeichnet wird. Die Verfahrensweise
entspricht der für Fig.5a angegebenen; wie dort wird auch gemäß Fig.5b das zurückgeführte Plasma (PPP)
bei 9 mit dem zu trennenden Vollblut vereinigt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren ist die Rückflußrate völlig
unkritisch. Sie kann beliebig sein und kann konstant gehalten werden. Außerdem sind erfindungsgemäß Messungen von
Eingangsgrößen nicht erforderlich.
Erfindungsgemäß läuft das System selbständig ein und nach
dem Einlaufen stört die Rezirkulation des Plasmas die Separation
nicht mehr, die Trenngrenze zwischen den Thrombozyten und den roten Blutkörperchen bleibt an der gleichen
Stelle erhalten, wenn die Leistungsfähigkeit der Zentrifuge
zur vollständigen Trennung des zusätzlichen Volumens ausreicht.
Analog wie in den Fig.5a und 5b ist in Fig.6a und 6b die
Zentrifuge bzw. der Separator lediglich schematisch dargestellt. Von den Fig.5a und 5b unterscheiden sich die
Fig.6a und 6b im wesentlichen darin, daß die Rückführung des abgetrennten Plasmas nicht in das Vollblut, sondern in
die im Separator befindlichen abgetrennten Erythrozyten erfolgt. Für gleiche Teile sind in den Fig.6a und 6b die
gleichen Bezugszahlen wie in den Fig.5a und 5b verwendet. So werden in Fig.6a mit 1 und 2 die Zuführungs- (bzw.
Beschickungs-)leitungen für das Vollblut (WB) bezeichnet, wobei das Vollblut durch die Öffnung 13 in die Zentrifuge
bzw. den Separator 20 eingeführt wird. Über die Leitung 3
*® wird das zell- bzw. thrombozytenarme Plasma (PPP) durch
die Öffnung 14 aus dem Separator ausgetragen. Bei 4 teilt sich die Leitung 3 in eine Leitung 5, in der dieses zell-
bzw. thrombozytenarme Plasma zu einer Doppelschlauchpumpe (Plasmapumpe) 6 geführt und von dort ausgetragen bzw. zum
Spender geführt wird, und eine Leitung 7, in der ein Teil des thrombozytenarmen Plasmas zunächst in eine Doppelschlauchpumpe
8, die abhängig vom jeweiligen Schlauchquerschnitt auch unterschiedliche Mengen fördern kann, geführt
und dann bei Öffnung 17 in den Separator radial von außen eingeführt und mit den separierten Erythrozyten vereinigt
wird. Durch die Öffnung 16 werden die Erythrozyten (RBC) aus dem Separator ausgetragen und dann über die Leitung
entfernt. Die Thrombozyten (PLT) werden aus dem Separator
durch die Öffnung 15 ausgetragen und dann über die Leitung χι und die Pumpe 12 entfernt.
Die Pumpe 8 ist im Gegensatz zu den anderen Pumpen des Systems, d.h. den Pumpen 6 und 12, nicht regelbar, sondern
wird konstant betrieben und fördert konstant vorbestimmte Mengen.
Obgleich in der vorstehenden Fig.6a das zell- bzw. thrombozytenarme
Plasma mittels der Doppelschlauchpumpe 8 dem Separator durch Öffnung 17 zugeführt wird, ist es jedoch
auch möglich, eine separate, konstant betriebene Pumpe anzuwenden, wie das in Fig.6b dargestellt wird. Die in
I^ Fig.6b verwendeten Bezugszahlen entsprechen im wesentlichen
den in Fig.6a verwendeten Bezugszahlen, mit der Ausnahme,
daß in Fig.6b die konstant betriebene, vorbestimmte Mengen fördernde Pumpe mit P bezeichnet wird. Die Verfahrensweise
entspricht der für Fig.6a angegebenen. Wie dort wird auch gemäß Fig.6b das zurückgeführte Plasma (PPP) durch die
Öffnung 17 in den Teil des Separators eingeführt, in dem sich die bereits abgetrennten Erythrozyten befinden.
Fig.7 veranschaulicht einen Schnitt durch eine Separationskammer 20, wobei entsprechend der erfindungsgemäßen Verfah-
rensweise abgetrenntes thrombozytenarmes Plasma zu den separierten
Erythrozyten in der Separationskammer zurückgeführt wird. Durch die Öffnung 13 wird das zu trennende
Vollblut in die Separationskammer eingeführt, wo sich zunächst die Erythrozyten abtrennen und dann in den Segmenten
mit geringerem Radius die zweite Stufe der Trennung, d.h. die Trennung des thrombozytenreichen Plasmas in die Thrombozyten
und das thrombozytenarme Plasma, erfolgt. Durch die Öffnung 14 wird das thrombozytenarme Plasma und durch die
Öffnung 15 wird die Thrombozytenfraktion entfernt. Das 30
wie in Fig.6a und 6b beschrieben- erfindungsgemäß zurückgeführte
Plasma gelangt radial von außen durch die Öffnung 17 in die Separationskammer zu den separierten Erythrozyten.
Die separierten Erythrozyten werden durch die Öffnung 16 entfernt. Wie in Fig.6a und 6b dargestellt, sind auch hier
alle Öffnungen in der Separationskammer entsprechend mit Zuführungs- bzw. Abführungsleitungen verbunden. In gleicher
Weise ist die Öffnung 17 mit der Zuführungsleitung 7 und
der konstant betriebenen Pumpe 8 bzw. P verbunden.
Anstelle einer Verdünnung des gesamten Vollblutes findet hier gemäß den Fig.6a, 6b und 7 nur eine Verdünnung der
Erythrozyten statt, wodurch bei gleicher Menge an rückgeführtem Plasma der Verbesserungsfaktor V (siehe Gleichung
(7)) gegenüber dem Faktor, der gemäß dem in Fig.5a und 5b veranschaulichten Verfahren erhalten wird, größer
wird.
10
10
Der Bereich um die Öffnung 17 kann gegebenenfalls zusätzlich
als Mischkammer ausgelegt werden.
Die Gewinnung der Leukozyten an sich kann in üblicher 1^ Weise durchgeführt werden, wobei jedoch erfindungsgemäß,
wie vorstehend beschrieben, zellarmes Plasma zurückgeführt wird. Die vorstehend für die Thrombozytengewinnung
gemachten Angaben sind in gleicher Weise, jedoch entsprechend der Leukozytengewinnung abgewandelt, auf die Leukozytengewinnung
anwendbar.
So kann die Leukozytengewinnung im wesentlichen so durchgeführt werden, daß man zunächst aus dem Vollblut die
Erythrozyten mit Hilfe von üblichen Sedimentationsbeschleunigem (wie z.B. HES) sedimentiert. Die Leukozyten
können sich dann auf den Erythrozyten als Schicht ablagern und von dort direkt an der Trenngrenze abgezogen
werden. Das zellarme (leukozytenarme, thrombozytenreiche) Plasma kann dann, wie vorstehend beschrieben, entfernt
werden und/oder gegebenenfalls in einer weiteren Trennstufe in Thrombozyten und thrombozytenarmes (zellarmes)
Plasma aufgetrennt werden. Das zellarme Plasma wird anschließend, wie vorstehend angegeben, teilweise zurückgeführt.
Es ist jedoch auch möglich, so zu verfahren, daß man, wie vorstehend beschrieben, aus dem Vollblut mittels üblichen
Sedimentationsbeschleunigern zunächst die Erythrozyten
ρ- abtrennt, in der nächsten Trennstufe das zellreiche Plasma
in die Leukozyten und zellarmes (leukozytenarmes) Plasma trennt und dann, wie beschrieben, erfindungsgemäß einen
Teil des zellarmen Plasmas zurückführt. Gegebenenfalls
kann in einer weiteren Trennstufe das zellarme Plasma in die Thrombozyten und thrombozytenarmes Plasma aufgetrennt
werden und dann wiederum erfindungsgemäß ein Teil des zellarmen (thrombozytenarmen) Plasmas zurückgeführt werden.
- Leerseite -
Claims (13)
1. Verfahren zur Trennung von Blut, insbesondere zur Gewinnung von Thrombozyten und/oder Leukozyten, wobei
das vom Spender kommende Vollblut in einer Separationseinrichtung einer Zentrifuge in eine Erythrozytenfraktion,
zellarmes Plasma, eine Thrombozytenfraktion und/oder gegebenenfalls eine Leukozytenfraktion
getrennt wird, die abgetrennten Fraktionen des Blutes über ein Schlauchsystem von Abführungsleitungen aus
den Separationskammern der Zentrifuge ausgetragen werden und das abgetrennte zellarme Plasma teilweise
zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man vorbestimmte Plasmamengen zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man konstante vorbestimmte
Mengen zellarmen Plasmas zurückführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man das zellarme
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-2-Plasma zu dem zu trennenden Vollblut zurückführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet
, daß man das Plasma dem Vollblut vor der Einführung in die Separationskammer zuführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet / daß man das Plasma im
Verhältnis von 40 % : 60 % bis 75 % : 25 %, insbesondere im Verhältnis von 1 : 1 bis 2 : 1 mit dem zu
verdünnenden Vollblut zurückführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e kennzeichnet,
daß man das Plasma zu den separierten Erythrozyten in der Separationskammer zurückführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e kennzeichnet, daß man das Plasma im
Verhältnis von 70 % : 30 % bis 87,5 % : 12,5 %, vorzugsweise im Verhältnis von 75 % : 25 %, mit den
separierten Erythrozyten zurückführt.
8. Separationseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-7, umfassend einen Separator mit
einer oder mehreren miteinander verbundenen Trennkammern sowie ein Schlauchsystem, das eine Zuführungsleitung
für die Zufuhr des zu trennenden Vollblutes zum Separator sowie Abführungsleitungen jeweils für das
getrennte Austragen der Erythrozytenfraktion, des zellarmen Plasmas, der Thrombozytenfraktion und/oder
gegebenenfalls von Leukozytenfraktionen und eine vom Separator ausgangsseitig in der Abführungsleitung für
das zellarme Plasma angeordnete Verzweigungsleitung zur Rückführung von zellarmem Plasma, wobei die Zu-
und Abführungsleitungen und die Verzweigungsleitung
M "3 -*
des Schlauchsystems mit Pumpen ausgestattet sind, umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzweigungsleitung (7) ausgangsseitig vom Separator zwischen dem Separator und der Plasmapumpe
(6) abgeführt ist und die in der Verzweigungsleitung (7) angeordnete Pumpe (8, P) eine vorbestimmte Plasmamenge
fördert.
9. Separationseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zu- und
Abführungsleitungen regelbare Pumpen vorliegen.
10. Separationseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, d a durch gekennzeichnet, daß die
Verzweigungsleitung (7) mit der Zuführungsleitung (1) für das zu trennende Vollblut stromab der Blutpumpe (8)
verbunden ist.
11. Separationseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung mit der Zuführungsleitung (1) für das Vollblut vor dem Eintritt derselben in die Separatipnskammer
erfolgt.
12. Separationseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verzweigungsleitung (7) mit der Separationskammer verbunden ist.
13. Separationseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die Verzweigungsleitung (7) mit dem Teil der Separationskammer
verbunden ist, in dem sich separierte Erythrozyten befinden.
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