DE3414539C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung eines
biologischen Materials gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 und eine Vorrichtung zur Vorbehandlung eines biologischen Ma
terials zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbe
griff von Patentanspruch 5.
Es ist bekannt, daß für eine Beobachtung von Proben biologi
scher Materialien mit Rasterelektronenmikroskopen die Oberflä
che der Probe mit Primärelektronen bestrahlt wird, um aus der
Oberfläche Sekundärelektronen mit einer Energie von weniger als
100 eV zu erzeugen, und daß die auf diese Weise erzeugten Se
kundärelektronen als Informationsquelle des rasterelektronenmi
kroskopischen Bildes verwendet werden. Da biologische Materia
lien elektrische Isolatoren sind und dazu neigen, bei der Be
strahlung mit den Primärelektronen aufgeladen zu werden, ist es
jedoch möglich, daß das erhaltene Bild fehlerhaft ist und daß
die Sekundärelektronen nicht in ausreichendem Maße emittiert
werden, wodurch eine hohe Auflösung unmöglich gemacht wird.
Um dies zu vermeiden, wird die Probe des biologischen Materials
nach dem Fixieren, Entwässern und Trocknen durch Vakuumaufdamp
fung eines Metalls wie z. B. Gold oder Platin auf die Oberfläche
der Probe beschichtet. Dadurch wird eine ausreichende Emission
von Sekundärelektronen gewährleistet, indem eine Aufladung der
Probe verhindert wird, und eine hohe Auflösung erzielt. Wenn
auf der Oberfläche einer Probe eine Metallschicht mit einer
Dicke von mehreren zehn Nanometern abgeschieden wird, ist es
jedoch wegen des Vorhandenseins der Metallschicht schwierig,
sehr feine Teile der Probe zu beobachten. Ferner werden die Be
schichtungskosten hoch, wenn für die Vakuumaufdampfung Gold
oder Platin eingesetzt wird. Mit Wolfram ist das Emissionsver
mögen für Sekundärelektronen hoch, was mit einer hohen Auflö
sung verbunden ist, jedoch bringt Wolfram das Problem mit sich,
daß ein biologisches Material, das eine geringe Wärmebeständig
keit hat, wegen des hohen Schmelzpunkts von Wolfram dazu neigt,
sich durch die Anwendung von Wärme bei der Vakuumaufdampfung zu
zersetzen.
Aus "Optik" 7 (1950), Heft 4/5, Seiten 294 bis 302, ist die
Kathodenzerstäubung als Hilfsmittel zur Beobachtung mikroskopi
scher Objekte bekannt, wobei Platin im Vakuum in Form einer
dünnen Schicht auf eine Probe des zu beobachtenden Objekts auf
gedampft wird. Platin wird verwendet, weil es sich besonders
gut zerstäuben läßt. Mit der dünnen Platinschicht kann eine
Emission von Sekundärelektronen erfolgen, wenn das beschichtete
Objekt mit einem Elektronenstrahl bestrahlt wird. Obwohl mit
der bekannten Kathodenzerstäubung dünne Platinschichten in ei
ner Dicke von einigen zehn Nanometern aufgedampft werden kön
nen, können feine Teile der Probe nur schwierig mit einem Ra
sterelektronenmikroskop beobachtet werden. Bei der Behandlung
von biologischem Material tritt ferner das Problem auf, daß es
eine geringe Wärmebeständigkeit hat, so daß bei der Vakuumauf
dampfung des Platins infolge der dabei auftretenden Wärme eine
unerwünschte Veränderung des biologischen Materials erfolgen
kann. Ferner ist Platin sehr teuer.
Aus "Zeitschrift für Physik" 129 (1951), Seiten 491 bis 503,
ist es bekannt, Proben eines biologischen Materials für die Be
obachtung mit einem Rasterelektronenmikroskop zur Kontrastver
stärkung mit einer dünnen, durch Elektronen- oder Ionenbeschuß
in einer Vakuumatmosphäre aus Kohlenwasserstoff wie z. B. Benzol
gebildeten Schicht aus einem Polymerisationsprodukt zu verse
hen, wobei durch Anlegen einer Hochfrequenzleistung Ionen er
zeugt werden, um damit die Oberfläche des biologischen Materi
als zu behandeln. Schichten aus einem Polymerisationsprodukt
sind insofern nachteilig, als sie isolierende Eigenschaften ha
ben und daher bei Bestrahlung mit Primärelektronen leicht auf
geladen werden können.
Aus "Vakuum Technik" 1971, Heft 8, Seiten 225 bis 231, ist ein
Trioden-Hochfrequenz-Zerstäubungssystem zur Herstellung dünner
Schichten bekannt. Bei diesem bekannten Zerstäubungssystem kann
zwar die Behandlungskammer von der Entladungskammer getrennt
angeordnet werden, jedoch ist das bekannte System nicht zur
Vorbehandlung eines biologischen Materials für die Beobachtung
mit einem Rasterelektronenmikroskop vorgesehen.
Aus der DE-OS 29 50 454 ist ein dünner Abdruckfilm für Elektro
nenmikroskopieverfahren bekannt, der durch Plasmapolymerisation
monomerer organischer Dämpfe durch Glimmentladung auf einer zu
beobachtenden Probe gebildet wird. Die Vorrichtung zur Herstel
lung des bekannten Abdruckfilms ist so beschaffen, daß Behand
lungskammer und Plasma-Entladungskammer in einer einzigen Kam
mer vereinigt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff
von Patentanspruch 1 beschriebene Verfahren in der Weise zu
verbessern, daß eine wirksame Vorbehandlung biologischer Mate
rialien für die Beobachtung mit Rasterelektronenmikroskopen
möglich ist, ohne daß das biologische Material nachteilig ver
ändert wird, und daß sehr feine Teile einer Probe des biologi
schen Materials mit starker Vergrößerung beobachtet werden
können und Sekundärelektronen mit einem hohen Wirkungsgrad
emittiert werden, wenn die behandelten Oberflächen mit einem
Elektronenstrahl bestrahlt werden.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichenden Merkmalen von Pa
tentanspruch 1 gelöst.
Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht in einer
Vorrichtung gemäß Patentanspruch 5 zur Vorbehandlung eines bio
logischen Materials für die Beobachtung mit einem Rasterelek
tronenmikroskop zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens.
Durch die besondere Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das biologische Material auch dann, wenn die Temperatur in
der Plasma-Entladungskammer durch Erregung des Inertgases
in unerwünschtem Maße erhöht wird, durch das erregte
Inertgas nicht direkt erhitzt oder hinsichtlich seiner Be
schaffenheit abgebaut, sondern mit einem Plasma, das
niedrigere Temperaturen hat, behandelt oder aktiviert.
Die Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen davon
werden nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine teilweise im Schnitt gezeigte schemati
sche Ansicht einer Vorrichtung zur Vorbehandlung
biologischer Materialien für die Beobachtung
mit Rasterelektronenmikroskopen gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, zeigt
jedoch eine andere Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht, die eine weitere
Ausführungsform der Erfindung zeigt.
Fig. 4 ist eine ähnliche perspektivische Ansicht wie
Fig. 3 und zeigt eine weitere Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 5 bis 7 sind Mikrofotografien biologischer Materia
lien, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
behandelt worden sind.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit
gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Fig. 1 zeigt allgemein
eine Vorbehandlungsvorrichtung A, die eine aus einem
isolierenden Material wie z. B. Glas hergestellte Plasma-Entla
dungskammer 1 (nachstehend als "Kammer" bezeichnet) in Form einer liegenden Flasche enthält.
Die Kammer 1 weist an einer Seite davon eine Öffnung
2, einen aus einem ähnlichen isolierenden Material
hergestellten Deckel 3 für die Öffnung 2 und eine Dich
tung 4, beispielsweise aus Gummi, die eine hermetische
Abdichtung zwischen der Kammer 1 und dem Deckel 3 ge
währleistet, auf. Die Kammer 1 enthält auch einen Einlaß
5, durch den hindurch ein Inertgas aus einer (nicht
gezeigten) Inertgasquelle in die Kammer 1 eingeleitet
wird, und eine mit einer Vakuumpumpe P verbundene Auslaß
öffnung 6. Ein Paar kapazitiver Elektroden 7 und 7′,
die jeweils beispielsweise eine halbzylindrische Form
haben, sind so angeordnet, daß die flaschenförmige Kammer
1 von ihnen umgeben ist, und mit einer Hochfrequenz-
Stromquelle 8 verbunden. Das Paar kapazitiver Elektroden
ist um die Plasma-Entladungskammer herum so vorgesehen,
daß die kapazitiven Elektroden 7 und 7′ mit Abstand
voneinander und einander gegenüberstehend angeordnet
sind. Innerhalb der Kammer 1 befindet sich ein Proben
träger 9 mit einer Probe 10 eines biologischen Materials. Die Probe
wird nach der Entfernung des Deckels 3 durch die Öffnung
2 hindurch in die richtige Lage gebracht.
Beim Betrieb wird die in der Kammer 1 enthaltene Luft
mit der Vakuumpumpe P durch die Auslaßöffnung 6 hindurch
evakuiert, so daß der Innendruck der Kammer 1 auf einen
Wert von 0,13 bis 0,013 mbar vermindert wird. Danach
wird ein Inertgas wie z. B. Argon, Krypton oder Neon
vom Einlaß 5 her in einer Menge von 10 ml/min bis
150 ml/min in die Kammer 1 eingeleitet, so daß der
Druck innerhalb der Kammer bei 0,4 bis 6,7 mbar gehalten
wird. Unter diesen Bedingungen wird an die kapazitiven
Elektroden 7 und 7′ eine Hochfrequenzspannung von dem
Netzanschluß 8 angelegt, so daß das Inertgas in der
Plasma-Entladungskammer 1 erregt wird, wodurch unter Bildung
eines Plasmas eine Ionisierung des Inertgases hervorgerufen
wird. Als Ergebnis wird die Probe 10 in der Kammer
von den Ionen oder dem dissoziierten Inertgas in dem
Plasma getroffen oder damit bestrahlt. Die Behandlung
wird fortgesetzt, bis die Probe an ihrer Oberfläche
einer sogenannten "atomaren Bearbeitung" unterzogen
wird, so daß die Probe an ihren Oberflächen aktiviert
wird. Das auf diese Weise aktivierte biologische Material
neigt dazu, Sekundärelektronen zu emittieren, wenn
die behandelten Oberflächen mit einem Elektronenstrahl bestrahlt werden. Obwohl
auf der Oberfläche der Probe kein Metall durch Vakuum
aufdampfung abgeschieden worden ist, findet auf den
Oberflächen der Probe während der Beobachtung mit
Rasterelektronenmikroskopen keine elektrische Aufladung
durch Aufbringen von Primärelektronen statt. Ein zufrie
denstellendes Emissionsvermögen für Sekundärelektronen
ermöglicht eine starke Vergrößerung des Bildes, die
der Vergrößerung ähnlich ist, die im Fall der Vakuumauf
dampfung von Metall erzielt wird. Außerdem können sehr feine
Teile einer Probe des biologischen Materials beobachtet werden, weil
auf der Probe keine Metallschicht mit einer Dicke von
einigen zehn Nanometern abgeschieden wird.
Obwohl die Behandlungsbedingungen in Abhängigkeit von
Faktoren wie z. B. der Kapazität der Plasma-Entladungs
kammer, dem Typ des biologischen Materials und der Hochfre
quenzleistung variieren können, kann eine
Probe innerhalb von 5 min oder mehr behandelt werden,
wenn die angewandte Hochfrequenzleistung etwa 10 W
beträgt und die Plasma-Entladungskammer aus einem Glasrohr
mit einem Innendurchmesser von etwa 80 mm hergestellt
ist. Der Temperaturanstieg innerhalb der Plasma-Entladungskammer
beträgt bei einer Hochfrequenzleistung von 10 W etwa
20°C. Folglich werden in vielen Fällen bei der Probe des biologi
schen Materials kaum Schäden hervorgerufen. Im allgemeinen
beträgt die angewandte Hochfrequenz-Ausgangsleistung
5 bis 20 W und die Behandlungsdauer
5 bis 10 min.
Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung ist der Vorrichtung
von Fig. 1 ähnlich, jedoch ist das Paar kapazitiver
Elektroden 7, 7′ durch eine induktive Spulenelektrode
11 ersetzt worden. In diesem Fall werden ähnliche Ergeb
nisse erzielt.
Wie es vorstehend erwähnt wurde, kann die Temperatur
der Plasma-Entladungskammer bei dem zum Ionisieren dienenden
Anlegen einer Hochfrequenzleistung an das Inertgas
mehr oder weniger ansteigen. Dieser Temperaturanstieg
kann biologische Materialien, die in hohem Maße wärmeempfind
lich sind, beschädigen. Um die Vorrichung des vorstehend
beschriebenen Typs weiter zu verbessern, wird eine Probe des
biologischen Materials vorzugsweise in eine Behandlungskammer gebracht,
bei der es sich nicht um die Plasma-Entladungskammer handelt,
was dazu führt, daß die Probe nicht direkt durch die
Entladung eines Inertgases erhitzt wird und daß der
Einfluß der durch die Erregung erzeugten Wärme auf
ein Minimum herabgesetzt wird. Zu diesem Zweck sollten
die durch die Entladung eines Inertgases erzeugten
Ionen in geeigneter Weise in Richtung auf eine Behandlungskammer,
in die die Probe gebracht worden ist, geführt werden.
Dies wird im einzelnen in den Fig. 3 und 4 erläutert.
Fig. 3 zeigt eine Plasma-Entladungskammer 1, die ähnlich wie
die Plasma-Entladungskammern der Fig. 1 und 2 aufgebaut ist,
jedoch mit dem Unterschied, daß die Kammer 1 weder
den Deckel 3 mit der Dichtung 4 noch den Träger 9 für
die Probe 10 aufweist und so gestaltet ist, daß der
Einlaß 5 und die Auslaßöffnung 6 anders angeordnet
sind. Die Kammer 1 weist ähnlich wie im Fall von Fig. 1
ein Paar kapazitiver Elektroden 7, 7′ auf. Die Kammer
1 ist an ihrem unteren Ende fest oder integral mit
einem zur Führung bzw. Ableitung von Plasma dienenden
Abschnitt oder Hohlzylinder 20, der in der gezeigten
Weise mit einem Elektrodenring 21 versehen ist, verbun
den. Der Abschnitt 20 erstreckt sich von der Kammer
1 aus, und zwar vorzugsweise koaxial. Der Elektrodenring
21 ist mit der Hochfrequenz-Stromquelle 8 an deren
geerdeter Seite verbunden. Der Abschnitt 20 weist
einen Flansch 22 auf, der durch eine Gummidichtung
24 abnehmbar an einer Behandlungskammer 23 für eine
biologische Probe 10 angebracht ist.
Beim Betrieb wird die Probe 10 folgendermaßen vorbe
handelt. Die Probe 10 wird zuerst in die Behandlungskammer 23
gebracht, die von dem Abschnitt 20 entfernt worden
ist, und die Kammer 23 wird dann durch die Dichtung
24 an einem Ende des Abschnitts 20 angebracht. Dann
wird die in der Vorrichtung A enthaltene Luft mit der
Vakuumpumpe P entfernt, um den Druck auf einen vorher
festgelegten Wert zu vermindern. Als Ergebnis wird
die Behandlungskammer 23 durch die Wirkung des Differenz
druckes zwischen dem Atmosphärendruck und dem inneren,
verminderten Druck dicht verschlossen. Dann wird ein
Inertgas wie z. B. Argon vom Einlaß 5 her so in die
Entladungskammer 1 eingeleitet, daß die Entladungskammer
1 bei einem Druck von 0,4 bis 6,7 mbar gehalten wird.
Wenn an das Paar kapazitiver Elektroden eine Hochfre
quenzspannung von der Hochfrequenz-Stromquelle 8 angelegt
wird, wird das Inertgas unter Erzeugung eines Plasmas
ionisiert. Ein Teil des Plasmas wird durch die Wirkung
der Elektrode 21 in Richtung auf die Behandlungskammer
23 bewegt und bestrahlt die Oberfläche der Probe 10 des biologischen
Materials bis die Probe 10 durch den Effekt der atomaren
Bearbeitung mit den Ionen des Inertgases aktiviert
ist.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
bei der das Paar kapazitiver Elektroden durch eine
induktive Spulenelektrode 25 ersetzt ist. Die Verwendung
der induktiven Spulenelektrode 25 ermöglicht es, ein
Inertgas in ähnlicher Weise wie im Fall von Fig. 3
zu ionisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung können in geeigneter Weise auf fast alle
biologischen Materialien ohne Einschränkung angewandt
werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele
näher erläutert.
Das Lebergewebe einer Ratte wurde in einer Vorrichtung
des in Fig. 1 gezeigten Typs unter den Bedingungen
eines Vakuums von 2,7 bis 1,3 mbar, einer Hochfrequenz-
Ausgangsleistung von 3 bis 5 W und einer Behandlungsdauer
von 10 min vorbehandelt. Das auf diese Weise behandelte
Gewebe wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop
(HFS-2, hergestellt von Hitachi Ltd.) beobachtet. Aus
der erhaltenen Mikrofotografie (62 000fach), die in
Fig. 5 gezeigt ist, geht hervor, daß die Feinstruktur
der Mitochondrien der Leberzellen deutlich gezeigt
wird.
Epithelzellen der Luftröhrenschleimhaut einer Ratte
wurden mit einer Vorrichtung des in Fig. 3 gezeigten
Typs unter den Bedingungen eines Vakuums von 2,7 bis
1,3 mbar, einer Hochfrequenz-Ausgangsleistung von 3
bis 5 W und einer Behandlungsdauer von 10 min vorbehan
delt. Die erhaltenen Zellen wurden mit einem Raster
elektronenmikroskop, wie es in Beispiel 1 verwendet
wurde, beobachtet. Aus den Mikrofotografien (6700fach
und 12 500fach), die in Fig. 6 bzw. Fig. 7 gezeigt
werden, geht hervor, daß Feinstrukturen der Zellen
deutlich beobachtet werden können.
Claims (5)
1. Verfahren zur Vorbehandlung eines biologischen Materials in
einer Vakuumatmosphäre für die Beobachtung mit einem Raster
elektronenmikroskop, bei dem man durch Anlegen einer Hochfre
quenzleistung Ionen erzeugt, um damit die Oberfläche des biolo
gischen Materials zu behandeln, dadurch gekennzeichnet, daß man
ausschließlich Inertgas in einem Druckbereich von 0,4 bis
6,7 mbar bei einer Hochfrequenz-Ausgangsleistung von 5 bis 20 W
für eine Dauer ionisiert, die ausreicht, um eine Aktivierung
der Oberflächen des biologischen Materials durch Bestrahlung
der Oberflächen des biologischen Materials mit den Ionen her
vorzurufen, so daß Sekundärelektronen mit einem hohen Wirkungs
grad emittiert werden, wenn die behandelten Oberflächen mit ei
nem Elektronenstrahl bestrahlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Inertgas Argon ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungsdauer 5 bis 10 min beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Inertgas zur Ionisierung in einer Entla
dungszone erregt, die von einer Zone, in der sich das biologi
sche Material befindet, entfernt ist und einen Teil der resul
tierenden Ionen in Richtung auf die Zone, in der sich das bio
logische Material befindet, führt, so daß die Oberfläche des
biologischen Materials mit den Ionen bestahlt wird, wodurch
der Einfluß der durch die Erregung erzeugten Wärme auf ein Mi
nimum herabgesetzt wird.
5. Vorrichtung zur Vorbehandlung eines biologischen Materials
für die Beobachtung mit einem Rasterelektronenmikroskop zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4
mit einer Plasma-Entladungskammer, die einen Einlaß für ein In
ertgas und eine Auslaßöffnung aufweist und bei einem vorher
festgelegten Druck gehalten werden kann, einer Evakuiereinrich
tung, mit der die Luft durch die Auslaßöffnung der Entladungs
kammer bis zur Erzielung einer vorher festgelegten Vakuumhöhe
evakuiert werden kann, und einer Erregungseinrichtung, mit der
das von dem Einlaß her zugeführte Inertgas zur Ionisierung des
Inertgases in der Plasma-Entladungskammer erregt werden kann,
gekennzeichnet durch einen Abschnitt, der sich von der Plasma-
Entladungskammer aus erstreckt und mit dieser an einem Ende da
von in Verbindung steht und an seiner Außenseite eine Elektrode
aufweist, die dazu dient, die resultierenden Ionen in Richtung
auf den Abschnitt zu führen, und eine Behandlungskammer für ein
rasterelektronisch zu untersuchendes biologisches Material, die
durch den Abschnitt abnehmbar an der Plasma-Entladungskammer
angebracht ist, wodurch die Oberfläche des biologischen Materi
als mit den Ionen, die in der Plasma-Entladungskammer erzeugt
und durch den Abschnitt hindurchbewegt werden, bestrahlt wird.
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