DE3507397C2 - - Google Patents
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- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
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- H04R25/45—Prevention of acoustic reaction, i.e. acoustic oscillatory feedback
- H04R25/456—Prevention of acoustic reaction, i.e. acoustic oscillatory feedback mechanically
Description
Die Erfindung betrifft ein Brillengestell zur Ver
besserung des natürlichen Hörens, dessen Bügel elektroni
sche und elektroakustische Einrichtungen enthalten bzw.
tragen.
Hörhilfegeräte für Schwerhörige, die in ein Brillen
gestell eingebaut sind und im allgemeinen als Hörbrille be
zeichnet werden, sind bereits in großer Anzahl bekannt.
Beispielsweise sind in den AT-PS 2 45 647 und 3 18 033 sowie in
den DE-AS 11 88 140, 21 05 535, 22 36 968 und in den
DE-OS 23 30 073, 23 61 595, 23 37 078, 24 01 962 und
29 48 847 beschrieben. Alle diese dem bekannten Stand der
Technik angehörenden Hörbrillen sind mit hoher Verstärkung
ausgerüstet, um dem Schwerhörigen die Möglichkeit zu geben,
sich mit seiner Umwelt verständigen zu können. Der Frequenz
gang der bekannten Hörgeräte wird entsprechend dem Ergebnis
einer audiome-trischen Messung des Hörverlustes ausgebildet
und der übertragene und verstärkte Frequenzbereich reicht
von den tiefen bis zu den hohen und höchsten Frequenzen.
Um eine akustische Rückkopplung zwischen Schallempfänger
und Schallgeber weitgehend zu vermeiden, ist es erforder
lich, den ins innere Ohr abgestrahlten Schall nicht nach
außen gelangen zu lassen, was im allgemeinen mittels einem
dicht im Gehörgang sitzenden Stöpsel, der sogenannten Ohro
live, erreicht wird.
Nun gibt es aber außer jener Gruppe von Menschen,
deren Hörverlust so groß ist, daß ein Verkehr mit ihnen ohne
Hörhilfe nur mehr schwer oder gar nicht möglich ist, auch
eine Gruppe von meist älteren Menschen, deren Hörvermögen
für den alltäglichen Umgang durchaus ausreichend ist, aber
ein gewisses Unvermögen aufweist, hohe und höchste Fre
quenzen zu vernehmen, wenn diese unter einer jeweils in
dividuellen Schwelle liegen. Für solche Personen kommt
ein Schwerhörigengerät im allgemeinen nicht in Frage, weil
das Hörvermögen, wie gesagt, für den Alltag noch durchaus
ausreichend ist. Die Tatsache, daß der Genuß musikalischer
Darbietungen wegen der mangelnden Fähigkeit, die hohen
Frequenzen ausreichend zu hören, geschmälert ist, wird als
gegeben hingenommen, insbesondere auch deswegen, weil die
bekannten Hörhilfen im Vergleich zum natürlichen Hören ein
schlechteres Klangbild liefern. Dies ist insbesondere
darauf zurückzuführen, daß infolge des dichten Abschlusses
des Gehörganges nach außen die akustischen Eigenschaften
der menschlichen Ohrmuschel, die für das Richtungs- und
Entfernungshören verantwortlich sind, nicht mehr wirksam
werden können, abgesehen davon, daß infolge der Miniaturi
sierung aller Bauteile, also auch der verwendeten elektro
akustischen Wandler, insbesondere bei den tieferen Frequen
zen, keine zufriedenstellende Übertragungseigenschaften zu
erzielen sind.
Die Erfindung zeigt nun einen Weg, der es Personen
mit verringertem Hörvermögen bei den hohen und höchsten
Frequenzen ermöglicht, auch musikalische Darbietungen
wieder in höchster Qualität zu hören und auch das Ver
stehen leiser gesprochener Wörter oder die Unterscheidung
von in Gruppen gleichzeitig sprechender Personen (des so
genannten "Cocktail-Party-Effektes") sicherzustellen, wo
bei die Benützung der Erfindung nicht mehr Unannehmlich
keiten bereitet, als sie beim Tragen einer gewöhnlichen
optischen Brille gegeben sind.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß jeder Bügel des Brillengestells in an sich bekannter
Weise unmittelbar an seinem vorderen Ende ein Richtmikrophon
aufweist, dessen Richtung maximaler Empfindlichkeit zweck
mäßig mit der durch die Mitte des Nasenbügels verlaufenden
Symmetrieebene des Brillengestells einen nach vorne sich
öffnenden spitzen Winkel einschließt, und der elektro
akustische Schallgeber in an sich bekannter Weise am hin
teren Ende des Bügels, an einem vom Bügel ausgehenden Arm,
einem armartigen Gehäuse od. dgl., angeordnet ist, und,
in der Gebrauchsstellung, höchstens sanft nur an Teilen der
Ohrmuschel, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer
Schaumstoffauflage anliegend, dem natürlichen Schall aus
der Umwelt des Benützers den Zutritt zum Gehöreingang er
möglichend, gegenüber diesem angeordnet ist, und der
Frequenzbereich, den die gesamte elektroakustische Ein
richtung verstärkend überträgt, auf den Hörbereich über
1000 Hz beschränkt ist.
Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß
durch die Beschränkung des zu verstärkenden Frequenzbe
reiches auf Frequenzen über 1000 Hz die elektroakustischen
Wandler trotz Miniaturisierung in der Lage sind, eine
qualitativ hochwertige Übertragung sicherzustellen. Dadurch,
daß der Schallgeber gemäß der Erfindung der menschlichen
Ohrmuschel die Möglichkeit gibt, bei der Schallaufnahme
akustisch mitzuwirken, wird ein durchaus natürliches Klang
bild aufgenommen. Der Benützer eines erfindungsgemäßen
Brillengestells hört demnach die tiefen und mittleren
Frequenzen auf natürlichem Wege, die hohen und höchsten
Frequenzen hingegen verzerrungsfrei verstärkt aus dem
in der Nähe des Gehöreinganges angeordneten Schallgeber.
Da die hohen Frequenzen bekanntlicherweise in relativ
enger Bündelung von der Wandlermembran abgestrahlt werden,
das Richtmikrophon in Richtung zum Schallgeber kaum empfind
lich ist und sich auch die Verstärkung in Grenzen hält,
kommt es zu keiner akustischen Rückkopplung, wie dies
bei den Hörhilfen für Schwerhörige oft der Fall ist.
Da bei älteren Menschen der Hörverlust bei den
höchsten Frequenzen allgemein größer ist als bei den
tiefer liegenden, ist vorgesehen, daß die Verstärkung der
die Frequenzen des Hörbereiches über 1000 Hz verstärkenden
elektroakustischen Einrichtung spiegelbildlich zum Hör
verlust mit steigender Frequenz zunimmt. Um den Verlauf
der Hörverlustkurve individuell anpassen zu können, kann
überdies vorgesehen sein, daß die Steilheit des aus der
mit steigender Frequenz zunehmenden Verstärkung resultier
enden Frequenzganges regelbar ist. Hier kann beispiels
weise eine Schaltung verwendet werden, die der bei Hi-Fi-
Verstärkern meist vorgesehenen und als Fächerregler be
zeichneten Schaltung entspricht. Bei dieser Schaltung wird
die den Frequenzgang darstellende Linie tatsächlich um
einen beliebig wählbaren Punkt der Frequenzgangkurve ge
schwenkt, der miest bei 1000 Hz liegt. Anordnungen, wie
sie unter der Bezeichnung "Tonblende" bekannt sind, haben
für die Erfindung wenig Sinn, da sie je nach Einstellung
nur mehr oder weniger die hohen Frequenzen von oben herab
abschneiden.
Um die Wiedergabe der Frequenzen im Bereich über
1000 Hz bezüglich Lautstärke den individuellen Bedürf
nissen des Benützers des erfindungsgemäßen Brillengestells
anpassen zu können, kann, wie allgemein üblich, innerhalb
der elektronischen Einrichtung ein sogenannter Lautstär
keregler vorgesehen sein, der den im Brillenbügel ohnehin
schon geringen Raum für die elektronischen und elektro
akustischen Einrichtungen sowie für die Batterie einengt.
Bei der Erfindung kann gegebenenfalls auf einen solchen
Lautstärkeregler verzichtet werden, wenn man dafür sorgt,
daß der Abstand des Schallgebers vom Ohr verändert werden
kann. Da der vom Schallgeber ausgesendete Schalldruck
sehr rasch mit der Entfernung vom Ohr abnimmt, kann mit
der Möglichkeit, den Schallgeber in einem Bereich von ein
bis zwei Zentimeter vom Ohr in der Gebrauchsstellung zu
entfernen, bereits das Auslangen gefunden werden. Die Ge
fahr einer akustischen Rückkopplung zwischen Mikrophon
und Schallgeber ist, wie schon früher ausgeführt, inso
ferne nicht allzugroß, da ja nur hohe Frequenzen über
tragen werden, die vom Schallgeber stark gebündelt ab
gestrahlt werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß in
Richtung Schallgeber das am vorderen Bügelende eingebaute
Richtmikrophon in Richtung zum Wandler die geringste
Empfindlichkeit aufweist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
daher vorgesehen, daß die die Schallgeber enthaltenden
Bügelenden, die die Schallgeber enthaltenden Gehäuse, die
die Schallgeber tragenden Arme od. dgl. verstellbar bzw.
verschwenkbar sind. Zu diesem Zweck kann beispielsweise
das jeweils den Schallgeber enthaltende Bügelende aus
schon bei geringer Temperatur verformbaren Material be
stehen oder das einen Wandler enthaltende Gehäuse ge
lenkig mit dem Brüllenbügel verbunden sein, ebenso wie
ein gegebenenfalls vorgesehener Tragarm für den Schall
geber. Zweckmäßigerweise können zur gelenkigen Verbindung
von im wesentlichen starren Teilen Kugelgelenke verwendet
werden, so daß die Richtung des abgestrahlten Schalles in
der Gebrauchsstellung des erfindungsgemäßen Brillengestells
stets zum Gehöreingang einstellbar ist.
Der Gefahr einer akustischen Rückkopplung kann über
dies noch dadurch entgegengetreten werden, daß im Ver
stärkungsweg zwischen Richtmikrophon und Schallgeber
eine Einrichtung zur Verzögerung der Laufzeit vorgesehen
wird, die für im Bereich über 1000 Hz liegende Frequenzen
eine Laufzeitverzögerung aufweist, die angenähert der
Laufzeit eines akustischen Signals im freien Schallfeld
vom vorderen Bügelende bis zum Schallgeber im Bereich des
hinteren Bügelendes entspricht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen,
die Laufzeit innerhalb der elektronischen Einrichtung
zwischen Mikrophon und Schallgeber mit etwa 0,3 ms festzu
legen.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, im Bereich
des Gelenkes zwischen Bügel und Fassung einen mechanischen
Schalter einzubauen, der bewirkt, daß bei zusammengelegten
bzw. eingeklappten Bügeln die den Betriebsstrom liefern
den Batterien abgeschaltet werden.
Es ist selbstverständlich, daß eine Hörhilfe, die
lediglich das natürliche Hören unterstützt, nur in Stereo
ausführung sinnvoll ist. Infolge dessen ist auch das er
findungsgemäße Brillengestell beiderseits mit Bügeln aus
gestattet, deren elektronische und elektroakustische
Einrichtungen in der vorbeschriebenen Art ausgestattet
sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können der fol
genden Beschreibung an Hand der Zeichnung entnommen werden,
in der die
Fig. 1 und 2 Hörverlustkurven für Männer und
Frauen, abhängig vom Alter, zeigen,
Fig. 3 eine perspek
tivische Darstellung des erfindungsgemäßen Brillenge
stells ist, die
Fig. 4 und 5 Einzelheiten eines solchen
Brillengestells darstellen, und die
Fig. 6 und 7 das dem
natürlichen hören entsprechende Richtungshören mittels
des erfindungsgemäßen Billengestells erläutern.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Hörverlust
kurven für Männer (Fig. 1) und Frauen (Fig. 2) in Abhängig
keit vom Alter lassen erkennen, daß der Hörverlust sowohl
bei Männern als auch bei Frauen zwischen 50 und 60 Jahren
bei Frequenzen bis zu 1000 Hz praktisch konstant bleibt
und durchschnittlich nur etwa 10 db beträgt. Das heißt, daß
der ältere Mensch in diesem Frequenzbereich nur mehr ein
Drittel seiner Hörfähigkeit besitzt, die er in der Jugend
besessen hat. Da die Hörschwelle im jugendlichen Alter
aber sehr nieder liegt, hat eine Erhöhung derselben auf
das Dreifache (soviel sind 10 db), keine allzugroßen
Folgen. Man könnte immer noch recht gut hören, wenn sich
dieser Hörverlust gleichmäßig über den gesamten Hörbe
reich erstrecken würde. Leider ist dies jedoch nicht
der Fall, denn, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sinkt das
Hörvermögen schon im mittleren Alter mit steigender
Frequenz über 1000 Hz rapide ab. So beträgt beispiels
weise, wie aus den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, der
durchschnittliche Hörverlust bei 8 kHz für Menschen
zwischen 50 und 60 Jahren etwa 30 db, was ungefähr eine
auf ein Dreißigstel reduzierte Hörfähigkeit gegenüber dem
jugendlichen Gehör entspricht. Trotz dieses Umstandes
reicht ein solcher Zustand des menschlichen Gehörs je
doch noch immer weitgehend zur Verständigung im Alltag
aus, so daß kein unbedingter Zwang zur Benützung einer
der üblichen Hörhilfen besteht. Allerdings kann der
Betreffende kaum mehr in den vollen Genuß einer musikali
schen Darbietung kommen, da er die hohen Frequenzen, ins
besondere die charakteristischen Obertöne z. B. von Steich
instrumenten, kaum noch wahrnehmen kann. Schwierigkeiten
kann ein 50 bis 60 Jähriger auch dann haben, wenn er sich
in einer Gruppe von Personen befindet, von denen zwei oder
mehrere gleichzeitig sprechen. Um auch Menschen, die sich
in einer solchen Situation befinden, zu helfen, wurde die
in Fig. 3 dargestellte Hörhilfe in Form eines Brillenge
stells geschaffen, das in dieser Figur mit 1 bezeichnet
ist. Es besitzt zwei Brillenbügel 2, in denen jeweils die
gesamte elektronische und elektroakustische Einrichtung 3,
4, 6 untergebracht ist. Da beide Bügel 2 diesbezüglich
völlig gleich sind, wird im folgenden nur einer der Bügel 2
betrachtet. Im Prinzip weist die erfindungsgemäße Hörhilfe
dieselben Einrichtungen auf, wie die bekannten Hörhilfen,
also Mikrophon, Verstärker, Schallgeber und Batterien. Die
Unterschiede ergeben sich jedoch in der besonderen Anord
nung und Ausbildung bzw. Anordnung dieser Elemente. So ist
beispielsweise das Mikrophon 3, das in an sich bekannter
Weise unmittelbar am vorderen Bügelende angeordnet ist,
mit seiner Richtcharakteristik vorteilhafterweise nicht
parallel zur Symmetrieebene des Brillengestells ausge
richtet, sondern schließt mit dieser einen sich nach vor
ne öffnenden spitzen Winkel ein. Zusammen mit dem in
gleicher Weise am gegenüberliegenden Bügel 2 angeordneten
Mikrophon 3 ergeben beide Mikrophone zusammen einen
stereophonischen Schallempfänger, wie er an sich auch bei
der stereophonischen Übertragung von Schallereignissen
benützt wird. Der Unterschied besteht nur darin, daß sich
hier jeweils ein Mikrophon zusammen mit Verstärker und
Schallgeber in einem Brillenbügel befindet, also keine
offen liegenden Leitungen vorhanden sind. Das hintere
Bügelende trägt einen Fortsatz 9, mit dem der Brillen
bügel an der Ohrmuschel eingehängt wird. Der eigentliche
Brillenbügel endet jedoch in einem Gehäuse, das den Schall
geber 6 enthält. Diese Bauweise ist für die Erfindung nicht
zwingend, es kann beispielsweise auch eine Anordnung vor
gesehen werden, bei der sich der Brillenbügel in einer
Krümmung fortsetzt, und der elektroakustische Wandler, der
den Schall abgibt, kann in einem vom Bügel ausgehenden
Arm, einem armartigen Gehäuse od. dgl. untergebracht sein.
Wesentlich ist, daß der den Wandler 6 tragende bzw. ent
haltende Teil des Bügels 2 in der Gebrauchsstellung des er
findungsgemäßen Brillengestells den Gehöreingang nicht ab
schließt, sondern höchstens leicht am Ohr anliegt, denn
im Sinne der Erfindung soll ja auch der natürliche, unver
stärkte Schall aus der Umgebung des Benützers freien Zu
gang zum Ohr ohne Störung der Ohrresonanzen haben. In
Fig. 3 ist mit 4 der Verstärker und mit 5 die zur Strom
versorgung erforderliche Batterie bezeichnet. Wie bereits
eingangs erwähnt, ist es zur Verminderung der Neigung zur
akustischen Rückkopplung zwischen Mikrophon 3 und Schall
geber 6, insbesondere wenn eine höhere Verstärkung er
forderlich ist, zweckmäßig und vorteilhaft, die elektro
nische Einrichtung mit einer Vorrichtung zur Verzögerung
der Laufzeit zu versehen, so daß die von vorne kommenden
und unmittelbar in das Ohr eintretenden natürlichen Schall
wellen etwa gleichzeitig eintreffen, wie die vom weiter
vorne liegenden Mikrophon 3 aufgenommenen Schallsignale,
die vom Schallgeber 6 möglichst in derselben Phasenlage
abgestrahlt werden sollen, wie die vom Ohr direkt aufge
nommenen Schallwellen.
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, sinkt die
Empfindlichkeit des Ohres beim älteren Menschen bei
Frequenzen über 1000 Hz angenähert kontinuierlich ab. Um
dieser Tatsache Rechnung zu tragen, sind die elektro
nischen Einrichtungen so ausgelegt, daß ihre Verstärkung
mit steigender Frequenz in gleicher Weise zunimmt. Um die
Steilheit des aus der mit steigender Frequenz zunehmenden
Verstärkung resultierenden Frequenzganges den individuellen
Bedürfnissen des Benützers anzupassen, ist es zweckmäßig,
diesen Frequenzgang regelbar zu beeinflussen, und zwar
derart, daß er um einen Punkt im Bereich von 1000 Hz
schwenkbar mehr oder weniger steil eingestellt werden kann.
Derartige Schaltungen sind unter der Bezeichnung Fächer
regler bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
Um Batteriestrom zu sparen, ist es vorteilhaft, bei
den Gelenken 7 des Brillengestells, die die Fassung mit den
Bügeln 2 verbinden, mechanische Schalter in Miniaturaus
führung vorzusehen, die den Batteriestrom bei eingeklappten
Bügeln unterbrechen. In den Fig. 4 und 5 ist die Anordnung
eines solchen Schalters im Detail dargestellt. Betätigt
wird ein solcher Schalter durch einen Stift 8, der bei
eingeklapptem Bügel aus diesem hervortritt und den Batterie
stromkreis innerhalb des Bügels unterbricht.
In den Fig. 6 und 7 ist das dem natürlichen Hören
entsprechende Richtungshören mittels dem erfindungsgemäß
im Brillengestell angeordneten Richtmikrophon dargestellt.
Die einseitige Richtcharakteristik 11 der Mikrophone 3,
unterstützt durch die schallabschirmende Wirkung des
Kopfes des Benützers der Erfindung ermöglicht im Frequenz
bereich über 1000 Hz ein Hören, das, trotz eines gewissen
Hörverlustes bei den hohen Frequenzen, dem Hören mit einem
vollkommen gesunden Ohr entspricht.
In Fig. 7 ist dargestellt, daß die von einer Schall
quelle 12 ausgehenden Schallwellen sowohl an die Mikrophone
als auch an die Ohren des Benützers gelangen, so daß zum
natürlichen Richtungshören die Reflexionen des Raumes,
mit 13, 14, 15 und 16 bezeichnet, störungsfrei an die
Ohrmuschel gelangen und voll zur Wirkung kommen, als auch
die an die Mikrophone gelangenden Schallwellen im hohen
Frequenzbereich verstärkt und richtig raumbezogen den in
diesem Bereich vorhandenen Hörverlust korrigieren.
Infolge des technischen Fortschrittes in der Minia
turisierung elektronischer und elektroakustischer Einrich
tungen, z. B. von miniaturisierten Elektret-Kondensator
mikrophonen, integrierten Verstärkerschaltungen mit mini
malem Stromverbrauch und mit Kobalt/Samarium-Dauermagneten
ausgestatteten Miniaturschallgebern ist es möglich, die
Brillenbügel gemäß der Erfindung als massearme, raumsparende
Konstruktion auszubilden. Für den Miniaturschallgeber
können alle bekannten Wandlerprinzipe angewendet werden,
z. B. Elektret-Kondensatorsysteme.
Mit dem erfindungsgemäßen Brillengestell wurde demnach
eine Hörhilfe geschaffen, die dem älteren, jedoch für den
Alltag noch kein Hörgerät benötigenden Menschen die Möglich
keit gibt, unter Ausnützung seines noch vorhandenen Hörver
mögens genußvoll musikalischen Darbietungen zu folgen und
bei Konversationen, insbesondere bei denen mehrere Personen
beteiligt sind, die Aussagen einzelner Personen besser
zu erfassen.
In den Bügel könenn auch Solarzellen zum Betrieb ein
gebaut sein.
Claims (7)
1. Brillengestell zur Verbesserung des natürlichen
Hörens, dessen Bügel elektronische und elektroakustische
Einrichtungen enthalten oder tragen, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Bügel (2) des Brillengestells in an sich be
kannter Weise unmittelbar an seinem vorderen Ende ein Richt
mikrophon (3) aufweist, dessen Richtung maximaler Empfind
lichkeit zweckmäßig mit der durch die Mitte des Nasen
bügels verlaufenden Symmetrieebene des Brillengestells (1)
einen nach vorne sich öffnenden spitzen Winkel einschließt
und der elektroakustische Schallgeber (6) in an sich be
kannter Weise am hinteren Ende des Bügels (2) an einem
vom Bügel ausgehenden Arm, einem armartigen Gehäuse
angeordnet ist und in der Gebrauchsstellung, höchstes
sanft nur an Teilen der Ohrmuschel, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung einer Schaumstofflage anliegend, dem
natürlichen Schall aus der Umwelt des Benützers weitgehend
den Zutritt zum Gehöreingang ermöglichend, gegenüber die
sem angeordnet ist und der Frequenzbereich, den die gesamte
elektroakustische Einrichtung verstärkend überträgt, auf
den Hörbereich üer 1000 Hz beschränkt ist.
2. Brillengestell nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstärkung der die Frequenzen des Hör
bereiches über 1000 Hz verstärkenden elektroakustischen
Einrichtung mit steigender Frequenz zunimmt.
3. Brillengestell nach den Ansprüchen 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß die den Frequenzbereich über
1000 Hz verstärkend übertragende elektronische Einrich
tung jedes Bügels (2) eine Einrichtung zur Verzögerung
der Laufzeit zwischen Mikrophon (3) und Schallgeber (6)
aufweist, die für im Bereich über 1000 Hz liegende
Frequenzen eine Laufzeitverzögerung aufweist, die ange
nähert der Laufzeit eines akustischen Signals im freien
Schallfeld vom vorderen Bügelende bis zum Schallgeber (6)
im Bereich des hinteren Bügelendes entspricht.
4. Brillengestell nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzögerung der Laufzeit innerhalb der
elektronischen Einrichtung zwischen Mikrophon (3) und
Schallgeber (6) etwa 0,3 ms beträgt.
5. Brillengestell nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steilheit des aus der mit steigender
Frequenz zunehmenden Verstärkung resultierenden Frequenz
ganges regelbar ist.
6. Brillengestell nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Schallgeber (6) enthaltenden Bügelenden, die Schallgeber (6)
enthaltenden Gehäuse, die Schallgeber tragenden Arme
verstellbar oder verschwenkbar am jeweiligen
Brillenbügel ausgebildet sind.
7. Brillengestell nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen
Bügelende jedes Bügels (2) ein mit dem Fassungsteil für
die Gläser zusammenwirkender Schalter vorgesehen ist,
wobei z. B. dessen bewegliches Organ in Form eines Stiftes (8)
aus dem Bügel (2) im Bereich des Gelenkes (7) vorsteht.
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