DE3523137C1 - Verfahren zum Aufblasen und Fluorieren eines Kunststofftanks - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Blasformen und Fluorieren eines Kunststofftanks nach dem Oberbegriff des Anspruchs.

Bei einem derartigen bekannten Verfahren (DE-OS 29 24 797) enthält das eingesetzte Blasgas neben Inertgas 0,1 —10 Vol-% Fluor. Zwar wird hierdurch sichergestellt, daß der Vorformling zur Anlage an die Innenkontur aufgeweitet wird und daß gleichzeitig eine impermeable Innenschicht entsteht. Nachteilig hat sich jedoch bemerkbar gemacht, daß diese Lehre in keinerlei Weise die Toxizität und die korrosiven Eigenschaften von Fluor berücksichtigt. Gerade beim Einsatz von hydraulischen Vorrichtungen zum Öffnen und zum Schließen der Blasformen ist die Gefahr besonders groß, daß schädliche Fluormengen unbemerkt die Blasform verlassen, wenn beispielsweise der Kunststofftank undicht ist oder wenn die hydraulische Verriegelung der Blasform versagt.

Auch der weitere Stand der Technik, gemäß US-PS 28 11 468, DE-PS 19 05 094, DE-PS 24 01 948 und DE-AS 26 44 508, der sich mit ähnlichen Verfahren beschäftigt, läßt beim Arbeiten mit Fluor Sicherheitsvorkehrungen vermissen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren derart zu verbessern, daß Fluor-Schäden für Personal und Maschinen mit Sicherheit vermieden werden.

Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch gekennzeichnete Verfahren gelöst.

Erfindungsgemäß wird also zunächst einmal statt bzw. in Ergänzung einer hydraulischen Zuhaltung eine mechanische Verriegelung zur Formsicherung vorgesehen. Gleichzeitig wird das Blasverfahren in drei Stufen unterteilt, nämlich in eine erste Stufe des Aufblasens, die nur mit Inertgas durchgeführt wird, das keinerlei Fluoranteil besitzt. Diese Stufe wird bis zu einem Druck zwischen 2 und 4 bar, insbesondere 3 bar durchgeführt, woran sich Sicherheitskontrollen als zweite Stufe anschließen, die einerseits die mechanische Verriegelung und andererseits die Druckkonstanz überprüfen. Sollte zu diesem Zeitpunkt festgestellt werden, daß Druckverluste auftreten, kann das Verfahren noch abgebrochen werden, ohne daß schädliches Fluor die Form verläßt. Erst im Anschluß an diese Sicherheitskontrollen wird dann in einer dritten Stufe das Fluor-Inertgas-Gemisch in die Blasform eingeleitet, wodurch dann die impermeable Innenschicht erzeugt wird. Die erfindungsgemäße Dreistufigkeit führt zuverlässig zur gewünschten Betriebssicherheit.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Figuren erläutert. Es zeigt:

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens und ίο Fig.2 eine Kurvendarstellung des Druckverlaufes beim Aufblasen eines Kunststofftanks.

Je ein Druckbehälter 10 bzw. 12 für das F₂/N₂-Gemisch und für den reinen Stickstoff ist über eine eigene Leitung 11 bzw. 13 mit einer Mischstation 14 verbunden. Zunächst wird diese Mischstation 14 in einer ersten Stufe ausschließlich mit reinem Stickstoff aus dem Druckbehälter 12 über die Leitung 13 beliefert. Das reine N₂ gelangt dann über Leitungen 15 und 17 zu einer Blasanlage 18 mit einer nicht dargestellten Blasform. Ein nicht dargestelltes Manometer in der Blasanlage 18 ist mit einem Anzeigegerät 19 in einem Ventile-Schaltpult 16 verbunden, wo der jeweils herrschende Druck abgelesen werden kann. Sobald der Druck 3 bar erreicht hat, wird ein nicht dargestelltes Ventil, das die Stickstoffzufuhr steuert, geschlossen.

Zu diesem Zeitpunkt wird dann kontrolliert, ob der Druck konstant bleibt und ob die Blasform einwandfrei mechanisch verriegelt ist. Erst wenn dieser Druck konstant bleibt, also der nicht dargestellte Kunststofftank offensichtlich dicht ist, setzt eine zweite Stufe ein, nämlich das Blasen mit dem Fluor-Stickstoffgemisch, wobei der Fluoranteil etwa 1% beträgt. Die Mengenangaben hinsichtlich Fluor sind in keiner Weise kritisch, sondern lassen sich im breiten Rahmen variieren. Die Steuerung der zweiten Stufe erfolgt wiederum vom Ventile-Schaltpult 16. In der zweiten Stufe wird der Kunststofftank bis ca. 10 bar aufgeblasen, wobei sich dann im Inneren des Kunststofftanks eine Schicht aus fluoriertes Polyäthylen ausbildet, die die gewünschte Impermeabilität bezüglich Lösungsmittel besitzt. Der Druck von etwa 10 bar wird dann über einen Zeitraum von etwa 30 Sekunden aufrechterhalten. Daran anschließend wird das Gasgemisch aus der Blasform über Leitungen 20, 21 abgesaugt, die zu einem Kalksteinnaßfilter führen, wo die Fluoranteile absorbiert werden.

Die Blasform wird im Anschluß daran mehrfach mit reinem Stickstoff aus dem Druckbehälter 12 kommend oder mit getrockneter Luft gespült. Evtl. noch vorhandene Reste an Fluor, die beim Öffnen der Blasform entweichen könnten, werden durch einen Schlauch 23 abgesaugt.

In Fig.2 ist schematisch der Druckverlauf über 120 Sekunden gezeigt, wobei die einzelnen Verfahrensschritte angegeben sind. Die Sicherheitskontrollen werden danach bei ca. 3 bar durchgeführt. Das Einleiten des Fluor-Stickstoffgemisches erfolgt erst ab 4 bar.

Im einzelnen wird die erste Stufe 1 in folgende Schritte aufgeteilt:

a) Stickstoff-Spülen des Schlauches,

b) Stickstoff-Vorblasen des Schlauches,

c) Schließen der Blasform,

d) Erstes Vorblasen mit Stickstoff von unten,

e) Zweites Vorblasen mit Stickstoff von unten.

In der zweiten Stufe 2 erfolgt dann die Sicherheitskontrolle der Dichtigkeit des Systems mittels Überprüfung der Druckkonstanz, sowie die Kontrolle der Werk-

zeugverriegelung. Schließlich wird in der dritten Stufe 3 der Druck bis auf ca. 10 bar gesteigert, wobei gleichzeitig das Fluor-Inertgasgemisch eingeleitet wird. Die dritte Stufe 3' stellt daran anschließend das Druckhalten bei ca. 10 bar für einen Zeitraum von ca. 30 Sekunden dar. Dann wird zum Abschluß mehrfach mit Stickstoff oder Trockenluft gespült, wie dieses durch den Verlauf 4 der Kurve angedeutet ist.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Blasformen und Fluorieren eines Kunststofftanks, bei dem ein Vorformling durch den Blasdruck eines Inertgases bis zum Anliegen an die Innenkontur einer geschlossenen. Blasform zu dem Kunststofftank aufgeweitet und bei dem die Innenschicht durch Einleiten eines Fluor-Inertgas-Gemisches behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufweiten und dem Erreichen von 2 bis 4 bar Blasdruck in einer zweiten Stufe zur Dichtigkeitskontrolle der Einrichtung der Kunststofftank auf Druckkonstanz geprüft sowie die Verriegelung der vor dem Blasformen mechanisch verriegelten Blasform kontrolliert wird und daß anschließend daran in einer dritten Stufe das Einleiten des Fluor-Inertgas-Gemisches in den Kunststofftank erfolgt.