DE3540787C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Unterflur-Führungsschienengarnitur für Schubladen, mit, an der Schublade beidseitig angeordnet, je einer ladenseitigen Ausziehschiene und je einer korpusseitigen Tragschiene, wobei die Last der Schublade über zylindrische Laufrollen übertragen wird, die in einem Laufwagen gelagert und nebeneinander angeordnet sind und zumindest annähernd in einer horizontalen Ebene liegen, wobei die Laufwagen mit Arretierklinken od. dgl. versehen sind, die sie bei getrennten Trag- und Ausziehschienen in einem der Schienenpaare sichern.

Derartige Führungsschienengarnituren finden im modernen Möbelbau, insbesondere im Küchen- und Büromöbelbau, vielfältige Verwendung.

Ihre Aufgabe ist es, das Herausziehen und Hereinschieben einer Schublade oder eines Fachbrettes zu erleichtern, es stockungsfrei zu gestalten und die Schublade oder das Fachbrett im teilweise aus dem Korpus herausgeschobenen bzw. -gezogenen Zustand kippsicher zu halten.

Abgesehen davon, daß sie diese Aufgabe erfüllen, werden an Führungsschienengarnituren noch folgende Anforderungen gestellt. So sollten sie den Tragraum der Schublade nicht oder nicht sehr beeinträchtigen, d. h. es soll in der Breite der Schublade möglichst wenig Raum verlorengehen.

Des weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Laufwagen möglichst von der Schublade abgedeckt wird, wodurch er vor übermäßiger Verschmutzung geschützt ist. Dies bringt nicht nur optische Vorteile, sondern es sichert auch die Funktion der Führungsschienengarnitur über eine lange Betriebsdauer.

Es ist bekannt, die Seitenwände der Schublade aus Kunststoffmaterial herzustellen, beispielsweise zu extrudieren. Es ist weiters bekannt, die Ausziehschienen der Führungsgarnitur und die Laufwägen in die Schubladenwand hineinzuversetzen und es ist weiters bekannt, die Ausziehschienen und die Laufwägen mittels einer herabgezogenen Blende nach außen hin abzudecken.

Ein Beispiel für eine Unterflur-Führungsschienengarnitur, d. h. eine Führungsschienengarnitur, bei der die Schienen unterhalb des Schubladenbodens angeordnet sind, ist der AT-PS 3 62 899 des gleichen Anmelders zu entnehmen. Eine derartige Führungsschienengarnitur hat den Vorteil, daß sie sehr platzsparend im Möbel integriert werden kann und insbesondere die Breite der Schubladen nicht beeinträchtigt.

Weitere Beispiele derartiger Führungsschienengarnituren sind in der DE-OS 30 07 476 und der DE-OS 30 44 884 beschrieben. Diese Führungsschienengarnituren haben den Nachteil, daß das Gleichgewicht nur im Zusammenwirken zwischen den Führungsgarnituren auf der rechten und auf der linken Seite der Schublade gegeben ist. Dieses Zusammenwirken kann durch eine ungünstige Lastverteilung innerhalb der Schublade, wenn also auf die Führungsschienen ein stark unterschiedlicher Druck ausgeübt wird, empfindlich gestört werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Führungsschienengarnitur so zu verbessern, daß auch bei sehr schweren Schubladen mit ungünstiger Lastverteilung ein ruhiger Lauf und eine gute seitenstabile Führung erzielt wird.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Laufsteg der Tragschiene ein U mit an beiden Seiten abstehenden horizontalen Randstegen beschreibt, wobei die Laufrollen in dem Laufwagen in Draufsicht im wesentlichen im Quincunx angeordnet sind, wobei die mittlere Rolle im U-förmigen Kanal und die äußeren Rollen unterhalb der horizontalen Randstege ablaufen und daß die Ausziehschienen die Laufwagen C-förmig umfassen.

Die erfindungsgemäße Führungsschienengarnitur unterschneidet sich von den Garnituren gemäß dem entgegengehaltenen Stand der Technik dadurch, daß die Schienen und die Laufwägen jeder Seite der Schublade in sich im Gleichgewicht sind, und zwar unabhängig von den Garniturteilen an der anderen Seite.

Bei der erfindungsgemäßen Führungsschienengarnitur bringt eine unterschiedliche Verteilung der Last in der Schublade keine Änderung des Fahrverhaltens mit sich.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen eingehend beschrieben. Die

Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Schublade mit einer erfindungsgemäßen Führungsschienengarnitur; die

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Seite der Führungsschienengarnitur; die

Fig. 3 zeigt den gleichen Querschnitt bei einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; die

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Tragschiene; die

Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine Seite einer Führungsschienengarnitur im ausgezogenen Zustand; die

Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine Seite einer Führungsschienengarnitur; die

Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Führungsschienengarnitur im zusammengeschobenen Zustand; die

Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die Führungsschienengarnitur im zusammengeschobenen Zustand; die

Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt durch den Laufwagen; die

Fig. 10 zeigt eine Draufsicht auf den Laufwagen, und die

Fig. 11 zeigt eine Stirnansicht des Laufwagens.

Die erfindungsgemäße Führungsschienengarnitur weist in herkömmlicher Art und Weise auf beiden Seiten der Schublade 1 je eine ladenseitige Ausziehschiene 2 und eine korpusseitige Tragschiene 3 auf. Zwischen der Tragschiene 3 und der Ausziehschiene 2 ist jeweils ein Laufwagen 4 angeordnet. Die Ausziehschienen 2 sind jeweils unter dem Schubladenboden bei der Seitenwand der Schublade angeordnet. Die Laufwagen 4 sind liegend angeordnet, d. h. die Laufrollen 5, 5′ befinden sich nicht übereinander sondern nebeneinander.

Durch diese Ausführung ist die erfindungsgemäße Führungsschienengarnitur sehr niedrig und beansprucht nur sehr wenig Raum in der Höhe des Möbels.

Der Führungssteg 6 der Tragschiene 3 ist, wie aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich, im Querschnitt U-förmig und weist zwei nach außen abstehende, horizontale Randstege 7 auf. Die Laufrollen 5, 5′ des Laufwagens 4 laufen einerseits im vom U-Profil gebildeten Kanal ab (die Laufrolle 5′) und andererseits unterhalb der Horizontalstege 7 (die Laufrollen 5). Im Ausführungsbeispiel ist der Laufwagen 4 mit vier Laufrollen 5 versehen, die an seinen Eckpunkten angeordnet sind, und einer in etwa in der Mitte des Laufwagens 4 angeordneten Laufrolle 5′. Die Laufrolle 5′ hat einen größeren Durchmesser als die Laufrollen 5.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 ist der Laufsteg 6 der Tragschiene 3 mit den Befestigungswinkeln 8 fix verschweißt. Die Tragschiene 3 und der Laufwagen 4 sind wesentlich schmaler als die Ausziehschiene 2, so daß die Schublade 1 zur Seite verschoben werden kann und so ein Toleranzausgleich möglich ist.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 sind die Tragschiene 3, der Laufwagen 4 und die Ausziehschiene 2 in der Breite relativ genau aufeinander abgestimmt, d. h. es ist keine seitliche Verschiebung zwischen der Ausziehschiene 2 und der Tragschiene 3 möglich. In diesem Fall ist es vorteilhaft, daß, wie in der Fig. 4 gezeigt, der Laufsteg 6 der Tragschiene 3 verstellbar am Befestigungswinkel 8 gehalten ist. Diese Verstellbarkeit muß jedoch nur während der Montage des Möbels gegeben sein. So kann z. B., wie in der Fig. 4 gezeigt, der Laufsteg 6 einen sich in der Richtung der Breite der Schublade erstreckenden Längsschlitz 9 aufweisen, durch den eine Niete 10 ragt, die im Befestigungswinkel 8 gelagert ist. Dadurch kann der Laufsteg 6 in der Richtung des Doppelpfeiles B einjustiert werden. Nach erfolgter Einjustierung wird der Laufsteg 6 endgültig am Befestigungswinkel vernietet.

Es genügt, einen derartigen Toleranzausgleich nur an einer Seite der Schublade vorzusehen. An der anderen Seite der Schublade ist der Laufsteg 6 vorteilhaft fest mit dem Befestigungswinkel verbunden, beispielsweise verschweißt.

Die Ausziehschienen 2 können sowohl unterhalb der Schubladeseitenwand als auch, wie in der Fig. 2 gezeigt, im Winkel zwischen der Schubladenseitenwand und dem Schubladenboden angeordnet sein.

Die erfindungsgemäße Ausbildung des Profils der Tragschienen 3 und die Anordnung der Laufrollen 5, 5′ in den Laufwägen 4 ergibt eine optimale Stabilität der Führungsschienengarnitur.

Um die seitliche Führung zu verbessern, sind im gezeigten Ausführungsbeispiel in dem Laufwagen 4 seitliche Ausgleichsrollen 11 angeordnet.

Die Tragschienen 3 und die Ausziehschienen 2 sind mit Anschlägen 12, 13, 14 für die Laufwägen 4 versehen, die der Führung der Laufwägen 4 dienen.

Jeder Laufwagen 4 weist eine Klinke 15 auf, die zwei Schenkel 15′ aufweist, die bei normaler Funktion der Führungsschienengarnitur an der Oberseite der Horizontalstege 7 entlanggleiten.

Wird die Schublade 1 aus dem Möbelkorpus gänzlich herausgenommen, d. h. die Ausziehschienen 2 werden von den Tragschienen 3 getrennt, dann rastet die Klinke 15 mit ihrer Arretiernase 16 in einer Ausnehmung 17 in der Ausziehschiene 2 ein und der jeweilige Laufwagen 4 ist in der Ausziehschiene 2 gesichert und kann mit dieser aus der Tragschiene 3 herausgezogen werden.

Beim Einschieben der Schublade 1 in den Möbelkorpus, d. h. beim Einführen der Ausziehschienen 2 in die Tragschienen 3, werden die Laufwagen 4 automatisch entriegelt.

An den vorderen Enden der Ausziehschienen 2 sind in herkömmlicher Weise Auflaufböcke 18 vorgesehen, die ein Kippen der eingeschobenen Schublade 1 verhindern, und gegebenenfalls auch eine Höhenausrichtung der Schublade 1 möglich machen.

Wie aus den Fig. 5 und 7 ersichtlich, sind die Laufstege 6 der Tragschienen 3 jeweils mit einem nach hinten abgeschrägten Bereich ausgestattet, der den Einlauf 19 bildet. Durch diesen Einlauf 19 wird eine nicht vollständig geschlossene Schublade 1 von ihrem Eigengewicht in den Möbelkorpus 1 hineingezoben.

Wie bereits erwähnt, sind die Laufrollen 5, 5′ vorzugsweise aus Kunststoff, so daß die Führungsschienengarnitur keiner Schmierung bedarf und fettfrei bleiben darf, was ein nicht unbeachtlicher Vorteil ist. Die Schienen 2, 3 sind vorteilhaft kunststoffbeschichtet.

Claims (3)

1. Unterflur-Führungsschienengarnitur für Schubladen mit an der Schublade beidseitig angeordnet, je einer ladenseitigen Ausziehschiene und je einer korpusseitigen Tragschiene, wobei die Last der Schublade über zylindrische Laufrollen übertragen wird, die in einem Laufwagen gelagert und nebeneinander angeordnet sind und zumindest annähernd in einer horizontalen Ebene liegen, wobei die Laufwagen mit Arretierklinken od. dgl. versehen sind, die sie bei getrennten Trag- und Ausziehschienen in einem der Schienenpaare sichern, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufsteg (6) der Tragschiene (3) ein U mit an beiden Setien abstehenden horizontalen Randstegen (7) beschreibt, wobei die Laufrollen (5, 5′) in dem Laufwagen (4) in Draufsicht im wesentlichen im Quincunx angeordnet sind, wobei die mittlere Rolle (5′) im U-förmigen Kanal und die äußeren Rollen (5) unterhalb der horizontalen Randstege (7) ablaufen und daß die Ausziehschienen (2) die Laufwagen (4) C-förmig umfassen.

2. Unterflur-Führungsschienengarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Rolle (5′) einen größeren Durchmesser als die äußeren Rollen (5) hat.

3. Unterflur-Führungsschienengarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufsteg (6) der Tragschiene (3) seitenverstellbar von einem Befestigungswinkel (8) od. dgl. gehalten ist.