DE3607345A1 - Magneto-optisches lichtschaltelement und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Magneto-optisches lichtschaltelement und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein magneto-optisches Lichtschaltelement
mit aus einer auf einem magnetisch nicht geordneten,
optisch transparenten, in (111)-Richtung orientierten
Granatsubstrat angebrachten epitaxialen Schicht auf Basis
von Wismut-substituiertem Seltenerdmetall-Eisen-Granat
gebildeten Inseln, mit auf den Inseln angebrachten integrierten
Heizwiderständen und mit einer, die Inseln umschließenden
Spule, wobei die epitaxiale Schicht aus einer
Schmelze gezüchtet ist, die als Flußmittel Bleioxid und
Boroxid enthält.
Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen magneto-optischen Lichtschaltelementes
sowie seine Verwendung.
Die Verarbeitung von Texten, Graphiken und Bildern wird in
steigendem Maße mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung
durchgeführt. Zur Ausgabe der Information sind
schnelle hoch auflösende Drucker wie z. B. elektrophotographische
Drucker bekannt mit optischen Druckköpfen.
Aus der Technischen Information 84 07 16 der Firma Valvo
ist ein magneto-optisches Lichtschaltmodul bekannt, das
sich gut zum Aufbau derartiger kompakter optischer Druckköpfe
mit hoher Auflösung eignet.
Die bekannten Module enthalten eine Reihe punktförmiger
Lichtschaltelemente, die, voneinander unabhängig, auf
thermomagnetischem Weg zwischen einem lichtdurchlässigen
und einem lichtundurchlässigen Zustand hin- und hergeschaltet
werden können.
Bei der Herstellung der Lichtschaltelemente wird von einem
in (111)-Richtung orientiertem einkristallinen Substrat
aus substituiertem Gadolinium-Gallium-Granat ausgegangen.
Auf dieses Substrat wird durch Epitaxie eine Schicht aus
Wismut-substituiertem Seltenerdmetall-Eisen-Granat der
qualitativen Zusammensetzung (Gd,Bi)3(Fe,Ga,Al)5O12
aufgebracht. Derartige Schichten und Substrate sind aus
J. Cryst. Growth 64 (1983), Seiten 275 bis 284 bekannt. Um
einzelne Lichtschaltelemente zu erhalten, wird der größte
Teil der zunächst das gesamte Substrat bedeckenden magneto-
optischen Schicht mit Hilfe eines photolithographischen
Masken-Ätzprozesses entfernt, so daß nur einzelne Inseln
übrig bleiben. Jede Insel bildet die Basis für ein Lichtschaltelement.
Der Zwischenraum zwischen den Lichtschaltelementen
wird durch einen weiteren Maskenprozeß mit einer
lichtundurchlässigen Schicht bedeckt. Licht kann damit nur
durch die Lichtschaltelemente hindurchtreten. Während nun
das Substrat magnetisch nicht geordnet und optisch inaktiv
ist, weist die magneto-optische
Schicht eine spontane Magnetisierung auf, welche sich aufgrund
der nicht statistischen Verteilung der Wismutionen
im Kristallgitter immer senkrecht zur Schichtfläche ausrichtet,
also nur zwei Richtungen einnehmen kann: entweder
parallel oder antiparallel zur Schichtnormalen.
Fällt durch diese Schicht linear polarisiertes Licht,
wird, in Abhängigkeit von der Magnetisierungsrichtung, die
Schwingungsebene dieses Lichtes im oder entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht infolge des Faradayeffektes. Diese Drehung
der Schwingungsebene wird durch eine Polarisationsoptik
in eine Helligkeitsmodulation des Lichtes überführt.
Dazu ist die Schicht zwischen zwei polarisierenden Folien
angeordnet, also Folien, die nur Licht einer bestimmten
Schwingungsebene hindurchlassen. Die erste Folie (Polarisator)
dient zur Ausfilterung von linear polarisiertem
Licht aus dem einfallenden Licht und die zweite Folie
(Analysator) zur Blockierung des Lichtes einer der Schwingungsebenen
am Ausgang. Licht mit der zur anderen Magnetisierungsrichtung
gehörenden Schwingungsebene wird entsprechend
durch die Lichtschaltelemente hindurchgelassen.
Ein Umschalten der Magnetisierungsrichtung führt damit zu
einem Übergang von dem lichtundurchlässigen Zustand
zum lichtdurchlässigen oder umgekehrt.
Innerhalb eines Lichtschaltelementes stellt sich stets eine
einheitliche Magnetisierungsrichtung ein, solange die
Abmessungen des Lichtschaltelementes eine kritische Größe
von etwa 500 µm nicht überschreiten, bei Lichtschaltelementabmessungen
im Bereich von etwa 100 µm, wie sie für
Druckkopfanwendungen benutzt werden, ist die
Richtung der Magnetisierung außerordentlich stabil.
Andererseits ist die Richtungsstabilität der Magnetisierung
temperaturabhängig, bei Temperaturen über 150°C sinkt
sie stark ab. Dieser Effekt wird zum Schalten ausgenutzt.
In einer Ecke jedes Lichtschaltelementes wird dazu ein
Widerstandselement in Dünnfilmtechnik aufgebracht und über
ein Leiterbahnnetzwerk mit einer Treiberelektronik verbunden.
Außerdem wird eine Spule aus einer einfachen Drahtwindung
so angeordnet, daß sie alle Lichtschaltelemente
einer Lichtschaltzeile umschließt. Zum Schalten eines
Lichtschaltelementes wird über den Widerstand ein Stromimpuls
von typischerweise 15 µs Dauer geführt. Im Bereich
dieses Widerstandselementes (Heizelement) steigt dadurch
die Temperatur auf über 150°C an, so daß die Stabilität
der Magnetisierung im Material unterhalb des Widerstandselementes
stark absinkt. Mit der Spule wird dann ein Magnetfeld
von etwa 20 ka/m für eine Dauer von etwa 10 µs
eingeschaltet. Unter der Wirkung dieses Feldes richtet
sich die Magnetisierung im aufgeheizten Bereich nach dem
äußeren Magnetfeld aus. Damit ist ein "Keim" für eine neue
magnetische Domäne gebildet. Diese bläht sich unter der
Wirkung des noch für einige Mikrosekunden eingeschalteten
Magnetfeldes auf, bis sie das gesamte Lichtschaltelement
überdeckt und damit wieder einheitlich magnetisiert.
Für die Funktion eines derartigen Lichtschaltelementes ist
neben der Größe der Faradaydrehung, der Kompensationstemperatur
und der Gitterkonstante der epitaxialen Schicht
die sogenannte uniaxiale magnetische Anisotropie K u des
Schichtmaterials von ausschlaggebender Bedeutung. In
(111)-Richtung gewachsene Epitaxieschichten von Wismutsubstituiertem
Yttrium- oder Gadolinium-Eisen-Granat weisen
erfahrungsgemäß eine starke positive wachstumsinduzierte
Anisotropie K u auf, deren Größe bei Schichten, die aus einer
gegebenen Schmelze abgeschieden wurden, mit dem Wismutgehalt
zunimmt. Positive Werte für die Anisotropie K u
sorgen dafür, daß der Magnetisierungsvektor senkrecht zur
Schichtebene ausgerichtet ist, wie es für die Funktion des
beschriebenen Lichtschaltelementes erforderlich ist. Andererseits
muß beim thermomagnetischen Schaltprozeß die
Kraft, die die Magnetisierung an ihre Vorzugsrichtung
bindet, durch ein äußeres Magnetfeld überwunden werden.
Dieses sogenannte Magnetschaltfeld ist bei dem bisher für
die Herstellung der bekannten Lichtschaltelemente benutzten
Material so groß, daß es nur von einer in Hybridtechnik
um die magneto-optischen Inseln herumgeführten Drahtspule,
nicht jedoch von einer integrierten Spule erzeugt
werden kann wegen ihres zu geringen Querschnittes und der
damit verbundenen erhöhten Stromdichte.
Durch den gesonderten Arbeitsgang zur Herstellung der Spule
werden magneto-optische Lichtschaltelemente teuer in
der Herstellung und die Ansteuerelektronik zur Erzeugung
der erforderlichen hohen Ströme ist relativ aufwendig. Ein
weiterer Nachteil der Verwendung einer gesonderten Drahtspule
ist, daß die Schaltgeschwindigkeit der einzelnen
Lichtschaltelemente durch die entstehende Verlustleistung
im Spulendraht auf 2 kHz Zeilenfrequenz begrenzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
genannte magneto-optische Lichtschaltelement derart zu
verbessern, daß dessen wachstumsinduzierte uniaxiale
Anisotropie K u , die das Schaltverhalten des
magneto-optischen Lichtschaltelementes bestimmt, bei
gleichbleibender Faradaydrehung erniedrigt wird und dessen
Herstellung stark vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Boranteil der für die Züchtung der epitaxialen Schicht
eingesetzten Schmelze im Bereich von 12,7 bis 25 Atom%
(Kationenanteil) liegt und daß die Spule als integrierte
Spule ausgebildet ist.
Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen magneto-
optischen Lichtschaltelementes ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem magnetisch nicht geordneten, optisch
transparenten, in (111)-Richtung orientierten Granatsubstrat
eine epitaxiale Schicht aus einer Schmelze auf Basis
von Wismut-substituiertem Seltenerdmetall-Eisen-Granat mit
einem Boranteil im Bereich von 12,7 bis 25 Atom% (Kationenanteil)
abgeschieden wird, daß aus der epitaxialen
Schicht mit Hilfe eines photolithographischen Prozesses
Inseln gebildet werden, daß auf jeder Insel ein integrierter
elektrischer Heizwiderstand angebracht wird und daß
anschließend auf dem Substrat eine die Inseln umschließende
integrierte Spule ausgebildet wird.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß epitaxiale
magneto-optische Schichten in einem thermo-magnetischen
Schaltprozeß mit geringeren Magnetschaltfeldern zu
schalten sind, wenn die wachstumsinduzierte uniaxiale Anisotropie
erniedrigt wird und daß die relativ hohen Werte
für die wachstumsinduzierte magnetische Anisotropie K u ,
die die bekannten magneto-optischen, in (111)-Richtung
orientierten Epitaxieschichten aus Wismut-substituiertem
Seltenerdmetall-Eisen-Granat aufweisen, wesentlich erniedrigt
werden können, wenn der Schmelze, aus der die epitaxiale
magnetische Granatschicht gezüchtet wird, als
Flußmittel neben Bleioxid Boroxid zugesetzt wird, wobei
der Borgehalt jedoch gegenüber dem Borgehalt der bekannten
Schmelzen erhöht ist. Die Werte für die Faradaydrehung und
die Kompensationstemperatur sind bei den erfindungsgemäßen
magneto-optischen Schichten trotz des erhöhten Boranteils
in der gleichen Größe wie bei den bekannten, aus Schmelzen
mit niedrigerem Boranteil gezüchteten Schichten.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß aufgrund der verringerten uniaxialen
Anisotropie des magneto-optischen Granatmaterials unter
Beibehaltung der bekannten hohen Werte für die Faradaydrehung
ein relativ schwaches äußeres Magnetschaltfeld
ausreicht, um die Kraft, die die Magnetisierung an ihre
Vorzugsrichtung bindet, bei einem thermomagnetischen
Schaltprozeß zu überwinden. Ein solches Magnetschaltfeld
kann von einer integrierten, durch einen photolithographischen
Prozeß auf das Substrat aufgebrachten Spule erzeugt
werden. Durch die Möglichkeit, eine integrierte Spule anwenden
zu können, ergibt sich der insbesondere für eine
Großserienfertigung erhebliche Vorteil, daß mindestens
sechzig Zeilen mit jeweils mehr als 500 magneto-optischen
Lichtschaltelementen gleichzeitig mit einer Spule versehen
werden können, was die Produktionskosten erheblich erniedrigt.
Außerdem kann wegen der günstigeren Geometrie (geringere
Abstände zu den Lichtschaltelementen) einer integrierten
Dünnschichtspule im Vergleich zu einer Drahtspule ein gewünschtes
Magnetschaltfeld mit weniger als 50% des bei Betrieb
einer Drahtspule erforderlichen Spulenstroms erzeugt
werden; wegen der dadurch geringeren Verlustleistung einer
integrierten Spule wird die unerwünschte Erwärmung der
Lichtschaltelemente vermindert.
Wegen der verringerten wachstumsinduzierten magnetischen
Anisotropie ergibt sich der weitere Vorteil einer zusätzlichen
Erniedrigung des Spulenstroms.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben und die Erfindung wird in ihrer Wirkungsweise
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a Schnitt und Draufsicht auf ein Substrat mit
Lichtschaltelementen mit externer Drahtspule (Stand der
Technik).
Fig. 1b Schnitt und Draufsicht auf ein Substrat mit
Lichtschaltelementen mit integrierter Dünnschichtspule gemäß
der Erfindung.
Fig. 2 Graphische Darstellung der Heizleistung in Abhängigkeit
von Strom in einer externen Drahtspule
- a) für ein magneto-optisches Lichtschaltelement gemäß der Erfindung und
- b) für ein magneto-optisches Lichtschaltelement nach dem Stand der Technik.
Wismut-substituierte Gadolinium-Eisen-Granat-Schichten
wurden auf in (111)-Richtung orientierten Calcium-Magnesium-
Zirkonium-substituierten Gadolinium-Gallium-Granat-
Substraten (GGCMZ) einer Gitterkonstante a S = 1,250 nm
durch isotherme Epitaxie auf horizontal gehalterten, rotierenden
Substraten abgeschieden. Nach mehrstündiger
Homogenisierung der Schmelze, aus der die epitaxialen
Schichten gezüchtet werden sollen, wird die Temperatur der
Schmelze auf Wachstumstemperatur abgesenkt und das Substrat
wird, befestigt an einem Platinhalter, in horizontaler
Position 10 mm oberhalb der Schmelze in Warteposition
gebracht. Nach etwa 3 Minuten, wenn das Substrat die erforderliche
Wachstumstemperatur erreicht hat, wird das
Substrat 30 bis 40 nm in die Schmelze eingetaucht und sofort
gedreht, wobei die Drehrichtung alle 2,5 s gewechselt
wird. Um den Wachstumsprozeß zu beenden, wird das Substrat
aus der Schmelze herausgezogen und anhaftende Reste der
Schmelze werden durch schnelle Rotation weitgehend abgeschleudert.
Es wurden auf einem ≈0,5 mm dicken Substrat
epitaxiale Schichten einer Schichtdicke von 4,7 µm abgeschieden.
In der nachfolgenden Tabelle I ist die Zusammensetzung
einer für dieses Ausführungsbeispiel eingesetzten
Schmelze angegeben mit dem Anteil an Kationen in Atom%.
T S bezeichnet die Sättigungstemperatur.
In Tabelle II sind die Zusammensetzung, Herstellungsparameter
und Eigenschaften der gemäß der Schmelze aus Tabelle I
gezüchteten Schicht angegeben (Schicht L′111), die mit
den Werten für eine epitaxiale Wismut-substituierte
Seltenerdmetall-Eisen-Granat-Schicht aus einer Schmelze
mit einem Boranteil von 12,17 Atom% nach dem Stand der Technik
(Schicht L111) verglichen wird. Beide Schichten
wurden auf in (111)-Richtung orientierten (GGCMZ)-Substraten
abgeschieden.
Aus den Werten der Tabelle II ist ersichtlich, daß z. B.
die Werte für die Faradaydrehung und die Kompensationstemperatur
nahezu gleich sind, obwohl Schmelzen mit unterschiedlichen
Boroxid gehalten als Flußmittelanteil eingesetzt
wurden. Anders verhält es sich mit den Werten für
die wachstumsinduzierte uniaxiale Anisotropie K u : hier ist
der Wert für die erfindungsgemäße Schicht wesentlich erniedrigt
gegenüber dem Wert für die bekannte Schicht.
In Fig. 1b ist ausschnittweise eine Lichtschaltzeile mit
mehreren magneto-optischen Lichtschaltelementen auf einem
magnetisch nicht geordneten (GGCMZ)-Granatsubstrat 3 im
Schnitt und in Draufsicht dargestellt. Aus epitaxialen,
wie oben beschrieben hergestellten Wismut-substituierten
Seltenerdmetall-Eisen-Granatschichten einer Dicke von 4,7 µm
wurden mittels eines photolithographischen Prozesses
Inseln 1 einer Kantenlänge von ≈100 µm herausgeätzt,
die von einer mäanderförmigen, in Dünnschichttechnik hergestellten
Spule 5 einer Schichtdicke von ≈10 µm und einer
Leiterbahnbreite von ≈50 µm umgeben sind. Auf den
Inseln 1 sind ebenfalls in Dünnschichttechnik hergestellte
Heizwiderstände 7 angebracht. Die Messung der Schaltparameter
wurde an der wie in Fig. 1a im Ausschnitt dargestellten
Lichtschaltzeile mit mehreren Lichtschaltelementen
durchgeführt, für die das Magnetschaltfeld mit einer
Drahtspule 9 von zwei Windungen erzeugt wurde.
In Fig. 2 ist das so gemessene Schaltverhalten für Lichtschaltelemente
mit Schichten gemäß der Erfindung (L′111)
und nach dem Stand der Technik (L111) entsprechend Tabelle
II dargestellt in Form der Abhängigkeit der erforderlichen
Heizleistung vom Strom in der Magnetspule. Beide Schichtmaterialien
zeigen einen ausgeprägten Schwellwert des
Stromes in der Spule. Unterhalb dieses Schwellwertes
steigt die erforderliche Heizleistung stark an. Ein Betrieb
der Lichtschaltelemente ist nur bei Strömen in der
Spule oberhalb dieses Schwellwertes möglich, da bei einer
größeren Heizleistung die Lebensdauer der Heizwiderstände
deutlich absinkt. Aus Fig. 2 wird deutlich, daß der
Schwellwert der Lichtschaltelemente mit der erfindungsgemäßen
Schicht L′111 bei einem deutlich niedrigeren Wert
für den Strom in der Spule liegt als für ein Lichtschaltelement
mit der Schicht gemäß des Standes der Technik
L111. Während für die Schicht L111 ein Spulenstrom von 13 A
erforderlich ist, läßt sich das Lichtschaltelement mit
der Schicht L′111 schon mit einem Spulenstrom von 3,5 A
schalten.
Da der Strom quadratisch in die Verlustleistung der Spule
eingeht, entsteht bei 3,5 A nur noch etwa 7% der Verlustleistung.
Darüberhinaus ergibt sich durch die Reduzierung
der erforderlichen Heizleistung eine größere Lebensdauer
der integrierten Heizwiderstände.
Durch die Möglichkeit der Anwendung einer integrierten
mäanderförmigen Dünnschichtspule ergibt sich eine beträchtliche
Verminderung der Verlustleistung der Magnetspule
im Vergleich zu einer aus Drahtwindungen aufgebauten
Magnetspule. Bei einer Leiterbahnbreite von 50 µm, einer
Dicke von 10 µm, einer Länge von 10,5 cm, einem spezifischen
Widerstand von 3 · 10-6 Ω cm und einem Strom von 1,5 A
entsteht in der integrierten Spule eine Verlustleistung
von 1 W. Dieser Wert ist für eine Zeilenfrequenz von 3 kHz
und eine Magnetpulsbreite von 2 × 12 µs für das Lichtschaltelement
mit der Schicht L′111 berechnet. Bei Verwendung
eines Lichtschaltelementes mit L111-Schicht wäre ein
Strom von 5,6 A zum Schalten erforderlich; hierbei würde
eine Verlustleistung von ≈14 W entstehen, die sich wärmetechnisch
in einer integrierten Spule nicht beherrschen
ließe und zur Zerstörung der Lichtschaltzeile führen würde.
Aus diesem Grund können die bekannten Lichtschaltelemente
auf Basis einer L111-Schicht nur mit einer externen
Drahtspule geschaltet werden, die aufgrund des relativ
großen Drahtquerschnittes einen geringen Widerstand besitzt
und sich mit ausreichend kleiner Verlustleistung von
≈5 W betreiben läßt.
Claims (17)
1. Magneto-optisches Lichtschaltelement mit aus einer auf
einem magnetisch nicht geordneten, optisch transparenten,
in (111)-Richtung orientierten Granatsubstrat aufgebrachten
epitaxialen Schicht auf Basis von Wismut-substituiertem
Seltenerdmetall-Eisen-Granat gebildeten Inseln, mit
auf den Inseln aufgebrachten integrierten Heizwiderständen
und mit einer die Inseln umschließenden Spule, wobei die
epitaxiale Schicht aus einer Schmelze gezüchtet ist, die
als Flußmittel Bleioxid und Boroxid enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boranteil der für die Züchtung der epitaxialen
Schicht eingesetzten Schmelze im Bereich von 12,7 bis 25
Atom% (Kationenanteil) liegt und die Spule als integrierte
Spule ausgebildet ist.
2. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die epitaxiale Schicht aus Wismut-substituiertem
Seltenerdmetall (SE)-Eisen-Granat entsprechend der allgemeinen
Formel (SE,Bi)3(Fe,Ga,Al)5O12 besteht.
3. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die epitaxiale Schicht eine Zusammensetzung gemäß der
Formel Gd2,01Bi0,99Fe4,43Ga0,19Al0,38O12 hat.
4. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kationenanteil der für die Züchtung der epitaxialen
Schicht eingesetzten Schmelze folgende Werte hat:
Pb 35,11; Bi 31,38; B 16,55; Fe 13,88; Gd 0,83; Ga 0,53;
Al 1,72.
5. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach mindestens
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat aus Seltenerdmetall-Gallium-Granat besteht.
6. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat aus Calcium-Magnesium-Zirkonium-substituiertem
Gadolinium-Gallium-Granat (GGCMZ) der allgemeinen
Formel (Gd,Ca)3(Ga,Mg,Zr)5O12 besteht.
7. Magneto-optisches Lichtschaltelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat aus Calcium-Magnesium-Zirkonium-substituiertem
Neodym-Gallium-Granat der allgemeinen Formel
(Nd,Ca)3(Ga,Mg,Zr)5O12 besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines magneto-optischen
Lichtschaltelementes nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem magnetisch nicht geordneten, optisch transparenten,
in (111)-Richtung orientierten Granatsubstrat
eine epitaxiale Schicht aus einer Schmelze auf Basis von
Wismut-substituiertem Seltenerdmetall-Eisen-Granat mit einem
Boranteil im Bereich von 12,7 bis 25 Atom% (Kationenanteil)
abgeschieden wird, daß aus der epitaxialen Schicht
mit Hilfe eines photolithographischen Prozesses Inseln gebildet
werden, daß auf jeder Insel ein integrierter Heizwiderstand
angebracht wird und daß anschließend auf dem
Substrat eine die Inseln umschließende integrierte Spule
ausgebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Substrat ein Seltenerdmetall-Gallium-Granat eingesetzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Substrat ein Calcium-Magnesium-Zirkonium-substituierter
Gardolinium-Gallium-Granat (GGCMZ) der allgemeinen
Formel (Gd,Ca)3(Ga,Mg,Zr)5O12 eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Substrat ein Calcium-Magnesium-Zirkonium-substituierter
Neodym-Gallium-Granat der allgemeinen Formel
(Nd,Ca)3(Ga,Mg,Zr)5O12 eingesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine epitaxiale Schicht aus Wismut-substituiertem
Seltenerdmetall (SE)-Eisen-Granat entsprechend der
allgemeinen Formel (SE,Bi)3(Fe,Ga,Al)5O12 auf dem Substrat
abgeschieden wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eine epitaxiale Schicht mit einer Zusammensetzung gemäß
der Formel Gd2,01Bi0,99Fe4,43Ga0,19Al0,38O12 auf dem
Substrat abgeschieden wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Züchtung der epitaxialen Schicht eine Schmelze
eingesetzt wird mit folgendem Kationenanteil in Atom%:
Pb 35,11; Bi 31,38; B 16,55; Fe 13,88; Gd 0,83; Ga 0,53;
Al 1,72.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die epitaxiale Schicht in einer Schichtdicke im
Bereich von 1 bis 10 µm abgeschieden wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der epitaxialen Schicht Inseln einer Kantenlänge
bis zu 500 µm gebildet werden.
17. Verwendung des magneto-optischen Lichtschaltelementes
gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 in einem magneto-optischen
Druckkopf.
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