DE3630474A1 - Verfahren zur herstellung von aufzeichnungsschichten und deren verwendung zur herstellung von flexodruckformen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aufzeichnungsschichten und deren verwendung zur herstellung von flexodruckformenInfo
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- Y10S430/106—Binder containing
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
flexiblen Aufzeichnungsschichten, die mit organischem Lösungsmittel
und deren Gemischen entwickelbar sind und deren Verwendung zur Herstellung
von Flexodruckformen.
Photopolymerschichten und deren Verwendung zur Herstellung von
Flexodruckformen für den Flexodruck sind bekannt und beispielsweise in
EP 64 564, DE-B-22 15 090, DE-A-24 56 439, DE-A-29 42 183, DE-A-21 38 582
und DE-A-24 44 118 beschrieben. Derartige Photopolymerschichten für
Flexodruckformen enthalten im allgemeinen elastomere Bindemittel, ein oder
mehrere damit verträgliche photopolymerisierbare Monomere, weichmachende
Komponenten, Photoinitiatoren sowie weitere Hilfs- und Zusatzstoffe.
Die Monomeren bewirken bei der Photovernetzung eine
Löslichkeitsdifferenzierung, so daß nach der bildmäßigen Belichtung die
nicht belichteten Teile der Flexoplatte mit Lösungsmitteln ausgewaschen
werden können, in denen das Bindemittel und nicht polymerisierte Monomere
löslich bzw. quellbar sind.
Nachteilig ist hierbei, daß die belichteten Klischees bei Dehnung und bei
Lagerung verspröden. Diese Versprödung führt zu einer Verschlechterung der
mechanischen Eigenschaften und zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber
Flexodruckfarben und dem Ozongehalt der Luft. Damit ist die Anwendbarkeit
derartiger Druckplatten erheblich eingeschränkt.
Um die mechanischen Eigenschaften zu verbessern, werden den Platten
weichmachende Füllstoffe zugesetzt, die dafür sorgen, daß die Druckform
auch nach der Belichtung die notwendige Flexibilität besitzt. Solche
Weichmacher sind üblicherweise gesättigte, langkettige Alkane oder Ester
aromatischer Dicarbonsäuren. Sie haben den Nachteil, daß sie durch
Lösungsmittel, wie sie zum Entwickeln der Druckform benötigt werden,
extrahiert werden können oder im Lauf der Zeit an die Oberfläche des
Flexoklischees diffundieren und dort ausschwitzen können. Dadurch werden
die mechanischen Eigenschaften der Druckplatten beim Entwickeln und der
Lagerung wieder verschlechtert. Darüber hinaus kommt es insbesondere bei
der Verwendung größerer Weichmachermengen während des
Entwicklungsvorganges insbesondere in Bürstenwaschern zu
Reliefbeschädigungen. Für die zur Erhöhung des Ozonschutzes verwendeten
Wachse gilt im Prinzip das gleiche.
Aus der DE-A-29 42 183 waren auch bereits photopolymerisierbare Gemische
und Elemente daraus bekannt, die
- a) wenigstens 40 Gew.-% mindestens ein in einem Entwicklerlösungsmittel lösliches elastomeres Blockcopolymerisats mit einem thermoplastischen nicht-elastomeren Polymerblock A und einem elastomeren Dien-Polymerblock B
- b) wenigstens 1 Gew.-% mindestens eines mit dem Blockcopolymerisat (a) verträglichen fotopolymerisierbaren olefinisch ungesättigten Monomeren und
- c) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines Fotopolymerisationsinitiators.
enthalten, wobei das Blockcopolymerisat (a) ein elastomeres
Blockcopolymerisat der Struktur A-B-C ist, wobei
- a1) der 5 bis 25 Gew.-% des Blockcopolymerisats ausmachende Polymerblock A aus mindestens einem der Styrol-Monomeren der Formel CH₂ = CRR′ mit R = Wasserstoff oder Methyl, R′ = Phenyl oder C₁-C₄-alkylsubstituiertes Phenyl hergestellt ist und eine Einfriertemperatur über +25°C hat.
- a2) der 15 bis 90 Gew.-% des Blockcopolymerisatz ausmachende Polymerblock B aus mindestens einem aliphatischen Dienkohlenwasserstoff mit 4 bis 5 C-Atomen hergestellt ist und eine Einfriertemperatur unter -20°C hat, und
- a3) der 5 bis 60 Gew.-% des Blockcopolymerisats ausmachende Polymerblock C durch Homo- oder Copolymerisation mindestens eines Dienkohlenwasserstoffs mit 4 bis 5 C-Atomen hergestellt ist und eine Einfriertemperatur zwischen -30 und +15°C hat.
Als fotopolymerisierbare olefinisch ungesättigte Monomeren, die hier in
Mengen von 1 bis 40 Gew.-% eingesetzt werden, werden hier Ester der
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen,
wie Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Lauryl(meth)acrylat,
Ethylenglykoldimethacrylat, Butandiol-1,4-di(meth)acrylat u. a. sowie
Mischungen dieser Monomeren genannt. Aus diesen Gemischen können durch
Pressen, Extrudieren und Kalandrieren Schichten hergestellt werden. Die
aus diesen Gemischen erhaltenen Klischees zeigen jedoch oftmals eine
ungenügende Isotropie, die sich störend im Druckergebnis auswirken kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, möglichst isotrope flexible
Aufzeichnungsschichten, sowie daraus Flexodruckformen bzw. Klischees mit
verbesserten Kohäsionseigenschaften herzustellen, die nicht zur
Versprödung neigen und gegenüber Druckfarben sowie dem Ozongehalt der
Umgebung bei Drucken stabiler sind.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich durch anteilige Mitverwendung
bestimmter Mengen von mit dem elastomeren Bindemittel verträglichen
photopolymerisierbaren monoolefinisch ungesättigten organischen
Verbindungen diese Aufgabe gelöst werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von flexiblen Aufzeichnungsschichten, die mit organischen Lösungsmitteln
oder deren Gemischen entwickelbar sind und Druckformen mit einem
Anisotropiefaktor von < 1,5 und mit verbesserter Ozonrißbeständigkeit
ergeben, aus einem lichtempfindlichen Gemisch aus
- (A) mindestens einem elastomeren Bindemittel,
- (B) einem Gemisch aus mindestens zwei nicht gasförmigen, mit (A) verträglichen photopolymerisierbaren olefinisch ungesättigten organischen Verbindungen,
- (C) mindestens einem Photoinitiator sowie gegebenenfalls
- (D) weiteren üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen,
wobei das Gemisch der Komponenten (A) bis (D) auf einen Träger aufgebracht
und Vorzugsrichtungen erzeugenden Verarbeitungsprozessen unterworfen wird,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Komponente (B) ein Gemisch aus 5
bis 20 Gew.-% (B1) mindestens einer mit (A) verträglichen
photopolymerisierbaren, mindestens zwei olefinische Doppelbindungen
enthaltenden organischen Verbindung und 1 bis 15 Gew.-% (B2) mindestens
einer mit (A) verträglichen monoolefinisch ungesättigten
photopolymerisierbaren organischen Verbindung ist, deren Homopolymerisat
eine Glastemperatur aufweist, die unterhalb Raumtemperatur liegt, wobei
sich die Gewichtsprozente jeweils auf die Gesamtmenge des
lichtempfindlichen Gemisches (A) bis (D) beziehen, eingesetzt wird.
Vorzugsweise werden als Komponente (B2) Ester der Acrylsäure mit
verzweigten, 4 bis 16 Kohlenstoffatome enthaltenden Monoalkanolen,
insbesondere 2-Ethylhexylacrylat, Ester der Acrylsäure mit 6 bis
12 Kohlenstoffatome enthaltenden geradkettigen Monoalkanolen, Amide der
Acrylsäure mit 4 bis 16 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylaminen oder
auch Vinylalkylether mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
eingesetzt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der
erfindungsgemäßen flexiblen Aufzeichnungsschichten zur Herstellung von
Flexodruckformen.
Die Zusammensetzung des Monomerengemisches (B), insbesondere der Anteil an
nicht gasförmigen, mit (A) verträglichen monoolefinisch ungesättigten
photopolymerisierbaren organischen Verbindungen, deren Homopolymerisate
Glastemperaturen unterhalb der Raumtemperatur aufweisen, ist von
wesentlicher Bedeutung. Sofern deren Gewichtsprozentsatz unter 1% liegt,
erhält man anisotrope Druckformen sowie Reliefschäden beim Auswaschen,
während bei einem Anteil von über 15 Gew.-% ein zu starker plastischer Fluß
der unbelichteten Schicht resultiert. Bevorzugt ist ein Anteil von 2 bis
10, insbesondere 2 bis 8 Gew.-% an Komponente (B2) an der Gesamtmenge des
lichtempfindlichen Gemisches.
Durch die erfindungsgemäße anteilige Mitverwendung von mit (A)
verträglichen, monoolefinisch ungesättigten photopolymerisierbaren
organisch ungesättigten Verbindungen, deren Homopolymerisate
Glastemperaturen unterhalb Raumtemperatur (ca. 22°C) aufweisen, gelingt es
überraschenderweise, isotrope Druckplatten und Druckformen herzustellen
und die mechanischen Eigenschaften der Druckformen zu verbessern.
Derartige Druckformen zeigen z. B. beim Entwicklungsvorgang im
Bürstenwascher weniger Ausbrüche an Reliefteilen als unter gleichen
Bedingungen solche aus oben angegebenen Patentschriften.
Überraschend ergab sich weiter, daß der erfindungsgemäße Zusatz der
Monomeren (B2) auch die Ozonbeständigkeit von Flexoklischees im Vergleich
zu solchen mit inerten Weichmachern verbessert.
Von den üblichen Beschichtungsverfahren, bei denen die Gemische der
Komponenten (A) bis (D) auf einen dimensionsstabilen Träger aufgebracht
und Vorzugsrichtungen erzeugenden Verarbeitungsprozessen unterworfen
werden, z. B. bei der Extrusion und in Kalandrier- bzw.
Kaschierprozessen - für Flexodruckplatten ist bekannt, daß sie in
Abhängigkeit von der Fließrichtung eine unterschiedliche Punkt- bzw.
Linienverbreiterung beim Druck bewirken. Durch einen höheren Monomeranteil
(B1) in der Rezeptur wird dieser Befund verstärkt. Durch den
erfindungsgemäßen Einsatz der Monomeren (B2), insbesondere der oben
genannten Acrylester, ergibt sich überraschenderweise eine deutliche
Verringerung des anisotropen Druckverhaltens.
Fügt man den in den oben erwähnten Patentschriften beschriebenen
Mischungen mehr Monomer (B1) hinzu, so hat dies einen negativen Einfluß
auf den Belichtungsspielraum. Der Belichtungsspielraum ist die Zeitspanne
zwischen der Belichtungszeit, die nötig ist, ein Gitter mit einer
Linienbreite von 50 µm bei einer Schichtdicke zwischen 700 und 3000 µm
einwandfrei zu versockeln und der Belichtungszeit, bei der ein negativer
i-Punkt von 400 µm Durchmesser noch mindestens eine Tiefe von 70 µm
besitzt. Setzt man aber die Monomeren (B2) der Mischung zu, so bleibt
überraschenderweise trotz des dann höheren Monomergehaltes der gewünschte
positive Belichtungsspielraum erhalten.
Einen weiteren Vorteil bildet die Tatsache, daß zur bildmäßigen Belichtung
erfindungsgemäß hergestellter Platten kürzere Belichtungszeiten ausreichen,
als dies bei den oben zitierten Patentschriften beschriebenen
photoempfindlichen Schichten der Fall ist.
Zu den Komponenten des lichtempfindlichen Gemisches für das
erfindungsgemäße Verfahren ist im einzelnen folgendes aufzuführen.
- (A) Als elastomere Bindemittel (A) im Sinne der Erfindung werden übliche elastomere Polymerisations-, Polyadditions- und Polykondensationsprodukte verstanden, wie z. B. Homopolymerisate von Butadien oder Isopren, Copolymerisate von Butadien mit Isopren, Copolymerisate von Butadien und/oder Isopren mit anderen copolymerisierbaren olefinisch ungesättigten organischen Verbindungen, wie Vinylaromaten, z. B. Styrol, 2-Methylstyrol oder Vinyltoluol, Nitrilen und/oder Estern der Acryl- und/oder Methacrylsäure, wie Acrylnitril, Methacrylnitril, Ester der (Meth)acrylsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkanolen.
- Geeignete elastomere Bindemittel sind beispielsweise elastomere Blockcopolymere vom Typ A-B-A, wie sie z. B. in den DE-A-22 15 090, DE-A-22 23 808, DE-A-28 15 678 und DE-A-26 10 206 beschrieben sind.
- Bevorzugt sind solche elastomere Bindemittel (A), die eine Shore A-Härte zwischen 20 und 80 aufweisen.
- Insbesondere sind Blockcopolymere des Typs ABC, wie sie in der DE-A-29 42 183 beschrieben sind, als elastomere Bindemittel bevorzugt. Darin ist z. B. A ein thermoplastisches, nicht elastisches Styrol polymerisat, B ein elastomeres Butadien- und/oder Isoprenpolymerisat und C ein von B verschiedenes Polymerisat aus Butadien und/oder Isopren sowie gegebenenfalls Styrol.
- Komponente (A) wird im allgemeinen in Mengen von 60 bis 93 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des lichtempfindlichen Gemisches (A) bis (D) eingesetzt.
- (B) Komponente (B) ist ein Gemisch aus 5 bis 20 Gew.-% (B1) mindestens einer mit (A) verträglichen photopolymerisierbaren, mindestens zwei olefinische Doppelbindungen enthaltenden organischen Verbindung und 1 bis 15 Gew.-% (B2) mindestens einer mit (A) verträglichen, monoolefinisch ungesättigten photopolymerisierbaren organischen Verbindung, deren Homopolymerisat eine Glastemperatur aufweist, die unterhalb Raumtemperatur liegt.
- Beispiele für die Komponente (B1) sind die üblichen (Meth)acrylsäureester mehrwertiger Alkohole, wie z. B. Ethylenglykoldimethacrylat, Butandiol-1,4-diacrylat, Butandiol-1,4- dimethacrylat, Neopentylglykoldimethacrylat, 3-Methylpentandioldiacrylat, Hexandiol-diacrylat, Hexandiol-1,6- dimethacrylat, 1,1,1-Trimethylolpropantriacrylat und -trimethacrylat, Di-, Tri- und Tetrethylenglykoldiacrylat, Tripropylenglykoldiacrylat, Pentaerythrittetraacrylat, sowie deren Gemische. Derartige geeignete Monomere sind auch der DE-A-30 12 841 zu entnehmen.
- Komponente (B1) wird in einer Menge von 5 bis 20, vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge des lichtempfindlichen Gemisches (A) bis (D) eingesetzt.
- Beispiele für die Komponente (B2), d. h. monofunktionelle photopolymerisierbare, mit Komponente (A) verträgliche Monomere, deren Homopolymerisate Glastemperaturen unterhalb Raumtemperatur aufweisen, sind entsprechende Ester der Acryl- und Methacrylsäure, wie n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, vorzugsweise Ester der Acrylsäure mit verzweigten 4 bis 16 Kohlenstoffatome enthaltenden Monoalkoholen, wie Alfol-6,10-acrylat, Cadura-E-10-acrylat, 2-Ethylhexylacrylat sowie geradkettigen 6 bis 12 Kohlenstoffatome enthaltenden Monoalkanolen, wie Laurylacrylat.
- Ferner eignen sich Amide der Acrylsäure mit einem 4 bis 16 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylamin, vorzugsweise N-Octylacrylamid, sowie Vinylalkylether mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, z. B. Butylvinylether und Hexylvinylether, sowie Gemische der unter (B2) genannten Monomeren.
- Weitere geeignete Monomere, deren Homopolymerisate eine Glastemperatur < Raumtemperatur besitzen, sind im Polymer Handbook, 2nd Edition, J. Wiley & Sons, New York 1979, aufgeführt.
- Der Gehalt solcher Monomerer (B2) im lichtempfindlichen Gemisch der Komponenten (A) bis (D) kann zwischen 1 und 15 Gew.-% betragen, bevorzugt sind 2 bis 10, insbesondere 2 bis 8 Gew.-%, wobei sich die Gewichtsprozente auf die Gesamtmenge des lichtempfindlichen Gemisches (A) bis (D) beziehen.
- (C) Als Photoinitiatoren eignen sich die üblichen, beispielsweise Benzoinether, Benzophenone, Thioxanthone, Ketale, wie Benzildimethylketal, Acetophenone und Acylphosphinoxide. Derartige geeignete Photoinitiatoren sind auch den oben genannten Druckschriften zu entnehmen. Bevorzugt ist Benzildimethylketal und Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid.
- Die Photoinitiatoren werden im allgemeinen in Mengen von 0,01 bis 10, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-% im lichtempfindlichen Gemisch der Komponenten (A) bis (D) eingesetzt.
- (D) Als gegebenenfalls mitzuverwendende weitere Hilfs- und Zusatzstoffe kommen in Frage Inhibitoren der thermischen Polymerisation, Farbstoffe, Pigmente, Lichthofschutzmittel, Flußmittel, photochrome Stoffe, Antiozonantien und -oxidantien, Trennmittel, Weichmacher, Füllmittel und/oder Verstärkerfüllstoffe in wirksamen Mengen.
- Besonders bevorzugte Weichmacher sind Chloralkane mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen und einem Chlorgehalt von 30 bis 73 Gew.-%, die beispielsweise den lichtempfindlichen Gemischen in Mengen von bis zu 20 Gew.-% einverleibt werden können.
- Als Verarbeitungshilfsmittel und zur Härteregulierung können beispielsweise oligomere α-Methylstyrol/Vinyltoluol-Copolymerisate mit M N ca. 1500 oder Oligomere auf Basis Polystyrol mit M N 500 bis 10 000 mitverwendet werden.
- Ein geeigneter thermischer Stabilisator ist z. B. 2,6-Di-(tert.- butyl)phenol, oder das entsprechende Kresol.
- Ferner können Ozonschutzwachse (z. B. Antilux® 550) Farbstoffe, wie z. B. Farbstoff SSBB (= Sudantiefschwarz) und Cu-Phthalocyanine mitverwendet werden.
- Das lichtempfindliche Gemisch der Komponenten (A) bis (D) kann nach bekannten Techniken wie Kneten im Brabender, Extrusion und anschließendes Kalandrieren oder Gießen aus toluolischer Lösung zu homogenen, flächigen Gebilden in einer Schichtdicke zwischen 10 bis 8000 µm geformt werden. Als Träger für solche Schichten eignen sich dimensionsstabile Träger, z. B. Stahl, Kunststoffolien, Aluminium, Nickel oder andere polymere - auch flexible Trägerschichten. Die Herstellung von Flexoklischees folgt dem üblichen Verarbeitungsgang, d. h. Vorbelichten, bildmäßiges Hauptbelichten, Entwickeln in organischen Lösungsmitteln - bevorzugt Perchlorethylen/n-Butanol, Trocknen, Herstellung der Klebefreiheit und Nachbelichten.
Die in den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen angegebenen Teile
und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsteile und
Gewichtsprozente.
Das elastomere Bindemittel (A) wurde über eine Förderschnecke gleichmäßig
in einen Zweischnecken-Extruder eingetragen und bei 140°C aufgeschmolzen.
Die flüssigen Komponenten (Monomere (B1) und (B2), Photoinitiator,
Farbstoff) wurden nacheinander in den Extruder gepumpt und aus einer
Breitschlitzdüse ausgetragen. Mit einer Kalanderwalze wurden 2900 µm
Aufzeichnungsschichten zwischen einer 125 µm Polyesterfolie und einem
Polyamidsubstrat hergestellt
Die erhaltenen Schichten wurden 2 Minuten durch die Polyesterfolie in
einem Röhrenbelichter vollflächig vorbelichtet, anschließend durch ein auf
die Substratschicht aufgelegtes Negativ bildmäßig belichtet, und in einem
Bürstenwascher mit einem Perchlorethylen/n-Butanol (4 : 1)-Gemisch 6 Minuten
lang entwickelt. Die Flexodruckform wurde 1 Stunde bei 65°C getrocknet und
nach einer Ruhezeit von 15 Minuten einer Behandlung mit wäßriger
Bromlösung zur Erzielung der Klebfreiheit unterworfen und 10 Minuten lang
nachbelichtet. Es wurden einwandfreie Klischees erhalten, die auf
Druckzylindern ausgezeichnete Druckergebnisse lieferten.
Lichtempfindliche Schichten mit der in Tabelle 2 aufgelisteten
Zusammensetzung wurden durch Lösen der entsprechenden Komponenten in
Toluol und Aufbringen der 30%igen Lösung auf eine 125 µm dicke
Polyesterfolie mit Polyurethan-Haftlack hergestellt. Nach dem Trocknen
wurde eine Schicht mit 1000 µm Dicke erhalten. Es wurde eine 75 µm dicke,
substrierte Deckfolie aufkaschiert, die Folie entfernt und die Schicht
durch das auf der Oberfläche verbleibende Substrat durch ein Negativ
belichtet. Nach dem Entwickeln, wie oben beschrieben, wurde ein Reliefbild
mit einer Höhe von 700 µm erhalten, das den transparenten Bereichen des
Negativs entsprach.
Die einzelnen Komponenten wurden in Toluol gelöst (Endkonz. 30%), übrige
Angaben s. Tab. 1.
Die so erhaltenen Klischees lieferten ausgezeichnete Druckergebnisse.
Entsprechend Beispiel 8 wurde eine Gießlösung hergestellt. Diese wurde auf
eine Stahlplatte (Dicke 240 µm) gegossen. Nach dem Trocknen der Schicht
(Schichtdicke: 700 µm) und dem Entwickeln nach bekannten Methoden wurden
Klischees erhalten, bei denen das Reliefbild den belichteten Stellen der
Schicht entsprach. Das Eigenschaftsprofil ist mit den in Beispiel 8
beschriebenen Schichten vergleichbar.
Entsprechend Beispiel 1 wurde eine photoempfindliche Schicht durch
Extrusion hergestellt, bei der das Monomere (B2) durch den inerten
Weichmacher Weißöl S 5000 ersetzt worden war. Die derart erhaltene Schicht
wurde in ihrer Ozonbeständigkeit und in ihrem Anisotropieverhalten
untersucht. Dazu wurden vollflächig belichtete Streifen von 2 × 10 cm
unter 10% Längendehnung einer Ozonkonzentration von 50 pphm ausgesetzt
und die Zeit bis zum Erscheinen erster Risse notiert. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 enthalten.
Ebenso wurde ein Anisotropiefaktor AF mit Hilfe von vollflächig
belichteten Streifen, von 2 × 15 cm, die längs bzw. quer zur Fließrichtung
bei der Rohplattenherstellung gestanzt wurden, definiert:
Des weiteren wurde die untere Belichtungsgrenze (UBG) angegeben. Das ist
die Zeit, die die Schicht mindestens aktinischem Licht ausgesetzt sein
muß, um ein Gitter mit 50 µm breiten Linien ausreichend zu versockeln.
In einer weiteren Spalte sind die Extraktionsverluste durch Lagerung in
Ethanol/Essigester 7 : 3 nach 24 Stunden angegeben.
Die Stärke der Reliefbeschädigungen bei gleichen Auswaschbedingungen sind
in der letzten Spalte enthalten.
Entsprechend Beispiel 6 wurde eine photoempfindliche Schicht durch Gießen
hergestellt, bei der das Monomer (B2) durch den inerten Weichmacher Weißöl
S 500 ersetzt worden war. Die untere Belichtungsgrenze einer solchen
Schicht wurde mit denen der entsprechenden Platten mit verschiedenen
Monomeren (B2) verglichen (s. Tabelle 4).
Analog der Herstellungsweise unter C) werden folgende Komponenten mit
Hilfe eines Extruders gemischt und flexible, photoempfindliche Schichten
mit einer Dicke von 2900 µm hergestellt:
75% (A)
4%HDA2 (B1) 2%HDMA2 (B1) 3%TMPTA (B1) 3%i-Butylacrylat (B1) 9%Chloralkangemisch (8 bis 40 C-Atome; Cl-Gehalt: 49%; Viskosität ca. 10 000 mPas bei 25°C) 1,5%Benzildimethylketal 1%therm. Stabilität (wie Tabelle 1) 1,5%Ozonschutzwachs 0,005%Farbstoff SSBB (Sudantiefschwarz)
4%HDA2 (B1) 2%HDMA2 (B1) 3%TMPTA (B1) 3%i-Butylacrylat (B1) 9%Chloralkangemisch (8 bis 40 C-Atome; Cl-Gehalt: 49%; Viskosität ca. 10 000 mPas bei 25°C) 1,5%Benzildimethylketal 1%therm. Stabilität (wie Tabelle 1) 1,5%Ozonschutzwachs 0,005%Farbstoff SSBB (Sudantiefschwarz)
TMPTA = Trimethylolpropantriacrylat
Nach dem Kaschieren auf eine 125 µm Trägerfolie und dem Aufbringen eines
Substrates werden die Platten durch ein Negativ bildmäßig belichtet und
nach üblichen Methoden Klischees hergestellt.
Die derart hergestellten Flexodruckformen zeichnen sich durch eine hohe
Ozonresistenz, positiven Belichtungsspielraum und kurze Belichtungszeiten
aus.
Ein Gemisch aus 69 Teilen des in Beispiel 1 genannten
Blockcopolymerisats ABC, 12,9 Teilen des in Beispiel 14 genannten
Weichmachers auf Chloralkanbasis, 6,7 Teilen HDA2, 3,3 Teilen HDMA2,
1,0 Teilen des in Beispiel 1 genannten thermischen Stabilisators,
1,2 Teilen Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid, 0,006 Teilen eines
Cu-Phthalocyanin-Farbstoffs (Sicoflush H grün 8730), 1,0 Teil
Ozonschutzwachs, 2,5 Teilen 2-Ethylhexylacrylat und 2,5 Teilen des in
Beispiel 1 genannten α-Methylstyrol/Vinyltoluol-Copolymerisats M N 1500)
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben extrudiert. Die daraus erhaltene
photopolymerisierte Schicht weist einen Anisotropiefaktor (100%) AF = 1,0
auf.
Ein Gemisch, das sich von dem des Beispiels 15 nur dadurch unterschied,
daß an Stelle von 2,5 Teilen 2-Ethylhexylacrylat und 2,5 Teilen des
α-Methylstyrol/Vinyltoluol-Copolymerisats (M N 1500) 5,0 Teile des
α-Methylstyrol/Vinyltoluol-Copolymerisats - also ohne Zusatz eines
Monomeren (B2) - eingesetzt wurde, wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
extrudiert. Die so erhaltene photopolymerisierte Schicht weist einen
Anisotropiefaktor (100%) AF = 2,4 auf. Daraus hergestellte Klischees
zeigen ein ungenügendes Druckverhalten.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von flexiblen Aufzeichnungsschichten, die
mit organischen Lösungsmitteln oder deren Gemischen entwickelbar sind
und Druckformen mit einem Anisotropiefaktor < 1,5 und mit verbesserter
Ozonrißbeständigkeit ergaben, aus einem lichtempfindlichen Gemisch aus
- (A) mindestens einem elastomeren Bindemittel,
- (B) einem Gemisch aus mindestens zwei nicht gasförmigen, mit (A) verträglichen photopolymerisierbaren olefinisch ungesättigten organischen Verbindungen,
- (C) mindestens einem Photoinitiator sowie gegebenenfalls
- (D) weiteren üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen.
wobei das Gemisch der Komponenten (A) bis (D) auf einen Träger
aufgebracht und Vorzugsrichtungen erzeugenden Verarbeitungsprozessen
unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (B) ein
Gemisch aus 5 bis 20 Gew.-% (B1) mindestens einer mit (A) verträglichen
photopolymerisierbaren, mindestens zwei olefinische Doppelbindungen
enthaltenden organischen Verbindung und 1 bis 15 Gew.-% (B2) mindestens
einer mit (A) verträglichen, monoolefinisch ungesättigten
photopolymerisierbaren organischen Verbindung, deren Homopolymerisat
eine Glastemperatur aufweist, die unterhalb Raumtemperatur liegt,
wobei sich die Gewichtsprozente jeweils auf die Gesamtmenge des
lichtempfindlichen Gemisches (A) bis (D) beziehen, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
monoolefinisch ungesättigte photopolymerisierbare organische
Verbindung (B2) ein Ester der Acrylsäure mit einem verzweigten 4 bis
16 Kohlenstoffatome enthaltenden Monoalkanol eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
monoolefinisch ungesättigte photopolymerisierbare organische
Verbindung (B2) ein Ester der Acrylsäure mit einem 6 bis
12 Kohlenstoffatome enthaltenden geradkettigen Monoalkanol eingesetzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
monoolefinisch ungesättigte photopolymerisierbare organische
Verbindung (B2) ein Amid der Acrylsäure mit einem 4 bis
16 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylamin oder ein Vinylalkylether
mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Komponente (B) ein Gemisch aus 7 bis 15 Gew.-%
der Komponente (B1) und 2 bis 10 Gew.-% der Komponente (B2) eingesetzt
wird.
6. Verwendung der nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche hergestellten Aufzeichnungsschichten zur Herstellung von
Flexodruckformen.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863630474 DE3630474A1 (de) | 1986-09-06 | 1986-09-06 | Verfahren zur herstellung von aufzeichnungsschichten und deren verwendung zur herstellung von flexodruckformen |
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