DE3643235C1 - Stahlkanuele fuer die Spinal- und Periduralanaesthesie - Google Patents
Stahlkanuele fuer die Spinal- und PeriduralanaesthesieInfo
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- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/34—Trocars; Puncturing needles
- A61B17/3401—Puncturing needles for the peridural or subarachnoid space or the plexus, e.g. for anaesthesia
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M25/00—Catheters; Hollow probes
- A61M2025/0007—Epidural catheters
Description
Die Erfindung geht aus von einer Stahlkanüle für die Spinal-
und Periduralanästhesie nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Werden in der Spinal- oder Periduralanästhesie Kanülen
mit schneidendem oder reißendem Schliff benutzt, so
besteht die Gefahr von Gefäß-, Dura- und Nervenverletzungen.
Insbesondere können Blutungen im Periduralraum,
postspinale Kopfschmerzen oder vorübergehende bis
persistierende neuronale Ausfälle auftreten.
Eine bekannte Stahlkanüle, von der der Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 ausgeht, besteht aus einem geradlinigen
Rohr, das am vorderen Ende als Spitze ausgebildet
ist. Unmittelbar hinter dem Spitzenteil ist eine
seitliche Öffnung in die Kanülenwand eingeschliffen.
Diese langgestreckte Öffnung reicht bis nahezu zur
Mittelachse der Kanüle und geht an ihrem vorderen und
hinteren Randkantenlos in den Spitzenteil bzw. die
äußere Mantelfläche der Kanüle über. Der Rohrkanal erstreckt
sich über das vordere Ende der Öffnung hinaus
bis in den Spitzenteil hinein. Eine derartige Stahlkanüle
verursacht zwar ein kleines atraumatisches
Punktionsloch, indem die Spitze die Längsfasern der
Dura zerteilt, ohne diese Fasern zu zerschneiden,
jedoch eignet sie sich nicht zum Plazieren eines
Katheters sondern nur für die direkte Injektion von
Anästhetikum durch den Kanülenkanal. Ein flexibler
Katheter hat gegenüber der starren Stahlkanüle den Vorteil,
daß er für die Injektion von Anästhetika und Medikamenten
länger benutzt werden kann und auch nach dem
Entfernen der zu seiner Verlegung benutzten Kanüle noch
im Körper verbleiben kann.
Bekannt ist ferner eine Doppelkanüle (DE-OS 32 18 242)
mit scharfer offener Spitze und eine Innenkanüle,
deren stumpfe Spitze geschlossen und abgerundet ist.
Seitlich hinter der stumpfen Spitze befindet sich eine
Öffnung, aus der ein Katheter, der durch die Innenkanüle
geschoben wird, unter Führung durch eine schräge
Führungsfläche austreten kann. Nachteilig ist bei
dieser Doppelkanüle der große Aufwand von Stichkanüle
und Innenkanüle, die komplizierte Verlegungstechnik des
Katheters, sowie die durch die stumpfe Spitze hervorgerufenen
massiven Blutungen im Epiduralraum.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahlkanüle
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, also
eine einstückige, in einem Zug zu verlegende Kanüle, zu
schaffen, die eine sichere Plazierung eines Katheters
ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen Stahlkanüle, die mit ihrer
atraumatisch spitz zulaufenden Spitze unmittelbar in
die Dura eingestochen werden kann, ohne deren Fasern zu
verletzen, ist sowohl eine direkte Injektion von Flüsigkeiten
als auch die Verlegung eines Katheters möglich.
Bei der Katheterverlegung wird der Katheter in
dem Rohrkanal vorgeschoben. Wenn das vordere Katheterende
die Führungsfläche erreicht, wird es von dieser
Führungsfläche schräg nach vorne seitlich abgelenkt, so
daß der Katheter nicht in den Bereich des scharfen
Endes der Kanülenspitze gelangt. Die Kanüle kann daher
zurückgezogen werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß
durch die Kanülenspitze der Katheter beschädigt oder
abgeschnitten wird. Da die Katheterspitze nicht traumatisch
stumpf ist, verursacht ihr Vorschieben in den
Peridualraum für den Patienten keine Schmerzen. Die
atraumatische Spitze durchdringt sowoh Gewebe als auch
die Nervenhaut ohne schneidend zu wirken oder eine
wesentliche Stoßwirkung auszuüben. Das zu durchdringende
Material wird vielmehr behutsam auseinandergeschoben
und schließt sich nach dem Entfernen der
Stahlkanüle wieder. Die Stahlkanüle ist für single-shot
Applikation bestimmt, d. h. sie wird in einem Zug bis in
den Periduralraum vorgeschoben.
Bei der erfindungsgemäßen Stahlkanüle ist die seitliche
Öffnung nicht bis in den Bereich der Mittelachse der
Kanüle eingeschliffen, obwohl die Breite der langgestreckten
Öffnung etwa gleich dem Durchmesser des
Rohrkanals ist. Die die Öffnung umgebende geschliffende
Fläche bildet einen länglichen Trichter mit allseitig
zum Öffnungsrand abfallender Trichterwand. Dadurch wird
erreicht, daß die Außenkontur der Stahlkanüle im Bereich
der Öffnung möglichst wenig verändert ist und daß
die scharfkantigen Öffnungsränder gegenüber der Außenkontur
zurückliegend angeordnet sind und beim Vorschieben
und Zurückziehen der Stahlkanüle keine schneidenden
Wirkungen ausüben können.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Stahlkanüle,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II
von Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht der Stahlkanüle und
Fig. 4 eine Seitenansicht der Stahlkanüle beim Einführen
eines Katheters.
Die dargestellte Stahlkanüle besteht aus einem langgestreckten
geraden Rohr 10, das an seinem vorderen Ende
mit einer einstückig angeformten rotationssymmetrischen
Spitze 11 verschlossen ist. Die Länge der Spitze 11 ist
mindestens doppelt so groß wie der Außendurchmesser des
Rohres 10, und insbesondere etwa 2,5-mal so groß. Die
Außenfläche der rotationssymmetrischen Spitze 11 ist
leicht ballig, wobei der Übergang zur Außenfläche des
Rohres 10 kontinuierlich, d. h. knickfrei, erfolgt.
An dem Rohr 10 ist mit geringem Abstand hinter der
Spitze 11 eine langgestreckte seitliche Öffnung 12 angebracht,
die die Form einer Ellipse hat, deren Hauptachse
parallel zur Rohrachse verläuft. Die Öffnung 12
steht mit dem Rohrkanal 13 in unmittelbarer Verbindung
und sie wird von dem Rand 14 begrenzt. Der Rand 14
bildet gleichzeitig die innere Begrenzung einer geschliffenen
Fläche 15, die die Öffnung 12 umlaufend
umgibt. Die Fläche 15 ist eine allseitig zum Rand 14
abfallende Trichterwand. In jedem Querschnitt des
Rohres verlaufen die beiden sich gegenüberliegenden
Bereiche der Fläche 15 unter einen Winkel zueinander
(Fig. 2), d. h. die sich gegenüberliegenden Flächenbereiche
15 verlaufen nicht in einer gemeinsamen Ebene.
Dadurch wird erreicht, daß der äußere Rand der geschliffenen
Fläche 15 an jeder Stelle höher liegt als
der Rand 14 der Öffnung 12. Während der Rand 14
bis relativ nahe an die parallel zur Öffnung 14 verlaufende
Längsmittelebene des Rohres 10 heranreicht, hat der
äußere Rand der Fläche 15 einen größeren Abstand von
dieser Ebene.
Der Rohrkanal 13 ist durch einen über das vordere Ende
der Öffnung 12 hinausragenden Fortsatz 16 verlängert.
Dieser Fortsatz 16 ist mit einem Stopfen 17 aus Lötmaterial,
Kunststoff, o. dgl. ausgefüllt, so daß der
lichte Rohrkanal an dem Stopfen 17 endet. Das rückwärtige
Ende des Stopfens 17 ist als Führungsfläche 18
ausgebildet, die vom Boden 19 des Rohrkanals 13, d. h.
von derjenigen Innenfläche, die der Öffnung 12 abgewandt
ist, stetig nach vorne und seitlich in Richtung
auf den Rand 14 ansteigt. Die Führungsfläche 18 ist -
bezogen auf den Rohrkanal - konvex geformt, d. h. in
Richtung auf den Stopfen 17 durchgebogen. Außerdem ist
die Führungsfläche 18 in Querrichtung des Rohres 10 gebogen,
und zwar entsprechend dem Verlauf des Randes 14
am vorderen Ende der Öffnung 12. Das obere Ende der
Führungsfläche 18 schließt sich unmittelbar an den Rand
14 an. Die Führungsfläche dient dazu, einen Katheter
20, der durch das Rohr 10 hindurch vorgeschoben wird,
seitlich aus der Öffnung 12 herauszuführen, so daß das
Katheterende schräg nach vorne vom Rohr 10 absteht, wie
es in Fig. 4 dargestellt ist. Das Rohr 10 kann in
dieser Position zurückgezogen werden, während der Katheter
20 in seiner Stellung verbleibt und von der Führungsfläche
18 seitlich aus dem Rohr herausgedrückt
wird.
Der Katheter 20 besteht in bekannter Weise aus einem
flexiblen Schlauch. Sein Durchmesser ist kleiner als
der Durchmesser des Rohrkanals 13, so daß der Katheter
im Rohrkanal leicht vorgeschoben werden kann. Da der
Durchmesser der Öffnung 14 in Querrichtung nur geringfügig
größer ist als der Durchmesser des Rohrkanals 13,
kann der Katheter 20 die Öffnung 14 leicht passieren.
Am rückwärtigen Ende der langgestreckten Öffnung 12
sollte der Rand 14 möglichst stumpf sein, damit er beim
Zurückziehen des Katheters 20 nicht in diesen einschneidet
Die Länge der Öffnung 14 beträgt maximal das Doppelte
der Breite dieser Öffnung, so daß der Katheter eng anliegt
und steil in Richtung der Führungsfläche 18 aus
der Stahlkanüle herausgeführt wird.
Claims (5)
1. Stahlkanüle für die Spinal- und Periduralanästhesie,
bestehend aus einem geraden Rohr
(10), das am vorderen Ende eine atraumatisch
spitz zulaufende rotationssymmetrische Spitze
(11) und hinter der Spitze (11) eine längliche,
seitliche Öffnung (12) des Rohrkanals (13)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrkanal (13) an einer Führungsfläche
(14) endet, die vom Boden (19) des Rohrkanals
(13) schräg zum vorderen Ende der Öffnung (12)
ansteigt, und daß ein im Rohrkanal (13) verschiebbarer
Katheter (20) vorgesehen ist, dessen
vorderes Ende unter Führung durch die Führungsfläche
(18) seitlich aus dem Rohr austreten kann.
2. Stahlkanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Öffnung (12) in
Querrichtung annähernd gleich dem Durchmesser des
Rohrkanals (13) ist und daß eine die Öffnung (12)
umgebende geschliffene Fläche (15) einen länglichen
Trichter mit allseitig zum Öffnungsrand
(14) abfallender Trichterwand bildet.
3. Stahlkanüle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (18) an
der rückwärtigen Stirnwand eines Stopfens (17)
ausgebildet ist, der eine einen Fortsatz (16) des
Rohrkanals (13) bildende Sackbohrung ausfüllt.
4. Stahlkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (18)
parallel zum Öffnungsrand (14) gebogen ist.
5. Stahlkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Spitze
(11) mindestens doppelt so groß ist wie der Außendurchmesser
des Rohres (10).
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