DE3703783C2 - Vorrichtung zur Ausführung einer Vertikalbewegung eines Stuhls - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Ausführung einer Vertikal­ bewegung eines Stuhles, insbesondere eines Patientenstuhles.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE-AS 14 00 318 bekannt. Die darin beschriebene Langsführungseinheit in Form eines Teleskoprohres dient zur Ausführung einer Vertikalbewegung eines Tisches oder eines Stuhles für beispielsweise ärztliche Zwecke. Die Hubsäule wird gegenüber einer tubusförmigen Hülsenkonstruktion in drei Punkten ihres Querschnitts abgestützt, wozu Kugelkörper zwischen der Hubsäule und der Hülse eingefügt sind und sich in vertikal zu der Achse des Teleskoprohres verlaufenden Nuten einlegen. Aufgrund der Kugeln, die zur Führung der beiden Teile des Teleskoprohres erforderlich sind, setzt sich diese Anordnung aus einer sehr großen Anzahl von Teilen zusammen. Auch ein seitliches Spiel ist nicht auszuschließen.

Aus der DE-AS 10 58 716 ist eine Hubsäule bekannt, die mittels drehbeweglichem Gewindeglied anhebbar und senkbar ist, wobei das Gewindeglied mittels eines Motors antreibbar ist. Mit dieser Teleskopanordnung soll ein Stuhl in der Höhe verstellt werden.

In der DE 32 02 669 A1 ist ein Teleskoprohr beschrieben, bei dem das Innenrohr einen dreieckförmigen Querschnitt besitzt. Dieses Teleskoprohr, das als höhenverstellbare Lenksäule eines Kraftfahrzeuges eingesetzt wird, ist so ausgelegt, daß es sich nur durch einen Fahrzeugaufprall in seiner Länge verkürzt. Dazu sind die beiden Rohre form- und kraftschlüssig miteinander verpreßt, so daß eine entsprechend hohe Kraft aufgewendet werden muß, um diese Lenksäule teleskopartig bei einem Aufprall zu verkürzen.

Ausgehend von dem eingangs angegebenen, gattungsgemaßen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Ausführung einer Vertikalbewegung eines Stuhles, insbesondere eines Patientenstuhles, zu schaffen, bei dem die Anordnung aus einer minimalen Anzahl an Teilen zusammengebaut ist und die eine genaue Vertikalbewegung mit einem minimalen seitlichen Spiel und vibrationsfrei ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung insbesondere in Verbindung mit Panorama-Röntgengeräten, wo der Patient relativ zu dem Röntgengerät positioniert werden muß, Vorteile mit sich bringt. In solchen Systemen muß eine Vertikalbewegung genau und vibrationsfrei ausgeführt werden. Hierzu wurde, um die Vibration zu vermeiden, seither gewöhnlich das Röntgengerät in Bezug auf den Patienten verstellt, d. h. durch die vertikale Einstellung eines Trägers, der das Röntgengerät trägt, der vertikal entlang einer Säule beweglich ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein seitliches Spiel in der Teleskopanordnung des Stuhles vermieden, so daß der Stuhl relativ zu der Röntgenstrahlröhre und der Kamera genau und vibrationsfrei bewegt werden kann.

Wesentlich für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist der Einsatz einer Hubsäule für den Stuhl mit nahezu dreieckförmigem Querschnitt, wobei die Hubsäule mittels einer Hülsenkonstruktion auf drei Seiten flächig abgestützt und gelagert ist, die eine Federwirkung ausübt. Die Hubsäule führt eine teleskopartige Gleitbewegung in der Hülsenkonstruktion aus und wird hierbei mittels eines genau steuerbaren Motors, beispielsweise eines Schrittmotors, angetrieben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet wesentliche Vorteile. So gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine genaue Vertikalbewegung mit einem minimalen seitlichen Spiel dank der federnden Abstützung. Die Einrichtung für die Vertikalbewegung ruft keinen merklichen Fehler hinsichtlich der Horizontalbewegungen hervor. Ferner arbeitet die Vertikalbewegung mit hoher Präzision aufgrund des Schrittmotores für den Antrieb der Hubsäule.

Im folgenden soll die Erfindung in näheren Einzelheiten anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben werden, die in der beigefügten Zeichnung dargestellt sind.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung.

Fig. 2 zeigt eine Teil-Querschnittsansicht einer Stützstrebe der Hülsenkonstruktion und die Zusammenwirkung der Strebe mit der Hubsäule.

Fig. 1 zeigt einen denkbaren Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Eine tubusförmige Hülsenkonstruktion 2 mit rundem Querschnitt besitzt drei vertikale Führungsstreben bzw. Stützstreben 3, die mit der Innenfläche der Hülse verbunden sind und an einer Hubsäule 1 mit dreieckförmigem Querschnitt über Gleitflächen 6 zur Anlage gelangen. Die Gleitflächen 6 sind an den ebenen Seitenflächen der Hubsäule 1 angeordnet. Jede Stützstrebe 3 gelangt an einer Seite der Hubsäule 1 zur Anlage, so daß ein Gleitbereich 8 zwischen der Gleitfläche 6 und der Stützstrebe 3 parallel zur Gleitfläche 6 verläuft und einen ausreichenden Bereich zur Erzielung einer gewünschten Dauerhaftigkeit vorgibt. Im Inneren der Hülsenkonstruktion 2 und auf deren Boden ist ein Motor 4 gelagert, vorzugsweise ein Schrittmotor, der über eine rechtwinklige Untersetzung 7 mit einem Gewindeglied 5, beispielsweise einem Glied mit trapezförmigem Zahnprofil, gekoppelt ist, so daß durch eine Drehbewegung innerhalb eines Gewindeteiles der Hubsäule 1 eine vertikale Teleskopbewegung derselben erzeugt wird. Ferner bezweckt die vertikale Bewegung der Hubsäule 1 die Bewegung des nicht dargestellten Patientenstuhls am Ende der Hubsäule 1. Um das Spiel auf ein Minimum zu bringen, sind die Stützstreben 3 so ausgelegt, daß sie zwischen sich und der Hubsäule 1 eine Kompressionskraft vorgeben, welche über die Gleitflächen 6 die Glieder gegeneinanderdrückt. Die Kompressionskraft wird beispielsweise durch Einstellung der Lagerposition der Stützstreben 3 vorgegeben. Die Gleitflächen 6 können aus einem Plastikmaterial, vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen bestehen.

Die Hubsäule 1 wird in drei Richtungen abgestützt, wobei eine Federwirkung durch drei Stützstreben 3, die eine Gleitlagerwirkung vorgeben, erzielt wird. Demzufolge muß die Hülsenkonstruktion 2 nicht einen runden Querschnitt aufweisen, sondern kann statt dessen jede denkbare Form aufweisen, vorausgesetzt, daß jede Stützstrebe 3 eine Druckkraft gegen die Hubsäule 1 erzeugt. Die Gleitfläche 6 kann ebenfalls auf der Stützstrebe 3 angeordnet sein.

Die Stützstreben 3 können einen integralen Bestandteil der Hülsenkonstruktion 2 bilden, in welchem Fall die gesamte Hülsenkonstruktion 2 aus einem fortlaufenden Profil, beispielsweise durch Gießen, hergestellt wird.

Der Motor 4 kann ebenfalls so angeordnet sein, daß seine Welle parallel zu der Hubsäule 1 verläuft, wodurch die rechtwinklige Untersetzung 7 entfällt.

Der Motor 4 kann alternativ auch als Käfigläufermotor ausgebildet sein, in welchem Fall ein Rückführungssignal, beispielsweise mittels eines Impulswandlers, erzielt wird, und auf das Gewindeglied 5 angeordnet ist.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Ausführung einer Vertikalbewegung eines Stuhls, insbesondere eines Patientenstuhles, mit einer Hubsäule (1), deren Oberseite für die Montage des Patientenstuhles verwendbar ist, einer tubusförmigen Hülsenkonstruktion (2), die einen teleskopartigen Träger für die Hubsäule (1) vorgibt, einem Gewindeglied (5), das drehbeweglich ist, um die Hubsäule (1) anzuheben und abzusenken, und einem Motor (4) für die Drehbewegung des Gewindegliedes (5), wobei die Hubsäule (1) in Längsrichtung drei ebene Seitenflächen aufweist und jede der drei Seitenflächen an auf der Innenseite der Hülsenkonstruktion (2) in Längsrichtung angeordneten, federnd wirkenden Stützstreben (3) mittels Gleitflächen (6) abgestützt und geführt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (6) zwischen den Stützstreben (3) und den Seitenflächen der Hubsäule (1) aus Kunststoff bestehen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Gleitflächen Polytetrafluoräthylen-Flächen sind.