DE3733924C2 - Wirbelsäulen-Fixationsvorrichtung - Google Patents
Wirbelsäulen-FixationsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fixationsvorrichtung für
Wirbelsäulen zur Überbrückung mindestens eines geschädig
ten Wirbelsegments mit
- - einer Trägerstange, deren Länge dem zu überbrückenden Wirbelsegment entspricht und die zu beiden Enden hin mit gegenläufigen Gewinden versehen ist,
- - zwei Backenträgern, von denen je einer mit einer ent sprechenden Gewindebohrung auf eines der beiden Enden der Trägerstange aufgeschraubt ist,
- - zwei Schraubenbacken, von denen jeweils eine mittels einer zur Achse der Trägerstange senkrechten Klemm schraube an einem Backenträger befestigt ist, wobei die Klemmschrauben jeweils für die zugehörige Schrauben backe eine zur Trägerstange senkrechte Drehachse bildet und beim Anziehen die Schraubenbacke gegenüber dem je weiligen Backenträger arretiert, und
- - jeweils einer an jeder Schraubenbacke vorgesehenen Halterung für eine zu den Längsachsen der Trägerstange und der Klemmschrauben annähernd senkrecht verlaufende Knochenschraube.
Derartige Vorrichtungen, die üblicherweise als "Fixateur
interne" bezeichnet werden, werden jeweils paarweise zum
Einrichten und Stützen einer geschädigten Wirbelsäule
implantiert. Dabei werden in der Regel höchstens zwei
Wirbelsegmente überbrückt, wobei die an den Enden der
Fixationsvorrichtung durch die Schraubenbacken geführten
Knochenschrauben jeweils in einen gesunden Wirbelkörper
eingesetzt werden.
Eine Fixationsvorrichtung der eingangs genannten Art ist in
dem Buch von Walter Dick "Innere Fixation von Brust- und Lendenwirbelfrak
turen", S. 56 bis 62, beschrieben. Dieses bekannte System arbeitet
mit Schanz′schen Schrauben als Knochenschrauben, die auch
nach dem Eindrehen noch einen langen, über die Schrauben
backen hinausstehenden Schaft aufweisen. Mit Hilfe dieser
überlangen Schrauben als Hebel können die Wirbelkörper
ausgerichtet werden, solange die Klemmschrauben noch nicht
angezogen sind. Nach dem Ausrichten werden mit Hilfe der
Klemmschrauben die Knochenschrauben gegenüber den Schrau
benbacken und die Schraubenbacken gegenüber den Backen
trägern arretiert. Danach müssen die vorstehenden Ver
längerungen der Schanz′schen Schrauben umständlich ge
kürzt werden, was zu Komplikationen und auch zum Eindringen
von Metallpartikeln in die Wunde führen kann. Daneben
besteht ein weiterer Nachteil darin, daß die Befestigung
der Schanz′schen Schrauben an den Backen nicht getrennt
ist von der Backenarretierung gegenüber der Trägerstange.
Die Schraubenbacken sind dort nämlich einfache Klemm
backen, mit denen der Schraubenschaft beim Festziehen der
Klemmschrauben gegen den Backenträger gepreßt wird.
Dadurch ergeben sich Nachteile in der Stabilität und in
der Handhabung beim Implantieren des Fixateurs.
Aus der DE 34 14 374 A1 ist auch schon eine Vorrichtung
zum Einrichten einer Wirbelsäule bekannt, bei der auf die
in den Wirbelkörper eingebrachten Knochenschrauben Ver
längerungsstangen aufgesetzt werden, um über diese als
Hebel mittels einer externen Vorrichtung die Reposition
der Wirbelkörper vorzunehmen. Zusätzlich muß dann erst
nachträglich der geschädigte Wirbelkörper mechanisch
mittels eingesetzter Spannschrauben überbrückt werden, be
vor die Verlängerungsstangen und die externe Vorrichtung
abgenommen werden können. Allerdings ist dort nicht im
einzelnen ausgeführt, wie die Verbindung zwischen den
nachträglich eingesetzten Spannschrauben und den Knochen
schrauben erfolgen soll, um die gewünschte Stabilität zu
erreichen.
Aus der DE 31 32 520 A1 ist weiterhin eine Vorrichtung
bekannt, die die Fixierung zweier unmittelbar benachbar
ter Wirbel relativ zueinander ermöglicht. Hierzu weist
die Vorrichtung zwei Laschen auf, die durch Knochen
schrauben an jeweils einem Wirbel befestigt sind. Zur Fi
xierung der beiden Laschen und damit auch der beiden mit
den Laschen verbundenen Wirbel relativ zueinander ist ei
ne Trägerstange vorgesehen, die an ihren Enden Gewinde
aufweist, die in entsprechende Gewindebohrungen in den
Laschen eingeschraubt werden können, so daß die Wirbel
und die Laschen von der Trägerstange starr miteinander
verbunden werden. Die Gewinde in den Enden der Träger
stange sind hierbei gegenläufig ausgebildet, so daß sich
der Abstand der beiden Laschen und damit auch der beiden
Wirbel durch eine Drehung der Trägerstange stufenlos ein
stellen läßt. Bei dieser Vorrichtung ist jedoch die Befe
stigung an den Wirbeln schwierig, da die Trägerstange zu
nächst mit den beiden Laschen verschraubt werden muß, um
anschließend die Knochenschrauben durch die Bohrungen in
den Laschen hindurch in die Wirbel einschrauben zu kön
nen. Der Operateur hat also bei der Implantation dieser
Vorrichtung beim Eindrehen der Knochenschrauben in die
Wirbel nur geringen Bewegungsspielraum.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fixationsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der nach Ein
bringen der Knochenschrauben eine gute Reposition der
Wirbel möglich ist, ohne daß eine nachträgliche Kürzung
der Schrauben am Patienten erforderlich wird. Außerdem
soll eine gute und stabile Führung der Knochenschrauben
ermöglicht werden.
Erfindungsgemäße wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die vorgeformten Kopfenden der Knochenschrauben jeweils
nach deren Eindrehen in einen Wirbelkörper im Bereich der
Schraubenbacke liegen und daß die Schraubenbacken jeweils
Aufnahmeelemente für den lösbaren Eingriff von hebelarti
gen Repositionsinstrumenten aufweisen.
Bei der erfindungsgemäßen Fixationsvorrichtung sind also
die Knochenschrauben von vorneherein in ihrer Länge dar
auf abgestellt, daß sie mit ihren Köpfen nach den Eindre
hen nicht wesentlich über die Schraubenbacken, in denen
sie geführt werden, vorstehen. Um trotzdem aber eine gute
Reposition der Wirbelkörper zu ermöglichen, weisen diese
Schraubenbacken Eingriffsmöglichkeiten für den Ansatz ei
nes entsprechenden Hebelinstruments auf, im einfachsten
Fall eine Bohrung, in die stabförmige Repositionsinstru
mente eingesteckt werden können.
Die Knochenschrauben selbst werden zweckmäßigerweise in
Bohrungen oder Durchbrüchen der Schraubenbacken geführt,
so daß ihre Führung und Verbindung mit den Schraubenbak
ken unabhängig vom Festziehen der Klemmschrauben ist. Je
nach den Erfordernissen können dabei die Bohrungen als
spielfreie Führungen die Knochenschrauben aufnehmen oder
aber ein Verschwenken dieser Knochenschrauben in einer
zur Achse der Trägerstange senkrechten Ebene ermöglichen.
Dadurch kann der Fixateur an die jeweiligen anatomischen
Gegebenheiten angepaßt werden und trotzdem die gewünschte
Stabilität erbringen.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Anordnung eines Paars von erfindungsgemäßen
Fixationsvorrichtungen, wie es an einer Wirbel
säule zum Einsatz kommt, mit einem stangenför
migen Repositionsinstrument,
Fig. 2 bis 4 jeweils Detailschnittdarstellungen II-II
bzw. III-III aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt zwei im Grundaufbau identische, entsprechend
ihrem Einsatz spiegelbildlich angeordnete Fixationsvor
richtungen, wobei einige wahlweise einsetzbare Ausge
staltungen lediglich in der linken oder in der rechten
Vorrichtung gezeigt sind. Die beiden Vorrichtungen werden
gewöhnlich in der dargestellten Lage spiegelbildlich zu
einander beiderseits der Dornvorsätze an der Wirbelsäule
implantiert, wobei ein geschädigter Wirbel überbrückt
wird und die Enden der beiden Fixateure jeweils mit einem
gesunden Wirbel fest verschraubt werden.
Jede der beiden Fixationsvorrichtungen in Fig. 1 besitzt
eine Trägerstange 1, die an beiden Enden mit gegenläufigen
Gewinden versehen ist, also beispielsweise zum
einen Ende hin mit einem Rechtsgewinde 2 und zum anderen
Ende hin mit einem Linksgewinde 3. Der Mittelteil ist
beispielsweise zu einem Sechskant für den Angriff eines
Schraubenschlüssels geformt, doch wären auch andere
Möglichkeiten für den Angriff eines Drehwerkzeuges denk
bar. Auf jedes der beiden Gewindeenden 2 bzw. 3 der
Trägerstange 1 ist ein Backenträger 5 bzw. 6 mit einem
entsprechenden Gewinde aufgeschraubt. Durch Drehen der
Trägerstange 1 werden über das Rechts-Linksgewinde die
beiden Backenträger in entgegengesetzter Richtung zusammen
oder auseinander bewegt, so daß auf diese Weise ihr gegen
seitiger Abstand verstellt werden kann.
An jedem der Backenträger 5 bzw. 6 ist mittels einer
Klemmschraube 7 bzw. 8 eine Schraubenbacke 9 bzw. 10 be
festigt. Die Klemmschrauben 7 stehen mit ihrer Achse
senkrecht zur Achse der Trägerstange 1, und sie ermög
lichen ein Verdrehen der Backenträger 5 bzw. 6 um diese
jeweilige Achse 7a bzw. 8a, solange die Klemmschrauben 7
bzw. 8 nicht fest angezogen sind. Nach dem Anziehen der
Klemmschrauben 7 bzw. 8 sind die Schraubenbacken 9 und
1 an den Klemmflächen 11 gegenüber den Backenträgern
arretiert. Diese Arretierung wird durch eine Rasterung
auf den Klemmflächen 11 sichergestellt.
Jede Schraubenbacke 9, 10 besitzt eine Aufnahme für eine
Knochenschraube, wobei die im linken Teil der Fig. 1
gezeigten Schraubenbacken 9 und 10 jeweils eine oval aus
geweitete Aufnahmebohrung 12 besitzen, wobei diese Auf
nahmebohrungen 12 ein Verschwenken der Knochenschraube 13
um einen bestimmten Winkel α in einer zur. Trägerstange 1 annähernd
senkrechten Ebene ermöglichen. Im Schnitt II-II in Fig. 2
ist dieser Schwenkwinkel gezeigt.
Die rechts in Fig. 1 gezeigte Fixationsvorrichtung mit
den Schraubenbacken 19 und 20 zeigt jeweils Aufnahmeboh
rungen 14, die eine spielfreie Führung für die jeweilige
Knochenschraube 13 bilden. Dies ist in der Schnittdar
stellung in Fig. 3 gezeigt, wobei die Knochenschraube 13
senkrecht zur Achse der Trägerstange 1 und senkrecht zur
Achse 7a der Klemmschraube 7 geführt wird. Fig. 4 zeigt
eine Abwandlung gegenüber Fig. 3. Dabei ist eine Aufnahme
bohrung 15 gezeigt, in der die Knochenschraube 13 spielfrei,
aber unter einem vorgegebenen Winkel, geführt wird.
Die Schraubenbacken 9 und 10 bzw. 19 und 20 weisen darü
berhinaus jeweils eine Bohrung 16 auf, die im wesentlichen
parallel zur Knochenschraube 13 verläuft. Nach dem Ein
drehen der Knochenschrauben 13 in den jeweiligen gesunden
Wirbelkörper kann somit ein Repositionsinstrument, bei
spielsweise der in Fig. 1 gezeigte Stab 17, in die je
weilige Bohrung 16 eingesteckt werden, um mit diesem als
Hebel die betreffende Schraubenbacke so zu verschwenken,
daß der mit ihr verbundene Wirbelkörper in gewünschter
Weise eingerichtet wird. Nach dieser Reposition werden
die Klemmschrauben 7 und 8 angezogen, womit die Wirbel in
ihrer Lage zueinander fixiert werden. Die Stäbe 17 können
leicht wieder aus den Bohrungen 16 herausgezogen werden,
womit keine überstehenden Teile mehr an dem Implantat vor
handen sind. Auf diese Weise können Knochenschrauben 13
mit Köpfen verwendet werden, die ganz oder zumindest weit
gehend in den Schraubenbacken verschwinden und mit deren
Oberfläche abschließen. Ein nachträgliches Kürzen der
Knochenschrauben entfällt dabei gänzlich.
Die Abstandseinstellung zwischen den beiden Backenträgern
5 und 6 auf der Trägerstange 1 wird zweckmäßigerweise
durch Kontermuttern 18 gesichert. Zwischen der jeweiligen
Kontermutter 18 und dem Backenträger 5 bzw. 6 kann zu
sätzlich eine auf der Trägerstange verdrehsicher ange
brachte verschiebbare Scheibe 21 vorgesehen werden, die
mittels einer Rasterprägung 22 auf der Stirnfläche eine
zusätzliche Sicherung ergibt.
Claims (10)
1. Fixationsvorrichtung für eine Wirbelsäule zur Über
brückung mindestens eines geschädigten Wirbelseg
ments mit
- - einer Trägerstange (1), deren Länge dem zu über brückenden Wirbelsegment entspricht und die zu beiden Enden hin mit gegenläufigen Gewinden (2, 3) versehen ist,
- - zwei Backenträgern (5, 6), von denen je einer mit einer entsprechenden Gewindebohrung auf eines der beiden Enden der Trägerstange aufgeschraubt ist,
- - zwei Schraubenbacken (9, 10; 19, 20), von denen jeweils eine mittels einer zur Achse der Träger stange (1) senkrechten Klemmschraube (7, 8) an einem Backenträger (5, 6) befestigt ist, wobei die Klemmschraube (7, 8) jeweils für die zuge hörige Schraubenbacke (9, 10; 19, 20) eine zur Trägerstange (1) senkrechte Drehachse (7a) bildet und beim Anziehen die Schraubenbacke (9, 10; 19, 20) gegenüber dem Backenträger arretiert und
- - jeweils einer an jeder Schraubenbacke (9, 10; 19, 20) vorgesehenen Halterung (12; 14; 15) für eine zu den Längsachsen der Trägerstange (1) und der Klemmschraube (7, 8) annähernd senkrecht verlau fenden Knochenschraube (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgeformten Kopfenden der Knochenschrauben (13) jeweils nach deren Eindrehen in einen Wirbel körper im Bereich der Schraubenbacke (9, 10; 19, 20) liegen und
daß die Schraubenbacken (9, 10; 19, 20) jeweils Auf nahmeelemente (16) für den lösbaren Eingriff von he belartigen Repositionsinstrumenten (17) aufweisen.
daß die vorgeformten Kopfenden der Knochenschrauben (13) jeweils nach deren Eindrehen in einen Wirbel körper im Bereich der Schraubenbacke (9, 10; 19, 20) liegen und
daß die Schraubenbacken (9, 10; 19, 20) jeweils Auf nahmeelemente (16) für den lösbaren Eingriff von he belartigen Repositionsinstrumenten (17) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungen für die Knochenschrauben (13)
jeweils Bohrungen (14; 15) sind, in denen die Kno
chenschrauben (13) spielfrei geführt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse zumindest einer der Bohrungen (15) ei
nen vorgegebenen Winkel innerhalb einer zur Träger
stange (1) annähernd senkrechten Ebene bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungen für die Knochenschrauben (13)
jeweils Durchbrüche (12) in den Schraubenbacken (9,
10) sind, die ein Verschwenken der betreffenden Kno
chenschraube (13) in einer zur Achse der Trägerstan
ge (1) annähernd senkrechten Ebene um einen vorgege
benen Winkelbereich (α) gestatten.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeelemente in
den Schraubenbacken (9, 10; 19, 20) als Bohrungen
(16) zum Einstecken eines stabförmigen Repositi
onsinstruments (17) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (16) für das Repositionsinstrument
(17) jeweils im wesentlichen parallel zu den Kno
chenschrauben (13) in den Schraubenbacken (9, 10;
19, 20) verlaufen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Anlage
flächen (11) der Backenträger (5, 6) und der Schrauben
backen (9, 10; 19, 20) eine Arretierverzahnung aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Sicherung der Backenträger
(5, 6) auf der Trägerstange (1) jeweils Kontermuttern
(18) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Backenträgern (5, 6) und den Konter
muttern (18) jeweils Sicherungsscheiben (21) mit an
den Stirnflächen aufgebrachter Rasterprägung (22) vor
gesehen sind.
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