DE3744691A1 - Verfahren zur bewertung von radarzielimpulsen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Bewertung empfangener Radarimpulse zwecks Unterscheidung
eines besonderen Zielechos von den Echos anderer Ziele,
gegenüber Rauschen, Störungen usw. Empfangene Impulse
können bezüglich einer Anzahl von Eigenschaften bewertet
werden, beispielsweise bezüglich der Empfangsrichtung
(Zielabweichungswinkel), des Leistungspegels, der
Impulsbreite, des Impulsfolgeintervalls (IFI) und auch
bezüglich der Hochfrequenz, sofern eine absolute Fre
quenzmessung zur Verfügung steht. Jede dieser Eigenschaf
ten unterliegt, selbst in bezug auf ein besonderes Ziel,
Änderungen infolge von Rauschen, Störungen usw., und bei
der Bewertung jedes Impulses müssen signifikante Tole
ranzen verwendet werden. Herkömmliche Signalverarbeitungs
systeme vergleichen den Wert der besonderen Eigenschaft
mit voreingestellten Grenzen und danach wird der Impuls
akzeptiert oder zurückgewiesen.
Das derart festgelegte Toleranzband führt zu einer
beachtlichen Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines
falschen Signals mit einem konsequenten Verlust der
Möglichkeit, Ziele voneinander zu unterscheiden.
Ein Ziel der Erfindung ist es somit, die Fähigkeit
eines Radarempfängers bezüglich der Bewertung und Iden
tifizierung von Zielimpulsen zu verbessern.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird in einem
Verfahren zur Bewertung empfangener Zielradarimpulse
bezüglich einer Vielzahl von Impulseigenschaften für
jede Eigenschaft der Wert dieser Eigenschaft für einen
gerade oder derzeit empfangenen Impuls mit dem Mittel
wert vorher empfangener Impulse verglichen, um ein der
zeit gemessenes Inkrement vorzusehen, ferner wird das
derzeit gemessene Inkrement einem Wahrscheinlichkeits
prozeß unterzogen, um für den zugeordneten Impuls und
die zugeordnete Eigenschaft einen Konfidenz- oder Ver
trauenswert vorzusehen, und schließlich werden die Ver
trauenswerte für die Vielzahl der Eigenschaften in bezug
auf den zugeordneten Impuls miteinander vereinigt
oder kombiniert, um einen Gesamtkonfidenz- oder Gesamt
vertrauenswert für den zugeordneten Impuls vorzusehen.
Die Vielzahl der Impulseigenschaften enthält vor
zugsweise wenigstens zwei der folgenden Eigenschaften:
den Zielwinkel, den Impulsleistungspegel, die Impuls
breite und das Impulsfolgeintervall.
Ist eine der Vielzahl der Impulseigenschaften der
Zielwinkel, berücksichtigt der zugeordnete Wahrschein
lichkeitsprozeß vorzugsweise die geschätzte Rauschkompo
nente des gerade anfallenden oder derzeitigen Impulses
bei der Bestimmung eines Winkelvertrauenswertes.
Die Schätzung für thermisches Rauschen wird vor
zugsweise abgeleitet von dem mittleren Wert des Ziel
winkels und des Leistungspegels des derzeitigen
Impulses.
Der Zielwinkel des Empfangs kann abgeleitet werden
von gemessenen Werten des Zielwinkels im Azimut und in
der Elevation, wobei Azimut- und Elevationsinkremente
entsprechend abgeleitet werden.
Der Vertrauenswert bezüglich wenigstens einer der
Eigenschaften wird ansprechend auf die vorbestimmte
Ungewißheit in den besonderen Eigenschaftswerten einem
jeweiligen Gewichtungsfaktor unterzogen.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält
ein Radarempfänger eine Impulsauswerte- oder Impuls
bewertungsschaltung, die derart ausgelegt ist, daß sie
ein Verfahren zur Impulsbewertung ausführt, wie es oben
beschrieben ist.
Ein Verfahren zur Bewertung empfangener Radar
impulse und ein Gerät zum Ausführen eines solchen
Verfahrens werden im folgenden beispielshalber unter
Bezugnahme auf eine beigefügte Zeichnung beschrieben,
bei der es sich um ein Blockschaltbild des hier betrach
teten Prozesses handelt.
Vier Eigenschaften eines Radarimpulssignals werden
erfaßt: (a) der von der Antennenziellinie abweichende
Winkel der Quelle, (b) der Leistungspegel der empfan
genen Impulse, (c) die Impulsbreite des empfangenen
Signals und (d) das Impulsfolgeintervall.
Der Quellenwinkel wird für einen besonderen derzeit
gemessenen Impuls im Azimut und in der Elevation in
herkömmlicher Weise gemessen. Unter Bezugnahme auf die
Zeichnung wird ein mittlerer Wert des Azimutwinkels
für vorangegangene oder vorherige Impulse, die als von
derselben Quelle stammend bestimmt worden sind, in
einem Speicher 11 gespeichert und einem Verarbeitungs
vorgang oder Prozeß 2 zugeführt. In ähnlicher Weise wird
ein mittlerer Wert des Elevationswinkels, relativ zu der
Richtung der Empfängerantenne, für vorangegangene oder
vorherige Impulse über einen Speicher 13 einem Prozeß 2
zugeführt. Der Prozeß 2 erzeugt von diesen beiden Wer
ten einen mittleren Wert des Zielabweichungswinkels in
der Zielebene:
[(mittlerer Azimutwinkel)² + (mittlerer Elevationswinkel)²]1/2,
wobei dann dieser zuletzt genannte Wert des Zielabwei
chungswinkels einem Prozeß 3 zugeführt wird. Eine zweite
Eingabe zum Prozeß 3 wird abgeleitet aus einer Leistungs
messung des derzeit gemessenen Impulses, und zwar abge
leitet in einem Verarbeitungsvorgang oder Prozeß 15.
Ein Winkelfehler wird in erster Linie verursacht
durch thermische Rauscheffekte. Obgleich die Größe
dieses thermischen Rauschens nicht voraussagbar ist,
kann man den quadratischen Mittelwert des Winkelfehlers,
d. h. den effektiven Winkelfehler, aufgrund des thermi
schen Rauschens abschätzen, wobei eine Abhängigkeit von
der Leistung und von dem Zielabweichungswinkel, d. h. dem
Winkel zwischen der Ziellinie und der zum Ziel verlaufen
den Visierlinie, auftritt. Der Prozeß 3, dem der
erwartete (d. h. mittlere) Zielabweichungswinkel (berech
net im Prozeß 2) und der Impulsleistungswert zugeführt
wird, liefert eine Schätzung des thermischen Rauschpegels
zur Anwendung in einem Verarbeitungsvorgang oder Prozeß 4,
wobei die Zufuhr zum Prozeß 4 über einen Eingang oder
eine Eingabe 21 erfolgt.
Werte der Azimut- und Elevationswinkelfehler werden
Prozessen 17 und 19 zugeführt, wobei diese Werte als
Differenzen zwischen den oben genannten mittleren Werten
der Azimut- und Elevationswinkel einerseits und den
Winkeln, die von dem derzeit gemessenen Impuls gewonnen
werden, andererseits abgeleitet werden. Es sei bemerkt,
daß diese sogenannten Fehlerwerte sich ergeben können
aus positionsmäßigen Änderungen des Ziels und/oder einer
Versetzung der Radarantenne, obgleich eine typische
Impulsfolgegeschwindigkeit hinreichend hoch ist, so
daß aufgrund dieser Effekte nur kleine Änderungen her
vorgerufen werden. Der Prozeß 1 verarbeitet die Azimut-
und Elevationsfehlerwinkel (d. h. die Winkeldifferenz
zwischen der mittleren Zielpeilung gemessen über mehrere
vorangegangene oder vorherige Impulse und der Ziel
peilung gemessen für den einzigen derzeitigen bzw.
gerade ausgewerteten Zielimpuls) und erzeugt einen
Zielebene-Fehlerwinkel unter Anwendung der folgenden
Funktion:
[(Azimutfehler)² + (Elevationsfehler)²]1/2.
Dieser Zielebene-Fehlerwinkel wird über einen Eingang
oder Eingabe 23 dem Prozeß 4 zugeführt.
Der Prozeß 4 bewertet die Wahrscheinlichkeit, daß
der Zielwinkel, wie er vom Fehlereingang bei 23 angege
ben wird, der wahre Zielwinkel im Hinblick auf den ge
schätzten Pegel der thermischen Rauscheingabe bei 21 ist.
Der Ausgang des Prozesses 4 liefert einen Wert, der den
Konfidenz- oder Vertrauenspegel angibt, welcher dem
Zielwinkel beigemessen werden kann, welcher von dem
gerade empfangenen oder derzeitigen Impuls abgeleitet
wird, und dieser Wert wird als ein eingangsseitiger
Beitrag einem Verarbeitungsvorgang oder Prozeß 10
zugeführt.
In ähnlicher Weise wird ein Leistungsinkrement
oder ein Leistungsfehler in einem Prozeß 5 abgeleitet,
und zwar aus einer derzeit gemessenen Leistungsmessung
bei einer Eingabe oder einem Eingang 15 und aus einem
mittleren Leistungspegel in bezug auf 2n vorherige Im
pulse, wobei 1n5, und wobei der mittlere Lei
stungspegel in einem Speicher 25 gespeichert ist. Die
für diese Ableitung benutzte Formel ist eine Integral
funktion
wobei k eine Konstante,
a die derzeit gemessene Leistung und
y der mittlere Leistungspegel ist.
a die derzeit gemessene Leistung und
y der mittlere Leistungspegel ist.
Das derzeit gemessene Leistungsinkrement wird einem
Prozeß 6 zugeführt, in welchem eine statistische Schät
zung der Wahrscheinlichkeit, daß das Leistungsinkrement
ein wahrer Wert ist und demzufolge, daß die derzeit ge
messene Impulsleistung ein wahrer Wert ist, vorgenommen
wird. Der Ausgang oder die Ausgabe des Prozesses 6
liefert somit einen Leistungsvertrauenswert, und dieser
wird als weiterer eingangsseitiger Beitrag dem Prozeß 10
zugeführt.
Die Radarsignalimpulsbreite ist ebenfalls eine Eigen
schaft des Ziels, und der diesbezüglich gemessene Wert
wird einem Prozeß 27 zugeführt, wohingegen der mittlere
Wert von vorherigen Impulsbreiten in einem Speicher 29
gespeichert wird. Die diesbezügliche Differenz wird in
einem Prozeß 7 gewonnen, und zwar unter Verwendung der
Formel
(mittlere Impulsbreite) - (derzeit gemessene Impulsbreite),
wobei ein Impulsbreiteninkrement gewonnen wird, das eine
Eingabe oder einen Eingang 31 zu einem Prozeß 8 bildet.
Der gerade oder derzeit gemessene Impulsleistungspegel
und das Impulsleistungsinkrement sind Faktoren, die die
Impulsbreite betreffen, und diese Werte werden als
Eingänge in einen Prozeß 8 eingespeist. Im Lichte der
Leistungswerte schätzt dieser Prozeß dann die Wahrschein
lichkeit, daß die gemessene Impulsbreite ein wahrer Wert
ist, und zwar unter Verwendung der Formel
wobei σ die Standardabweichung der Impulsbreite ist.
Der Prozeß 8 erzeugt dann einen entsprechenden Ausgang
als eingangsmäßiger Beitrag zum Prozeß 10.
Schließlich wird der gemessene Wert des Impuls
folgeintervalls (IFI) über einen Prozeß 33 einem
Prozeß 9 zugeführt, und zwar zusammen mit einem in
einem Speicher 35 gespeicherten mittleren Wert bezüg
lich 2n+1 vorheriger Impulse, wobei 1n6. Die
IFI-Gewichtungsfunktion identifiziert Eigenschaften
der Wellenform dergestalt, ob sie feststeht, zittert
oder gestaffelt ist. Der Prozeß 9 extrahiert die
Differenz zwischen dem derzeitigen Wert und dem mitt
leren Wert und schätzt die Wahrscheinlichkeit ab, ob
das gegenwärtige oder derzeit gemessene Intervall der
wahre Wert ist. Der Ausgang des Prozesses 9 ist der
letzte eingangsseitige Beitrag zum Prozeß 10.
Jeder der Prozesse 4, 6, 8 und 9 unterliegt einem
jeweiligen Gewichtungsfaktor von Prozessen 37, 39, 41
und 43 zwecks Berücksichtigung von korrigierenden oder
übersteuernden Unsicherheitsfaktoren, die die Bedeutung
der besonderen Eigenschaft einstellen sollen. Wenn somit
der Impulsfolgezug IFI Zittervorgänge enthält, wird
die Wichtigkeit eines IFI-Fehlers mittels des zugeord
neten Gewichtungsfaktors herabgesetzt.
Der Kombinierprozeß 10 liefert einen zusammenge
setzten oder kombinierten Vertrauenswert, der die
einzelnen Werte mittelt, wenn sie dicht beieinander
liegen, der es jedoch extrem niedrigen Einzelwerten
gestattet, den Rest zu übersteuern.
Die Bewertung der Eingänge wird in drei Stufen
ausgeführt. Zuerst wird die IFI-Wahrscheinlichkeit mit
der Impulsbreitenwahrscheinlichkeit durch den folgenden
Prozeß kombiniert:
wobei K eine Konstante und X eine Gewichtungsfunktion
ist, welche eine Funktion der IFI-Gewichtung ist.
Als zweites werden die Wahrscheinlichkeiten für
den Winkel und die Leistung unter Verwendung der fol
genden Funktion kombiniert:
Wahrscheinlichkeit (Winkel) · Wahrscheinlichkeit (Leistung).
Als drittes werden die beiden Ausgänge oder Ausgaben
kombiniert, um eine Gesamtwahrscheinlichkeit vorzusehen,
und zwar unter Verwendung der folgenden Funktion:
[Wahrscheinlichkeit (Winkel/Leistung) · Wahrscheinlichkeit (Pulsbreite/IFI)]1/2
Der kombinierte Vertrauenswert wird mit einem
Referenzwert verglichen zwecks Bestimmung, ob der der
zeit empfangene Impuls als von einem besonderen Ziel
stammend akzeptiert wird oder nicht. Sind mehrere Ziele
einbezogen, können die Impulse auf ausgewählte einzelne
Bewertungsschaltungen aufgeteilt werden, und zwar in Ab
hängigkeit von der Größe der verschiedenen Fehlerwerte,
wobei jeder Impuls derjenigen Schaltung zugeordnet wird,
bei der sich bei der größten Anzahl von Eigenschaften
der kleinste Fehlerwert ergibt.
Obgleich bei dem obigen Beispiel vier Eigenschaften
eines Impulsfolgezuges in Betracht gezogen worden sind,
können auch weniger oder mehr Eigenschaften ausgewertet
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Bewerten empfangener Zielradarimpulse
bezüglich einer Vielzahl von Impulseigenschaften, bei
welchem Verfahren für jede Eigenschaft der Wert dieser
Eigenschaft für einen derzeit empfangenen Impuls mit
dem mittleren Wert für vorher empfangene Impulse ver
glichen wird zwecks Bereitstellung eines derzeit gemes
senen Inkrements, das derzeit gemessene Inkrement einem
Wahrscheinlichkeitsprozeß unterzogen wird zwecks Bereit
stellung eines Vertrauenswerts für den zugeordneten Im
puls und die zugeordnete Eigenschaft, und die Vertrauens
werte für die Vielzahl der Eigenschaften bezüglich des
zugeordneten Impulses kombiniert werden zwecks Bereit
stellung eines Gesamtvertrauenswerts für den zugeordneten
Impuls.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Vielzahl der
Impulseigenschaften wenigstens zwei der folgenden Eigen
schaften umfassen: den Zielwinkel, den Impulsleistungs
pegel, die Impulsbreite und das Impulsfolgeintervall.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem
eine der Vielzahl der Impulseigenschaften der Zielwinkel
ist und der zugeordnete genannte Wahrscheinlichkeits
prozeß eine geschätzte Rauschkomponente des derzeit
empfangenen Impulses bei der Bestimmung eines Winkel
vertrauenswertes berücksichtigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Schätzung für
das thermische Rauschen von dem mittleren Wert des Ziel
winkels und des Leistungspegels des derzeit empfangenen
Impulses abgeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, bei dem
der Winkel zwischen einer Ziellinie am Empfänger und
dem Ziel von gemessenen Werten des Zielwinkels im Azimut
und in der Elevation abgeleitet wird und ein mittlerer
Wert des Zielwinkels abgeleitet wird von den mittleren
Werten der Azimut- und Elevationszielwinkel.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem der Vertrauenswert bezüglich wenigstens einer der
Eigenschaften einem jeweiligen Gewichtungsfaktor unter
zogen wird, der eine vorbestimmte Ungewißheit in den
besonderen Eigenschaftswerten berücksichtigt.
7. Radarempfänger mit einer Impulsbewertungsschaltung
ausgelegt zur Ausführung eines Verfahrens zur Impuls
bewertung nach einem der vorstehenden Ansprüche.
8. Verfahren wie hierin vorstehend beschrieben und
im wesentlichen wie dargestellt in dem beigefügten
Diagramm.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ALENIA MARCONI SYSTEMS LTD., STANMORE, MIDDLESEX, |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |