Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der
elektrophoretischen Analyse von Flüssigkeitsproben. Insbe
sondere betrifft sie eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zur Automatisierung des Elektrophorese-Prozesses, begin
nend mit dem Schritt des Auftragens der Flüssigkeitsproben
auf Probenträger und weiter mit den - ohne Bewegen des Pro
benträgers durchgeführten - Schritten der Elektrophoresebe
handlung, des Einfärbens, Inkubierens, Trocknens, Abtastens
("scanning") und der Dichtemessung der abgetasteten Proben.
Die Elektrophorese ist die Technik der Bewegung geladener
Teilchen in einem elektrischen Feld durch feste oder halb
feste Materie. In medizinischen Forschungslabors wird das
Verfahren am häufigsten zur Analyse auf verschiedene Blut
proteine eingesetzt.
Bei der Diagnose der Krankheiten von Mensch und Tier lassen
sich bekannterweise viele Informationen aus der Analyse be
stimmter Körperflüssigkeiten, wie Blutserumproteinen, Lipo
proteinen, Hämoglobin und Isoenzymen gewinnen. Es ist eben
falls bekannt, daß die Elektrophorese ein wirksames Verfah
ren zum Trennen der Bestandteile solcher Flüssigkeiten zur
Mikroskopanalyse oder zur Dichtemessung zwecks Analyse der
Proben unter Anwendung optischer Mittel darstellt.
Bei der grundsätzlichen Verfahrensweise der Elektrophorese
werden geladene Moleküle der Probenflüssigkeit unter einem
elektrischen Feld getrennt, wobei die zu untersuchende Pro
be auf einen Probenträger aufgebracht wird, der eine mit
einer Puffersubstanz befeuchtete poröse Oberfläche hat. Da
die verschiedenen Bestandteile der Flüssigkeit unterschied
lich schnell durch den Probenträger wandern, läßt eine
flüssige Probe sich in ihre Bestandteile zerlegen. Nach
einem Einfärben der Bestandteile im Träger können diese
dann einer optischen Dichtemessung oder einem anderen Prüf
verfahren unterziehen.
Die Elektrophorese ist in ihrer Schrittfolge seit Jahren
von Hand durchgeführt worden. Hierzu hat typischerweise
ein(e) Laborant(in) eine Elektrophoresekammer durch Füllen
geeigneter Hohlräume in dieser mit Pufferlösung vorberei
tet. Bei einer Pufferlösung handelt es sich um eine Flüs
sigkeit, die bei der Elektrophorese zum Feuchthalten der
Oberfläche des Probenträgers und zum Darstellen einer elek
trischen Schnittstelle zu einer an die Kammer angeschlosse
nen Stromquelle dient, so daß ein elektrisches Feld an den
Probenträger gelegt werden kann. Der Probenträger ist typi
scherweise ein Abschnitt Mylarfolie, die mit einer Gelsub
stanz wie Celluloseacetat oder Agarose beschichtet ist. Bei
der zu prüfenden flüssigen Probe handelt es sich typischer
weise um ein Blutserum; es kann sich aber auch um andere
Flüssigkeiten handeln, deren Bestandteile sich in einem
elektrischen Feld in Bewegung setzen lassen.
Ist die Vorbereitung der Elektrophoresekammer abgeschlos
sen, werden Proben möglichst genau gleicher Größe an Soll
stellen auf den Probenträger aufgebracht und dieser so in
die Elektrophoresekammer eingesetzt, daß seine schmalsei
tigen Kanten in zwei Pufferkammern hineinragen. Die Elektro
phorese erfolgt dann mit einer genauen und stetigen Hoch
spannung, die für ein genau bemessenes und immer gleichge
haltenes Zeitintervall an die Pufferkammern angelegt
wird.
Nach Abschluß der Elektrophorese wird auf die Oberfläche
des Probenträgers eine Schicht eines Einfärbemittels (Rea
gens) gleichmäßig aufgetragen und diesem und der Probe
während einer genau bemessenen und immer gleichgehaltenen
Zeitspanne die Gelegenheit zur Reaktion geboten. Bei dem
Einfärbemittel handelt es sich um eine Flüssigkeit, die
sich nach der Elektrophorese mit den getrennten Bestandtei
len der flüssigen Probe verbinden soll, damit diese optisch
auswertbare Eigenschaften annehmen.
Weiterhin wird der Probenträger in einem temperaturgeregel
ten Ofen unter genau bemessenen und gleichgehaltenen Zeit-
und Temperaturbedingungen inkubiert. Dabei ist die Inkuba
tion der Vorgang einer kontrollierten chemischen Reaktion
zwischen den Bestandteilen der flüssigen Probe und dem Ein
färbemittel durch Aufbringen von Wärme innerhalb einer fe
sten Zeitspanne.
Die Probenplatte wird nun getrocknet, indem die Ofentempe
ratur für ein zweites genau bemessenes und gleichgehaltenes
Zeitintervall erhöht wird. Mit dem Trocknen wird die Reak
tion zwischen der Probenplatte und dem Reagens durch den
Entzug von Wasser zum Stillstand gebracht.
Eine der Schwierigkeiten bei einer Vorbereitung des Proben
trägers von Hand ist, daß die zu analysierenden Flüssig
keitsproben mehrfach auf den der Elektrophoresebehandlung
zu unterziehenden Probenträger aufgebracht werden. Sie las
sen sich mit einer Handpipette nacheinander auftragen; die
Pipette muß aber mit einem Reinigungsmittel gespült und
abgetupft werden, bevor eine neue Probe angesaugt und auf
den Streifen aufgetragen werden kann. Man hat Auftragsvor
richtungen konstruiert, die Flüssigkeitsproben gleichzei
tig bzw. "parallel" auf die Streifen auftragen. Derartige
Auftragsvorrichtungen sind auf der Seite 61 des "General
Product Catalog for 1984-1985" der Fa. Helena Laboratories,
Beaumont, Texas, V. St. A., beschrieben. Sie tragen acht,
zwölf oder mehr Proben auf einem mikroporösen Probenträger
auf und haben den Vorteil, die Elektrophoresebehandlung
leichter durchführbar und reproduzierbarer zu machen.
Die genannten Auftragsvorrichtungen arbeiten im Prinzip aber
noch nicht automatisch und erfordern nach jedesmaligem
Auftragen einer Probe auf den Probenträger ein Säubern der
Auftragspitzen. Ein Nachteil der bekannten Auftragsvorrich
tungen ist, das in ihnen keine Vorkehrungen zur automati
schen Wäsche und Reinigung der Pipettenröhrchen in jedem
Arbeitszyklus getroffen sind, um deren Verunreinigung beim
Auftragen neuer Proben auf einen frischen Träger zu verhin
dern. Ein weiterer Nachteil der bekannten Auftragsvorrich
tungen ist, daß sie keinerlei Mittel enthalten, um die Pro
benflüssigkeit selbsttätig in sehr geringen, aber genau
eingehaltenen Mengen - bspw. ein Mikroliter - auf den Pro
benträger aufzubringen. Ein anderer Nachteil der bekannten
Vorrichtungen ist, daß sie keinerlei Mittel enthalten, um
eine sehr kleine Probe (Größenordnung ein Mikroliter)
selbsttätig und präzise mit einer Verdünnungsflüssigkeit zu
verdünnen und eine sehr kleine Menge der verdünnten Probe
auf einen Probenträger aufzutragen.
Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfah
rensweisen zur automatisierten Elektrophorese und Einfär
bung einer Vielzahl von Proben auf einem Probenträger be
kannt. Beispielsweise beschreiben die US-Patente 43 60 418 (Golias)
und 43 91 689 (Golias) eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur automatisierten Elektrophorese- und Einfärbebehandlung.
Diese Vorrichtung weist eine Elektrophoresekammer sowie auf
einer Plattform aufgereihte Gefäße für eine Einfärbeflüs
sigkeit sowie eine Anzahl von Behandlungslösungen auf. Das
Haltegestell ist als in der Horizontalen offener Rahmen
ausgestaltet und trägt eine aufrecht stehende Elektrophore
seplatte (Probenträger), auf die eine Probe zur elektropho
retischen Fraktionierung aufgetragen ist. Diese Elektropho
reseplatte mußte bisher durch das Auftragen der flüssigen
Proben von Hand oder mit einer der oben beschriebenen Auf
tragsvorrichtungen hergestellt werden. Die Platte wird in
der Kammer für eine bestimmte Zeitspanne in einen elektro
phoretischen Kreis eingefügt. Eine motorisch angetriebene
Hub- und Verschiebeeinrichtung auf dem Vorrichtungssockel
kann das Plattenhaltergestell mit der Platte in einer grad
linigen Schrittschaltbewegung aus der Kammer heben, ver
schieben, nacheinander in jedes der darunter befindlichen
Gefäße absenken und dort vorbestimmt lange belassen, wobei
die Platte ihre stehende Stellung beibehält. Es sei darauf
verwiesen, daß das Einfärben auf chemischen Verfahrenswei
sen beruht, im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Hand
system, das mit Inkubation und Trocknen arbeitet. Obgleich
die oben beschriebene Anordnung zahlreiche wünschenswerte
Besonderheiten aufweist, ist sie in der Praxis nachteilig,
weil die in ihr enthaltenen zahlreichen Chemikalien und
Waschlösungen ein regelmäßiges Nachfüllen erfordern.
Bekannte Vorrichtungen und Verfahren zum optischen Abtasten
von elektrophoretisch behandelten und eingefärbten Proben
trägern sind mit Photovervielfacherröhren, Photodioden und
dergl. Bauelementen aufgebaut worden, die eine dem einfal
lenden Licht proportionale Spannung (bzw. einen porportio
nalen Strom) liefern. Derartige Einrichtungen bezeichnet
man im allgemeinen als Detektoren. Mit diesen Detektoren
arbeitende bekannte Geräte werden zur Bestimmung verschie
dener physikalischer Eigenschaften der elektrophoretisch
behandelten Proben eingesetzt. Die hinsichtlich der ge
trennten Probenbänder interessierenden Eigenschaften sind
die Größe und optische Dichte bzw. die Intensität des ab
gegebenen Lichts einer sich von der der erregenden Licht
quelle unterscheidenden Wellenlänge. Getrennte Bänder jeder
elektrophoretisch behandelten Probe stellen bekannte Be
standteile der geprüften Probe dar; es ist erwünscht, sie
zur Unterstützung der medizinischen Diagnose bzw. Forschung
zu quantifizieren.
Bekannte mit den oben bezeichneten Detektoren arbeitende
Geräte weisen im allgemeinen eine Schlitzblende auf, durch
die der Detektor einen Teil der Probenplatte, der die glei
che relative Größe und Gestalt wie der Blendenschlitz hat,
"für einen Augenblick sehen" kann. Der Detektor gibt da
raufhin eine elektrische Spannung bzw. einen elektrischen
Strom ab, deren (dessen) Amplitude proportional der Hellig
keit des detektierten Lichteinfalls ist. Die Spannung (der
Strom) wird mit einem Analog/Digital-Wandler digitalisiert
und die resultierende digitale Darstellung der Helligkeit
des Lichteinfalls in einem bestimmten Format im Speicher
eines Digitalrechners abgelegt.
Obgleich eine alternative Ausführungsform der unten erläu
terten Erfindung bekannte Detektoren in Kombination mit an
deren automatisierten Elektrophoreseeinrichtungen verwen
det, setzt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
eine elektronische Bildabtastung der elektrophoretisch
behandelten Proben auf dem Probenträger ein. Der Einsatz
der elektronischen Bildabtastung erfolgt dabei in der Ein
sicht in die Probleme der Verwendung der bekannten Abtast
detektoren. Eines dieser Probleme ist, daß die Länge und
Breite des Blendschlitzes sehr genau eingehalten sein müs
sen. Ist der Schlitz zu lang, kann ein Teil des durch ihn
fallenden Lichts von einer benachbarten Probe stammen; ist
sie zu klein, wird u. U. nicht das gesamte von der geprüften
Probe ausgehende Licht erfaßt. Befinden sich mehrere Proben
auf einer Platte, muß u. U. die Schlitzgröße für jede Probe
geändert werden.
Ist der Blendschlitz hingegen zu breit, wird u. U. auch das
Licht von angrenzenden Bändern der zu prüfenden Probenviel
zahl detektiert, so daß die Grenzen sich - wenn überhaupt -
nur schwer ermitteln lassen. Ist der Schlitz zu schmal,
wird das Ausgangssignal des Detektors ungenau und erreicht
man keine Proportionalität mehr.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Schlitz/Detektor-An
ordnung ist, daß, damit die gesamte Probe beobachtet
werden kann, jede Probe durch Bewegen entweder des Detek
tors oder der Probenplatte einzeln abgetastet werden muß.
Diese Abtastung muß mit sehr genau eingehaltener Geschwin
digkeit und schwingungsfrei erfolgen, damit die vom A/D-
Wandler aufgenommenen Datenwerte die optische Dichte und
die Größe der Bestandteile der Probe genau wiedergeben.
Es ist daher ein allgemeines Ziel der vorliegenden Erfin
dung, in einer einzigen Vorrichtung Mittel zum selbsttäti
gen Auftragen einer Vielzahl von flüssigen Proben auf den
Probenträger, zur selbsttätigen elektrophoretischen Behand
lung der Proben auf dem Probenträger, zum selbsttätigen
Einfärben, Inkubieren und Trocknen des Probenträgers mit
den zu Längsbändern aufgetrennten Probenbestandteilen, zum
selbsttätigen elektronischen Abtasten dieser Bänder und zur
automatischen Durchführung einer densitometrischen Analyse
der sich aus diesen Abtastungen ergebenden Daten zusammen
zufassen, so daß sich eine Analyse jeder flüssigen Probe
ergibt.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren anzugeben, mit denen die Elektropho
rese sich durchführen läßt, ohne daß der Probenträger in
eine Pufferflüssigkeit getaucht werden muß, um einen elek
trischen Anschluß zur Stromquelle für die Elektrophorese
herzustellen.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, Mittel zum selbst
tätigen Einfärben eines Probenträgers nach der Elektropho
resebehandlung ohne menschlichen Eingriff - einschl. des
Auftragens eines Einfärbemittels (Reagens) auf den Träger,
Inkubation und Trocknen desselben - anzugeben.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Mittel
zum elektronischen Abtasten des eingefärbten Probenträgers
ohne Handhabung desselben durch den Menschen nach dem Ein
färben anzugeben.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Kalibrieren eines elektronischen Abtastsy
stems zur Verwendung bei der elektronischen Abtastung eines
elektrophoretisch behandelten Probenträgers anzugeben.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, alter
nativ eine bekannte Schlitz/Detektor-Abtastmechanik in Kom
bination mit einer einheitlichen Vorrichtung zum selbsttä
tigen Auftragen einer Vielzahl von flüssigen Proben auf
einen Probenträger, zur selbsttätigen elektrophoretischen
Behandlung der Proben, zum selbsttätigen Einfärben, Inku
bieren und Trocknen des Probenträgers, auf dem die Bestand
teile der flüssigen Proben zu längsverlaufenden Bändern
aufgeteilt sind, und zum selbsttätigen Abtasten dieser Bän
der mit der Schlitz/Detektor-Mechanik anzugeben.
Die oben angegebenen Ziele sowie andere Vorteile und Beson
derheiten der Erfindung lassen sich erreichen mit einer
selbsttätig arbeitenden Elektrophoresevorrichtung, die die
elektrophoretische Untersuchung von flüssigen Proben auto
matisiert. Die Vorrichtung weist einen Unterteil bzw. Soc
kel auf, der eine Auftragplatte trägt. Ein mikroporöser
Probenstreifen ist auf die Auftragplatte gelegt. Ein Ab
tastkasten umschließt die Auftragplatte.
Eine Probenplatte ist auf dem Sockel in einer von der Auf
tragplatte in Längsrichtung beabstandeten Position angeord
net und weist eine Vielzahl von Vertiefungen zur Aufnahme
flüssiger Proben auf, die zu einer oder mehreren seitlichen
Reihen angeordnet sind. Vor Inbetriebnahme der Vorrichtung
werden zu untersuchende flüssige Proben in die Vertiefungen
eingebracht. Mit einem Robotgestell ("robotic frame") er
folgt eine Translation zwischen der Probenplatte und der
Auftragplatte durch eine Öffnung in einer Seitenwand des
Abtastkastens. Das Robotgestell trägt eine Reihe von Pi
petten, eine oder mehrere Flaschen mit Einfärbemittel
(Reagens) und einen oder mehrere Elektromagneten mit den
zugehörigen Kolben.
Rechnergesteuert werden flüssige Proben von der Probenplat
te in einer seitlich verlaufenden Reihe auf die Oberfläche
des Probenträgerstreifens aufgetragen. Mit vertikal magne
tisierten Pfosten zusammenwirkende Elektrodenstäbe liefern
einen seitlich durch den Probenträgerstreifen verlaufenden
Flächenstrom, infolgedessen auf elektrophoretischem Wege
Bestandteile der flüssigen Proben in Längsrichtung auswan
dern, während die Auftragplatte gekühlt wird.
Weiterhin wird rechnergesteuert Einfärbemittel aus den Rea
gensflanschen auf die Oberfläche des Trägerstreifens ge
schüttet und der Kolben betätigt, um die Elektrodenstangen
über die Oberfläche des Streifens zu ziehen und so das Re
agens zu verteilen. Dann wird der Streifen rechnergesteu
ert inkubiert und getrocknet. Eine Videokamera im Oberteil
des fluoreszent beleuchteten Abtastkastens erzeugt ein
analoges Spannungssignal, das die längsverschobenen Be
standteile der flüssigen Proben darstellt. Alternativ kann
ein solches Analogsignal mit einer auf dem Robotgestell an
geordneten Abtastmechanik erzeugt werden.
Unter Rechnersteuerung wird dann die Analogdarstellung der
längsverschobenen Bestandteile der flüssigen Proben zu
einer digitalen Darstellung der Dichte oder Helligkeit als
Funktion ihrer Längs/Laterial-Koordinaten auf dem Proben
träger umgewandelt. Durch rechnerische Behandlung im Rech
ner können der seitliche Abstand und die entsprechende
Dichte jedes Bestandteils jeder einzelnen Probe bestimmt
werden.
Die Ziele, Vorteile und Besonderheiten der Erfindung erge
ben sich ausführlicher aus der folgenden Beschreibung einer
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung unter Bezug
auf die Zeichnung, in der gleiche Bezugszah
len gleiche Teile bezeichnen.
Fig. 1 ist eine Perspektivdarstellung eines erfindungsgemä
ßen Elektrophoreseautomaten mit einem Robotgestell
zwischen einer Probenplatteneinheit und einem mikro
porösen Probenträger in einem Abtastkasten, wobei
die Fronttür des Abtastkastens weggelassen ist, um
dessen Inneres zu zeigen.
Fig. 1A zeigt den Elektrophoreseautomaten mit einem zugehö
rigen Rechner, der Befehls- und Steuersignale für
die digitale Steuerung des Automaten liefert und
nach der Abtastung die Dichteanalyse der Probenplatten
durchführt.
Fig. 2 ist eine teilgeschnittene Seitenansicht des Elektro
phoreseautomaten und zeigt den Robot-Portalkran, die
Proben/Wasch/Abtupf-Platteneinheit, die Auftragplat
te, den mikroporösen Probenträger, den Abtastkasten
und eine auf diesem angeordnete Videokamera.
Fig. 3 ist eine Draufsichtdarstellung des erfindungsgemä
ßen Elektrophoreseautomaten aus der Ebene 3-3 der
Fig. 2 und zeigt die Proben/Wasch/Abtupf-Plattenein
heit, den mikroporösen Probenträger, die zugeordnete
Elekroden- und Verteilerstangenanordnung und das
Robot-Krangestell.
Fig. 3A ist ein elektrisches Schaltbild einer Spannungs
quelle, die über die beiden Elektrodenpfosten an
Längsenden des Probenträgers gelegt ist, und zeigt
den flächig längs des Probenträgers fließenden
Elektrophoresestrom.
Fig. 3B zeigt das gleichzeitige Anlegen eines Stromes an
eine Kühl/Heizeinrichtung unter der Auftragplatte,
auf der sich der Probenträger während des Anlie
gens des Elektrophoresestroms an den Probenträger
befindet, sowie die Möglichkeit, zum Heizen Strom
in der entgegengesetzten Richtung an die Einrich
tung anzulegen.
Fig. 3C und 3D zeigen die erfindungsgemäße Elektroden/Ver
teilerstangen-Anordnung.
Fig. 3E zeigt das Auswandern von Bestandteilen der Proben
auf dem Probenträger nach durchgeführter Elekro
phoresebehandlung.
Fig. 3F zeigt eine alternative Anordnung zum Anlegen eines
Elektrophoresestroms an einen Probenträger, so daß
der Strom als Flächenstrom in Längsrichtung entlang
des Probenträgers fließt.
Fig. 4 ist eine Ansicht aus der Ebene 4-4 der Fig. 2 und
zeigt Einzelheiten der Robotkrananordnung, einen
Kühlkörper zum Kühlen der Platte, auf der der mikro
poröse Probenträger angeordnet ist, sowie ein System
von Trockenluftleitungen, mit denen der Probenträger
nach dem Auftragen des Reagens und dem Inkubieren
getrocknet wird.
Fig. 5 ist eine Sicht aus der Ebene 5-5 der Fig. 2 abwärts
und zeigt die Leitungsanordnung, mit der die Auf
tragsplatte mit dem abnehmbar auf ihr befestigten
Probenträger getrocknet wird, sowie die Leitungsan
ordnung, mit der Kühlluft von außerhalb des Automa
ten über den Kühlkörper geleitet wird, um während
der Elektrophoresebehandlung Wärme von der Platte
abzuführen.
Fig. 6 ist eine schaubildliche Darstellung einer digitalen
Steuerschaltung mit Schnittstellen zu Robotschaltun
gen und -einrichtungen sowie zu den Schaltungen und
Einrichtungen der Elektrophoresekammer.
Fig. 7 ist eine schaubildliche Darstellung eines dem erfin
dungsgemäßen Elektrophoreseautomaten zugeordneten
Rechners mit Schnittstellen zu der digitalen Steuer
schaltung des Automaten, zur Abtastkamera und zu
Peripheriebauteilen für die Eingabe/Ausgabe-Kommuni
kation mit dem Rechner.
Fig. 8-13 sind schaubildliche Darstellungen der verschie
denen Schritte, mit denen die Robotkrananordnung
Proben auf den mikroporösen Probenträger und nach
der Elektrophoresebehandlung ein Reagens aufbringt
und dieses auf der Oberfläche des mikroporösen Pro
benträgers verteilt, sowie die elektronische Abta
stung des Probenträgers nach dessen Inkubation und
Trocknung.
Fig. 14A-14F zeigen ein Flußdiagramm aus logischen Blöc
ken des im digitalen Rechner gespeicherten Programms
sowie die digitale Schaltung zur selbsttätigen Steu
erung des Elektrophoreseprozesses.
Fig. 15A zeigt einen einheitlichen Probenträger zum Kali
brieren des Kamera/Linse-Systems sowie Rechnerscha
blonen für Abtastspuren entsprechend den Probenrei
hen eines realen Probenträgers.
Fig. 15B zeigt elektronische, programmgesteuerte erstellte
Schablonen zum selbsttätigen Anlegen von Bildele
mentgrenzen um jedes der elektronischen Abbilder der
elektrophoretischen Bildmuster nach der selbsttätigen
Durchführung der Elektrophorese an einer Vielzahl
von Proben; und
Fig. 16 zeigt in einer alternativen Ausführungsform der Er
findung eine Abtastmechanik (anstelle der Videoab
tastung nach Fig. 1-15) auf der Robotkrananord
nung.
Die Fig. 1 & 1A zeigen den Elektrophoreseautomaten 10 mit
dem zugehörigen Digitalrechner 400. Wie in Fig. 1 gezeigt,
hat der Elektrophoreseautomat 10 einen Unterteil bzw. Soc
kel 16, auf dem die Probenplatteneinheit 14 und eine Elek
trophoresekammer 13 zur Aufnahme eines mikroporösen Proben
trägers 12 angeordnet sind. Ein für die Elektrophorese ge
eigneter Probenträger ist vorzugsweise eine MYLAR Schicht
trägerfolie mit einer Beschichtung aus Celluloseacetat,
Agarose oder Agargel. Der spezielle Aufbau des erfindungs
gemäßen Probenträgers ist unten ausführlich beschrieben.
Der Elektrophoreseautomat 10 weist eine Robotkrananordnung
30 auf, die in Längsrichtung zwischen der Probenplattenein
heit 14 und der Elektrophoresekammer 13 laufen kann. Der
Elektrophoreseautomat 10 weist einen Abtastkasten 100 mit
einer Seitenwandung 106, einer Eingangswandung 102 und
einer Rückwand auf. In Schlitze 104 auf der Vorderseite des
Abtastkastens kann während der Elektrophorese, des Einfär
bens und des elektronischen Abtastens der Proben auf dem
Probenträger eine Tür (nicht gezeigt) eingeschoben werden.
Die Tür kann mit einer elektrischen Verriegelung in einer
Sicherung in einem Stromkreis mit der Schaltung versehen
werden, die die Hochspannung für die Elektrophorese lie
fert, so daß bei offener Tür in der Kammer 13 keine Elek
trophoresespannung liegen kann. Diese Sicherung verhindert,
daß die Bedienungsperson an den 2000 bis 3000 V, die in der
Elektrophoresekammer liegen können, versehentlich einen
elektrischen Schlag erleidet. Eine - in der Offenstellung
gezeigte - Abdeckung 92 kann in Längsrichtung verschoben
werden, um die Elektrophoresekammer zu öffnen und zu
schließen.
Leuchtstofflampen 110 A-110 D im Oberteil des Abtastkastens
beleuchten den Probenträger 12 während der elektronischen
Abtastung mit einem aus der Kamera 114 und der Linse 112
bestehenden System unter Steuerung durch den Rechner 400.
Die digitale Steuerschaltung 300 zur Steuerung der Robotan
ordnung 30 und der Elektrophoresebehandlung ist unten aus
führlich erläutert. Eine Videographik-Kathodenstrahlröhre
406 ist auf dem Elektrophoreseautomaten angeordnet und lie
fert unter Steuerung durch den Rechner 400 eine Bilddar
stellung von Überwachungsinformationen für die Bedienungs
person.
Die Fig. 2 zeigt an einem Vertikalschnitt durch den Automa
ten 10 Einzelheiten der Probenplatteneinheit 14, der Robot
krananordnung 30, der Elektrophoresekammer 13 und des
Systems Kamera/Linse 114/112 im Abtastkasten 100. Der Auto
mat 10 hat einen Sockel 16, auf dem eine waagerechte Lager
platte 15 angeordnet ist, die die Probenträgereinheit 14
trägt. Die Probenträgereinheit 14 entspricht der in der US-
Patentanmeldung 8 53 201 vom 17. 4. 1986 (Sarrine u. a.) der
Anmelderin gezeigten. Diese Offenbarung zeigt die Einzel
heiten des automatischen Auftragens von Proben aus einer
Probenplatte auf einen abgesetzt angeordneten Probenträger.
Die Auftragplatte 14, die vor dem Aufsetzen auf den Automa
ten 10 von Hand mit flüssigen Proben versehen werden kann,
enthält zwei seitliche Reihen 26, 28 Vertiefungen, die
flüssige Proben enthalten, die selbsttätig auf den Proben
träger aufgetragen werden sollen. Auf eine Abtupffläche 22
kann ein Stück Abtupfpapier gelegt werden; ggf. können meh
rere solche Flächen mit jeweils einem eigenen Stück Abtupf
papier angelegt werden. Weiterhin sind auf der Probenplatte
14 zwei als ein Ausguß- und ein Waschgefäß fungierende Ver
tiefungen vorgesehen, mittels deren während des selbsttäti
gen Auftragens der Proben die Pipetten (einschl. der Röhr
chen und der Kolben) der Robotkrananordnung gereinigt und
überschüssige Flüssigkeit abgegeben werden können. Die von
der Robotkrananordnung 30 getragene Pipettenanordnung 32
entspricht im Aufbau und in der Funktion der in der genann
ten US-Patentanmeldung beschriebenen; die genannte Patent
anmeldung zeigt ausführlich das selbsttätige Auftragen von
Proben aus den Probenbehältern der Reihen 26, 28 auf den
Probenträger 12 in der Elektrophoresekammer 13.
Wie ausführlich in den Fig. 2 und 4 dargestellt, hat die
Robotkrananordnung 30 einen portalartigen Rahmen 40, der
mit den Rollen 36 auf Schienen 34 läuft, die ihrerseits der
Sockel 16 trägt. Wie die Fig. 4 zeigt, sind die Rollen 36
am Rahmen 40 auf Wellen 38 gelagert. Die Rollen 36 enthal
ten Nuten, in die seitlich vorspringende Leisten der
Schienen 34 hineinragen, so daß die Krananordnung 30 in
Längsrichtung zwischen der Probenplatteneinheit 14 und der
Elektrophoresekammer 13 verschoben werden kann. Die Schie
nen 34 werden von waagerechten Elementen 4 getragen, die
ihrerseits an senkrechten Elementen 3 befestigt sind, die
der Sockel 16 trägt.
Wie die Fig. 4 zeigt, treibt die Ausgangswelle 209 eines
auf dem Sockel 16 angeordneten Motors 208 ein Antriebsrad
210. Die Fig. 3 zeigt ein Umlenkrad 210 A am in Längsrich
tung entgegengesetzten Ende des Automaten. Ein Endlosrie
men 212 ist vom Antriebsrad 210 angetrieben, um das Umlenk
rad 210 A gelegt und an einer Verlängerung 214 der Welle 38
des Rahmens 40 befestigt. Durch Betätigen des Motors 208
treibt also die Rolle 210 den Riemen 212 um die Umlenkrolle
210 A und verschiebt dabei die Krananordnung 30 über den
Sockel 16.
Wie die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, weist die Krananordnung 30
ein vom Rahmen 40 getragenes vertikales Element 56 auf. Am
vertikalen Element 56 angebrachte horizontale Platten 58
tragen die Wellen 52 des Flaschenträgers 50 (vgl. Fig. 4).
Zwei Reagensflaschen 48 sind am Flaschenträger 50 mit den
Stiftschrauben 61 festgelegt. Ein Motor 60 ist am Rahmen 40
festgelegt und seine Ausgangswelle mit der Welle 52 des
Flaschenträgers 52 verbunden. Beim Erregen des Motors 60
wird, wenn die Krananordnung 30 in eine Lage über der Elek
trophoresekammer 13 verschoben worden ist, der Flaschenträ
ger 50 gedreht, bis das Einfärbmittel aus den Flaschen 48
auf den Probenträger 12 geschüttet wird.
Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, verläuft vom Rahmen 40 der
Krananordnung 30 eine Stange 46 aufwärts, an der zwei Elek
tromagneten 42 befestigt sind, deren Ausgangswellen jeweils
einen geschlitzten Arm 44 tragen. Diese Arme enthalten je
weils einen Schlitz 44 A, der auf einen der Elektroden/Ver
teilerstäbe 74, 76 der Elektrophoresekammer paßt und unten
erläutert ist. Weiterhin passen die geschlitzten Arme 44 in
Öffnungen 93 der Abdeckung 92 über der Elektrophoresekammer
(vergl. Fig. 3).
Wie aus vorgehendem ersichtlich, kann die Krananordnung in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Längsrichtung zwischen
der Probenplatte 14 und der Elektrophoresekammer 13 hin-
und herlaufen und weist eine Pipettenanordnung 32, zwei
Elektromagneten 42 sowie ein Paar Reagensflaschen 48 auf.
Die Steuerung der Pipettenanordnung zum Auftragen von flüs
sigen Proben aus den Behältern 26, 28 zur Elektrophorese
kammer, der Elektromagneten mit den geschlitzten Armen 44
zum Verteilen des Reagens und zum Schließen der Abdeckung
der Elektrophoresekammer und der Reagensflaschen zum Auf
tragen des Reagens auf den Probenträger 12 ist unten anhand
der Fig. 6 erläutert.
Eine weitere Besonderheit der Krananordnung ist hier anhand
der Fig. 12, 2 und 4 beschrieben. Die Krananordnung 30 kann
von außerhalb des Abtastkastens 100 durch die Öffnung 101
in der Eintrittswand 102 bewegt werden. Wie ersichtlich,
ist die Pipettenanordnung an ihrem oberen Ende seitlich so
konturiert, daß sie dicht in die Öffnung 101 paßt, während
die Krananordnung 30 in den Abtastkasten 30 einfährt. Wäh
rend des elektronischen Abtastens des Probenträgers 12
durch das System Kamera 114/Linse 112 ist der Einfall von
Außenlicht in den Abtastkasten 100 durch die Konturierung
der Krananordnung 30, die in die Öffnung 101 in der Ein
gangswand 102 paßt, im wesentlichen verhindert.
BESCHREIBUNG DER ELEKTROPHORESEKAMMER
Wie am klarsten die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, trägt die La
gerplatte 15 eine Auftragplatte 80, die seitlich zwischen
den Kranschienen 34 angeordnet ist. Die Anordnung 30 kann
auf den Schienen 34 frei in Längsrichtung über die Auftrag
platte 80 laufen. Wie in Fig. 3 gezeigt, weist die Auftrag
platte 80 einen oder mehrere Paßstifte 68 auf, mit denen
ein Probenträger 12, wie bspw. ein Agarosestreifen, sich aus
richten und lösbar festlegen läßt. Der Agarosestreifen
(Probenträger 12) weist an seinen Längsenden zwei Flüssig
keitsreservoirs 64 A, 64 B auf, bei denen es sich jeweils um
einen erhabenen gelatineartigen Streifen aus dem gleichen
Material wie die Deckschicht des Trägerstreifens - bspw.
Agarose - handelt. Der Probenträger 12 enthält vorzugsweise
im Agarosematerial zwei seitlich verlaufende Reihen von
Vertiefungen 62, 63 zur Aufnahme der elektrophoretisch zu
analysierenden Proben.
Die Elektrophoresekammer 13 hat ein erstes Paar Elektroden
pfosten 94, die vertikal bis etwa in die Höhe des Proben
trägers 12 verlaufen. Ein zweites Paar Elektrodenpfosten 96
ist in Längsrichtung vom ersten Pfostenpaar 94 beabstandet
angeordnet und steht ebenfalls über den Probenträger 12
hinauf aufwärts vor.
Das erste und das zweite Pfostenpaar 94, 96 sind vorzugs
weise aus einem permanentmagnetischen Werkstoff, wie Eisen,
gefertigt, aber auch in der Lage, einen Elektrophoresestrom
zu führen. Eine erste kombinierte Elektrode/Verteilerstange
74 ist an einem, eine zweite kombinierte Elektrode/Vertei
lerstange 76 am anderen Längsende der Kammer 13 angeordnet.
Die Stangen 74, 76 bestehen vorzugsweise aus einem ferro
magnetischen Werkstoff, wie Eisen oder Stahl. In ihrer in
der Fig. 3 gezeigten Lage werden die Stangen 74, 76 durch
die zwischen dem magnetischen Pfosten und den ferromagne
tischen Stäben wirkende magnetische Kraft in der Sollage an
den Elektrodenpfosten 94 bzw. 96 gehalten. Die Fig. 3A
zeigt, daß die Pfosten 94 an den positiven, die Pfosten 96
an den negativen Anschluß einer Quelle des Elektrophorese
potentials Ve gelegt sind.
Gemeinsam mit dem Pfosten 94 sorgt die Stange 74 für eine
seitliche Verteilung des Elektrophoresestroms zum Reser
voirstreifen 64 A und dann über den Probenträger 12. Der
Strom fließt dabei als seitlicher Flächenstrom in Längs
richtung durch den Streifen 12, bis er den erhabenen Re
servoirteil 64 B des Probenträgers 12 erreicht, wo über die
Stange 76 zum Pfosten 96 der Elektrophoresekreis geschlos
sen wird.
Die Fig. 3C und 3D zeigen, daß die Stangen 74, 76 entweder
vollständig aus ferromagnetischem Werkstoff, wie Eisen
(vergl. Fig. 3D) hergestellt oder an den Enden aus ferro
magnetischem Material und in der Mitte aus Graphit oder
nichtrostendem Stahl aufgebaut sein können. Unter dem Ein
fluß des durch den Probenträger fließenden Elektrophorese
stroms wandern die Bestandteile der flüssigen Proben in den
Vertiefungen der Reihen 62, 63 in Längsrichtung aus. Die
Fig. 3E zeigt diese Wanderung der Bestandteile des Materi
als im Probenträger 12, bspw. zu seitlichen Bändern 62 A, 62 B
bezüglich der Probenreihe 62 bzw. bspw. zu Bändern 63 A, 63 B
bezüglich der flüssigen Proben in der Probenreihe 63.
Es ist natürlich möglich, einen Stromfluß über den Proben
träger 12 vom erhabenen Teil 64 A zum erhabenen Teil 64 b
auch auf andere Weise zu erzeugen. Beispielsweise zeigt die Fig. 3F
leitfähige Scharniere 75, 77, die an die Potentialquelle Ve
angeschlossen sind. Diese Scharniere lassen sich ausklap
pen, um die Platte 80 zu öffnen und den Probenträger 12 auf
sie aufzulegen. Bei aufgelegtem Probenträger 12 können die
Scharniere wieder eingeklappt werden, wobei eine elektri
sche Verbindung zu den erhabenen Teilen 64 A bzw. 64 B her
gestellt wird.
Obgleich die Bestandteile der flüssigen Proben in den Rei
hen 62, 63 in Längsrichtung ausgewandert sind (vergl. Fig.
3A, 3E), muß der Probenträger 12 durch Auftragen eines Rea
gens, Inkubation und Trocknen eingefärbt werden, bevor sie
mit fluoreszentem Licht optisch abgetastet werden können.
Soll die Elektrophoresebehandlung durch Anlegen eines stär
keren Elektrophoresestroms beschleunigt werden, verstärkt
sich auch die Widerstandsbeheizung des Probenträgers 12 und
der Auftragplatte 80. Daher sind unter letztere zwei ther
moelektrische Kühl/Heizeinrichtungen 70 (vorzugsweise sechs
in der in Fig. 3 gezeigten Anordnung) angeordnet, bei denen
es sich vorzugsweise um Peltier-Elemente handelt, die beim
Anlegen eines elektrischen Stromes in einer bestimmten
Richtung Wärme von der Ober- zur Unterseite ableiten. Wird
Strom in der anderen Richtung angelegt, wird die Auftrag
platte 80 von ihnen beheizt. Wie im Diagramm der Fig. 3B
gezeigt, wird beim Anlegen von Strom an die Elemente 70
Wärme von der Auftragplatte 80 zu einem an ihrer Unterseite
thermisch mit ihr gekoppelten Kühlkörper 84 geleitet. Ein
entgegengesetzt fließender Strom führt der Auftragplatte 80
Wärme vom Kühlkörper 84 her zu.
Die Fig. 4 zeigt weitere Einzelheiten der Anordnung der
Peltier-Elemente 70 unter der Auftragplatte 80 und stellt
die metallischen Leiter 82 auf der Unterseite der Kühlein
richtungen dar, an die unten ein Rippenkühlkörper 84 an
schließt. Eine Isolierung 78 füllt den Raum zwischen den
und seitlich der Kühleinrichtungen 70 aus.
Wie die Schnittdarstellung der Fig. 5 zeigt, ragt der Rip
penkühlkörper 84 in einen Einlaß-Kühlkanal 206 hinein. Ge
bläse 204 drücken Kühllüft in den Kanal 206, die über die
Rippen des Kühlkörpers 84 streicht und dann im Auslaßkanal
208 zur Rückseite des Elektrophoreseautomaten 10 austritt.
Werden die in den Fig. 3A, 3B gezeigten Schaltungen erregt,
d. h. während der Elektrophoresebehandlung, wird an die
Peltier-Kühlelemente 70 Strom in einer Richtung angelegt,
so daß die bei der Elektrophorese entstehende Wärme unter
dem Druck der Gebläse 204 von der Kühlluft aus dem Kanal
206 den Kanal 208 hinaus abgeführt wird. Die dargestellte
Kühleinrichtung ist dahingehend vorteilhaft, daß im Auto
maten 10 ein höherer Elektrophoresestrom angewandt und
damit die für die Elektrophorese erforderliche Zeit ver
kürzt werden kann. Die von diesem höheren Strom freigesetz
te zusätzliche Wärme wird von den Peltier-Kühlelementen auf
wirkungsvolle Weise abgeleitet.
Nachdem die Elektrophorese-Behandlung abgeschlossen ist,
Reagens auf den Probenträger 12 aufgetragen und dann ver
teilt wurde (diese Schritte werden unten ausführlicher er
läutert), muß der Probenträger 12 mit dem über seine Ober
fläche verteilten Einfärbemittel inkubiert werden. Dieses
Inkubieren erfolgt, indem zunächst die Abdeckung 92 ge
schlossen wird, um um die Elektrophoresekammer 13 herum
eine geschlossene Kammer auszubilden.
Wie die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, stehen zwei waagerechte
verlaufende Leisten 88 hochkant von der Platte 80 aus vor.
Einwärts der Leisten sind Längsschlitze 90 vorgesehen, in
denen die Abdeckung 92 in Längsrichtung verschoben werden
kann, um so die Elektrophoreseplatte 80 abzudecken bzw.
freizulegen. Die Fig. 3 zeigt die Abdeckung 92 in ihrer
Offenstellung sowie die Öffnungen 93 in ihren Enden, die
mit den geschlitzten Armen 44 der Elektromagneten 42 zu
sammenarbeiten, um die Abdeckung zu öffnen und zu schlie
ßen.
Wie bereits erwähnt, finden die Peltier-Elemente 70 unter
der Auftragplatte 80 mit gegenüber dem Kühlbetrieb umge
kehrter Stromrichtung im Inkubations- und Trockenbetrieb
Einsatz. Beim Anschalten eines elektrischen Stroms (vergl.
Fig. 3B und 6) in der entgegengesetzten Richtung an die
Peltier-Elemente 70 wird Wärme unmittelbar auf die Platte
80 aufgebracht, die diese auf den Probenträger 12 über
trägt, um den Reagensauftrag auf diesem zu inkubieren.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, wie nach dem Abschluß der
Inkubation Trockenluft über die Oberfläche des Probenträ
gers 12 geführt wird. Längsverlaufende Schlitze 86 sind auf
den Seitenflächen der Platte 80 außerhalb des Aufnahmerau
mes für den Probenträger 12 vorgesehen; sie sind bspw. in
der Fig. 3 gezeigt, desgl. im Schnitt in der Endansicht der
Auftragplatte in Fig. 4. Die rechte Seite des Schlitzes 86
steht in Strömungsverbindung mit einem Einlaßtrockenkanal
98, der linke rechteckige Schlitz in der Platte 80 mit dem
Auslaßtrockenkanal 99.
Ein Heizelement 202 sowie ein Trockengebläse 200 sind im
Einlaßtrockenkanal 98 vorgesehen. Der Ein- und der Auslaß
trockenkanal sind mittels der Winkel 218 bzw. 216 am metal
lischen Kühlkörper 84 gelagert. Beim Trocknen wird Luft von
der Vorderseite des Automaten mittels der Gebläse 200 durch
den Einlaßtrockenkanal 98 über das Heizelement 202 geführt,
so daß Trockenwärme auf die Oberfläche des Probenträgers 12
gelangt.
DER ABTASTKASTEN
Wie die Fig. 2 und 4 am besten zeigen, enthält der Abtast
kasten 100 vier Leuchtstoffröhren 110 A bis 110 D, die im Ka
stenoberteil zu einem Rechteck angeordnet sind. Eine Kamera
114 mit der Linse 112 ist in der oberen Abschlußwand 109
des Kastens angebracht und sieht auf den Probenträger 12
hinab. Damit die Abtastkamera 104 wirkungsvoll arbeiten
kann, muß natürlich die Abdeckung 92 in Längsrichtung aus
wärts verschoben werden, um die Platte 12 dem System Kamera
114/Linse 112 offenzulegen. Wie bereits beschrieben, wird
während des Abtastens des elektrophoretisch behandelten und
eingefärbten Probenträgers 12 Außenlicht durch die in den
Schlitzen 104 (Fig. 1) sitzende Frontplatte (nicht gezeigt)
und den Umstand im wesentlichen abgedeckt, daß die Kranan
ordnung 30 die Öffnung 101 in der Eingangswand 102 im we
sentlichen ausfüllt.
STEUERSCHALTUNG UND SCHNITTSTELLEN
Die Fig. 6 zeigt als Blockschaltbild die Verbindungen zwi
schen der Steuerschaltung 300, wie sie in der Fig. 1 ange
deutet ist, und den Elementen der Anordnung 30, die die Be
wegung der Krananordnung steuern. Desgleichen sind verschiedene
Informations- und Steuerschaltungen dargestellt, die sich
in der Elektrophoresekammer 13 befinden. Die digitale Steu
erschaltung 300 ist mit dem zugehörigen Rechner 400 über
einen Bus 410 verbunden. Die Verbindung des Rechners 400
mit der digitalen Steuerschaltung 300 ist in Fig. 1A real
als Leitung und in den Fig. 6 und 7 schematisiert gezeigt;
sie ist unten ausführlich erläutert.
Die digitale Steuerschaltung 300 enthält einen Zentralpro
zessor (CPU) 301 vorzugsweise in Form eines Mikroprozessor
chips, wie er von der Fa. Motorola unter der Bezeichnung
MC 6802 erhältlich ist. Ein ROM-Speicher 302 enthält die
Programmbefehle der Softwaresteuerung. Ein RAM-Speicher 303
nimmt zeitweilige Daten auf. Die Ein/Ausgabe-Bausteine
(VIA) 304 enthalten programmierbare Schnittstellen und
einen System-Zeitgeber für die Ausgangssteuerung, Eingabe
kommunikation oder Überwachungssteuerung und die Erstellung
programmierbarer Zeitintervalle. Ein Digital/Analog-Wandler
(D/A-Wandler) 305 liefert analoge Ausgangsspannungen an
Analogschaltungen in der Elektrophoresekammer 13, ein Ana
log/Digital-Wandler (A/D-Wandler) Überwachungsspannungen
aus Schaltungen in der Elektrophoresekammer. Über eine se
rielle Ein/Ausgabe-Schnittstelle 328 werden die Eingangs
befehle und Ausgangssignale zwischen dem Computer 400 und
der Schaltung 300 über den Bus 410 übertragen.
Ein Datenbus 329 dient als bidirektionale digitale Verbin
dung zwischen den CPU-, RAM-, VIA-, D/A- und A/D-Schaltun
gen bzw. Bausteinen und der seriellen E/A-Schnittstelle.
Mit dem Adreßbus 330 wählt die CPU einen bestimmten der
Bausteine aus, von dem digitale Daten übernommen oder dem
solche übergeben werden sollen.
Ein Ausgabe-Schnittstellenbus 331 ist an die Schaltung 304
gelegt und dient dazu, den digitalen Ausgang der CPU mit
den digitalen Eingängen der von dieser gesteuerten Schalt
kreise zu verbinden. Entsprechend verbindet der Eingabe-
Schnittstellenbus 332 die Überwachungs- und Detektorschal
tungen über die Eingabe-Schnittstellenschaltung 304 mit dem
digitalen Eingang der CPU.
Was nun die Robotanordnung 30 anbetrifft, werden fünf Ele
mente gesteuert: die Portalbasis 40, das Röhrchen und der
Kolben der Pipettenanordnung 32, der Reagensflaschenträger
50 und die Elektromagneten 42. Die Steuerung der Pipetten
röhrchen und -kolben ist hier nicht ausführlich beschrie
ben. Hierzu sei auf die genannte US-Patentanmeldung 8 53 201
(Sarrine u. a.) verwiesen; sie enthält eine vollständige
Beschreibung der Arbeitsweise und Steuerung der Pipetten
röhrchen und -kolben, wie sie zum Aufbringen flüssiger Pro
ben aus den Vertiefungen 26, 28 auf den Probenträger 12
Einsatz finden.
Die Steuerung der Portalbasis bzw. des Rahmens 40 erfolgt
durch eine Motortreiber- und Bremsschaltung 307 zur Steu
erung des Motors 208. Der Positionsdetektor 316, der in der
Fig. 6 nur angedeutet ist, weist (vergl. die Fig. 3) die
Proben-Nockenplatte 201, die Auftrag-Nockenplatte 203 und
die Grenzschalter 205, 207 auf. Der Positionsdetektor zählt
betrieblich die Unterbrechungen der Schalter 205, 207 beim
Vorbeilauf an den Nocken der Probennockenplatte 201 und der
Auftragsnockenplatte 203.
Die Motortreiber- und Bremsschaltung 308 für die Pipetten
röhrchen sowie der Positionsdetektor 317 und die Motortrei
ber- und Bremsschaltung 309 für den Pipettenkolben und des
sen Positionsdetektor 318 sind in der genannten Patentan
meldung beschrieben.
Was den Reagensflaschenträger 50 anbetrifft, erregt eine
von der CPU 301 über den VIA-Baustein 304 gesteuerte Motor
treiberschaltung 310 den Motor 60, in der einen oder der
anderen Richtung zu drehen, wenn die Portalbasis 40 sich
über dem Probenträger 12 befindet. Ein (nicht gezeigter)
Grenzschalter dient als Positionsdetektor 319 in der Zu
ordnung zur Welle 52 des Flaschenträgers 50; vergl. Fig. 4.
Dem Elektromagneten 42 ist eine Treiberschaltung 311 zuge
ordnet, die bewirkt, daß die geschlitzten Arme 44 bei Er
regung nach unten ausfahren.
Eine Verriegelungsschaltung 323 ist unter der Proben/Wasch/
Abtupfplatte 14 angeordnet und signalisiert der CPU über
die E/A-Schnittstelle 304, daß die Probenplatte 14 sich in
der Sollage befindet und der Automat zur Aufnahme eines
Startbefehls aus dem Rechner ("personal computer") 400 be
reit ist.
Was nun die Schaltungen für die Elektrophoresekammer 13
anbetrifft, dienen zunächst eine Hochspannungsschaltung 325
und eine Hochspannungsüberwachungsschaltung 326 dazu, den
Elektrophoresestrom für den Probenträger 12 zu liefern, wie
in Fig. 3A gezeigt. Die Hochspannungsschaltung 325 wird von
der CPU 301 über den D/A-Wandler 305, den D/A-Bus 333 und
die Verriegelungs- bzw. Schutzschaltung 373 für die Tür des
Abtastkastens angesteuert. Das Überwachungssignal aus der
Überwachungsschaltung 326 wird auf dem Bus 334 an den A/D-
Wandler 306 gelegt.
Entsprechend legt eine Temperatur-Überwachungsschaltung 327
ihr analoges Ausgangssignal über den Bus 334 an den A/D-
Wandler 306, damit die CPU 301 es erkennen kann. Der Tempe
ratursensor bzw. -wandler 327 ist in Fig. 2 in der Elektro
phoresekammer 13 gezeigt. Digitale Steuersignale für die
Kühl- und Heizeinrichtungen (Peltier-Elemente) 70 gehen vom
Ausgangsbus 331 an eine Heiz- und Inkubationsschaltung 313.
Entsprechend sind digitale Steuersignale für die Peltier-
Elemente 70 vom Ausgangs-Datenbus 331 an eine Kühlschaltung
314 gelegt.
Die Lampentreiberschaltung 315 spricht auf digitale Befehle
auf dem Bus 331 an und erregt die Lampen 110 A-110 D im Ab
tastkasten 100.
Die Fig. 7 zeigt anhand einer schaubildlichen Darstellung
des Rechners 400 dessen Verbindung zur digitalen Steuer
schaltung 300 über die serielle E/A-Schnittstellenschaltung
328 und den Bus 410. Eine serielle E/A-Schnittstelle 401
stellt die Schnittstelle des Rechners 400 zum Bus 410 dar.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Rechner 400 um einen
"Personal Computer" bspw. des Typs Compaq DeskPro. Der
Rechner 400 dient dazu, Befehle von der Bedienungsperson
des in Fig. 1A gezeigten Systems an den Elektrophoreseauto
maten 10 und Daten von diesem an die Bedienungsperson zu
übermitteln, die im Rechner gespeicherten digitalen Daten
zu analysieren und mit den Ausgabeeinrichtungen Meldungen
und Ergebnisse in Graphik- und Textform auszugeben.
Die Eingabe an den Rechner erfolgt mittels einer Tastatur
407; Ausdrucke liefert ein Drucker 408. Ein Textbildschirm
405 kann Teil des Rechners 400, ein Graphik-Sichtgerät 406
dem Elektrophoreseautomaten 10 unmittelbar zugeordnet sein.
DIE ELEKTRONISCHE ABTASTUNG UND KALIBRIERUNG
Die Videokamera 114 enthält vorzugsweise eine Vidicon-Bild
röhre, die ein Abbild des Sichtfeldes in Form einer seriel
len Analogspannung liefert. Ein an die Kamera 114 ange
schlossener "Frame Grabber" 403 digitalisiert ihr serielles
analoges Ausgangssignal und speichert die digitale Bilddar
stellung in seinem Speicher 409 zwecks nachfolgender Text-
und Graphikdarstellungder Analyseergebnisse.
Im Betrieb sieht die Kamera 114 eine Sichtfläche ähnlich
der Fig. 3E, nachdem die Elektrophorese und das Einfärben
unter der Steuerung durch den Rechner 400 und die digita
le Steuerschaltung 300 selbsttätig abgeschlossen worden
sind. Bei eingeschalteten Leuchtstofflampen 110 A-110 D
tastet die Kamera den gesamten Probenträger 12 ab und lie
fert ein analoges Video- und die Synchronsignale. Die
momentane Amplitude der Videospannung ist ein Maß für die
Helligkeit an der Oberfläche des Probenträgers. Diese
analoge Ausgangsspannung wird dann vom "Frame Grabber" zu
Bildelementen (Pixels) in einer Matrixdarstellung von 512
Spalten und 512 Reihen digitalisiert. Die Synchronsignale
korrelieren die analogen Videodaten mit den Ortskoordinaten
der Probenplatte 12.
Bevor der Elektrophoreseautomat 10 seine selbsttätige Ar
beit aufnimmt, wird das System Kamera 114/Linse 112 kali
briert, zur um nichtlineare parabolische Effekte zu korri
gieren, die zu einer nichtlinearen Übertragung der Hellig
keit der einzelnen Bildelemente der 512 × 512-Matrix, wie
der Frame Grabber 403 sie erfaßt, führen können.
Zum Kalibrieren des Systems Kamera 114/Linse 112 wird ein
gleichmäßiger Test-Probenträger 12′ (vergl. Fig. 15A) in
den Abtastkasten 100 auf die Auftragplatte 80 gelegt. Auf
den Probenträger 12 sind natürlich vorher noch keine Pro
ben aufgetragen worden; auch ist er nicht elektrophore
tisch behandelt, inkubiert oder eingefärbt worden. Dann
wird die Frontplattentür des Abtastkastens geschlossen und
die Robotkrananordnung 30 in die Öffnung 101 gefahren, um
die tatsächlichen Abtastbedingungen zu simulieren, unter
denen das Umlicht im wesentlichen nicht in den Abtastkasten
100 eindringen kann. Dann werden die UV-Lampen 110 A-110 D
und das System Kamera 114/Linse 112 eingeschaltet. Der
Frame Grabber 403 (Fig. 7) nimmt einen "Schnappschuß" der
Platte auf; d. h. die Helligkeitswerte jedes der Bildpunkte
der 512 × 512-Matrix werden im Speicher 409 abgelegt.
Danach werden programmgesteuert Schablonen 801, 802, . . . ,
815 elektronisch definiert über fünfzehn Abtastspuren ent
sprechend den 15 Probenreihen eines auf die Auftragplatte
80 gelegten realen Probenträgers 12 gelegt. Die Höhen- bzw.
Y-Richtung jeder Reihe beträgt etwa 1/15 der Höhenausdeh
nung des Speichers 409 (etwa 34 Bildpunkte). In der Brei
ten- bzw. X-Richtung hat jede Reihe die Gesamtabmessung
(512 Bildpunkte) des Bildspeichers. Diese 15 Reihen ent
sprechen den Orten der Probenreihen der später abzutasten
den Elektrophoreseplatten.
Innerhalb jeder der 15 Spuren bzw. Reihen wird das zweidi
mensionale Datenfeld der Helligkeitswerte der Bildpunkte
durch Summieren und Mitteln der Bildpunktwerte in jeder der
512 vertikalen Spalten innerhalb jeder der etwa 34 Bild
punktreihen zu einem eindimensionalen Datenfeld umgewan
delt. Das heißt, daß für jede Reihe an jeder vertikalen Spalte
die Helligkeitswerte der 34 Bildpunkte dieser Reihe sum
miert und durch die Anzahl der Bildpunktreihen, d. h. 34,
dividiert werden. Folglich wird jede der 15 Reihen durch
einen Reihenvektor gemittelter Helligkeitswerte als Funk
tion der X-Position der Bildpunkte von X = 1 bis X = 512
dargestellt. Innerhalb dieser Matrix von 15 × 512 Hellig
keits-Durchschnittswerten wird nun durch eine Suche das
Maximum Imax bestimmt.
Danach wird für jeden Bildpunkt der Helligkeits-Mittelwert
in der 15 × 512-Mittelwertsmatrix durch Imax dividiert und
jedes Matrixelement durch den jeweiligen Quotienten er
setzt. Jedes Matrixelement wird so zum Element einer
"Korrekturfaktormatrix", die auf einen realen Probenträger
12 angewandt wird, nachdem dessen zwei Gruppen von Proben
gefäßen mit Proben gefüllt worden sind und er selbsttätig
elektrophoretisch behandelt, eingefärbt, inkubiert, ge
trocknet usw. worden ist.
Die Fig. 15B zeigt bspw. bei 601, 612, 616, 623 elektroni
sche Masken bzw. Schablonen, die programmgesteuert angelegt
werden, um selbsttätig die Analysefläche jedes der 512 ×
512 Bildpunkte zu definieren, die der Frame Grabber 403 für
einen elektrophoretisch behandelten realen Probenträger 12
speichert. Die Abmessung der Schablonen in Y-Richtung ent
spricht der jeder der oben beschriebenen 15 Kalibrierrei
hen. Beispielsweise ist die Schablone 601 um das Elektrophorese-
Längsmuster der Probe an der Vertiefung 701 des Probenträ
gers 112 gelegt. Da der Probenträger 12 an einer vorbestimm
ten Stelle auf der Auftragplatte 80 angeordnet ist und das
System Kamera 114/Linse 112 bezüglich letzterer festliegt,
paßt die elektronische Schablone 601 genau auf das Elek
trophorese- bzw. Auswanderungsmuster der flüssigen Probe
der Vertiefung 701. Für jede dieser Proben wird eine pro
grammierte elektronische Schablone angelegt.
Die Daten in jeder der Schablonen werden dann über die
Bildpunkte in den Y-Reihen innerhalb der Schablone als
Funktion der Auswanderungsdistanz X für jede der Proben
gemittelt, danach die gemittelten Helligkeitswerte für jede
X-Bildpunktposition in jeder Schablone mit einem entspre
chenden Korrekturfaktor multipliziert, wie er in der oben
beschriebenen Korrekturfaktormatrix abgelegt ist, und diese
Daten dann in einem organisierten Format im Speicher 409
des Rechners 400 gespeichert, wo eine densitometrische Ana
lyse erfolgen kann. Die US-PS 42 42 730 der Anmelderin be
schreibt ein mikroprozessorgesteuertes Dichtemeßgerät
(Densitometer), das digitale Darstellungen der abgetasteten
Proben zu einer Analog-Bilddarstellung auf einer Kathoden
strahlröhre, wie dem Sichtgerät 405 im Rechner 400 der Fig.
1A, verarbeitet werden können. Die Bedienungsperson kann die
dargestellte Dichtekurve editieren.
Mit Vorteil läßt sich eine Videokamera oder eine ähnliche
Einrichtung, wie bspw. ein CCD-Feld einsetzen, da sich so
die gesamte Probenplatte innerhalb 1/30 s abtasten läßt.
Diese Abtastung ergibt dann Informationen über bspw. alle
dreißig Proben, wie in Fig. 3E gezeigt. Der Rechner kann
die Daten zu einem zweidimensionalen Feld organisieren, wo
bei er nicht nur die einzelnen Längskomponenten der Proben,
sondern auch die Grenzen zwischen den Proben genau bestim
men kann, falls die Proben sich nicht genau parallel auf
teilen. Weiterhin kann man die Probendaten aufbereiten, in
dem man Störartefakte durch wiederholtes Abtasten und Mit
teln der Ergebnisse beseitigt.
MECHANISCHE ABTASTUNG
Unter bestimmten Umständen sind die Vorteile einer elektro
nischen Abtastung des in situ elektrophoretisch behandelten
Probenträgers nicht angezeigt. Niedrigere Fertigungskosten
können die Verwendung einer bekannten mechanischen Blend
schlitz- und Detektoranordnung 900 als Teil der Robotvor
richtung 30′ der Fig. 16 verlangen. Der Elektrophoreseauto
mat 10′ der Fig. 16 entspricht im wesentlichen dem Automa
ten 10 der Fig. 1, wobei jedoch die Anordnung 900 mit einer
mechanisch angetriebenen elektronischen Abtastung als Al
ternative zu der stationären elektronischen Videoabtastung
mit dem System Kamera 114/Linse 112 der Fig. 1 arbeitet.
Die Abtastanordnung 900 ist vorzugsweise auf der Vorder
seite der Robotvorrichtung 30′ angeordnet und weist eine
feste Leuchtstoffröhre 901, einen Kollimator 903 und die
Photovervielfacherröhre 905 auf. Die Röhre 901 befindet
sich innerhalb einer Abdeckung 906, der Kollimator 903 in
einem seitlichen Schlitz 904 in der Abdeckung, von wo er
während des Abtastens abwärts zum Probenträger 12 gewandt
ist. Die Photovervielfacherröhre 905 nimmt das durch den
Kollimator 903 tretende Licht auf.
Ein nicht gezeigter Motor schaltet mikroprozessorgesteuert
den Kollimator 903 und den Photovervielfacher 905 schritt
weise seitlich über den mit Proben versehenen elektropho
retisch behandelten, eingefärbten, inkubierten und getrock
neten Probenträger. Ein Kabel zwischen dem Photovervielfa
cher 905 und einem (nicht gezeigten) Verstärker und A/D-
Wandler leitet die Abtastsignale zum Rechner 400. Weiter
hin kann ein Kabel 907 an die digitale Steuerschaltung 300
(Fig. 7) gelegt sein, um das Erregen der Leuchtstofflampe
901 beim Abtasten zu steuern. Die Schrittschaltung in
Längsrichtung über dem Probenträger 12 während des Abta
stens erfolgt durch Schrittschaltung der Kranvorrichtung
30′ in Längsrichtung mittels des Motors 210 (Fig. 3). Wie
oben gezeigt, erzeugt die mechanische Blendschlitz- und
Detektoranordnung 900 elektrische Signale entsprechend der
Helligkeit der in Längsrichtung aufgeteilten Bestandteile
der elektrophoretisch behandelten und eingefärbten Proben
auf dem Probenträger 12.
Die Fig. 16 zeigt die Robotvorrichtung 30′, bevor sie in
Längsrichtung über den Probenträger 12 bewegt wird. Es ist
einzusehen, daß der Abtastkasten 909 mit geringerer Höhe
als der Abtastkasten 100 der Fig. 1 aufgebaut sein kann, da
die Abtastmechanik der Fig. 16 kein Kamera/Linse-System
benötigt.
DER BETRIEB DES ELEKTROPHORESEAUTOMATEN
Nachdem die Bedienungsperson die Probenplatteneinheit 14
auf den Sockel des Automaten (Fig. 1) und einen Probenträ
gerstreifen 12 auf die Auftragplatte 80 aufgesetzt hat
(Fig. 3), wird die Frontplattentür vor dem Abtastkasten 100
geschlossen und gibt die Bedienungsperson an der Tastatur
407 des Rechners 400 einen Startbefehl ein. Weiterhin sind
bereits die zu analysierenden flüssigen Proben in die Rei
hen von Vertiefungen 26, 28 auf der Probenplatteneinheit 14
eingebracht worden; jede Reihe hat vorzugsweise fünfzehn
einzelne Vertiefungen bzw. Kammern. Zum Vergleich kann in
eine der Vertiefungen eine Normalprobe gefüllt sein. Wei
terhin kann Abtupfpapier auf die Abtupffläche 22 gelegt und
das Waschgefäß 20 mit Waschwasser gefüllt worden sein. Mit
dem Aufsetzen der Probenplatteneinheit 14 auf dem Sockel
des Automaten wird auf dem Bus 332 ein Signal an die digi
tale Steuerschaltung geschickt, wie in Fig. 6 gezeigt. Der
Rechner 400 erhält daraufhin eine Meldung, daß der Vorgang
nun unter digitaler Steuerung selbsttätig weiter ablaufen
kann.
Die Fig. 8 bis 13 zeigen wesentliche Schritte in der auto
matischen Behandlung der in den Vertiefungen der Reihen 26,
28 der Probenplatteneinheit vorgehaltenen flüssigen Proben.
Dabei zeigt die Fig. 8, daß die Pipettenanordnung einzelne
Proben einer vorbestimmten Menge zieht. Wie schon erwähnt,
ist dieser Vorgang vollständig in der obengenannten US-
Patentanmeldung 8 53 201 erläutert.
Die Fig. 9 zeigt die Robotanordnung 30 in Längsrichtung zum
Probenträger 12 hin verschoben; es werden die flüssigen
Proben in einer Reihe auf die Oberfläche des Probenträgers
aufgebracht. Es wird darauf hingewiesen, daß die Abdeckung
92 der Elektrophoresekammer sich in ihrer Offenstellung be
findet.
Die Fig. 10 zeigt das Schließen der Abdeckung 92 nach dem
Betätigen der geschlitzten Arme 44 durch die Elektromagne
te 42 zum Einfahren in die Öffnungen 93 in der Abdeckung
92. Wie dargestellt, ist die Robotanordnung 30 in Längs
richtung zur Elektrophoresekammer verschoben und damit die
Abdeckung 92 geschlossen worden.
Es läßt sich annehmen, daß nach dem Schließen der Abdeckung
die Elektrophorese der Proben erfolgt. Der Vorgang ist oben
bereits beschrieben worden; zusammenfassend läßt sich sa
gen, daß hierzu eine Elektrophoresespannung an den Proben
träger mittels der Pfosten, Elektroden und der kombinierten
Elektrode/Verteilerstange angelegt wird, wie es oben be
schrieben ist. Gleichzeitig mit diesem Anlegen des Elektro
phoresestroms an den Probenträger 12 wird Strom in einer
Richtung an die Peltier-Elemente 70 der Heiz/Kühleinrich
tung gelegt. Durch Kühlen des Probenträgers 12 kann dieser
einen höheren Elektrophoresestrom führen, so daß die Elek
trophoresebehandlung beschleunigt wird.
Die Fig. 11 zeigt das Auftragen eines Einfärbemittels 47
aus den Reagensflaschen 48. Dieses Mittel wird auf den Pro
benträger 12 geschüttet, indem der Flaschenträger 50 vom
Motor 60 gedreht wird. Die Fig. 11 zeigt, daß die Abdeckung
in Umkehrung des in Fig. 10 gezeigten Vorgangs bereits in
die Offenstellung gebracht worden ist.
Das Verteilen des Einfärbemittels über die Oberfläche des
Probenträgers 12 ist in Fig. 12 gezeigt. Vorzugsweise er
folgt das Verteilen durch Betätigen der geschlitzten Arme
44 derart, daß die Schlitze beider Arme einen Verteilerstab
wie bei 76 umgreifen. Die Robotanordnung wird dann in
Längsrichtung hin- und hergeführt und verteilt so das Rea
gens über den Probenträger. Der andere Verteilerstab 74
kann entsprechend und zusätzlich zum Stab 76 der Fig. 12
Einsatz finden, um das Reagens auf dem Probenträger 12 zu
verteilen.
Sodann wird die Abdeckung 92 in einem Vorgang entsprechend
der Fig. 11 in ihre Schließstellung gebracht; es können nun
die Inkubation und das Trocknen erfolgen. Zum Inkubieren
wird mit den Peltier-Elementen die Auftragplatte 80 vorbe
stimmt lange beheizt; zum Trocknen wird zusätzliche Troc
kenluft durch Kanäle zugeführt und über den Probenträger
geleitet, wie es die Fig. 4 ausführlicher darstellt.
Nach dem Inkubieren und Trocknen erfolgt das elektronische
Abtasten des Probenträgers 12. Wie die Fig. 13 zeigt, lie
fert das System Kamera 114/Linse 112 eine Analogspannung,
die dem von den Leuchtstofflampen 110 A-110 D ausgeleuchte
ten Sichtfeld des Probenträgers 12 entspricht. Ein Abbild
dieses optischen Signals kann auf dem Bildschirm einer un
mittelbar am Automaten vorgesehenen Kathodenstrahlröhre 406
erzeugt werden. Die Fig. 13 zeigt weiter, wie die Robotan
ordnung 30 sich innerhalb der Öffnung 101 in der Eingangs
wandung des Abtastkastens 100 befindet, um das Umlicht im
wesentlichen am Eindringen in diesen während des Abtastens
durch die Fernsehkamera 114 zu hindern.
DIE COMPUTERSTEUERUNG DER ARBEITSVORGÄNGE
Die Fig. 14A-14F zeigen die Steuerung des Automaten als
Flußdiagramm. Die Fig. 14A zeigt, daß ein Signal aus dem
Rechner 400 zur digitalen Steuerschaltung geht, um den
Elektrophoreseprozeß selbsttätig zu steuern. Wie mit dem
Block 500 angedeutet, wird die Pipettenanordnung in die
Ruhestellung gebracht, indem die Röhrchen aufwärts und die
Kolben abwärts gefahren werden; diese Steuerung ist in der
bereits genannten US-Patentanmeldung 8 53 201 beschrieben.
Die Portalbasis 40 wird in die Ruhestellung gebracht, indem
ein Steuersignal an die Motortreiber- und Bremsschaltung
307 gelegt und die Stellung mittels des Positionsdetektors
316 ermittelt wird. Danach wartet der Rechner auf einen
Startbefehl aus der seriellen E/A-Schnittstelle 328 (Block
501). Der Rechner bestimmt nun im Kästchen 502, ob die Pro
benplatte 14 auf die Grundplatte 15 des Automaten aufge
setzt worden ist. Liegt ein Signal aus der Verriegelungs
schaltung 323 vor, wird die Prozeßsteuerung fortgesetzt;
wenn nicht, geht ein Fehlersignal an den Rech 07856 00070 552 001000280000000200012000285910774500040 0002003808613 00004 07737ner 400, in
folgedessen eine Fehlermeldung an die Bedienungsperson
sichtbar ausgegeben oder ausgedruckt wird.
Wie die Fig. 14B zeigt, werden in den Blöcken 503 flüssige
Proben aus den Probengefäßen 62 auf den Probenträger 12
aufgebracht. Wie angegeben, werden die Pipettenspitzen vor
und nach dem Auftragen der Proben auf den Probenträger ge
waschen und getrocknet. Dann werden flüssige Proben aus den
Gefäßen 28 in die Vertiefungen 63 des Probenträgers 12 ein
gebracht und die Pipettenspitzen erneut gewaschen. Die
Wasch-, Trocken-, Abtupf- und Auftragsschritte entsprechen
den in der US-Patentanmeldung 8 53 201 beschriebenen. Im lo
gischen Schritt 505 werden dann die Pipettenanordnung 32
auf- und die Pipettenkolben abwärts gefahren.
Wie die Fig. 14C zeigt, veranlaßt nun die digitale Steuer
schaltung 300 eine Serie von Schritten 506, um die Abdec
kung 92 über der Elektrophoresekammer 13 zu schließen.
Diese Schritte beginnen mit dem Block 507, wo die Portal
basis 40 in die Offenstellung der Abdeckung 92 gebracht
wird. Im Schritt 508 wird Strom auf die Treiberschaltung
311 für die Elektromagneten gegeben, so daß die Arme 44
abwärts in die Öffnungen 93 in der Abdeckung 92 ausfahren.
Im Block 509 wird die Portalbasis 40 zur Elektrophoresekam
mer 13 hin in die Schließstellung der Abdeckung 92 geführt,
im Block 510 der Strom von der Treiberschaltung 311 abge
nommen und damit die Arme 44 in die Ruhestellung zurückge
führt. Im Block 511 wird die Portalbasis 40 in ihre Ruhe
stellung zurückgebracht.
In den Blöcken 512 wird Elektrophoresestrom an den Proben
träger 12 gelegt und dieser gleichzeitig gekühlt, im Block
513 die Dauer des Elektrophoresestroms bestimmt und die
Hochspannung zwischen die Pfostenpaare 94, 96 gelegt, im
Block 514 wird die Kühlschaltung 314 aktiviert, um die
Kühleinrichtung 70 und die Gebläse 204 einzuschalten, und
in den Blöcken 516 die Ausgangsspannung der Schaltung 325
und die Dauer der Elektrophoresebehandlung überwacht und
dann die Spannung und die Kühleinrichtungen abgeschaltet.
Die in der Fig. 14D gemeinsam mit 517 bezeichneten Blöcke
beinhalten die Schritte zum Öffnen der Abdeckung 92. Diese
Schritte entsprechen denen der Blöcke 506 zum Schließen der
Abdeckung 92 und sind daher nicht ausführlich erläutert.
Die gemeinsam mit 518 bezeichneten Blöcke beinhalten die
Steuerschritte zum Auftragen des Einfärbmittels auf den
Probenträger 12. Im Block 519 wird die Portalbasis 40 zum
Probenträger 12 hin in eine Stellung etwa in der Mitte
zwischen den Elektroden/Verteilerstangen 74, 76 geführt, im
Block 520 der Motorantrieb für den Reagensflanschträger
geschaltet, um die Reagensflaschen 48 zu kippen und so
deren Inhalt auf den Probenträger 12 zu schütten, und dann
der Motorantrieb in der anderen Richtung angesteuert, um
den Reagensflaschenträger 50 in seine Ruhestellung zu
rückzubringen.
Die gemeinsam mit dem Bezugszeichen 521 bezeichneten Blöcke
beschreiben die Schritte, die zum Verteilen des Einfärbe
mittels auf dem Probenträger 12 erforderlich sind. Im Block
522 wird die Portalbasis 40 verschoben, bis die Elektroma
gneten 42 unmittelbar über dem Elektroden/Verteilerstab 74
liegen, im Block 523 Strom an die Treiberschaltung 311 für
die Elektromagneten gelegt, so daß die Arme 44 abwärts
ausfahren und ihre Schlitze 44 a den Verteilerstab 74 teil
weise umfassen. Im Schritt 524 wird die Portalbasis 40 zu
den zweiten Vertiefungen bzw. Kammern 63 und dann wieder in
die Stellung der Elektrodenpfosten 94 geführt und im Block
525 die Treiberschaltung 311 stromlos geschaltet, um die
Arme 44 in die Ruhelage zurückzubringen. Die mit 526, 527,
528 und 529 bezeichneten Blöcke steuern das Verteilen des
Einfärbemittels, indem der Elektroden/Verteilerstab 76 über
die Oberfläche des Probenträgers gezogen und die Arme 44
der Elektromagneten in ihre Ruhestellung zurückgenommen
werden.
Die Abdeckung 92 wird dann entsprechend den Blöcken 530 ge
schlossen, die mit den für den automatischen Prozeß bereits
erläuterten Blöcken 506 identisch sind.
Der Prozeß geht nun entsprechend der Fig. 14E mit den ge
meinsam als 531 bezeichneten Schritten weiter, in denen die
digitale Steuerschaltung 300 für genug Zeit zwischen dem
Auftragen des Färbemittels auf den Probenträger und dem
Beginn der Inkubationsperiode sorgt.
Die gemeinsam als Inkubation bezeichneten Schritte 532 be
ginnen mit den Schritten 533, 534 zum Setzen der Inkuba
tionszeit bzw. der Inkubationstemperatur. Im Schritt 535
wird die Inkubationsheizvorrichtung 313 eingeschaltet, im
Schritt 536 die vom Sensor 327 ermittelte Inkubationstem
peratur überwacht und im Schritt 538 die Steuerung des
Trockenvorgangs übernommen.
In den gemeinsam mit 538 bezeichneten Blöcken für den
Trocknungsvorgang werden in den Schritten 539, 540 die
Trocknungszeit und -temperatur gesetzt, im Schritt 541 die
Trocknungsschaltungen 340 und damit die Heizeinrichtung 202
und die Gebläse 202 eingeschaltet; im Schritt 543 werden
die Heizschaltung 313 und die Trocknungsschaltung 340
wieder abgeschaltet.
Wie die Fig. 14F zeigt, wird danach die Abdeckung 92 in den
gemeinsam mit 544 bezeichneten Schritten wieder geöffnet;
diese Schritte sind identisch mit den oben als 517 bezeich
neten. Die Steuerung geht dann über an den Schritt 545, in
dem der Rechner 400 ermittelt, ob die Lampen 100 A-100 D
eingeschaltet sind. Falls nicht, geht die Steuerung an den
Rechner 400 über, der im Block 546 ein Einschaltsignal ab
gibt. Wird im Block 547 gemeldet, daß die Lampen einge
schaltet worden sind, geht die Steuerung zum Block 548, wo
das Videobild aus der Kamera 104 übernommen und abgespei
chert wird. Die Lampen 110 A-110 D werden nun im Block 549
wieder abgeschaltet.
Im Schritt 550 führt nun der Rechner 400 eine Dichtebestim
mung durch und bedient sich hierzu bekannter Verfahren zur
Ermittlung der relativen Dichtewerte der Bestandteile von
Proben, die mit einer elektrophoretischen Behandlung in
Längsrichtung in ihre Bestandteile aufgespalten worden
sind. Die Ergebnisse der Analyse lassen sich auf den Bild
schirmen 405, 406 sichtbar in Graphik- bzw. Textform dar
stellen oder mit dem Drucker 408 ausdrucken (Blöcke 551,
552).