DE3814244A1 - Schaltungs- und wicklungsanordnung fuer eine mehrphasige elektrische drehfeldmaschine - Google Patents
Schaltungs- und wicklungsanordnung fuer eine mehrphasige elektrische drehfeldmaschineInfo
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- H02P1/26—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters for starting dynamo-electric motors or dynamo-electric converters for starting an individual polyphase induction motor
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungs- und Wicklungsanordnung
für eine mehrphasige elektrische Drehfeldmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1, zur Erhöhung der wirksamen
Maschinenimpedanz, insbes. zum Verringern des Einschaltstromes
von Käfigläufer-Induktionsmotoren.
Beim bekannten zweistufigen Stern-Dreieck-Hochlauf werden sechs
herausgeführte Wicklungsanschlüsse (Anfänge und Enden der drei
Stränge) durch drei 3-polige Schütze umgeschaltet. Dabei ergibt
sich eine Verringerung des Einschaltstromes im Verhältnis 1 : 3
(0,58) und des Drehmomentes auf ungefähr 1 : 3 in der Sternschaltungs-
Betriebsstufe gegenüber einer Direkteinstrahlung in der
Dreieckschaltungs-Betriebsstufe.
Aus "Conti Elektro Berichte" (1965), insbes. S. 212-215 sind
Schaltungsabwandlungen für mehrstufigen Stern-Dreieck-Anlauf
bekannt, die neun herausgeführte Wicklungsenden und entsprechend
aufwendigere Umschalteinrichtungen benötigen und Zwischenwerte
bei der Strom- und Drehmomentverringerung ermöglichen.
Eine weitere Möglichkeit zum Anlassen von elektrischen
Maschinen ist der sogenannte Teilwicklungsanlauf, wie er z. B.
aus Seite 284 des Buches von Schuisky, "Induktionsmaschinen",
Wien Springer Verlag (1957) oder aus den Seiten 359-364 des
Buches von H. Sequenz, "Die Wicklungen elektrischer Maschinen",
Band 3 "Wechselstrom-Sonderwicklungen", Wien Springer Verlag
(1954) bekannt ist.
Bei dieser Anlaßmöglichkeit sind die im Normalbetrieb des
Motors parallelgeschalteten Wicklungszweige jedes Stranges
während des Anlaufvorganges aufgetrennt und nur zum Teil an das
Netz geschaltet, wogegen der übrige Wicklungsteil stromlos
bleibt. Dabei erhöht sich die wirksame Ständerimpedanz einerseits
im Verhältnis von vollständige Wicklung zu den an Netz
angeschlossenen Wicklungsteilen. Andererseits ergibt sich
zusätzlich eine von der Wicklungsverteilung abhängige, im
allgemeinen stark vergrößerte Oberwellen-Reaktanz, die von
ausgeprägten Wicklungs-Oberfeldern (Feldober- und Feldunterwellen)
infolge des Teilwicklungsbetriebes herrührt.
Für eine zweistufige Umschaltung steht gegenüber dem Stern-
Dreieck-Hochlauf bei ebenfalls nur sechs herausgeführten
Wicklungsenden dem Vorteil von nur zwei notwendigen 3-phasigen
Schaltschützen der Nachteil gegenüber, daß infolge der Feldober-
und Feldunterwellen nachteilige parasitäre Drehmomente auftreten,
die unter Umständen ein Hängenbleiben des Motors beim
Hochlaufen verursachen können. Außerdem konzentrieren sich die
während der Hochlaufphase entstehenden Stromwärmeverluste im
Ständer auf die an das Netz gelegten Wicklungsteile. Wenn
also der Motor häufig in diesem Betriebszustand betrieben wird
- wie dies z. B. bei Motoren für Schaltbetrieb der Fall ist -
dann ergibt sich unerwünschterweise eine sehr ungleichmäßige
thermische Beanspruchung der einzelnen Wicklungsteile im
Ständer.
Aus der DE-PS 6 95 698 ist eine zweistufig schaltbare Anordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 für eine Doppel-Sternschaltung
nach Fig. 1 bekannt, bei der die im Normalbetrieb einem
Strang zugehörigen Wicklungszweige aufgetrennt und jeweils
unterschiedlichen Strängen zugeordnet sind. Aus der US-PS 18 49 519
und der japanischen Anmeldung JP-A 5 51 17 491 ist darüber hinaus
auch noch eine zweistufig schaltbare vergleichbare Anordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 für eine Doppel-Dreieckschaltung
nach Fig. 5 bekannt. In beiden Fällen sind drei
Anschlußteile zu den sechs Wicklungsenden geführt. Ferner ist
aus der DE-PS 75 22 48 eine mehrstufige Umschaltung nach der
erstgenannten Patentschrift bekannt, bei der die Hälfte der
Wicklung als zusätzliche, in Stern geschaltete Wicklungszweige
nach Fig. 2 aufgeteilt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrstufig umschaltbare
Schaltungs- und Wicklungsanordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit möglichst wenig herausgeführten
Wicklungsenden und möglichst wenig zugehörigen Schaltschützen
als Umschalteinrichtung zu schalten, die es ermöglicht, durch
jeweils entsprechende Anpassungen und Variationen eine gewünschte
Begrenzung des Einschaltstromes sowie die Vermeidung störender
Oberwellen des Drehmomentes zu erzielen und damit eine vielseitige
Anwendung bei den betreffenden Drehfeldmaschinen zu
ermöglichen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt nach der Erfindung
durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruches 1.
Die Auftrennung der im Normalbetrieb einem Strang zugehörigen
Wicklungszweige und deren Zuordnung zu unterschiedlichen
Strängen wird nachfolgend als Merkmal A; der Betrieb der
Wicklungszweige mit teilweise unterschiedlicher Durchflutungsrichtung
wird nachfolgend als Merkmal B bezeichnet. Die Merkmale
A und B können gemeinsam angewendet werden.
Verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Schaltungs- und Wicklungsanordnungen sind in der Zeichnung
dargestellt und in Tabellen zusammengestellt und nachfolgend
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die bekannte zweistufig umschaltbare "Stern-Grundschaltung"
nach Merkmal A mit sechs Wicklungszweigen und sechs
herausgeführten Klemmen,
Fig. 2 eine bekannte dreistufig umschaltbare Schaltung nach
Merkmal A mit drei Zusatzwicklungszweigen Z und sechs
herausgeführten Klemmen,
Fig. 3, 4 erfindungsgemäß abgewandelte drei-, vier- oder fünfstufig
umschaltbare Sternschaltungen nach Merkmal A mit
neun herausgeführten Klemmen,
Fig. 5 eine bekannte zweistufig umschaltbare "Dreieck-Grundschaltung"
nach Merkmal A mit sechs Wicklungszweigen und
sechs herausgeführten Klemmen,
Fig. 6, 7, 8 erfindungsgemäße zwei-, drei- oder vierstufige umschaltbare
Abwandlungen der bekannten Schaltung
nach Fig. 5 mit sechs oder neun herausgeführten Klemmen,
Fig. 9 eine erfindungsgemäße Sternschaltung nach Merkmal B mit
neun Wicklungszweigen und neun herausgeführten Klemmen,
Fig. 10 eine erfindungsgemäße dreifach umschaltbare Dreieck-Schaltung
nach Merkmal B mit ebenfalls neun Wicklungszweigen
und neun herausgeführten Klemmen,
Fig. 11 eine erfindungsgemäße drei-, vier- oder fünffach umschaltbare
Sternschaltung nach Merkmal B mit neun Wicklungszweigen
und neun herausgeführten Klemmen,
Fig. 12, 13, 14 verschiedene Varianten zur räumlichen Spulenanordnung
der Wicklungszweige,
Fig. 15 eine nach Fig. 1 konzipierte komplette Drehstromwicklung
mit einer Wicklungszweig-Gruppierung gemäß
Tabelle X, c 2
Fig. 16 Grund- und Oberwellen Drehmoment/Drehzahl-Kennlinien.
Tabelle I | |
Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 2 | |
Tabelle II | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 6 |
Tabelle III | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 3 |
Tabelle IV | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 7 |
Tabelle V | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 4 |
Tabelle VI | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 8 |
Tabelle VII | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 9 |
Tabelle VIII | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 10 |
Tabelle IX | Zusammenstellungen zur Schaltung nach Fig. 11 |
Tabelle X | Möglichkeiten zur Aufteilung in drei parallele Wicklungszweige |
Tabelle XI | Möglichkeiten zur Aufteilung in zwei unterschiedliche Parallelzweige |
Tabelle XII | Übersicht zur Gruppierung der beiden Wicklungszweige für eine 4-polige Wicklung mit 4 Spulen je Pol und Strang |
In den Figuren ist jeweils der Schaltungszustand für die
(Anlaß-)Betriebsstufe mit erhöhter wirksamer Maschinenimpedanz
dargestellt, bei welcher der Anschluß an den Klemmen 1, 2 und 3
erfolgt. Die notwendigen Schaltverbindungen für die Normalbetriebsstufe
sind in den Figuren gestrichelt angedeutet und
nachfolgend anhand der zugehörigen Tabellen näher erläutert.
Bei beiden zweistufigen Grundschaltungen Fig. 1 und 5 des Merkmals
A ist die Anlaufstufe mit Anschluß bei den Klemmen 1, 2 und
3 eine Dreieckschaltung, wobei jeder Strang zwei in Reihe
liegende Wicklungszweige aufweist, welche in der Normalbetriebsstufe
jeweils Parallelzweige unterschiedliche Stränge bilden.
Durch drei zusätzliche Wicklungszweige Z lassen sich eine Reihe
von Abwandlungen der Grundschaltungen erzielen. Zusätzliche
Wicklungszweige Z können z. B. wie bei den Fig. 2 oder Fig. 6 fest
in Stern- oder Dreieckschaltung und parallel zur übrigen
Wicklung an den Klemmen 1, 2 oder 3 angeschlossen sein. Jeder
Wicklungszweig Z ist dann ständig wirksam. Eine zweistufige
Umschaltung kann mit sechs Klemmen in unveränderter Weise
wie bei den Grundschaltungen nach Fig. 1 und 5 erfolgen.
Macht man diese zusätzlichen Wicklungszweige Z gemäß Fig. 2
und 6 abschaltbar, wozu drei zusätzliche Klemmen 7, 8, 9 benötigt
werden, dann lassen sich die in Tabelle I und II zusammengestellten
jeweils vier Schaltungsstufen erreichen. Eine dreistufige
Umschaltung erhält man durch Weglassen einer der Schaltstufen
1., 2. oder 3.
Bei fest angeschlossener Zusatzwicklung (mit nur sechs Klemmen
und festen maschineninternen Verbindungen 1-7, 2-8 und 3-9)
sind demgegenüber nur die in der Tabelle dick umrandeten
Schaltstufen 3. und 4. möglich.
Um ein stufenweises Abnehmen der wirksamen Maschinenimpedanz zu
erzielen, kann es abhängig von der jeweils vorliegenden Wicklungsaufteilung
notwendig sein, die in den Tabellen aufgeführten
Schaltstufen 1. und 2. von der schaltungstechnischen
Ablauffolge her gegebenenfalls zu vertauschen.
Weitere Schaltungsvarianten entsprechend den Fig. 3, 4 und 7
ergeben sich dadurch, daß man die drei zusätzlichen Wicklungszweige
Z unverkettet, d. h. jeweils einzeln an entsprechenden
Stellen des in sich geschlossenen Wicklungszuges der übrigen
Wicklung anschließt. Die dabei jeweils erreichbaren Schaltstufen
sind in den zugehörigen Tabellen III, IV und V aufgelistet
und erläutert. Durch Einrahmung hervorgehoben sind
dabei wieder jene Schaltstufen, die sich bei nur sechs Klemmen
erreichen lassen, wenn z. B. bei den Fig. 3 und 7 die zusätzlichen
Wicklungszweige Z durch interne Schaltverbindungen
1-7, 2-8, 3-9 fest angeschlossen oder die Mittelpunktsanschlüsse
7, 8, 9 bei Fig. 4 nicht herausgeführt sind.
Besonders bemerkenswert sind die beiden Abwandlungen nach den
Fig. 3 und 4 der "Stern-Grundschaltung" (Fig. 1), die gemäß
Tabelle III und V bei neun Klemmen jeweils fünf Schaltstufen
mit unterschiedlicher wirksamer Maschinenimpedanz ermöglichen.
Bei der Variante nach Fig. 4 und Tabelle V sind sogar bei nur
sechs Klemmen drei Schaltungszustände erreichbar. Die sternpunktseitigen
Klemmen 7, 8 und 9 brauchen dabei nicht herausgeführt
oder verbunden zu werden. In der Normalbetriebsstufe
liegt dann eine 3fach Sternschaltung mit drei galvanisch
getrennten Mittelpunkten vor. Erwähnenswert ist hier auch die
erste Betriebsstufe bei Einspeisung an den Klemmen 4, 5 und 6
der zusätzlichen Wicklungszweige Z. Der in sich geschlossene
Wicklungszug der restlichen Wicklung fungiert hierbei lediglich
als impedanzbehaftete Sternpunkt-Ringverbindung. Die prinzipiell
gleiche Situation liegt im übrigen auch bei der Fig. 3,
Tabelle III, Schaltstufe 1. vor.
Bei den beiden Abwandlungen nach Fig. 7 und 8 der Dreieck-Grundschaltung
(Fig. 5), die gemäß Tabellen IV und VI bei neun
Klemmen ebenfalls jeweils fünf verschiedene Schaltstufen ermöglichen,
sind folgende Besonderheiten hervorzuheben:
Legt man bei Fig. 7 den Anschluß an die Klemmen 7, 8 und 9
(Tabelle IV, 1. Stufe), dann liegen die Zusatzwicklungszweige Z
teilweise gegensinnig in Reihe zur übrigen Wicklung in Dreieckschaltung
und werden von einem 3fachen Strom durchflossen.
In dieser Betriebsstufe ergeben sich ähnliche impedanzvergrößernde
Zustände wie bei den nachfolgend erläuterten Schaltungen
nach Fig. 9, 10 und 11 gemäß Merkmal B.
Bei Fig. 8 sind die drei nicht näher gekennzeichneten Zusatzwicklungszweige
innerhalb des sich bezüglich seiner Phasenlage
nach drei Umläufen schließenden Wicklungszweiges eingefügt.
Die in den Tabellen angegebene Reihenfolge der einzelnen
Schaltstufen erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit im
Sinne einer stufenweise abnehmbaren Maschinenimpedanz. Wie
bereits bei Tabelle I und II hingewiesen wurde, hängt dies in
starkem Maß von der jeweils vorliegenden Wicklungsaufteilung
ab. Wie bereits erwähnt wurde, können jeweils auch einzelne
Schaltstufen weggelassen werden.
Eine Stern-Grundschaltung nach dem Merkmal B ist in Fig. 8, 9
dargestellt. Bei der in Fig. 10 gezeigten Stern-Schaltung liegt,
ebenso wie bei der Dreieck-Schaltung in Fig. 11, eine Kombination
der beiden Merkmale A und B vor. Bei Vertauschung der
Klemmen 1 mit 7, 2 mit 8 und 3 mit 9 in Fig. 11 ergibt sich eine
andere Ausführung nach dem Merkmal B allein. Der Vorteil der in
Fig. 10 und 11 gezeigten merkmalskombinierten Ausführungen liegt
darin, daß man durch die sich ändernde Strangzuordnung einzelner
Wicklungszweige einen zusätzlichen Freiheitsgrad für
die Wicklungsbemessung bzw. zur Beeinflussung der auftretenden
Durchflutungsharmonischen schafft.
Charakteristisches Kennzeichen von Schaltungsanordnungen nach
Merkmal B ist es, daß in der Stufe mit der größten wirksamen
Maschinenimpedanz jeweils zwei aufeinanderfolgende Wicklungszweige
entgegengesetzt durchflutet sind. Sie tragen damit zur
resultierenden Grundwellendurchflutung nicht bei, sondern
erhöhen nur die wirksame Imdedanz. Da zur Wicklungsumschaltung
neun Anschlußenden herauszuführen sind, bieten sich zusätzliche
Schaltstufen durch Überbrücken dieser Wicklungszweige sowie
Teilwicklungsbetrieb an. Insgesamt lassen sich auf diese Weise
die in Tabelle VII, VIII und IX für die Schaltungen nach Fig. 9,
10 und 11 erläuterten Schaltstufen erreichen.
Die bei den verschiedenen Varianten mit drei parallelen Wicklungszweigen
in der Normalbetriebsstufe (Fig. 2-4 und Fig. 6-11)
bestehenden Möglichkeiten zur Wicklungsaufteilung zeigt
Tabelle X. Da sich die hier in Betracht zu ziehenden, bei
Käfigläufer-Induktionsmotoren allgemein verwendeten Ganzlochwicklungen
mit q-Nuten je Pol und Strang nur in 2 p/T-Wicklungszweige
aufteilen lassen - wobei 2 p die Polzahl ist und T einen
ganzzahligen Teiler von 2 p bedeutet - muß man die drei parallelen
Zweige bei einer nicht durch drei teilbaren Polpaarzahl p
unterschiedlich strukturieren.
Tabelle X zeigt hier in Abhängigkeit von der Polzahl
- - im oberen Teil die vorzusehenden Spulenzahlen je Polpaar
- - im Mittelteil die erforderlichen Spulenwindungszahlen, wenn alle Spulen jeweils in Reihe geschaltet werden; reziprok dazu ist der Leiterquerschnitt vorzusehen
- - im unteren Teil als Alternativmöglichkeit die innerhalb jeden Wicklungsstranges vorzusehende Zahl von Parallelpfaden bei Verwendung durchwegs einheitlicher Wicklungsspulen (2. Variante).
Aufgrund der notwendigen relativ hohen Zahl von Parallelpfaden
je Strang (a = 2 p) dürfte der letzteren Möglichkeit eine nur
eingeschränkte praktische Bedeutung zukommen.
Eine Aufteilung in hinsichtlich Anzahl und/oder Ausführung der
Wicklungsspulen unterschiedlich zusammengesetzte Parallelzweige
kann man auch bei den beiden Grundschaltungen nach Fig. 1
und 5 mit zwei parallelen Zweigen in der Normalbetriebsstufe
vorsehen, wie es z. B. in Tabelle XI angedeutet ist.
In analoger Weise werden dann Spulen unterschiedlicher Windungszahlen
und Drahtquerschnitte bzw. in entsprechende Parallelpfade
unterteilte Wicklungszweige benötigt um eine jeweils
gleiche effektive Zweigwindungszahl zu erreichen.
Zur räumlichen Verteilung der einzelnen Wicklungszweige
bestehen vielfältige Gruppierungsmöglichkeiten, wie nachfolgend
am konkreten Beispiel einer 2 p = 4poligen Drehstromwicklung für
N = 48 Nuten dargelegt wird. Für dieses Beispiel beträgt die
Nutenzahl je Pol und Strang
Hierfür übliche Spulenanordnungen sind
- konzentrische Spulengruppen | |
Fig. 12 mit je 1 × 4 Spulen | |
- teilkonzentrische Spulengruppen | Fig. 13 mit je 2 × 2 Spulen |
- Spulen gleicher Weite | Fig. 14 mit je 4 × 1 Spulen |
Die Aufteilung in zwei Wicklungszweige für eine Grundschaltung
nach Fig. 1 oder Fig. 5 kann gemäß den in Tabelle XII systematisch
aufgelisteten Spulengruppierungen vorgenommen werden.
Kleinstes Wicklungselement bei den Varianten a und b ist die
Spulengruppe eines Poles, so daß sich hierfür als zweckmäßigste
Wicklungsausführung zusammenhängend gewickelte konzentrische
4fach-Spulengruppen nach Fig. 12 oder zusammenhängend 2 × 2
teilkonzentrische Spulen nach Fig. 13 anbieten. Selbstverständlich
sind diese Varianten auch mit Spulen gleicher Weite nach
Fig. 14 ausführbar.
Bei den Gruppierungen c, d, e sind Doppelspulen das kleinste
Wicklungselement, so daß hierfür insbesondere eine Wicklungsausführung
nach Fig. 13 gegebenenfalls auch Fig. 14 in Frage
kommt.
Prinzipiell ließe sich auch bei konzentrischen 4fach-Spulen
gemäß Fig. 12 eine Aufteilung in zwei innere und zwei äußere
Spulen vorsehen, was jedoch fertigungstechnisch aufwendiger
wäre. Wie es bei den Gruppierungen c, d im einzelnen angegeben
ist, gibt es abhängig davon in welcher Reihenfolge man die
linken und rechten Doppelspulen den beiden Zweigen zuordnet,
jeweils noch zwei Varianten, die sich trotz der sehr ähnlichen
Gesamtstruktur beim Oberwellengehalt deutlich voneinander
unterscheiden.
Ein vollständiges Beispiel nach einer Grundschaltung Fig. 1 geschalteten
Drehstromwicklung nach Gruppierung c2 ist in Fig. 15
gezeigt.
Zusätzliche Gruppierungsvarianten gibt es insbesondere auch bei
den Gruppierungen f bis m. Hierbei werden als kleinstes Wicklungselement
Einzelspulen benötigt, so daß eine Spulenanordnung
gemäß Fig. 14 am zweckmäßigsten ist. Vielfältige Varianten sind
dadurch möglich, daß für die Einzelspule, z. B. bei der
Gruppierung f unter dem zweiten und dritten Pol jeweils der
Freiheitsgrad besteht, von den betroffenen vier Spulen je Pol
gemäß Fig. 14 die erste, zweite, dritte oder vierte Spule auszuwählen.
Dieser Hinweis möge genügen, um die vielfältigen
Variationsmöglichkeiten anzudeuten. Erwählt werden muß noch,
daß auch die beiden Wicklungszweige I und II untereinander
verschieden strukturiert werden können - siehe Gruppierungen
1 und m in Tabelle XII.
Die zur Verringerung des Einschaltstromes angestrebte Erhöhung
der wirksamen Maschinenimpedanz während des Hochlaufes
geschieht durch folgende zwei physikalische Mechanismen:
- 1. Durch Reihenschaltung von betriebsmäßig parallelen Wicklungszweigen. Die Strangwerte für den ohmschen Widerstand R₁ und die Streureaktanz X σ 1 erhöhen sich dadurch bei den beiden Grundschaltungen Fig. 5 und Fig. 1 auf das 4- bzw. 4/3fache gegenüber dem Normalbetrieb.
- 2. Durch ganz erheblich vergrößerte Oberwellenakzeptanzen, infolge einer Vielzahl zusätzlich angeregter Durchflutungs-Oberwellen mit ungeraden, geraden und auch gebrochenen Ordnungszahlen.
Bei der Festlegung der Wicklungsaufteilung und Spulengruppierung
der Wicklungszweige kommt es darauf an, eine Variante
auszuwählen, die einerseits die gewünschte Impedanzerhöhung
bringt, andererseits jedoch störende Oberwellenfelder möglichst
vermeidet.
Störend sind insbesondere solche Feldoberwellen, die die Drehmoment/Drehzahl-Kennlinie
im Hochlaufbereich einsatteln, z. B.
zusätzliche asynchrone Oberwellenmomente vom Typ B nach
Fig. 16, welche zusammen mit dem Grundwellenmoment A eine
starke Einsattelung im resultierenden Drehmoment/Drehzahlverlauf
R ergeben. Muß beim Hochlaufen ein bestimmtes Gegenmoment,
z. B. G₁ = konstant oder G₂ = f(n) überwunden werden, dann
besteht die Gefahr, daß der Motor bei einer Schleichdrehzahl n s
hängen bleibt. Es stören also vor allem mitlaufende Feldoberwellen
deren synchrone Drehzahlen im Hochlaufbereich des Motors
liegen. Ein gegenläufiges Oberwellendrehfeld Typ C sowie mit-
oder gegenläufige Drehfelder vom Typ D oder E von "Unterwellen"
mit entsprechend hoher Umlaufgeschwindigkeit stören diesbezüglich
kaum. Ihre asynchronen Drehmomentanteile wirken im
gesamten Hochlaufbereich bremsend oder zusätzlich antreibend.
Anhand der in den Tabellen XI und XII angedeuteten Aufteilungsmöglichkeiten
für die Wicklungszweige gilt es, geeignete
Varianten auszuwählen, wobei noch weitere Freiheitsgrade darin
bestehen, daß man die drei Wicklungsstränge
- (1) neben einer untereinander gleichartigen und jeweils um 120° zueinander versetzten Anordnung auch
- (2) in zueinander unterschiedlicher Weise strukturieren kann.
Während sich bei (1) die von jedem Strang erregten Feldoberwellen
zu paarweise abwechselnd mit- und gegenläufigen Oberwellendrehfeldern
ergänzen, treten bei unsymmetrischer Ausführung
nach (2) auch Wechselfelder auf. Für den Entwurf erfindungsgemäßer
Schaltungen und zugehöriger Wicklungsanordnungen
besteht somit ein weites Feld von Variations- und Anpaßmöglichkeiten.
Claims (18)
1. Schaltungs- und Wicklungsanordnung für eine in drei oder
mehr Betriebszuständen zu betreibende mehrphasige elektrische
Drehfeldmaschine, insbesondere zum Anlassen von Käfigläufer-
Induktions-Motoren, wobei zur Erhöhung der wirksamen Maschinenimpedanz
in der normalen Betriebsstufe einem Strang zugeordnete
parallelgeschaltete Wicklungszweige aufgetrennt und unterschiedlichen
Zweigen zugeordnet und/oder mit teilweise unterschiedlicher
Durchflutungsrichtung betrieben sind, gekennzeichnet
durch zumindest in einzelnen Betriebsstufen
stromlose und in der Normalbetriebsstufe parallel geschaltete
Zusatzwicklungszweige (Fig. 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10, 11).
2. Anordnung in dreiphasiger Ausführung nach Anspruch 1, bei
der zumindest ein Teil der Wicklungsspulen zu einem in sich
geschlossenen, aus sechs Wicklungszweigen bestehenden Wicklungszug
verbunden ist, der an drei Stellen Anschlußpunkte für eine
erste Betriebsstufe in Dreieckschaltung mit erhöhter wirksamer
Maschinenimpedanz aufweist und mit drei zusätzlich herausgeführten
Wicklungsanschlüssen der Sternpunkt für die Normalbetriebsstufe
in Doppelsternschaltung gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzwicklungszweige (Z) in der Normalbetriebsstufe in Stern geschaltet
sind (Fig. 2, 3, 4).
3. Anordnung in dreiphasiger Ausführung nach Anspruch 1, bei
der zumindest ein Teil der Wicklungsspulen zu einem in sich
geschlossenen, aus sechs Wicklungszweigen bestehenden Wicklungszug
verbunden ist, der an drei Stellen Anschlußpunkte für eine
erste Betriebsstufe in Dreieckschaltung mit erhöhter wirksamer
Maschinenimpedanz aufweist und mit drei zusätzlichen herausgeführten
Wicklungsanschlüssen und entsprechenden Schaltverbindungen
eine Doppeldreieckschaltung für die Normalbetriebsstufe
gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzwicklungszweige (Z) in der Normalbetriebsstufe
in Dreieck geschaltet sind (Fig. 6, 7).
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzwicklungszweige
(Z) fest in Stern oder Dreieck geschaltet sind (Fig. 2, 6).
5. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzwicklungszweige
(Z) einzeln jeweils an mittig zwischen den Anschlußklemmen
(1, 2 und 3) befindlichen Stellen des in sich geschlossenen
Wicklungszuges der übrigen Wicklung angefügt sind (Fig. 3, 4, 7).
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von den Zusatzwicklungszweigen (Z)
zur Erzielung einer mehrstufigen Wicklungsumschaltung (Tab. I
bis V) drei gesonderte Wicklungsanschlüsse herausgeführt
sind (Fig. 2, 3, 4 und Fig. 6, 7, 8; Klemmen 7, 8, 9).
7. Anordnung nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Normalbetriebsstufe eine
3fach Sternschaltung mit drei galvanisch getrennten Sternpunkten
gebildet ist (Fig. 4, Tab. V).
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß bei insgesamt nur sechs Anschlußklemmen
eine dritte Betriebsstufe durch Einspeisung an den Zusatzwicklungszweigen
(Z) gebildet ist (Fig. 4, Anschluß bei 4, 5
und 6, Tab. V).
9. Anordnung in dreiphasiger Ausführung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die neun
Wicklungszweige der in der Normalbetriebsstufe in Dreifach-
Dreieck geschalteten Wicklung fest zu einem in sich geschlossenen
Wicklungszug verbunden sind (Fig. 8, 11).
10. Anordnung in dreiphasiger Ausführung nach Anspruch 1,
wobei zur Bildung der Betriebsstufe mit der höchsten wirksamen
Maschinenimpedanz (Anschluß an 1, 2 und 3) bei jedem Strang drei
im Normalbetrieb parallele Wicklungszweige mit abwechselnder
Durchflutungsrichtung hintereinander liegend in Stern oder in
Dreieck geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung weiterer Betriebsstufen
jeweils zwei hinsichtlich ihres Durchflutungssinnes entgegengesetzte
Wicklungszweige überbrückt sind und/oder Teilwicklungsbetrieb
vorgesehen ist (Fig. 9, 10, 11 Tab. VII und VIII und IX).
11. Anordnung in dreiphasiger Ausführung nach mindestens einem
der Ansprüche 2, 3, 5, 6, 7, 9, 10, gekennzeichnet
durch eine fünfstufige Wicklungsumschaltung bei neun herausgeführten
Wicklungsanschlüssen (Fig. 3, 4, 7, 8, 10; Tab. III, IV,
V, VI, VIII).
12. Anordnung für eine dreiphasige Schaltung nach einem der
vorgenannten Ansprüche mit in der Normalbetriebsstufe drei
parallelen Wicklungszweigen je Strang, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Wicklungszweige
hinsichtlich Anzahl und/oder Ausführung der Wicklungsspulen
nach Spulenwicklungszahl und Leiterquerschnitt unterschiedlich
zusammengesetzt sind (Fig. 2, 3, 4, 6-11, Tab. X,
1. Variante).
13. Anordnung für eine dreiphasige Schaltung nach einem der
vorgenannten Ansprüche mit in der Normalbetriebsstufe drei
parallelen Wicklungszweigen je Strang, dadurch
gekennzeichnet, daß unter Verwendung durchwegs
einheitlich ausgeführter Wicklungsspulen die einzelnen
Wicklungszweige ihrerseits eine unterschiedliche Zahl von
Parallelzweigen aufweisen (Tab. X, 2. Variante).
14. Anordnung für eine dreiphasige Schaltung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 10 mit in der Normalbetriebsstufe
zwei parallelen Wicklungszweigen, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Wicklungszweige
jeden Stranges hinsichtlich ihrer räumlichen Spulenverteilung
und/oder Anzahl und Ausführung der Wicklungsspulen bezüglich
Windungszahl und Leiterquerschnitt unterschiedlich strukturiert
sind.
15. Anordnung für eine Schaltung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch
die Verwendung konzentrischer oder teilkonzentrischer Spulengruppen
(Fig. 12, 13, 15).
16. Anordnung für eine dreiphasige Schaltung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 10 für eine nicht durch drei
teilbare Polzahl, dadurch gekennzeichnet,
daß alle drei Stränge identisch gruppiert und um jeweils ein
Drittel des Umfanges gegeneinander versetzt angeordnet sind
(Fig. 14).
17. Anordnung für eine dreiphasige Schaltung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 10 für beliebige Polzahlen,
dadurch gekennzeichnet, daß die drei
Stränge hinsichtlich ihrer Verteilung und Gruppierung der
einzelnen Wicklungszweige unterschiedlich aufgebaut sind.
18. Anordnung für eine Anlaß-Schaltung eines Käfigläufer-
Induktionsmotors nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, gekennzeichnet durch eine derartige
räumliche Verteilung der einzelnen Wicklungszweige, daß im
Hochlaufbereich störende Einsattelungen der Drehmoment/Drehzahl-
Kennlinie vermieden sind (B in Fig. 16).
Priority Applications (2)
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