DE3836240A1 - Rotorpositionsschaetzer fuer einen geschalteten reluktanzmotor - Google Patents
Rotorpositionsschaetzer fuer einen geschalteten reluktanzmotorInfo
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- H02P25/08—Reluctance motors
- H02P25/086—Commutation
- H02P25/089—Sensorless control
Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Einrichtung und
ein Verfahren zum Abschätzen der Position eines Rotors eines
variablen Reluktanzantriebs, der ohne einen Wellenpositionssensor
arbeitet, und insbesondere zum Abschätzen der Rotorposition
aus den Induktivitätscharakteristiken von nicht erregten
Statorphasen.
Obwohl sie seit einiger Zeit bekannt sind, ist das Interesse an Antrieben
mit geschalteten Reluktanzmotoren seit kurzer Zeit wiedererwacht.
Im Vergleich zu üblichen Antriebssystemen mit Induktions-
und Synchronmotoren ist der Reluktanzmotorantrieb einfach
im Aufbau und wirtschaftlich. Zusätzlich erfordert der
Stromrichter, der der Reluktanzmotormaschine Energie zuführt,
weniger Leistungsvorrichtungen und ist deshalb wirtschaftlicher
und zuverlässiger. In Anbetracht dieser Vorteile stellt das
Antriebssystem mit einem geschalteten Reluktanzmotor eine
attraktive Alternative für übliche Antriebssysteme dar, und
es wird erwartet, daß er eine breite Popularität bei industriellen
Applikationen finden wird.
Geschaltete Reluktanzmotoren haben üblicherweise viele Pole
oder Zähne sowohl auf dem Stator als auf dem Rotor, d. h. sie
sind doppelt ausgeprägt. Es gibt Phasenwicklungen auf dem Stator,
aber keine Wicklungen oder Magnete auf dem Rotor. Jedes
Paar auf einem Durchmesser gegenüberliegender Statorpole ist
in Reihe geschaltet, um eine unabhängige Phase des mehrere
Phasen aufweisenden geschalteten Reluktanzmotors zu bilden.
Drehmoment wird dadurch erzeugt, daß der Strom in jeder Phasenwicklung
in einer vorbestimmten Folge eingeschaltet wird, die
mit der Winkelposition des Rotors synchronisiert ist, so daß
eine magnetische Anziehungskraft zwischen den Rotor- und Statorpolen
entsteht, die sich einander nähern. Der Strom wird
in jeder Phase ausgeschaltet, bevor die Rotorpole, die den
Statorpolen dieser Phase am nähesten gelegen sind, sich an
der Ausrichtungsposition vorbeidrehen; anderenfalls würde die
magnetische Anziehungskraft ein negatives Moment oder ein
Bremsmoment erzeugen. Das entwickelte Drehmoment ist unabhängig
von der Richtung des Stromflusses, so daß unidirektionale
Stromimpulse, die mit der Rotorbewegung synchronisiert sind,
an die Statorphasenwicklungen durch einen Stromrichter angelegt
werden können, wobei unidirektionale Stromschaltelemente,
wie beispielsweise Thyristoren oder Transistoren, verwendet
werden.
Der geschaltete Reluktanzantrieb arbeitet in der Weise, daß
die Statorphasenströme in Synchronismus mit der Rotorposition
ein- und ausgeschaltet werden. Durch richtiges Positionieren
der Zündimpulse relativ zu dem Statorwinkel können Vorwärts-
oder Rückwärtsbetrieb und Motor- oder Generatorbetrieb erhalten
werden.
Gewöhnlich wird die gewünschte Phasenstromkommutierung dadurch
erreicht, daß ein Rotorpositionssignal von einem Wellenpositionssensor,
beispielsweise einem Codierer oder Drehmelder,
zum Regler zurückgeführt wird. Aus Kostengründen bei kleinen
Antrieben und Sicherheitsgründen bei größeren Antrieben und
um die Größe, das Gewicht und das Trägheitsmoment in allen
derartigen Antrieben zu verkleinern, ist es wünschenswert, diesen
Wellenpositionssensor zu eliminieren.
Es sind verschiedene Lösungen für eine indirekte Rotorpositionsabtastung
vorgeschlagen worden, indem Klemmenspannungen und -ströme
des Motors überwacht werden. Eine derartige Lösung, die auch
als Wellenformabtastung bezeichnet wird, hängt von Gegen-EMK-
Kräften ab und ist deshalb nicht betriebssicher bei kleinen
Drehzahlen und unwirksam bei Stillstand.
Die US-Patentschriften 46 11 157 und 46 42 543 beschreiben eine
Arbeit, die sich mit dynamisch stabilisierenden geschalteten
Reluktanzantrieben beschäftigt, indem der mittlere Zwischenkreis-
Gleichstrom an Stelle der Wellenposition rückgeführt
wird. Derartige Regler sind begrenzt durch die durchschnittliche
Natur ihrer Rückführungsinformation und durch die Tendenz
zum Jitter (Zittern) beim Anlauf. Zwar sind diese Regler
bei Bläser- und Lüfter-Applikationen anwendbar, aber nicht bei
Servo-Applikationen, wo eine präzise Drehzahl- und/oder Positionssteuerung
erforderlich ist.
Gemäß der US-PS 45 20 302 wurde erkannt, daß die Induktivität
einer Phasenwicklung von der Rotorposition abhängig ist und
sich im wesentlichen sinusförmig von einem Maximum auf ein
Minimum ändert, wenn sich der Rotor über eine Polteilung bewegt.
Gemäß dieser Druckschrift bewirkt die Induktivitätsänderung
eine entsprechende Änderung in gewissen Charakteristiken
des Phasenstromflusses, die überwacht werden können, um
eine indirekte Anzeige der Rotorposition abzuleiten. Der Stromfluß
durch eine erregte oder nichterregte Phasenwicklung kann
überwacht werden. Bei einer Antriebsschaltung nach Zerhackerart
kann das Charakteristikum des Stromflusses, das gemessen
wird, die Stromanstiegszeit, die Stromverzögerungszeit oder
die Zerhackerfrequenz sein. Obwohl in der vorgenannten Druckschrift
verschiedene Implementierungen angegeben sind, beinhalten
sie offenbar alle eine Suche nach einem bekannten, beispielsweise
minimalen, Induktivitätswert auf der Basis gemessener
Phasenstromänderungen, und jede Unklarheit in der
abgetasteten Position für die Zielinduktivität wird eliminiert,
indem berücksichtigt wird, ob die überwachte Stromflußcharakteristik
mit der Rotorposition steigt oder fällt
(s. Spalte 6, Zeilen 62-65, und Spalte 8, Zeilen 12-19,
der Druckschrift). Diese eine Unklarheit lösende Lösung geht
von der Annahme aus, daß sich der Motor in einer gegebenen
Richtung bewegt. Demzufolge würde sie nicht wirksam sein,
wenn der Motor aus dem Stillstand startet. Diese Einschränkung
ist besonders signifikant bei Servoantriebssystemen,
wo es nicht toleriert werden kann, daß der Antrieb beim Starten
zittert oder ruckt (Jigger).
Die indirekte Rotorpositionsabschätz- und Rückführungslösung
gemäß der US-PS 45 20 302 wird weiterhin in einem Papier mit
dem Titel "Detection of Rotor Position in Stepping and
Switched Motors bei Monitoring of Current Wave Forms" erörtert,
das in den IEEE-Trancactions on Industrial Electronics,
Band IE-32, Nr. 3, August 1985, auf den Seiten 215-222 veröffentlicht
ist. Bei einer Anwendung dieser Lösung auf einen
Ministep-Antrieb schlagen die Autoren dieses Papieres vor,
die Zerhackungscharakteristik des Phasenstroms in beiden
nicht erregten Phasen eines vierphasigen Motors zu überwachen.
Die Autoren stellen fest, daß es wichtig sei, "weil sich die
Steigung von jeder Induktivitätspositions-Charakteristik an
dem einen Ende des Positionsbereiches null nähert". An Zwischenpunkten
in diesem Bereich stützt sich die bekannte Lösung
offenbar auf die vorbestimmte Richtung der Rotorrotation,
um Unklarheiten in bezug auf die Rotorposition aufzulösen.
Anders als bei Ministep-Antrieben gibt es bei geschalteten
Reluktanzmotoren nicht immer zwei nicht erregte Statorphasen,
die überwacht werden können. Weiterhin gibt es Situationen,
in denen es wesentlich ist, die Rotorposition zu bestimmen,
ohne daß die Richtung der Rotorposition bekannt ist oder angenommen
werden kann (beispielsweise beim Starten eines Servoantriebs).
Somit besteht ein Bedürfnis an einem Verfahren und
einer Einrichtung, die die augenblickliche Rotorposition in
einem geschalteten Reluktanzmotor genau abschätzen können, und
zwar unabhängig von der Motordrehzahl oder -richtung und ohne
auf einen Rotorpositionssensor zurückgreifen zu müssen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung
zum indirekten Abschätzen einer augenblicklichen Rotorposition
zu schaffen, die einen Rotorpositionssensor überflüssig
machen und die damit verbundene Überlegungen hinsichtlich
Kosten, Betriebssicherheit, zusätzlichem Gewicht und
Strombedarf erleichtern. Dabei soll die genaue Messung der Rotorposition
durch die Klemmen des Rotors möglich sein, wobei
die Verwendung der existierenden Verdrahtung sowohl für die
Speisung des Motors als auch die Ermittlung der Rotorposition
gestattet sein soll. Weiterhin soll ein Rotorpositionsschätzer
geschaffen werden, der unabhängig von der Drehzahl oder Richtung
des Motors wirksam sein soll. Dieser Rotorpositionsschätzer
soll auch eine kontinuierliche und zweifelsfreie Positionsinformation
in Echtzeit geben, eine Phasenkopplungsinterferenz
aufnehmen, leicht in einem Mikroprozessor implementierbar sein
und insbesondere zur Verwendung in Servopositions- und anderen
Antriebsapplikationen hoher Leistungsfähigkeit geeignet sein.
Erfindungsgemäß wird ein indirektes Rotorpositions-Abschätzverfahren
geschaffen, das gleichzeitig Stromänderungen in zwei
Leerlaufphasen mißt, die Meßergebnisse verarbeitet, um zwei
mögliche Rotorwinkel für jede dieser Phasen zu liefern, und
die Winkel in einer Weise kombiniert, die zu einer eindeutigen
Schätzung der augenblicklichen Rotorposition führt.
Wenn zwei Phasen des geschalteten Reluktanzmotors nicht unerregt
bleiben während der Abtast- bzw. Sampelperiode oder wenn
irgendeine Phase des Motors eine Zustandsänderung während der
Sampelperiode erfährt, liefert die Erfindung eine extrapolierte
Rotorposition anstelle der geschätzten augenblicklichen Rotorposition.
Vorzugsweise beinhaltet die Extrapolation eine
rekursive Schätzung kleinster Quadrate mit exponentiellem Vernachlässigungsverfahren
zur Ermittlung der Rotordrehzahl.
Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
beinhaltet eine die Impedanz abtastende Steuerlogik,
um zu ermitteln, welche Statorphasen eines geschalteten Reluktanzmotors
gegenwärtig nicht erregt sind, und um jeder der nicht
erregten Phasen einen Abtast- bzw. Sampelimpuls zuzuführen. Der
Sampelimpuls hat eine kurze Dauer, was einen vernachlässigbaren
Aufbau an Phasenstrom und eine vernachlässigbare Bewegung des
Rotors zur Folge hat. Die Zufuhr des Sampelimpulses hat eine
Stromänderung in jeder der nicht erregten Phasen zur Folge. Die
Änderung des Stroms über einer definierten Sampelperiode wird
durch einen Stromsensor abgetastet, der jeder unerregten Phase
zugeordnet ist. Aus der abgetasteten Stromänderung wird ein
Induktivitäts-Schätzwert für jede unerregte Phase abgeleitet
und, entweder direkt oder aus daraus abgeleiteten geschätzten
Induktivitätswerten, zwei geschätzte Rotorwinkel, die
dem geschätzten Induktivitätswert für jede unerregte Phase entsprechen,
werden ermittelt. Ein Winkelkombinierer verschiebt zwei geschätzte
Winkel, die einer derartigen unerregten Phase zugeordnet
sind, um einen Wert, der gleich einer bekannten Phasenverschiebung
von einer zweiten, unerregten Phase ist, und vergleicht
die zwei verschobenen Schätzwinkel mit den zwei Schätzwinkeln
für die zweite derartige Phase, um zu ermitteln, welcher
der Winkel paßt. Dann wird eine geschätzte augenblickliche Rotorwinkelposition
gleich dem passenden Winkel erzeugt. Ein
Extrapolator generiert eine extrapolierte Rotorwinkelposition
und erzeugt ein Ausgangssignal, das die extrapolierte Rotorposition
anstelle der geschätzten augenblicklichen Position
darstellt, wenn eine der Statorphasen des Motors eine Zustandsänderung
während der Sampelperiode durchläuft oder wenn die
zwei nicht erregten Motorphasen nicht während der Sampelperiode
unerregt bleiben.
Die vorstehend beschriebene Einrichtung kann vorteilhafterweise
durch einen einzelnen Mikroprozessor implementiert werden. Weiterhin
kann die Einrichtung für die Rotorpositionsschätzung
mit einem Regler und einem Wechselrichter kombiniert werden,
um eine Regelschleife für einen geschalteten Reluktanzmotor
zu bilden.
Die Erfindung wird nun mit weiteren Merkmalen und Vorteilen
anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm von einem bekannten Reluktanzmotor-
Antriebssystem, das einen Rotorpositionssensor verwendet.
Fig. 2 ist ein Kurvenbild und zeigt die Induktivität als eine
Funktion der Rotorposition für drei Statorphasen.
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm von einer Regeleinrichtung für
einen geschalteten Reluktanzmotor mit einem Rotorpositionsschätzer,
der erfindungsgemäß aufgebaut ist.
Fig. 4 ist ein Blockdiagramm von einem Winkelkombinierer und
-extrapolartor, der bei der Implementierung der Erfindung
brauchbar ist.
Fig. 1 zeigt ein bekanntes Antriebssystem für einen geschalteten
Reluktanzmotor 10, der einen Positionssensor 12 zum Messen
der Winkelposition des Rotors 14 aufweist. Das Ausgangssignal
aus dem Positionssensor 12 wird in einem Signalformer 16
konditioniert, der an eine Steuereinrichtung 18 ein elektrisches
Signal liefert, das den Rotorwinkel darstellt. In bekannter Weise
liefert die Steuereinrichtung 18 Kommutierungssignale
an einen Wechselrichter (Inverter) 20, der seinerseits Treibersignale
für den Motor 10 erzeugt. Üblicherweise sind Stromsensoren,
die mit einer nicht gezeigten Stromregelschaltung verbunden
sind, zur Regelung des dem Motor zugeführten Stroms vorgesehen.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen der Erfindung werden
der Wellenpositionssensor und der Signalumformer des bekannten
Systems eliminiert, und statt dessen wird eine geschätzte
Rotorwinkelposition, die durch einen Positionsschätzer generiert
wird, als ein Eingangssignal an die Steuer- bzw. Regeleinrichtung
geliefert.
Da ein geschalteter Reluktanzmotor sowohl am Rotor als auch am
Stator ausgeprägte Pole aufweist, ist die von den Klemmen der
Statorphasenwicklungen gesehene Induktivität eine strenge Funktion
der Rotorposition. Da eine oder mehrere Phasenwicklungen
zu irgendeiner gegebenen Zeit ausgeschaltet wird (werden), ist
es möglich, die Wicklung mit einem kleinen Signalpegel zu sondieren
und ihre Eingangsimpedanz zu ermitteln. Diese Information,
zusammen mit der Kenntnis der funktionalen Relation
zwischen Induktivität und Position, macht es möglich, die Winkelposition
des Rotors allein aus elektrischen Messungen zu ermitteln,
wobei das Erfordernis für einen Wellenpositionssensor
eliminiert wird.
Die augenblickliche Relation zwischen Spannung v und Strom I in
einer umlaufenden Maschine ist gegeben durch
wobei Ψ die Flußverkettung darstellt oder, in Stromgrößen:
wobei L die Maschineninduktivität, gesehen von den Statorklemmen,
und R der Statorwiderstand sind. Da in dem geschalteten
Reluktanzmotor die Induktivität L eine Funktion der Position
ist:
und da die Rotordrehzahl ω = ist, gilt:
In einer Phase, die einer Einschaltung unmittelbar folgt, ist
der Phasenstrom klein, und somit sind die Terme IR-Abfall und
Gegen-EMK in der vorstehenden Gleichung (4) klein. Die Gleichung
der Klemmenspannung reduziert sich dann auf:
Die erfindungsgemäß verwendete allgemeine Strategie, um die
Rotorposition zu schätzen, besteht darin, eine nicht erregte
Phase für eine Zeitperiode zu zünden, die kurz genug ist, damit
der Stromaufbau und die Rotorbewegung vernachlässigbar
sind. In diesem Fall kann die Phaseninduktivität angenähert
werden:
wobei das Symbol einen Schätzwert bezeichnet.
Unter Verwendung der so geschätzten Induktivität kann die Rotorposition
wie folgt geschätzt werden:
= G -1 () (7)
wobei
L = G ( R ) (8)
Die Idee, die Steigung des anfänglichen Stromanstiegs in einer
nicht erregten Phase zur Ermittlung der Induktivität und somit
der Rotorposition zu verwenden, ist bekannt. Es wurde jedoch
gefunden, daß, um die Rotorposition eindeutig zu ermitteln, wenn die
Drehrichtung der Motorbewegung nicht bekannt ist, es notwendig
ist, mehr als eine Phase abzutasten bzw. zu sampeln. Dies
liegt daran, daß die Funktion = G nicht einen einzigen
Wert hat. Diese Funktion ist vielmehr periodisch, so daß Messungen
aus zwei Phasen ausreichend sind, um die Rotorposition
eindeutig zu bestimmen.
Fig. 2 ist eine Kurvendarstellung und zeigt die Phaseninduktivität
L als eine Funktion der Rotorposition R für einen dreiphasigen
geschalteten Reluktanzmotor. Die Phasen sind mit C, A
und B bezeichnet, und der Induktivitätswert, der jeder der Phasen
C, A bzw. B zugeordnet ist, trägt einen entsprechenden Index,
obwohl in Fig. 2 nur L C und L A gezeigt sind, da die Figur
einen Augenblick darstellt, in dem die Phasen C und A nicht
erregt sind. Wie aus Fig. 2 deutlich wird, gibt es, abgesehen
von den Extremwerten der Induktivitätskurve, für jede Phase zwei
mögliche Rotorwinkel, die jedem Induktivitätswert zugeordnet
sind, beispielsweise die Winkel R C 1 und R C 2 mit dem Induktivitätswert
L c . Um also eine eindeutige geschätzte Rotorposition
zu erhalten, werden zwei Messungen in verschiedenen Phasen kombiniert.
Wenn beispielsweise zu einem bestimmten Augenblick die
geschätzte Induktivität für die nicht erregte Phase C L C ist
und der geschätzte Induktivitätswert für die nicht erregte Phase
A L A ist, dann sind die zwei geschätzten Winkel, die diesen
entsprechenden Phasen zugeordnet sind, R C 1 und R C 2 bzw. R A 1 und
R A 2. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, stimmt einer der Winkel der
Phase A, d. h. R A 1, und einer der Winkel der Phase C, d. h. R C 2, überein
und die anderen Winkel stimmen nicht überein. Die zusammenpassenden
Winkel stellen die tatsächliche Rotorposition dar.
In der Praxis wird dieser Winkelkombinierungsschritt dadurch
ausgeführt, daß beide Winkelschätzwerte aus beiden unerregten
Phasen erhalten werden, die Winkelschätzwerte der einen Phase
um die Winkelverschiebung zwischen den Phasen verschoben werden
und dann die Ergebnisse verglichen werden, um zu ermitteln,
welche Winkel zusammenpassen.
In einem geschalteten Reluktanzmotor kann es Rotorpositionen
geben, wo zwei Statorphasen nicht für eine Probenentnahme bzw.
für ein Sampeln frei sind, da der Strom in der einen Phase
noch abklingt und der Strom in der anderen Phase sich noch aufbaut;
mit anderen Worten ist nur eine Phase, beispielsweise in
einer dreiphasigen Maschine, vollständig unerregt. Unter diesen
Umständen, wo zwei Phasen für eine Probenentnahme nicht
zur Verfügung stehen, wird erfindungsgemäß der Winkel extrapoliert,
bis eine Probenentnahme möglich ist. Wie im folgenden
noch näher erläutert wird, verwendet der bevorzugte Extrapolator
einen rekursiven Schätzer kleinster Quadrate mit exponentieller
Vernachlässigung, um die Rotordrehzahl abzuschätzen.
Wenn eine der aktiven Phasen abschaltet während einer Stromabtastung
mit niedrigem Pegel in den inaktiven Phasen, tritt
eine Rauschnadel in dem abgetasteten Signal auf. Demzufolge
verwendet die Erfindung eine Extrapolation immer dann, wenn
eine Zustandsänderung in einer erregten Phase während der Stromsampelperiode
auftritt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Positionsschätzers 30
gemäß der Erfindung ist in Fig. 3 gezeigt, in der eine Regeleinrichtung
für einen beispielsweise dreiphasigen geschalteten
Reluktanzmotor 10 gezeigt ist. Diese Regeleinrichtung arbeitet
in dem gleichen Grundbetrieb, wie er vorstehend in Verbindung
mit Fig. 1 beschrieben wurde, außer daß dem Regler 18 ein
geschätzter augenblicklicher Rotorwinkel von dem Positionsschätzer
30 zugeführt wird und der Wechselrichter (Inverter) 20
nicht nur mit Kommutierungssignalen auf der Leitung 32 von dem
Regler 18, sondern auch mit einen kleinen Pegel aufweisenden
Abtastimpulsen kurzer Dauer auf der Leitung 34 von dem Positionsschätzer
30 gespeist wird. Die Kommutierungsbefehle auf
der Leitung 32 und die Abtastimpulse auf der Leitung 34 durchlaufen
ein OR-Gatter 36, bevor sie in den Inverter 20 eintreten.
Wie im folgenden noch näher beschrieben wird, werden
die Kommutierungsbefehle auch durch eine Steuerlogik innerhalb
des Positionsschätzers 30 überwacht.
In bezug auf die Zeichnung sei darauf hingewiesen, daß in den
verschiedenen Figuren einander entsprechende Elemente mit gleichen
Bezugszahlen versehen sind. Weiterhin sind der Klarheit
halber Dreifach-Leitungen gelegentlich als eine einzelne Leitung
mit einem Strich und der Zahl 3 versehen.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, sind Stromsensoren 38, 40 und
42 für die Phasen A, B bzw. C zwischen dem Ausgang des Inverters
20 und dem Eingang des Motors 10 angeordnet. Der abgetastete
Strom I A , I B und I C für jede entsprechende Phase fließt
durch einen Analog/Digital-Wandler 44, 46 bzw. 48 und wird dann
durch den Positionsschätzer 30 verarbeitet, wie nachfolgend
näher beschrieben wird. In ähnlicher Weise wird eine Zwischenkreis-
Gleichspannung V DC vom Inverter 20 durch einen Analog/
Digital-Wandler 50 geleitet und dem Positionsschätzer 30 zugeführt.
Der Positionsschätzer 30 enthält eine die Impedanz abtastende
Steuerlogik 52, die selektiv die verschiedenen Analog/Digital-
Wandler aktiviert. Die Steuerlogik 52 überwacht auch die Kommutierungsbefehle
auf der Leitung 32 und die Phasenstromwerte
auf der Leitung 54, um zu ermitteln, welche Phasen zu verschiedenen
Zeitpunkten unerregt sind. Ein Zeitsteuergerät (Timer) 56
ist mit der Steuerlogik verbunden, um die Zeitsteuerung zu erleichtern.
Die Steuerlogik 52 liefert auch ein elektrisches Signal, das
die Spannung V darstellt, an einen Rechnerblock 58. Dieser
Rechnerblock leitet einen geschätzten Induktivitätswert A für
die Phase A gemäß der Gleichung (6) ab und liefert diesen Wert
an einen Funktionsblock 60, der in bekannter Weise, beispielsweise
durch eine Nachschlagetabelle, die zwei geschätzten Rotorwinkeln
A 1 und A 2 feststellt, die dem geschätzten Induktivitätswert
A entspricht. Die zwei geschätzten Winkel für
die Phase A werden dann an einen Winkelkombinierer/Extrapolartor
62 geliefert.
In den Blöcken, die in Fig. 3 mit Kanal B und Kanal C bezeichnet
sind, werden ähnliche Operationen durchgeführt wie in den
Blöcken 58 und 60 für die Phasen B bzw. C, wobei zwei geschätzte
Winkel B 1 und B 2 für Phase B und zwei geschätzte Winkel
C 1, C 2 für Phase C erzeugt werden. Die zwei geschätzten Winkel
B und C werden wie diejenigen für die Phase A dem Winkelkombinierer/
Extrapolator 62 zugeführt. Der Winkelkombinierer/
Extrapolator vereinigt in einer nachfolgend zu beschreibenden
Weise die Paare der geschätzten Winkel für die unterschiedlichen
Phasen und erzeugt daraus eine augenblickliche Rotorposition
zur Verwendung durch den Regler 18.
Im Betrieb überwacht die Impedanzabtast-Logikschaltung 52 die
durch den Regler 18 erzeugten Kommutierungsbefehle und den
Phasenstrom auf der Leitung 54, um festzustellen, welche Phasen
zu Beginn nicht erregt sind. Die Steuerlogik 52 liefert
dann einen Impuls mit kurzer Dauer und niedrigem Pegel auf
der Leitung 34 über das OR-Gatter 36 an den Inverter 20 für
jede unerregte Phase. Diese Abtastimpulse bewirken, daß der
Inverter die nicht erregten Phasen für eine sehr kurze Zeitperiode
durchschaltet. Die Stromsensoren 38, 40 oder 42, die
jeder der entsprechenden unerregten Phasen zugeordnet sind,
sprechen auf den Beginn des Stromflusses an, der in den zuvor
nicht erregten Phasen gemäß der induktiven Relation anzusteigen
beginnt. Nach einer vorbestimmten Zeit, die in der
Steuerlogik im voraus eingestellt ist, nach dem Start der Erregung
einer zuvor nicht erregten Phase mißt die Impedanzabtaststeuerlogik
den Strom in jeder dieser Phasen und schaltet
dann die Phasen durch die Leitung 34 aus.
Der abgetastete Strom zu Beginn und am Ende eines Sampelintervalls
(in dem der Abtastimpuls den nicht erregten Phasen
zugeführt wird) wird zusammen mit der gemessenen Zwischenkreis-
Gleichspannung V in dem Rechnerblock 58 für Phase A und in
seinen Gegenstücken in den Kanälen B bzw. C für die Phasen A,
B bzw. C verarbeitet, um einen geschätzten Induktivitätswert für
jeden entsprechenden nicht erregten Kanal zu erzeugen. Ein
Signal, das den geschätzten Induktivitätswert für jede entsprechende
unerregte Phase darstellt, wird dem Funktionsblock
60 und seinen Gegenstücken in den Kanälen B bzw. C zugeführt,
und dann werden die zwei möglichen Rotorpositionen, die dem
geschätzten Induktivitätswert entsprechen, für jeden unerregten
Kanal festgestellt. Ein Signal, das zwei geschätzte Winkel
für jede unerregte Phase darstellt, wird dem Winkelkombinierer/
Extrapolator 62 zugeführt, dessen Betrieb durch die Impedanzabtast-
Steuerlogik 52 über die Leitung 64 gesteuert wird.
Die Steuerlogik 52 ermittelt den Zustand von jedem Kommutierungsbefehl
am Ende der Sampelperiode, um zu ermitteln, ob eine Zustandsänderung
in irgendeiner Statorphase während der Sampelperiode
aufgetreten ist. Wenn keine Zustandsänderung aufgetreten
ist und wenn zwei Phasen während der gesamten Sampelperiode
unerregt gewesen sind, verknüpft ein Winkelkombinierer
66 (s. Fig. 4) in dem Winkelkombinierer/Extrapolator 62 die
geschätzten Winkel aus den zwei unerregten Phasen, um eine abgetastete
momentane Rotorposition S zu erzeugen. Die Winkel
werden dadurch kombiniert bzw. verknüpft, daß zunächst ein
Satz von Winkeln für eine der unerregten Phasen um die bekannte
Phasenverschiebung zwischen den zwei Phasen verschoben
wird, und dann die verschobenen Winkel mit dem Satz geschätzter
Winkel für die zweite Phase verglichen werden, um zu ermitteln,
welche Winkel zusammenpassen. Die zusammenpassenden Winkel definieren
die abgetastete momentane Rotorposition.
Parallel zu dem Winkelkombinierer 66 arbeitet ein Schätzglied
68. Das Schätzglied ist vorzugsweise ein rekursiver Schätzer
kleinster Quadrate mit exponentieller Vernachlässigung, der
im wesentlichen der Maschinendrehzahl ω folgt. Der Schätzer
wird kontinuierlich aktualisiert und löscht aus dem Speicher
oder "vergißt" bzw. vernachlässigt alte Daten exponentiell. Derartige
Schätzglieder sind bekannt und in Lehrbüchern beschrieben
und werden deshalb hier nicht näher erläutert. Die Ausgangsgröße
des Schätzgliedes 68 wird dem Extrapolator 70 zugeführt,
der in bekannter Weise eine extrapolierte Rotorposition
R E auf der Basis der zuvor abgetasteten Rotorposition und
der geschätzten Drehzahl und der vergangenen Zeit ermittelt.
Die Steuerlogik 52 steuert einen Schalter 72, um die extrapolierte
Rotorposition durch eine abgetastete Rotorposition zu
ersetzen, wenn eine Zustandsänderung in irgendeiner Phase auftritt
oder wenn zwei zunächst unerregte Phasen nicht während
der gesamten Sampelperiode unerregt bleiben. Das Ausgangssignal
aus dem Schalter 72 stellt die gewünschte momentane Rotorposition
dar.
Die Elemente des in Fig. 3 gezeigten Positionsschätzers 30
werden vorzugsweise durch einen einzelnen Hochgeschwindigkeits-
Mikroprozessor implementiert, wie beispielsweise der Type TMS
320 von Texas Instruments. Ein Computerprogramm zum Implementieren
des Verfahrens gemäß der Erfindung sieht wie folgt aus:
Positionsschätzprogramm | |||
Sampelintervall ist T | |||
Reglerzündsignalvektor ist X | |||
Sampelabtastzeit ist T₁ | Phasenstromvektor ist I | ||
Zyklus: @ | T = 0; | Takt starten | |
read (X₁); | lies Reglerzündanfangsstatus | ||
read (I); | lies Phasenströme | ||
X s = f (I, X₁); | ermittle, ob Phasenabtastung gesetzt ist | ||
fire (X s); | zünde Abtastphasen | ||
wait (T₁) | warte hier eine Weile | ||
read (I s ); | lies Abtastströme | ||
unfire (X s ); | Phasenabtastung abschalten | ||
read (X₂); | lies Reglerzündungsendzustand | ||
if X₁ = X₂ then | wenn Zustand verändert, ignoriere Eingangsgrößen | ||
extrapolate ( R ); else @ | find R, ω from I s ; @ | End if output ( R ) | liefere Ergebnisse |
wait (T-t); | warte bis zur nächsten Zeit | ||
End. |
Es wird nun eine kurze Beschreibung des vorstehenden Programms
gegeben. Der Prozeß beginnt damit, daß alles initialisiert wird,
und dann werden die Reglerzustände gelesen. Insbesondere wird
gelesen, welche Phasen der Regler eingeschaltet hat, und ferner
werden die Phasenströme gelesen. Als nächstes wird der Phasenabtastsatz
ermittelt, d. h. welche Phasen unerregt sind und demzufolge
zur Abtastung verfügbar sind. Anschließend werden den
verfügbaren Phasen Abtastimpulse zugeführt, es wird für ein
spezifisches Intervall gewartet und dann werden die Phasenströme
wieder gelesen. Die Abtastimpulse werden als nächstes
gesperrt bzw. ausgeschaltet, und die Zündendzustände des Reglers
werden gelesen. Eine Änderung in dem Reglerzündzustand gibt an,
daß eine der Phasen entweder ein- oder ausgeschaltet ist, und
daß ein Rauschen in der Messung ist; dementsprechend werden
die abgetasteten Auslesungen ignoriert und eine Extrapolation
implementiert. Der "if"-Befehl diktiert, daß der Winkel extrapoliert
wird, wenn der Anfangszustand und der Endzustand der
Reglerzündung für irgendeine Phase nicht die gleichen sind;
anderenfalls werden die Rotorwinkelposition und die Drehzahl
aus dem abgetasteten Stromset gefunden, ein Signal, das die
Rotorwinkelposition darstellt, wird erzeugt und nach einem kurzen
Intervall wird der Prozeß wiederholt.
Die folgende Relation kann verwendet werden, um den abgetasteten
Phasensatz zu ermitteln:
Function f (I, X) ermittle Phasenabtastsatz
Begin
for j: = 1 to number of phases
X S (j) = X (j) = OFF and |I (j) | < Toleranz
End;
End.
Begin
for j: = 1 to number of phases
X S (j) = X (j) = OFF and |I (j) | < Toleranz
End;
End.
Die Kriterien, die eine Phase zu einem Element des Abtastsatzes
machen, sind die, daß die Phase ausgeschaltet ist, d. h. der
Regler ist nicht gezündet, und daß der Strom in der Phase null
ist oder kleiner als ein gewisser Toleranzwert. Diese beiden
Bedingungen müssen erfüllt sein, um eine Phase als nichterregt
zu qualifizieren. Jede Phase wird gecheckt, um zu sehen, ob sie
qualifiziert ist.
Die folgende Extrapolationroutine kann verwendet werden, um
einen neuen Winkel aus einem vorhergehenden Winkel zu ermitteln,
wenn eine Abtastung nicht angewendet werden kann:
Procedure Extrapolate
Begin
NEW: = OLD + ω*T konstante Geschwindigkeit annehmen
End.
Begin
NEW: = OLD + ω*T konstante Geschwindigkeit annehmen
End.
Die Geschwindigkeit, die in dieser Routine mit ω bezeichnet ist,
wird aus dem Abschätzungsglied kleinster Quadrate abgeleitet.
Schließlich wird nachfolgend eine vereinfachte Routine zum Finden
von aus dem geschätzten Induktivitätswert zahlreicher
unerregter Phasen angegeben:
Procedure Find from
Begin
Begin
Rest: = (L) Nachschlagetabelle für mögliche R′s
select correct aus est für 2 Phasen
End.
select correct aus est für 2 Phasen
End.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß ein neues
und verbessertes Verfahren und eine Einrichtung zum genauen Abschätzen
der momentanen Rotorposition aus den Anschlüssen eines
geschalteten Reluktanzmotors entwickelt wurden. Der geschaltete
Reluktanzmotor findet Anwendung als ein Servoantrieb für Luftfahrt-
Anwendungen aufgrund seiner Einfachheit und Robustheit.
Diese Anwendungsfälle erfordern häufig präzise Positionsinformation
für eine Servoregelung. Die Eliminierung des Wellenpositionssensors
aus dem geschalteten Reluktanzmotor in diesen
Anwendungsfällen vergrößert seine Betriebssicherheit und verkleinert
sein Gewicht, zwei Kriterien von extremer Wichtigkeit
für die Luftfahrtindustrie. Darüber hinaus vergrößert die
Eliminierung des Wellenpositionssensors die Attraktivität des
geschalteten Reluktanzmotors für industrielle Antriebsanwendungen,
wo Positionssensoren Kosten verursachen und die Betriebssicherheit
verringern. Das Positionsabschätzglied gemäß
der Erfindung erfüllt diese und alle anderen, eingangs genannten
Aufgaben.
Es sind jedoch noch weitere Ausführungsbeispiele möglich. Beispielsweise
kann der Start der Sampelperiode nach dem Zuführen
des Abtastimpulses leicht verzögert werden, um Wirbelstromeffekte
zu vermeiden. Wenn Änderungen in der Zwischenkreis-Gleichspannung
ignoriert werden oder innerhalb einer zulässigen Toleranz
bleiben, können die zwei geschätzten Winkel für jede unerregte
Phase auch direkt aus der abgetasteten Stromänderung
ermittelt werden, d. h. ohne Ableitung eines geschätzten Induktivitätswertes.
Claims (15)
1. Verfahren zum Abschätzen der momentanen Rotorposition
in einem geschalteten Reluktanzmotor mit mehreren
Statorphasen, die in Synchronismus mit der Rotorposition
erregt werden,
gekennzeichnet durch:
Abtasten einer Änderung im Phasenstrom über einer Sampelperiode für jede von zwei zunächst unerregten Statorphasen des Motors, wobei die Phasenstromänderung aus der Zufuhr eines Abtastimpulses kurzer Dauer zu jeder der zunächst unerregten Statorphasen resultiert,
Feststellen von Rotorwinkeln, die der abgetasteten Phasenstromänderung für jede der unerregten Phasen entsprechen, und
Ermitteln, ob zwei Phasen während der Sampelperiode unerregt bleiben, wenn ja, Ermitteln, welcher der Rotorwinkel für die zwei Phasen paßt, und Erzeugen einer Anzeige der geschätzten momentanen Rotorposition gleich dem passenden Rotorwinkel, und wenn nein, Extrapolieren aus einer zuvor geschätzten Rotorposition zur Lieferung einer extrapolierten Anzeige der momentanen Rotorposition.
Abtasten einer Änderung im Phasenstrom über einer Sampelperiode für jede von zwei zunächst unerregten Statorphasen des Motors, wobei die Phasenstromänderung aus der Zufuhr eines Abtastimpulses kurzer Dauer zu jeder der zunächst unerregten Statorphasen resultiert,
Feststellen von Rotorwinkeln, die der abgetasteten Phasenstromänderung für jede der unerregten Phasen entsprechen, und
Ermitteln, ob zwei Phasen während der Sampelperiode unerregt bleiben, wenn ja, Ermitteln, welcher der Rotorwinkel für die zwei Phasen paßt, und Erzeugen einer Anzeige der geschätzten momentanen Rotorposition gleich dem passenden Rotorwinkel, und wenn nein, Extrapolieren aus einer zuvor geschätzten Rotorposition zur Lieferung einer extrapolierten Anzeige der momentanen Rotorposition.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Rotorwinkel der abgetasteten Stromänderung für jede unerregte
Phase entspricht und daß beim Ermitteln, ob die
zwei Phasen unerregt bleiben, die Rotorwinkel der einen
Phase um die Phasenverschiebung zwischen den zwei Phasen
verschoben und dann die Rotorwinkel der zwei Phasen verglichen
werden, um zu ermitteln, welche paßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrapolation-Operation eine rekursive Abschätzung kleinster
Quadrate mit exponentiellem Vernachlässigungsprozeß
zur Ermittlung der Rotordrehzahl enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrapolations-Operation implementiert wird, wenn irgendeine
Statorphase während der Sampelperiode ihren Zustand
ändert.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Dauer des Abtastimpulses genügend kurz gemacht ist, um einen
vernachlässigbaren Aufbau des Phasenstroms und eine vernachlässigbare
Bewegung des Rotors zu erzeugen.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
geschätzter Induktivitätswert aus der abgetasteten Stromänderung
für jede der zunächst unerregten Phasen abgeleitet
wird und beim Ermitteln der Rotorwinkel zwei Rotorwinkel
ermittelt werden, die dem geschätzten Induktivitätswert
für jede der unerregten Phasen entsprechen.
7. Einrichtung zum Abschätzen der momentanen Rotorwinkelposition
in einem geschalteten Reluktanzmotor mit mehreren Statorphasen,
die selektiv synchron mit der Rotorposition erregbar
sind,
gekennzeichnet durch:
Impedanzabtast-Steuerlogikmittel (52) zum Ermitteln, welche der Statorphasen gegenwärtig unerregt sind, und zum Anlegen eines Sampelimpulses kurzer Dauer an jede der unerregten Phasen,
Stromabtastmittel (38, 40, 42) zum Abtasten einer Stromänderung über einer definierten Sampelperiode für jede der unerregten Phasen bei Anlegen des Sampelimpulses an jede der unerregten Phasen,
Signalverarbeitungsmittel (60) zum Bestimmen eines Paares von geschätzten Rotorwinkeln, die der abgetasteten Stromänderung für jede der unerregten Phasen entsprechen, und
Winkelverknüpfungsmittel (62) zum Verschieben von zwei geschätzten Winkeln für eine der unerregten Phasen um einen Wert, der gleich einer Phasenverschiebung von einer zweiten unerregten Phase ist, zum Vergleichen des verschobenen Paares geschätzter Winkel mit dem Paar geschätzter Winkel für die zweite unerregte Phase, um zu ermitteln, welcher der Winkel paßt, und zum Erzeugen einer Anzeige der geschätzten momentanen Rotorwinkelposition gleich dem passenden Winkel.
Impedanzabtast-Steuerlogikmittel (52) zum Ermitteln, welche der Statorphasen gegenwärtig unerregt sind, und zum Anlegen eines Sampelimpulses kurzer Dauer an jede der unerregten Phasen,
Stromabtastmittel (38, 40, 42) zum Abtasten einer Stromänderung über einer definierten Sampelperiode für jede der unerregten Phasen bei Anlegen des Sampelimpulses an jede der unerregten Phasen,
Signalverarbeitungsmittel (60) zum Bestimmen eines Paares von geschätzten Rotorwinkeln, die der abgetasteten Stromänderung für jede der unerregten Phasen entsprechen, und
Winkelverknüpfungsmittel (62) zum Verschieben von zwei geschätzten Winkeln für eine der unerregten Phasen um einen Wert, der gleich einer Phasenverschiebung von einer zweiten unerregten Phase ist, zum Vergleichen des verschobenen Paares geschätzter Winkel mit dem Paar geschätzter Winkel für die zweite unerregte Phase, um zu ermitteln, welcher der Winkel paßt, und zum Erzeugen einer Anzeige der geschätzten momentanen Rotorwinkelposition gleich dem passenden Winkel.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch:
Extrapolationsmittel (bei 62) zum Erzeugen einer Anzeige der extrapolierten Rotorwinkelposition und zum Erzeugen der Anzeige der extrapolierten Position anstelle der geschätzten momentanen Position, wenn eine der Statorphasen während der Sampelperiode eine Zustandsänderung durchläuft.
Extrapolationsmittel (bei 62) zum Erzeugen einer Anzeige der extrapolierten Rotorwinkelposition und zum Erzeugen der Anzeige der extrapolierten Position anstelle der geschätzten momentanen Position, wenn eine der Statorphasen während der Sampelperiode eine Zustandsänderung durchläuft.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzeige der extrapolierten Position erzeugt wird, wenn die
zwei unerregten Phasen des Motors nicht während der Sampelperiode
unerregt bleiben.
10. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrapolationsmittel Schätzmittel aufweisen zum Abschätzen
der Rotordrehzahl durch eine rekursive Abschätzung kleinster
Quadrate mit exponentiellem Vernachlässigungsprozeß.
11. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Impedanzabtast-Steuerlogikmittel einen Reglerzündzustand
und den Phasenstrom für eine Statorphase überwachen, um zu
ermitteln, ob die überwachte Statorphase unerregt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalverarbeitungsmittel ferner Mittel aufweisen zum Ableiten
eines geschätzten Induktivitätswertes aus der abgetasteten
Stromänderung für jede der unerregten Phasen und
daß die Signalverarbeitungsmittel das Paar geschätzter Rotorwinkel
für jede unerregte Phase feststellen bei dem geschätzten
Induktivitätswert für jede unerregte Phase.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch: einen Regler
zur Aufnahme der Anzeige der Rotorwinkelposition von der
Einrichtung und zum Erzeugen von Kommutierungssignalen
und einen Inverter zum Aufnehmen der Kommutierungssignale
und zur Lieferung von Phasentreibersignalen an den Motor.
14. Einrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kommutierungssignale auch an die Impedanzabtast-Steuerlogikmittel
geliefert sind und die Einrichtung ein OR-Gatter
zur OR-Verknüpfung der Kommutierungssignale und der
Sampelimpulse an den Inverter und Zeitsteuermittel (56)
aufweist zur Definierung der Sampelperiode.
15. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Impedanzabtast-Steuerlogikmittel (52), die Signalbearbeitungsmittel
(60), der Winkelkombinierer und der Extrapolator
(62) alle in einem Mikroprozessor implementiert sind.
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