DE3903323C2 - Herzschrittmacher - Google Patents
HerzschrittmacherInfo
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- A61N1/3962—Implantable devices for applying electric shocks to the heart, e.g. for cardioversion in combination with another heart therapy
- A61N1/39622—Pacing therapy
Description
Die Erfindung betrifft einen Herzschrittmacher nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 2, insbesondere einen elektrischen
Herzstimulator, der sich insbesondere auch dazu eignet,
einen nicht regelmäßigen Herzschlag, das heißt also einen
nicht regelmäßigen Herzzyklus zu erkennen und um durch
eine geeignete Stimulation einzugreifen, und zwar entspre
chend der Art und Natur der besonderen anzugehenden arhyth
mischen Störung.
Nach dem Stand der Technik sind viele Herzschrittmacher
bekannt, die geeignet sind, nicht regelmäßigen Herzschlag
rhythmen entgegenzuwirken. Diese bekannten Vorrichtungen
umfassen einfache asynchrone Herzschrittmacher sowie ver
schiedene Typen von komplizierteren Demand-Herzschrittma
chern, also sogenannte bedarfsgeregelte Demand-Schrittmacher.
Asynchrone Herzschrittmacher erzeugen nur frequenzstabile
oder festfrequente Impulse und sind im allgemeinen nicht mit
der eigenen Herzschlagzahl synchronisiert. Die sogenannten
bedarfsgesteuerten Demand-Herzschrittmacher bleiben inaktiv,
solange die Herzaktivität normal ist. Sie umfassen aber eine
Sensoreinrichtung um festzustellen, ob noch ein normaler
Herzschlag vorhanden ist und injizieren künstliche stimu
lierende Schlagimpulse zu einem geeigneten Zeitpunkt des
Herzschlagzyklus, um dadurch einen beinahe normalen Rhythmus
aufrecht zu erhalten. Derartige Demand-Schrittmacher sind
mittlerweile sehr komplex und ausgefeilt, vor allem in Hin
blick auf die integrierte Mikroelektronik, die hoch-komplexe
Schaltkreise mit geringer physikalischer Größe und niedrigem
Energieverbrauch umfassen. Die Herzaktivität kann sowohl
im Atrium (Vorhof) wie auch im Ventrikel (Herzkammer)
gemessen werden, um eine Stimulation im Bedarfsfalle zu
ermöglichen, und zwar entweder im Atrium oder im Ventrikel
oder in beiden, und zwar zu geeigneter Zeit, um den
normalen Herzrhythmus nachzuahmen. Solche Herzschrittmacher
werden im allgemeinen bei der Behandlung verschiedener Ty
pen des Herzblocks und der Bradykardie verordnet.
Eine Form eines Stimulators, der etwas weniger Beachtung
gefunden hat, ist so konzipiert, daß er zwischen einer nor
malen hohen Herzschlagzahl entsprechend einer physikali
schen oder emotionalen Aktivität (physiologische Tachykardie;
Herzjagen) und einer abnormal hohen Herzschlagzahl unter
scheiden kann, die nicht auf einer physiologischen Bedarfs
lage basiert (pathologische Tachykardie). Pathologische Ta
chykardie resultiert aus einer unzureichenden Blutpumpleistung des Herzens
und kann oft zu einem Eintritt
einer tödlichen Herz-Fibrillation, d. h. eines tödlichen Herzflimmerns
führen.
Herzschrittmacher gegen Herzjagen oder Tachykardie werden
mit einigem Erfolg zur Behandlung von supraventrikulärer
Tachy-Rhythmusstörungen eingesetzt, die nicht auf Medikamen
te ansprechen. Ventrikuläre Tachykardie (Herzjagen) und
Herzflimmern (Herzrhythmusstörungen; Fibrillation) sind sehr viel
schwieriger durch einen Schrittmacher-Algorithmus zu diagno
stizieren, wobei selbstverständlich ein Fehler der Diagnose
für den Patienten fatal ist. Dies gilt insbesondere für eine
Situation, bei der eine falsche Diagnose bei einem Patienten
vorgenommen wird, der einen implantierten automatischen
Herzschrittmacher zur Bekämpfung der Tachykardie oder einer
Defibrillation (Bekämpfung der Herzrhythmusstörung) trägt.
Die hochenergetische Abgabe oder Folge von Herzschrittimpul
sen für eine Defibrillation kann dabei bei einem Patienten
in völlig ungeeigneter Weise abgegeben werden. Wenn ein
Defibrillations-Impuls oder Impulsfolge zum Zeitpunkt ab
gegeben wird, an dem kein entsprechender Bedarf feststeht,
so ist dies in hohem Maße für den Patienten beunruhigend
und führt schließlich auch noch zu einem Batterieverbrauch.
Wenn ein Impuls oder eine Impulsfolge oder -muster zur Be
kämpfung der Tachykardie abgegeben wird und in eine ver
wundbare oder anfällige Periode fällt, so kann dies im Ge
genzug eine ventrikuläre Tachykardie oder Fibrillation herauf
beschwören.
Im bekannten System standen die in den Algorithmen heran
gezogenen und benötigten Faktoren zur Diagnose der Tachy-
Rhythmusstörungen in Beziehung zu dem elektrischen Signal
des Herzens. Typischerweise umfaßten sie die R-Wellen-Wie
derholungsrate, das Zeitintervall, in dem der Anstieg der
Rate stattfindet und die QRS-Dauer. Jeder dieser Faktoren
kann durch ein Myopotential, eine elektromagnetische Inter
ferenz, eine supraventrikuläre Tachy-Rhythmusstörung oder
durch einen Bündel-Branch-Block oder sogar durch eine
physiologische Sinus-Tachykardie mit oder ohne abartiger AV-
Leitung simuliert werden. Somit besteht ein Bedarf an einem
Herzschrittmacher gegen Tachy-Rhythmusstörungen, der ge
nauer zwischen einer physiologischen und pathologischen
Tachykardie, d. h. einem physiologischen und pathologischen
Herzjagen unterscheiden kann.
Aus US 4 730 619 ist ein Verfahren zur Ansteuerung eines
Herzschrittmachers bekannt, das im Falle einer Bradykardie
also bei Ausfall des Sinusknotens, eine der Belastung des
Patienten angepaßte, physiologische und damit variable
Herzstimulationsrate erzeugt. Das Verfahren von US 4 730 619
basiert auf der Feststellung, daß das Vor-Auswurf-Zeitintervall
(pre-ejection period = PEP) ein Indikator für die
Kontraktionskraft des Herzens und damit für den sympathischen
Tonus ist, der die Körperbelastung bzw. den Stoffwechsel
anzeigt. Dementsprechend wird im Falle einer Bradykardie ein
dem Vor-Auswurf-Zeitintervall entsprechendes elektrisches
Signal erzeugt, das den Schrittmacher in einen herkömmlichen
Stimulierungs-Modus versetzt.
Aus DE 37 39 014 A1 ist ein Verfahren bekannt, mit dem
eine beginnende Tachykardie erkannt werden kann. Die Erkennung
erfolgt aber bei einer fest vorgegebenen Herzschlagrate mittels
eines Regelverstärkers, der die während der ventrikulären
Fibrillation vorhandenen Niederspannungssignale erfaßt, so daß
hier keine Defibrillaltion in Abhängigkeit vom
Stoffwechselzustand stattfindet. Daher ist bei DE 37 39 014 A1
die Wahrscheinlichkeit einer Fehlerkennung und der Auslösung
eines unnötigen Defibrilliervorganges mit den damit verbundenen
negativen Auswirkungen für Patient und Gerät recht groß.
Aus US 4 730 619 ist ein Bradykardie-Schrittmacher
bekannt, der das ventrikuläre Auswurf-Zeitintervall
(ventricular ejection time = VET) zur Erzeugung von
Herzstimulations-Signalen verwendet.
Daher ist es ein Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Herzschrittmacher
bereitzustellen, der den Beginn
einer pathologischen Tachykardie ermittelt und die
erforderlichen herzunterstützenden Maßnahmen startet, wenn eine
dem tatsächlichen physiologischen Zustand des Schrittmacher-
Trägers nicht entsprechende Herzschlagzahl festgestellt wird.
Diese Aufgabe wird von einem Herzschrittmacher gemäß den
Ansprüchen 1-4 gelöst.
Die vorliegende Erfindung geht von der Prämisse aus, daß
die physiologische Zunahme der Herzschlagzahl immer von
einer entsprechenden Verkürzung der Vor-Austreib-Phase
bzw. Vor-Ausstoß- oder -Auswurf-Phase (pre-ejection period
= PEP) einhergeht, und daß von daher immer sicher ermit
telt werden kann, daß - wenn immer eine schnelle Pulsrate oder eine schnelle QRS-Rate
mit relativ langer PEP-Dauer vorhanden ist - die Schlagzahl
durch eine nicht-physiologische Tachykardie sondern durch
eine paroximale ventriculäre oder supraventriculäre Tachy
kardie entsprechend dem Re-entry-Mechanismus hervorgerufen
wurde. Die gleichzeitige Messung der Herzschlagzahl und
der PEP-Dauer erlaubt deshalb die Unterscheidung zwischen
einer abnormalen supraventriculären Tachykardie und einer
physiologischen Sinustachykardie, die während physikali
scher Belastung oder einer anderen Situation auftritt, in der
Katecholamine in den Blutstrom abgegeben werden.
Darüber hinaus gibt das gemeinsame Vorhandensein einer
schnellen mechanischen Pulsrate zusammen mit einer schnel
len QRS-Rate eine Information, wodurch die Wirksamkeit
und Wirkung einer automatischen Diagnose der Tachy-
Rhythmusstörung entscheidend verbessert werden kann. Wenn
zum Beispiel kein Puls zu dem Zeitpunkt besteht, zu dem
eine schnelle elektrische Aktivität auftritt, so ist dies ein
starker Indikator für das Vorhandensein von ventrikulärer
Fibrillation. Falls der mechanische Puls schnell ist und die
QRS-Rate ebenso hoch ist, bedeutet dies eine geringere Wahr
scheinlichkeit dafür, daß ein elektrisches Geräusch oder
Myopotentiale involviert sind.
Wie in der US-PS 4 719 921 beschrieben ist, auf deren Of
fenbarungsgehalt in vollem Umfange Bezug genommen wird,
ist es bekannt, daß die Vor-Austreib-Phase (PEP) ein guter
Indikator für die sympathische Aktivität des Herzens ist. Die
direkte Aktion der Sympathikus-Nerven auf das Herz ver
ursachen eine Beschleunigung der Schlagzahl ebenso wie
eine gleichzeitige Zunahme der Kontraktionskraft. Das gleiche
gilt für die Wirkung der Katecholamine, die auf Grund des
zunehmenden Sympathikus-Tonus der Nebnnieren freigegeben
werden. Es ist bekannt, daß eine enge Parallelität zwischen
der normalen Vorhof-Antwort auf Katecholamine und dem
Sympathikus-Tonus und der Dauer des PEP gibt. Es wurde ge
zeigt, daß sowohl dynamische als auch isomerische Belastun
gen zu einer Verkürzung der PEP-Dauer führen. Wenn die
Herzschlagzahl auf Grund anderer als einer physikalischen
Anstrengung zunimmt und nicht durch eine Sympathikus-
Aktion oder eine Freigabe von Katecholaminen vermittelt wird,
so tritt keine entsprechende Verkürzung der PEP-Dauer auf.
Dies kann dadurch gezeigt werden, daß ein Patient einer
Vorhof- oder Herzkammer-Schrittmacherfunktion ausgesetzt
wird, wenn sich der männliche oder weibliche Patient in
Ruhe befindet, so daß eine künstliche Zunahme der Herz
schlagzahl bei einer PEP-Dauer festzustellen ist, die im we
sentlichen in ihrer Länge konstant bleibt.
Somit kann durch die Beobachtung der Pulsschlagzahl und
der PEP-Dauer eine pathologische und physiologische Tachy
kardie leicht unterschieden werden. Wenn zum Beispiel fest
gestellt wird, daß die schnell ansteigende Pulsrate von einer
sich verkürzenden PEP-Dauer begleitet wird, so kann eine
physiologische Tachykardie unterstellt werden. Wenn jedoch
ein Anstieg der Pulsrate über ein vorbestimmtes Referenz
niveau hinaus ansteigt und von einer stabilen PEP-Dauer
begleitet wird, so weist dies auf eine pathologische Tachy
kardie hin. Eine nicht ordnungsgemäße hohe R-Wellenrate
mit keinen meßbaren mechanischen Pulsen zeigt eine ventri
kuläre Fibrillation an.
Die Zuverlässigkeit der Diagnose der pathologischen Tachy
kardie kann dadurch verbessert werden, daß die Anstiegs
rate der Herzschlagzahl in dem Detektions-Algorithmus mit
berücksichtigt wird. Im normalen Sinus-Rhythmus würde man
nicht erwarten, daß sich eine stabile Vorhof-Fibrillation oder
ein allgemeiner Anstieg der Herzschlagzahl, wie sie unter
Belastung stattfindet, bei einem Vergleich an zwei nur um
wenige Sekunden versetzt zueinander liegenden Zeitpunkten
wesentlich unterscheiden. Zum Beispiel sollte die Sum
me von 10 R-R Zykluslängen ähnlich zu einer anderen Sum
me von 10 R-R Zykluslängen sein, wenn diese nur wenige
Sekunden später gemessen worden sind. Wenn die Differenz
größer ist als ein vorbestimmter Prozentsatz, so impliziert dies,
daß ein plötzlicher Wechsel aufgetreten ist. Falls ein solcher
plötzlicher Wechsel nicht durch eine ähnliche entsprechende
Verkürzung der Länge der Vor-Austreib-Periode begleitet
wird, so kann der plötzliche Beginn einer pathologischen
Tachykardie diagnostiziert werden und eine herzunterstützende
Schlaganregung kann begonnen werden. Die Synchronisation
der Schlagimpulse mit den R-Wellen wird in konventioneller
bekannter Weise ausgeführt.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß zur einsetzen
den Herzschlagunterstützung die folgenden Bedingungen er
füllt sein müssen:
- 1. plötzlich beginnende Tachykardie;
- 2. ein gleichmäßiger schneller mechanischer Herz(puls)reflex bzw. Reaktion muß vorhanden sein; und
- 3. die Tachykardie darf nicht von einer verhältnismäßigen Verkürzung der PEP-Dauer begleitet sein.
Wenn andererseits die plötzlich einsetzende Tachykardie
mittels Detektor festgestellt und ebenso der Rückgang bzw.
der Verlust des vorher existierenden mechanischen Pulsschla
ges festgestellt wird, so wird dadurch die ventrikuläre Fi
brillation angezeigt, wobei durch den implantierten Stimula
tor ein Defibrillations-Schock abgegeben wird.
Erfindungsgemäß ist der künstliche elektronische Herz-Stimu
lator so ausgeführt, daß er Tachy-Rhythmusstörungs-Phasen
erkennen und zwischen physiologischer Tachykardie und patho
logischer Tachykardie unter
scheiden kann, wobei die geeignete Stimulation zur Durch
führung der herzunterstützenden Tätigkeit
durchgeführt wird.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfin
dung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1: Blockdiagramm zur Erläuterung eines ersten er
findungsgemäßen Ausführungsbeispieles;
Fig. 2: Blockdiagramm einer alternativen Ausgestaltung,
eines Herzstimulators gegen Herzrhythmusstö
rungen und Herzjagen.
Das ziemlich vereinfachte Blockdiagramm eines in Fig. 1
gezeigten Herzstimulators zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel
dafür, wie ein erfindungsgemäßer Herzstimulator ausgeführt
sein kann. In den Figuren ist schematisch ein Herz 10 mit
einer Multi-Elektrode hierin mit einer Schrittmacher/Meßleitung
12 gezeichnet. Das Kabel 12 ist so dargestellt, daß es durch
die obere Hohlvene führt und durch den rechten Herzvorhof
(Atrium) in die rechte Herzkammer (Ventrikel), und zwar mit
einer Distalspitzenelektrode 14, die in dem rechten Scheitel
punkt angeordnet ist. Eine proximal, körpernah gelegene
indifferente (neutrale) Elektrode 15 ist außerhalb des Her
zens angeordnet. Das mehradrige Kabel 12 umfaßt zwei Zwischen-
Ringelektroden 16 und 18, die in Längsrichtung im Abstand
so angeordnet sind, daß jede von den beiden in der rechten
Herzkammer, wie dargestellt, zu liegen kommt.
Durch den Kabelkörper 12 sind mehrere Leiter hindurchge
führt, die in der Zeichnung zusammen mit dem Bezugszeichen
20 bezeichnet sind.
Diese Leiter 20 schaffen eine Verbindung zu einem implan
tablen Stimulator, die mit der unterbrochenen Linienumrah
mung 22 dargestellt ist.
Die Rhythmusstörung-Erkennung und das Stimulator-Gerät,
welches durch die unterbrochene Linienumrahmung 22 darge
stellt ist, umfaßt einen ersten Meß- oder Detektorverstärker
24, dessen Eingang mittels einer Leitung 26 mit der Elektro
denspitze 14 des Kabels 12 verbunden ist. Der Meß- oder
Detektorverstärker 24 kann somit den vom Herzschlag herrüh
renden QRS-Komplex erkennen und verstärken. Der Ausgang
des Meß- oder Detektorverstärkers 24 wird einem Pulsraten-
Detektor 25 zugeführt, der - wie sein Name impliziert -
das R-R-Intervall in einen Verhältniswert R1 überträgt.
Dieser gemessene Herzrhythmus-Wert wird dann mit einem vor
bestimmten Referenzratenwert R2 verglichen, wie dies durch
den Block 28 angezeigt ist, in dem der Wert R2 willkürlich
als Indikator für das Vorhandensein von Tachykardie, d. h.
Herzjagen, herangezogen wird. Falls als Ergebnis des Ver
gleiches festgestellt wird, daß die gemessene Rate R1 größer
ist als die Referenzrate R2, dann wird ein Signal zur teil
weisen Aktivierung und Freigabe des UND-Gatters 30 erzeugt.
Dieses teilweise Freigabesignal ist nur bei einer übermäßig
hohen ventrikulären Rate, d. h. Herzkammerrate indikativ,
was an diesem Punkt entweder physiologische oder patholo
gische Gründe haben kann. Deshalb muß eine Einrichtung
vorgesehen sein, um tatsächlich festzustellen, ob die hohe
Herzschlag-Rate pathologischen Ursprung hat, was die Zu
schaltung des Stimulators erforderlich macht, um die Herz
rate auf ein sicheres Niveau zurückzuführen.
Um die Diagnose eines pathologischen Herzjagens zu bestäti
gen, umfaßt der Stimulator 22 einen Schaltkreis 32 zur Er
kennung und Messung der Vor-Austreib-Phase des Herzens.
Da verschiedene Alternativen zur Ausführung des PEP-De
tektor-Kreises 32 möglich sind, basiert die in Fig. 1
zeichnerisch dargestellte Erfindung auf der Verwendung eines
im Herzen angeordneten Impedanz-Meßinstrumentes, über wel
ches ein Hochfrequenz-Signal über die Leiter 26 und 28 zu
der Elektrodenspitze 14 und der proximalen Elektrode 16 des
Kabels 12 angelegt wird. Hierdurch fließt ein Strom durch das
in der rechten Herzkammer befindliche Blut, wobei der zu messen
de und beim Ein- und Ausfließen des Blutes auftretende Span
nungswechsel zwischen den Elektroden 16 und 18 gemessen
werden kann und über die Leiter 36 und 38 dem PEP-De
tektor zugeführt werden kann. Wie im US-4 773 401 (Patentanmeldung
mit der Serial-No. 87,869 von Citek et al (eingereicht am
21. August 1987) mit dem Titel "Physiologische Kontrolle der
Herzschritt-Rate unter Verwendung des Vor-Austreib-Inter
valls als Steuerparamater") beschrieben, sind Maßnahmen
vorgesehen, um die PEP-Zeitdauer oder einen vorbestimmten
Bruchteil davon von der Impedanz-Wellenform genau zu mes
sen.
Aufgrund von Experimenten an vielen Patienten im Belastungs
zustand ist bekannt, daß eine direkte Korrelation zwischen
der PEP-Periode und der R-R-Zykluslänge besteht und daß,
wenn die Herzschlagrate zunimmt, eine entsprechende Ver
kürzung der PEP-Dauer eintritt. Insbesondere drückt die
Formel PEP = (cl + 84) × 0,2 ziemlich genau die Beziehung
aus. Aus dieser Formel kann auch ersehen werden, daß bei
einer Verkürzung der PEP-Dauer um 1 ms eine ungefähre
Verkürzung der R-R-Zykluslänge um 5 ms eintritt.
Weiterhin unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist ersichtlich, daß
ein Block 40 als ein Eingangssignal einen ventrikulären
Ratenwert R1 vom Pulsraten-Detektor 25 erhält, um die PEP-
Dauer basierend auf der gemessenen Zykluslänge unter Ver
wendung der oben erwähnten Formel zu berechnen, um einen
korrigierten PEP-Wert für die Rate zu erhalten. Dieser Wert
wird im Block 42 mit dem im Block 32 gemessenen aktuellen
PEP-Wert verglichen. Der Komparatorkreis 42 erzeugt ein
Ausgangssignal auf der Leitung 44, wenn die gemessene
Vor-Austreib-Periode die erwartete Vor-Austreib-Periode
übersteigt. Somit ist der Komparator 42 wirksam, um an
zuzeigen, ob der gemessene PEP-Wert für die laufende ge
messene Herzschlagrate angemessen ist, wobei im gegen
teiligen Fall an dem UND-Gatter 30 ein zweites Eingangs
signal angelegt wird.
Das UND-Gatter 30 wird natürlich voll aktiviert, wenn fest
gestellt wird, daß die gemessene Herzschlagrate einen vorbe
stimmten Referenzwert übersteigt und die Vor-Austreib-Pe
riode länger als die korrigierte Vor-Austreib- bzw. Ausstoß-
Periode für diese Rate ist. Wenn diese UND-Bedingung erfüllt
ist, wird ein Freigabe-Signal zu dem Herzpulsgenerator ab
gegeben, der dadurch einen Schlagrhythmus bzw. eine Schlag
folge von der Herzkammer zugeführten Stimulierimpulsen er
zeugt, die über die Spitzenelektrode 14 abgegeben werden.
Dadurch wird versucht, das Herz zu beruhigen und die Herz
schlagrate wieder auf eine Rate zurückzuführen, die mit
dem Grad der physiologischen Aktivität der betreffenden Per
son in Einklang steht. Ein Herzpulsgenerator ist per se im
Stand der Technik bekannt, so daß es nicht notwendig er
scheint, nachfolgend im Detail den elektronischen Aufbau
eines solchen Pulsgenerators zu erläutern.
Da die physiologische Zunahme der Herzschlagrate immer
durch eine entsprechende Abnahme der PEP-Dauer begleitet
wird, kann daraus genauestens abgeleitet werden, daß - wenn
eine schnelle Rate durch eine relativ lange PEP-Dauer be
gleitet wird - die hohe Rate auf eine nicht-physiologische
Tachykardie zurückzuführen ist, z. B. eine krampfartige
ventrikuläre Tachykardie aufgrund eines Wiedereintritts-
Mechanismus (Be-entry-Tachykardie).
Die Durchführung von Impedanzmessungen im Herzen zur ab
geleiteten Bestimmung der PEP-Dauer ist nur ein Weg zur
Messung der Länge der Vor-Austreib-Periode PEP. Alter
native Wege sind ebenso möglich. Zum Beispiel kann die im
Gewebe durch den arteriellen Blutfluß erzeugte phasenweise
Trübung durch einen Photoplethysmograph in einer Art und
Weise gemessen werden, wie dies in dem früheren Papier des
vorliegenden Erfinders "Densitography: A New Method for
Evaluation of Cardiac Performance At Rest and During Exercise"
(photographische Dichtemessung: ein neues Verfahren zur
Auswertung der Herztätigkeit in Ruhephasen und unter Be
lastungen"), veröffentlicht in der Zeitschrift "American Heart
Journal", Band 83, Seite 493, 1972 beschrieben ist. Solch ein
Sensor kann irgendwo in der Gegend oder Nachbarschaft des
Pulsgenerators für so lange Zeit angeordnet werden, als le
bensfähiges Gewebe zwischen der Lichtquelle, z. B. einer In
frarotlicht-imitierenden Diode, und einem Photodetektor vor
gesehen ist. Um die Batterie zu schonen und elektrische Ener
gie zu sparen, kann eine Fenstertechnik der Pulsdetektion
vorzugsweise angewandt werden, wie dies durch den Betrieb
der LED-Diode mit niedriger Pulszyklusrate realisiert wird.
Ebenso möglich ist, daß ein Druckmeßwertaufnehmer in Fest
bauweise, der geeignet angeordnet ist, als Indikator für
das Einsetzen des arteriellen Pulsschlages mit der PEP-Dauer
dient, die das Intervall zwischen dem Auftreten des elektri
schen R-Wellen-Impulses und des Beginnes des mechanischen
arteriellen Pulschlages darstellt. Besser noch als ein Druck
wertaufnehmer kann ein Mengenmesser des Doppler-Typs über
der Hauptarterie geeignet angebracht werden, z. B. der
Subklaviaschlagader, wobei der Beginn des arte
riellen Blutflusses dem Start der linken Ventricel-, d. h. der
linken Herzkammer-Austreibung bzw. -Kontraktion entspricht.
Nachfolgend wird ein alternatives Ausführungsbeispiel erör
tert.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfin
dung kann insoweit verbessert werden, als die arhythmische
Diagnose noch spezifischer durchgeführt wird, indem die
Schlagrate mitberücksichtigt wird, bei der die Herzschlag
zahl ansteigt (beschleunigt wird) und indem dieser Faktor
in den Erfassungs- und Bestimmungsalgorithmus miteingebaut
wird. Ferner ist eine Fibrillations-Erfassungslogik zur
Iniziierung eines Pulsschlages mit großer Amplitude zur
Schockrückführung des Herzens hin zu einem Sinusrhythmus
eingebaut. Solch eine Anordnung ist in dem Blockdiagramm
gemäß Fig. 2 dargestellt. Hier ist ein Sensorkreis für das
Atrium (Vorhof; P-Welle) oder alternativ für den Ventrikel
(Kammer; QRS-Welle) mit dem Bezugszeichen 50 bezeichnet.
Ein Detektorkreis 52 ist damit verbunden, um festzustellen,
ob eine P-Welle (R-Welle) vorhanden ist oder nicht.
Wenn nicht, kann der Stimulator zu seinem Schrittbetrieb
(Block 53) zurückkehren, der entweder aus der AAI, VVI
oder irgendeiner anderen Dual-Kammer-Schrittbetriebsweise
bestehen kann.
Wenn eine P-Welle (R-Welle) durch den Detektor 52 festge
stellt wird, dann wird die P-zu-P (R-zu-R)-Zykluslänge
durch den Block 54 gemessen und eine vorbestimmte willkür
liche Anzahl von folgenden Intervallen, z. B. 6 aufaddiert
und die gesamte Länge als Wert in einem A-Register 56 ab
gelegt und gespeichert.
Nach einer folgenden vorbestimmten durch den Block 58 dar
gestellten Verzögerung, z. B. mit vier bis acht Zykluslängen
wird je nachdem eine andere vorbestimmte Anzahl von P-zu-P-
oder R-zu-R-Zykluslängen aufsummiert und in dem B-Register
60 gespeichert. Die Zeit der in dem B-Register gespeicherten
Zykluslängen ist beabsichtigterweise größer als die in dem
A-Register gespeicherte Anzahl. In Fig. 2 ist gezeigt, daß
- wenn sechs Zykluslängen in dem A-Register gespeichert
sind - acht Zykluslängen in dem B-Register gespeichert wer
den, und zwar auf die durch den Block 58 wiedergegebene
Zeitverzögerung folgend. Nachfolgend werden die Inhalte
des A-Registers und des B-Registers 56 bzw. 58, wie durch
den Block 62 angedeutet, verglichen. Wenn festgestellt wird,
daß der Wert in dem A-Register größer oder gleich ist zu
demjenigen in dem B-Register, dann wird das UND-Gatter 64
teilweise freigegeben, und zwar durch Erzeugung eines Ampli
tudensprunges.
Wenn die Differenz zwischen den gespeicherten Werten in
den Registern 56 und 60 größer als 25% wird, dann bedeu
tet dies, daß ein plötzlicher Wechsel aufgetreten ist und
dies als abnormal durch den Ausgang des Komparators 62
diagnostiziert wird.
Zur selben Zeit wird die Herzschlagzahl, wie durch den Ent
scheidungsblock 66 angedeutet, mit einem voreingestellten Re
ferenz-Grenzwert verglichen, wobei, wenn dieser Grenzwert
überschritten wird, eine Tachykardie, also ein Herzjagen
diagnostiziert wird. Das Gatter 64 wird dann voll freigegeben,
um den "plötzlichen Beginn einer Tachykardie" anzuzeigen.
Simultan zur P-Wellen- (R-Wellen-) Erfassung durch den Sen
sorkreis 50 wird über den Pulsdetektor 67 ein mechanischer
Pulsschlag erfaßt, der durch die Schlagbewegung des Herzens
verursacht wird. Weitgehend in gleicher Weise wie das P-P-
(R-R-)elektrlische Intervall behandelt wird, wird eine me
chanische Puls-zu-Puls-Zykluslänge oder ein -Intervall durch
den Block 68 gemessen und eine vorbestimmte Zahl von Zyklus
längen (cls) werden summiert und in einem C-Register gespei
chert, das mit dem Bezugszeichen 70 gekennzeichnet ist. Am
Entscheidungsblock 73 wird ein Test durchgeführt, um zu
entscheiden, ob ein mechanischer Puls- oder Herzschlag an
einem geeignet positionierten Druckwertaufnehmer vorhanden
ist, und - wenn dies der Fall ist - wird durch den Verzö
gerungskreis 72 nachfolgend eine vorbestimmte Verzögerung
von einer gleichen Anzahl von Herzschlag-Zyklen, wie im
Falle des Verzögerungsgliedes 58, durchgeführt und eine
zweite vorbestimmte Anzahl von Pulsschlagintervallen aufsum
miert und in einem D-Register 74 abgespeichert.
Ebenso wird ein Test für die "schlagartige Veränderung" im
Entscheidungsblock 76 durchgeführt, um zu entscheiden, ob die
Gesamtlänge von sechs Puls-zu-Puls-Zyklen, die im Register
70 gespeichert sind, größer ist als die Gesamtlänge von 8
solchen im Register 74 gespeicherten Zyklen. Wenn dem so
ist, so ist dies ein Anzeichen für eine schnelle Schlagzahl-
Zunahme und dient der Bekräftigung der diagnostizierten
Tachykardie, und zwar anhand der oben beschriebenen tat
sächlich vorhandenen elektrischen Wellen-Sensor-Betriebsweise
und nicht unter Bezugnahme auf elektrische Interferenzen
und Wechselwirkungen Myopotentiale oder andere Pseudo-
oder Schein-Artefakte.
Im Falle der Vorkammer-Betriebsweise, wenn ein AV-Block
während der supraventrikulären Tachykardie besteht, d. h.
die ventrikuläre Schlagrate in der Hauptkammer beträchtlich
niedriger ist als diejenige in der Vorkammer, wird über
den Herzstimulator keine Kardioversion bewirkt, sofern keine
andersgehende Programmierung, vorgenommen ist. Andererseits
wird durch einen plötzlichen Anstieg der P-Wellen-Schlagrate
zusammen mit einer ähnlichen Zunahme der mechanischen
Pulsschlagzahl teilweise das UND-Gatter 78 freigegeben, welches
dann völlig freigegeben und aktiviert wird, wenn die UND-
Bedingung des Gatters 64 erfüllt ist. Der Ausgang des Gatters
78 signalisiert das Auftreten des plötzlichen Beginnes einer
Tachykardie, welches durch ein Signal mechanischen Ursprungs
unterstützt wird, d. h. die gemessene Pulsschlagzahl.
Um zu entscheiden, ob der ermittelte und gemessene Rhythmus
den physiologischen Anforderungen entspricht oder patholo
gischer Natur ist, ist in der Schaltungsvorrichtung gemäß
Fig. 2 auch eine Einrichtung zur Messung der Vor-Aus
treib-Periode vorgesehen, wie dies durch den Block 80
gekennzeichnet ist. Eine vorbestimmte Anzahl (6) von solchen
Zeitintervallen wird aufaddiert und in einem E-Register
82 gespeichert und das Verhältnis des PEP-Wertes zur Summe
der sechs Zykluslängen wird durch Teilung des Inhaltes
des E-Registers 82 durch den Inhalt des A-Registers 56 erhal
ten, wobei das Ergebnis in einem F-Register 84 abgelegt
wird. Somit ist das F-Register 84 vorgesehen, um das Grund
verhältnis PEP/CL zu erhalten.
Nach der Messung der Summe der Vielzahl von PEPs und der
Speicherung dieses Wertes in dem E-Register 82 und nach
dem Ablaufen bzw. Überschreiten der Verzögerungsperiode 72
wird eine vorbestimmte größere Anzahl PEPs (z. B. acht) zur
Ermittlung der Schlagrate im Block 85 korrigiert, aufsum
miert und in einem G-Register 86 abgelegt.
An diesem Punkt wird der Inhalt des G-Registers 86 durch
den Inhalt des B-Registers 60 geteilt, um wieder ein Grund
verhältnis PEP zur Zykluslänge zu erhalten und um den
resultierenden Quotienten in einem H-Register 88 zu speichern.
Dieser Wert wird mit dem Wert des F-Registers 84 verglichen,
wie dies durch den Entscheidungsblock 89 in Fig. 2 dar
gestellt ist, und eine Entscheidung wird getroffen, ob eine
signifikante Verkürzung der PEP-Dauer über eine relativ kurze
Zeitdauer aufgetreten ist oder nicht. Wenn festgestellt wird,
daß der Inhalt des H-Registers größer ist als der Inhalt
des F-Registers, dann weiß man, daß die Änderung der PEP-
Dauer unter 25% liegt, so daß ein Signal auf der Leitung
90 erscheint, die als erster Eingang mit dem UND-Gatter 92
verbunden ist.
Der zweite Eingang des UND-Gatters 92 ist mit dem Ausgang
des UND-Gatters 78 verbunden. Es wird in Erinnerung geru
fen, daß das Gatter 78völlig freigegeben wird, wenn ein
schneller Beginn einer hohen Pulsschlagzahl aufgetreten ist
und festgestellt wird, daß die Herzschlagzahl über eine vor
bestimmte Grenzschlagzahl hinaus ansteigt, die ein Indi
kator für die Tachykardie ist. Somit wird, wenn jene Vorfälle
gleichfalls durch einen unmerklichen Anstieg oder Verkürzung
der PEP-Dauer begleitet werden, wie dies im Entscheidungs
block 89 festgestellt wird, der Kardiovert-Pulsgenerator 94
aktiviert, um einen Schauer von getimeten Stößen und Pulsen
zur Beruhigung des Herzens und zur Senkung der Schlagzahl
auf einen dem physiologischen Zustand des Patienten zu die
sem Zeitpunkt angemessenen Wert zu erzeugen.
Der Ausgang des Puls-Meßwert-Aufnehmers 67 wird in einem
Abtast- und Speicher-Kreis 96 eingespeichert, wobei der Aus
gang dieses Kreises einem ersten Eingang des EX-ODER-Gatters
98 zugeführt wird. Dessen resultierender Ausgang wird einem
ersten Eingang eines UND-Gatters 100 zugeführt, dessen zwei
ter Eingang von dem Puls-Detektor 73 kommt. Falls kein
Puls bei 73 festgestellt wird, dann wird das UND-Gatter 100
völlig freigegeben, um ein logisches Signal einem weiteren
UND-Gatter 102 zuzuführen. Der zweite Eingang des UND-Gatters
102 kommt vom Ausgang des UND-Gatters 64. Es wird in Er
innerung gerufen, daß das UND-Gatter 64 völlig freigegeben
wird, wenn eine plötzliche Schlagzahl-Zunahme gemessen und
festgestellt wird und die resultierende Schlagzahl oberhalb
des Schwellenwertes liegt, der in dem Entscheidungskreis 66
erzeugt wird.
Es ist ersichtlich, daß dann das Gatter 102 vollständig frei
gegeben wird, wenn die Herz-Schlagzahl unordnungsgemäß
hoch ist und ein einmal vorhandener Puls verschwindet.
Solch ein Zustand weist auf eine ventikuläre Fibrilla
tion hin, wobei der Ausgang des Gatters 102 benutzt wird,
um den Defibrillator-Kreis 104, also den Kreis zur Beseiti
gung der Herzrhythmusstörung zu triggern, um einen DC
(Gleichstrom) Defibrillations-Schock zu verursachen, der dem
Herzen z. B. zwischen einer Tafel- oder Pflasterelektrode und
einer indifferenten Elektrode Zug führt wird. Die Defibrillation
ist nicht ein Teil der beanspruchten Erfindung.
Wenn entweder der Kardioversion-Kreis 94 oder der Defibril
lator-Kreis 104 aktiviert wird, wie den Entscheidungsblocks
103 und 105 festgelegt, dann wird das ODER-Gatter 106 akti
viert, um eine Wiederholung der Entladung zu ermöglichen,
wenn die bei 66 überprüfte und untersuchte elektrische (QRS)
Schlagzahl hoch bleibt. Die Zahl der nachfolgenden Defibril
lator-Schocks oder Kardioversion-Schauer kann auf programmier
barem Wege eingestellt werden.
Aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist ersichtlich,
daß die zugrundeliegende Diagnose der pathologischen Tachy
kardie durch Überprüfung, der ansteigenden Schlagzahl über
die vorher zugrundegelegte Schwellenzahl erzielt wird, wenn
diese nicht mit einer gleichzeitigen Verkürzung einer PEP-
Dauer einhergeht. Dies wird durch gleichzeitige Überwachung
der Art und Weise, in welcher sich die mechanische Puls
schlagzahl ändert, bestätigt. Darüber hinaus wird das Tat
bestandsmerkmal des Grades der Schlagzahländerung und
des Grades der PEP-Änderung auch in dem Algorithmus mitbe
rücksichtigt, um die Zuverlässigkeit der Entscheidung zu ver
bessern, ob die Kardioversion iniziiert werden soll, weil
die sensorisch ermittelte Tachykardie pathologisch ist, oder
ob auf die Anwendung einer Kardioversion-Salve verzichtet
werden soll, weil eine physiologische Tachykardie erkannt wird.
Ferner gilt auch als vorteilhaft, daß die Zahl der Zyklus
längen, die gemessen und in den Registern 56 und 60 ge
speichert werden sollen, ebenso wie die Pulszykluslängen, die
in den Registern 70 und 74 gespeichert werden sollen, pro
grammiert werden können. Dies ermöglicht den Algorithmus
auf die besondere Art der bei den verschiedenen Patienten
festgestellten Rhythmusstörungen einzustellen und zu opti
mieren.
Fachleute werden leicht erkennen, wie der in den Fig. 1
und 2 dargestellte Algorithmus unter Verwendung von inte
grierten Schaltkreisen umgesetzt und ausgeführt werden kann.
Somit erscheint es nicht notwendig zu sein, die entsprechende
Elektronik zur Durchführung der Intervall-Meßschritte, der
Summation der Zykluslängen, des Vergleiches der gespeicher
ten Werte und dergleichen im Detail zu beschreiben.
Die Erfindung wurde in umfassendem Detail erläutert, wobei
die dargestellten Einzelheiten, Merkmale, elektrischen Schalt
kreise und Ausrüstungselemente vielfach abgeändert und
variiert werden können, ohne den Schutzumfang der Erfindung wie in den anliegenden Ansprüchen definiert, zu
verlassen.
Ein Herzstimulator zur Bewirkung einer herzunterstützenden
Tätigkeit im Falle einer pathologi
schen Tachykardie ver
gleicht die Herzraten-Depolarisations-Signale mit einem
vorbestimmten Herzraten-Wert, die ein Indikator für das
beginnende Auftreten einer Tachykardie sind, während
gleichzeitig die Herz-Vorauswurf-Periode beobachtet wird,
um zu messen, ob ein Anstieg, der Herzrate über einen vor
bestimmten Wert von einer Abnahme der Vorauswurf-Periode
begleitet wird. Wenn nicht, wird eher eine pathologische als
eine physiologische Tachykardie diagnostiziert und ein herz
unterstützendes Pulsprotokoll iniziiert.
Falls die
mechanische Pulsrate der elektrischen Depolarisationsrate
folgt, wird das Vorliegen der Tachyrhythmusstörung bestä
tigt. Die Diagnose kann ferner dadurch bestätigt werden,
daß die Rate, bei der die Herzrate ansteigt, mit in Betracht
gezogen wird.
Claims (4)
1. Herzschrittmacher zur Erkennung und Behandlung von
Tachyrhythmusstörungen und zur Erzeugung herzunter
stützender Maßnahmen im Falle des Auftretens von pa
thologischer Tachykardie, gekennzeichnet durch
- a) eine erste Einrichtung (14, 12, 26, 24, 25) zur Mes sung der Pulsfrequenz und zur Erzeugung eines ersten dazu proportionalen Signals (R1);
- b) eine zweite Einrichtung (28) zum Vergleich des er sten Signals (R1) mit einem für den Herzschrittma cher-Träger vorgegebenen Pulsfrequenzsignal (R2) und zur Erzeugung eines zweiten Signals für den Fall, daß das erste Signal (R1) das vorgegebene Signal (R2) übersteigt;
- c) eine dritte Einrichtung (32) zur Messung der Vor- Auswurfs-Periode des Herzens und zur Erzeugung eines dritten dazu proportionalen Signals;
- d) eine vierte Einrichtung (42) zum Vergleich des dritten Signals mit einem vierten Signal, welches einer berechneten Vor-Auswurfs-Periode propor tional ist, die auf der gemessenen Pulsfrequenz des Herzschrittmacher-Trägers basiert, und zur Er zeugung eines fünften Signals, wenn der Wert des dritten Signals den Wert des vierten Signals über steigt; und
- e) eine fünfte Einrichtung (30) zur Einleitung der herz unterstützenden Maßnahmen, wenn das zweite und das fünfte Signal gleichzeitig vorliegen.
2. Herzschrittmacher zur Erkennung und Behandlung von
Tachyrhythmusstörungen und zur Erzeugung herzunter
stützender Maßnahmen im Falle des Auftretens von pa
thologischer Tachykardie, gekennzeichnet durch
- a) eine erste Einrichtung (50, 52, 54, 56, 58, 60) zur Messung der Puls-zu-Puls-Zykluslänge über eine vorbestimmte Anzahl von sukzessiven Puls schlagintervallen und zur Summierung der gemes senen Puls-zu-Puls-Zykluslängen;
- b) eine zweite Einrichtung (62) zum Vergleich von zwei summierten Puls-zu-Puls-Zykluslängen und zur Erzeugung eines ersten Signals für den Fall, daß die Differenz der zwei summierten Puls-zu- Puls-Zykluslängen einen vorbestimmten Anstieg der Pulsfrequenz anzeigt,
- c) eine dritte Einrichtung (80, 82, 84, 85, 86, 88) zur Messung der Vor-Auswurfs-Periode des Herzens über eine vorbestimmte Anzahl von sukzessiven Zeitintervallen und zur Summierung der gemesse nen Vor-Auswurfs-Perioden, bezogen auf eine ent sprechende summierte Puls-zu-Puls-Zykluslänge;
- d) eine vierte Einrichtung (89) zum Vergleich von zwei summierten Vor-Auswurfs-Perioden und zur Erzeu gung eines zweiten Signals für den Fall, daß die Differenz der zwei bezogenen summierten Vor- Auswurfs-Perioden eine vorbestimmte Abnahme der Vor-Auswurfs-Periode unterschreitet;
- e) eine fünfte Einrichtung (66) zur Erkennung der Pulsfrequenz anhand der gemessenen Puls-zu- Puls-Zykluslänge, die mit der ersten Einrichtung (50, 52, 54, 56, 58, 60) zur Messung der Puls-zu- Puls-Zykluslänge operativ in Verbindung steht zur Erzeugung eines gegebenen Ausgangssignals, wenn die Pulsfrequenz einen vorbestimmten Refe renz-Grenzwert übersteigt;
- f) eine sechste Einrichtung zur Einleitung der herzun terstützenden Maßnahmen, wenn das erste, das zweite Signal und das Ausgangssignal gleichzeitig vorliegen.
3. Herzschrittmacher nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Einrichtung (50, 52, 54, 56, 58,
60) zur Messung der Puls-zu-Puls-Zykluslänge folgendes
umfaßt:
eine Meßeinrichtung (50) zur Messung eines Herz-Depo larisations-Signals; eine mit der Meßeinrichtung (50) in Verbindung stehende siebte Einrichtung (52, 54, 56) zur Messung der gesamten Zykluslänge zwischen einer er sten vorbestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Herz- Depolarisations-Signale, um eine erste summierte Puls zu-Puls-Zykluslänge zu erzeugen; sowie eine mit der Meßeinrichtung (50) operativ in Verbindung stehende achte Einrichtung (60) zur verzögerten Messung der ge samten Zykluslänge zwischen einer zweiten vorbestimm ten Anzahl von aufeinanderfolgenden Depolarisations-Si gnalen, um eine zweite summierte Puls-zu-Puls-Zyklus länge zu erzeugen, wobei die zweite Anzahl aufeinander folgender Herz-Depolarisations-Signale größer als die erste Anzahl aufeinanderfolgender Herz-Depolarisations- Signale ist, wobei die zweite Einrichtung (62) das erste Signal erzeugt, wenn die unverzögerte Herz-Depolarisati ons-Signal-Messung die verzögerte Messung übersteigt;
und weiterhin gekennzeichnet durch eine weitere Einrich tung (67, 68, 70, 72, 73, 74) zur Messung der Puls-zu- Puls-Zykluslänge mit einem Pulsdetektor (67) zur Mes sung eines mechanischen Pulsschlags; einer mit dem Pulsdetektor (67) in Verbindung stehende neunten Ein richtung (68, 70) zur Messung der gesamten Zykluslänge zwischen einer dritten vorbestimmten Anzahl aufeinander folgender Pulse, um eine dritte summierte Puls-zu-Puls- Zykluslänge zu erzeugen; einer mit dem Pulsdetektor (67) operativ in Verbindung stehende zehnten Einrichtung (72, 73, 74) zur verzögerten Messung der gesamten Zyklus länge zwischen einer vierten vorbestimmten Anzahl von aufeinanderfolgenden Pulsen, um eine vierte summierte Puls-zu-Puls-Zykluslänge zu erzeugen, wobei die vierte Anzahl aufeinanderfolgender Pulse größer als die dritte Anzahl aufeinanderfolgender Pulse ist; sowie einer Ver gleichseinrichtung (76) zur Erzeugung eines Puls-Frei gabe-Signals, wenn die unverzögerte Puls-Messung die verzögerte Messung übersteigt- und weiterhin gekenn zeichnet durch,
eine erste UND-Gattereinrichtung (64) zur Verknüpfung des ersten Signals und des Ausgangssignals
eine zweite UND-Gattereinrichtung (78) zur Verknüpfung des Ausgangs der ersten UND-Gattereinrichtung (64) mit dem Puls-Freigabe-Signal und eine dritte UND-Gatter einrichtung (92) zur Verknüpfung des Ausgangs der zwei ten UND-Gattereinrichtung (78) mit dem zweiten Signal.
eine Meßeinrichtung (50) zur Messung eines Herz-Depo larisations-Signals; eine mit der Meßeinrichtung (50) in Verbindung stehende siebte Einrichtung (52, 54, 56) zur Messung der gesamten Zykluslänge zwischen einer er sten vorbestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Herz- Depolarisations-Signale, um eine erste summierte Puls zu-Puls-Zykluslänge zu erzeugen; sowie eine mit der Meßeinrichtung (50) operativ in Verbindung stehende achte Einrichtung (60) zur verzögerten Messung der ge samten Zykluslänge zwischen einer zweiten vorbestimm ten Anzahl von aufeinanderfolgenden Depolarisations-Si gnalen, um eine zweite summierte Puls-zu-Puls-Zyklus länge zu erzeugen, wobei die zweite Anzahl aufeinander folgender Herz-Depolarisations-Signale größer als die erste Anzahl aufeinanderfolgender Herz-Depolarisations- Signale ist, wobei die zweite Einrichtung (62) das erste Signal erzeugt, wenn die unverzögerte Herz-Depolarisati ons-Signal-Messung die verzögerte Messung übersteigt;
und weiterhin gekennzeichnet durch eine weitere Einrich tung (67, 68, 70, 72, 73, 74) zur Messung der Puls-zu- Puls-Zykluslänge mit einem Pulsdetektor (67) zur Mes sung eines mechanischen Pulsschlags; einer mit dem Pulsdetektor (67) in Verbindung stehende neunten Ein richtung (68, 70) zur Messung der gesamten Zykluslänge zwischen einer dritten vorbestimmten Anzahl aufeinander folgender Pulse, um eine dritte summierte Puls-zu-Puls- Zykluslänge zu erzeugen; einer mit dem Pulsdetektor (67) operativ in Verbindung stehende zehnten Einrichtung (72, 73, 74) zur verzögerten Messung der gesamten Zyklus länge zwischen einer vierten vorbestimmten Anzahl von aufeinanderfolgenden Pulsen, um eine vierte summierte Puls-zu-Puls-Zykluslänge zu erzeugen, wobei die vierte Anzahl aufeinanderfolgender Pulse größer als die dritte Anzahl aufeinanderfolgender Pulse ist; sowie einer Ver gleichseinrichtung (76) zur Erzeugung eines Puls-Frei gabe-Signals, wenn die unverzögerte Puls-Messung die verzögerte Messung übersteigt- und weiterhin gekenn zeichnet durch,
eine erste UND-Gattereinrichtung (64) zur Verknüpfung des ersten Signals und des Ausgangssignals
eine zweite UND-Gattereinrichtung (78) zur Verknüpfung des Ausgangs der ersten UND-Gattereinrichtung (64) mit dem Puls-Freigabe-Signal und eine dritte UND-Gatter einrichtung (92) zur Verknüpfung des Ausgangs der zwei ten UND-Gattereinrichtung (78) mit dem zweiten Signal.
4. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Einrichtung (14, 12, 26, 24, 25)
anhand des Herz-Depolaristations-Signals die Puls-zu-
Puls-Zykluslänge bestimmt.
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