DE3932949A1 - Elasthanfasern hoher dehnbarkeit und festigkeit und ein verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Elasthanfasern hoher dehnbarkeit und festigkeit und ein verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
hochdehnbarer Elasthanfasern (Spandexfasern) auf Basis
segmentierter Polyurethan(harnstoff)elastomerer mit
erhöhter Dehnbarkeit und trotzdem hohen Festigkeiten,
ausgewogenen elastischen Eigenschaften sowie ausgezeich
netem thermischen und hydrothermischen Verhalten, da
durch gekennzeichnet, daß man zu ihrer Herstellung als
Makrodiole höhermolekulare, Carbonat-verknüpfte, block
artig aufgebaute Polyester- oder Polyesterether-diole
mit Molekulargewichten von 3300 bis 7000, vorzugsweise
3500 bis 6500, mit Diisocyanaten wie 4,4′-Diphenylme
thandiisocyanat im molekularen Verhältnis 1 : 2,5 bis
1 : 4,5, vorzugsweise unter Verwendung von Katalysatoren
und in Lösungsmitteln umsetzt und diese NCO-Präpoly
mere mit NCO-Gehalten von 2,10 bis 4,0% NCO dann mittels
(cyclo)alipathischer Diamine, vorzugsweise Ethylendi
amin, sowie gegebenenfalls Monoamin-Kettenabbrechern,
zu Polyurethan(harnstoff)elastomeren in hochpolaren Lö
sungsmitteln kettenverlängert.
Weiterer Erfindungsgegenstand sind die nach dem Verfah
ren erhältlichen Elasthanfasern hoher Dehnbarkeit.
Unter Elasthanfasern (in USA: Spandexfasern) werden
Fäden verstanden, die zumindest 85 Gew.-% aus segmen
tierten Polyurethan(harnstoff)-elastomeren bestehen.
Derartige Elasthanfasern werden üblicherweise herge
stellt, indem zunächst ein langkettiges Diol (Makrodiol)
mit einem Diisocyanant endständig verkappt wird, so daß
man ein Makrodiisocyanat (NCO-Präpolymer) erhält. Das
NCO-Präpolymer wird dann in einem zweiten Schritt mit
einem Kettenverlängerer, welcher üblicherweise aus einem
Diamin besteht, zu einem hochmolekularen Polyurethan
harnstoff umgesetzt. Diese Polyurethanharnstoffe sind
so aufgebaut, daß das Makromolekül eine Segmentstruktur
aufweist, d. h. aus hochschmelzenden kristallinen und
niederschmelzenden amorphen Segmenten (Hartsegmente bzw.
Weichsegmente) besteht. Die Hartsegmente wirken dann
aufgrund ihrer Kristallinität und hohen Schmelzpunkte
als Fixpunkte des Netzwerks und sind damit maßgebend für
die Festigkeit der aus den Polymeren hergestellten Form
körper. Die Weichsegmente hingegen, deren Glastemperatur
unterhalb der Gebrauchstemperatur liegen muß, sind für
die Elastizität/Dehnbarkeit der Elastomeren maßgebend.
Üblicherweise werden zum Aufbau der Weichsegmente han
delsüblicher Elasthanfasern, Polyester- und Polyether
diole eingesetzt. Die Molekulargewichte dieser Poly
ester- oder Polyetherdiole liegen meist in der Größen
ordnung von etwa 2000, womit auch Fäden erzeugt werden können,
die üblicherweise Dehnbarkeiten zwischen 360 und 500%
besitzen.
Für besondere Anwendungszwecke, bei denen besonders hohe
Dehnbarkeiten erwünscht sind, werden Makrodiole einge
setzt, die höhere Molekulargewichte, z. B. bis ca. 4000
besitzen. Auch noch höhere Molekulargewichte sind teil
weise vorbeschrieben.
Nachteile bei diesen sogenannten Langzug-Elasthanen ist
jedoch, daß durch die Vergrößerung der weichen Segmente
die Festigkeiten der aus diesen Materialien erzeugten
Fasern deutlich absinken, so daß die Fasern nicht mehr
für alle textilen Einsatzzwecke tauglich sind und sich
auch viele der elastischen, thermischen und hydrother
mischen Eigenschaften negativ verändern.
Eine theoretische Möglichkeit, dieses Festigkeitsproblem
zu umgehen, besteht darin, den Hartsegmentanteil im
Polymer ebenfalls zu erhöhen. Dieser Methode sind jedoch
dadurch technische Grenzen gesetzt, daß bei einer Erhö
hung des molekularen Verhältnisses von Makrodiol zu Di
isocyanat von üblicherweise ca. 1 : 1,5 bis 1 : 1,9 auf über
1 : 2,5 es nach der Kettenverlängerung zu Mikrophasentren
nungen bzw. Kristallalisationsphänomenen durch ausfal
lende Oligoharnstoffe kommt. Derartige Elasthanlösungen
sind dann trübe und besitzen zum Teil eine extrem hohe
Viskosität oder verpasten in mehr oder minder kurzer
Zeit zu einem nicht mehr spinnfähigen Gel. Sie sind dann
im Spinnverfahren nicht mehr verarbeitbar.
Des weiteren wird durch die Erhöhug des Hartsegment
anteils auch die Bruchdehnung des Elasthanfadens wieder
herabgesetzt, wie z. B. in Text.-Praxis Int. 36 (1981)
Seite 842 beschrieben ist. Dieser Effekt ist natürlich
ganz und gar unerwünscht.
Die Verwendung von überschüssigen Diisocyanat bei der
Herstellung von Elasthanrohstoffen ist prinzipiell
bekannt; so wird z. B. in der DE-AS 11 83 196 beschrie
ben, daß man nach der Herstellung des NCO-Präpolymeren
(durch Reaktion von Diisocyanaten mit den Makrodiolen
im stöchiometrischen Verhältnis 2 : 1) weiteres über
schüssiges Diisocyanat dem Reaktionsgemisch hinzugefügt.
Die erfindungsgemäßen Elasthane unterscheiden sich von
den segmentierten Polyharnstoffen der DE-AS 11 83 196
unter anderem dadurch, daß die NCO-Präpolymersynthese
im OH/NCO-Molverhältnis 1 : <2,0 durch direkte Umsetzung
des überschüssigen Isocyanates mit dem Makrodiol er
folgt. Damit wird im erfindungsgemäßen Verfahren ver
mieden, daß sich Urethanbrückenglieder nicht oder in nur
sehr untergeordnetem Maße ausbilden können.
Um die technisch wertvollen hohen Dehnungen bei gleich
zeitig günstigen elastischen thermischen und hydrother
mischen Werten zu erhalten, werden erfindungsgemäß aus
gewählte langkettige Diole mit blockartigem Aufbau und
mit Carbonatverknüpfungsgliedern verwendet, wobei die
langkettigen Diole sehr hohe Molekulargewichte aufweisen
und durch gleichzeitige Umsetzung mit einer deutlich
über 1 : 2 (OH : NCO-Verhältnis) liegenden Diisocyanatmenge
eine Verknüpfung von höhermolekularen Diolen über
Urethangruppen praktisch ausgeschlossen ist. Dadurch
entfielen NH.CO.O-Gruppen, welche im wesentlichen die
Dehnbarkeit reduzieren, andererseits werden aber durch
die Carbonatgruppen Kristallisationstendenzen der
langkettigen Polyester oder Polyether so gestört, daß
eine Versteifung/Dehnungsbegrenzung durch Dehnungs
kristallisation in nicht so starkem Maße eintritt, wie
in Polyestern/Polyethern vergleichbaren Molekularge
wichts ohne die Carbonatverknüpfungen.
Segmentierte Elasthanrohstoffe sind z. B. auch in der
US 29 29 804 beschrieben, die jedoch - nachteilig für
das Dehnungsverhalten - über Urethangruppen vorverlän
gerte Weichsegmente besitzen.
Als Komponente der erfindungsgemäßen Polyurethan(harn
stoffe) werden somit langkettige Diole verwendet, die
keine Urethangruppen enthalten und die nicht auf Wasser
stoffbrückenbildung dieser Urethansegmente in ihrer
Extensibilität und Ver-/Entknäulungstendenz behindert
werden. Die gute Viskositätsbeständigkeit der erfin
dungsgemäßen Elasthanlösungen ist vermutlich wesentlich
mit auf diese Strukturmerkmale zurückzuführen. Durch die
spezifische Verknüpfung zweier Diolblöcke über Carbonat
gruppierungen wird aber auch die (unerwünschte) Kristalli
sationstendenz der Makrodiole deutlich vermindert.
Elasthanrohstoffe, die durch Kettenverlängerung mit
Hydrazin oder Hydrazinderivaten erhältlich sind, können
- bedingt durch das Syntheseverfahren, das z. B. in der
DE-AS 11 23 467 beschrieben ist - Semicarbazidhartseg
mente enthalten. Diese Produkte unterscheiden sich in
der Konstitution von Harnstoffsegmenten. Solche
Elasthane bieten bei der thermischen Verformung von
Textilien auf Basis von Polyamid/Elasthan große Nach
teile, d. h. zu tief liegende Erweichungstemperaturen
gegenüber den erfindungsgemäßen harnstoffhaltigen Pro
dukten, insbesondere gegenüber solchen auf Basis von
Ethylendiamin als (Haupt)Verlängerungsmittel.
Der Einsatz längerkettiger Polyesterdiole als Weich
segmente (z. B. Kondensationsprodukte aus Adipinsäure und
verschiedenen niedermolekularen Diolen wie Hexandiol-
1,6 (H), Butandiol-1,4 (B), Neopentylglykol (2,2-
Dimethylpropandiol-1,3) (N), oder Ethylenglykol mit
Molekulargewichten von 2000-8000 ist prinzipiell
bekannt. Sie zeigen jedoch Nachteile gegenüber den
erfindungsgemäßen, carbonatverknüpfenden blockartigen
Polyestern oder Polyesterethern. Für Polyurethane
allgemein werden auch spezielle längerkettige Polyester-
und Polyether-Polycarbonatdiole beschrieben. So wird in
der DE-OS 37 17 060 die Herstellung und Verwendung für
Polyurethankunststoffe von Polyethercarbonatdiolen mit
Molekulargewichten von 500-12 000 beschrieben, wobei die
Makrodiole aus Hexamethylengruppen und gegebenenfalls
bis zu 50 Mol.-% der Hexamethylengruppen aus Penta-,
Hepta-, Octa-, Nona- oder Decamethylengruppen bestehen,
die statistisch, alternierend oder blockweise durch
Ether- und Carbonatgruppen verknüpft sind.
In der US-PS 44 63 141 werden Polyether-Carbonat-Diole
der allgemeinen Strukturformel
mit
R = - (CH₂)₄ -
n = 7-45
m = 0-18
n = 7-45
m = 0-18
als Ausgangsstoffe für Polyurethane genannt.
In der DE-AS 16 94 080 wird ein Carbonatgruppen
verknüpfter 1,6-Hexandiol/Adipinsäure-Polyester zur Her
stellung vernetzter Polyurethane nach Schmelzgießver
fahren beschrieben. Derartige, weiterhin auch in der
DE-OS 37 17 060 und US 44 63 141 beschriebene, längerket
tige Makrodiole sind aufgrund ihrer hohen Kristalli
sationstendenz für den Einsatz als Weichsegment in
Elasthanfäden aber weniger geeignet. Des weiteren wird
in den US-Patentschriften 44 63 141 und 44 76 293 die
Herstellung und Verwendung von über Carbonatgruppen
verknüpften Polytetramethylenetherdiolen bzw. Copoly
etherdiolen auf der Basis für Polyurethanelastomer
fäden beansprucht, wobei der Copolyether aus mindestens
20 Gew.-% Tetramethylenethersequenzen und bis zu maximal
80 Gew.-% aus anderen Alkylenether-Sequenzen auf Basis
von Ethylenoxid oder Propylenoxid besteht. In Beispielen
werden Butandiol-kettenverlängerte Schmelzpolyurethane
beschrieben.
In der DE-OS 27 12 435 wird ein Verfahren zur Herstel
lung von über Carbonatgruppen verknüpften Polyesterdio
len mit Kohlensäurearylester-Endgruppen der allgemeinen
Formel
mit
Ar=substituierter oder unsubstituierter Arylrest
mit 6-18 C-Atomen
n = 2-20
n = 2-20
beschrieben.
Diese sind nicht Erfindungsgegenstand; das Verfahren
kann jedoch zur Herstellung von Zwischenstufen für die
Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Block-
Makrodiole benutzt werden.
Hochmolekulare Poly(ether)ester-Carbonate mit sehr
hohen Molekulargewichten über 20 000 werden in der
US-PS 41 92 940 und von Hardt et. al in Angew. Chem.,
94, 159 ff, (1982) offenbart.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich Elasthan
fäden mit besonderen Eigenschaften wie hohen Dehnbarkei
ten, verbesserten Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkei
ten, hohen Festigkeiten und verbesserten thermischen
Eigenschaften (z. B. Heat Distortion Temperature (HDT),
Heißreißzeiten oder Heißwasserspannungsabfall) sowie
verbesserter bleibender Dehnung im Vergleich zu normal
aufgebauten Elasthanen erzeugen lassen, wenn man NCO-
Präpolymere aus langkettigen, höhermolekularen Diolen
(Makrodiolen) spezieller Blockstruktur, wie nachfolgend
charakterisiert, mit Molekulargewichten von <3300-7000,
vorzugsweise 3500-6500, und Diisocyanaten (vor
zugsweise 4,4-Diphenylmethandiisocyanten) in hohen mo
laren Verhältnissen OH : NCO von 1 : <2,10, vorzugsweise
1 : 2,15-1 : 4,0, insbesondere 2,5-3,50, besonders bevorzugt
unter Verwendung von Lewis-Säuren oder Lewis-Basen-Kata
lysatoren in hochpolaren Lösungsmitteln wie Dimethyl
formamid oder bevorzugt Dimethylacetamid, umsetzt und
diese Lösungen nach an sich bekannten Verfahren ver
spinnt.
Völlig überraschend war, daß sich derart hergestellte
NCO-Präpolymere ohne Schwierigkeiten zu Polyurethan-
(harnstoffen) mit Diaminen in Lösung kettenverlängern
lassen, die über verlängerte Zeiträume im Vergleich zu
nicht-carbonatverknüpften Makrodiolen keine Phasensepa
rationen zeigen, Gelteilchen-frei sind und farblos blei
ben und so einer verbesserten Verspinnung zugänglich
sind und verbesserte Elastomerfädeneigenschaften erge
ben.
Vom Vorteil ist, daß durch bestimmte Abmischungen der
Blockdesmophene untereinander, aber auch gegebenenfalls
unter Zumischung von nicht-carbonatverknüpften Makro
diolen in Mengen bis 50 Gew.-%, bestimmte elastische, ther
mische und hydrothermische Eigenschaften des Elasthans
und ein günstiges Lösungsverhalten eingestellt werden,
ohne daß dabei die für eine Reihe von Anwendungszwecken
von Elasthanfäden erwünschten hohen Dehnungen und
Festigkeiten bei gleichzeitig günstigen sonstigen Eigen
schaften verloren gehen.
Völlig überraschend war auch, daß man durch Umsetzung
der erfindungsgemäß zu verwendenden carbonatverknüpften
blockartig aufgebauten Makrodiole mit Diisocyanante in
hohen Verhältnissen, entsprechend relativ hohen NCO-
Gehalten im NCO-Präpolymer bei Verwendung von Katalysa
toren nicht nur kurze Reaktionszeiten bei der NCO-Prä
polymerbildung erzielt, sondern überraschenderweise
gleichzeitig die Festigkeit und die Dehnung der so
hergestellten Elasthanfasern besonders erhöhen kann.
Besonders überraschend war dabei die Tatsache, daß nach
Kettenverlängerung mit Diaminen Elastomerlösungen mit
verbesserter Lagerstabilität erhalten werden, wenn ein
Katalysator verwendet wird. Weiterhin werden bei Mitver
wendung von Katalysatoren farblose und farblosbleibende
Elastomerlösungen erhalten.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Herstellung von Elasthanfäden hoher Dehnung und guter
thermischer und hydrothermischer Eigenschaften, durch
Umsetzung von Makrodiolen, überschüssige Mengen an
Diisocyanaten in Lösungsmitteln zu einem NCO-Präpolymer
und dessen Kettenverlängerern mit Diaminen in hochpola
ren Lösungsmitteln und Verspinnung der erhaltenen Lö
sung, gegebenenfalls unter Zusatz üblicher Additive,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Makrodiole, die im Mittel über 1 bis 4 Carbonat gruppen verknüpft, blockartig aus vorgebildeten, gleichen oder verschiedenen Polyesterdiolen oder aus Polyesterdiolen und Polyetherdiolen aufgebaut sind und Molekulargewichte von <3300 bis 7000, vorzugsweise 3500 bis 6500 und insbesondere 3500 bis 6000 und Schmelzpunkte unter 50°C, vorzugs weise unter 45°C aufweisen,
- b) mit organischen Diisocyanaten vorzugsweise aroma tischen, symmetrisch aufgebauten Diisocyanaten, insbesondere 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat,
- c) in organischen, inerten Lösungsmitteln, vorzugs weise Dimethylformamid und Dimethylacetamid,
- d) und unter Zusatz von 0 bis 0,15 Gew.-%, bezogen auf das Makrodiol a), Katalysatoren für die OH/NCO- Reaktion, vorzugsweise 0,002 bis 0,15 Gew.-% an Katalysatoren, insbesondere 0,005 bis 0,10 Gew.-% an zinnorganischen Katalysatoren,
in solchen OH/NCO-Verhältnissen von 1 : <2,10 bis 1 : 4,5,
bevorzugt 1 : 2,15 bis 1 : 4,0 und insbesondere 1 : 2,5 bis
1 : 3,5 umgesetzt werden, daß ein NCO-Präpolymer mit einem
NCO-Gehalt von <2,10 bis 4% NCO (bezogen auf Feststoff
gehalt), vorzugsweise 2,15 bis 3,5% NCO im NCO-Präpoly
mer-Feststoff, erhalten wird, und
- e) dieses NCO-Präpolymer in einer nachfolgenden Stufe in hochpolaren Lösungsmitteln mittels (cyclo)ali phatischen Diaminen, vorzugsweise Ethylendiamin als Hauptkomponente, gegebenenfalls unter Zusatz von Kettenabbrechern, zur viskosen Polyurethan(harn stoff)-Elastomerspinnlösung umgesetzt wird und diese anschließend, vorzugsweise im Trockenspinn prozeß, versponnnen wird.
Die erfindungsgemäßen, carbonatverknüpften, blockartig
aufgebauten Makrodiole a) besitzen dabei vorzugsweise
die Blockstrukturen der Typen W bis Z
mit
A₁, A₂, A₃ Reste eines vorgebildeten Polyesterdiols aus
Dicarbonsäuren und niedermolekularen Diolen, mit
Molekulargewichten von jeweils 800 bis 3500,
vorzugsweise 1000 bis 3330, wobei A₁=A₂=A₃,
A₁=A₂≠A₃ und A₁=A₃≠A₂ sein kann,
B Rest eines Polyetherdiols auf Basis Polyoxytetra methylendiolen oder seiner Copolyether, mit Molku largewichten von 800 bis 3000 und
x 1, 2, 3 oder 4 ist, aber so gewählt ist, daß im Mittel nicht mehr als 4 Carbonatgruppen, vorzugs weise <3 Carbonatgruppen im Makrodiol a) enthalten sind.
B Rest eines Polyetherdiols auf Basis Polyoxytetra methylendiolen oder seiner Copolyether, mit Molku largewichten von 800 bis 3000 und
x 1, 2, 3 oder 4 ist, aber so gewählt ist, daß im Mittel nicht mehr als 4 Carbonatgruppen, vorzugs weise <3 Carbonatgruppen im Makrodiol a) enthalten sind.
Gegenstand der Erfindung sind auch Elasthanfäden erhöh
ter Dehnung, guter thermischer und hydrothermischer
Eigenschaften, welche nach dem beanspruchten Verfahren,
bevorzugt nach einem Trockenspinnprozeß, erhalten
werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten carbonatverknüpften
Polyester/Ether-Blockdiolen werden wie folgt
hergestellt:
Das Syntheseprinzip von Blockdesmophenen aus Polyester
diolen der Strukturformeln W, X, (s. vorliegende Formel
schemata) wird in Beispiel 1a, b) beschrieben.
Das Syntheseprinzip eines Blockdesmophens aus verschie
denen Blöcken, nämlich Polyester- und Polyesterdiol
blöcken der Strukturformeln Y, Z (s. vorliegende Formel
schemata) wird in Beispiel 1c) und 1d) beschrieben.
Zur Carbonatverlängerung sind Polyesterdiole mit Moleku
largewichten von 800 bis 3500, vorzugsweise 1000 bis
3300, aus z. B. Dicarbonsäuren/Diol/Polyestern geeignet.
Auch Valero- oder Caprolactonpolyester oder Mischpoly
ester auf Basis ε-Caprolacton, Methylcaprolacton bzw.
Methylvalerolacton sind geeignet. Unter den Dicarbon
säurepolyestern sind insbesondere solche geeignet, die
mehrere Alkohole, wie auch gegebenenfalls mehrere Car
bonsäuren enthalten können. Besonders geeignet sind
Mischpolyester, aus Adipinsäure und/oder Sebacinsäure
mit 2 bis 4 verschiedenen, vorzugsweise längerkettigen
(C₄)-Diolen. Besonders geeignete Diole sind Hexan-1,6-
diol, Butan-1,4-diol und Neopentylglykol.
Die zur Carbonatverlängerung eingesetzten Polyether
haben Molekulargewichte von 800 bis 3000, vorzugsweise
1000 bis 2500, insbesondere 1000 bis 2000. Polyether
auf Basis von Tetrahydrofuran (Oxytetramethylensegmente
aufweisende Diole) sind bevorzugt. Es können auch Co
polyether verwendet werden, welche neben Oxytetramethy
lengruppen Oxyethylen- oder Oxypropylengruppen besit
zen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethan(harn
stoffe) erfolgt nach dem sogenannten NCO-Präpolymerver
fahren in zwei Stufen. Hierzu wird zunächst das Makro
diol in Lösung oder in der Schmelze mit dem Diisocyanat
zu einem NCO-Präpolymeren umgesetzt. Die Synthese der
NCO-Präpolymeren in Lösungsmitteln, insbesondere in
hochpolaren Lösungsmitteln wie Dimethylformamid oder
bevorzugt Dimethylacetamid, wie sie anschließend auch
in der Kettenverlängerungsreaktion eingesetzt werden,
ist eine bevorzugte Ausführungsform. Als Lösungsmittel
eignen sich auch die polaren Lösungsmittel Dimethyl
sulfoxid, N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imid
azolidinon oder N-Methylcaprolactam. Vorzugsweise werden
Dimethylformamid und/oder Dimethylacetamid verwendet.
Besonders günstig ist die NCO-Präpolymersynthese in
Gegenwart von Katalysatoren durchzuführen. Geeignete
Katalysatoren sind Lewis-Katalysatoren wie Orga
nozinncarboxylate, -halogenide, anorganische Salze, anor
ganischer Säuren, Einschubkatalysatoren wie Organozinn
alkoholate, α,β-dicarbonylverbindungen, -oxide, -mercap
tide, -sulfide, Organoaminzinnverbindungen, -phosphin
zinnverbindungen, sowie Lewis-Basen-Katalysatoren, wie
tertiäre Amine, Phosphine, Pyridine. Vorzugsweise werden
Dibutylzinndilaurat (Desmorapid® Z) oder Diazobicyclo
octan (DABCO®) eingesetzt. Wirksame Katalysatoren sind
auch alkalisch wirkende Salze, z. B. NaOH oder Natrium
phenolat, wie es zur Carbonat-Umesterung eingesetzt
wird Verbleibt der Katalysator im Blockdiol, so sind
solche Makrodiole sehr reaktiv, auch ohne den Zusatz von
weiteren Katalysatoren.
Bei der Synthese der erfindungsgemäßen Elasthane werden
die üblichen aromatischen Diisocyanate gegebenenfalls
in Abmischung mit geringen Anteilen von aliphatischen
Diisocyanaten, verwendet. Besonders brauchbare Ergebnisse
werden mit den nachstehenden Diisocyanaten erhalten:
mit 2,4-Toluylendiisocyanat sowie entsprechenden Isome rengemischen, insbesondere aber mit 4,4′-Diphenylmethan diisocyanat bzw. entsprechenden Isomerengemischen mit untergeordneten Mengen an 2,4′- und/oder 2,2′-Isomeren.
mit 2,4-Toluylendiisocyanat sowie entsprechenden Isome rengemischen, insbesondere aber mit 4,4′-Diphenylmethan diisocyanat bzw. entsprechenden Isomerengemischen mit untergeordneten Mengen an 2,4′- und/oder 2,2′-Isomeren.
Selbstverständlich ist es möglich, Mischungen von aroma
tischen Diisocyanaten zu verwenden. Als Mischungskompo
nenten sind weiterhin beispielsweise (cyclo)aliphatische
Diisocyanate wie Hexamethylendiisocyanat, Isophorondi
isocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat oder trans-1,4-
Cyclohexandiisocyanat geeignet.
Die Konzentration der ausgewählten Katalysatoren liegt
bevorzugt im Bereich von 0,15 bis 0,002 Gew.-%, beson
ders bevorzugt zwischen 0,10 und 0,005 Gew.-%, bezogen
auf die Menge des eingesetzten Makrodiols a). Die Reak
tionstemperatur bei der erfindungsgemäßen Präpolymer
synthese sollte 100°C nicht überschreiten und liegt be
vorzugt zwischen 50 und 80°C. Als besonders vorteilhaft
hat es sich erwiesen, die Reaktionszeit möglichst kurz
zu wählen, sie liegt üblicherweise zwischen 40 und 70 Minuten
für die Herstellung des NCO-Präpolymers in der
Schmelze und zwischen 40 und 90 Minuten bei der Her
stellung des NCO-Präpolymers in Lösung. Wird die Her
stellung des NCO-Präpolymers in Lösung durchgeführt, so
liegt die Konzentration des NCO-Präpolymer-Farbstoffs
vorzugsweise zwischen 50 und 90%, besonders bevorzugt
zwischen 60 und 80%. Die Mitverwendung der Kataly
satoren verkürzt nicht nur - erwartungsgemäß - die Reak
tionszeit, sondern ergibt überraschenderweise eine ver
besserte Lagerstabilität der Lösungen gegen Verpasten.
Es ist jedoch zweckmäßig, die Katalysatorkonzentration
stark zu begrenzen, da bei zu hoher Katalysatorkonzen
tration bei hohen Temperaturen ein beschleunigter Poly
merabbau erfolgen kann (z. B. unter den Bedingungen der
Heat Distortion Temperatur-Messungen bei hohen Tempe
raturen).
In der zweiten Stufe der Polyurethan(harnstoff)-Synthese
werden die gewünschten Harnstoffgruppen durch Diamin-
Kettenverlängerungsreaktion mit den NCO-Präpolymeren
hergestellt. Die in der Präpolymerstufe synthetisierten
Makrodiisocyanate werden hierzu in Lösung mit (cyclo)-
aliphatischen Diaminen e) umgesetzt. Die nachstehenden
Diamine sind beispielsweise gut geeignet: Ethylendiamin,
1,2-Propylendiamin, Tetramethylendiamin, 1,3-Diamino
cyclohexan, Piperazin, N-Methyl-ethylendiamin oder Ge
mische dieser Diamine. Bevorzugt wird Ethylendiamin als
überwiegendes Kettenverlängerungsmittel, gegebenenfalls
in Abmischung mit bis zu 30% pro Diaminen der obenge
nannten Art eingesetzt.
Die Kettenverlängerungsreaktion erfolgt bevorzugt unter
Verwendung hochpolarer Lösungsmittel, wie Dimethylsulf
oxid, N-Methylpyrrolidon, vorzugsweise jedoch Dimethyl
formamid oder insbesondere Dimethylacetamid, und bevor
zugt in Gegenwart von CO₂ (suspendierte Diamin/Kohlen
säuresalze in den Lösungsmitteln). Durch Mitverwendung
einer geringen Menge an Monoaminen oder auch an Monoiso
cyanaten während der Kettenverlängerung kann das ge
wünschte Molekulargewicht begrenzend eingestellt werden.
Bekannte Kettenabbrecher sind z. B. Diethylamin, Dibutyl
amin, ferner N-Dialkylaminoalkylen-Amine oder asymme
trisches Dimethylhydrazin. Eine besonders viskositäts
stabilisierende Wirkung weisen ausgewählte cycloali
phatische oder heterocyclische Verbindungen auf, z. B.
3-Methylcyclohexylamin, das 3,3,5-Trimethyl-1-azacyclo
heptan (TMD-Imin), 1-Amino-3,3,5-trimethyl-cyclohexan,
das N-Cyclohexyl-N-methylamin oder Dicyclohexylamin
(vgl. die gleichzeitig eingereichte Le A 26 864/deutsche
Patentanmeldung P 39 32 948.8). Diese Abbrecher werden
in Mengen bis maximal 5 Mol.-% der insgesamt vorhandenen
NCO-Gruppen eingesetzt, wobei ihre Mengen durch die
gewünschte Endviskosität begrenzt sind. Die in der
gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung Le A 26 864
beanspruchten Verbindungen sind auch bei den carbonat
verknüpften Blockdiol enthaltenden Elastanen von auf
fällig viskositätsstabilisierender Wirkung. Auch ein
Einbau von heterocyclischen Verbindungen wie 4-Amino-
2,2,6,6-tetramethyl-piperidin ergibt viskositätsstabi
lere, besonders aber verfärbungsstabile Lösungen. Die
Kettenabbrecher können auch als Isocyanatderivate der
genannten primären Amine eingesetzt werden, z. B. als 3-
Methylcyclohexylisocyanat.
Die für den bevorzugten Trockenspinnprozeß notwendige
Viskosität der Elastomerlösungen liegt allgemein im
Bereich von 30 bis 500 Pa · s bei 20°C, wobei die Kon
zentration der Elastomerspinnlösung üblicherweise zwi
schen 18 und 40 Gew.-%, vorzugsweise 22 bis 38 Gew.-%,
beträgt. Im Trockenspinnprozeß können die Lösungen mit
Viskositäten von mindestens 30 Pa · s (bei 20°C) durch
Düsen in einen auf etwa 150 bis 250°C beheizten, etwa
4 bis 10 m langen Schacht, in den auf etwa 150°C bis
350°C beheizte Luft, inerte Gase wie Stickstoff oder
auch überhitzter Wasserdampf (vgl. die eigenen nicht
vorveröffentlichten Patentanmeldungen Le 26 748/P
39 12 510.6) eingeblasen wird, versponnen werden. Diese
Spinnverfahren benutzen im allgemeinen weniger viskose
Lösungen, sind aber weniger bevorzugte Spinnverfahren.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Elasthanfasern können die für verschiedene Zwecke die
nenden, üblichen Additive in üblichen Mengen enthalten.
Genannt seien beispielsweise Antioxidantien, Licht
schutzmittel, Schönungsfarbstoffe, Pigmente, Färbeaddi
tive, Antistatika, Fließverbesserer, abhäsiv wirksame
Zusätze wie Magnesium-, Calcium-, Lithium-, Zink-
und/oder Aluminiumstearate oder Zinoxide, Magnesium/
Zinkmischoxide oder Calciumoxide, für Stabilisierung von
Polyether- und Polyesterelasthanen gegen Chlorabbau.
1a) Zweiblockpolyester HO<200HN<-OCOO-<200HN<OH | |
Polyesterdiol 200 HN (auf Basis Adipinsäure/Hexandiol-1,6/Neopentylglykol [Verhältnis der Diole 65 : 35] Molekulargewicht 2000) | |
1993 g (1 Stunde bei 100°C im Hochvakuum entwässert) | |
Diphenylcarbonat | 107 g |
Ionol (Stabilisator) | 0,3 g |
Natriumphenolat (Katalysator) | 0,12 g |
Die Ausgangsverbindungen werden unter Stickstoff
bei 150°C 1,5 Stunden aufgeschmolzen und vermischt.
Anschließend wird auf 130°C abgekühlt, Hochvakuum
angelegt und jeweils 30 Minuten bei 130°C, 140°C,
150°C, 160°C, 170°C und 105 Minuten bei 180°C im
Hochvakuum aufgereinigt.
Ausbeute:|1,776 g | |
abdestilliertes Phenol: | 95 g |
OH-Zahl: | 26,6/26,7 |
Säurezahl: | <0,1 |
Molekulargewicht: | 4200 g/Mol (nach OH-Endgruppenanalyse) |
PES 200HN wird bei 120°C im Hochvakuum 1 Stunde
entwässert (Kühlfalle, Trockeneis), mit N₂ belüf
tet, bei 100°C Diphenylcarbonat, Na-Phenolat und
Ionol zugesetzt. Bei 150°C Innentemperatur wird 1,5
Stunden unter N₂ gerührt, auf 110°C abgekühlt,
Hochvakuum angelegt, auf 120 bis 140°C aufgeheizt
und solange destilliert, bis kein Phenol mehr vor
handen ist. Danach mit N₂ belüften. Abdestillierte
Menge: 268 g (überwiegend Phenol).
Zu Ansatz I (Polyester-bis-phenylcarbonat) wird bei
100°C Ansatz II hinzugegeben und 1,5 Stunden bei
150°C unter N₂ gerührt und auf 100°C abgekühlt. Nun
wird Hochvakuum angelegt und anschließend 30 Minu
ten bei 130°C, 30 Minuten bei 140°C, 30 Minuten bei
150°C, 30 Minuten bei 160°C, 30 Minuten bei 170°C,
105 Minuten bei 180°C destilliert bis kein Phenol
mehr entweicht.
Mit N₂ belüften, auf 100°C abkühlen lassen, mit
Toluolsulfonsäure (Ansatz III) versetzen, 15 Minu
ten verrühren und Produkt warm abfüllen.
Abdestillierte Menge:|277,6 g | |
Ausbeute: | 8860 g |
Das Produkt (Sumpf) wird über einen Dünnschichtver
dampfer aufgereinigt.
OH-Zahl: | |
19,5 | |
Säurezahl: | 0,4 |
Molekulargewicht: | 5758 g/Mol |
1c) Dreiblock-Ester/Ether/Ester | |
HO<200HN<-OCOO-<T.1000<-OCOO-<200HN<OH | |
Stufe I) (Bisphenylcarbonat-Zwischenstufe) | |
Terathane® 1000 (T.1000) (Polyetherdiol auf Basis Tetramethylenoxid mit Molekulargewicht 1000)|6750 g | |
Diphenylcarbonat | 2889 g |
Na-Phenolat | 3,24 g |
Ionol | 2,07 g |
Terathane® 1000 wird 1 Stunde bei 120°C im Hochva
kuum [0,21-0,35 mbar] entwässert. Anschließend wird
mit N₂ belüftet und bei 100°C Diphenylcarbonat, Na-
Phenolat und Ionol zugesetzt. Nach 1,5stündigem
Rühren bei 150°C wird auf 110°C abgekühlt, Hochva
kuum angelegt und 6 Stunden bei 110°C bis 140°C
Phenol abdestilliert.
Abdestillierte Menge: 1302 g.
Abdestillierte Menge: 1302 g.
Stufe II) Umsetzung des Polyether-bisphenylcarbonats mit weiterem (Ester)-Makrodiol | |
Polyesterdiol 200HN|26 406 g | |
Na-Phenolat | 1,62 g |
Ionol | 4,05 g |
Zu dem Endprodukt aus Ansatz I gibt man 26 406 g
entwässertes Polyesterdiol 200HN, Na-Phenolat und
Ionol. 1,5 Stunden wird bei 150°C unter N₂ gerührt,
anschließend auf 100°C abgekühlt und Hochvakuum
angelegt. Jeweils 30 Minuten wird bei 130°C, 140°C,
150°C, 160°C, 170°C und 105 Minuten bei 180°C
Phenol abdestilliert. Abdestillierte Menge:
1221 g. Es wird auf 100°C abgekühlt und mit p-
Toluol-Sulfonsäure (7,65 g) abgestoppt.
Das Rohprodukt wird über den Dünnschichter bei
180°C im Hochvakuum (ca. 0,15 mbar) aufgereinigt.
OH-Zahl: | |
22,1 | |
Säurezahl: | <0,1 |
Molekulargewicht: | 5068 g/Mol |
1d) Dreiblock-Ester/Ether/Ester-Diol | |
HO<200HN<-OCOO-<T.2000<-OCOO-<200HN<OH | |
Stufe I) | |
Terathane® 2000 (T.2000) (Polyetherdiol auf Basis von Polytetramethylenoxid mit Molekulargewicht 2000)|1033 g | |
Diphenylcarbonat | 214 g |
Na-Phenolat | 0,24 g |
Ionol | 0,15 g |
Terathane® 2000 wird 1 Stunde bei 120°C im Hochva
kuum entwässert. Anschließend wird mit N₂ belüftet
und bei 100°C Diphenylcarbonat, Na-Phenolat und
Ionol zugesetzt. Nach 1,5stündigem Rühren bei
150°C wird auf 110°C abgekühlt, Hochvakuum angelegt
und 45 Minuten bei 130°C Phenol abdestilliert.
Abdestillierte Menge: 98 g.
Abdestillierte Menge: 98 g.
Stufe II) | |
Polyester 200HN|1995 g | |
Na-Phenolat | 0,12 g |
Ionol | 0,3 g |
Zu dem Endprodukt aus Ansatz I gibt man Ansatz II.
1,5 Stunden wird bei 150°C unter N₂ gerührt, an
schließend auf 100°C abgekühlt und Hochvakuum angelegt. Jeweils 30 Minuten wird bei 130°C, 140°C,
150°C, 160°C, 170°C und 105 Minuten bei 180°C
Phenol abdestilliert. Abdestillierte Menge: 109 g.
Es wird auf 100°C abgekühlt und mit 0,57 g Toluol-
Sulfonsäure nach Belüften mit N₂ abgestoppt.
Das Rohprodukt wird über den Dünnschichter bei
180°C im Hochvakuum (ca. 0,15 mbar) aufgereinigt.
OH-Zahl:|18,4/18,7 | |
Säurezahl: | <0,1 |
Molekulargewicht: | 6038 g/Mol |
500 g des Blockdesmophens HO<200HN<-OCOO-<T.1000<-OCOO-
<200HN<OH mit Molekulargewicht 5068 g/Mol (Synthese
siehe Beispiel 1c)) wurden mit 315,9 g Dimethylacetamid
(DMAc) und 61,6 g Diphenylmethan-4,4′-Diisocyanat (MDI)
versetzt (Molverhältnis OH/NCO=1 : 2,5). Anschließend
wurde unter Rühren ca. 130 Minuten auf 50°C erwärmt bis
der NCO-Gehalt des Präpolymeren 2,08% betrug.
Eine Mischung aus 7,2 g Ethylendiamin (EDA) und 1361 g
DMAc wurde hergestellt und mit 15 g CO₂ versetzt. Zu
dieser Carbamat-Suspension wurden unter Rühren 700 g der
Präpolymerlösung innerhalb von 15 Minuten zugesetzt. Man
erhält eine homogene klare Elastomerlösung mit einem
Feststoffgehalt von 23%, einer Lösungsviskosität von
48,3 Pa · s (25°C) und einer inhärenten Viskosität von
1,17 dl/g.
Zu der viskosen Polymerlösung wurden, bezogen auf
Polyurethan-Feststoff, 0,3 Gew.-% Mg-Stearat, 1 Gew.-%
Cyanox® 1790, 0,5 Gew.-% Tinuvin® 622, 0,5 Gew.-% des
Polyethersiloxans Silwet® L7607 (Union Carbide Corp.,
USA), zugesetzt. Diese Polymerlösung wurde nach dem
Trockenspinnverfahren versponnen.
So wie im Beispiel 2 die Polymermethan(harnstoff)-
Herstellung beschrieben ist, wurde auch in den
Beispielen 3 bis 15 verfahren. Der Übersicht wegen
wurden deren Herstellungsansätze in Tabelle 1 zusam
mengefaßt.
Die in den Beispielen erwähnten Meßgrößen wurden wie
folgt bestimmt: Die inhärente Viskosität der Elasto
meren wurde in verdünnter Lösung der Konzentration c)
von 0,5 g/100 ml Dimethylacetamid bei 30°C durch Bestim
mung der relativen Viskosität ηr gegenüber dem reinen
Lösungsmittel bestimmt und nach der Formel
umgerechnet.
Die Feinheitsfestigkeit wurde in Anlehnung an DIN 53 815
bestimmt (cN/dtex).
Die Höchstzugkraftdehnung, in % erfolgte ebenfalls nach
DIN 53 815.
Der Modul bei 100% bzw. 300% erstmaliger Dehnung wurde
bei einer Dehnungsgeschwindigkeit von 4×10-3 Meter pro
Sekunde in cN/dtex bestimmt.
Die Restdehnung wurde nach fünfmaliger Ausdehnung auf
300% und nach einer Erholungszeit von 60 Sekunden
bestimmt.
Die Messung von Heat Distortion Temperatur (HDT), Heiß
reißzeit (HRZ) und Heißwasserspannungsabfall (HWSA) er
folgt nach Methoden, die in Chemiefasern/Textilindu
strie, Januar 1978, Heft 1/78, 28./80. Jahrgang auf
Seite 44-49 beschrieben sind. Entsprechende Angaben
finden sich auch in DE-OS 25 42 500 (1975).
Zu den viskosen Polymerlösungen der Beispiele 3-15 wur
den die gleichen Additive, wie sie im Beispiel 2 aus
führlich beschrieben sind, in gleichen Konzentrationen
zugesetzt. Alle Polymerlösungen wurden nach dem Trocken
spinnverfahren versponnen. Die textilen Daten der daraus
erhaltenen Elasthanfäden sind in Tabelle 2 zusammenge
faßt.
Aus Tabelle 2 werden die hervorragenden Eigenschaften
der erfindungsgemäß eingesetzten Blockdesmophene deut
lich, wobei Dehnungen bis über 700% erreicht werden.
Auch werden Bruchfestigkeiten erzielt, die höher sind,
als die eines gängigen Elasthans (Beispiel 13, Ver
gleich). (Die Messung der Bruchdehnung erfolgte dabei
unter Kompensation des Schusses der Fäden aus der
Klammer bei hohen Kräften).
So konnten auch hervorragende Thermostabilitäten (HDT
bis zu 190°C!, HRZ bis zu 165 sec!) durch das erfin
dungsgemäße Verfahren erzielt werden, wobei trotz des
hohen Hartsegmentanteils die Restdehnungen unter 20%
bleiben und günstiger sind als bei dem Einsatz ver
gleichbarer Makrodiolen ohne den erfindungsgemäß
charakterisierten Blockaufbau.
Deutlich wird aber auch der besondere Vorteil des er
findungsgemäßen Präpolymerverfahrens (möglichst kurze
Reaktionszeiten, mit Katalysator, hoher MDI-Gehalt). So
nehmen trotz der hohen MDI-Menge sowohl die Bruchfestig
keit (FF-ist), Moduli (R100, R300) als auch die Bruch
dehnung (HZKD) in unerwarteter Weise gleichzeitig zu.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Herstellung
ist, daß die Lösungen farblos bleiben. Setzt man die
hohen MDI-Mengen ohne Katalysator um, tritt eine
schnelle Vergilbung der Lösung ein.
Alle nach dem erfindungsgemäßen Präpolymerverfahren her
gestellten Elasthanlösungen waren 2-5 Tage länger sta
bil als ohne Katalysator hergestellte Elasthanlösungen.
Die Elasthanlösungen, die ohne Katalysator hergestellt
wurden, verpasteten bei hohen MDI-Gehalten einen Tag
nach ihrer Herstellung.
In den Beispielen 14 und 15 ist zum Vergleich ein höher
molekulares Polyesterdiol mit Molekulargewicht 3300
eingesetzt worden. Im Beispiel 14 wurde der Polyester
unter allgemein üblichen Bedingungen ohne Katalysator
mit einem OH : NCO-Verhältnis von 1 : 1,85 eingesetzt.
Im Beispiel 15 wurde das erfindungsgemäße Präpolymerver
fahren, Katalysator, hoher MDI-Gehalt, angewendet. Deut
lich wird, daß zwar die HZKD, die Festigkeit und die
Moduli gegenüber dem Beispiel 14 zunehmen, der hohe
MDI-Gehalt verursacht jedoch eine hohe Restdehnung von
24%. Außerdem wird bei Einsatz dieses Polyesterdiols
mit MG 3300 bereits die Urethanrückspaltung, verursacht
durch den Katalysator, deutlich. Das bedeutet, daß das
erfindungsgemäße Präpolymerverfahren erst sinnvoll für
ein Makrodiol mit einem Molekulargewicht größer als
3300 anwendbar ist.
Aus Tabelle 3 wird ebenfalls ein besonderer Vorteil der
nach dem erfindungsgemäßen Präpolymerverfahren herge
stellten Elasthane gegenüber im Handel befindlichen
Langzugtypen (Beispiel 16) deutlich. Die erfindungs-
gemäßen Elasthane zeigen nämlich ein verbessertes Ver
halten in dem Heißwasserspannungsabfall.
Zwei Schlingen des zu messenden Fadens mit 100 mm Ein
spannlänge (Vorspanngewicht, 0,0009 cN/dtex) werden bei
Normalklima um 100% gedehnt. Die sich nach 2 Minuten
ergebende Fadenspannung (cN/dtex) wird gemessen (Wert
in Tabelle 3). Der auf 100% gedehnt gehaltene
Faden wird anschließend in Wasser von 95°C getaucht.
Die sich ergebende Spannung nach 3 Minuten wird bestimmt
(Wert in Tabelle 3). Danach wird der Faden aus dem
Wasserbad genommen und 2 Minuten bei Raumtemperatur be
lassen. Der in die Einspannklemme gespannte Faden wird
nun bis zur Spannungslosigkeit entlastet. Die verblei
bende Restdehnung wird bestimmt (Wert in Tabelle 3).
Das Elasthan ist umso besser, je höher der Wert und
und umso niedriger der Wert ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Elasthanfäden hoher
Dehnung und guter thermischer und hydrothermischer
Eigenschaften, durch Umsetzung von Makrodiolen,
überschüssigen Mengen an Diisocyanaten in Lö
sungsmitteln zu einem NCO-Präpolymer und dessen
Kettenverlängerern mit Diaminen in hochpolaren
Lösungsmitteln und Verspinnung der erhaltenen Lö
sung, gegebenenfalls unter Zusatz üblicher Addi
tive, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Makrodiole, die im Mittel über 1 bis 4 Car bonatgruppen verknüpft, blockartig aus vor gebildeten, gleichen oder verschiedenen Poly esterdiolen oder aus Polyesterdiolen und Poly etherdiolen aufgebaut sind und Molekularge wichte von <3300 bis 7000, vorzgusweise 3500 bis 6500 und insbesondere 3500 bis 6000 und Schmelzpunkte unter 50°C, vorzugs weise unter 45°C aufweisen,
- b) mit organischen Diisocyanaten, vorzugsweise aromatischen, symmetrisch aufgebauten Diiso cyanaten, insbesondere 4,4′-Diphenylmethan diisocyanat,
- c) in organischen, inerten Lösungsmitteln, vor zugsweise Dimethylformamid und Dimethylacet amid,
- d) und unter Zusatz von 0 bis 0,15 Gew.-%, bezo gen auf das Makrodiol a), an Katalysatoren für die OH/NCO-Reaktion, vorzugsweise 0,002 bis 0,15 Gew.-% an Katalysatoren, insbesondere 0,005 bis 0,10 Gew.-% an zinnorganischen Kata lysatoren,
in solchen OH/NCO-Verhältnissen von 1 : <2,10 bis
1 : 4,5, bevorzugt 1 : 2,15 bis 1 : 4,0 und insbesondere
1 : 2,5 bis 1 : 3,5 umgesetzt werden, daß ein NCO-
Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von <2,10 bis 4%
NCO (bezogen auf Feststoffgehalt), vorzugsweise
2,15 bis 3,5% NCO im NCO-Präpolymer-Feststoff,
erhalten wird, und
- e) dieses NCO-Präpolymer in einer nachfolgenden Stufe in hochpolaren Lösungsmitteln mittels (cyclo)aliphatischen Diaminen, vorzugsweise Ethylendiamin als Hauptkomponente, gegebenen falls unter Zusatz von Kettenabbrechern, zur viskosen Polyurethan(harnstoff)-Elastomer spinnlösung umgesetzt wird und diese an schließend, vorzugsweise im Trockenspinn prozeß versponnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die carbonatverknüpften, blockartig aufgebauten
Makrodiole a) die Blockstrukturen der Typen W bis
Z besitzen,
wobei
A₁, A₂, A₃ Reste eines vorgebildeten Polyesterdiols aus Dicarbonsäuren und niedermolekularen Dio len, mit Molekulargewichten von jeweils 800 bis 3500, vorzugsweise 1000 bis 3330, wobei A₁=A₂=A₃, A₁=A₂≠A₃ und A₁=A₃≠A₂ sein können,
B Reste eines Polyetherdiols auf Basis Poly oxytetramethylendiolen oder seiner Copoly ether, mit Molekulargewichten von 800 bis 3000 sind und
x 1, 2, 3 oder 4 ist, aber so gewählt ist, daß im Mittel nicht mehr als 4 Carbonatgruppen, vorzugs weise <3 Carbonatgruppen im Makrodiol a) enthal ten.
A₁, A₂, A₃ Reste eines vorgebildeten Polyesterdiols aus Dicarbonsäuren und niedermolekularen Dio len, mit Molekulargewichten von jeweils 800 bis 3500, vorzugsweise 1000 bis 3330, wobei A₁=A₂=A₃, A₁=A₂≠A₃ und A₁=A₃≠A₂ sein können,
B Reste eines Polyetherdiols auf Basis Poly oxytetramethylendiolen oder seiner Copoly ether, mit Molekulargewichten von 800 bis 3000 sind und
x 1, 2, 3 oder 4 ist, aber so gewählt ist, daß im Mittel nicht mehr als 4 Carbonatgruppen, vorzugs weise <3 Carbonatgruppen im Makrodiol a) enthal ten.
3. Elasthanfäden erhöhter, guter thermischer und
hydrothermischer Eigenschaften, welche nach dem
Verfahren laut Ansprüchen 1 und 2 bevorzugt nach
einem Trockenspinnprozeß, erhalten werden.
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