DE4015238C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlußleiste für die Fernmeldetechnik gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine Anschlußleiste der gattungsgemäßen Art ist aus der DE 27 08 175 A1 vorbekannt. Hierbei handelt es sich um einen elek­ trischen Verbinder für Flachbandkabel, der als Steckbuchse mit dem Flachbandkabel verbunden wird und anschließend auf die in eine Leiterplatte fest eingesetzten, als Kontaktstifte aus­ gebildeten Kontaktelemente aufgesteckt wird, wobei die Gabelkontakte der Anschlußelemente auf die Kontaktstifte beweglich aufgerastet werden. Nachteilig hierbei ist, daß bei einer Beaufschlagung der Anschlußelemente Reibungskräfte zwischen diesen und den Kontaktelementen auftreten, wenn die Anschlußelemente gedrückt oder an diesen gezogen wird. Diese Reibungskräfte können Kräfte auf die in die Leiterplatte eingelöteten Kontaktelemente übertragen, wodurch die Lötstelle oder die Leiterplatte selbst bzw. deren Leiterbahnen in der Nähe der Lötstelle beschädigt werden können. Die Folge sind Kontakt­ unterbrechungen durch Haarrisse und durch gegebenenfalls erfolgende Zerstörung der Lötstelle.

Eine weitere Anschlußleiste der gattungsgemäßen Art ist aus der DE 37 30 662 A1 vorbekannt. Bei dieser sind die Kontakt­ elemente als Lötstifte an die Anschlußelemente angeformt und durchdringen die Öffnungen im Boden des Kunststoffgehäuses der Anschlußleiste, um in Bohrungen einer Leiterplatte zur elektrischen Verbindung der Anschlußelemente mit den Leiterbahnen der Leiterplatte verlötet zu werden. Jede Anschlußstelle einer Anschlußleiste muß während der langjährigen Einsatzzeit bis zu 200mal be- und entschaltet werden. Beim Beschalten von Kabeladern an die Anschlußelemente, deren Kontaktelemente mit den Bohrungen der Leiterplatte verlötet sind, treten beim Eindrücken der Kabeladern in die Schneid-Klemm-Kontaktschlitze der Anschlußelemente hohe Beschaltungskräfte auf. Beim Entschalten von Kabeladern aus den Anschlußelementen treten entsprechend geringere Entschaltungskräfte auf. Da sich die Anschlußelemente aufgrund von Fertigungstoleranzen im Gehäuse der Anschlußleiste bewegen können, können sich die Anschluß­ elemente auch beim Beschalten und beim Entschalten nicht immer am Gehäuse abstützen. Somit wirken dann die gesamten Be- oder Entschaltungskräfte direkt auf die Lötstelle zwischen dem Kontaktelement und der Leiterplatte. Wenn die Be- oder Entschaltungskräfte zu groß sind, können entweder die Lötstelle oder die Leiterplatte bzw. deren Leiterbahnen in der Nähe der Lötstelle beschädigt werden. Die Folge sind ebenfalls Kon­ taktunterbrechungen durch Haarrisse und durch gegebenenfalls erfolgende Zerstörung der Lötstelle.

Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußleiste der gattungsgemäßen Art mit Kontaktelementen zur elektrischen Verbindung der Anschlußelemente mit den Kontaktelementen einer Leiterplatte zu schaffen, bei welcher die Lötstellen von den an den Kontaktelementen auftretenden Schaltkräften entlastet sind.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Die aus Flachmaterial gebildeten Kontaktelemente bestehen aus einem kontaktstift und aus einem einstückig an diesen anschließenden Gabelkontakt mit zwei federnden Schenkeln, die einen flachen Steg des Anschlußelementes umgreifen, und bewirken, daß keine unmittelbare körperliche Verbindung der Anschlußelemente mit den Kontaktelementen mehr besteht. Da somit die Kontaktelemente mit den Anschluß­ elementen beweglich verbunden sind, wird eine Kraft, die beim Eindrücken der Kabeladern in die Schneid-Klemm-Kontakte entsteht, nicht auf die Kontaktelemente übertragen, so daß die Lötstellen bereits von den am Kontaktelement auftretenden Schaltkräften entlastet sind und eine Beschädigung der Lötstellen in der Leiterplatine ausgeschlossen ist. Weiterhin sind die Kontaktelemente mit dem Boden des Unterteiles der Anschlußleiste fest verbunden und das Kunststoffgehäuse selbst ist fest auf der Leiterplatte angeordnet. Somit können eventuell auftretende Reibungskräfte auf die Leiterplatte abgeleitet werden, ohne daß Kräfte auf die Lötstelle einwirken. Die Lötstellen sind somit von den am Kontaktelement auftretenden Schaltkräften in jedem Falle entlastet.

In der speziellen Ausführungsform ist die Verbindung zwischen den Kontaktelementen und dem Gehäuseboden durch speziell geformte Steckschultern der Kontaktelemente erreicht, so daß die Kontaktelemente fest, aber lösbar, in den Gehäuseboden einrasten. Die als separate Bateile ausgebildeten Kontaktelemente können auch beliebig nachträglich nach dem Zusammenbau der Anschlußleiste durch die Öffnungen im Boden der Anschlußleiste hindurch eingesteckt werden, so daß die Möglichkeit besteht, nur gewünschte Schneid-Klemm-Kontakte über einzelne Kontaktelemente mit bestimmten Leiterbahnen der Leiterplatte zu verbinden. Die Kontaktelemente können so in Trenn-, Anschluß- und Schaltleisten verwendet werden. Schließlich ist in einer weiteren speziellen Ausführungsform vorgesehen, daß das Kunststoffgehäuse mittels durch Warmumformung vernieteter Kunststoffstifte fest auf der Leiterplatte angeordnet ist.

Aus der DE 24 52 402 A1 sind federnde Gabelkontakte vorbekannt, die mit Kontaktstiften in einer Leiterplatte einsetzbar sind. diese federnden Gabelkontakte dienen jedoch nur der Aufnahme des Leistenkörpers einer Steckerleiste. Aus der DE 29 52 599 ist eine Vorrichtung zum lösbaren Anschluß eines elek­ trischen Bauteiles an eine Leiterplatine vorbekannt, wobei die Vorrichtung nur zum lösbaren Aufbringen von IC′s auf eine Leiterplatine dient.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von drei verschiedenen Ausführungsformen von Anschlußleisten der Fernmeldetechnik näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Anschlußkontakten,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Trennkontakten,

Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Schaltkontakten,

Fig. 4 die Seitenansicht einer Anschlußleiste,

Fig. 5 die Untersicht der Anschlußleiste und

Fig. 6 eine Ansicht des Kontaktelementes.

Die Anschlußleiste gemäß Fig. 1 umfaßt ein Kunststoffgehäuse 1, das aus einem Gehäuseoberteil 2 und einem Gehäuseunterteil 3 gebildet ist, die miteinander verrastet sind. In das Kunst­ stoffgehäuse 1 sind Anschlußelemente 4 aus Flachmaterial eingesetzt, die aus zwei von der Oberseite her mittels Kabeladern beschaltbaren Schneid-Klemm-Anschlußelementen 5 und einem Mittenkontakt 6 bestehen, die über einen am Boden des Gehäuseunterteiles 3 verlaufenden Steg 7 miteinander verbunden sind. Die beiden Schneid-Klemm- Anschlußelemente 5 stehen unter 45° zur Längsachse des Kunststoffgehäuses 1, so daß diese aus der in Fig. 1 dar­ gestellten Zeichenebene um 45° abgewinkelt sind. Beide Kontaktelemente 5 sind parallel zueinander ausgerichtet.

Im Boden 8 des Gehäuseunterteiles 3 sind, wie es in Fig. 5 dargestellt ist, Schlitze 9 in zwei parallelen Reihen ausgeformt, wobei jeweils zwei gegenüberliegende Schlit­ ze 9 zu einem Schneid-Klemm-Anschlußelement 5 gehören. In die Schlitze 9 sind von der Unterseite des Kunststoffge­ häuses 1 Kontaktelemente 10 einsetzbar, von denen eines in Fig. 6 in Ansicht dargestellt ist. Das Kontaktelement 10 bildet ein separates Bauteil und besteht aus einem Kon­ taktstift 11 und einem einstückig an diesen anschließen­ den Steckelement 12 in Form eines Gabelkontaktes mit zwei federnden Schenkeln 13, 14, die am freien Ende nach innen abgeschrägt und mit Kontaktnasen 15 versehen sind. Zwi­ schen dem Kontaktstift 11 und dem Steckelement 12 sind zwei Paare von Steckschultern 16, 17 ausgeformt, die zur Lagesicherung des Kontaktelementes 10 im Boden 8 des Kunststoffgehäuses dienen.

Wie es die Fig. 1 zeigt, ist jeweils ein Kontaktelement 10 durch einen Schlitz 9 im Boden 8 des Kunststoffgehäu­ ses 1 nach innen durchgesteckt, wobei die Steckschultern 16, 17 das Kontaktelement 10 am Boden 8 verklammert sind. Hierzu sind die oberen Steckschultern 17, die an den federnden Gabelschenkeln 13, 14 angebracht sind, kürzer ausgebildet als die Steckschultern 16, die am Kontakt­ stift 11 ausgebildet sind. Der Gabelschlitz 18 umgreift den seitlichen Bereich des flachen Steges 7 des Anschluß­ elementes 4, wobei die Kontaktnasen 15 in eine elektri­ sche Kontaktverbindung mit dem Anschlußelement 4 kommen.

Die aus dem Kunststoffgehäuse 1 nach unten herausragenden Kontaktstifte 11 dienen als Lötstifte zum elektrisch leitfähigen Eingriff in eine einer Leiterbahn zugeord­ neten Bohrung 19 einer Leiterplatte 20, auf welche die Anschlußleiste 1 aufgesteckt ist.

Das Gehäuseunterteil 3 des Kunststoffgehäuses 1 weist zusätzlich Kunststoffstifte 21 auf, welche weitere Boh­ rungen 22 der Leiterplatte 20 durchdringen und welche anschließend durch Warmumformung vernietet werden, um die Anschlußleiste fest auf der Leiterplatte 20 zu fixieren.

In der in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Anschlußleiste sind anstelle der Anschlußelemente 4 Trennelemente 25 vorgesehen, die mittlere Trennkontakt­ fahnen 23 aufweisen. In der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform der Anschlußleiste sind anstelle der Anschlußelemente 5 Schaltelemente 26 vorgesehen, die mittlere Anschlußstellen 27 aufweisen, die durch an Gehäuseinnenflächen anliegende Abwinklungen 28 auf Ab­ stand gehalten werden. In beiden Ausführungsformen weist der Fußbereich 24 der Trenn- bzw. Schaltelemente 25, 26 einen flachen Bereich auf, auf welchen der Gabelkontakt 12 der Kontaktelemente 10 aufsteckbar ist. Die Kontakt­ elemente 10 können nach der Montage einer mit herkömm­ lichen Anschlußelementen 4 oder Trennelementen 25 oder Schaltelementen 26 versehenen Anschlußleiste durch die Schlitze 9 des Kunststoffgehäuses 1 wahlweise eingesteckt werden. Es ist somit keine Änderung herkömmlicher An­ schlußelemente 4, Trennelemente 25 oder Schaltelemente 26 erforderlich.

Claims (3)

1. Anschlußleiste für die Fernmeldetechnik aus einem Kunst­ stoffgehäuse (1) mit einem Boden (8), aus im Kunststoff­ gehäuse (1) angeordneten Anschlußelementen (4) für Kabeladern und aus den Boden (8) in Öffnungen durchdringenden Kontaktelementen (10) zur elektrischen Verbindung der Anschlußelemente (4) mit den Leiterbahnen einer Leiterplatte (20), dadurch gekennzeichnet, daß die aus Flachmaterial gebildeten Kontaktelemente (10) aus einem Kontaktstift(11) und aus einem einstückig an diesen anschließenden Gabelkontakt (12) mit zwei federnden Schenkeln (13, 14) gebildet sind, die einen flachen Steg (7) des Anschlußelementes (4) umgreifen, daß die Kontaktelemente (10) in den Öffnungen (9) mit dem Boden (8) des Gehäuses (1) fest verbunden sind und daß das Kunststoffgehäuse (1) fest auf der Leiterplatte (20) angeordnet ist.

2. Anschlußleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kontaktstift (11) und dem gabelförmigen Steckelement (12) Steckschultern (16, 17) angeformt sind, die zur festen Verbindung des Kontaktelementes (10) mit dem Boden (8) verklammert sind.

3. Anschlußleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kunststoffgehäuse (1) mittels durch Warmumformung vernieteter Kunststoffstifte (21) fest auf der Leiterplatte (20) angeordnet ist.