DE4027339C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Vermessungssteuerung eines Koordinaten-Meßfühlers mit Drehtisch - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vermessungssteuerung eines Koordinaten-Meßfühlers mit DrehtischInfo
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- DE4027339C2 DE4027339C2 DE4027339A DE4027339A DE4027339C2 DE 4027339 C2 DE4027339 C2 DE 4027339C2 DE 4027339 A DE4027339 A DE 4027339A DE 4027339 A DE4027339 A DE 4027339A DE 4027339 C2 DE4027339 C2 DE 4027339C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ver
messungssteuerung eines Koordinaten-Messfühlers mit einem Drehtisch und be
trifft insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermessungssteuerung
eines Koordinaten-Messfühlers mit einem Drehtisch, der geeignet zur Verwen
dung in einer dreidimensionalen Koordinaten-Messmaschine ist, wobei der Dreh
tisch auf einer Platte der Koordinaten-Messmaschine angebracht ist, ein zu mes
sendes Objekt (Werkstück) auf den Drehtisch gestellt und durch diesen gedreht
wird, um die Koordinaten des Werkstückes unter Verwendung des Koordinaten-
Messfühlers zu messen bzw. zu vermessen, wobei zusätzlich zu der räumlichen
Vermessungssteuerung des Fühlers ohne Drehtisch, die bereits realisiert worden
ist, eine Achse durch den Drehtisch mit einbezogen wird, und ein Vermessungs
betrieb durch eine gleichzeitige räumliche Vermessungssteuerung und eine Dreh
winkelsteuerung gewährleistet wird, wobei die Richtung zwischen einer Refe
renzachse des Werkstückes und dem Fühler unverändert bleibt.
Zum Messen der Form eines zu messenden Objektes unter Verwendung einer Ko
ordinaten-Messmaschine, wie einer dreidimensionalen (3D) Koordinaten-
Messmaschine oder dergleichen, ist es notwendig, die Koordinaten des Objektes
in einem vorgebbaren Ablauf mit einem Koordinaten-Messfühler, wie z. B. einem
Berührungsfühler, zu vermessen. Für automatische Verfahren, die eine solche
Vermessungssteuerung automatisch unter Verwendung eines Computers, aber
ohne Verwendung eines Drehtisches erzielen, sind bereits zwei Steuerverfahren
vorgeschlagen und realisiert worden:
Eines, bei dem eine Vermessungssteuerung entlang der Kontur des Werkstückes mit konstantem Abstand zu einer willkürlich festgelegten Referenzebene durchge führt wird (im nachstehenden als Konstanthöhen-Vermessung bezeichnet), und ein weiteres, bei dem eine Vermessungssteuerung entlang eines Werkstückes in einer zylindrischen Ebene durchgeführt wird, die von einer festgelegten Entfer nung zu einer festgelegten geraden Linie definiert ist (im nachstehenden als Kon stantradius-Vermessung bezeichnet).
Eines, bei dem eine Vermessungssteuerung entlang der Kontur des Werkstückes mit konstantem Abstand zu einer willkürlich festgelegten Referenzebene durchge führt wird (im nachstehenden als Konstanthöhen-Vermessung bezeichnet), und ein weiteres, bei dem eine Vermessungssteuerung entlang eines Werkstückes in einer zylindrischen Ebene durchgeführt wird, die von einer festgelegten Entfer nung zu einer festgelegten geraden Linie definiert ist (im nachstehenden als Kon stantradius-Vermessung bezeichnet).
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist es typisch, einen Drehtisch 12 auf eine Platte 10
einer Koordinaten-Messmaschine parallel oder senkrecht zu einer Achse dersel
ben zu setzen. Eine derartige parallele oder senkrechte Installation des Drehtisches
ist jedoch äußerst schwierig und es muss berücksichtigt werden, dass der Dreh
tisch 12 frei montierbar oder demontierbar ist.
Demgemäß müssen Bedingungen in Betracht gezogen werden, dass der Drehtisch
12 in einer willkürlichen Position mit einer willkürlichen Neigung unabhängig
von der Achse der Koordinaten-Messmaschine eingerichtet wird.
Darüber hinaus gilt das gleiche für eine Beziehung zwischen einem Objekt 14, das
zu vermessen ist (z. B. ein Werkstück) und auf den Drehtisch 12 gesetzt ist. Ob
wohl es üblich ist, das Werkstück 14 auf den Drehtisch 12 derart zu stellen, dass
die Achse des Werkstückes 14 mit der Drehachse des Drehtisches 12 überein
stimmt, ist es erwünscht, dass das Werkstück 14 auch mit einer beliebigen Positi
on und mit einer beliebigen Neigung auf den Drehtisch 12 gesetzt werden könnte.
Man kann sich vorstellen, dass, wenn die zwei zuvor erwähnten Bedingungen
fehlen, dies bei der tatsächlichen Verwendung der Vorrichtung zu äußerst ernst
haften Beschränkungen führen würde, wodurch die Vorrichtung auf nachteilige
Weise zu einem nicht zweckmäßigen System würde.
Für eine positionsmäßige Beziehung zwischen dem Fühler 16 und dem Werkstück
14 sind bei einem Beispiel des Vermessens bei einem konstanten Radius die Be
dingungen für die Datenverarbeitung die, dass der Fühler den Vermessungsbetrieb
durchführt, wobei er mit einem vorgegebenen Abstand gegenüber der Achse des
Werkstückes angeordnet ist. Dies führt jedoch zu unzählbaren positionsmäßigen
Beziehungen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Im einzelnen hat jeder der Fühler
16A, 16B, 16C gemäß Fig. 3 eine Position in einer Ebene, die um einen vorge
gebenen Abstand von der Werkstückachse beabstandet ist, so dass unzählbare
Kombinationen von Fühlerpositionen bezüglich eines gewissen Drehwinkels θ des
Drehtisches 12 vorliegen, und zwar unter der einzigen Beschränkung des Abstan
des von der Werkstückachse.
Wenn angenommen wird, dass der Drehtisch verwendet wird, um jegliche Interfe
renz bzw. jegliches Wirken zwischen dem Fühler 16 und dem Werkstück 14 zu
vermeiden, lässt sich sagen, dass es für den Winkel des Fühlers 16 bezüglich einer
Werkstückszylinderebene wünschenswert ist, zu allen Zeiten konstant zu sein, wie
es in Fig. 4 gezeigt ist. Fig. 4 ist eine Draufsicht, die die Situation des Drehti
sches 12 aus der Sicht des direkt darüber liegenden Teils der Drehachse des
Drehtisches 12 darstellt, wenn die Drehachse des Drehtisches 12 und die Werk
stückachse parallel zueinander sind. In dieser Darstellung bewahren die Werk
stückszylinderebenen 14A und der Fühler 16 zu allen Zeiten dieselbe relative Po
sition in ihren Stellungen.
Zusammenfassend sollte das Vermessungssteuerverfahren unter Verwendung ei
nes Drehtisches die folgenden drei Bedingungen erfüllen:
Nr. 1: Der Drehtisch kann mit einer willkürlichen Position und mit einem will kürlichen Winkel auf die Platte der Koordinaten-Messmaschine gesetzt werden.
Nr. 1: Der Drehtisch kann mit einer willkürlichen Position und mit einem will kürlichen Winkel auf die Platte der Koordinaten-Messmaschine gesetzt werden.
Nr. 2: Ein Werkstück kann mit einer beliebigen Position und mit einem beliebi
gen Winkel auf dem Drehtisch angebracht werden.
Nr. 3: Die winkelmäßige Beziehung zwischen dem Werkstück und dem Fühler
kann während einer Vermessung aufrecht erhalten werden.
Aus der DE 29 40 633 C2 ist es bereits bekannt, einen Drehtisch in Verbindung
mit einer Koordinaten-Messmaschine zum Abtasten eines Objektes einzusetzen.
Eine gezielte gleichzeitige Steuerung der Drehung des Drehtisches und der Koor
dinaten-Messmaschine sind nicht angesprochen.
Aus der DE 36 37 410 A1 ist ebenfalls ein Drehtisch auf einer Koordinaten-
Messmaschine bekannt, und es werden die Probleme der genauen Ausrichtung der
Achse des Drehtisches in Bezug auf die Koordinaten-Messmaschine behandelt.
Auch hier ist jedoch eine gemeinsame Steuerung von Drehbewegung und Koordi
naten-Messmaschine nicht vorgesehen.
Aus der US 4,342,091 ist auch ein Verfahren zur Bestimmung des Krümmungs
mittelpunktes einer gekrümmten Oberfläche bekannt, wobei der Drehwinkel und
die Koordinaten eines Messfühlers gleichzeitig verarbeitet werden. Diese Schrift
beschäftigt sich jedoch nicht mit der Vermessung von unregelmäßig geformten
Werkstücken in ganzen Oberflächenbereichen.
Im Hinblick auf diesen Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Drehtisch-Vermessungssteuerverfahren und eine Vorrichtung hier
für mit einem Koordinaten-Messfühler zu schaffen, wobei die drei zuvor erwähn
ten Bedingungen durch Erweitern eines herkömmlichen Vermessungssteuerver
fahrens erfüllt werden.
Um die genannte Aufgabe zu lösen, wird erfindungsgemäß ein Verfahren gemäß
dem Anspruch 1 durchgeführt. Bei diesem Verfahren zur Vermessungssteuerung
eines Koordinaten-Messfühlers einer Koordinaten-Messmaschine wird das zu
vermessende Objekt auf einem Drehtisch platziert, der auf einer Platte der Koor
dinaten-Messmaschine drehbar installiert ist und dessen Drehachse in Bezug auf
die Platte bestimmt wird. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
Festlegen einer Referenzachse des Objektes;
Festlegen eines Geschwindigkeitsvektors des Fühlers relativ zu der Referenz achse des Objektes unter der Annahme, dass der Drehtisch an einem Drehwinkel θ still steht;
Festlegen der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches entsprechend dem Füh lergeschwindigkeitsvektor und Einstellen des Drehwinkels θ derart, dass die Richtung zwischen dem Fühler und der Referenzachse unverändert bleibt;
Berechnen eines Folgevektors R, der der Bewegung mit der Winkelgeschwin digkeit ω folgt; und
Ausgeben der Vektorsumme T = + R des Folgevektors R und des Fühler- Geschwindigkeitsvektors als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Fühler und Ausgeben der jeweils angepassten Winkelgeschwindigkeit ω als ein Geschwin digkeitsbefehl für den Drehtisch.
Festlegen einer Referenzachse des Objektes;
Festlegen eines Geschwindigkeitsvektors des Fühlers relativ zu der Referenz achse des Objektes unter der Annahme, dass der Drehtisch an einem Drehwinkel θ still steht;
Festlegen der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches entsprechend dem Füh lergeschwindigkeitsvektor und Einstellen des Drehwinkels θ derart, dass die Richtung zwischen dem Fühler und der Referenzachse unverändert bleibt;
Berechnen eines Folgevektors R, der der Bewegung mit der Winkelgeschwin digkeit ω folgt; und
Ausgeben der Vektorsumme T = + R des Folgevektors R und des Fühler- Geschwindigkeitsvektors als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Fühler und Ausgeben der jeweils angepassten Winkelgeschwindigkeit ω als ein Geschwin digkeitsbefehl für den Drehtisch.
Auf diese Weise wird zusätzlich zu der räumlichen Vermessungssteuerung des
Fühlers entsprechend der Vermessung ohne Drehtisch, eine Vermessungssteue
rung eines Drehwinkels aufgrund des Drehtisches vorgenommen, um eine gleich
zeitige räumliche Vermessungssteuerung und eine Drehwinkelsteuerung einzu
richten, die eine Richtung zwischen dem Objekt und dem Fühler unverändert auf
recht erhält.
Erfindungsgemäß wird auch eine Koordinaten-Messmaschine geschaffen mit ei
ner Platte, einem auf der Platte zum Drehen eines Objektes angeordneten Dreh
tisch und einem Koordinaten-Messfühler mit folgenden Merkmalen:
es ist eine zentrale Steuereinheit vorhanden, welche gleichzeitig eine räumliche Vermessungssteuerung des Koordinaten-Messfühlers und eine Vermessungssteue rung des Drehwinkels des Drehtisches durchführt, wobei die Richtung des Koor dinaten-Messfühlers in Bezug auf eine vorher festgelegte Referenzachse des Ob jektes unverändert bleibt und die Steuereinheit eine Einrichtung zur aufeinander abgestimmten Berechnung von Geschwindigkeitsbefehlen für die räumliche Be wegung des Fühlers und die Drehwinkelbewegung der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches aufweist.
es ist eine zentrale Steuereinheit vorhanden, welche gleichzeitig eine räumliche Vermessungssteuerung des Koordinaten-Messfühlers und eine Vermessungssteue rung des Drehwinkels des Drehtisches durchführt, wobei die Richtung des Koor dinaten-Messfühlers in Bezug auf eine vorher festgelegte Referenzachse des Ob jektes unverändert bleibt und die Steuereinheit eine Einrichtung zur aufeinander abgestimmten Berechnung von Geschwindigkeitsbefehlen für die räumliche Be wegung des Fühlers und die Drehwinkelbewegung der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches aufweist.
Die Drehtisch-Vermessungssteuerung gemäß der Erfindung steuert den Drehtisch
12 und den Fühler 16 derart, dass die Richtung des Vektors, der von einer Werk
stückreferenzachse auf einen Fühlermittelpunkt gerichtet ist, unverändert aufrecht
erhalten wird, und zwar unabhängig vom Drehwinkel θ des Drehtisches, wie es in
Fig. 4 erläutert ist. Hierbei ist zur Vereinfachung die Achse des Werkstückes 15
parallel zur Drehachse des Drehtisches 12 gezeichnet.
Im folgenden wird das Prinzip des Verfahren zur Vermessungssteuerung gemäß
der Erfindung beschrieben, das die drei zuvor erwähnten Bedingungen erfüllt.
Gemäß Fig. 5 wird der Rotationswinkel des Drehtisches zu einer gewissen Zeit t
zu θ angenommen, wobei von dem Drehtisch angenommen wird, dass er still
steht. Zu dieser Zeit wird angenommen, dass der Geschwindigkeitsvektor mit
vorherigem bzw. bekanntem Konstantradius-Vermessungsbetrieb dem Fühler zu
geführt wird. Der Geschwindigkeitsvektor ist dreidimensional. Der Fühler
führt einen Vermessungsbetrieb über ein kleines Intervall von P1 bis P2 nach einer
kleinen Zeit Δt gemäß dem Geschwindigkeitsvektor aus. Daher erreicht der
Fühler, dessen Spitze im Punkt P1 angeordnet ist, den Punkt P2 nach dem Ablauf
der Zeit Δt.
Wenn man nun annimmt, dass ein Winkel (≮ P1 W0 P2) auf einer Drehtischebene
zwischen einem Vektor, der einen Punkt W0 am Achsenmittelpunkt des Werk
stücks 14 mit dem Punkt P1 verbindet, und einem Vektor, der den Punkt W0 mit
dem Punkt P2 verbindet, Δθ ist, hat der Vektor nach Δt die gleiche Richtung
wie der Vektor zur Zeit t (siehe Fig. 5), vorausgesetzt, der Drehtisch wird
nach Δt um Δθ entgegengesetzt zur Richtung des Fortschreitens des Fühlers ge
dreht, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Die Winkelgeschwindigkeit des Drehti
sches wird zu ω angenommen.
Der Geschwindigkeitsvektor ist ein Steuervektor des Fühlers, wenn der Dreh
tisch still steht, so dass, wenn die Winkelgeschwindigkeit dem Rotationstisch zu
geführt wird, der Vektor außerhalb eines Steuerziels liegt, bei dem der Radius
oder die Höhe konstant sind, wenn der Vektor unverändert gelassen wird.
Um dieses Problem zu lösen, eliminiert die vorliegende Erfindung die Beeinflus
sung der Drehung des Drehtisches durch Hinzufügen eines Vektors R, der der
Winkelbewegung der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches folgt zu , wie
es in Fig. 7 dargestellt ist. Der Folgevektor R ist ein Tangentenvektor im Punkt
P1, wenn die Winkelgeschwindigkeit ω dem Drehtisch zur Zeit t zugeführt wird.
In der Fig. 7 zeigt ein Punkt P1' eine Position des Punktes P1 auf dem Werkstück
nach Ablauf einer geringen Zeit.
Demgemäß ist ein dem Fühler zu vermittelnder Geschwindigkeitsvektor T ge
geben durch
T = + R (1)
Eine gewünschte Bewegung des Fühlers kann daher realisiert werden, indem der
Fühler-Geschwindigkeitsvektor T und die Winkelgeschwindigkeit ω des Drehti
sches bei jedem Abtasten als Geschwindigkeitskommandos ausgegeben werden.
In dem Fall, wenn der Vermessungsbetrieb ohne Verwendung des Drehtisches
ausgeführt wird, ist die Vermessungsgeschwindigkeit die Geschwindigkeit des
Fühlers selbst. Im Gegensatz hierzu, wenn sowohl Fühler als auch Werkstück be
weglich sind, wie in der vorliegenden Erfindung, sollte die Vermessungsge
schwindigkeit als die relative Geschwindigkeit zwischen dem Werkstück und dem
Fühler verstanden werden und nicht als die Fühlergeschwindigkeit. In der vorlie
genden Erfindung entwickelt sich die Vermessungsgeschwindigkeit aus der relati
ven Geschwindigkeit der Fühlergeschwindigkeit und weiterhin aus der Drehtisch
geschwindigkeit.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird zusätzlich zu der räumlichen Vermes
sungssteuerung durch den Fühler, bei der der Drehtisch nicht verwendet wird, die
Drehwinkel-Vermessungssteuerung durch den Drehtisch eingebracht, um die
gleichzeitige räumliche Vermessungssteuerung und die Drehwinkelsteuerung zu
erzielen, was die zuvor erwähnten drei Bedingungen erfüllt.
Wenn demgemäß in dem Fall, in dem beispielsweise eine zylindrische Nocke ge
mäß Fig. 8 vermessen wird, wobei eine einzelne Messung aufgrund der Interfe
renz zwischen dem Werkstück und dem Fühler ohne Verwendung des Drehtisches
nicht zufriedenstellend ist, ermöglicht die vorliegende Erfindung eine Messung
über den gesamten Umfang der Nocke, ohne die Haltung des Fühlers zu verän
dern, und zwar indem der Drehtisch verwendet wird. Es ist anzumerken, dass es
dennoch viele Fälle gibt, z. B. ein Flügelrad gemäß Fig. 9 oder ein Propellerblatt
gemäß Fig. 10, bei denen eine einzelne Messung auch bei Anwendung der vor
liegenden Erfindung unmöglich ist.
Bei derartigen Schwierigkeiten läßt sich mit der vorliegenden Erfindung jedoch
die Anzahl der "Haltungs"-Änderungen des Fühlers reduzieren.
Erfindungsgemäß wird - wie oben beschrieben - der Drehtisch verwendet, der eine
Erweiterung des Messbereiches gewährleistet und Messungen von komplizierte
ren Werkstücken zuläßt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung.
Fig. 1A und 1B sind Flussdiagramme, die Prozeduren während einer Vorbe
reitung bzw. einem Vermessungsbetrieb bei einer Ausfüh
rungsform der vorliegenden Erfindung zeigen;
Fig. 2 bis 7 sind Darstellungen, die das Prinzip der Erfindung erläutern;
Fig. 8 bis 10 sind perspektivische Ansichten bzw. eine Frontansicht, die
jeweils ein beispielhaftes, zu messenden Objekt darstellen,
für das die vorliegende Erfindung von Nutzen ist; und
Fig. 11 ist eine perspektivische Ansicht, die einen beispielhaften
Aufhau einer dreidimensionalen Koordinaten-Messmaschine
zeigt, auf die die vorliegende Erfindung anwendbar ist.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel ist z. B. auf einen Fall anwendbar, bei dem
eine dreidimensionale Koordinaten-Messmaschine 20 mit einem Koordinaten-
Messfühler 16 nach Fig. 11 verwendet wird, wobei ein Drehtisch 12 auf einer
Platte 10 und ein Werkstück 14 auf dem Drehtisch 12 angeordnet sind. Die Koor
dinaten des Werkstücks 14 werden unter Verwendung des Vermessungsfühlers 16
durch Drehen des Werkstücks 14 durch den Drehtisch 12 vermessen.
Programme zum Ausführen einer Vermessung nach der vorliegenden Ausfüh
rungsform sind in einem Speichergerät 22B einer Steuereinheit 22 gespeichert, die
eine zentrale Verarbeitungseinheit 22A, eine CRT (Kathodenstrahlröhre) 22B,
einen Drucker 22C und das Speichergerät 22D hat.
Für den Vermessungsfühler 16 ist ein taktiler Positionserfassungsfühler verwend
bar, der z. B. ein Luftlager und einen linearen Kodierer enthält. Ein Positions-
Ausgangssignal von dem Fühler 16 wird zu der Koordinaten-Messmaschine 20
zurückgeführt, damit der Fühler 16 die Kontur des Werkstücks 14 automatisch
vermessen kann.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1A und 1B werden nachstehend die Prozedu
ren bzw. Programmteile der Ausführungsform im Detail beschrieben.
Fig. 1A stellt Prozeduren zur Vorbereitung dar. Bei der Vorbereitung werden in
einem ersten Schritt 110 die Lage und die Richtung der Rotationsachse des Dreh
tisches 12 gemessen, um ein Koordinatensystem zu definieren, dessen Ursprung
auf der Rotationsachse liegt und die Richtung der Achse als Z-Achse verwendet.
Hierbei können die Position und der Winkel (Höhe bzw. Größe) des Drehtisches
12 auf der Platte 10 willkürlich gewählt werden (siehe Nr. 1 der zuvor erwähnten
drei Bedingungen).
Im Schritt 120 werden charakteristische Maße des Werkstückes 14, das auf den
Drehtisch 12 gesetzt ist, gemessen, um eine Referenzachse des Werkstücks 14
und die Richtung der Koordinatenachsen des Werkstücks 14 einzustellen. Dabei
kann, wenn das Werkstück 14 auf den Drehtisch 12 gesetzt wird, die Position
willkürlich gewählt werden, der Winkel (Höhe) ist jedoch etwas eingeschränkt,
und es ist notwendig, den Winkel zwischen der Drehachse des Drehtisches 12 und
der Achse des Werkstücks 14 innerhalb von 45° einzustellen. Bei einem solchen
Winkelbereich kann natürlich nicht wirklich von einer Beschränkung gesprochen
werden (siehe Nr. 2 der zuvor erwähnten drei Bedingungen).
Die in den Schritten 110 und 120 erhaltene Information wird an die Steuereinheit
22 gesendet, um die Vorbereitung in einem Schritt 130 zu vervollständigen. Das
Koordinatensystem des Werkstücks 14 auf dem Drehtisch 12 wird in der Steuer
einheit 22 zur Koordinatentransformation aus dem Koordinatensystem des Drehti
sches 12 in ein Koordinatensystem der Koordinaten-Messmaschine 20 verwendet.
Fig. 1B erläutert Prozeduren während des Vermessungsbetriebs nach Beendi
gung der Vorbereitung.
Bei dem Vermessungsbetrieb werden zunächst - in einem Schritt 210 - mit einem
Intervall von 40 ms z. B. der Positionsvektor X des Fühlermittelpunkts, wenn der
Fühler 16 in Kontakt mit dem Werkstück 14 kommt, der Betrag der Positionsän
derung ΔX des Positionsvektors X und der Rotationswinkel θ des Drehtisches 12
abgetastet.
Im Schritt 220 wird danach der Geschwindigkeitsvektor des Fühlers 16 durch
das bekannte Verfahren berechnet, bei dem kein Drehtisch verwendet wird, wobei
von dem Drehtisch 12 angenommen wird, dass er an einem Drehwinkel θ still
steht.
Im Schritt 230 wird die Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches 12 durch den
Fühler-Geschwindigkeitsvektor bezüglich der Achse des Werkstücks 14 be
rechnet, und der Drehwinkel θ wird auf der Basis der positionsmäßigen Bezie
hung zwischen dem Drehwinkel θ und dem Fühler-Positionsvektor X eingestellt,
um die Winkelgeschwindigkeit ω neu zu bestimmen. Dabei wird die winkelmäßi
ge Beziehung zwischen dem Werkstück 14 und dem Fühler 16 unverändert gelas
sen (siehe Nr. 3 der zuvor erwähnten drei Bedingungen).
In einem Schritt 240 wird der Geschwindigkeitsvektor R, der der Bewegung der
Winkelgeschwindigkeit ω nachfolgt, mit dem Fühler-Positionsvektor X und dem
Tisch-Rotationswinkel θ berechnet.
Im einem Schritt 250 wird die Vektorsumme T (= + R) des folgenden Ge
schwindigkeitsvektors R und des Fühler-Geschwindigkeitsvektors als die X-,
Y- und Z-Geschwindigkeitskommandos des Fühlers 16 ausgegeben, und die Win
kelgeschwindigkeit ω wird als Geschwindigkeitskommando für den Drehtisch 12
an jeweilige Antriebsmechanismen (nicht gezeigt) ausgegeben, wonach der Be
trieb zum Schritt 210 zurückkehrt.
Obwohl während der Prozeduren während des Vermessungsbetriebs natürlich
auch Ausgabeverarbeitungen von Daten und Entscheidungen über die Beendigung
des Vermessungsbetriebs usw. vorgenommen werden, wird hier auf eine Be
schreibung derselben verzichtet, um die Beschreibung im ganzen nicht zu kompli
ziert zu machen.
Die Ausgangsdaten sind die Mittelpunktkoordinaten der Spitze des Fühlers 16.
Die Richtung zwischen dem Fühler 16 und der Referenzachse des Werkstückes
14, das auf dem Drehtisch 12 positioniert ist, wird unverändert gelassen, selbst
wenn der Drehtisch 12 gedreht wird. Dies kann wie folgt angenommen werden:
Die Drehebene des Drehtisches 12 wird als Platte der Koordinaten-Messmaschine angesehen und das Werkstück 14 wird angesehen, als wäre es auf diese Platte gestellt. Die Ausgabedaten bei einer Vermessung liegen dann im Koordinaten system des Messgerätes vor. Um diese Koordinaten in ein Koordinatensystem des Werkstücks zu transformieren, braucht nur eine Koordinatentransformation vorge nommen zu werden.
Die Drehebene des Drehtisches 12 wird als Platte der Koordinaten-Messmaschine angesehen und das Werkstück 14 wird angesehen, als wäre es auf diese Platte gestellt. Die Ausgabedaten bei einer Vermessung liegen dann im Koordinaten system des Messgerätes vor. Um diese Koordinaten in ein Koordinatensystem des Werkstücks zu transformieren, braucht nur eine Koordinatentransformation vorge nommen zu werden.
Obwohl in der vorliegenden Ausführungsform der Fall der Vermessung des kon
stanten Radius beschrieben wurde, können die gleichen Wirkungen für einen Fall
erwartet werden, bei dem eine Vermessung einer konstanten Höhe durchgeführt
wird.
Da in der vorliegenden Ausführungsform ein taktiler Fühler 16 verwendet wurde,
der eine Vermessung bei Berührung des Werkstücks 14 ermöglicht, kann die Effi
zienz einer Formmessung in großem Maße verbessert werden, verglichen mit ei
ner Konturmessung durch eine Punktmessung unter Verwendung eines Signal-
Berührungsfühlers. Es ist klar, dass die vorliegende Erfindung nicht auf einen
solchen taktilen Fühler beschränkt ist, sondern auch berührungslose Fühler ver
wendbar sind.
Claims (7)
1. Verfahren zur Vermessungsteuerung eines Koordinaten-Meßfühlers (16) einer
Koordinaten-Meßmaschine (20), wobei das zu vermessende Objekt (14) auf ei
nem Drehtisch (12) plaziert wird, der auf einer Platte (10) der Koordinaten-
Meßmaschine (20) drehbar installiert ist und dessen Drehachse in bezug auf die
Platte (10) bestimmt wird, und das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Festlegen einer Referenzachse des Objektes;
Festlegen eines Geschwindigkeitsvektors des Fühlers relativ zu der Refe renzachse des Objekts unter der Annahme, daß der Drehtisch an einem Dreh winkel θ stillsteht;
Festlegen der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches entsprechend dem Fühlergeschwindigkeitsvektor und Einstellen des Drehwinkels θ derart, daß die Richtung zwischen dem Fühler und der Referenzachse unverändert bleibt;
Berechnen eines Folgevektors R, der der Bewegung mit der Winkelge schwindigkeit ω folgt; und
Ausgeben der Vektorsumme T = + R des Folgevektors R und des Fühler-Geschwindigkeitsvektors als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Fühler und Ausgeben der jeweils angepaßten Winkelgeschwindigkeit ω als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Drehtisch.
Festlegen einer Referenzachse des Objektes;
Festlegen eines Geschwindigkeitsvektors des Fühlers relativ zu der Refe renzachse des Objekts unter der Annahme, daß der Drehtisch an einem Dreh winkel θ stillsteht;
Festlegen der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches entsprechend dem Fühlergeschwindigkeitsvektor und Einstellen des Drehwinkels θ derart, daß die Richtung zwischen dem Fühler und der Referenzachse unverändert bleibt;
Berechnen eines Folgevektors R, der der Bewegung mit der Winkelge schwindigkeit ω folgt; und
Ausgeben der Vektorsumme T = + R des Folgevektors R und des Fühler-Geschwindigkeitsvektors als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Fühler und Ausgeben der jeweils angepaßten Winkelgeschwindigkeit ω als ein Geschwindigkeitsbefehl für den Drehtisch.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Drehachse und der Drehmittelpunkt des
Drehtisches (12) gemessen werden, um ein Koordinatensystem festzulegen, das
den Drehmittelpunkt als Ursprung und die Achsenrichtung als Z-Achse ver
wendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Winkel zwischen der Rotations
achse des Drehtisches (12) und der Referenzachse des Objektes (14) kleiner als
45° ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Geschwindigkeitsvektor des Fühlers
(16) und die jeweils angepaßte Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches (12)
aus dem mit einem vorbestimmten Zeitintervall abgetasteten Positionsvektor X
des Fühlers (16), dem Betrag ΔX der Veränderung des Positionsvektors X und
des Drehwinkels θ des Drehtisches (12) berechnet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Ausgabedaten der Vermessung, die in
dem Koordinatensystem vollzogen wird, das die Drehachse des Drehtisches
(12) als Referenz nimmt, in ein Koordinatensystem transformiert werden, das
die Referenzachse des Objektes (14) als Referenz nimmt.
6. Koordinaten-Meßmaschine (20) mit einer Platte (10), einem auf der Platte (10)
zum Drehen eines Objektes (14) angeordneten Drehtisch (12) und einem Koor
dinaten-Meßfühler (16), mit folgenden Merkmalen:
es ist eine zentrale Steuereinheit (22) vorhanden, welche gleichzeitig eine räumliche Vermessungssteuerung des Koordinaten-Meßfühlers (16) und eine Vermessungssteuerung des Drehwinkels des Drehtisches (12) durchführt, wobei die Richtung des Koordinaten-Meßfühlers (16) in bezug auf einer vorher fest gelegte Referenzachse des Objektes (14) unverändert bleibt, wobei die Steuer einrichtung (22) eine Einrichtung zur aufeinander abgestimmten Berechnung von Geschwindigkeitsbefehlen für die räumliche Bewegung des Fühlers (16) und die Drehbewegung der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches (12) aufweist.
es ist eine zentrale Steuereinheit (22) vorhanden, welche gleichzeitig eine räumliche Vermessungssteuerung des Koordinaten-Meßfühlers (16) und eine Vermessungssteuerung des Drehwinkels des Drehtisches (12) durchführt, wobei die Richtung des Koordinaten-Meßfühlers (16) in bezug auf einer vorher fest gelegte Referenzachse des Objektes (14) unverändert bleibt, wobei die Steuer einrichtung (22) eine Einrichtung zur aufeinander abgestimmten Berechnung von Geschwindigkeitsbefehlen für die räumliche Bewegung des Fühlers (16) und die Drehbewegung der Winkelgeschwindigkeit ω des Drehtisches (12) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der Fühler (16) Positionsänderungen er
fasst und das Objekt in Kontakt mit diesem vermessen kann.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1222508A JPH07104146B2 (ja) | 1989-08-29 | 1989-08-29 | 座標測定用プローブの回転テーブル倣い制御方法 |
Publications (2)
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