DE4103296C1

DE4103296C1 -

Info

Publication number: DE4103296C1
Application number: DE4103296A
Authority: DE
Inventors: Willi 6919 Bammental De Becker
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1991-02-04
Filing date: 1991-02-04
Publication date: 1992-04-23
Anticipated expiration: 2011-02-05
Also published as: US5168809A; GB9201922D0; GB2253188A; JP2556642B2; JPH0516330A; GB2253188B

Description

Die Erfindung betrifft eine Wendeeinrichtung für eine Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck, bei der eine Speichertrommel mit mehrfach großem Durchmesser zwischen einer Wendetrommel und einer Umführtrommel angeordnet ist.

Eine solche Wendeeinrichtung zwischen zwei Druckwerken oder einem Veredelungswerk und einem Druckwerk ist beispielsweise aus dem DE-GM 84 15 129 bekannt. Im normalen Betrieb wird der vom vorausgehenden Veredelungswerk bzw. Druckwerk kommende Bogen im Übergabepunkt zwischen der Umführtrommel und der Speichertrommel von Vorderkantengreifern erfaßt und an der Speichertrommel festgehalten. Im Bogenübergabepunkt zwischen der Speichertrommel und der Wendetrommel läuft der zu wendende Bogen zunächst am Übergabepunkt vorbei, bis die Bogenhinterkante den Übergabepunkt erreicht hat und Zangengreifer die Bogenhinterkante erfassen und den nun gewendeten Bogen über die Wendetrommel der nächsten Druckeinheit zu führen. Im Augenblick des Erfassens der Bogenhinterkante durch die Zangengreifer der Wendetrommel geben die Vorderkantengreifer der Speichertrommel den Bogen frei.

Beim Widerdruck kommt es jedoch im praktischen Betrieb immer wieder vor, daß zu kurze Bogen im Anlegestapel liegen, die dann am Übergabepunkt zwischen der Speichertrommel und der Wendetrommel von den Zangengreifern nicht mehr erfaßt werden. Diese Bogen gehen bei normalem Betrieb und nicht zu hohen Maschinengeschwindigkeiten nach dem Öffnen der Vorderkantengreifer unterhalb der Speichertrommel verloren. Je nach Haftung der Bogen auf der Speichertrommel und vor allem bei hohen Maschinengeschwindigkeiten reicht die Zeit zum Abfallen des Bogens von der Speichertrommel nicht aus. In solchen Fällen wandert der Kurzbogen unkontrolliert wieder in die Maschine und trifft im Übergabepunkt zwischen der Umführtrommel und der Speichertrommel auf den bereits angekommenen nächsten Bogen. Dies kann zu Papierknautschern und gegebenenfalls auch zu Beschädigungen der Drucktücher führen. Längere Betriebsunterbrechungen sind die Folge.

Aufgabe der Erfindung ist die Gestaltung einer Vorrichtung, die das Wiederhochlaufen eines Kurzbogens in die Maschine verhindert.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die Ausbildung einer Wendeeinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 vorgesehen.

Durch diese Bogenhochlaufsperre wird erreicht, daß jeder von den Zangengreifern an der Bogenhinterkante nicht oder nicht ordnungsgemäß erfaßte und nicht von der Speichertrommel abgefallene Bogen mit seiner Bogenvorderkante gegen die Bogenhochlaufsperre trifft und dadurch am Wiedereinlauf in die Maschine gehindert wird. Der Kurzbogen wird dadurch gewaltsam von der Speichertrommel gelöst und geht dann unterhalb der Speichertrommel verloren.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Bogenhochlaufsperre fingerförmig ausgebildet und maschinenfest angeordnet. Mit dem freien Ende greift die fingerförmige Ausbildung in eine umlaufende Rille der Speichertrommel ein, so daß die Spitze der fingerförmigen Ausbildung bis in den Durchmesser der Speichertrommel hineinsteht. Vorteilhaft sind mehrere Abstreiffinger, die in Abständen nebeneinander maschinenfest angeordnet sind und mit ihren Fingerspitzen in Freirillen am Umfange der Speichertrommel eingreifen. Diese Freirillen müssen auch in den Greiferbrücken und Saugeinrichtungen vorhanden sein.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist unter der Bogenhochlaufsperre eine Bogenleitvorrichtung mit einer in Drehrichtung der Speichertrommel ansteigenden, an der Oberkante durch einen Anschlag begrenzten Bogenfangfläche vorgesehen. Diese Bogenleitvorrichtung fängt den gewaltsam von der Speichertrommel abgestreiften Bogen und sorgt für eine Ableitung des Bogens in Gegenrichtung nach unten. Vorteilhaft ist die Anordnung des unteren Endes dieser Bogenleitvorrichtung im Bereich einer Öffnung in einem Maschinensockel, so daß der Kurzbogen von der Bogenleitvorrichtung durch diese Öffnung im Maschinensockel hindurchfällt und unterhalb des Maschinensockels entnommen werden kann. Die Neigung der Bogenfangfläche der Bogenleiteinrichtung sollte verstellbar sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Papierqualitäten bei unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten zu ermöglichen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung teils schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Wendeeinrichtung zwei Druckzylindern unterschiedlicher Druckwerke im Betrieb mit einem Bogen normaler Länge,

Fig. 2 die gleiche Darstellung, jedoch im Betrieb mit einem Kurzbogen und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Speichertrommel und auf die Bogenhochlaufsperre.

Zwischen den Druckzylindern 1 und 2 zweier aufeinanderfolgender Druckwerke ist eine Wendeeinrichtung, bestehend aus der Wendetrommel 3, einer Speichertrommel 4 und einer Umführtrommel 5, angeordnet. Die Speichertrommel 4 zwischen der Umführtrommel 5 und der Wendetrommel 3 weist doppelt großen Durchmesser und zwei Bogenanlageflächen auf. In axialen Kanälen 6 und 7 der Speichertrommel sind Greiferbrücken mit Greifern 8 für die Bogenvorderkante beweglich gelagert. Diese Bogenvorderkantengreifer 8 werden durch Kurven 9 in ihrer Bewegung gesteuert. Die Umführtrommel 5 übergibt den aus dem ersten Druckwerk kommenden Bogen 10 im Übergabepunkt 11 an die Speichertrommel 4, die den Bogen 10 mit den Bogenvorderkantengreifern festhält. Die Bogenhinterkante wird gegebenenfalls durch Sauger 12 angezogen. Bei eingeschalteter Wendeeinrichtung läuft der Bogen 10 mit der Bogenvorderkante zunächst am Übergabepunkt 13 zwischen der Speichertrommel 4 und der Wendetrommel 3 vorbei, bis die Bogenhinterkante den Übergabepunkt 13 erreicht hat und von den an der Wendetrommel 3 angeordneten Zangengreifern 14 erfaßt werden kann. Im gleichen Augenblick öffnen die Bogenvorderkantengreifer 8 und geben den Bogen 10 frei, so daß dieser nunmehr gewendete Bogen 10 über die Wendetrommel 3 dem nächsten Druckwerk zugeführt werden kann.

Zur Vermeidung des Bogenhochlaufes zu kurzer Bogen, die die Zangengreifer 14 nicht erfaßt und die sich nicht von der Speichertrommel 4 gelöst haben, ist vor dem Übergabepunkt 11 zwischen der Umführtrommel 5 und der Speichertrommel 4 in dem Bereich zwischen dem Winkel, in dem die Bogenvorderkantengreifer 8 geöffnet haben, und dem Übergabepunkt 11 eine Bogenhochlaufsperre angeordnet. Im Ausführungsbeispiel besteht diese Bogenhochlaufsperre aus mehreren mit Abstand nebeneinander angeordneten Fingern 15, die auf einem maschinenfesten Träger 16 auswechselbar befestigt sind. Das Beispiel zeigt zwei Finger 15, die mit ihren Fingerspitzen in Freirillen 17 am Umfange der Speichertrommel 4 eingreifen, wobei die Freirillen 17 auch in den Greiferbrücken und Saugeinrichtungen vorhanden sind. Die Spitzen der Finger 15 greifen somit in den Durchmesser der Speichertrommel hinein, so daß ankommende Kurzbogen gegen diese Finger stoßen und gewaltsam von der Speichertrommel 4 gelöst werden. Bei der dargestellten Ausführungsform ist unterhalb dieser Bogenhochlaufsperre aus den Fingern 15 eine Bogenleitvorrichtung 18 mit einer in Bogenlaufrichtung ansteigenden Bogenfangfläche 20, deren oberes Ende durch einen Anschlag 19 begrenzt wird. Das untere Ende der Bogenleitvorrichtung 18 liegt im Bereich einer Öffnung 21 im Maschinensockel 22, so daß von der Speichertrommel 4 abfallende Kurzbogen 10 über die Leitvorrichtung durch die Öffnung 21 geleitet werden und unterhalb des Maschinensockels 22 entnommen werden können. Zur Anpassung an unterschiedliche Betriebsbedingungen ist die Bogen leitvorrichtung 18 vorteilhaft in der Neigung einstellbar.

Teileliste

1 Druckzylinder
2 Druckzylinder
3 Wendetrommel
4 Speichertrommel
5 Umführtrommel
6 Kanal
7 Kanal
8 Bogenvorderkantengreifer
9 Kurve
10 Bogen
11 Übergabepunkt
12 Sauger
13 Übergabepunkt
14 Zangengreifer
15 Finger
16 Träger
17 Freirille
18 Bogenleitvorrichtung
19 Anschlag
20 Bogenfangfläche
21 Öffnung
22 Maschinensockel

Claims

1. Wendeeinrichtung für eine Bogen-Offsetrotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck, bei der eine Speichertrommel mit mehrfach großem Durchmesser zwischen einer Wendetrommel und einer Umführtrommel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Speichertrommel (4) vor dem Übergabepunkt (11) zwischen der Umführtrommel (5) und der Speichertrommel (4) wirksame, in die Laufbahn eines an der Bogenhinterkante nicht ordnungsgemäß erfaßten Bogens (10) hineinragende Bogenhochlaufsperre in Form eines oder mehrerer Finger (15) angeordnet ist.

2. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die maschinenfest angeordneten Finger (15) der Bogenhochlaufsperre mit ihren freien Ende in eine umlaufende Freirille (17) der Speichertrommel (4) eingreifen.

3. Wendeeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger (15) auswechselbar an einem gestellfesten Träger (16) befestigt sind.

4. Wendeeinrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Bogenhochlaufsperre eine Bogenleitvorrichtung (18) mit einer in Drehrichtung der Speichertrommel ansteigenden, an der Oberkante durch einen Anschlag (19) begrenzten Bogenfangfläche (20) vorgesehen ist.

5. Wendeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Bogenleitvorrichtung (18) im Bereich einer Öffnung (21) in einem Maschinensockel (22) angeordnet ist.

6. Wendeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Bogenfangfläche (20) der Bogenleiteinrichtung (18) verstellbar ist.