DE4121626A1 - Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden

Info

Publication number
DE4121626A1
DE4121626A1 DE4121626A DE4121626A DE4121626A1 DE 4121626 A1 DE4121626 A1 DE 4121626A1 DE 4121626 A DE4121626 A DE 4121626A DE 4121626 A DE4121626 A DE 4121626A DE 4121626 A1 DE4121626 A1 DE 4121626A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
binder
hydraulic
reactive
gypsum
process according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE4121626A
Other languages
English (en)
Inventor
Wulf Von Dr Bonin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE4121626A priority Critical patent/DE4121626A1/de
Priority to DE59203802T priority patent/DE59203802D1/de
Priority to EP92110118A priority patent/EP0521333B1/de
Priority to US07/902,195 priority patent/US5374448A/en
Priority to JP4187390A priority patent/JPH05184654A/ja
Priority to CA002072510A priority patent/CA2072510A1/en
Publication of DE4121626A1 publication Critical patent/DE4121626A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L15/00Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
    • A61L15/07Stiffening bandages
    • A61L15/08Stiffening bandages containing inorganic materials, e.g. plaster of Paris
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L15/00Chemical aspects of, or use of materials for, bandages, dressings or absorbent pads
    • A61L15/07Stiffening bandages
    • A61L15/12Stiffening bandages containing macromolecular materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B40/00Processes, in general, for influencing or modifying the properties of mortars, concrete or artificial stone compositions, e.g. their setting or hardening ability
    • C04B40/06Inhibiting the setting, e.g. mortars of the deferred action type containing water in breakable containers ; Inhibiting the action of active ingredients
    • C04B40/0608Dry ready-made mixtures, e.g. mortars at which only water or a water solution has to be added before use
    • C04B40/0616Dry ready-made mixtures, e.g. mortars at which only water or a water solution has to be added before use preformed, e.g. bandages
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
    • C04B2111/00474Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00
    • C04B2111/00612Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00 as one or more layers of a layered structure
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
    • C04B2111/00474Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00
    • C04B2111/00836Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00 for medical or dental applications

Description

Gipsbinden sind seit langem bekannt und werden in großem Umfang für orthopädisch-medizinische Zwecke eingesetzt.
Gipsbinden werden bisher üblicherweise hergestellt, indem man hydratisierten Gips mit einem in Methylen­ chlorid gelösten Bindemittel, z. B. einem Bindemittel auf der Basis modifizierter Cellulose, anteigt und diese Paste auf Bindenmaterial, z. B. Baumwollgewebe, auf­ rakelt. Dann wird das Methylenchlorid durch Verdampfung entfernt, wodurch der Gips durch das Bindemittel an das Bindenmaterial gebunden wird. Nun kann das Gips enthal­ tende Bindenmaterial geschnitten und gerollt werden, ohne das der Gips abfällt. Das in Streifen geschnittene, Gips enthaltende Bindenmaterial wird dann auf perfo­ rierte, rohrartige Wickelhülsen relativ locker aufge­ rollt. Die so entstandene Gipsbinde wird aktiviert, indem man sie in Wasser eintaucht. Hierbei bildet der hydrophil gebundene Gips einen Gipsleim, der sich nach der Applikation verfestigt und einen sogenannten Gips­ verband ergibt.
Dieses Herstellungsverfahren für Gipsbinden weist den Nachteil auf, daß Lösungsmittel verwendet werden müssen, z. B. Methylenchlorid, die aus heutiger Sicht allenfalls in geringen Mengen tolerierbar sind und deren Entfernung auch aus der Abluft sehr aufwendig und teuer ist. Ähn­ lich wird bei der Herstellung von für technische Anwen­ dungen geeigneten Versteifungsmaterialien verfahren.
Gemäß einer eigenen, älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung werden hydraulische Bindemittel enthal­ tende Versteifungsmaterialien hergestellt, indem man ein hydraulisches Bindemittel in Pulverform mit einem reak­ tiven Bindemittel vermischt, diese Mischung auf ein flächiges Material aufbringt, das so beschichtete flächige Material zu Rollen aufwickelt und vor, während und/oder nach dem Aufwickeln die Abbindereaktion des reaktiven Bindemittels ablaufen läßt.
Es wurde nun gefunden, daß man verbesserte hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien erhält, wenn man
  • - ein hydraulisches Bindemittel in Pulverform auf ein flächiges Material aufbringt,
  • - das hydraulische Bindemittel im Kontakt mit dem flächigen Material verdichtet und
  • - das so mit verdichtetem hydraulischem Bindemittel ver­ sehene flächige Material zu Rollen aufwickelt.
Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das Verdichten des hydraulischen Bindemittels im Kontakt mit dem flächigen Material. Die Mitverwendung von zu­ sätzlichen, vorzugsweise reaktiven, aber auch nichtre­ aktiven Bindemitteln ist vorteilhaft. Vorzugsweise führt man die erfindungsgemäße Verdichtung so durch, daß das hydraulische Bindemittel dabei seinen pulverigen und rieselfähigen Charakter verliert. Beispielsweise kann man so verfahren, daß man ein mit hydraulischem Binde­ mittel in einer Menge von 200 bis 800 g/m2 beaufschlag­ tes flächiges Material durch einen Walzenspalt führt, der eine Weite von 0,02 bis 0,3 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,1 mm aufweist. Die Verdichtung ist dann besonders gut, wenn das hydraulische Bindemittel danach homogen und opak-transparent aussieht.
Man kann die Verdichtung beispielsweise auch mit Druck­ stempeln oder Pressen durchführen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Er­ findung ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Verdich­ tung des hydraulischen Bindemittels zwischen zwei oder mehr Lagen flächigen Materials vornimmt, was zu einer sandwichartigen Struktur des Versteifungsmaterials, z. B. der Gipsbinde, führt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung befindet sich das hydraulische Bindemittel in Form von einzelnen Querstreifen auf dem flächigen Material, so daß eine Strickleiterstruktur entsteht.
Eine sandwichartige Struktur verleiht dem Verstei­ fungsmaterial vor dem Abbinden des hydraulischen Bindemittels besonders gute Verarbeitungseigenschaften. Das hydraulische Bindemittel hat auch dann praktisch keine Tendenz mehr beim Aufrollen oder sonstigen mechanischen Einflüssen wegzurieseln, wenn es wenig oder keine reaktive Bindemittel enthält. Die Mitverwendung von reaktiven Bindemitteln ist trotzdem bevorzugt, da dann beim Tränken mit Wasser zur Abbindung des hydrau­ lischen Bindemittels weniger bis keine Tendenzen zum Schmieren und Ablaufen auftreten.
Deshalb ist eine besonders günstige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von medizinisch anwendbaren Gipsbinden
  • - ein hydraulisches Bindemittel auf Gipsbasis mit einem reaktivan Bindemittel vermischt,
  • - diese Mischung auf ein flächiges Material aufbringt,
  • - die so erhaltene Beschichtung mit einem weiteren flächigen Material abdeckt,
  • - das Bindemittelgemisch zwischen den flächigen Materialien bis zum Verlust seiner Rieselfähigkeit verdichtet,
  • - das so mit einer verdichteten Bindemittelschicht zwischen flächigen Materialien versehene Produkt locker zu Rollen aufwickelt und
  • - vor, während und/oder nach dem Aufwickeln die Abbinde­ reaktion des reaktiven Bindemittels ablaufen läßt.
Als hydraulische Bindemittel kommen insbesondere die Gipssorten in Frage, die für die medizinische Gipsbin­ denherstellung üblich sind. Vorzugsweise handelt es sich dabei um teilhydratisierte Gipse, z. B. um sogenannte Stuckgipse, deren Abbindezeit weniger als 10 Minuten be­ tragen.
Es kommen aber allein oder im Gemisch auch andere hydraulische Bindemittel in Frage, insbesondere auch zur Herstellung von Versteifungsmaterialien für technische Einsatzzwecke. Als Beispiele seien genannt: andere Gips­ modifikationen als Stuckgips, wie α-Gips, β-Gips und Anhydrit, sowie Portlandzement, Tonerdeschmelzzemente, Aluminiumsilikat-Schnellzemente, Sorellzemente, Zink­ oxidzemente, Puzzolanzemente und sonstige mit Wasser unter Erhärtung reagierende Mineralpulver mit Zement­ charakter. Es kann sich auch um organische oder gemischt mineralisch-organische Pulver oder Zubereitungen han­ deln, die mit Wasser unter Aushärtung reagieren.
Bei den für die Erfindung einzusetzenden hydraulischen Bindemitteln in Pulverform kann es sich auch um Gemische aus zwei oder mehreren Komponenten handeln. Dem hydrau­ lischen Bindemittel können gegebenenfalls übliche Be­ schleuniger, z. B. lösliche Sulfate, oder verzögernde oder rheologische Stellmittel, z. B. Proteine oder Cellulose-Derivate, beigefügt sein.
Gegebenenfalls kann das hydraulische Bindemittel im Ge­ misch mit reaktiven Bindemitteln zum Einsatz gelangen. Als reaktive Bindemittel kommen die verschiedensten als solche bekannten reaktiven Bindemittel oder Bindemittel­ gemische in Frage, die vorzugsweise in flüssiger Form auf das hydraulische Bindemittel aufgebracht werden kön­ nen und dann durch Reaktion der Gemisch-Komponenten und/oder durch den Einfluß von Wärme, Luft, Feuchte, Belich­ tung und/oder durch chemische Reaktion mit einem gegebe­ nenfalls zusätzlich einzubringenden Reaktionspartner und/oder mit einem Katalysator, Radikalbildner oder sonsti­ gem Starter zu einer Viskositätserhöhung, z. B. infolge einer Molekulargewichtserhöhung, gebracht werden können.
Die Viskositätserhöhung kann dabei, zumindest teilweise, im anschließend gebildeten Wickel erfolgen oder in diesem zu Ende gebracht werden.
Beispiele für reaktive Bindemittel sind: Ohne Zuhilfe­ nahme von organischen Lösungsmitteln applizierbare Silikate vom Wasserglastyp, Gipse oder Zemente bindende Salze, Epoxide, Polyepoxide, Epoxid-Härter-Kombina­ tionen, unter dem Einfluß von Luft, Ionen- oder Radikal­ bildnern polymerisierende Doppelbindungssysteme, z. B. mono-, di- oder polyolefinische Monomere, etwa vom Cyan­ acrylat-, Acrylat-, Vinylester-, Allylester- oder Allyl­ ethertyp, vom Typ der Silane, Siloxane oder Silikone (vgl. auch DE-OS 23 57 931), vom Typ der Alkydharze und reaktiven Alkydharzverdünner, vom Typ der Cyanatharze, Phenolharze, Formaldehydharze, der Methylolverbindungen, Methylolether, vom Typ der (Poly-)Isocyanate, die unter Bildung von Polyurethanen, Polyharnstoffen, Polycarbodi­ imiden und/oder Polyisocyanuraten zur Reaktion gebracht werden können, gegebenenfalls unter Beteiligung der im Wickel enthaltenan Feuchtigkeit.
Es kommen auch Polycarbonsäuren, Alginate, Aluminate, Cellulose- und Stärkeverbindungen in Betracht, die z. B. mit Calciumionen oder Aluminiumionen aus dem hydrau­ lischen Bindemittel, mit dem sie in Kontakt kommen, einer Fällung oder Härtung unterliegen können.
Als reaktive Bindemittel gelangen vorzugsweise Kombina­ tionen von einem oder mehreren Polyolen und einem oder mehreren Polyisocyanaten zum Einsatz. Kombinationen aus Polyolen und Polyisocyanaten können gegebenenfalls noch weitere Komponenten enthalten, vorzugsweise solche, die die Reaktion zwischen dem Polyol und dem Polyisocyanat verzögern oder beschleunigen. Beschleunigende Zusätze sind bevorzugt. Solche weitere Komponenten können gegebenenfalls in Mengen von 0,05 bis 3 Gew.-% (bezogen auf das Gemisch aus Polyol und Polyisocyanat) eingesetzt werden.
Als beschleunigende Zusätze kommen z. B. aminische oder metallorganische Verbindungen oder auch sonstige, in der Polyurethanchemie als katalytisch wirksam bekannte Ver­ bindungen in Frage. Diese können auch, z. B. in Form von Amingruppen, in dem Polyol integriert sein.
Die Komponenten des reaktiven Bindemittels können in ge­ mischter Form, getrennt und gleichzeitig oder vorzugs­ weise nacheinander dem pulverförmigen hydraulischen Bindemittel zugemischt werden.
Dem hydraulischen Bindemittel, vorzugsweise dem Gips, kann das reaktive Bindemittel beispielsweise in Mengen von 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 bis 6 Gew.-%, zugemischt werden. Es ist vorteilhaft darauf zu achten, daß das Gemisch aus hydraulischem Bindemittel und reaktivem Bindemittel noch pulverförmigen, streubaren Charakter behält.
Es ist weiterhin von Vorteil, ein frisch hergestelltes Gemisch aus hydraulischem und reaktivem Bindemittel un­ mittelbar oder innerhalb weniger Stunden nach der Her­ stellung auf das flächige Material aufzubringen. Vor dem Aufbringen auf das flächige Material können dem Gemisch aus hydraulischem und reaktivem Bindemittel oder einer einzelnen Komponenten davon gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe, wie Netzmittel, Tenside, Fließhilfsmittel, Farbpigmente und/oder Biocide, hinzugefügt werden.
Auf einem m2 des flächigen Materials können z. B. 100 bis 1000 g, vorzugsweise 150 bis 800 g, insbesondere 200 bis 600 g hydraulische Bindemittal oder Gemische aus hydrau­ lischen und reaktiven Bindemitteln aufgebracht werden.
Bei den bevorzugten reaktiven Bindemitteln, den Kombina­ tionen aus Polyolen und Polyisocyanaten, kommen als Polyole vorzugsweise die in der Polyurethanchemie tech­ nisch zur Verwendung kommenden linearen und verzweigten, vorzugsweise bei Raumtemperatur flüssigen Polyesterpoly­ ole und insbesondere Polyetherpolyole in Betracht. Von besonderem Interesse sind trifunktionelle und höherfunk­ tionelle Typen, die durch Anlagerung von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an tri- und höherfunktionelle Starter, z. B. an Trimethylolpropan, Glycerin, Penta­ erythrit, Sorbit, Zucker oder Zuckergemische, Ammoniak, Triethanolamin, Ethylendiamin, Polyethylenpolyamin, Polypropylenpolyamin, Ethanolamin und/oder Diethanolamin erhalten werden können und OH-Zahlen über 5, vorzugs­ weise zwischen 30 und 400, insbesondere zwischen 150 und 300, aufweisen.
Als Polyisocyanate kommen vorzugsweise ebenfalls in der Polyurethanchemie technisch zur Anwendung kommende ali­ phatische, araliphatische, heterocyclische und aroma­ tische Polyisocyanate in Betracht. Vorzugsweise werden solche Polyisocyanate verwendet, deren Dampfdruck im Be­ reich 10 bis 50°C sehr niedrig ist. Dann ist bei deren Handhabung keine Gefährdung zu befürchten. Bei derarti­ gen Polyisocyanaten handelt es sich vorzugsweise um bei Raumtemperatur flüssige Polyisocyanate wie polymeri­ siertes, trimerisiertes, biuretisiertes, allophanati­ siertes bzw. mit geringen Mengen Wasser umgesetztes Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat oder solche Typen von gegebenenfalls aromatischen Mehrkern­ polyisocyanaten, wie sie auf den Wegen der Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondansaten und deren hydrierten Formen technisch zugänglich sind. Es kommen auch andere flüssige Polyisocyanate in Betracht, auch aliphatisch­ aromatische Mischtypen, z. B. solche auf Basis Isophoron­ diisocyanat oder Toluylendiisocyanat oder sogenannte Isocyanat-Prepolymere, d. h. Isocyanatgruppsn enthal­ tende, vorzugsweise flüssige, oligomere Umsetzungspro­ dukte von Polyolen mit Polyisocyanaten.
Es ist von Vorteil, aber nicht zwingend, wenn die Kom­ ponenten solcher reaktivan Bindemittelmischungen aus Polyol und Polyisocyanat ineinander löslich sind. Es können auch Polyolgemische und/oder Polyisocyanatge­ mische zum Einsatz kommen.
Das stöchiometrische Verhältnis von OH- zu NCO-Gruppen in Polyol-Polyisocyanat-Gemischen kann in weiten Grenzen schwanken. Vorzugsweise werden mit Abweichungen von +/ 50 Gew.-% stöchiometrische Verhältnisse eingehalten. In speziellen Fällen ist es auch möglich, das Verhältnis der eingesetzten Polyisocyanate und Polyole bis auf je­ weils 3 Gew.-% der stöchiometrisch äquivalenten Menge oder auch noch darunter zu reduzieren. Besonders bevor­ zugt ist der Einsatz von reaktiven Bindemitteln, die 50 bis 90 Gew.-% der in Bezug auf die Polyolkomponente stöchiometrisch erforderlichen Menge an Polyisocyanat­ komponenten enthalten.
Diese Verhältnisse gelten auch dann, wenn man die reaktive Kombination flüssiger Bindemittelkomponenten vor, während oder nach dem Eintrag in das pulvrige hydraulische Bindemittel herstellt.
Als flächiges Material, auf das ein hydraulisches Binde­ mittel oder eine Mischung aus hydraulischen und/oder reaktiven Bindemitteln aufgebracht wird, im folgenden auch vereinfacht als "Bindengewebe" bezeichnet, kommen die verschiedensten flexiblen, vorzugsweise textilen Substrate in Frage. Sie können beispielsweise aus Fäden, Fasern, Drähten oder Folienbändchen bestehen. Vorzugs­ weise handelt es sich um Vliese, Papiere, Gewirke, Ge­ stricke oder Gewebe oder Mischformen davon.
Vorzugsweise werden aus Baumwolle gefertigte Bindenge­ webe eingesetzt, wie sie für die konventionelle Gips­ bindenfertigung üblich sind. Als textile Substrate kommen aber auch solche in Betracht, die unter Verwen­ dung von z. B. Glasfasern, Kohlenstoffasern, Polyaramid­ fasern, Metallfasern, Polyolefinfasern, Polyolefin-Hoch­ modulfasern, Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern, Seide, Polyamidfasern und Fasern aus veredelter Cellu­ lose sowie aue Fasergemischen und/oder Fadengemischen hergestellt worden sind. Auch sogenannte Feinfasern kom­ men in Betracht.
Das einlagige oder mehrlagige, vorzugsweise zweilagige (sandwichartige) angeordnete flächige Material kann vor oder nach dem Aufbringen des hydraulischen Bindemittels oder bevorzugt vor oder nach dem der Konfektionierung dienenden Aufwickeln in Länge bzw. Breite zugeschnitten werden, z. B. zu Einzelbinden.
Das Aufbringen des pulvrigen Bindemittels kann flächig oder in Form von Streifen oder sonstigen Mustern im Umkehr- oder, vorzugsweise im Direktverfahren z. B. durch Aufstreuen, Aufblasen, Aufrakeln, auf elektrostatische Weise oder nach beliebigen anderen, keine Lösungsmittel erfordernden Verfahren erfolgen.
Das Bindemittel kann auf dem flächigen Material eine homogene Fläche bilden, es kann aber auch in Form von gegebenenfalls verschiedene Schichtdicken aufweisenden Streifen, Punkten, durchbrochenen Flächen oder in Form von Mustern aufgebracht werden, beispielsweise um das Tränkwasser besser eindringen zu lassen oder um gezielte Versteifungseffekte zu erreichen. Bevorzugt wird das Bindemittel in Form von Wickelachsen-parallelen Streifen oder in Form von Punkten oder Mustern aufgebracht.
Gegebenenfalls kann eine einmal aufgebrachte Schicht des Bindemittels z. B. durch Rütteln oder durch Vibration, zur Ausbildung inhomogener Verteilungen und/oder durch­ lässigerer Bereiche gebracht werden.
Es ist im allgemeinen von Vorteil, die für das Auf­ bringen des Bindemittels eingesetzten Maschinen und Werkzeuge nichthaftend auszurüsten, z. B. durch Überzüge aus Polyolefinen, Silikonen, Perfluorpolyethylenen oder durch die Verwendung von Trennfolien.
Der an den Beschichtungsprozeß anschließende erfindungs­ wesentliche Verdichtungsvorgang führt, insbesondere in Kombination mit einer oder mehreren auf die Beschichtung aufgelegten flächigen Materialien zu einer verbesserten Trocken-Handhabbarkeit des Versteifungsmaterials, d. h. beim mechanischen Handhaben, z. B. Aufwickeln, des noch nicht hydraulisch abgebundenen Versteifungsmaterials treten praktisch keine Verluste durch Wegrieseln mehr auf. Außerdem tritt beim Eintauchen des aufgewickelten Versteifungsmaterials in Wasser praktisch kein Verlust mehr durch Ablaufen auf. Dies ist auch der Fall, wenn das hydraulische Bindemittel in Form von Wickelachsen­ parallelen Streifen oder in sonstigen Mustern angeordnet ist.
Es kann auch mehr als eine Gewebelage unter der Beschichtung plaziert und/oder das Bindemittel-Pulver vor dem Verdichtungsprozeß mit mehr als einer Lage flächigen Material abgedeckt werden. Die einzelnen Lagen flächigen Materials können gleich- oder verschiedenartig sein.
Das Verdichten, z. B. durch Pressen, führt überraschend leicht zu einer Beseitigung der Rieselfähigkeit des pulverigen, gegebenenfalls reaktive Bindemittel ent­ haltenden hydraulischen Bindemittels und kann es auch an relativ grobmaschigem Bindengewebe fixieren, wie es für medizinische Gipsbinden bisher üblicherweise verwen­ det wird. Das so fixierte Beschichtungsgemisch bleibt überraschenderweise auch bei Bewegung der Binde, z. B. bei deren Aufrollung und Handhabung auf dem flächigen Material oder zwischen mehreren Lagen flächigen Materials fixiert und rieselt nicht heraus.
Üblicherweise kommen als flächige Materialien Binden­ gewebe aus Baumwolle nach Art des Verbandmulls zum Ein­ satz. Diese können z. B. 25 bis 35 große und 25 bis 35 kleine Maschen pro cm2, einen leiterartigen rechteckigen Habitus und paarweise in Abständen von 0,5 bis 1,5 und 1,5 bis 2,5 mm laufende Schuß- und Kettfäden aufweisen. Selbstverständlich kommen als flächige Materialien auch andere Gewebe- und Textiltypen in Betracht.
Bei Auflagemengen des pulverigen Bindemittels von z. B. 200 bis 800 g/mZ wird das Verdichten vorzugsweise konti­ nuierlich mit einem Durchlauf durch ein oder mehrere Walzenpaare vorgenommen, wobei deren Walzenachsen vor­ zugsweise parallel und zweckmäßigerweise horizontal übereinander oder nebeneinander angeordnet sind. Bei Walzen, z. B. solchen aus unprofiliertem, poliertem Stahl, können dann z. B. Spaltbreiten von 0,02 bis 0,3 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,1 mm gewählt werden. Diese Spaltbreiten können sich aber ändern, wenn die Walzen z. B. mit federnd variablem Spalt arbeiten, wenn es sich um profilierte Walzen (z. B. Riffelwalzen oder Muster­ walzen handelt), oder um Walzen mit einer elastisch nachgiebigen Kunststoffbeschichtung, z. B. aus Polycarbo­ nat oder Gummi. Vorzugsweise wird mit einem Walzenpaar und ohne Friktion gearbeitet.
Unter Riffelwalzen versteht man solche Walzenpaare, bei denen eine oder beide Walzen, vorzugsweise nur eine Walze, einen Zahnrad-ähnlichen Querschnitt senkrecht zur Achse aufweist. Solche Walzen können auf der Oberfläche achsparallele, V-förmige Einschnitte enthalten. Die Ver­ dichtung erfolgt dann in Form eines Streifenmusters. Der zwischen den Verdichtungsstreifen liegende Anteil des Bindemittels ist dann noch pulverig und kann abgesaugt, abgerieselt oder abgerüttelt und erneut zur Beschichtung verwendet werden. Beim Aufwickeln eines mit Riffelwalzen verdichteten Versteifungsmaterials liegen die Streifen der haftenden Beschichtung parallel zur Wickelachse, wodurch sich das Material besonders gut auf- und abwickeln läßt, ohne daß die Beschichtung abspringt.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung können die Ver­ dichtungsstreifen z. B. eine Breite von 1 bis 20 mm, vorzugsweise 2 bis 6 mm aufweisen und die Zwischenräume zwischen den Verdichtungsstreifen z. B. eine Breite von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise 1 bis 5 mm. Diese Breiten können in speziellen Fällen auch überschritten werden.
Anstelle des hier näher beschriebenen Verdichtungs­ musters in Form achsparalleler Streifen können auch andere Verdichtungsmuster zur Anwendung kommen, z. B. diagonal verlaufende Streifen, wellenförmig verlaufende Streifen oder streifige oder anders angeordnete Folgen von Punkten. Solche Verdichtungspunkte können z. B. Durchmesser von 1 bis 20 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm aufweisen und z. B. wie Kreise, Quadrate, Rechtecke oder Sterne aussehen. Auch hier können die Maße und Figuren in speziellen Fällen anders gewählt werden.
Verdichtungen in Form von Streifen oder sonstigen Mustern kann man nicht nur mit entsprechenden Riffel­ walzen erzielen, sondern auch dadurch, daß man zwei glatte Walzen verwendet und zusätzlich zu dem mit pulverförmigem Bindemittel beschichteten flächigen Material flache Plastik- oder Metallteile, z. B. in einer Strickleiter-Anordnung, durch die Walzen laufen läßt. Dann wird im wesentlichen dort verdichtet, wo solche Plastik- oder Metallteile liegen. Beispielsweise kann man auf diese Weise ein Streifenmuster erhalten, wenn man ein strickleiterförmiges Band aus z. B. Plastik (etwa aus üblichen Thermoplasten wie Polyamid, Polycarbonat, Polyurethan, Polyester oder PVC) oder Metall (etwa aus Stahl, Aluminium oder Messing) durch die Walzen mit­ führt. Ein derartiges strickleiterförmiges Band kann auf und/oder unter, vorzugsweise unter dem beschichteten flächigen Material durch die Walzen geführt werden.
Die Verwendung von poliertem (Edel-)Stahl-Walzen wird bevorzugt. Es kommen aber auch z. B. um die flächigen Materialien zu schonen, Gummi- oder Kunststoffwalzen als eine oder beide Walzen eines Walzenstuhls in Frage.
Die Walzen werden vorzugsweise bei Raumtemperatur be­ trieben. Es kommen auch erniedrigte oder erhöhte Tempe­ raturen in Frage. Im allgemeinen sollte eine Temperatur von 120°C, vorzugsweise 90°C nicht überschritten wer­ den.
Bei einer besonderen Ausführungsform des Verdichtungs­ vorgangs wird pulvriges Bindemittel oder Bindemittel­ gemisch unmittelbar nach seiner Herstellung in den sich vor dem Walzenspalt bildenden Zwickel aus zwei flächigen Materialien in definierter Menge eingestreut oder einge­ tragen. Hierzu sind z. B. Schüttelrutschen, Streuaggre­ gate und Schlitzdüsen geeignet.
Die Dichte und Durchlässigkeit des zu Rollen aufge­ wickelten Materials kann durch den Wickeldruck, d. h. durch Variation der Zugkräfte beim Wickelprozeß gesteu­ ert werden. Vorzugsweise wählt man eine lockere Rollen­ wicklung, wie sie auch bei den konventionell hergestell­ ten Gipsbinden üblich ist und das Eindringen des Wassers zum Abbinden des hydraulischen Bindemittels erleich­ tert.
Es ist von Vorteil, daß das erfindungsgemäß vorzugsweise zu verwendende Gemisch aus Gips und zusätzlichem Binde­ mittel auch in nicht abgebundenem Zustand nicht mehr zum Stauben neigt. Das verbessert die Raumluftsituation bei der Bindenherstellung in besonderem Maße.
Bei aufgewickelten Rollen (= Wickel), die reaktive Bin­ demittel enthalten, bindet dieses im Laufe der Zeit ab. Dieser Abbindeprozeß kann auch in der Endverpackung stattfinden. Durch den erfindungsgemäßen Verdichtungs­ prozeß in Kombination mit einer solchen Abbindung reak­ tiver Bindemittel wird das Herausrieseln des in den Wickel eingebrachten hydraulischen Bindemittels weit­ gehend verhindert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verdichtungsprozeß in Kombi­ nation mit der Abbindung eines reaktiven Bindemittels liegt das hydraulische Bindemittel in Form eines gebun­ denen, verdichteten, feinen Kornes in einer kompakten, opaken bis weißlichen Beschichtung vor. Überraschen­ derweise behindert diese Struktur nicht das Abbinden des hydraulischen Bindemittels mit Wasser, sondern läßt das Wasser beim Eintauchen des Wickels für z. B. 1 bis 60 Sekunden, vorzugsweise 2 bis 10 Sekunden, sehr schnell und gleichmäßig in diesen eindringen. Dabei wird im all­ gemeinen nur ein geringer Überschuß an Wasser vom Wickel aufgenommen. Weiterhin wird auch bei längeren Tauchzei­ ten nur wenig hydraulisches Bindemittel mit dem über­ schüssigen Wasser aus dem Wickel herausgetragen. Dadurch wird gegenüber der konventionellen Herstellung von Gips­ binden eine signifikante Verbesserung der Sauberkeit bei der Handhabung solcher mit Wasser getränkter Binden erreicht. Andererseits wird durch die gebundene Struktur die Verstreichbarkeit und die Modellierbarkeit der er­ findungsgemäß hergestellten Versteifungsmaterialien nicht oder nur wenig beeinträchtigt.
Wenn man auf die erfindungsgemäße Weise Gipsbinden her­ stellt, kann man das Schneiden der Binden, deren Auf­ wicklung und Verpackung nach konventionellen Methoden der Gipsbindenherstellung vornehmen. Gleiches gilt auch für andere Formen der Anwendung erfindungsgemäß herge­ stellter Versteifungsmaterialien.
Erfindungsgemäß erhältliche Versteifungsmaterialien können z. B. im medizinisch-orthopädischen Bereich, zur Herstellung von Verbindungselementen, Abdrücken, Masken, Dübeln und Formkörpern, in der Landwirtschaft und im Gartenbau, zur Armierung von Kunststoffteilen oder als Schutzwicklung gegen mechanische und/oder thermische Einflüsse, zu Isolierungen, zu Brandschutzzwecken, zu Abdichtzwecken, in der Verbindungstechnik und für die Armierung und Versteifung von Konstruktionselementen angewendet werden. Dabei können erfindungsgemäß herge­ stellte Versteifungsmaterialien, insbesondere Gipsbin­ den, auf übliche Weise aktiviert werden, indem man sie aufgerollt auf geeignete, z. B. gelochte Hülsen kurz­ zeitig in Wasser eintaucht. Die Eintauchzeit kann z. B. 1 bis 30 Sekunden bei einer Temperatur von 0 bis 80°C, vorzugsweise 15 bis 30°C betragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß es staubfrei aber "trocken" ist, d. h. kein Lösungsmittel benötigt wird. Auch wird keine belastete Abluft erzeugt, die nur aufwendig und kostspielig zu reinigen wäre. Das bedeutet gegenüber dem Stand der Technik eine erhebliche Vereinfachung.
Beispiele
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren bei­ spielhaft erläutert. Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
In den Beispielen wurden folgende Materialien verwen­ det:
10 cm breite und 300 cm lange oder endlose Streifen aus Baumwollgewebe, wie es üblicherweise für die Herstellung von Gipsbinden eingesetzt wird (7 Schußfäden, 10 Kett­ fäden pro cm2, Maschengröße 1×1 und 1×2 mm, das Metergewicht des Gewebestreifens betrug 2,56 g).
Gipspulvergemisch, wie es als sogenanntes Halbhydrat analog Stuckgips für die Gipsbindenfertigung nach kon­ ventionellen Verfahren eingesetzt wird.
Polyol A, ein technisches Anlagerungsprodukt von 80 Mol Propylenoxid und 20 Mol Ethylenoxid an Sorbit, mit einer OH-Zahl von 175.
Polyol B, ein technisches Anlagerungsprodukt von gleichen Teilen Ethylenoxid und Propylenoxid an Glycerin, mit einer OH-Zahl von 250.
Polyol C, ein technisches Anlagerungsprodukt von 60% Ethylenoxid und 40 % Propylenoxid an Sorbit, mit einer OH-Zahl von 8.
Isocyanat A, ein technisches Biuretisierungsprodukt von Hexamethylendiisocyanat mit einem Isocyanatgehalt von 21%.
Isocyanat B, ein technisches Mehrkernpolyisocyanat aus der Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten, mit einem Isocyanatgehalt von 31%.
Auf einem schnell laufenden Schaufelmischer (Lödigemischer) wurden bei Raumtemperatur aus dem Gips und den Polyolen und Polyisocyanaten folgende Binde­ mittelgemische hergestellt, die alle rieselfähig oder streufähig waren:
Gemisch 1
200 Teile Gipspulver wurden vorgelegt, dazugegeben wurde ein Gemisch aus 9,3 Teilen Polyol A und 3,5 Teilen Poly­ isocyanat A.
Gemisch 2
150 Teile Gipspulver wurden vorgelegt, dazugegeben wurden zunächst 6,9 Teile Polyisocyanat A und dann 10 Teile Polyol A.
Gemisch 3
150 Teile Gipspulver wurden vorgelegt, dazugegeben wurde ein Gemisch aus 10 Teilen Polyol A und 4,6 Teilen Poly­ isocyanat B.
Gemisch 4
Vorgelegt wurden 150 Teile Gipspulver, dazugegeben wurden zunächst 10 Teile Polyol B, dann 4,6 Teile Poly­ isocyanat B.
Gemisch 5
Vorgelegt wurden 100 Teile Gipspulver, dazugegeben wurden Teile eines Gemisches aus 100 Teilen Polyol C und 1,2 Teilen Polyisocyanat B.
Beispiel 1 A)
Das 3 m lange Bindengewebe wurde auf eine streifen­ förmige und mit einem Trennmittel auf Silikonbasis besprühte Unterlage aus geglättetem Papier gelegt und unter einem Streuer so hindurchgefahren, daß in ge­ trennten Ansätzen jeweils 1 m2 des Baumwollgewebes mit jeweils 500 g frisch hergestellten Gemischen 1 bis 5 belegt wurde.
Die jeweils aufgestreute Schicht wurde mit einer nicht­ haftend ausgerüsteten Rolle festgedrückt. Dann wurde das bestreute Bindengewebe durch den auf 0,07 mm Spaltbreite eingestellten Spalt eines Walzenstuhls mit polierten Edelstahlwalzen geführt. Hierbei wurde die Beschichtung auf dem Gewebe zu einer oberflächlich glänzenden festen opaken Schicht verdichtet, die fest auf dem Bindengewebe haftete. Dann wurde die Binde auf einen Dorn aus Poly­ olefin, der die Gestalt eines gelochten Rohres mit einem Durchmesser von 1 cm hatte, zu einem Wickel locker aufge­ rollt (Gesamtdurchmesser 6 cm). Hierbei wurde im Verlauf des Aufrollprozesses die verdichtete Schicht zwar in an­ nähernd regelmäßigen Abständen senkrecht zur Längsachse gebrochen, haftete aber auch so an dem Bindengewebe.
B)
Versuch A) wurde wiederholt, jedoch wurde vor dem Walzenstuhl auf das bestreute Bindengewebe ein zweites gleichartiges Gewebe aufgelegt, leicht angedrückt und dann der so gebildete Sandwich durch den Walzenstuhl ge­ fahren. Es wurde wiederum eine glänzende, opake, fest haftende Materialschicht gebildet, die sich ohne abzu­ platzen aufrollen ließ.
C)
Der Versuch B) wurde wiederholt, jedoch wurde nun Gips­ pulver ohne Zusatz eines reaktiven Bindemittels einge­ setzt. Nach dem Verdichten im Walzenstuhl wurde wiederum ein glänzender, nicht abrieselnder, jedoch weniger opaker Materialsandwich erhalten und ausgerollt.
D)
Nicht erfindungsgemäß: Der Versuch B) wurde wiederholt, jedoch wurde der nach dem Aufbringen des zweiten Binden­ gewebes und leichtem Andrücken erhaltene lockere Sand­ wichverbund direkt, ohne Durchlauf durch den Walzen­ stuhl, aufgerollt.
Eine Prüfung des Gipsverlustes bei der trockenen Hand­ habung des gemäß den Versuchen A) bis D) hergestellten Bindenmaterials wurde wie folgt durchgeführt:
Die Wickel wurden in aufgerolltem Zustand 10 Tage ge­ lagert, um die Abbindereaktion des reaktiven Binde­ mittels (soweit vorhanden) ablaufen zu lassen. Dann wurde von dem ca. 160 g wiegenden, 3 m Bindenmaterial enthaltendem Wickel auf einem ebenen Drahtsieb 1 m abgerollt und abgeschnitten. Das 1 m lange Bindenstück wurde dann von Hand auf dem Sieb um die lange Achse umgedreht, so daß die Oberseite nach unten zu liegen kam. Diese Prozedur wurde noch zweimal wiederholt, so daß letztlich die ursprüngliche Oberseite unten lag. Dann wurde das Bindenstück von Hand auf dem Sieb auf den ursprünglich verwendeten gelochten Wickeldorn von 1 cm Durchmesser wieder aufgerollt und vom Sieb genommen. Schließlich wurde der bei dieser Prozedur durch das Sieb gerieselte Gips ausgewogen. Je geringer die durchgerie­ selte Gipsmenge war, desto geringer sind die Gipsver­ luste bei der Handhabung der Binde, die noch nicht abge­ bundenen Gips enthält.
Diese Prüfung wurde jeweils dreimal durchgeführt und die ermittelten Gewichte des abgerieselten Gipsmaterials als Mittelwert in g/m bestimmt.
Folgende Werte wurden ermittelt:
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen eine gute Trockenhand­ habbarkeit der Binden, die mit der erfindungsgemäßen Verdichtung hergestellt werden, sogar, wenn kein reaktives Bindemittel für das Gipsmaterial verwendet wird. Die Ergebnisse zeigen auch den Verbesserungs­ effekt, der durch die Verwendung von zwei Gewebelagen erzielt wird.
Analoge Ergebnisse wurden erhalten, wenn anstelle des Baumwollgewebes ein gleichartiges Gewebe aus Hochmodul- Polyestergarn verwendet wurde.
Beispiel 2
Mit den Binden hergestellt gemäß Beispiel 1A), 1B) und 1D) unter Verwendung des Bindemittelgemisches 1 sowie mit Binden hergestellt nach Beispiel 1C) wurden folgende Versuche ausgeführt:
Nach dem Austritt aus dem Walzenspalt wurde das mit der Bindemittelschicht versehene Baumwollgewebe auf 3 m abgelängt, auf einen rohrförmigen (1 cm Durchmesser, gelochten Wickeldorn aufgewickelt und dann auf einer Verpackungsanlage in Polyethylen-kaschierte Aluminium­ folie eingeschweißt, wie es bei der Gipsbindenherstel­ lung nach konventioneller Methode geschieht, wenn der Wickel vor der Anwendung besonders geschützt werden soll.
Zur Applikation wurden die Wickel nach 2 Wochen aus der Verpackung genommen. Durch das nach dem Verdichtungs­ prozeß inzwischen erfolgte vollständige Abbinden des reaktiven Bindemittels (soweit vorhanden), waren die Wickel enthaltend die Binden aus den Beispielen 1A), 1B) und 1D) ohne wesentliches Herausrieseln des Gipses handhabbar. Alle Wickel wurden 4 Sekunden lang (Typ D 15 Sekunden lang) in Wasser von 18°C senkrecht einge­ taucht und manuell etwas gewalkt. Hierbei verlor ledig­ lich der Wickel enthaltend die Binde aus Beispiel 1C) eine merkliche Menge Gips (12 g). Dann wurde ein Zylin­ der aus Edelstahl, Durchmesser 8 cm, damit umwickelt und glattgestrichen. Nach 5 Minuten war der so hergestellte Gipsverband versteift. Das Härtungsverhalten und die Applizierbarkeit entsprachen bei den Binden aus den Beispielen 1A), 1B) und 1D) mit dem Bindemittelge­ misch 1 etwa einer auf übliche Weise hergestellten, mit 600 g Gipsmasse pro m2 ausgerüsteten 10 cm-Gipsbinde, jedoch mit dem Unterschied, daß das Tränkwasser und die beim Walken herausgedrückte wäßrige Phase erheblich weniger den Charakter von Gipsbrühe, sondern mehr von leicht getrübtem Wasser hatte und daher ein wesentlich sauberes Arbeiten möglich wurde, als bei üblichen Gips­ binden.
Nach der Aushärtung wurde der so hergestellte rollen­ artig aufgewickelte Gipsverband von dem Zylinder abge­ streift und bei 21°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Dann wurde die 10 cm breite Rolle mit der Seite auf eine Waage aufgelegt und von oben mittig mit einem 6 cm2- Rundstempel zusammengedrückt. Die erzielbare maximale Tragfähigkeit des Wickels wurde dann als Maximumanzeige auf der Waage abgelesen. Sie ist ein Maß für die Festig­ keit des Wickels.
Diese Versuche wurden an verschiedenen Wickeln des gleichen Typs fünfmal wiederholt und als Meßergebnisse der Mittelwert der Festigkeit aus den fünf Einzel­ messungen erhalten, wie in der folgenden Tabelle angegeben:
abgesteifter ausgehärteter Gipsverband mit einer Binde aus Beispiel
Festigkeit (kg)
1 A) mit Bindemittelgemisch 1
63
1 B) mit Bindemittelgemisch 1 68
1 C) ohne reaktives Bindemittel 62
1 D) mit Bindemittelgemisch 1 65
Für eine auf übliche Weise hergestellte Gipsbinde (ohne Verdichtung und ohne reaktives Bindemittel) wurde auf entsprechende Weise eine Festigkeit von 59 kg er­ mittelt.
Das bedeutet, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Festigkeiten der erhaltenen Wickel nach dem Abbinden in der gleichen Größenordnung oder besser liegen, als bei konventionellen Gipsbinden. Die Ergebnisse zeigen auch, daß der Sandwichaufbau zu einer Verbesserung der Festigkeit führt, was in Verbindung mit der lösungs­ mittelfreien und technisch einfachen Herstellweise, der guten Trockenhandhabbarkeit und der geringen Gipsver­ luste beim Tränken, einen bedeutenden technischen und ökologischen Fortschritt bedeutet.
Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel 1 A) mit dem Bindemittelgemisch 1 und wie in Beispiel 1C) verfahren. Es wurde jedoch eine Walze des Walzenstuhls durch eine achsparallel geriffelte Walze mit Stegbreiten von 3,4 mm, Zwischen­ raumbreiten von 1,5 mm und Zwischenraumtiefen von 2,5 mm ersetzt. Die Walzen wurden auf eine Spaltbreite von 0,085 mm zwischen Riffelwalze und glatter Walze einge­ stellt. Das Bindengewebe wurde mit 800 g/m2 Bindemittel gleichmäßig bestreut.
Durch den nunmehr intermittierenden Verdichtungsprozeß wurde das Bindemittel auf dem Bindengewebe streifen­ förmig, quer zur Gewebelänge auf dem Gewebe fixiert. Bei dem an den Walzenstuhl anschließenden Transport der Binde zu einer Abläng- und Wickelvorrichtung wurde durch schwaches Rütteln die nicht durch die Riffeln der Walze verdichtete Menge Bindemittel durch die Gewebemaschen abgerieselt und dem Beschichtungsprozeß wieder zuge­ führt. Die Verdichtungsbezirke haften auf den Gewebe­ bahnen und wurden in den Wickel eingebracht.
Bei dieser Anordnung der Beschichtung ist eine besonders gute Aufwickelbarkeit und Trockenhandhabbarkeit gegeben. Beim Tauchen in Wasser reichten bei senkrechtem Ein­ tauchen des Wickels Eintauchzeiten von ca. 2 Sek., um eine vollständige Durchfeuchtung des Wickels zu erzie­ len. Das Applikationsverhalten und die Endfestigkeiten entsprachen den Produkten aus den Beispielen 1A) und 1C).
Analoge Ergebnisse wurden erhalten, wenn auf das Gewebe eine Abmischung gleicher Gewichtsteile Portlandzement und Bindemittelgemisch aufgestreut wurde.
Beispiel 4
Ein 2 Wochen abgelagerter 3 m-Wickel erhalten gemäß 1B) mit dem Bindemittelgemisch 1 wurde trocken abgerollt und zu einem Stapel von 20 cm Länge aufgefaltet. Diese Ab­ rollen und zu einem Stapel auflegen führte zu geringen Gipsverlusten durch Abrieseln von weniger als 4,5 g. Dann wurde der Stapel unter Erhalt seiner Geometrie 3 Sek. in Wasser getaucht, durch Senkrechthalten abge­ tropft, wobei nahezu kein Gipsleim ablief und dann als Longuette in einen auf ein Model gewickelten Handver­ steifungsverband (Finger-Handgelenksbereich) eingear­ beitet. Hier erfolgte die Erhärtung in Analogie zu kon­ ventionellen Gipsverbandsmaterialien im Verlaufe von 3 bis 6 Minuten.
Beispiel 5
Auf die Klebstoffseite eines 4 m langen und 12 cm brei­ ten Textilklebebandes wurden parallel im Abstand von 2 mm gespritzte Streifen aus Polycarbonat von 12 cm Länge, 3 mm Breite und 2 mm Dicke aufgelegt und festge­ preßt, so daß eine Art Panzerkette oder Strickleiter­ struktur-Band entstand. Dieses Band wurde unter das Bin­ dengewebe gelegt und dann mit 600 g/m2 einer Gips-Binde­ mittel-Mischung bestreut, so daß über die Fläche des Gewebes eine gleichmäßige Bestreuung erfolgte. Das Gips- Bindemittel-Gemisch war durch intensives Mischen von 200 Teilen Halbhydrat (Gipspulver) zunächst mit 7,65 Teilen des Polyols C erhalten worden.
Anschließend wurde das bestreute Gewebe mit der darun­ terliegenden "Panzerkette" durch ein Paar übereinander angeordnete glatte Edelstahlwalzen (Spaltbreite 2,07 mm) gefahren. Über eine Umlenkrolle, an der der nicht von den Polycarbonatelementen der "Panzerkette" verdichtete Anteil des aufgestreuten Pulvers abrieselte und in den Streuer zurückgeführt wurde, wurde das nunmehr eine Art Strickleiter-Struktur aufweisende Bindenmaterial lose zu einem 6 cm Durchmesser aufweisenden Wickel aufge­ rollt. Anschließend wurde der auf einem gelochten, rohr­ förmigen Kunststoffwickeldorn von 1 cm Durchmesser be­ findliche Wickel in eine dicht schließende Polyethylen­ dose verpackt.
Nach 7 Tagen wurde der Wickel entnommen und durch Ein­ tauchen in Wasser (19°C, Eintauchzeit 3 Sekunden, senk­ rechte Eintauchrichtung) vollständig benetzt. Das ablau­ fende Wasser war leicht getrübt und hatte nicht den Charakter von Gipsbrühe. Die Gipsbinde konnte sehr sau­ ber abgewickelt und wie in Beispiel 2 beschrieben in einen Test-Gipsverband überführt werden. Der Gipsverlust bei Überprüfung der Trockenhandhabbarkeit entsprechend Beispiel 1 lag bei 1,5 g/m und die Festigkeit des ent­ sprechend Beispiel 2 erhaltenen Test-Gipsverbandes bei 64 kg, also im normalen Rahmen. Aufgrund der Sticklei­ terstruktur konnte die Binde dieses Typs ähnlich wie die gemäß Beispiel 4 erhaltene Binde, jedoch ohne Brechen der Gipsauflage und daher mit noch geringerem Gipsver­ lust zu Longetten aufgerollt und verarbeitet werden.

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung von hydraulische Binde­ mittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, da­ durch gekennzeichnet, daß man
  • - ein hydraulisches Bindemittel in Pulverform auf ein flächiges Material aufbringt,
  • - das hydraulische Bindemittel im Kontakt mit dem flächigen Material verdichtet und
  • - das so mit verdichtetem hydraulischem Binde­ mittel versehene flächige Material zu Rollen aufwickelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verdichtung des hydraulischen Binde­ mittels zwischen 2 oder mehr Lagen flächigen Mate­ rials durchführt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das hydraulische Bindemittel auf dem flächigen Material in Form von einzelnen Querstrei­ fen angeordnet wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man zusätzlich zu dem hydraulischen Bindemittel reaktive Bindemittel beisetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man medizinisch anwendbare Gipsbinden herstellt, indem man
  • - ein hydraulisches Bindemittel auf Gipsbasis mit einem reaktiven Bindemittel vermischt,
  • - diese Mischung auf ein flächiges Material aufbringt,
  • - die so erhaltene Beschichtung mit einem wei­ teren flächigen Material abdeckt,
  • - das Bindemittelgemisch zwischen den flächi­ gen Materialien bis zum Verlust seiner Riesel­ fähigkeit verdichtet,
  • - das so mit einer verdichteten Bindemittel­ schicht zwischen flächigen Materialien verse­ hene Produkt locker zu Rollen aufwickelt und
  • - vor, während und/oder nach dem Aufwickeln die Abbindereaktion des reaktiven Bindemittels ablaufen läßt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als hydraulische Bindemittel teilhy­ dratisierte Gipse, α-Gips, β-Gips, Anhydrit, Port­ landzement, Tonerdeschmelzzement, Aluminiumsilikat- Schnellzement, Sorellzement, Zinkoxidzement und/ oder Puzzolanzement und als reaktive Bindemittel Silikate vom Wasserglastyp, Epoxide, Polyepoxide, Epoxid-Härter-Kombinationen, Cyanacrylate, Acry­ late, Vinylester, Allylether, Silane, Siloxane, Silikone, Alkydharze, reaktive Alkydharzverdünner, Cyanatharze, Phenolharze, Formaldehydharze, Methy­ lolverbindungen, Methylolether und/oder Isocyanate, die unter Bildung von Polyurethanen, Polyharnstof­ fen, Polycarbodiimiden und/oder Polyisocyanuraten zur Reaktion gebracht werden können, zum Einsatz gelangen.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man auf einen m2 des flächigen Mate­ rials 100 bis 1000 g hydraulische Bindemittel oder Gemische aus hydraulischen und reaktiven Bindemit­ teln aufbringt, wobei, bezogen auf hydraulische Bindemittel, 0 bis 50 Gew.-% reaktive Bindemittel verwendet werden.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Verdichtung mittels eines Durchlaufs durch ein oder mehrere Walzenpaare vor­ nimmt.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Verdichtung in Form von Streifen oder sonstigen Mustern zwischen zwei glat­ ten Walzen vornimmt, durch die man zusätzlich zu dem mit pulverförmigem Bindemittel beschichteten flächigen Material flache Plastik- oder Metallteile hindurchlaufen läßt.
10. Verwendung von Versteifungsmaterialien, hergestellt nach den Ansprüchen 1 bis 9 im medizinisch/ortho­ padischen Bereich, zur Herstellung von Verbindungs­ elementen, Abdrücken, Masken, Dübeln und Formkör­ pern, in der Landwirtschaft, im Gartenbau, zur Ar­ mierung von Kunststoffteilen, als Schutzwickelung gegen mechanische und/oder thermische Einflüsse, zu Isolierungen, zu Brandschutzzwecken, zu Abdicht­ zwecken, in der Verbindungstechnik oder für die Armierung und Versteifung von Konstruktionselemen­ ten.
DE4121626A 1991-06-29 1991-06-29 Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden Withdrawn DE4121626A1 (de)

Priority Applications (6)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4121626A DE4121626A1 (de) 1991-06-29 1991-06-29 Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden
DE59203802T DE59203802D1 (de) 1991-06-29 1992-06-16 Verfahren zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, insbesondere Gipsbinden.
EP92110118A EP0521333B1 (de) 1991-06-29 1992-06-16 Verfahren zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, insbesondere Gipsbinden
US07/902,195 US5374448A (en) 1991-06-29 1992-06-22 Process for the production of stiffening materials containing hydraulic binders, in particular of plaster bandages
JP4187390A JPH05184654A (ja) 1991-06-29 1992-06-23 水硬性接合剤を含む固化材料とくにギプス繃帯の製造法
CA002072510A CA2072510A1 (en) 1991-06-29 1992-06-26 Process for the production of stiffening materials containing hydraulic binders, in particular of plaster bandages

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4121626A DE4121626A1 (de) 1991-06-29 1991-06-29 Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4121626A1 true DE4121626A1 (de) 1993-01-14

Family

ID=6435097

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4121626A Withdrawn DE4121626A1 (de) 1991-06-29 1991-06-29 Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden
DE59203802T Expired - Fee Related DE59203802D1 (de) 1991-06-29 1992-06-16 Verfahren zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, insbesondere Gipsbinden.

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE59203802T Expired - Fee Related DE59203802D1 (de) 1991-06-29 1992-06-16 Verfahren zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltenden Versteifungsmaterialien, insbesondere Gipsbinden.

Country Status (5)

Country Link
US (1) US5374448A (de)
EP (1) EP0521333B1 (de)
JP (1) JPH05184654A (de)
CA (1) CA2072510A1 (de)
DE (2) DE4121626A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19845621A1 (de) * 1998-10-05 2000-04-13 Peter Kellner Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien
DE10212332A1 (de) * 2002-03-20 2003-10-16 Rockwool Mineralwolle Brandschutzelement, insbesondere für Feuerschutztüren

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1995019461A1 (fr) * 1994-01-13 1995-07-20 Teijin Limited Toile de fibres creuses et procede de fabrication correspondant
US6639010B2 (en) 1997-07-02 2003-10-28 Minova International Limited Elastic, thixotropic organo-mineral systems
US6699915B2 (en) * 2001-09-03 2004-03-02 W.R. Grace & Co.-Conn. Foamed fireproofing composition and method
SE522749C2 (sv) * 2002-03-04 2004-03-02 Cerbio Tech Ab Ytbeläggningsförfarande, ytbelagd anordning och biokompatibel ytbeläggning
JP4798648B2 (ja) * 2005-05-31 2011-10-19 日機装株式会社 粉体供給方法及び粉体供給装置
CN105198343A (zh) * 2015-08-29 2015-12-30 湖北凯浩鹿宝石膏科技有限公司 牙科用超强硬度石膏及其制备方法

Family Cites Families (31)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1524573A (en) * 1921-05-17 1925-01-27 Respro Inc Cement-integrated fibrous sheet and method of making it
US2655148A (en) * 1950-02-01 1953-10-13 Johnson & Johnson Adhesive for plaster of paris for bandage use
US2954766A (en) * 1955-03-23 1960-10-04 American Cyanamid Co Process for making orthopedic cast
BE547884A (de) * 1955-05-26
US2948634A (en) * 1956-02-10 1960-08-09 Bofors Ab Rigid dressings
US2914421A (en) * 1956-04-30 1959-11-24 Manuf De Bandes Platrees Adhes Method of manufacturing bandages or other adhesive plaster articles for surgical, orthopedic or medical purposes, and articles in accordance with those obtained
DE1767434C3 (de) * 1968-05-10 1978-10-19 Continental Chemical Co., Inc., Columbia, S.C. (V.St.A.) Gipsbinde und Verfahren zu ihrer Herstellung
AT281671B (de) * 1968-11-07 1970-05-25 Wienerberger Baustoffind Ag Hydraulischer Mörtel
US3682738A (en) * 1969-09-03 1972-08-08 Johnson & Johnson Methods and apparatus for depositing powdered materials in patterned areas
US3649319A (en) * 1970-06-01 1972-03-14 David F Smith Bonded plaster of paris bandage
US3745998A (en) * 1971-01-06 1973-07-17 Bio Medical Syst Inc Vacuum formed support structures and immobilizer devices
US3941632A (en) * 1971-08-26 1976-03-02 Swedenberg Clyde J Method and composition for applying a covering to a wall or like substrate
GB1504972A (en) * 1973-11-29 1978-03-22 Nat Res Dev Hardenable sheet materials
US4117183A (en) * 1974-07-23 1978-09-26 United States Gypsum Company Starch-coated paper and gypsum wallboard prepared therewith
GB1555526A (en) * 1975-09-06 1979-11-14 Bayer Ag Production of coated building components
US4076019A (en) * 1976-08-16 1978-02-28 Sain Bernard S Orthopedic cast construction
CH606944A5 (de) * 1976-08-20 1978-11-30 Albert Fischer
DE2651089C3 (de) * 1976-11-09 1980-06-12 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Selbsthältendes Material für Stutzverbände
ATE1200T1 (de) * 1978-05-31 1982-07-15 Oltmanns Ziegel & Kunststoff Verbindungsmittel zum verbinden von mauersteinen, insbesondere porosierten lochziegeln.
US4286586A (en) * 1979-03-27 1981-09-01 Union Carbide Corporation Orthopedic devices, materials and methods
US4335158A (en) * 1980-11-07 1982-06-15 Johnson & Johnson Bandage carrying ion-leachable cement compositions
DE3136015C2 (de) * 1981-09-11 1986-01-09 Elring Dichtungswerke Gmbh, 7012 Fellbach Trägerverstärkte Bahn oder Platte zur Herstellung von Flachdichtungen oder wärmedämmenden Platten
US4672956A (en) * 1982-05-06 1987-06-16 Smith And Nephew Associated Companies P.L.C Bandages, components thereof and use
DE3320217A1 (de) * 1983-06-03 1984-12-06 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Anorganisch-organische verbundwerkstoffe und verfahren zu ihrer herstellung
GB8401838D0 (en) * 1984-01-24 1984-02-29 Tribohesion Ltd Coating process
GB8611785D0 (en) * 1986-05-14 1986-06-25 Micropore International Ltd Panels of microporous thermal insulation
US4898159A (en) * 1987-01-20 1990-02-06 Johnson & Johnson Orthopaedics, Inc. Ravel-free orthopaedic casting tapes
DE3706094A1 (de) * 1987-02-25 1988-09-08 Goldmann Wolfgang Gipsbinde
US5124177A (en) * 1988-05-20 1992-06-23 D-Mark, Inc. Filter and method of making same
DE4019310A1 (de) * 1990-06-16 1991-12-19 Bayer Ag Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltenden versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden
DE4036200A1 (de) * 1990-11-14 1992-05-21 Bayer Ag Verfahren zur herstellung von hydraulischen bindemitteln enthaltenden versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19845621A1 (de) * 1998-10-05 2000-04-13 Peter Kellner Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hydraulische Bindemittel enthaltende Versteifungsmaterialien
DE10212332A1 (de) * 2002-03-20 2003-10-16 Rockwool Mineralwolle Brandschutzelement, insbesondere für Feuerschutztüren
DE10212332B4 (de) * 2002-03-20 2004-02-12 Deutsche Rockwool Mineralwoll Gmbh & Co. Ohg Brandschutzelement, insbesondere für Feuerschutztüren

Also Published As

Publication number Publication date
JPH05184654A (ja) 1993-07-27
EP0521333A1 (de) 1993-01-07
CA2072510A1 (en) 1992-12-30
EP0521333B1 (de) 1995-09-27
DE59203802D1 (de) 1995-11-02
US5374448A (en) 1994-12-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT365069B (de) Kohaesive, nur auf sich selbst und nicht an der haut, an haaren und kleidungsstuecken klebende, starre oder elastische binde fuer fixierverbaende, kompressions- und stuetzverbaende und dauer- elastische kompressions- und stuetzverbaende fuer medizinische zwecke
DE2651089A1 (de) Verfahren zur herstellung eines stuetzverbands und die hierzu geeigneten binden
DE3021499A1 (de) Bauteile
EP0256330B1 (de) Verstärkte Gipsplatten
EP0005814B1 (de) Verbindungsmittel zum Verbinden von Mauersteinen, insbesondere porosierten Lochziegeln
DE3629223A1 (de) Bauplatte im schichtenaufbau und verfahren zu ihrer herstellung
WO2014180582A1 (de) Trockenmörtelplatte sowie verfahren und vorrichtung zu deren herstellung
DE4121626A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydraulische bindemittel enthaltende versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden
DE4439994C2 (de) Wasseraushärtbarer Stützverband
DE102004033945B4 (de) Mörtelband und Verfahren zu dessen Herstellung
DE69725284T2 (de) Verstärkung für betonteile und verstärkte betonteile
EP0555800B1 (de) Wasser- und/oder ölundurchlässige Dichtungsmatte aus quellfähigem Ton
DE3840377A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von bauplatten
DE3242598A1 (de) Verfahren zur herstellung von formkoerpern insbesondere platten unter verwendung von calciumsulfathaltigen bindemitteln
DE4036200A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydraulischen bindemitteln enthaltenden versteifungsmaterialien, insbesondere gipsbinden
EP3013768B1 (de) Verfahren zur herstellung einer gipsfaserplatte
DE1704551C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Leichtbaustoffen aus Perlen aus geschäumtem Polystyrol oder einem gleichartigen feinkörnigen Isolierstoff
DE919097C (de) Verfahren zur Herstellung von Leichtbauplatten
DD140892A1 (de) Schaumbildende dichtungsfolie und verfahren zu ihrer herstellung
DE2817268A1 (de) Verfahren zur herstellung von brandschutzmaterial auf basis von alkalisilikaten
DE2353212A1 (de) Versteifendes verbandsmaterial
EP3441545B1 (de) Mörtelband
DE1491190A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Verbandmaterial fuer dauerhaft feste Verbaende
DE2806923A1 (de) Mit staerke beschichtetes papier, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung zur herstellung von gips-wandplatten sowie die dabei erhaltenen produkte
WO1995013252A1 (de) Mineralwolleprodukt sowie verfahren zu seiner herstellung, beschichtungsmasse hierfür und deren verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee