DE4121789A1 - Temperaturstabiles schwarzpigment, verfahren zu seiner herstellung sowie dessen verwendung - Google Patents
Temperaturstabiles schwarzpigment, verfahren zu seiner herstellung sowie dessen verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein temperaturstabi
les Schwarzpigment, bestehend aus einem Mischoxid des
Mangans und des Eisens mit der Kristallstruktur des
Hämatits, ein Verfahren zur Herstellung des Pigmentes
sowie dessen Verwendung.
Schwarze Pigmente auf der Basis von Fe3O4 haben sich für
viele Anwendungsbereiche bewährt. Aufgrund der geringen
Hitzebeständigkeit sind sie jedoch für Anwendungen in
autoklaviergehärteten Baustoffen oder für temperatur
beständige Lacke nicht geeignet, da sie hierbei zu
braunem oder rotem Fe2O3 oxydiert werden.
Handelsübliche Schwarzpigmente des Systems Fe2O3-Mn2O3,
wie sie in der DE-B 17 67 868 beschrieben sind, zeigen
eine gute Temperaturbeständigkeit und sind für die ge
nannten Anwendungsbereiche gut geeignet. Diese Pigmente
weisen jedoch gegenüber handelsüblichen Pigmenten auf
der Basis von Fe3O4 nur Farbstärken von 40-70 % auf, mit
dem Nachteil, daß z. B. Baustoffe zur Erzielung eines
tiefschwarzen Farbeindrucks mit größeren Mengen der
genannten Pigmenten versetzt werden müssen.
Die DE-B 17 67 868 beschreibt ein Verfahren zur Herstel
lung eines temperaturstabilen Schwarzpigmentes des Sy
stems Fe2O3-Mn2O3, bestehend aus Phasen mit den Struktu
ren des Hämatits und dem Hauptbestandteil des Bixbyits.
Nach dem Verfahren werden oxidische oder oxidbildende
Ausgangsstoffe des Eisens und des Mangans vermischt, mit
Mineralisatoren wie Kochsalz versetzt und bei Tempera
turen von 800 bis 900°C verglüht. Nach dem beschriebenen
Verfahren sind keine gegenüber dem Pigment Bayferrox3
303T deutlich farbstärkeren Pigmente zu erhalten. Das
Pigment Bayferrox3 303T ist ein handelsübliches tempe
raturstabiles Schwarzpigment des Systems Fe2O3-Mn2O3 der
Bayer AG.
Die DE-A 21 59 364 beschreibt ein Verfahren zur Herstel
lung temperaturstabiler Schwarzpigmente mit der Struktur
des Hämatits. Nach dem Verfahren wird β-FeOOH mit Mangan
enthaltenden Verbindungen verglüht. Aufgrund des im
β-FeOOH strukturell enthaltenen Chlorids wird bei der
Glühung mit Braunstein in nicht unerheblichen Mengen
Chlorgas freigesetzt, was für eine technische Realisie
rung des Verfahrens nachteilig ist. Die nach dem Verfah
ren erhaltenen Pigmente sind sehr farbstark, zeigen je
doch einen unerwünschten Farbstich mit einem gelbroten
Farbunterton. Diese Pigmente sind daher zur Erzielung
eines tiefschwarzen Farbeindruckes, wie z. B. zur Her
stellung von schieferfarbenen Baustoffen oder für tief
schwarze Coilcoats (Blechlackierungen) nicht geeignet.
Nach der DE-A 26 20 953 werden temperaturstabile
Schwarzpigmente durch Kalzination von Gemischen, be
stehend aus Eisensulfat und Mangan-enthaltenden Verbin
dungen hergestellt. Aufgrund des bei den Verfahren ent
stehenden SO2 ist eine aufwendige Rauchgasentschwefelung
durchzuführen. Schwarze Pigmente werden bei Mangange
halten von 11,5-46% entsprechend einem Eisen:Mangan-
Verhältnis von 5 bis 0,5 zu 1 und bevorzugt zwischen 14
und 23% Mangan erhalten. Das Verfahren folgt somit der
Lehre der DE-B 17 67 868, wonach die Phase mit der
Struktur des Bixbyits Träger der Pigmenteigenschaften
ist. Bei Mangangehalten von weniger als 11,5%, ent
sprechend einem Eisen:Mangan-Verhältnis von < 5:1 werden
braune Pigmente erhalten.
Nach dem Verfahren der US-A 36 55 418 werden die
Hydroxide des Eisens und des Mangans aus Lösungen in
Gegenwart von Flockungsmitteln ausgefällt und an
schließend verglüht. Aufgrund der Beschaffenheit der
Niederschläge sind diese schwer filtrierbar und schlecht
auszuwaschen. Die hierdurch bedingten Salzgehalte im
Filterkuchen verursachen bei der Glühung eine starke
Versinterung, so daß schwer aufzumahlende Ofenklinker
erhalten werden. Die Pigmente sind farbschwach und
zeigen einen deutlichen Braunstich. Weiterhin ist durch
die Zersetzung der Salze bei der Glühung eine aufwendige
Reinigung der Ofenabgase durchzuführen.
Nach dem Verfahren der DE-C 1 91 063 werden braune oder
schwarze Eisenoxide mit Hämatitstruktur durch Kalzina
tion von Vorprodukten erhalten, die nach dem Anilinver
fahren hergestellt werden. Die nach dem Verfahren her
gestellten Schwarzpigmente zeichnen sich durch einen
deutlichen Rotstich und einige geringe Farbstärke aus.
Die Farbstärke in Bezug zu Bayferrox® 303T beträgt lediglich
40-50%.
Aufgabe dieser Erfindung ist daher, ein farbstarkes
temperaturstabiles Schwarzpigment zur Verfügung zu
stellen, welches die beschriebenen Nachteile nicht
aufweist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß tiefschwarze
Pigmente des Systems Fe2O3-Mn2O3 durch Verglühen von
Fällprodukten, bestehend aus einer Phase mit der Struk
tur des Spinells der Mischkristallreihe Fe3O4-Mn3O4,
hergestellt werden können. Nach dem Verfahren werden
bereits bei Mangangehalten von 3 Gew.-% schwarze und bei
etwa 5-10 Gew.-% Mn tiefschwarze Pigmente erhalten.
Die nach dem Verfahren hergestellten Pigmente der Misch
kristallreihe Fe2O3-Mn2O3 bestehen im wesentlichen aus
einer Phase mit der Struktur des Hämatits und enthalten
zwischen 3 und 35% Mangan. Der Anteil der Hämatitphase
beträgt mindestens 60 Gew.-%, bevorzugt mehr als 80
Gew.-%.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein tem
peraturstabiles Schwarzpigment, bestehend aus einem
Mischoxid des Mangans und des Eisens mit der Struktur
des Hämatits, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
es einen Mangangehalt von 3 bis 35 Gew.-%, bevorzugt 6
bis 18 Gew.-%, aufweist und daß es bei der farbmetri
schen Prüfung in Lacksystemen in der Aufhellung absolute
Farbwerte in CIELAB-Einheiten für L* von 60 bis 70, für
a* Werte von -0,5 bis 1,9 und bevorzugt 0 bis 1,2,
sowie für b* Werte von -4 bis -6,5 und bevorzugt -5,0
bis -6,0 zeigt.
Die vorliegende Erfindung wiederlegt das Vorurteil aus
der DE-B 17 67 868, wonach bei Schwarzpigmenten des
Systems Fe2O3-Mn2O3 die Phase mit der Struktur des
Bixbyits Träger der Eigenschaften des Schwarzpigmentes
ist und die Hämatitphase einen unerwünschten rotsti
chigen Farbunterton und eine relativ geringe Farbstärke
zeigen soll.
Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Schwarzpigment einen
SiO2-Gehalt von <1 Gew.-%, besonders bevorzugt von <0,3
Gew.-%, auf. Es unterscheidet sich hiermit von Pigmen
ten, die durch Verglühen mit mineralischem Braunstein
erhalten werden.
Die Farbstärke der erfindungsgemäßen Schwarzpigmente
wird besonders durch ihren Mangan-Gehalt bestimmt.
Besonders farbstarke Pigmente werden bei einem Eisen:
Manganverhältnis von 10:1 bis 4:1, entsprechend einem
Manganverhältnis von 6-14 Gew.-% erhalten. In diesem
Bereich werden die Pigmente bei zunehmendem Mangangehalt
farbstärker und weniger rot- und gelbstichig. Bei einem
Eisen:Mangan-Verhältnis von weniger als etwa 4:1 wird
in den verglühten Vorprodukten zusätzlich eine Phase mit
der Struktur des Bixbyits gefunden. Pigmente mit einem
Eisen:Mangan-Verhältnis von weniger als 4:1 zeigen daher
keine zunehmende Farbstärke mit steigendem Mangange
halt.
Von Einfluß auf die Koloristik der Schwarzpigmente ist
auch deren Gehalt an zusätzlichen Elementen. Besonders
gute koloristische Werte zeigen erfindungsgemäße Pig
mente, die ein oder mehrere der Elemente Aluminium,
Chrom, Titan, Mangnesium, Calcium und Zink in einer Ge
samtmenge bis zu 5 Gew.-% in Form der Oxide enthalten.
Gegenstand dieser Erfindung ist auch ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Schwarzpigmente.
Dieser ist dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein aus
Mn- und Fe-Oxiden bzw. -Hydroxiden bestehendes Vorpro
dukt, welches die Phase der Struktur des Spinells auf
weist, hergestellt wird und daß dieses Vorprodukt an
schließend bei Temperaturen von 500-1000°C, bevorzugt
600-800°C, in oxidierender Atmosphäre verglüht wird.
Besonders geeignet sind dabei solche Vorprodukte, die
im wesentlichen aus einer Phase mit der Struktur des
Spinells der ungefähren Zusammensetzung Fe3-xMnxO4 mit
0 <x < 3 bestehen.
Bevorzugt werden die Vorprodukte nach einem Fällver
fahren durch Oxidation von Salzen des Eisens und des
Mangans in Gegenwart von Alkalien hergestellt.
Ein Verfahren zu deren Herstellung ist z. B. aus der US-A
38 22 210 bekannt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmente sind ins
besondere Vorprodukte mit spezifischen Oberflächen von
2 bis 20 m2/g, besonders bevorzugt 4 bis 10 m2/g, be
stimmt nach der Stickstoff-2-Punktmethode (DIN 66 131),
geeignet. Bei der Verglühung von feinteiligeren Vorpro
dukten werden Pigmente erhalten, die einen unerwünschten
rot- oder gelbstichigen Farbunterton zeigen, bei Verglü
hung von sehr grobteiligen Vorprodukten zeigen die Pig
mente geringe Farbstärken. Besonders sind daher Vorpro
dukte mit spezifischen Oberflächen von 4-10 m2/g geeig
net, da hierbei sehr farbstarke Pigmente erhalten
werden, die keinen unerwünschten Farbunterton zeigen.
Die gefällten Vorprodukte werden bei Temperaturen von
500 bis 1000°C, bevorzugt 600 bis 800°C, bei typischen
Verweilzeiten von 15 bis 160 min verglüht. Verweilzeiten
von etwa 5 min bei 800°C sind bereits ausreichend, um
eine vollständige Umsetzung zu einer Phase mit Hämatit
struktur zu erreichen. Bevorzugt werden die Glühungen
bei Temperaturen von 650 bis 750°C bei Verweilzeiten von
1 bis 180 min, bevorzugt von 30 bis 120 min, durchge
führt, da bei diesen Bedingungen keine deutliche Ver
sinterung eintritt und somit keine aufwendige Mahlung
notwendig ist. Zur Verglühung kann feuchter Filterkuchen
oder getrocknetes Vorprodukt eingesetzt werden. Der
Salzgehalt des Vorproduktes beträgt weniger als 1%,
vorzugsweise weniger als 0,5%. Mit steigendem Salzge
halt wird bei der Glühung eine deutliche Versinterung
bobachtet. Farbstarke Pigmente sind dann nur nach einer
aufwendigen Mahlung zu erhalten.
Die Glühungen erfolgen in Sauerstoff enthaltender Atmos
phäre mit direkter oder indirekter Befeuerung bei
typischen Sauerstoffgehalten von 10 bis 20 Vol.-%.
In einer allgemeinen Ausführung werden Salze des zwei
wertigen Eisens und des Mangans in molaren Verhältnissen
von 20:1 bis 2:1 mit alkalischen Fällungsmitteln ge
fällt, wobei die Menge des verwendeten Fällmittels
mindestens der doppelten molaren Menge der eingesetzten
Metallsalze beträgt. Die alkalische Fällung wird bei
Temperaturen von 60°C bis zum Siedepunkt in einem Rühr
kessel für 3-8 Stunden mit Luft begast. Die erhaltene
Suspension wird auf Nutschen filtriert und auf Salzge
halte von weniger als 1 Gew.-% gewaschen. Der gewaschene
Filterkuchen wird in feuchter Form oder nach dem
Trocknen verglüht.
Die Glühung erfolgt im Muffelofen oder in einer Dreh
birne bei Temperaturen von 500-900°C in oxidierender
Atmosphäre. Die Verweilzeiten können wenige Minuten bis
einige Stunden betragen.
Nach der bei der Pigmentherstellung üblichen Mahlung,
z. B. in Stift-, Kugelschwing- oder Strahlmühlen werden
Prüfungen im Bindemittel F 48 entsprechend DIN 6174/
ISO 7724, 1-3 drafts zur Ermittlung der Farbstärke und
des Farbstichs durchgeführt und die CIELAB (C/2 grd.)-
Werte in den Beispielen mitgeteilt. Als Bezug wird das
Schwarzpigment BayferroxR 3O3T (Handelsprodukt der Bayer
AG) verwendet.
Gegenstand dieser Erfindung ist auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen schwarzen Pigmentes zur Einfärbung von
Baustoffen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen
erläutert werden, ohne sie jedoch hierdurch einzu
schränken.
Das Beispiel 4 der DE-A 02 159 364 wurde nachgearbeitet.
Das gewaschene, getrocknete Vorprodukt besteht nach
diffraktometrischer Untersuchung im wesentlichen aus
β-FeOOH. Das verglühte Pigment enthält neben einer Häma
titphase zusätzlich weitere Phasen. Das Pigment wurde
im Dismembrator®, 3 min Stahlkugel gemahlen. Das Pigment
zeigt eine Farbstärke von 350% bei da*=0,9 und db*
4,7. Das Pigment zeigt einen deutlichen braunen Farb
unterton und ist für tiefschwarze Einfärbungen nicht ge
eignet.
Das Beispiel 3 der DE-A 02 159 364 wurde nachgearbeitet.
Das Pigment besteht im wesentlichen aus einer Phase mit
Hämatitstruktur und ist von braunschwarzer Farbe. Die
Farbstärke beträgt 355% bei da*=4,9 und db*=12.
Das Beispiel 1 der DE-A 26 20 953 wurde nachgearbeitet.
Das Pigment wurde 3 Stunden bei 850°C kalziniert und im
Dismembrator®, 3 min Stahlkugel, gemahlen. Das Pigment
zeigt im Vergleich zum Bezug Bayferrox® 303T eine Farb
stärke von 105% bei da*=0,1 und db*=-0,1.
Nach diffraktometrischer Untersuchung enthält das Pig
ment Phasen mit den Strukturen des Bixbyits und des
Hämatits.
Das Beispiel 4 der DE-A 11 91 063 wurde nachgearbeitet.
Durch Glühen bei Temperaturen von 600-800°C wurde ein
Pigment erhalten, das von braunschwarzer Farbe ist.
Dieses Pigment ist für tiefschwarze Einfärbungen nicht
geeignet. Nach diffraktometrischer Untersuchung enthält
das Pigment Phasen mit den Strukturen des Bixbyits und
des Hämatits.
In einem mit einem Begasungsrührer versehenen 30 l Rühr
kessel wurden 10,1 l FeSO4-Lösung mit 200 g FeSO4/l und
0,9 l MnSO4-Lösung mit 600 g/l MnSO4xH2O, vereinigt und
mit Stickstoff begast. Dann wurde in 15 min mit 2,3 l
Natronlauge einer Konzentration von 656 g/l NaOH ver
setzt und unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei 85°C
wurde für 5,5 Stunden mit 300 l/h Luft begast. Die
schwarze Suspension wurde auf Nutschen mit etwa 20 l
Wasser gewaschen und im Umlufttrockenschrank bei 80°C
getrocknet. Nach Analyse enthält das getrocknete Vor
produkt 0,2% lösliche Salze. Die spezifische Oberfläche
des Vorprodukts beträgt 5,3 m2/g. Nach diffraktometri
scher Untersuchung besteht das Vorprodukt aus einer
Phase mit der Struktur des Spinells.
300 g des Vorproduktes wurden für 4 Stunden bei 700°C
unter Zufuhr von 500 l Luft/h in einer Drehbirne ver
glüht. Nach Analyse enthält das Pigment 12,5% Mn. Das
Röntgenbeugungsdiagramm des Pigmentes zeigt ausschließ
lich die Beugungslinien des Hämatits. Das Pigment wurde
in einer Kugelschwingmühle Typ Dismembrator® verschie
denen Mahlungen unterworfen
- a) 1 min Achatkugel,
- b) 3 min Stahlkugel,
- c) Dampfstrahlmahlung,
Die farbmetrische Prüfung in L 64, F 48 und in Spat er
gab Farbstärken von 200-260%. Das Pigment ist tief
schwarz und zeigt keinen unerwünschten Farbstich.
Es wurde entsprechend zum Beispiel 1 vorgegangen, mit
der Ausnahme, daß zur Herstellung des Vorproduktes
11,85 l FeSO4 mit 200 g/l, 0,28 1 MnSO4-Lösung mit
600 g/l MnSO4xH2O und 2,32 l Natronlauge mit 656 g/l
verwendet wurden. Die spezifische Oberfläche des
Vorprodukts beträgt 3,8 m²/g. Der Salzgehalt beträgt
0,3 Gew.-%. Nach Analyse besteht das Vorprodukt aus
einer Phase mit Spinellstruktur. Das Vorprodukt wurde
getrocknet und für
4 Stunden bei 700°C in der Drehbirne bei Zufuhr von
500 l Luft/h geglüht. Nach der Mahlung im Dismembrator®
(1 min, Achatkugel) beträgt die Farbstärke 164% bei da*
=1,4 und db*=0,4.
Nach Analyse enthält das Pigment 3,9 Gew.-% Mn und be
steht ausschließlich aus einer Phase mit Hämatit
struktur.
Es wurde entsprechend zum Beispiel 1 vorgegangen, mit
der Ausnahme, daß zur Herstellung des Vorproduktes
11,39 1 FeSO4 mit 200 g/l und 0,47 1 MnSO4 mit 600 g/l
MnSO4xH2O sowie 2,32 l NaOH mit 656 g/l verwendet
wurden. Nach Analyse besteht das Vorprodukt aus einer
Phase mit Spinellstruktur. Die spezifische Oberfläche
beträgt 3,6 m2/g.
Das Vorprodukt wurde für 4 Stunden bei 700°C geglüht und
anschließend in einer Dampfstrahlmühle bei einem Ver
hältnis von Dampf:Produkt von 3:1 gemahlen. Nach farb
metrischer Auswertung in L 64 beträgt die Farbstärke im
Bezug zu 303T 208% bei da*=0,6 und db*=0,6. Nach
Analyse enthält das Pigment 6,4% Mn und besteht aus
einer Phase mit Hämatitstruktur.
Zur Herstellung des Vorproduktes wurde entsprechend zum
Beispiel 1 vorgegangen, mit der Ausnahme, daß 10,1 l
FeSO4 mit 200 g/l und 0,94 1 MnSO4 mit 600 g/l MnSO4 und
2,32 l NaOH mit 656 g/l verwendet wurden.
Die spezifische Oberfläche des Vorproduktes beträgt
5,2 m2/g. Nach Analyse besteht das Vorprodukt aus einer
Phase mit Spinellstrukur.
Das Vorprodukt wurde für 4 Stunden bei 550°C geglüht und
im Dismembrator® für 1 min mit einer Achatkugel ge
mahlen. Die Farbstärke in L 64 beträgt 222 % bei da*=
-0,1 und db*=0. Der Mangangehalt beträgt 13,8 %. Nach
Phasenanalyse besteht das Pigment aus einer Phase mit
Hämatit-Struktur.
Das Vorprodukt des Beispiels 4 wurde verschiedene Zeiten
bei 700°C in einer vorgeheizten Porzellanschale im
Muffelofen geglüht und anschließend im Dismembrator®
gemahlen (1 min Achatkugel)
Es wurde entsprechend zum Beispiel 1 vorgegangen, mit
der Ausnahme, daß die Zugabe der Natronlauge so dosiert
wurde, daß während der Reaktion ein konstanter pH-Wert
von 10,5 eingestellt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Vorproduktes beträgt
10 m2/g. Das Vorprodukt wurde für zwei Stunden bei 700°C
geglüht und im Dismembrator® für 3 min mit einer Stahl
kugel gemahlen. Die Farbstärke in L 64 beträgt 330% bei
da*=1,3 und db*=1,7.
Es wurde entsprechend zum Beispiel 1 vorgegangen, mit
der Ausnahme, daß 10,84 l FeSO4 mit 200 g/l, 1,99 l
g/l verwendet wurden.
Nach Analyse besteht das Vorprodukt aus einer Phase mit
Spinellstruktur. Die spezifische Oberfläche beträgt
6,4 m2/g. Das Vorprodukt wurde für 4 Stunden bei 750°C
geglüht und im Dismembrator® (1 min, Achathugel)
gemahlen. Die Farbstärke beträgt 208% bei da*=-0,6,
db*=0,1 und dc*=-0,1. Das Pigment enthält 23% Mn.
Nach phasenanalytischer Untersuchung enthält das Pigment
Phasen mit den Strukturen des Hämatits und des Bixbyids.
Der Anteil der Hämatitphase beträgt etwa 85%.
Claims (10)
1. Temperaturstabiles Schwarzpigment, bestehend aus
einem Mischoxid des Mangans und des Eisens mit der
Struktur des Hämatits, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen Mangangehalt von 3 bis 35 Gew.-%, bevor
zugt 6 bis 18 Gew.-%, aufweist und daß es bei der
farbmetrischen Prüfung in Lacksystemen in der Auf
hellung absolute Farbwerte in CIELAB-Einheiten für
L* von 60 bis 70, für a* Werte von -0,5 bis 1,9 und
bevorzugt 0 bis 1,2, sowie für b* Werte von -4 bis
-6,5 und bevorzugt -0,5 bis -6,0 zeigt.
2. Schwarzpigment gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen SiO2-Gehalt von <1 Gew.-%
aufweist.
3. Schwarzpigment gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein oder
mehrere der Elemente Aluminium, Chrom, Titan, Mag
nesium, Calcium und Zink in einer Gesamtmenge bis
zu 5 Gew.-% in Form der Oxide enthält.
4. Schwarzpigment gemäß einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt an Si, berechnet als SiO2, weniger als
0,3 Gew.-% beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung der Schwarzpigmente gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst ein aus Mn- und Fe-
Oxiden bzw. -Hydroxiden bestehendes Vorprodukt,
welches die Phase der Struktur des Spinells auf
weist, hergestellt wird und daß dieses Vorprodukt
anschließend bei Temperaturen von 500-1000°C, be
vorzugt 600-800°C, in oxidierender Atmosphäre ver
glüht wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorprodukt nach einem Fällverfahren durch
Oxidation von Salzen des Eisens und des Mangans in
Gegenwart von Alkalien hergestellt wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß das Vorprodukt spezi
fische Oberflächen, bestimmt nach der Stickstoff-2-
Punkt-Methode, von 2 bis 20 m2/g bevorzugt 4 bis
10 m2/g, aufweist.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorprodukt
nach einer Waschung auf Salzgehalte von weniger als
1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, als
feuchter Filterkuchen oder in getrockneter Form in
den Ofen eingetragen wird.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweil
zeit im Ofen zwischen 1 und 180 min, bevorzugt 30
bis 120 min, beträgt.
10. Verwendung des Schwarzpigments gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9 zur Einfärbung von
autoklaviergehärteten Baustoffen und zur Pigmen
tierung in temperaturbeständigen Lacksystemen.
Priority Applications (10)
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---|---|---|---|
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