DE4123534A1 - Konische kohlenstoff-mikroelektrode und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Konische kohlenstoff-mikroelektrode und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine konische Kohlenstoff-Mikroelek
trode und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine konische Kohlen
stoff-Mikroelektrode für die Voltametrie, für elektrochemi
sche Detektoren, Sonden und Elektroden für die Rastertunnel
mikroskopie (STM) und damit zusammenhängende Verfahren, Sen
soren für die Umweltanalyse, Sensoren für pathologische
Untersuchungen und Sondenelektroden zum Einsatz in lebenden
Körpersystemen, Lebensmitteln und ähnlichem, wo strenge For
derungen bezüglich der Unschädlichkeit und Ungiftigkeit der
eingesetzten Materialien bestehen.
Elektrochemische Detektierverfahren wie die Voltametrie, die
hochauflösende Flüssigkeitschromatographie, Sensoren und
ähnliche werden verbreitet für hochauflösende und hoch
empfindliche Messungen verwendet.
Diese Verfahren werden häufig zur Analyse und Entwicklung
von klinischen Proben lebenden Körpermaterials und Umwelt
proben eingesetzt, die zu messende Bestandteile enthalten,
die nur in extrem geringen Mengen und zusammen mit vielen
anderen Verbindungen darin existieren. Die Leistungsfähig
keit eines elektrochemischen Detektors wird vorwiegend durch
die Arbeitselektrode bestimmt, und die Art des ausgewählten
Materials für die Arbeitselektrode hat großen Einfluß auf
die Art der Substanzen, die gemessen werden können, auf die
Empfindlichkeit, die Auflösung und die Möglichkeit der quan
titativen Analyse.
In diesem Zusammenhang wurden als Elektroden für elektroche
mische Messungen bereits verschiedene Quecksilberelektroden,
Platin, Gold, Kupfer, Silber, Kohlenstoff (glasartiger Koh
lenstoff) (GC), Kohlenstoffaser (CF), Kohlenstoffpaste (CP),
hochorientierter pyrolytischer Graphit (HOPG) und ähnliche
untersucht. Von diesen werden die Quecksilberelektrode und
GC häufig als Elektrode für die Polarographie bzw. als Elek
trode für einen elektrochemischen Detektor verwendet.
Der Einsatz von Quecksilber ist jedoch vom Standpunkt des
Umweltschutzes aufgrund seiner giftigen Eigenschaften nicht
erwünscht. Es besteht daher die Forderung nach nicht-gifti
gen guten Elektroden, die die Quecksilberelektrode ersetzen.
Obwohl eine GC-Elektrode aus nicht-giftigem Kohlenstoff be
steht, ist es schwierig, die Oberfläche der Elektrode zu be
arbeiten. Die Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse ist nicht
gut. Weiterhin bereitet die Anwendung der GC-Elektrode Pro
bleme. Andere Metallelektroden sind aufwendig und können ein
lebendes Körpersystem vergiften. Ihre elektrochemischen Cha
rakteristiken haben sowohl Vor- als auch Nachteile.
Es ist herausgefunden worden, daß ein zusammengesetztes Koh
lenstoffmaterial GRC (mit Graphit verstärkter Kohlenstoff),
das bereits als mechanischer Bleistift verwendet wird, aus
gezeichnete Charakteristiken als Elektrode für elektrochemi
sche Messungen aufweist, und es gelang, das Material als
Elektrode einzusetzen. Es wurde eine zusammengesetzte Gra
phitkohlenstoffelektrode (GRC) vorgeschlagen (JP-Patentan
meldung Nr. Sho 63-78 698), die leicht als Elektrode verwen
det werden kann.
Außerdem konnte man GRC in dünner Form herstellen (JP-Pa
tentanmeldung Nr. Hei 1-2 50 772).
In jüngster Zeit erlangte das Erhalten von physiologischen
Informationen von einem lokalen Abschnitt eines lebenden
Körpers z. B. eines Nervenzellensystems in vivo und in situ
mittels einer Elektrode für elektrochemische Messungen große
Bedeutung. Der oben erwähnte dünne GRC wurde für solche
Zwecke hergestellt. Das heißt, es besteht die Forderung, die
zeitliche Veränderung von Reaktionen der Nervenzellen und
die Menge sekretierter chemischer Überträger von Nervenzel
len zu messen. Dabei wird eine Elektrode in der Nachbar
schaft der zu messenden Nervenzellen in dem lebenden Körper
angebracht, um den Nerv mit einem physikalischen, chemischen
oder elektrischen Stimulus direkt zu stimulieren.
Zu diesem Zweck ist eine sehr dünne Elektrode (in der
Größenordnung von µm), die nicht giftig für die Zellen ist,
erforderlich.
Dünner GRC in einer der oben erwähnten vorhergehenden japa
nischen Patentanmeldungen kann befriedigend für diesen Zweck
verwendet werden. Das wurde bereits bei einer separaten
quantitativen Analyse von Dopamin und Vitamin C gezeigt.
Jedoch ist GRC so dünn, daß der elektrische Widerstand etwas
hoch und die mechanische Festigkeit in Abhängigkeit vom Ort,
in dem mit dem GRC eingestochen wird, nicht ausreichend ist.
Daher besteht der Bedarf nach einer festeren dünnen Elek
trode.
Es wurden Untersuchungen zur Herstellung einer Elektrode
unter Verwendung einer dünnen Kohlenstoffaser ähnlich der
obigen durchgeführt, aber es ist schwierig, Elektroden mit
guter Reproduzierbarkeit zu finden, und außerdem sind die
Kohlenstoffaserelektroden nicht fest genug und die Festig
keit ähnelt meist der des dünnen GRC.
Sonden mit einer dünnen Spitze werden in jüngster Zeit in
der STM verwendet. STM ist ein neues Anwendungsgebiet der
Elektrode für elektrochemische Messungen und dem damit ver
bundenen technischen Umfeld, da dabei elektrische Strommes
sungen und cyclische voltametrische Messungen durchgeführt
werden.
Jedoch liefert das gegenwärtig verfügbare Material eine ge
ringe Reproduzierbarkeit, so daß ein Bedarf nach kostengün
stigen Elektroden mit guter Reproduzierbarkeit für die STM
besteht.
STM-Messungen haben sich in letzter Zeit explosionsartig
entwickelt, daher sind Mikrosonden und Mikroelektroden sehr
wichtig, da sie die Leistungsfähigkeit einer STM-Apparatur
beeinflussen.
Der Vorteil der Verwendung von Kohlenstoff-Mikroelektroden
als Sonden für die STM besteht nicht nur in der Eigenschaft,
daß ein Kohlenstoffstab abgedünnt werden kann, sondern auch
darin, daß kein elektrochemisches Problem zwischen verschie
denen Materialien besteht, da eine saubere Graphitplatte
(z. B. HOPG) oft als Trägersubstrat für die zu messende Probe
und gleichzeitig als Material für eine Gegenelektrode und
eine konische Kohlenstoff-Mikroelektrode dient, wobei das
Atom des Sondenteils, d. h. des Endabschnitts des Graphitkri
stalls und des amorphen Kohlenstoffspitzenabschnitts das
selbe ist, wie das des Gegenelektrodensubstrats. Diesen Vor
teil weist auch die vorliegende Erfindung auf.
Die oben erwähnten Probleme des Elektrodenmaterials sollen
erfindungsgemäß gelöst werden.
Eine Kohlenstoff-Mikroelektrode der JP-Patentanmeldung Nr.
Hei 1-2 50 772 weist die folgenden Merkmale auf:
- 1. Sie kann einen elektrischen Strom, eine elektrische Spannung und mechanische Stimulie einem lebenden Körper zuführen, wobei die Größe des Funktionsteils in der Größenordnung einer Zelle ist.
- 2. Die Kohlenstoff-Mikroelektrode kontaminiert nicht das zu messende System, auch wenn sie im lebenden Körper ver bleibt, sie ist unschädlich und kann zur Untersuchung von Lebensmitteln verwandt werden.
- 3. Die Kohlenstoff-Mikroelektrode hat einen mechanische Fe stigkeit, die ausreicht, um in einen lebenden Körper und in Lebensmittel zu stechen und eine elektrochemische Untersuchung eines Mikroteils oder eines Mikrobetrags durchzuführen.
- 4. Es gibt eine geringe Fluktation der Elektrodencharakte ristiken, eine gute Reproduzierbarkeit der Meßdaten und zuverlässige Messungen.
- 5. Eine spezielle Vorbehandlung ist nicht erforderlich, meist ist eine elektrochemische Vorbehandlung ausrei chend, um eine Elektrodenreaktion stabil zu messen.
- 6. Die Kohlenstoff-Mikroelektrode hat geringe Kosten und ist ein Einwegartikel.
- 7. Die Kohlenstoff-Mikroelektrode hat im Vergleich zu den Kohlenstoff-Faserelektroden (CF) und den dünnen GRC- Elektroden einen niedrigen elektrischen Widerstand (gute elektrische Leitfähigkeit), hohe Einstichfestigkeit (Zä higkeit) und einen sehr festen Vorderteil (schwer zer brechbar).
Eine Kohlenstoff-Mikroelektrode sollte die Merkmale 1 bis 7
aufweisen, und zusätzlich dazu sollten die erwähnten Probleme
des Elektrodenmaterials gelöst werden.
Im allgemeinen bestehen für eine voltametrische Elektrode
folgende wesentliche Bedingungen:
- 1. breit polarisierte Potentialdomäne und ein geringer Ru hestrom,
- 2. gute Reproduzierbarkeit und wiederholbare Verwendung,
- 3. Aufweisen einer Elektrodenreaktionsaktivität,
- 4. einzelne Elektroden sollen keine voneinander abweichen den Charakteristiken haben,
- 5. die Verunreinigungen sollen so gering sein, daß die Elektrodenreaktion nicht gestört wird,
- 6. eine theoretische Interpretation soll möglich sein, und
- 7. Vorbehandlung und Handhabung sollen einfach sein.
Die JP-Patentanmeldungen Nr. Sho 63-78 698, Hei 1-2 50 772 und
Hei 2-1051 beschreiben Kohlenstoff-Mikroelektroden, die in
zufriedenstellender Weise direkt eingesetzt werden können.
Bei Verwendung nur zum Messen eines Potentials weisen sie
einen unerwünscht hohen elektrischen Widerstand auf. Außer
dem ist die mechanische Festigkeit nicht ausreichend, um
einen etwas harten Stoff zu durchdringen und einen elektri
schen Stimulus zu messen und anzulegen. Außerdem ist die
Form dieser Elektroden nicht geeignet, um als eine STM-Son
denelektrode verwendet zu werden, die so gestaltet sein muß,
daß nur der Spitzenabschnitt sehr dünn ist. Es besteht der
Bedarf nach einer Elektrode mit einem dicken und starken
oberen Abschnitt, während nur die Spitze zum Zwecke der
elektrochemischen Messung dünn genug sein muß.
Wenn die erwähnten Probleme gelöst werden, werden auch die
folgenden Bedingungen erfüllt:
- 8. Der elektrische Widerstand wird erniedrigt.
- 9. Die für das Einstechen erforderliche mechanische Festig keit wird erhöht.
- 10. Der Stammabschnitt wird verfestigt.
- 11. Die Länge und der Durchmesser des Mikrozylinderab schnitts an der Spitze und die Länge des konischen Ab schnitts können wahlweise gesteuert werden.
- 12. Ein gewünschter Abschnitt der oben erwähnten Elektrode mit so einer unregelmäßigen Form kann ausreichend iso liert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konische Koh
lenstoff-Mikroelektrode zur Verfügung zu stellen, die die
erwähnten Nachteile im Stand der Technik überwindet und den
gewachsenen Ansprüchen an die Meßtechnik genügt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge
löst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken aus,
eine Kohlenstoff-Mikroelektrode so auszubilden, daß sie
einen dicken und festen oberen Stammabschnitt aufweist, wäh
rend nur die Spitze konisch ausgebildet ist, so daß sie
einen für die elektrochemische Messung ausreichenden kleinen
Durchmesser aufweist.
Die Vorteile der Erfindung liegen in einer erhöhten mechani
schen Festigkeit, insbesondere einer erhöhten Einstichfe
stigkeit, sehr kleinem Spitzendurchmesser und einem niedri
gen elektrischen Widerstand der Mikroelektrode. In vorteil
hafter Weise kann die erfindungsgemäße Mikroelektrode für
STM und damit im Zusammenhang stehende Verfahren sowie für
Messungen an festem lebenden Gewebe eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Meßergebnis des differentiellen Impulsvoltamo
gramms (D.P.V. -Kurven) mittels einer konischen Koh
lenstoff-Mikroelektrode, die gemäß Beispiel 1
(infra) hergestellt wurde.
Fig. 2A das Ergebnis der Messung von Leerstrom nach dem Ein
tauchen von 2 mm Länge an dem Spitzenabschnitt der
konischen Kohlenstoffelektrode, die gemäß Beispiel 2
(infra) hergestellt wurde, in 1 M KCl.
Fig. 2B ein C-V-Kurven-Voltamogramm, das nach Einwirken
einer Redox-Reaktion von Ferrocyanidionen in einem
1M KCl - 1 mM Fe(CN)6 4--System erhalten wurde, und
Fig. 3 eine STM-Abbildung, die die Kristallstruktur einer
glatten Graphitoberfläche auf HOPG abbildet, die
mittels einer konischen Kohlenstoff-Mikroelektrode
erhalten wurde, die gemäß Beispiel 3 (infra) herge
stellt wurde.
Die erfindungsgemäße Kohlenstoff-Mikroelektrode kann wie
folgt hergestellt werden.
Ein organisches Material allein oder eine Zusammensetzung,
die aus einem in einem organischen Bindemittel hoch verteil
ten und gebundenem feinen kristallinen Kohlenstoffpulver
hergestellt ist, wird in eine gewünschte dünne Stabform ex
trudiert und dann in einer Inertgasatmosphäre oder in einer
nicht-oxidierenden Atmosphäre bis zu hohen Temperaturen ge
glüht, um das organische Material oder das organische Binde
mittel, das in der Zusammensetzung enthalten ist, zu karbo
nisieren und einen dünnen Stab aus reinem Kohlenstoff auszu
bilden.
Eine gewünschte Länge des so erhaltenen dünnen Kohlenstoff
stabs wird dann in eine elektrolytische Lösung als eine
Anode getaucht, und eine Oxidation wird in einen Potential
bereich von einem Volt gegen eine gesättigte Calomelelek
trode (SCE) begonnen. Das Potential und die Ziehgeschwindig
keit werden so gesteuert, daß eine konische Form mit einer
gewünschten Verjüngung hergestellt werden kann. Im Ergebnis
wird ein Spitzenabschnitt mit einem gewünschten Spitzen
durchmesser erzeugt.
Das dicke Ende des sich ergebenden dünnen konischen Kohlen
stoffstabs wird elektrisch mit einem Bleidraht mittels eines
elektrisch leitfähigen Silberpastenzements verbunden, und
dann wird die gesamte Oberfläche des dünnen Stabes mit einem
isolierenden Material bedeckt. Wenn gewünscht, kann danach
der Isolatorfilm am dünnen Ende des dünnen konischen Kohlen
stoffstabes entfernt werden, um diesen Endabschnitt freizu
legen. Damit ist die Herstellung einer konischen Kohlen
stoff-Mikroelektrode abgeschlossen.
Die oben erwähnten organischen Materialien und organischen
Bindemittel sind organische Materialien, die in der Lage
sind, sich im Endresultat in Kohlenstoff umzuwandeln, wenn
sie in einer Inertgasatmosphäre oder einer nicht oxidieren
den Atmosphäre geglüht werden. Solche organischen Materia
lien sind z. B. organische Hochpolymere, Monomere davon, Oli
gomere, Teere, Peche, Trockendestillationspeche, thermopla
stische Harze, Anfangsstufenpolymere von wärmeaushärtenden
Harzen und ähnliche. Diese organischen Materialien können
allein oder in Kombination verwendet werden.
Die organischen Hochpolymere schließen natürliche organische
Hochpolymere wie Lignin, Cellulose, Tragacanth, Gummi
arabicum, Naturkautschuk und Derivate davon, Verbindungen,
die kondensierte polycyclische aromatische Gruppen in der
Grundstruktur der Moleküle enthalten, wie Saccharide,
Chitin, Chitosan und ähnliche, und synthetische Hochpolymere
ein, wobei thermoplastische Harze und wärmeaushärtende
Harze, wie später erwähnt werden wird, ausgeschlossen sind.
Die synthetischen Polymere sind z. B. Naphthalin-Schwefel
säure-Formaldehydkondensat, Dinitronaphthalin, Pyren, Pyran
thron, Violanthron, Benzoanthron und ähnliche, Indanthren-
Küpenfarbstoffe und Zwischenprodukte davon.
Die thermoplastischen Harze schließen gewöhnliche thermopla
stische Harze wie Poly(vinylchlorid), Polyacrylnitril,
Poly(vinylidenchlorid), chloriertes Poly(vinylchlorid),
Poly(vinylacetat), Poly(vinylalkohol, Poly(vinylpyrrolidon),
Ethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Vinylchlorid-Vi
nylacetat-Copolymer und ähnliche sowie wärmebeständige ther
moplastische Harze wie Polyphenyloxid, Poly-p-xylen, Poly
sulfon, Polyimid, Polyamidimid, Polybenzimidazol, Polyoxa
diazol und ähnliche ein.
Zu den wärmeaushärtenden Harzen gehören Phenolharze, Furan
harze, Epoxidharze, Xylenharze oder COPNA-Harze (kondensier
tes polynucleares aromatisches Harz, im Handel als "SK-Harz"
von Sumitomo Kinzokum Kogyo K.K.).
Von den wärmeaushärtenden Harzen werden vorzugsweise die
verwendet, die durch Erwärmung gleichzeitig unter Ausbildung
von Querverbindungen zwischen den Molekülen verflüssigt wer
den können. Das ergibt die Ausbildung einer dreidimensiona
len Struktur bei Erwärmung und eine hohe Kohlenstoffausbeute
ohne eine besondere eine Kohlenstoffvorform erzeugende Be
handlung.
Zu den Pechen gehören Petroleumpech, Steinkohlenteerpech,
Asphalt und Trockendestillationsprodukte (behandelt bei
einer Temperatur von 400oC oder niedriger) von Kohlenwasser
stoffverbindungen, wie Pechen oder synthetischen Harzen.
Als das erfindungsgemäße feine kristalline Kohlenstoffpul
ver, das mit dem organischen Bindemittel verbunden ist, kann
ein glasähnlicher Stoff verwendet werden, der durch Karboni
sieren von organischem Material allein hergestellt werden
kann. Um die Elektrodenreaktion zu verbessern, ist es jedoch
günstig, ein zusammengesetztes Kohlenstoffmaterial herzu
stellen, das ein orientiertes System aufweist, so daß die
Endoberflächen von hochentwickelten Graphitkristallen senk
recht zu der Elektrodenoberfläche ausgerichtet sind.
Daher werden für das feine kristalline Kohlenstoffpulver
vorzugsweise z. B. Graphit-Whisker, hochorientierter pyroly
tischer Graphit (HOPG), Garschaumgraphit, natürlicher Gra
phit mit entwickelten Kristallen oder künstlicher Graphit
verwendet.
Die bevorzugte Teilchengröße des feinen kristallinen Kohlen
stoffpulver variiert in Abhängigkeit von Durchmesser der zu
verwendenden Elektrode, aber sie beträgt gewöhnlich mehrere
µm oder weniger.
Die Menge des feinen kristallinen Kohlenstoffpulvers vari
iert in Abhängigkeit vom Typ des organischen Bindemittels,
mit dem es verbunden werden soll, und dem Durchmesser der
beabsichtigten Elektrode, aber sie beträgt gewöhnlich 5-80,
vorzugsweise 40-60 Gew.-% der organischen Zusammenset
zung des dünnen Stabes vor der Karbonisierung (grüne Zusam
mensetzung). Für die Präparation des aus kristallinem Koh
lenstoff zusammengesetzten organischen dünnen Stabes vor dem
Glühen (grüner dünner Stab) sind folgende Schritte wichtig:
Verbinden des oben erwähnten organischen Bindemittels mit
dem feinen kristallinen Kohlenstoffpulver in einem geeigne
ten Verhältnis, das von der Verwendung abhängt, ausreichen
des Feinverteilen des Pulvers z. B. mittels eines Henschel-
Mixers, falls erforderlich, Zugabe von Weichmachern, Lö
sungsmitteln oder ähnlichen, Trennen der Kristalle in dem
organischen Bindemittels mittels eines Kneters, der eine ho
he Scherspannung anwendet, z. B. einem Druckkneter oder mit
Doppelwalzen, um dabei eine mechanochemische Reaktion zu
verursachen, die eine ausreichende Durchmischung und Ver
teilung bewirkt.
Die resultierende Mischung wird dann in Pellets mittels
eines Pelletisierers geformt und durch einen Schraubenextru
der extrudiert, um einen dünnen Stab eines gewünschten
Durchmessers auszubilden. Bei diesem Verfahren ist es gün
stig, auf den dünnen Stab eine Zugkraft einwirken zu lassen,
um so seine Charakteristiken zu verbessern.
Dann wird, um die Feinlinienführung aufrechtzuerhalten, der
dünne Stab auf einem Stützrahmen befestigt und bei 180oC 10
Stunden an Luft erwärmt, um einen Rohling oder eine Vorform
des dünnen Kohlenstoffstabmaterials zu erzeugen.
Die Vorform des dünnen Stabmaterials wird dann geglüht und
karbonisiert.
Das Glühen und Karbonisieren wird vorzugsweise durch eine
Wärmebehandlung in Inertgasatmosphäre oder einer nicht oxi -
dierenden Atmosphäre bei 500 bis 1500oC ausgeführt.
Bevorzugt ist das Glühen und Karbonisieren mittels einer
Wärmebehandlung in einer Inertgas- oder nicht-oxidierenden
Atmosphäre bei 500 bis 1000oC und dann eine Graphitbildung
durch Erwärmen in einer Inertgasatmosphäre bei 2000 bis
3000oC.
Zum Beispiel wird die Vorform des dünnen Stabmaterials durch
Aufheizen bis zu 1000oC mit einer gesteuerten Temperaturan
stiegsgeschwindigkeit in einer Stickstoffatmosphäre karboni
siert, und als Ergebnis des Glühens wird ein aus Kohlenstoff
zusammengesetzter dünner Stab erhalten. Falls es gewünscht
wird, kann in Abhängigkeit von dem individuellen Verwen
dungszweck, der dünne Stab weiterhin einer Wärmebehandlung
bis zu 2500oC in einer Argon-Gasatmosphäre ausgesetzt wer
den, um ihn ganz in Graphit umzuwandeln.
Als elektrolytische Lösung für die erfindungsgemäße nasse
elektrochemische Oxidation können verwendet werden: eine
wäßrige Alkalilösung, die z. B. Kaliumhydroxid, Natrium
hydroxid, Calciumhydroxid oder Ammoniumhydroxid enthält;
eine verdünnte Säure, die durch Verdünnen von z. B. Salz
säure, Schwefelsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder
Phosphorsäure mit reinem Wasser hergestellt wird, oder eine
wäßrige Lösung von Salzen davon, wie Natriumchlorid, Kalium
chlorid oder Kaliumsulfat.
Enthält das Material eine große Menge von Graphit, so ist es
günstig, eine wäßrige Lösung, d. h. ein Hydroxid, zu verwen
den, die sehr schwer Zwischenverbindungen bildet.
Als Isolatormaterial zur Isolation können Glas, Oxide wie
SiO2 oder Al2O3 oder Kunststoffe verwendet werden. Wird das
isolierende Material bei der Anwendung in eine elektrolyti
sche Lösung getaucht, ist es günstig, wenn das Material aus
einem antikorrosivem Harz, z. B. aus Teflon oder Silikon, be
steht.
Das Aufbringen der Isolation kann durch ein gewöhnliches Be
deckungsverfahren wie im Falle von Kunststoff erfolgen. Das
heißt ein Bedecken durch Sprayen, Eintauchen oder durch
elektrostatisches Bedecken ist möglich. Im Falle der Ausbil
dung einer Glasisolationsbedeckung, wird ein konischer, dün
ner Kohlenstoffstab, der mit einem Bleidraht an seinem
dicken Endabschnitt mittels einem Silberpastenzement verbun
den ist, in eine Kapillarröhre aus Pyrexglas eingesetzt und
darin gehalten, und dann werden beide Enden des Pyrexglas-
Kapillarrohres an einem entsprechenden Ziehanschluß eines
Ziehapparats zum Herstellen von Glaskapillarrohren befe
stigt. Der zentrale Abschnitt des Pyrexglas-Kapillarrohrs
wird gleichmäßig erwärmt, um das Rohr gleichzeitig mit dem
Ziehen des Ziehapparats zu erweichen. Auf diese Weise wird,
während der dünne Kohlenstoffstab festgehalten wird, ein
Glasfilm auf ihm ausgebildet.
Das sich ergebende Produkt wird im zentralen Abschnitt zer
schnitten, um ein Ende des dünnen Kohlenstoffstabes freizu
legen und eine gewünschte Elektrode herzustellen. Bei der
konischen Kohlenstoff-Mikroelektrode beträgt der Durchmesser
des dicken Endabschnitts vorzugsweise 5 mm bis 0,1 mm und
der des dünnen Endabschnitts 0,1 mm oder weniger.
Wie oben beschrieben wurde, ist die erfindungsgemäße koni
sche Kohlenstoff-Mikroelektrode mit einem sehr dünnen Spit
zenabschnitt eine geeignete Elektrode für STM, bei der eine
Kohlenstoffelektrode bisher noch nicht verwendet wurde, und
eine gute Elektrode für in Situ-Messungen.
Die erfindungsgemäße konische Kohlenstoff-Mikroelektrode
weist die guten Charakteristiken der Kohlenstoff-Mikroelek
trode der früheren Patentanmeldungen und zusätzlich einen
niedrigen elektrischen Widerstand und eine hohe Einstichfe
stigkeit auf. Die konische Kohlenstoff-Mikroelektrode kann
als zylindrische Mikroelektrode, als konische Mikroelektrode
einer gewünschten Länge und als scheibenförmige Mikroelek
trode eines gewünschten Durchmessers hergestellt werden, und
es können Elektroden mit einem starken Trägerteil erhalten
werden.
Der Winkel des konischen Abschnitts am Ende der Elektrode
kann leicht eingestellt werden. Da das Anfangsmaterial für
die Elektrode unter voller Qualitätskontrolle erzeugt werden
kann, kann eine große Menge von Elektroden mit stabilen Cha
rakteristiken bei niedrigen Kosten zur Verfügung gestellt
werden. Das Ergebnis ist eine Vielfalt von Elektroden mit
hervorragenden Charakteristiken für Messungen auf verschie
denen Gebieten.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Beispiele näher
beschrieben werden.
Als Material für einen dünnen Kohlenstoffstab für Elektroden
wurde eine Zusammensetzung (100 Gew.-%) aus chloriertem
Poly(vinylchlorid (Warenzeichen T-742, hergestellt von der
Nihon Carbide Co.) (60 Gew.-%) und Garschaumgraphit-Feinpul
ver (Warenzeichen KH, hergestellt durch Kowa Seiko Co.)
(40 Gew.-%) verwendet und ein Weichmacher, Diallylphthalatmono
mer, (25 Gew.-% der Zusammensetzung) wurde hinzugegeben.
Die sich ergebende Mischung wurde mittels eines Henschel-Mi
xers fein verteilt und dann mittels zwei Walzen ausreichend
geknetet, um sie bei einer Oberflächentemperatur von 120oC
solange zu mischen, bis die Graphitkristalle in dem chlo
rierten Poly(vinylchloridharz) als Matrix so getrennt sind,
daß sie nahezu einen nicht-koagulierten Teilchenzustand ein
nehmen. Es wurde eine mechano-chemische Reaktion durchge
führt, und die blattförmige feinverteilte Zusammensetzung
wurde durch einen Pelletisierer pelletisiert, um eine form
bare Zusammensetzung zu erzeugen. Die sich ergebenden Pel
lets wurden bei einer Formungstemperatur von 130oC durch
einen Schraubenextruder mit einer Öffnung von 0,71 mm Durch
messer unter Luftentzug extrudiert. Das extrudierte Material
wurde auf einen Rahmen befestigt und unter Luft 10 Stunden
in einem Ofen auf 180o aufgeheizt, um eine Kohlenstoff-
Vorform zu erzeugen.
Dann wurde die sich ergebende Kohlenstoff-Vorform in Stick
stoffgas bis zu 500oC bei einer Temperaturanstiegsgeschwin
digkeit von 10oC/Stunde von 500oC bis 1000oC bei einer Tem
peraturanstiegsgeschwindigkeit von 50oC/Stunde aufgeheizt,
bei 1000oC 3 Stunden gehalten und dann abgekühlt, wonach das
Glühen abgeschlossen war. Auf diese Weise wurde ein dünner
Kohlenstoffstab für eine Elektrode von 0,5 mm Durchmesser
erhalten. Der dünne Kohlenstoffstab wurde in eine Länge von
50 mm geschnitten, um ein Material für das Verfahren zur
Herstellung eines dünnen konischen Kohlenstoffstabes auszu
bilden.
Als Elektrolytlösung für eine nasse elektrochemische Oxida
tion wurde 3 M (dmF-3) Kaliumhydroxid verwendet, und der
dünne Kohlenstoffstab im Rohzustand wurde als eine Anode
verwandt. Der Spitzenabschnitt wurde über eine Länge von
2 mm in die Elektrolytlösung getaucht. Ein Potential von
2,2 Volt gegen SCE wurde an den Stab gelegt, um die Oxidation zu
bewirken, während die Elektrode bei einer Geschwindigkeit
von 0,1 mm/min herausgezogen wurde. Während dieser
10minütigen Behandlung wurde der Spitzenabschnitt in eine
konische Form ausgebildet, und der Spitzendurchmesser war am
Schluß 10 µm. Das dicke Ende des sich ergebenden dünnen Koh
lenstoffstabes wurde elektrisch mit einem Bleidraht mittels
einem Silberpastenzement verbunden und die gesamte Oberflä
che wurde mit einer 15%igen Lösung eines Glasharzes (Waren
zeichen GR 100, hergestellt durch Showa Denko K.K.) in Etha
nol bedeckt und dann getrocknet, um einen isolierenden Man
tel auszubilden. Das so bedeckte Glied wurde dann in ein
Kapillarrohr aus Pyrexglas (0,5 mm Innendurchmesser, 1 mm
Außendurchmesser) eingesetzt, und beide Enden des Glasrohres
wurden an den Ziehanschlüssen eines Ziehapparates befestigt.
Der zentrale Abschnitt (5 mm lang) des Glasrohres wurde er
wärmt, um diesen Abschnitt zu erweichen, und der Ziehapparat
wurde für eine bestimmte Ziehstrecke betätigt, um die Glas
rohrwand in dichtem Kontakt mit dem dünnen konischen Kohlen
stoffstab zu bringen. Schließlich wurde der zentrale Ab
schnitt des Glasrohres durchschnitten, um die Kohlen
stoffoberfläche von dem isolierenden Mantel zu befreien, wo
nach die Herstellung der konischen Kohlenstoff-Mikroelek
trode abgeschlossen war.
Die konische Kohlenstoff-Mikroelektrode wurde dann zum Fest
stellen von Dopamin in Anwesenheit von Vitamin C eingesetzt.
Dopamin ist eine Art der Catecholamine, die Neurotransmitter
sind, die von den Nervenzellen ausgeschieden werden. Es ist
eine unstabile Substanz, die sehr leicht oxidiert wird. Da
her wird bei einer Lösung Vitamin C als Stabilisator hin
zugegeben, und in einem lebenden System ist Vitamin C oft
mit Dopamin koexistent.
Es wurde versucht, gleichzeitig Dopamin und Vitamin C, die
in einer Ringer′s Lösung gelöst waren, festzustellen.
Fig. 1 zeigt ein Resultat der Messung eines differentiellen
Impulsvoltamogramms (D.P.V. -Kurven) mittels der konischen
Kohlenstoff-Mikroelektrode, die gemäß Beispiel 1 hergestellt
wurde.
Eine Länge von 1,8 mm (20 µm im Durchmesser) des Spitzenab
schnitts der konischen Kohlenstoff-Mikroelektrode wurde in
die Ringer′s Lösung (physiologische Kochsalzlösung, in der
1 mMol Dopamin und 10 mMol Vitamin C enthalten waren) ge
taucht, und Platin und eine gesättigte Calomelelektrode wur
den entsprechend als Gegenelektrode und Referenzelektrode
verwandt.
Die Wobbelrate betrug 10 mV/s und die Impulslänge 0,5 Sekun
den. Die unterbrochene Linie ist eine D.P.V.-Kurve für
Vitamin C allein, während die durchgezogene Linie eine
D.P.V. -Kurve für die Koexistenz von Vitamin C und Dopamin
ist.
Es ergibt sich somit, daß ein getrennter Nachweis von
Vitamin C und Dopamin mittels der konischen Kohlenstoff-
Mikroelektrode hinreichend möglich ist.
Als Material des dünnen Kohlenstoffstabes für die Elektrode
wurde eine Mischung von einem chlorierten Poly(vinylchlo
rid)harz (Warenzeichen T-742, hergestellt von Nihon Carbide
Co.) (100 Gew.-%) und Diallylphthalatmonomer (30 Gew.-% des
Gewichts des chlorierten Poly(vinylchlorid)-Harzes) als
Weichmacher verwendet, um Pellets zu erzeugen. Die Pellets
wurden bei einer Ausformungstemperatur von 130oC durch einen
Schraubenextruder mit einer Öffnung von 1,0 mm Durchmesser
unter Luftentzug extrudiert. Das extrudierte Material wurde
auf einen Rahmen in geradliniger Form befestigt und bei Luft
10 Stunden in einem Ofen bei einer Temperatur von 180oC oxi
diert, um eine Kohlenstoff-Vorform zu erzeugen. Die Kohlen
stoff-Vorform wurde dann auf ähnliche Weise wie in Beispiel
1 geglüht, um einen dünnen Kohlenstoffstab für eine Elek
trode von 0,5 mm Durchmesser zu erzeugen.
Der dünne Kohlenstoffstab wurde in eine Länge von 50 mm ge
schnitten, um als Material für das Herstellungsverfahren für
einen dünnen konischen Kohlenstoffstab zu dienen. Danach er
folgte eine Behandlung des Materials durch elektrochemische
Oxidation in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1, um eine
Spitze mit einem Durchmesser von 10 µm auszubilden.
Das dicke Ende des dünnen konischen Kohlenstoffstabes wurde
elektrisch mit einem Bleidraht mittels eines Silberpastenze
ments verbunden. Das sich ergebende Glied wurde in ein Ka
pillarrohr aus Pyrexglas (0,5 mm Innendurchmesser, 1 mm
Außendurchmesser) eingesetzt, und beide Enden des Glasrohres
wurden an den Ziehanschlüssen eines Ziehapparates befestigt.
Der zentrale Abschnitt (5 mm lang) des Glasrohres wurde er
wärmt, um diesen Abschnitt zu erweichen. Der Ziehapparat
wurde um eine Ziehstrecke betätigt, um die Glasrohrwand in
dichten Kontakt mit dem dünnen konischen Kohlenstoffstab zu
bringen. Schließlich wurde der zentrale Abschnitt des Glas
rohres durchgeschnitten, um die Kohlenstoffoberfläche von
dem isolierenden Mantel zu befreien, wonach die konische
Kohlenstoffelektrode fertig war. Mittels der erzeugten Elek
trode wurde der Ruhestrom in 1 M wäßrigen KCl gemessen und
eine Redoxreaktion von Ferrocyanidionen in einem 1 M KCl - 1mMol
Fe(CN)6 4--System durchgeführt. Die sich ergebende
I-V-Kurve wird in Fig. 2 gezeigt. Das S/N (Signal/Rausch)-Ver
hältnis war hoch und eine gute Elektrodenreaktion wurde er
reicht.
Als Rohmaterial für einen dünnen Kohlenstoffstab wurde zu
einer Zusammensetzung (100 Gew.-%) aus einem Vinylchlorid-
Vinylacetat-Copolymerharz (Warenzeichen ML, hergestellt von
Nihon Zeon Co.) (20 Gew.-%), Furanharz-Anfangskondensat (Wa
renzeichen VF-302, hergestellt von Hitachi Kasei K.K.)
(40 Gew.-%) und hochkristallinem natürlichem Graphitfeinpulver
(Warenzeichen CSSP-B, hergestellt von Nihon Kokuen K.K.)
(40 Gew.-%), Dibutylphthalat (25 Gew.-% des Gewichtes der
Zusammensetzung) als Weichmacher hinzugegeben.
Die sich ergebende Mischung wurde mittels eines Henschel-Mi
xers in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 fein verteilt und
wiederholt völlig mittels zweier Walzen geknetet, um sie bei
einer Oberflächentemperatur von 70oC zu mischen, bis die
Graphitkristalle in der Harzmatrix so getrennt sind, daß sie
einen nahezu nicht-koagulierten Teilchenzustand einnehmen.
Die sich ergebende blattförmige Zusammensetzung in der eine
mechano-chemische Reaktion durchgeführt wurde, wurde mittels
eines Pelletisierers pelletisiert. Die pelletisierte Zusam
mensetzung wurde dann bei 100oC mittels eines Schraubenex
truders mit einer Düsenöffnung von 0,50 mm Durchmesser unter
Luftentzug extrudiert und geformt. Das Erzeugnis wurde dann
unterstützt, in einer geraden Linie befestigt und an Luft in
einem Ofen bei 180oC 10 Stunden behandelt, um es völlig
auszuhärten und eine Kohlenstoff-Vorform zu bilden.
Dann wurde die Kohlenstoff-Vorform derselben Glühbehandlung
wie in Beispiel 1 ausgesetzt, um einen dünnen Kohlenstoff
stab für eine Elektrode von 0,35 mm Durchmesser zu erzeugen.
Der dünne Kohlenstoffstab wurde danach in eine Länge von
30 mm geschnitten, um ein Material für den Herstellungspro
zeß eines dünnen konischen Kohlenstoffstabes auszubilden.
Eine 1 M wäßrige Lösung von Natriumhydroxid wurde als Elek
trolytlösung für eine nasse elektrochemische Oxidation ein
gesetzt. Ein Spitzenabschnitt des dünnen Kohlenstoffstabes
von 1 mm Länge wurde in die Elektrolytlösung eingetaucht,
und ein Potential von 2,0 Volt gegen SCE wurde angelegt, um
die Oxidation zu beginnen. Die Behandlung wurde ohne Heraus
ziehen der Elektrode 20 Minuten durchgeführt, um eine koni
sche Form mit einem Spitzendurchmesser von 1 µm auszubilden.
Das dicke Ende des sich ergebenden dünnen konischen Kohlen
stoffstabes wurde in ein Metallrohr von 3,5 mm Innendurch
messer eingesetzt und elektrisch mittels eines elektrisch
leitenden Silberpastenzements verbunden. Dann wurde die ge
samte Oberfläche dieses Gliedes zur Isolation mit einem bei
Raumtemperatur aushärtenden Silikonharz mit Ausnahme des
dünnen Endes des dünnen konischen Kohlenstoffstabes, das in
einer Länge von 1 mm freigelassen war, bedeckt. Damit war
die Herstellung einer konischen Kohlenstoffelektrode abge
schlossen.
Der dicke Abschnitt der konischen Kohlenstoffelektrode (0,3 mm
Durchmesser) kann leicht mittels einer metallischen Ein
passung in einen Träger eingepaßt werden. Der konische Spit
zenabschnitt kann als Sonde für STM eingesetzt werden.
Fig. 3 zeigt eine STM-Abbildung (Kristallstruktur) einer
glatten Graphitoberfläche eines HOPG nach der Untersuchung
mittels der erfindungsgemäßen konischen Mikroelektrode als
Sonde (der Sondenabschnitt entspricht dem Spitzenabschnitt
des Graphitkristall mit einem Spitzendurchmesser von unge
fähr 1 µm).
Die Abbildung entspricht einer Fläche von 4 nm×4 nm, und
es wurde eine schichtförmige Wiederholung der Graphitstruk
tur nachgewiesen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer konischen Kohlenstoff-
Mikroelektrode mit den Schritten:
- a) Extrudieren eines organischen Materials allein oder einer Zusammensetzung aus einem feinverteilten und verbundenem feinem kristallinen Kohlenstoffpulver mit einem organischen Material als Bindemittel in eine gewünschte dünne Stabform,
- b) Glühen des extrudierten Erzeugnisses in einer Inert gas- oder einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bis zu einer erhöhten Temperatur,
- c) dabei Karbonisieren des organischen Materials allein oder des organischen Bindemittels, das in der Zusam mensetzung enthalten ist, um einen dünnen reinen Kohlenstoffstab zu erzeugen,
- d) Tauchen des sich ergebenden dünnen Kohlenstoffstabes als Anode in eine Elektrolytlösung nahe dem Sauer stoffentwicklungspotential,
- e) schrittweises Herausziehen des dünnen Kohlenstoff stabes während der Spitzenabschnitt des dünnen Koh lenstoffstabes einer elektrochemischen Oxidation ausgesetzt ist, um einen konisch geformten Spitzen abschnitt mit einem extrem kleinen Durchmesser aus zubilden,
- f) Verbinden eines Bleidrahtes mit dem Endabschnitt des dünnen Kohlenstoffstabes, und
- g) Bedecken der gesamten Oberfläche des dünnen Kohlen stoffstabes mit Ausnahme eines gewünschten Ab schnitts des konischen Spitzenabschnitts mit einem extrem dünnen Durchmesser mit einem Isolatormate rial.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Glühen und das Kar
bonisieren mittels einer Wärmebehandlung in einer Inert
gas- oder nicht-oxidierenden Atmosphäre bei 500 bis
1500oC erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Glühen und Karboni
sieren mittels einer Wärmebehandlung in einer Inertgas
oder nicht-oxidierenden Atmosphäre bei 500 bis 1000oC
erfolgt und dann eine Graphitbildung durch Erwärmen in
einer Inertgasatmosphäre bei 2000 bis 3000oC bewirkt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
elektrolytische Oxidation zum Ausbilden eines Spitzenab
schnitts des dünnen Kohlenstoffstabes in konisch zuge
spitzter Form durch Eintauchen einer gewünschten Länge
des Spitzenabschnitts in eine Elektrolytlösung erfolgt,
die aus einer Gruppe ausgewählt ist, die eine wäßrige
Alkalilösung, enthaltend Kaliumhydroxid, Natrium
hydroxid, Calciumhydroxid oder Ammoniumhydroxid, eine
verdünnte Säure, hergestellt durch Verdünnen von Salz
säure, Schwefelsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder
Phosphorsäure mit reinem Wasser, und eine wäßrige Lösung
eines Salzes aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid oder Ka
liumsulfat enthält, wobei die Oxidation bei einem elek
trischen Potential von 1 V gegen SCE (gesättigte Calo
melelektrode) begonnen und die Elektrode schrittweise
bei einem gesteuerten elektrischen Potential und einer
gesteuerten Ziehgeschwindigkeit herausgezogen wird, um
eine konische Form mit einem gewünschten Kegel auszubil
den.
5. Konische Kohlenstoff-Mikroelektrode, herstellbar mit dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
6. Konische Kohlenstoff-Mikroelektrode nach Anspruch 5, wo
bei der Durchmesser des dicken Endabschnitts des dünnen
konischen Kohlenstoffstabes im Bereich von 5 mm bis 0,1 mm
liegt und der Durchmesser des dünnen Endabschnitts
0,1 mm oder weniger beträgt.
7. Konische Kohlenstoff-Mikroelektrode nach Anspruch 5 oder
6, wobei das feine kristalline Kohlenstoffpulver aus ei
ner Gruppe ausgewählt ist, die aus Graphitwhisker, hoch
orientiertem pyrolytischem Graphit (HOPG), Garschaumgra
phit, natürlichem Graphit und künstlichem Graphit be
steht.
8. Konische Kohlenstoff-Mikroelektrode nach einem der An
sprüche 5 bis 7, wobei das organische Material und das
organische Bindemittel wenigstens in einem Bestandteil
unterscheidet, das aus einer Gruppe ausgewählt ist, die
aus organischen Hochpolymeren, Monomeren für die organi
schen Hochpolymere, Oligomeren, Teeren, Pechen, Trocken
destillationspechen, thermoplastischen Harzen und An
fangsstufen-Polymeren von wäreaushärtendem Harz besteht.
9. Konische Kohlenstoff-Mikroelektrode nach einem der An
sprüche 5 bis 8, wobei das isolierende Bedeckungsmate
rial wenigstens aus einem Bestandteil besteht, das aus
elektrochemisch nicht reaktiven Gläsern, Oxiden und
synthetischen Harzen ausgewählt ist.
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