DE4139413A1 - Automatische fokussierungseinrichtung - Google Patents
Automatische fokussierungseinrichtungInfo
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- G03B3/00—Focusing arrangements of general interest for cameras, projectors or printers
- G03B3/10—Power-operated focusing
Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Fokussierungs
einrichtung, die beispielsweise in einer fotografischen
Kamera Verwendung findet.
In den vergangenen Jahren haben Kameras, die mit einer
AF (Autofokus)-Funktion ausgerüstet sind, enorm zuge
nommen. Auch für einäugige Spiegelreflexkameras mit
auswechselbaren Objektiven wurde eine Autofokusfunktion
praktisch unerläßlich. Im allgemeinen wird in einer
einäugigen Spiegelreflexkamera ein sogenanntes Phasen
differenzmeßverfahren für die Durchführung der automa
tischen Fokussierung verwendet. Die automatische Fokus
sierung wird mit Hilfe des Phasendifferenzmeßverfahrens
mit den folgenden Schritten durchgeführt:
Zunächst werden zwei Objektbilder mit räumlicher Paral laxe jeweils auf zwei lichtempfindliche Einheiten wie beispielsweise CCD (charge coupled devide = Ladungsver schiebeelement)-Elementen und dergleichen projeziert. Die von der jeweiligen lichtempfindlichen Einheit emp fangene Lichtmenge wird über die Zeit integriert. Dann wird entsprechend der Phasendifferenz der beiden Ob jektbilder auf den jeweiligen lichtempfindlichen Ein heiten die Entfernungsdifferenz zwischen dem Meßelement (der Filmebene entsprechende Ebene) und der Bildebene (Ebene, in der das Bild scharf eingestellt ist) des fo tografischen Objektivs bezüglich einem zu fotografie renden Objekt sowie die Richtung oder das Vorzeichen der Entfernungsdifferenz (d. h. der Defokussierungsbe trag und die Defokussierungsrichtung) berechnet.
Zunächst werden zwei Objektbilder mit räumlicher Paral laxe jeweils auf zwei lichtempfindliche Einheiten wie beispielsweise CCD (charge coupled devide = Ladungsver schiebeelement)-Elementen und dergleichen projeziert. Die von der jeweiligen lichtempfindlichen Einheit emp fangene Lichtmenge wird über die Zeit integriert. Dann wird entsprechend der Phasendifferenz der beiden Ob jektbilder auf den jeweiligen lichtempfindlichen Ein heiten die Entfernungsdifferenz zwischen dem Meßelement (der Filmebene entsprechende Ebene) und der Bildebene (Ebene, in der das Bild scharf eingestellt ist) des fo tografischen Objektivs bezüglich einem zu fotografie renden Objekt sowie die Richtung oder das Vorzeichen der Entfernungsdifferenz (d. h. der Defokussierungsbe trag und die Defokussierungsrichtung) berechnet.
Aus dem berechneten Defokussierungsbetrag und der be
rechneten Defokussierungsrichtung erhält man den Motor
stellweg, der erforderlich ist, um das Objektiv so zu
verstellen, daß die Bildebene mit der Filmebene zusam
menfällt. Basierend hierauf wird die Fokussierungslinse
oder Linsengruppe des Objektivs entlang der optischen
Achse entsprechend verstellt. Die Anzahl von Impulsen,
die dem Motor bei der oben beschriebenen Verstellung
zugeführt werden, erhält man entsprechend der folgenden
Formel:
P = Kv × D.
Dabei bezeichnet
P die Anzahl der dem Motor zugeführten Impulse,
D den Defokussierungsbetrag, und
Kv den sogenannten Objektivbewegung-Defokussierungsbe trag-Konversionskoeffizienten (K-Wert), der die Be ziehung zwischen dem Defokussierungsbetrag und der Anzahl von Impulsen angibt, die benötigt werden, um den Motor solange anzutreiben, bis der Defokussie rungsbetrag zu Null wird. Dieser Wert ist kennzeich nend für das jeweilige Objektiv.
P die Anzahl der dem Motor zugeführten Impulse,
D den Defokussierungsbetrag, und
Kv den sogenannten Objektivbewegung-Defokussierungsbe trag-Konversionskoeffizienten (K-Wert), der die Be ziehung zwischen dem Defokussierungsbetrag und der Anzahl von Impulsen angibt, die benötigt werden, um den Motor solange anzutreiben, bis der Defokussie rungsbetrag zu Null wird. Dieser Wert ist kennzeich nend für das jeweilige Objektiv.
Die Fig. 30 bis 32 dienen dazu ein herkömmliches AF-
System der oben beschriebenen Art zu erläutern. In je
der Zeichnung bezeichnet die "Objektbildposition" die
Bildebene des fotografischen Objektivs bezüglich des zu
fotografierenden Objektes, wobei die Position der Fo
kussierungslinse (Linsengruppe) als Bezugspunkt dient.
Als Fokussierungsposition wird die der Filmebene äqui
valente Ebene bezeichnet, wobei ebenfalls die Position
der Fokussierungslinse als Bezugsgröße dient.
Als Ergebnis einer Entfernungsmessung zum Zeitpunkt T0
wird in Fig. 30 angenommen, daß die Entfernungsdiffe
renz zwischen der Fokussierungsposition und der Objekt
bildposition, d. h. der Defokussierungsbetrag als D0 er
mittelt wird. Um diesen Defokussierungsbetrag D0 zu
Null zu machen, wird das Objektiv verstellt. Wenn das
zu fotografierende Objekt stationär ist oder still
steht, wird die Fokussierungsposition infolge der Ver
stellung des Objektives mit der Objektbildposition zur
Deckung gebracht. In diesem Zustand erfolgt als unter
brechender Schritt die Auslösung und die Belichtung be
ginnt nach Verstreichen einer Auslöse-Verzögerungszeit
t2, d. h. der Zeit, die für die mechanischen Vorgänge
wie das Heben des Spiegels und das Schließen der Blende
benötigt werden. Während der Belichtung bleiben die Fo
kussierungsposition und die Objektbildposition in
Deckung miteinander, wie dies in Fig. 30 dargestellt
ist.
Wenn sich dagegen das Objekt bewegt, und zwar insbeson
dere in Verstellrichtung des Objektivs, ergibt sich
folgendes Problem: Selbst wenn die Integration und Be
rechnung während seiner Bewegung einmal durchgeführt
wurde, müssen, da sich das Objekt weiter bewegt, wäh
rend das Objektiv entsprechend den Ergebnissen dieser
Integration und Berechnung verstellt wird, weitere In
tegrationen, Berechnungen und entsprechende Objektiv
verstellungen wiederholt ausgeführt werden, um die Fo
kussierungsposition und die Objektbildposition mitein
ander zur Deckung zu bringen.
Fig. 31 zeigt diesen Fall, indem sich ein zu fotogra
fierendes Objekt mit konstanter Geschwindigkeit von ei
ner entfernt gelegenen Stelle zu einer näher gelegenen
Stelle hin bewegt. Der Betrag der Bewegung der Objekt
bildposition wird größer, wenn das Objekt sich näher zu
dem fotografischen Objektiv hin bewegt.
Angenommen, die Entfernungsdifferenz zwischen der Ob
jektbildposition und der Fokussierungsposition, d. h.
der Defokussierungsbetrag sei am Punkt (1) gleich D1.
Wenn das Objektiv um einen dem Betrag D1 entsprechenden
Betrag verstellt wird, erhält man nach dem Verstreichen
der Zeit t1 einen Defokussierungsbetrag D2 am Punkt
(2). In derselben Weise erhält man nach der Verstellung
des Objektivs um den D2 entsprechenden Betrag und nach
dem Verstreichen der Zeit t2 an der Stelle (3) den De
fokussierungsbetrag D3. Hier entspricht die Fokussie
rungsposition am Punkt (2) der Objektbildposition am
Punkt (1). Da das Objekt sich während der Zeitspanne t1
weiterbewegt, ergibt sich für die Defokussierungsbeträ
ge
D1 < D2 < D3.
Auf diese Weise nimmt der Defokussierungsbetrag jedes
mal zu, während die Entfernungsmessung ausgeführt wird,
während sich das Objekt mit konstanter Geschwindigkeit
in Richtung auf das fotografische Objektiv bewegt. Da
her kann der Objektivantrieb der Bewegung der Objekt
bildposition nicht in ausreichendem Maße folgen.
Um das vorstehend geschilderte Problem zu überwinden,
sollte die obengenannte Zeitverzögerung vermieden wer
den, indem der Betrag der Bewegung der Objektbildposi
tion vom Beginn der Integration bis zum Abschluß der
berechneten Linsenverstellung vermieden werden, wobei
das Objektiv um diesen zusätzlichen Betrag zu verstel
len ist. Insbesondere wird die Geschwindigkeit der Be
wegung der Objektbildposition aus den Differenzen der
Defokussierungsbeträge zwischen aufeinanderfolgenden
Entfernungsmessungen ermittelt. Dann wird die Objekt
bildposition bei der nächsten Entfernungsmessung in
Abhängigkeit der ermittelten Objektgeschwindigkeit und
des Zeitintervalls zwischen aufeinanderfolgenden Ent
fernungsmessungen vorausgesagt.
Da man aber Zeit benötigt, um die Integration durchzu
führen, ist die vorausgesagte Position jene, welche das
Objektbild erreicht nach dem Verstreichen der halben
Integrationszeit der nächsten Entfernungsmessung. Dies
resultiert in einer zu weitgehenden Verstellung des Ob
jektivs und in einer Abweichung der Objektbildposition
zum Zeitpunkt des Abschlusses der Objektivverstellung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automa
tische Fokussierungseinrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die in der Lage ist, das Objekt so zu
verstellen, daß der Stellvorgang der Bewegung eines zu
fotografierenden Objektes unter Berücksichtigung der
Integrationszeit zu folgen vermag. Diese Aufgabe wird
durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Demgemäß umfaßt die erfindungsgemäße automatische Fo
kussierungseinrichtung eine Fokussierungslinse, die
entlang ihrer optischen Achse verstellbar ist, eine An
triebseinrichtung zum Verstellen der Fokussierungslin
se, eine Entfernungsmeßeinrichtung zum Ermitteln eines
Defokussierungsbetrages der Fokussierungslinse bezüg
lich eines zu fotografierenden Objektes, eine Meß
steuereinrichtung zur Steuerung der Entfernungsmeßein
richtung, um die Entfernungsmessungen in einem vorgege
benen Intervall zu wiederholen, eine Recheneinrichtung
zur Berechnung der Relativgeschwindigkeit der Bewegung
des zu fotografierenden Objektes bezüglich der Fokus
sierungslinse entlang der optischen Achse in Abhängig
keit der von der Meßeinrichtung erhaltenen Defokussie
rungsbeträge und eine Antriebssteuereinrichtung zur
Steuerung der Antriebseinrichtung, um die Fokussie
rungslinse in Abhängigkeit der Ergebnisse der Rechen
einrichtung in eine Position zu verstellen, in der eine
Scharfeinstellungsbedingung bezüglich des Objektes nach
dem Verstreichen einer vorgegebenen Zeit erhalten wer
den könnte, wobei die Antriebssteuereinrichtung die An
triebseinrichtung so steuert, daß diese die Fokussie
rungslinse um einen Betrag verstellt, der um die für
die Entfernungsmessung benötigte Zeit kompensiert ist.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbin
dung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an
hand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm zur Erläuterung der
Hauptteile einer erfindungsgemäßen
automatischen Fokussierungseinrich
tung in einer fotografischen Kamera,
Fig. 2 eine grafische Darstellung zur Erläu
terung des fundamentalen Prinzips ei
nes Scharfeinstellungsvoraussagesy
stems,
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte in einem AF-System
mit Scharfeinstellungs-Voraussage,
Fig. 4 eine grafische Darstellung zur Erläu
terung der Prinzipien eines Spurfol
gemodus und Spurvorgabemodus des
Scharfeinstellungsvoraussagesystems,
Fig. 5 eine grafische Darstellung zur Erläu
terung der Berechnung im Spurvorgabe
modus,
Fig. 6 eine grafische Darstellung zur Erläu
terung des Prinzips der Berechnung
der Scharfeinstellungsvoraussage für
ein bewegtes Objekt unter Berücksich
tigung der Zeitintegration,
Fig. 7 ein Hauptflußdiagramm für die Durch
führung der Scharfeinstellungsvoraus
sage,
Fig. 8 ein Flußdiagramm für die Berechnung
der Scharfeinstellungsvoraussage für
den Fall eines sich der Kamera nä
hernden Objektes, wobei die Ausfüh
rung unmittelbar nach dem Einschalten
der Kompensation erfolgt,
Fig. 9 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Berechnung für ein zweites Mal und
öfter nach dem Einschalten der Kom
pensation, für den Fall einer Annähe
rung des Objektes an die Kamera,
Fig. 10 bis 17 grafische Darstellungen zur Erläu
terung der Berechnung der Scharfein
stellungsvoraussage auf der Basis
eines bewegten Zustandes des bewegten
Objektes und der Ergebnisse der Ob
jektivverstellung,
Fig. 18 eine grafische Darstellung zur Erläu
terung des Algorithmus für den Fall,
daß sich das bewegte Objekt von der
Kamera entfernt,
Fig. 19 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Berechnung für den Fall, daß das be
wegte Objekt nach dem Einschalten der
Kompensation sich von der Kamera ent
fernt,
Fig. 20 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Berechnung für das zweite Mal und öf
ter vom Einschalten der Kompensation
an, für den Fall eines sich von der
Kamera entfernenden bewegten Objek
tes,
Fig. 21 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte für den Fall, daß
die Integrationszeit begrenzt ist,
Fig. 22 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte für den Fall, daß
während des Verstellens des Objekti
ves unter der Voraussage der Scharf
einstellung ein Endpunkt festgestellt
wird,
Fig. 23 ein Flußdiagramm zur Erläuterung ei
ner Subroutine zur Wiederberechnung
des Defokussierungsbetrages und zum
Überprüfen, ob die Position, in wel
che das Objektiv aufgrund der berech
neten Scharfeinstellungsvoraussage
verstellt wurde, die Fokussierungspo
sition ist,
Fig. 24 ein Flußdiagramm für die Scharfein
stellungsanzeige bei Voraussage der
Scharfeinstellung,
Fig. 25 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte für den Fall, daß
die Entfernungsmessung unmittelbar
nach dem Absenken des Spiegels im
kontinuierlichen Aufnahmebetrieb aus
geführt wird und daß die Objektivver
stellung nach dem Auslöseschritt er
folgt,
Fig. 26 bis 28 grafische Darstellungen zur Erläute
rung der Verfahrensschritte in Fig.
25,
Fig. 29 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte bei einem überlap
penden Verfahren und
Fig. 30 bis 32 grafische Darstellungen zur Erläute
rung herkömmlicher AF-Systeme.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm mit den wesentlichen
Teilen einer einäugigen Spiegelreflexkamera, in der ei
ne erfindungsgemäße Autofokuseinrichtung verwendet
wird.
Wenn in der dargestellten Kamera ein AF-Schalter S1 ge
schlossen wird, wird das Potential am Anschluß P71 ei
ner CPU (zentrale Prozessoreinheit) 3 auf LOW gesetzt,
wodurch der Betrieb des AF-Systems beginnt.
Zunächst führt ein Entfernungsmeßsensor 1, der eine
CCD-Einheit oder dergleichen umfaßt, eine Entfernungs
messung aus. Über eine Schnittstelle 2 werden die er
haltenen Entfernungsmeßdaten dem Anschluß 1 der CPU 3
zugeführt, wobei diese aus den übermittelten Daten Be
trag und Richtung der Defokussierung berechnet. An
schließend wird der Objektivstellweg, der erforderlich
ist, um ein Objektiv 100 scharf einzustellen, aus dem
berechneten Defokussierungsbetrag und einem K-Wert be
rechnet, der in einem Objektiv-ROM (Festwertspeicher) 9
gespeichert ist.
Für den Fall, daß der Defokussierungsbetrag nicht er
halten wird, etc., wird geprüft, ob die Entfernungsmes
sungsdaten wirksam sind. Wenn diese Daten als nicht
wirksam ermittelt werden, erfolgt ein NG-Verfahren, um
anzuzeigen, daß die Entfernungsmessung nicht in geeig
neter Weise ausgeführt wurde. Dann wird die Entfer
nungsmessung wiederholt.
Hierauf wird entschieden, ob der erhaltene Defokussie
rungsbetrag innerhalb eines vorgegebenen zulässigen
Scharfeinstellungsbereich liegt. Wenn dies der Fall
ist, wird eine LED (Leuchtdiode)-Treiberschaltung 10
über einen Anschluß 74 der CPU 3 so gesteuert, daß sie
eine die Scharfeinstellung anzeigende LED einschaltet,
wodurch gleichzeitig ein Programminterrupt für die Be
tätigung des Auslöseschalters zugelassen wird.
Wenn der erhaltene Defokussierungsbetrag außerhalb des
zulässigen Scharfeinstellungsbereiches liegt, wird eine
Freigabe des Interruptes für eine Betätigung des Auslö
sers verhindert. Der Objektivstellweg wird in einem
Zähler 6 gesetzt und eine Objektivantriebsschaltung
4 wird in dem Sinne gesteuert, daß sie die Objektivver
stellung startet. Die Anzahl der Umdrehungen des AF-Mo
tors, der von der Objektivantriebsschaltung 4 angesteu
ert wird, wird durch einen Codierer 5 überwacht, um den
Wert des Zählers 6 zu vermindern, bis er Null ist,
worauf der AF-Motor angehalten und die Objektivver
stellung unterbrochen wird.
Bei der Durchführung des Auslöseeinschaltinterrupt wer
den eine Reihe von Auslösesteuerschritten wie das Anhe
ben des Spiegels, die Belichtung und das Absenken des
Spiegels von einer Auslösesteuerschaltung 8 über einen
Anschluß 5 der CPU 3 ausgeführt, wenn ein Auslöseschal
ter SWR geschlossen wird.
Der Verschluß der Kamera wird nicht in dem Augenblick
geöffnet, wenn der Auslöseschalter SWR geschlossen
wird. Es gibt eine Verzögerungszeit zwischen dem
Schließen des Auslöseschalters SWR und dem Beginn der
Belichtung mit dem Öffnen des Verschlusses. Diese Ver
zögerungszeit wird als "Auslöse-Verzögerungszeit" be
zeichnet. Das heißt, vor dem Öffnen des Verschlusses
wird Zeit benötigt, um die Blende auf den vorher ma
nuell oder durch eine automatische Belichtungsberech
nung gesetzten Blendenwert einzustellen und um den
Spiegel in der Kamera anzuheben.
Für den Fall, daß sich das zu fotografierende Objekt
nicht bewegt, d. h. stationär ist oder stillsteht, än
dert sich die Position des Objektes relativ zum foto
grafischen Objektiv während der Auslöseverzögerungszeit
nicht. Infolgedessen tritt keine weitere Defokussierung
auf, wenn das fotografische Objektiv einmal in seine
Scharfeinstellung bezüglich des Objektes gebracht wur
de. Daher kann eine Belichtung nach der Scharfeinstel
lung des Objektivs erfolgen, unabhängig von der Länge
der Auslöseverzögerungszeit.
Für den Fall aber, daß sich das zu fotografierende Ob
jekt in Richtung der optischen Achse des fotografischen
Objektivs bewegt (im folgenden bewegtes Objekt ge
nannt), ändert sich also während der Auslöseverzöge
rungszeit die Position des Objektes relativ zu dem fo
tografischen Objektiv. Selbst wenn das fotografische
Objektiv zum Zeitpunkt des Schließens des Auslöseschal
ters SWR scharf eingestellt ist, kann sich dann das Ob
jekt zu Beginn der Belichtung in einer Position befin
den, in der es unscharf abgebildet wird.
Um bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform zu errei
chen, daß die Objektbildposition mit der Fokussierungs
position zum Zeitpunkt der Belichtung übereinstimmt
(d. h. nach dem Verstreichen der Auslöseverzögerungs
zeit), erfolgt eine Scharfeinstellungs- oder Fokusvor
aussage, die im folgenden nun detailliert erläutert
wird.
In Fig. 2 zeigt die ausgezogene gekrümmte Linie die Be
wegung der Objektbildposition. Wenn der Objektivantrieb
so gesteuert wird, daß die Fokussierungsposition nach
dem Verstreichen der Auslöseverzögerungszeit auf der
ausgezogenen Linie liegt, kann eine Belichtung bei
Scharfeinstellung erfolgen.
Eine gestrichelte gekrümmte Linie in Fig. 2 gibt die
Änderung der Objektbildposition wieder, wobei die ge
strichelte Linie parallel zur ausgezogenen Linie um ei
nen Betrag nach links versetzt ist, welcher der Auslö
severzögerungszeit entspricht. Wenn das Objektiv in dem
Sinne verstellt wird, daß die Fokussierungsposition
dieser gestrichelten gekrümmten Linie folgt, kann die
Belichtung immer bei übereinstimmender Fokussierungs
und Objektbildposition, d. h. bei Scharfeinstellung be
ginnen, wann immer der Auslöseschalter SWR geschlossen
wird.
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Ver
fahrensschritte, die von dem Autofokussystem der vor
liegenden Ausführungsform ausgeführt werden. Gemäß die
sem Flußdiagramm wird die Folge der Verfahrensschritte
in Übereinstimmung mit der Anzahl der AF-Entfernungs
messungen geändert, wobei ein Merker AIS, der die An
zahl von AF-Entfernungsmessungen angibt, in Schritt S1
gelöscht wird.
In Schritt S2 werden mittels eines Entfernungsmeßsen
sors 1 Entfernungsmeßdaten erhalten, aus denen ein De
fokussierungsbetrag berechnet wird. Dann wird in
Schritt S3 der Objektivstellweg (d. h. die AF-Impuls
zahl) berechnet und in dem Zähler 6 eingestellt, wie
dies oben erwähnt wurde.
In Schritt S4 wird eine Fokusvoraussage berechnet, wie
dies später noch genauer erläutert wird.
In Schritt S5 wird geprüft, ob die Entfernungsmeßdaten
wirksam sind. Ist dies nicht der Fall, erfolgt in
Schritt S5-1 ein Stoppschritt durch Anzeige, daß die
Entfernungsmessung nicht korrekt ausgeführt wurde. Das
Verfahren kehrt zu Schritt S2 zurück, wo die Entfer
nungsmessung wiederholt wird.
In Schritt S6 wird gefragt, ob der Defokussierungsbe
trag in einen vorgegebenen zulässigen Fokussierungsbe
reich fällt. Wenn dies der Fall ist, erfolgen die der
Scharfeinstellung, d. h. der In-Fokus-Stellung entspre
chenden Verfahrensschritte wie das Aufleuchten der In-
Fokus-LED in Schritt S7. Der Interrupt für das Ein
schalten des Auslöseschalters wird zugelassen.
In Schritt S9 (Fig. 3B) wird gefragt, ob ein sogenann
ter AF-Einzelaufnahme-Modus ausgewählt wurde. Ist dies
der Fall, wird das Verfahren unterbrochen, da die
Scharfeinstellung erreicht wurde. Die Steuerung wartet
auf das Schließen des Auslöseschalters SWR.
Anschließend wird in Schritt S10 gefragt, ob die Kom
pensation eingeschaltet ist, d. h. ob der Fokusvoraus
sagemodus vorliegt. ist dies nicht der Fall, kehrt das
Verfahren zu Schritt S2 zurück, um die vorstehend er
läuterten Schritte zu wiederholen. Ferner wird in
Schritt S11 gefragt, ob das zu fotografierende Objekt
sich dem Objektiv 100 nähert oder sich von dem Objektiv
100 entfernt unter Abfrage des Merkers FFN. Wenn das
Objekt sich von dem Objektiv 100 entfernt (in diesem
Falle gilt FFN=1), kehrt das Verfahren ebenfalls zu
Schritt S2 zurück.
Wenn sich die Steuerung in dem Fokusvoraussagemodus be
findet und das Objekt sich dem Objektiv 100 nähert,
wird in Schritt S12 gefragt, ob die Impulszahl (AFP)
für den Objektivantrieb zum Abfragezeitpunkt Null ist
oder nicht. Ist die Impulszahl Null, kehrt das Verfah
ren zu Schritt S2 zurück, während ein Objektivantrieb
merker BFM auf Eins gesetzt wird, wenn die Antriebsim
pulszahl von Null verschieden ist. Dieser BFM-Merker
soll anzeigen, ob das Objektiv verstellt wurde oder
nicht.
Stellt man in Schritt S6 fest, daß das zu fotografie
rende Objekt sich nicht in dem Scharfeinstellungsbe
reich befindet (d. h. daß der Defokussierungsbetrag
nicht in den vorgegebenen zulässigen Fokussierungsbe
reich fällt), wird der lnterrupt für das Einschalten
des Auslöseschalters in Schritt S6-1 inhibiert. In
Schritt S6-2 wird gefragt, ob die Kompensation einge
schaltet, d. h. der Fokusvoraussagemodus eingestellt
ist oder nicht. Wenn die Kompensation eingeschaltet
ist, wird in Schritt S12 gefragt, ob die Antriebsim
pulszahl AFP Null ist. Wenn AFP=0, kehrt das Verfahren
zur Entfernungsmessung gemäß Schritt S2 zurück.
Wenn AFP von Null verschieden ist und daher das Objek
tiv verstellt werden sollte oder wenn in Schritt S6-2
festgestellt wird, daß der Fokusvoraussagemodus nicht
verwendet wird, schreitet das Verfahren zu Schritt S13
fort, indem der Objektivantriebsmerker BFM auf Eins ge
setzt wird. Dann werden die Instruktionen beginnend mit
Schritt S14 für den Objektivantrieb ausgeführt.
Während der Objektivverstellung wird zunächst in
Schritt S14 der Stellweg oder Verstellungsbetrag im
Zähler 6 eingestellt. Die Objektivantriebsschaltung 4
wird so gesteuert, daß sie die Objektivverstellung ein
leitet. Die Anzahl von Drehungen des AF-Motors, der
durch die Objektivantriebsschaltung 4 angetrieben wird,
wird durch einen Codierer 5 überwacht, um den Wert des
Zählers 6 zu verringern. Wenn der Wert in dem Zähler 6
Null wird, wird der AF-Motor angehalten und die Objek
tivverstellung unterbrochen.
Nachdem die Objektivverstellung so ausgelöst wurde,
wird in Schritt S15 ein Interrupt für die Verfahrens
schritte zugelassen, die ausgeführt werden sollen, wenn
das Objektiv den Endpunkt seines Verstellbereiches er
reicht. Diese Verfahrensschritte werden später noch ge
nauer erläutert.
In Schritt S16 wird gefragt, ob eine PWM (Pulsbreiten
modulation)-Steuerung des AF-Motors auf der Basis der
verbleibenden Impulszahl in dem Zähler 6 notwendig
wird. Die PWM-Steuerung dient dazu, den AF-Motor so zu
steuern, daß die Objektivverstellgeschwindigkeit von
Schritt zu Schritt bis zum Abschluß des Objektivan
triebs abnimmt, um das Objektiv genau an der Stelle an
zuhalten, an der der Wert des Zählers 6 zu Null wird,
d. h. in der Scharfeinstellungsposition.
Wenn eine PWM-Steuerung nicht erforderlich ist, d. h.
wenn das Objektiv schon verstellt wird, wird in Schritt
S17 ermittelt, ob die Kompensation eingeschaltet ist.
Wenn dies nicht der Fall ist, wird in Schritt S18 wäh
rend des Verstellens des Objektivs in einem Parallel
verfahren die Entfernungsmessung und -berechnung wie
derholt, um den Wert in dem Zähler 6 zu erneuern. Dann
kehrt das Verfahren zu Schritt S16 zurück, um wieder
abzufragen, ob eine PWM-Steuerung des Motors erforder
lich ist. Wenn die Kompensation aber eingeschaltet ist,
kehrt das Verfahren zu Schritt S16 zurück, ohne das Pa
rallel- oder Überlappungsverfahren auszuführen. Die Be
ziehung zwischen dem Einschalten der Kompensation und
dem Parallelverfahren wird später noch näher beschrie
ben.
Wenn in Schritt S16 festgestellt wird, daß eine PWM-
Steuerung notwendig geworden ist, d. h. wenn man sich
unmittelbar vor Abschluß der Objektivverstellung befin
det, wird die PWM-Steuerung in Schritt S16-1 durchge
führt. In Schritt S16-2 wird anschließend gefragt, ob
die Objektivverstellung abgeschlossen ist oder nicht.
Bei Abschluß der Objektivverstellung wird in Schritt
S16-3 der Interrupt für die Verfahrensschritte inhi
biert, die ausgeführt werden sollen, wenn das Objektiv
den Endpunkt erreicht hat. Das Verfahren kehrt zu
Schritt S2 zurück, um die Entfernungsmessung und die
anschließenden Instruktionen zu wiederholen.
Im folgenden wird der Fokusvoraussagemodus näher erläu
tert, der bei Einschalten der Kompensation angewendet
wird.
Im Fokusvoraussagemodus gemäß der vorliegenden Ausfüh
rungsform wird das Objektiv nach zwei verschiedenen Al
gorithmen verstellt, von denen jeweils einer entspre
chend den vorliegenden Voraussetzungen ausgewählt wird.
Der eine Modus wird als "Spurfolgemodus" (Nachführung
ohne Vorgabe) und der andere Modus als "Spurvorgabemo
dus" (Nachführung mit Vorgabe) bezeichnet. Während des
Spurvorgabemodus wird die Auslöseverzögerungszeit mit
berücksichtigt, während dies im Spurfolgemodus nicht
der Fall ist.
In Fig. 4 wird die AF-Motor-Antriebsimpulszahl, die am
Punkt (1) erhalten wird, mit A1 bezeichnet. Da der De
fokussierungsbetrag in der Filmebene durch Multiplika
tion mit dem K-Wert in die Impulszahl umgewandelt wer
den kann, die dem AF-Motor zum Antrieb des Objektivs
100 in die Scharfeinstellungsposition zugeführt wird,
wird in der folgenden Beschreibung die dem AF-Motor zur
Eliminierung des Defokussierungsbetrages zugeführte
Impulszahl einfach als Impulszahl oder Objektivstellweg
bezeichnet.
Nachdem der Impuls A1 dem AF-Motor für den Objektivan
trieb zugeführt wurde und nachdem die Zeit t1 verstri
chen ist, wird angenommen, daß die Impulszahl A2 am
Punkt (2) vorliegt. Der Weg der Objektbildposition vom
Punkt (1) zum Punkt (2) entspricht der Impulszahl A2.
Infolgedessen erhält man für die Objektbildgeschwindig
keit OBJsp zwischen den Punkten (1) und (2) folgende
Beziehung:
OBJsp = A2/t1.
Unter der Annahme, daß die Objektbildgeschwindigkeit
konstant ist, kann die Objektbildposition ausgehend von
Punkt (2) nach dem Verstreichen der Zeit t2 am Punkt
(3) ausgedrückt werden durch:
A2 + t2 × OBJsp.
Bezeichnet man die Bewegungsstrecke der Objektbildposi
tion während der Zeit t2 als P2 und macht die Substi
tution
P2 = t2 × OBJsp,
dann kann der Stellweg ausgedrückt werden:
A2 + P2.
Das bedeutet, die Position, auf welche das Objektiv
durch den AF-Motor um den Stellweg A2 + P2 verstellt
wird, ist die Objektbildposition nach dem Verstreichen
der Zeit t2.
In der Zwischenzeit muß man den obengenannten Betrag
P2 erhalten haben, bevor der Objektivstellweg berechnet
wird. Nachdem man die Entfernungsmeßdaten erhalten hat,
ist die zur Berechnung des Objektivstellweges erforder
liche Zeit konstant. Daher kann die Gesamtzeit ein
schließlich der Objektivverstellzeit als im wesentli
chen gleich für die jeweiligen Fälle betrachtet werden.
Unter dieser Annahme ist die Berechnungszeit und die
Stellzeit der laufenden Zeitspanne, d. h. der Zeitspanne
t2 dieselbe wie bei der vorausgegangenen Zeitspanne,
d. h. der Zeitspanne t1. Die Zeitspanne t2 kann also
durch tatsächliche Messung der Zeit t1 erhalten werden,
woraus P2 berechnet wird. Die vorstehend beschriebene
Berechnung gilt für den Spurfolgemodus.
Wie man aber in Fig. 4 sehen kann, beginnt die Belich
tung selbst dann, wenn am Punkt (2) der AF-Motor um den
Betrag A2 + P2 verstellt wird, um die Fokussierungspo
sition und die Objektbildposition zur Deckung zu brin
gen, und wenn der Auslöseschalter SWR am Punkt (3) ge
schlossen wird, erst nach dem Verstreichen der Auslöse
verzögerungszeit. Infolgedessen liegt eine weitere De
fokussierung vor, wenn die Belichtung beginnt. Man muß
daher das Objektiv um einen weiteren Betrag verstellen
entsprechend der Bewegungsstrecke der Objektbildposi
tion während der Auslöseverzögerungszeit. Dies führt zu
dem Spurvorgabemodus, der nun im folgenden näher erläu
tert werden soll.
Wenn die Auslösezeitverzögerung als RLt bezeichnet
wird, erhält man eine Überschußimpulszahl TXP2, die er
forderlich ist, um das Objektiv so zu verstellen, daß
die Objektbildposition mit der Fokussierungsposition
nach Ablauf der Auslöseverzögerungszeit zur Deckung
kommt, durch folgenden Ausdruck:
TXP2 = RLt × OBJsp.
Wie in Fig. 6 dargestellt ist, wird für das Intervall
der Zeit Tint die Integration ausgeführt, um den De
fokussierungsbetrag zu messen. Aus dem Ergebnis dieser
Integration werden verschiedene Daten erhalten. Der
Punkt jedoch, an dem der Defokussierungsbetrag erhalten
wird, ist nicht der Startpunkt der Integration, sondern
wird als der gegenüber diesem um Tint/2 verschobene
Punkt P1 betrachtet (d. h. der Mittelpunkt der Integra
tionszeit). Wenn daher der Objektivstellweg unter Be
rücksichtigung dieser Tatsache berechnet wird, d. h.
wenn die Auslöseverzögerungszeit, die in der Berechnung
verwendet wird, zu
PLt - Tint/2
berechnet wird, erhält man eine genauere Fokusvoraus
sage.
Infolgedessen sollte in der Berechnungsformel des oben
genannten Wertes TXP2 die folgende Kompensation erfol
gen:
TXP2 = (RLt - Tint/2) × OBJsp.
Indem man nun den Objektivstellweg AFP2 setzt auf:
AFP2 = A2 + P2 + Txp2
wird die Objektivverstellung in dem Spurvorgabemodus
ausgeführt.
Wenn nun die am Punkt (3) tatsächlich erhaltene An
triebsimpulszahl A3 mit dem berechneten Wert Txp2 zu
sammenfällt, bedeutet dies, daß die Spurvorgabe erfolg
reich ausgeführt wurde. (Im tatsächlichen Betrieb ist
A3 nicht notwendigerweise gleich Txp2, da die Geschwin
digkeit des Objektbildes nicht immer konstant ist).
Unter Bezugnahme auf Fig. 5 wird nun angenommen, daß
die Antriebsimpulszahl A3 am Punkt (3) als Ergebnis der
Integration und Berechnung erhalten wird. Dann kann,
wie dies oben beschrieben wurde, die zwischen dem Punkt
(3) und dem Punkt (4) verstreichende Zeit als dieselbe
Zeitspanne wie die Zeitspanne t2 betrachtet werden. Die
Objektbildposition bewegt sich zwischen den Punkten (3)
und (4) um einen gleichen Betrag wie zwischen den Punk
ten (2) und (3) unter der Annahme, daß die Objektge
schwindigkeit konstant ist.
Infolgedessen erhält man für die von der Objektbildpo
sition zwischen den Punkten (3) und (4) zurückgelegte
Wegstrecke:
P3 = P2 + Txp2 - A3.
Infolgedessen gilt für den Objektivstellweg AFP3 vom
Punkt (3) zum Punkt (4):
AFP3 = P3 + Txp3 - A3.
Die vorstehenden Angaben gelten für eine Bewegung der
Objektbildposition zwischen den Punkten n-1 und n. Da
her kann man folgende allgemeine Formeln erhalten:
Pn = Pn-1 + (Txpn-1 - An),
Txpn = f(Pn),
AFPn = Txpn + Pn - An.
Txpn = f(Pn),
AFPn = Txpn + Pn - An.
Daher kann man Txpn als Funktion der Objektbildweg
strecke Pn, d. h. als f(Pn) erhalten. Im Prinzip gilt
für Txp
Txp = (Pn/t) × RLt.
Wie jedoch oben erläutert wurde, sollte die Auslösever
zögerungszeit, die bei der Berechnung verwendet wird,
berechnet werden zu:
RLt - Tint/2,
um zu genaueren Ergebnissen bei der Fokusvoraussage zu
gelangen.
Infolgedessen erhält man als allgemeine Berechnungsfor
mel für den oben genannten Wert TXP:
Txp = (Pn/t) × (RLt - Tint/2).
Txp wird aus den Entfernungsmeßdaten erhalten und in
großem Maße durch die Dispersion der Entfernungsmeß
daten beeinflußt, so daß bei der vorliegenden Ausfüh
rungsform die bei den letzten vier Malen unmittelbar
vor der Ausführung der Berechnung erhaltenen Daten ent
sprechend der folgenden Formel gemittelt und verwendet
werden:
Txpn = (Txp + Txpn-1 + Txpn-2 + Txpn-3)/4.
Für den Fall, daß keine vorherigen Meßdaten vorliegen,
wird in der Berechnung der Wert Null an den entspre
chenden Stellen eingesetzt, um den Txpn-Wert klein zu
halten.
Fig. 7 zeigt ein Flußdiagramm einer Subroutine zur "Fo
kusvoraussage", die im Schritt S4 des Flußdiagrammes
gemäß Fig. 3 ausgeführt wird.
Im Schritt S201 wird die Entfernungsmessung überprüft.
Wenn die Daten als nicht wirksam ermittelt werden, wird
der Zählmerker AlS für die Anzahl der Entfernungsmes
sungen im Schritt S226 auf Null gesetzt und das Verfah
ren kehrt zur Hauptroutine zurück. Solche Situationen
können in den Fällen auftreten, in denen das Objekt ex
trem kontrastarm ist oder in denen die Defokussierung
so groß ist, daß Entfernungsmeßdaten nicht erhalten
werden können.
Selbst wenn die Entfernungsmeßdaten wirksam sind, aber
der AF-Einzelbildmodus ausgewählt wurde, d. h. der
Fokussierungsprozeß nach Erreichen der Scharfeinstel
lung inhibiert wird, kehrt das Verfahren zur Hauptrou
tine in Schritt S201-1 zurück, da das Eintreten in den
Fokusvoraussagemodus nicht erforderlich ist.
Selbst wenn ferner der AF-Einzelbildmodus nicht ausge
wählt wurde, aber das Verfahren in diese Routine zum
erstenmal eintritt (d. h. AIS = 0), kehrt das Verfahren
zur Hauptroutine über die Schritte S224, S225 und S218
zurück. Im Schritt S224 wird der Zählmerker AIS auf
Eins gesetzt, um anzuzeigen, daß das Verfahren minde
stens einmal zu dieser Routine gelangt ist. Ferner
startet der Zeitgeber 7 zur Messung des Zeitintervalls
zwischen aufeinanderfolgenden Entfernungsmessungen.
Dann werden die zur Berechnung verwendeten Daten im
Schritt S225 gelöscht.
Wenn die Zahl von Entfernungsmessungen mehr als Eins
ist d. h. zweimal und mehr, schreitet das Verfahren von
Schritt S202 zu Schritt S203 fort, wobei in Schritt
S203 das Zeitintervall t von der vorhergehenden Entfer
nungsmessung mittels des Zeitgebers 7 erhalten wird.
Dann wird in Schritt S204 gefragt, ob die Kompensation
eingeschaltet ist, d. h. ob der Fokusvoraussagemodus
verwendet wird. Wenn die Kompensation im Anfangszustand
nicht eingeschaltet ist, d. h. der Fokusvoraussagemodus
nicht verwendet wird, schreitet das Verfahren zu
Schritt S205 fort. In den Schritten S205 bis S211 wird
ermittelt, ob das zu fotografierende Objekt als beweg
tes Objekt zu behandeln ist.
In Schritt S205 werden die Defokussierungsrichtungen
zum vorausgegangenen Zeitpunkt und zum vorliegenden
Zeitpunkt miteinander verglichen. Wenn sie als unter
schiedlich ermittelt werden, wird davon ausgegangen,
daß das zu fotografierende Objekt die Bewegungsrichtung
geändert hat. Daher kehrt das Verfahren zur Hauptrouti
ne über die Schritte S205 und S218 zurück, ohne zu er
mitteln, ob das Objekt als bewegtes Objekt zu betrach
ten ist. Wenn die Defokussierungsrichtungen überein
stimmen, kann dies als der Fall angesehen werden, daß
das zu fotografierende Objekt sich weiterhin in dersel
ben Richtung bewegt. Das Verfahren schreitet in diesem
Falle zu Schritt S206 fort.
In Schritt S206 wird entsprechend dem Merker BFM ent
schieden, ob vorher eine Objektivverstellung ausgeführt
wurde. Für den Fall, daß die Objektivverstellung in dem
vorherigen Entfernungsmeßzyklus ausgeführt wurde, d. h.
für den Fall, daß BFM = 1, schreitet das Verfahren nach
Schritt S209 fort, wo der Objektbildbewegungsbetrag XX
des laufenden Zyklus auf An gesetzt wird. Für den Fall,
daß keine Objektivverstellung in dem vorhergehenden
Zyklus erfolgte, d. h. für den Fall, daß BFM = 0,
schreitet das Verfahren zu Schritt S207 fort, indem der
Defokussierungsbetrag An-1 des vorherigen Zyklus und
der Defokussierungsbetrag An des laufenden Zyklus mit
einander verglichen werden, um festzustellen, ob sich
die Objektbildposition der Fokussierungsposition annä
hert oder nicht.
Für den Fall, daß die Objektbildposition sich der Fo
kussierungsposition annähert (d. h. für den Fall, daß
An < An-1 ist), erhält man die Scharfeinstellung ohne
Anwendung des Fokusvoraussagemodus, so daß das Verfah
ren zur Hauptroutine über den Schritt S218 zurückkehrt.
Für den Fall dagegen, daß im Schritt S207 festgestellt
wird, daß die Objektbildposition sich von der Fokus
sierungsposition entfernt oder daß der Abstand gleich
bleibt (d. h. keine Entfernungsänderung auftritt oder
An < An-1 nicht gilt), wird der im vorherigen Zyklus
ermittelte Defokussierungsbetrag An-1 von dem laufenden
Defokussierungsbetrag An in Schritt S208 abgezogen. Der
laufende Objektbildbewegungsbetrag wird als
XX = An - An 1 definiert.
Anschließend wird im Schritt S210 entschieden, ob die
Objektbildgeschwindigkeit OBJsp während eines Entfer
nungsmeßzyklus vom Zeitpunkt t an, d. h.
XX/(Kv × t)
größer ist als ein vorgegebener Wert. Hier entspricht
der vorgegebene Wert beispielsweise der Geschwindig
keit, bei welcher der Bewegungsbetrag der Objektbild
position während der sich aus der Summe zwischen auf
einanderfolgenden Entfernungsmessungen und der Auslöse
verzögerungszeit RLt ergebenden Periode mit dem vorge
gebenen Fokussierungsbereich zusammenfällt, der durch
die folgende Formel ausgedrückt wird:
Fokussierungsbereich / (t + RLt).
Wenn also für den Fall daß die Objektbildgeschwindig
keit OBJsp kleiner als der vorgegebene Wert ist, ein
Interrupt für die Einleitung des Auslöseschrittes aus
geführt wird, nachdem das Objektiv aufgrund der Entfer
nungsmessung in dem laufenden Zyklus verstellt wurde,
bleibt die Objektbildposition innerhalb des zulässigen
Fokusbereiches zu dem Zeitpunkt, wenn die Belichtung
nach dem Verstreichen der Auslöse-Verzögerungszeit be
ginnt. Somit wird eine Fokusvoraussage nicht benötigt.
In der Zwischenzeit wurde möglicherweise der vorbe
stimmte Wert auf einen kleineren Wert gesetzt, um ein
bewegtes Objekt identifizieren zu können. Obwohl auch
die Entscheidung mehr oder weniger grob sein kann, kann
der vorgegebene Wert so eingestellt werden, daß er der
Geschwindigkeit entspricht, bei welcher der Bewegungs
betrag der Objektbildposition während der Auslöseverzö
gerungszeit mit dem zulässigen Fokussierungsbereich zu
sammenfällt.
Wenn die Objektgeschwindigkeit OBJsp kleiner als der
vorgegebene Wert ist, kehrt das Verfahren, wie oben be
schrieben wurde, zur Hauptroutine über die Schritte
S225 und S218 zurück.
Wenn dagegen die Objektbildgeschwindigkeit OBJsp größer
als der vorgegebene Wert ist, wird in Schritt S211 ent
schieden, ob die vorstehend genannte Geschwindigkeits
entscheidung zum erstenmal ausgeführt wurde. Ist dies
der Fall, kehrt das Verfahren zur Hauptroutine über den
Schritt S218 zurück.
Wenn zum zweiten oder wiederholten Mal entschieden
wird, daß die Objektbildgeschwindigkeit OBJsp größer
als der vorgegebene Wert ist, wird die Kompensation zum
erstenmal eingeschaltet und infolgedessen das Objektiv
unter Verwendung des Fokusvoraussagemodus verstellt.
In den Schritten S212 und S213 wird die Kompensation
eingeschaltet bzw. der Merker C10 auf Null gesetzt.
Dies bedeutet, daß dies der erste Zyklus ist, nachdem
die Kompensation eingeschaltet wurde. Für den zweiten
Zyklus und darauffolgende Zyklen gilt C10 = 1. Im
Schritt S214 wird die Defokussierungsrichtung im lau
fenden Zyklus ermittelt, aufgrund derer die Bewegungs
richtung der Objektbildposition festgestellt wird. Im
Falle der Rückwärtsdefokussierung (+), d. h. der Abwei
chung von der Scharfeinstellung zum Benutzer hin, wird
angenommen, daß sich das zu fotografierende Objekt der
Kamera nähert. In Schritt S222 startet somit der Vor
gabespurmodus. Auf der anderen Seite wird für den Fall
der Vorwärtsdefokussierung (-), d. h. der Abweichung von
der Scharfeinstellung weg von dem Benutzer angenommen,
daß das Objekt sich von der Kamera entfernt. Hierauf
startet in Schritt S223 der Spurfolgemodus.
In Schritt S215 wird ein Merker FFN, der die relative
räumliche Beziehung zwischen dem bewegten Objekt und
der Kamera wiedergibt, auf Null gesetzt, um anzuzeigen,
daß sich das Objekt der Kamera nähert. Auf der anderen
Seite wird in Schritt S216 der Merker FFN auf Eins ge
setzt, um anzuzeigen, daß sich das Objekt von der Kame
ra entfernt. Anschließend kehrt das Verfahren über
Schritt S218 jeweils zur Hauptroutine zurück.
Wenn das Programm nach dem Einschalten der Kompensation
zur vorliegenden Routine gelangt, zweigt das Verfahren
am Schritt S204 zu Schritt S219 ab. Für den Fall, daß
sich das Objekt der Kamera nähert, wird das Verfahren
gemäß Schritt S220 ausgeführt. Der Defokussierungsbe
trag wird in Schritt S217 entsprechend der in Fig. 23
dargestellten Routine wieder berechnet. Für den Fall,
daß das Objekt sich von der Kamera entfernt, wird der
Schritt S221 ausgeführt und das Verfahren kehrt zur
Hauptroutine über Schritt S218 zurück.
In Schritt 218 werden zur Erleichterung der nächsten
Berechnung AN und AFPn auf An-1 und AFPn-1 gesetzt und
gespeichert. Der Merker BFM wird auf Null gesetzt.
Fig. 8 zeigt die Subroutine, die in Schritt S222 für
den Fall ausgeführt wird, daß das Verfahren vom Spur
folgemodus in den Vorgabespurmodus übergeht.
XX bezeichnet den Objektweg (Impulszahl), der auf Pn
gesetzt wird, um für die Berechnung in dem gegenwärti
gen Zyklus verwendet zu werden (Schritt S261). Wie oben
beschrieben wurde, wird der der Auslöseverzögerungszeit
Txpn äquivalente Stellweg als Funktion der Objektbewe
gung Pn berechnet (Schritt S262). Anschließend wird der
Objektivstellweg AFP für den gegenwärtigen Zyklus (der
Stellweg für den Übergang vom Spurfolgemodus zum Spur
vorgabemodus) in Schritt S263 berechnet, wie dies
bereits bei der Erläuterung der Grundberechnungen be
schrieben wurde.
Bei der Fokusvoraussagerechnung für den Fall, daß die
Kompensation zum zweitenmal oder öfters eingeschaltet
ist, wird auf der Basis des für den Merker FFN während
der Schritte S215 und S216 in Fig. 7 gesetzten Wertes
bei der Ausführung des Verfahrens entsprechend der Be
wegungsrichtung des zu fotografierenden Objektes unter
schieden.
Fig. 9 zeigt das Verfahren des Schrittes S220 als eine
der Alternativen, bei welcher sich das zu fotografie
rende Objekt der Kamera nähert.
Wenn das Verfahren nach dem Einschalten der Kompensa
tion zum erstenmal zu dieser Routine gelangt, hat der
Merker C10 den Wert Null (Schritt S301). In Schritt
S303 wird entschieden, ob das Verfahren in den Spurvor
gabemodus eingetreten ist, wobei die Fokussierungsposi
tion die Bewegung der Objektbildposition überschritten
hat. Wenn sich die Defokussierungsrichtung zwischen dem
vorausgegangenen Zyklus und dem laufenden Zyklus geän
dert hat, was bedeutet, daß das Verfahren in den Spur
vorgabemodus eingetreten ist, wird der Merker C10 in
Schritt S304 auf den Wert Eins gesetzt. Das Verfahren
schreitet zu Schritt S305 fort. Wenn dagegen die De
fokussierungsrichtung gleichgeblieben ist, wird ent
schieden, daß der Spurfolgemodus gültig bleibt. Das
Verfahren schreitet zu Schritt S323 fort.
Wenn das Verfahren zum zweitenmal und öfters nach dem
Einschalten der Kompensation zu der Routine gelangt und
der Spurvorgabemodus verwendet wurde, wird in Schritt
S302 aufgrund der Tatsache, daß der Merker C10 den Wert
Eins hat (Schritt S301) entschieden, ob die Defokussie
rungsrichtung zwischen dem vorhergehenden Zyklus und
dem laufenden Zyklus gleichgeblieben ist. Da das Ver
fahren bereits im vorhergehenden Zyklus in den Spurvor
gabemodus eingetreten ist, bedeutet dies bei unter
schiedlichen Defokussierungsrichtungen, daß sich die
Situation vom Spurvorgabemodus zum Spurfolgemodus hin
geändert hat. Das Verfahren schreitet zum Schritt S323
fort. Wenn die Fokussierungsrichtungen dieselben sind,
bedeutet dies, daß der Spurvorgabemodus beibehalten
wird. Infolgedessen schreitet das Verfahren zu Schritt
S305 fort.
In Schritt S305 wird der Defokussierungsbetrag An ent
sprechend dem laufenden Entfernungsmeßzyklus mit dem
Objektivstellweg Txpn-1 verglichen, welcher dem Auslö
severzögerungszeitäquivalent des vorhergehenden Zyklus
entspricht. Dies ist der Verfahrensschritt, um Fehler
zu kompensieren, die bei der Ausführung der Berechnung
von Pn aufgetreten sind unter der Annahme, daß die Ob
jektbildgeschwindigkeit konstant ist, wie dies oben be
schrieben wurde.
Wenn An < Txpn1, so bedeutet dies, daß die tatsächliche
Objektbildbewegung kleiner als Pn ist. Es wird angenom
men, daß der Objektivstellweg beim vorhergehenden Zyk
lus zu groß war, und das Verfahren tritt in den Verfah
rensabschnitt ein, der für den Fall bestimmt ist, daß
der Vorgabebetrag im Spurvorgabemodus zu groß ist
(Schritt S314 und folgende). Wenn die Aussage in
Schritt S305 nein ist, bedeutet dies, daß der tatsäch
liche Objektbildbewegungsbetrag entweder gleich oder
kleiner als Pn ist. In diesem Fall tritt das Verfahren
in den Verfahrensabschnitt für den Fall ein, daß der
Objektivstellweg im vorhergehenden Verfahrenszyklus
nicht ausreichend oder angemessen war.
Der Merker BOV in den folgenden Schritten S306 und S314
repräsentiert das Ergebnis der Entscheidung in Schritt
S305 im vorhergehenden Zyklus. Der Fall BOV = 1 reprä
sentiert eine zu große Vorschubbewegung, wogegen der
Fall BOV = 0 eine nicht ausreichende oder ausreichende
Vorschub- oder Stellbewegung bezeichnet. Wenn das Ver
fahren in dieser Routine zum erstenmal eintritt, gilt
die Vorgabe BOV = 0.
Der Schritt S307 zeigt die Berechnung für den Fall, daß
An < Txpn-1 nicht gleichzeitig im laufenden Zyklus und
im vorhergehenden Zyklus galt, wie dies in Fig. 5 dar
gestellt ist. Die Berechnung wird ausgeführt, wie dies
bereits unter Bezugnahme auf die Fig. 5 oben erläutert
wurde.
Der Schritt S310 zeigt die Berechnungsformel für den
Fall, daß An < Txpn-1 im vorhergehenden Zyklus, nicht
jedoch im laufenden Zyklus galt, wie dies in Fig. 10
dargestellt ist.
In Fig. 10 gilt für den Kompensationsbetrag (Objekt
bildbewegungsbetrag) P2:
P2 = |A2 - A1|,
und
und
Txp2 = f(P2).
Der Stellweg AFP ist
AFP = Txp2 + (P2 - A2).
Wenn die vorstehenden Formeln verallgemeinert werden,
erhält man die folgenden Beziehungen:
Pn = |An - An-1|
Txpn = f(Pn)
AFP = Txpn + Pn - An.
Txpn = f(Pn)
AFP = Txpn + Pn - An.
In beiden Fällen wird bei Ausführung der Schritte S307
und S310 in dem folgenden Schritt S308 bzw. S311 ge
prüft, ob AFP < 0. Dann schreitet das Verfahren für den
Fall, daß AFP < 0 zu Schritt S312 fort, wo Pn = 0 bzw.
AFP = 0 gesetzt wird. Eine Objektivverstellung erfolgt
nicht (eine Objektivverstellung in entgegengesetzter
Richtung wird nicht ausgeführt). In beiden Fällen wird
BOV wieder in Abhängigkeit des im laufenden Zyklus be
rechneten Wertes in den darauffolgenden Schritten S309
bzw. S313 gesetzt.
Für den Fall, daß im laufenden Zyklus An < Txpn-1, geht
das Verfahren zu den von den Schritten S314 und folgen
de gebildeten Schleifen. Da in diesem Falle An größer
als Txpn-1 und die Fokussierungsposition somit um einen
Betrag vorgerückt ist, der größer als der der Auslöse
verzögerungszeit entsprechende Betrag ist, braucht das
Objektiv nicht verstellt zu werden. Somit werden sowohl
der Kompensationsbetrag Pn als auch der Objektivstell
weg AFP in beiden Fällen zu Null gesetzt. Es wird nur
die Berechnung von Txp für den nächsten Zeitzyklus aus
geführt. Im Schritt S314 wird dieselbe Fallunterschei
dung wie in Schritt S306 ausgeführt.
Schritt S315 zeigt die Berechnungen für den Fall, daß
An < Txpn-1 im vorhergehenden Zyklus nicht galt, aber
im laufenden Zyklus, wie dies in den Fig. 11 und 12
dargestellt ist, wobei der Kompensationsbetrag P2 dar
gestellt wird durch:
P2 = P1 - (A2 - Txp1).
Dementsprechend gilt
Txp2 = f(P2).
z
z
Durch Verallgemeinerung erhält man folgende Formel:
Pn = Pn-1 - (An - Txpn-1)
Txpn = f(Pn).
Txpn = f(Pn).
Nach Berechnung von Txpn gilt
Pn = 0, AFP = 0.
Die Schritte S317 und folgende zeigen die Verfahrensab
läufe für den Fall, daß An < Txpn-1 sowohl im vorherge
henden Zyklus als auch im laufenden Zyklus gilt. In
Schritt S317 wird An mit Txpn-1 plus der Impulszahl d
entsprechend dem zulässigen Fokussierungsbereich ver
glichen, um entscheiden zu können, ob der Betrag
An < Txpn-1 in den vorgegebenen Fokussierungsbereich
fällt, der in Schritt S6 der Fig. 3 zur Entscheidung
dient, ob die Scharfeinstellung vorliegt oder nicht,
d. h. ob die Objektbildposition nach dem Verstreichen
der Auslöseverzögerungszeit innerhalb des zulässigen
Fokussierungsbereiches um die Fokussierungsposition
liegt.
Der nächste Schritt S318 wird für den Fall ausgeführt,
daß der Txpn-1 überschreitende Betrag von An kleiner
ist, d. h. daß die Objektbildposition nach dem Verstrei
chen der Auslöseverzögerungszeit in den zulässigen Fo
kussierungsbereich fällt. Der Schritt S318 zeigt die
Berechnung für den in der Fig. 13 dargestellten Fall.
Aus dieser Figur entnimmt man P2 = A2 = A1, entspre
chend gilt
Txp2 = f(P2).
Verallgemeinert bedeutet dies
Pn = An - An-1
Txpn = f(Pn).
Txpn = f(Pn).
Nach Berechnung von Txpn:
Pn = 0, AFP = 0.
Wird in Schritt S317 festgestellt, daß der Txpn-1 über
schreitende Betrag nicht in dem zulässigen Fokussie
rungsbereich liegt, schreitet das Verfahren zu Schritt
S319 fort.
In Schritt S319 wird ermittelt, ob die Entscheidung,
daß der Txpn-1 überschreitende Betrag von An außerhalb
des zulässigen Fokussierungsbereiches liegt, drei oder
mehrere Male in Folge aufgetreten ist. Ist dies der Fall
bedeutet dies, daß die Objektbildposition stark von der
Fokussierungsposition abweicht oder daß sich die Bewe
gungsrichtung oder die Bewegungsgeschwindigkeit des Ob
jektbildes sich stark geändert haben. Das wiederum be
deutet, daß die Möglichkeit geringer ist, daß die Ob
jektbildposition in den zulässigen Fokussierungsbereich
gelangt. Um den Fokusvorgabemodus zu unterbrechen wird
die Kompensation in Schritt S322 ausgeschaltet und alle
berechneten Daten werden gelöscht. Anschließend wird
unter Zugrundelegung der Daten des gegenwärtigen Zyklus
als erste Daten des Autofokussierungsprozesses die Fo
kusvorgabeberechnung wieder ausgeführt.
In Schritt S320 erfolgt die Kalkulation für den in der
Fig. 14 dargestellten Fall. Der Inhalt dieses Schrittes
ist der gleiche wie der des Schrittes S318.
Wenn in Schritt S302 oder S303 festgestellt wird, daß
im gegenwärtigen Zyklus nicht der Spurvorgabemodus ge
geben ist, wird in Schritt S323 aufgrund des Merkers
BOV entschieden, ob im vorhergehenden Zyklus
An < Txpn-1. Wenn im vorhergehenden Zyklus An < Txpn-1,
schreitet das Verfahren zu Schritt S324 fort. Dies ist
der in der Fig. 15 dargestellte Fall, wo in dem vorher
gehenden Zyklus der Spurvorgabemodus ausgeführt wurde,
wobei jedoch zum gegenwärtigen Zyklus die Fokussie
rungsposition hinter der Objektbildposition liegt.
In diesem Falle wird der Kompensationsbetrag P2 ausge
drückt durch:
P2 = A2 + A1.
Entsprechend
Txp2 = f(P2).
Für den Stellweg AFP gilt
AFP = Txp2 = P2 + A2.
Wenn die vorstehenden Ausdrücke verallgemeinert werden,
erhält man folgende Formeln:
Pn = An + An-1
Txpn = f(Pn)
AFP = Txpn + Pn + An.
Txpn = f(Pn)
AFP = Txpn + Pn + An.
Wenn in Schritt S323 festgestellt wird, daß im vorher
gehenden Zyklus An < Txpn-1 nicht gegeben war, geht das
Verfahren zu Schritt S327. Fig. 16 zeigt den Fall, in
dem der Wechsel vom Spurfolgemodus zum Spurvorgabemodus
versucht wurde, jedoch nicht gelungen ist. Fig. 17
zeigt den Fall, daß der Spurvorgabemodus während seiner
Ausführung versagt hat. In all diesen Fällen gilt für
den Kompensationsbetrag P2
P2 = Txp1 + P1 + A2.
Entsprechend
Txp2 = f(P2).
Für den Stellweg AFP erhält man
AFP = Txp2 + P2 + A2.
Werden die vorstehenden Ausdrücke verallgemeinert, so
erhält man folgende Formeln:
Pn = Txpn-1 + Pn-1 + An,
Txpn = f(Pn),
AFP = Txpn + Pn + An.
Txpn = f(Pn),
AFP = Txpn + Pn + An.
Nach Ausführung der Berechnung in Schritt S324 oder
Schritt S327 wird der Merker C10 in Schritt S325 auf
Null gesetzt. Während der nächsten Entfernungsmessung
wird die Berechnung des vorliegenden Zyklus als erste
Berechnung nach der Kompensation angenommen. Der Merker
BOV wird in Schritt S326 auf Null gesetzt.
In Fig. 7 gelten sowohl der Schritt S221 als auch der
Schritt S223 für den Fall, daß das zu fotografierende
Objekt sich von dem nahegelegenen Feld zum entfernteren
Feld bewegt. Für den Fall, daß sich das Objekt mit kon
stanter Geschwindigkeit von der Kamera entfernt, nimmt
die Objektbildgeschwindigkeit allmählich ab, so daß
auch der Objektivstellweg entsprechend abnimmt. Wenn in
dem vorstehend beschriebenen Fall die Kompensation ent
sprechend der Vorgabeverzögerungszeit in gleicher Weise
erfolgt wie im Falle, daß sich das Objekt der Kamera
nähert, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, daß sich
hieraus eine Überkompensation ergibt. Aus einer Über
kompensation resultiert eine Rückwärtsdefokussierung,
die im Hinblick auf die Aufnahmebedingungen nicht er
wünscht ist. Wenn daher sich das zu fotografierende
Objekt von der Kamera entfernt, wird eine Fokusvor
aussage ohne Vorgabe eines der Auslöseverzögerungszeit
äquivalenten Betrages, d. h. im wesentlichen der Spur
folgemodus ausgeführt.
Fig. 18 ist eine grafische Darstellung, welche die Be
ziehung zwischen der Objektbildposition und den Objek
tivantriebs- oder Stellimpulsen für den Fall zeigt,
daß sich das Objekt von der Kamera entfernt.
In Fig. 18 wird die Motorstellimpulszahl am Punkt (1)
mit dem Wert A1 erhalten. Anschließend wird die Impuls
zahl A1 dem Motor zugeführt, um das Objektiv zu ver
stellen. Nachdem die Zeit t1 verstrichen ist, wird an
genommen, daß man die Impulszahl A2 am Punkt (2) er
halten hat. Der Betrag der Bewegung der Objektbildpo
sition zwischen den Punkten (1) und (2) entspricht nach
seiner Umwandlung der Impulszahl A2. Daher ist die Ob
jektbildgeschwindigkeit OBJsp zwischen den Punkten (1)
und (2)
OBJsp = A2/t1.
Die Objektbildposition am Punkt (3) wird ausgedrückt
durch
A2 + t2 × OBJsp,
wobei die Zeit t2 vom Punkt (2) an verstrichen ist, die
Objektbildposition am Punkt (1) als Bezugsgröße genom
men wird und die Objektbildgeschwindigkeit als konstant
angenommen wird.
Wie in der vorstehenden Erläuterung des Spurvorgabemo
dus erwähnt wurde, wird t2 gleich t1 angenommen und der
Betrag der Objektbildbewegung während t2 soll gleich A2
sein. Folglich wird der Stellweg zu 2×A2 berechnet.
Das bedeutet, daß die Fokussierungsposition, die durch
Antrieb des AF-Motors um 2×A2 vom Punkt (2) aus er
halten wird, mit der Objektbildposition nach Verstrei
chen der Zeit t2 zusammenfällt. Selbst wenn der Inter
ruptschritt für die Auslöserbetätigung nach Abschluß
der Objektivverstellung und nach Ablauf der Auslösever
zögerungszeit und Beginn der Belichtung ausgeführt
wird, liegt die Fokussierungsposition vor der Objekt
bildposition zu Beginn der Belichtung, d. h. nicht in
dem Rückwärtsdefokussierungszustand. Entsprechend wird
die TXP-Berechnung nicht durchgeführt und der Spurfol
gemodus ausgeführt.
Unter der Annahme, daß auf der Basis des am Punkt (2)
erhaltenen Defokussierungsbetrages A2 die Objektivver
stellung von 2×A2 ausgeführt wurde und daß der Defo
kussierungsbetrag A3 am Punkt (3) erhalten wurde, wird
diese Kompensation wie für die Spurvorgabe für den
nächsten Stellweg nicht ausgeführt. Vielmehr wird wie
bei dem vorhergehenden Einstellzyklus nur der Betrag
A3×2 verwendet.
Das bedeutet, daß als allgemeine Formel zum Erhalten
des Objektivstellweges während des Spurfolgemodus für
den Fall, daß sich das Objekt entfernt, die folgende
Formel gilt:
Objektivstellweg AFP = 2×An,
(wobei t1 = t2 und angenommen wird,
daß die Objektiveinstellung in der
gleichen Weise ausgeführt wurde wie
im vorhergehenden Zyklus).
Die Fig. 19 und 20 zeigen die Subroutinen entsprechend
den Schritten S223 und S221 in Fig. 7.
In Fig. 19 wird die Summe aus dem Betrag (Impulszahl)
XX der Objektbildbewegung und dem Defokussierungsbetrag
An (Impulszahl) als Objektivstellweg in Schritt S271
verwendet. Der Objektbildbewegungsbetrag XX wurde in
den Schritten S206 bis S209 abhängig von der Entschei
dung berechnet, ob das Objektiv in dem vorhergehenden
Zyklus verstellt wurde. Für den Fall, daß das Objektiv
in dem vorhergehenden Zyklus verstellt wurde, gilt
XX = An. Andernfalls gilt XX = An - An-1. Der Objektiv
stellweg AFP, der in Schritt S271 der Fig. 19 berechnet
wird, überschreitet niemals 2 × An.
In Fig. 20 wird in Schritt S272 die Defokussierungs
richtung des laufenden Zyklus überprüft. Diese Prüfung
dient dazu, eine Überkompensation zu vermeiden, die
festgestellt wird, wenn die Defokussierungsrichtung
nach Abschluß der Objektiveinstellung positiv ist, d. h.
der Rückwärtsfokussierungszustand vorliegt, obwohl sich
das Objekt entfernt. Im Falle einer Überkompensation
wird in Schritt S277 die Kompensation ausgeschaltet.
Die berechneten Daten werden gelöscht. Eine Wiederbe
rechnung wird aufgrund der Daten des laufenden Zyklus
ausgeführt, die als erste AF-Daten verwendet werden.
Nachdem die Überprüfung einer möglichen Überkompensa
tion ausgeführt wurde, wird der Betrag der Objektbild
bewegung abhängig von der Entscheidung berechnet, ob
das Objektiv im vorhergehenden Zyklus verstellt wurde.
Die Berechnung erfolgt in den folgenden Schritten S273
bis S275 sowie in den Schritten S206 bis S209 der
Fig. 7. Der Objektivstellweg AFP wird in Schritt S276
bestimmt. Die vorstehend genannten Schritte laufen in
der gleichen Weise ab wie im Falle der Fig. 19.
Im folgenden wird die in Schritt S6 der Fig. 3 getrof
fene Entscheidung erläutert, ob eine Scharfeinstellung
vorliegt. Diese Entscheidung wird abhängig davon ge
troffen, ob der Defokussierungsbetrag, der in Schritt
S2 erhalten wird, innerhalb des früher beschriebenen
vorgegebenen zulässigen Fokussierungsbereiches liegt.
In dem Spurvorgabemodus jedoch wird die Objektivein
stellung immer mit einer der Auslöseverzögerungszeit
entsprechenden Vorgabe so ausgeführt, daß der Defo
kussierungsbetrag nicht notwendigerweise innerhalb des
zulässigen Fokussierungsbereiches liegt, selbst wenn
nach dem Verstreichen der Auslöseverzögerungszeit die
Scharfeinstellung vorhanden ist. Auch wenn der Defokus
sierungsbetrag zum Zeitpunkt der Entfernungsmessung
innerhalb des zulässigen Fokussierungsbereiches liegt,
bedeutet dies nicht, daß er nach Ablauf der Auslösever
zögerungszeit ebenfalls innerhalb des zulässigen Fokus
sierungsbereiches liegt. Daher kann die Entscheidung,
ob die Scharfeinstellung vorhanden ist oder nicht,
nicht aufgrund des Defokussierungsbetrages getroffen
werden.
Daher wird in Schritt S217 der Fig. 7 der Defokussie
rungsbetrag für die Entscheidung über die Scharfein
stellung berechnet. Dies wird unter Bezugnahme auf die
Fig. 23 im folgenden beschrieben.
Zunächst wird im Schritt S51 der der Auslöseverzöge
rungszeit entsprechende Objektivstellweg oder -stellbe
trag Txpn-1, der in dem vorhergehenden Zyklus des Auto
fokusprozesses erhalten wurde, von der Impulsanzahl in
einen Bildebenendefokussierungsbetrag DD umgerechnet,
indem Txpn durch die K-Wert dividiert wird.
Anschließend wird in Schritt S52 unabhängig von dem
Vorzeichen (+ oder -) des Defokussierungsbetrages DE
FOKUS, der im laufenden Zyklus durch die Entfernungs
messung erhalten wurde, der Bildebenendefokussierungs
betrag DD zu dem Betrag DEFOKUS hinzugezählt, um einen
Defokussierungsbetrag zu erhalten, der für die Überprü
fung der Scharfeinstellung verwendet werden kann. Für
den Fall des Spurfolgemodus wird die Berechnung dieses
Defokussierungsbetrages nicht ausgeführt, da das Objek
tiv nicht zusätzlich um einen Betrag verstellt wird,
welcher der Auslösezeitverzögerung entspricht.
Entsprechend der vorstehenden Beschreibung wird das Ob
jektiv vorweg um einen Betrag verstellt, welcher der
Auslösezeitverzögerung in dem Falle entspricht, daß
sich das zu fotografierende Objekt der Kamera nähert,
so daß bei Einschalten des Auslöseschalters keine we
sentliche Rückwärtsdefokussierung auftritt und eine
Aufnahme bei Scharfeinstellung jederzeit möglich ist.
Wenn sich dagegen das Objekt von der Kamera entfernt,
wird der Algorithmus für den Spurfolgemodus verwendet,
so daß eine Überkompensation, die zur Rückwärtsdefokus
sierung führen könnte nicht auftritt und ebenfalls ei
ne Aufnahme bei Scharfeinstellung möglich ist.
Unterdessen können bei dem Entfernungsmeßvorgang die
Intervalle zur Erfassung der Entfernungsmeßdaten kürzer
gemacht werden, wenn die Integrationszeit kürzer ge
wählt wird. Die Verfolgung des zu fotografierenden Ob
jektes wird dadurch einfacher. So kann die Integration
mit der Zeitgrenze gesteuert werden.
Fig. 21 zeigt ein Flußdiagramm für den Fall, daß eine
Zeitgrenze für die Integration gesetzt ist. Dies heißt
üblicherweise, daß der Maximalwert für die Integra
tionszeit Tint MAX auf die normale maximale Integra
tionszeit NORMAX gesetzt wird (Schritt S901). Wenn je
doch in Schritt S902 entschieden wird, daß die Kompen
sation eingeschaltet ist, wird die gegenüber der norma
len maximalen Integrationszeit NORMAX kürzere maximale
Integrationszeit CONMAX bei vorhandener Kompensation
als Maximalwert für die Integrationszeit Tint MAX ver
wendet (Schritt S903). Daher wird die Entfernungsmes
sung während der gegenüber dem Normalfall kürzeren In
tegrationszeit bei eingeschalteter Kompensation ausge
führt. Das bedeutet, daß die CCD-Integration mit der
Zeit Tint MAX in Schritt S904 ausgeführt wird, wobei
diese Zeit als maximale Integrationszeit betrachtet
wird. Die erhaltenen CCD-Daten werden in Schritt S905
eingegeben, um den Defokussierungsbetrag in Schritt
S906 zu berechnen.
Wie früher ausgeführt wurde, ist es ferner denkbar, daß
das Objektiv während des Spurmodus bis einem Endpunkt
verstellt wird. So wird während der Objektivverstellung
in Schritt S15 der Fig. 3 die Endpunktfühlerschaltung
11 (Fig. 1) zurückgesetzt und ein INT2-Interrupt er
laubt. Im Falle, daß keine Impulse von dem Codierer 5
während einer vorgegebenen Zeitspanne der Endpunktfüh
lerschaltung 11 zugeführt werden, tritt ein INT2-Inter
rupt an der CPU 3 auf. Das bedeutet, daß bei Verstel
lung des Objektivs bis zu einem Endpunkt kein Impuls
von dem Codierer 5 erzeugt wird, so daß die Endpunkt
fühlerschaltung 11 eingeschaltet wird und der Interrupt
INT2 erfolgt. Fig. 22 zeigt ein Flußdiagramm dieses In
terrupt-Prozesses. Wenn ein Interrupt auftritt, wird
ie Objektivverstellung unterbrochen, der Endpunktfüh
ler-Interrupt inhibiert und anschließend die Kompensa
tion ausgeschaltet (Schritte S501 bis S503). Für den
Fall, daß kein Interrupt auftritt und die Objektivein
stellung in Schritt S16-3 der Fig. 3 abgeschlossen
wurde, wird der INT2-Interrupt inhibiert.
Fig. 24 zeigt eine Subroutine als Beispiel für die bei
Scharfeinstellung ablaufenden Verfahrensschritte gemäß
Schritt S7 in Fig. 3, wobei eine die Scharfeinstellung
anzeigende LED durch eine LED-Treiberschaltung 10
(Fig. 1) zum Aufleuchten gebracht wird, um den Kamera
benutzer davon zu informieren, daß das Objektiv scharf
eingestellt ist. Es ist wünschenswert, daß die Scharf
einstellungs-LED im Sucher der Kamera angeordnet ist.
Hier wird in allen Fällen, in denen C10 = 1 ist, nur
die Scharfeinstellungs-Anzeige ausgeführt. Anschließend
kehrt das Verfahren zurück.
Wenn C10 = 1, d. h. wenn der Spurvorgabemodus ausgeführt
wird und wenn
MAX AFP Geschwindigkeit durch K-Wert OBJsp (mm/2),
wobei MAX AFP Geschwindigkeit die maximale Stell geschwindigkeit (Impulse/s) und
OBJsp die Objektbildgeschwindigkeit (mm/s)
bezeichnen, wird die Scharfeinstellungs-Anzeige stets ausgeführt. Daher können auch während des Spurvorgabe modus scharfe Aufnahmen stets gewährleistet werden, so lange die Scharfeinstellungs-Anzeige eingeschaltet ist. In dem Flußdiagramm der Fig. 24 heißt dies: MAXS = MAX AFP Geschwindigkeit/K-Wert, OBJ = OBJsp.
MAX AFP Geschwindigkeit durch K-Wert OBJsp (mm/2),
wobei MAX AFP Geschwindigkeit die maximale Stell geschwindigkeit (Impulse/s) und
OBJsp die Objektbildgeschwindigkeit (mm/s)
bezeichnen, wird die Scharfeinstellungs-Anzeige stets ausgeführt. Daher können auch während des Spurvorgabe modus scharfe Aufnahmen stets gewährleistet werden, so lange die Scharfeinstellungs-Anzeige eingeschaltet ist. In dem Flußdiagramm der Fig. 24 heißt dies: MAXS = MAX AFP Geschwindigkeit/K-Wert, OBJ = OBJsp.
Für den Fall, daß die Objektbildgeschwindigkeit eine
Grenzgeschwindigkeit für die Spurfolge überschreitet,
d. h. wenn
MAX AFP Geschwindigkeit/K-Wert < OBJsp (mm/s)
gilt, ist es nicht möglich, das Objektiv mit einer der Auslösezeitverzögerung entsprechenden Vorgabe zu ver stellen, so daß bei Betätigung des Verschlusses keine scharf eingestellte Aufnahme erhalten werden kann. In diesem Fall wird eine Scharfeinstellungsanzeige nicht gegeben.
MAX AFP Geschwindigkeit/K-Wert < OBJsp (mm/s)
gilt, ist es nicht möglich, das Objektiv mit einer der Auslösezeitverzögerung entsprechenden Vorgabe zu ver stellen, so daß bei Betätigung des Verschlusses keine scharf eingestellte Aufnahme erhalten werden kann. In diesem Fall wird eine Scharfeinstellungsanzeige nicht gegeben.
Da im Spurvorgabemodus eine vorgegebene Objektivver
stellung entsprechend der Auslöseverzögerungszeit aus
geführt wird, wenn der AF-Schalter S1 zum Verstellen
des Objektives in die Scharfeinstellungsposition ge
schlossen und der Auslöseschalter SWR nach Abschluß der
Objektivverstellung geschlossen wird, fallen die Ob
jektbildposition und die Fokussierungsposition mit
Sicherheit zum Zeitpunkt des Belichtungsbeginnes zusam
men.
Wenn aber der Auslöseschalter SWR zu einem anderen
Zeitpunkt als dem obengenannten geschlossen wird oder
wenn der Auslöseschalter SWR gleichzeitig mit dem
Schließen des AF-Schalters SW1 geschlossen wird und der
Verschlußauslöse-Interrupt nach dem Verstreichen der
vorgegebenen Zeitspanne im Anschluß an die Objektivein
stellung zugelassen wird, fallen der vorher angenommene
Startpunkt der Auslöseverzögerungszeit und die tatsäch
liche zeitliche Steuerung des Verschlußauslöse-Inter
rupts nicht zusammen. Ferner wird im Falle des Spurfol
gemodus die Auslöseverzögerungszeit nicht berücksich
tigt. Infolgedessen fallen in diesen Fällen die Objekt
bildposition und die Fokussierungsposition nicht immer
zusammen, wenn die Belichtung beginnt. Wenn daher aus
diesem Grunde die Anordnung so getroffen ist, daß das
Objektiv um einen weiteren möglichen Betrag selbst wäh
rend der Auslöseverzögerungszeit verstellt wird, kann
man noch eine genauere Scharfeinstellung erreichen.
Wenn darüber hinaus mehrere Male in Folge Aufnahmen in
dem Spurvorgabemodus gemacht werden, ist eine genaue
Nachstellung nicht erreichbar, wenn der Autofokusvor
gang nach Abschluß der Belichtung, dem Absenken des
Spiegels und dem Filmtransport gestartet wird. Da die
Entfernungsmessung nach dem Herunterklappen des Spie
gels wieder möglich wird, sollte sie unmittelbar nach
dem Absenken des Spiegels beginnen unabhängig davon, ob
der Filmtransport bereits abgeschlossen ist oder nicht.
Dann sollte die Objektiveinstellung für die Summe der
Antriebsimpulse ausgeführt werden, die durch die Ent
fernungsmessung zu diesem Zeitpunkt und die Entfer
nungsmessung zu einem vorhergehenden Zyklus vor dem
Auslösen des Verschlusses erhalten wurde. Dadurch kann
die Nachführfähigkeit oder Nachstellfähigkeit des Ob
jektivs verbessert werden.
Fig. 25 zeigt ein Flußdiagramm der beim Auslöse-Inter
rupt ablaufenden Verfahrensschritte unter Berücksich
tigung der oben beschriebenen Vorgänge. Die Fig. 26 und
27 zeigen die Zustände des Objektivstellantriebs, der
entsprechend diesem Flußdiagramm gesteuert wird.
Fig. 26 zeigt den Fall, in dem der Auslöse-Interrupt
während des Anhaltens des Objektivs erfolgt, während
Fig. 27 den Fall zeigt, in dem der Auslöse-Interrupt
während der Objektivverstellung auftritt.
In dem Schritt S8 der Fig. 3 wird der Interrupt für die
mit der Betätigung des Auslöseknopfes verbundenen Ver
fahrensabläufe zugelassen. Der oben beschriebene Prozeß
beginnt durch einen Interrupt, der durch ein Verschluß
auslösesignal vom Auslöseschalter SWR bewirkt wird.
Zunächst werden im Schritt S601 das Anheben des Spie
gels und das Abbremsen des Objektivs gesteuert. In
Schritt S602 wird abgefragt, ob die Kompensation einge
schaltet ist. Wenn die Kompensation ausgeschaltet ist,
erfolgt die normale Verschlußauslösung und nach dem
Herunterklappen des Spiegels der Filmtransport in den
Schritten S603 bis S605, um den Interrupt-Vorgang abzu
schließen. Wenn die Kompensation eingeschaltet ist,
wird in Schritt S607 entschieden, ob das Objektiv ver
stellt wird. Abhängig von dieser Entscheidung wird der
Objektivstellweg AFP in den Schritten S608 oder S609
neu ermittelt.
Wenn das Objektiv nicht bewegt wird, wird in Schritt
S608 der Betrag der Objektbildbewegung vom Zeitpunkt
des Abschlusses der Objektivverstellung während des
vorhergehenden Zyklus in Abhängigkeit der verstrichenen
Zeit tt berechnet, wie dies in Fig. 26 dargestellt ist.
Die Berechnung erfolgt nach der Formel
OBJsp × K-Wert × tt.
Der so erhaltene Wert wird für AFP gesetzt.
Wenn dagegen das Objektiv gerade verstellt, d. h. bewegt
wird, wird in Schritt S609 der dem bereits zurückgeleg
ten Stellweg entsprechende Betrag
(AFP - Dar),
wobei Dar den noch verbleibenden Objektivstellweg und
AFP den während des laufenden Zyklus vorgegebenen
Stellweg bezeichnen, von dem Objektivstellweg
OBJsp × K-Wert × tt
(derselbe Wert wie in dem oben genannten Schritt S608)
abgezogen, der während der Zeitspanne tt, gerechnet von
dem Abschluß der Objektiveinstellung während des vor
ausgegangenen Zyklus (siehe Fig. 27) ausgeführt werden
soll. Das Ergebnis der Subtraktion wird als neuer Ob
jektivstellweg AFP gesetzt.
Für den Fall, daß der in den Schritten S608 oder S609
neu gesetzte AFP-Wert die maximale Impulszahl MXM über
steigt, mit welcher der Motor während der Auslöseverzö
gerungszeit angetrieben werden kann, so wird in Schritt
S611
AFP = MXM
gesetzt. Entsprechend dem vorstehend gewählten Wert von
AFP wird das Objektiv dann eingestellt und die Belich
tung ausgeführt (Schritte S612 und S613).
Wenn das Absenken des Spiegels abgeschlossen ist
(Schritt S614), wird die nächste Entfernungsmessung,
d. h. Integration, Dateneingabe und Berechnung in
Schritt S615 ausgeführt zugleich mit dem Filmtransport.
In Schritt S616 wird die Defokussierungsimpulsanzahl An
berechnet.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 28 die
Funktion zum Verbessern der Nachführeigenschaft erläu
tert, wobei der nächste Nachführvorgang unmittelbar be
gonnen wird, wenn die Entfernungsmessung nach Abschluß
der Verschlußauslösung wieder möglich ist. Das heißt,
daß die Nachführeigenschaft nicht gesteigert werden
kann, wenn die nächste Entfernungsmessung, Berechnung
und dergleichen erst nach Abschluß des Filmtransports
erfolgen, der wiederum erst nach Abschluß der Ver
schlußauslösung im Spurfolgemodus erfolgt. Die Entfer
nungsmessung ist möglich nach dem Absenken des Spie
gels. Der Spiegel wird angehoben zum Zeitpunkt t0. Die
Verschlußauslösung wird zum Zeitpunkt t1 gestartet. Zum
Zeitpunkt t11, wenn das Absenken des Spiegels abge
schlossen ist, kann die Entfernungsmessung begonnen und
die Defokussierungsimpulszahl An erhalten werden. An
schließend wird die Defokussierungsimpulszahl An-1, die
durch eine Entfernungsmessung während des vorausgegan
genen Zyklus erhalten wurde, zu der Defokussierungsim
pulszahl An hinzugezählt. Das Ergebnis wird als neue
Stellimpulszahl AFP verwendet.
Mit dieser Anordnung kann das Nachführen um die Zeit
spanne t2-t11 schneller ausgeführt werden, wie dies
durch die ausgezogene Linie in Fig. 28 dargestellt ist
gegenüber dem Fall, der in der Fig. 28 durch die ge
strichelte Linie wiedergegeben ist und indem die näch
ste Entfernungsmessung nach der Zeit t2 gestartet wird,
wenn der Filmtransport im Anschluß an das Herunterklap
pen des Spiegels abgeschlossen wurde. Dann wird der
Wert AFP als die Summe des Defokussierungsbetrages An-1
aus dem vorhergehenden Zyklus und des Defokussierungs
betrages An aus dem gegenwärtigen Zyklus gebildet
(Schritt S617). Der Merker AIS wird gelöscht, die Kom
pensation ausgeschaltet und der Auslöse-Interrupt been
det (Schritt S618). Nach Beendigung des Interrupts
springt das Programm zu LMOV in Fig. 3. Das Objektiv
wird um den obengenannten Betrag AFP verstellt.
Fig. 29 zeigt ein Flußdiagramm, in dem eine Reihe von
Instruktionen für den sogenannten Überlappungsprozeß
dargestellt sind. Dabei wird die Entfernungsmessung
wiederholt, während das Objektiv verstellt wird, um so
den Betrag, um den das Objektiv verstellt werden soll,
noch genauer ermitteln zu können.
Wenn bei der ersten Entfernungsmessung die Entfernung
zu einem Objekt gemessen wird, das weit entfernt von
der zu diesem Zeitpunkt gültigen Scharfeinstellung ent
fernt ist, schließt der erhaltene Defokussierungsbetrag
selbst einen großen Fehler ein, so daß der erhaltene
Stellweg für das Objektiv ebenfalls nicht genau ist.
Infolgedessen kann die Fokussierung nicht befriedigend
durchgeführt werden. Wenn aber der Objektivstellweg
oder die Stellgröße nochmals ermittelt wird, während
das Objektiv bewegt wird, um so eine genauere Fokussie
rung zu erreichen, wird der sogenannte Überlappungspro
zeß verwendet. Üblicherweise wird im Zähler 6 die ur
sprünglich berechnete Impulszahl für die Objektivver
stellung gesetzt, die dann bei der Verstellung des Ob
jektivs kontinuierlich vermindert wird. Während der
Verstellung des Objektivs beginnt die CCD-Integration.
In Schritt S701 wird die Impulszahl, die sich im Zähler
6 zum Beginn der Integration befindet, als C1 bezeich
net, während die Impulszahl im Zähler 6 zum Zeitpunkt
des Abschlusses der Integration als C3 bezeichnet wird.
In Schritt S702 werden die CCD-Integrationsdaten einge
geben und der Defokussierungsbetrag aus den CCD-Inte
grationsdaten in Schritt S703 berechnet. In Schritt
S704 wird die AF-Impulszahl ausgehend von dem so erhal
tenen Defokussierungsbetrag berechnet in derselben Wei
se wie im Schritt S3 in der Fig. 3. Der so berechnete
Wert wird als Cx bezeichnet. Die Impulszahl für die Ob
jektiveinstellung in dem Zähler 6 zum Zeitpunkt der Be
rechnung von Cx wird als C4 bezeichnet. In Schritt S705
wird die Objektiveinstellimpulszahl zur Erneuerung der
Objektiveinstellimpulszahl in dem Zähler 6 durch fol
gende Formel erhalten:
C2 = (C1 + C3)/2,
A = Cx - (C2 - C4).
A = Cx - (C2 - C4).
Der vorstehend genannte Wert A stellt die erneuerte Ob
jektiveinstell-Impulszahl dar, die in Schritt S706 in
den Zähler 6 gesetzt wird, woraufhin das Verfahren be
endet ist.
Wie man den Schritten S17 und S18 der Fig. 3 entnehmen
kann, wird das Überlappungsverfahren nicht ausgeführt,
wenn die Kompensation eingeschaltet ist, d. h. wenn der
Spurvorgabemodus gegeben ist. Der Grund hierfür ist,
daß, wie oben erwähnt wurde, das Überlappungsverfahren
für den Fall erforderlich ist, daß der Defokussierungs
betrag groß ist. Wenn aber die Kompensation eingeschal
tet ist, folgt die Fokussierungslinse der Objektbildpo
sition, so daß der Defokussierungsbetrag nicht groß
ist. Ein weiterer Grund liegt darin, daß folgendes
Problem auftreten könnte: Der für die Nachführung er
haltene AFP-Wert wird durch die AFP-Berechnung er
neuert, die für das Überlappungsverfahren in der von
dem Hauptprogramm verschiedenen Routine ausgeführt
wird, so daß der Nachführvorgang selbst unmöglich wer
den kann.
Wenn die automatische Fokussierungseinrichtung an einer
Kamera in der oben beschriebenen Weise angeordnet ist,
wird die Bewegung der Fokussierungslinse so gesteuert,
daß dann, wenn die Objektbildposition sich mit einer
eine vorgegebene Geschwindigkeit überschreitenden Ge
schwindigkeit bewegt, d. h. wenn das zu fotografierende
Objekt ein bewegtes Objekt ist, die Nachführung mit
zwei verschiedenen Algorithmen erfolgt. Das heißt, wenn
sich das Objekt der Kamera nähert, wird der Spurvorga
bemodus gewählt, indem die Fokussierungslinse um einen
vorgegebenen Betrag verstellt wird, welcher der Auslö
severzögerungszeit entspricht. Wenn dagegen das Objekt
sich von der Kamera entfernt, wird der Spurfolgemodus
gewählt, indem keine angenommene Objektiveinstellung
ausgeführt wird. So kann selbst in dem Fall, daß es
sich bei dem zu fotografierenden Objekt um ein bewegtes
Objekt handelt, eine angemessen scharfe Aufnahme ge
macht werden.
Wenn in den jeweiligen Modus umgeschaltet wird, wird
sorgfältig geprüft, ob es sich bei dem zu fotografie
renden Objekt um ein bewegtes Objekt handelt, indem die
Messungen der Objektbildgeschwindigkeit mehr als die
vorgegebene Anzahl von Malen ausgeführt wird.
Ferner wird sogar dann, wenn sich die Fokussierungslin
se bereits innerhalb des zulässigen Fokussierungsberei
ches befindet und eine Scharfeinstellung angezeigt
wird, in dem Falle, daß der Nachführmodus eingeschaltet
ist, die Fokussierungslinse weiter verstellt, um sie
dem bewegten Objekt nachzuführen und somit eine exakte
Scharfeinstellung zu erreichen.
Die Auslöseverzögerungszeit, die für die Berechnung der
Nachführung verwendet wird, ist jene, die durch Berück
sichtigung der Integrationszeit für die Entfernungsmes
sung erhalten wird, wodurch eine stetigere Nachführung
möglich wird.
Für den Fall, daß der Auslöse-Interrupt nicht unmittel
bar nach Beendigung der Objektiveinstellung auftritt,
kann die Fokussierungslinse um einen maximal möglichen
Betrag innerhalb der Auslöseverzögerungszeit weiter
verstellt werden, so daß der Defokussierungsbetrag noch
geringer gemacht werden kann.
Für den Fall von Serienaufnahmen und dergleichen kann
eine kontinuierliche und geeignete Nachführung erreicht
werden, indem die Entfernungsmessung für die nächste
Aufnahme zu einem gegebenen Zeitpunkt beginnt, während
der Verschlußauslösevorgang für die laufende Aufnahme
noch ausgeführt wird, also beispielsweise bei Beendi
gung des Herabschwenkens des Spiegels.
Die Anzeige der Scharfeinstellung während des Nachführ
vorganges soll erfolgen, wenn die Scharfeinstellung er
reicht ist und eine Nachführung möglich ist. Es ist
wünschenswert, die Leuchtdiode zur Anzeige der Scharf
einstellung im Sucher der Kamera aufleuchten zu lassen.
Obwohl bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbei
spiel das Verfahren in den Nachführmodus mit Fokusvor
aussage eintritt, wenn zweimal festgestellt wird, daß
die Objektbildgeschwindigkeit einen vorgegebenen Wert
überschreitet, kann dieses Kriterium auch so gesetzt
werden, daß eine andere Zahl von Versuchen überschrit
ten werden muß. Ebenso kann als Grenze für die Beendi
gung des Nachführverfahrens eine andere Zahl als der
Wert Drei bestimmt werden, obwohl im vorliegenden Bei
spiel der Nachführvorgang beendet wird, wenn die Nach
führung nicht ordnungsgemäß ausgeführt wird und drei
mal festgestellt wird, daß der Objektivstellweg während
des Nachführvorganges den vorgegebenen Wert überschrei
tet.
Es kann der Fall auftreten, daß die Integrations-/Be
rechnungszeit so lange ist, daß anschließend ausgeführ
te Objektiveinstellungen der Bewegung des Objektbildes
nicht folgen können. Infolgedessen wird die Integra
tionszeit während des Nachführvorganges begrenzt, um
die gesamte für die Entfernungsmessung benötigte Zeit
zu beschneiden und damit eine wirksame Nachführung zu
ermöglichen.
Für den Fall, daß die Objektbildgeschwindigkeit hoch
ist und der Objektivstellweg entsprechend lang wird,
kann ein Überlappungsverfahren erforderlich sein. Wäh
rend der Nachführoperation aber ist der erforderliche
Objektivstellweg normalerweise klein oder, wenn der er
forderliche Objektivstellweg groß ist, kann der Fall
eintreten, daß die Objektbildgeschwindigkeit so hoch
ist, daß eine Nachführung nicht ausgeführt werden kann.
Infolgedessen wird das Überlappungsverfahren während
des Nachführmodus nicht ausgeführt, um eine Nachführ
fähigkeit des Objektivantriebs zu erhalten.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht
sich auf einen Fall, in dem die Verschlußauslösung bei
Erreichen der Scharfeinstellung ausgeführt wird, d. h.
auf den Fall mit Fokuspriorität. Die vorliegende Erfin
dung kann aber natürlich auch auf den Fall der Ver
schlußauslöse-Priorität angewendet werden, bei dem die
Verschlußauslösung unabhängig von der erreichten
Scharfeinstellung ausgeführt wird. Im letzteren Fall
würden die Schritte S6-1 und S8 der Fig. 3 übersprun
gen, um den Auslöse-Interrupt jederzeit möglich zu
machen.
Claims (9)
1. Automatische Fokussierungseinrichtung, umfassend
eine Fokussierungslinse, die entlang ihrer opti
schen Achse verstellbar ist, eine Antriebseinrich
tung zum Verstellen der Fokussierungslinse und ei
ne Entfernungsmeßeinrichtung zum Ermitteln eines
Defokussierungsbetrages der Fokussierungslinse be
züglich eines zu fotografierenden Objektes, ge
kennzeichnet durch eine Meßsteuereinrichtung zum
Steuern der Entfernungsmeßeinrichtung, um die Ent
fernungsmessungen in einem vorgegebenen Zeitinter
vall zu wiederholen, eine Recheneinrichtung zur
Berechnung der Relativgeschwindigkeit des zu foto
grafierenden Objektes bezüglich der Fokussierungs
linse entlang der optischen Achse in Abhängigkeit
der mittels der Entfernungsmeßeinrichtung erhalte
nen Defokussierungsbeträge und eine Antriebssteu
ereinrichtung zur Steuerung der Antriebseinrich
tung für eine Verstellung der Fokussierungslinse
in Abhängigkeit der Berechnungsergebnisse der Re
cheneinrichtung in eine Position, in der eine ln-
Fokus-Bedingung bezüglich des Objektes nach dem
Verstreichen einer vorgegebenen Zeit erhalten wer
den könnte, wobei die Antriebssteuereinrichtung
die Antriebseinrichtung steuert, um die Fokussie
rungslinse um einen Betrag zu verstellen, der für
die für die Entfernungsmessung benötigte Zeit kom
pensiert ist.
2. Fokussierungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entfernungsmessung ent
sprechend einem Phasendifferenzmeßverfahren ausge
führt wird, wobei die von dem Objekt empfangene
Lichtmenge zur Berechnung des Defokussierungsbe
trages integriert wird, daß die Objektgeschwindig
keit berechnet wird, indem die Differenz der in
aufeinanderfolgenden Entfernungsmessungen erhalte
nen Defokussierungsbeträge durch das genannte
Zeitintervall dividiert wird, und daß die An
triebssteuereinrichtung die Antriebseinrichtung
steuert, um die Fokussierungslinse um einen dem
Bewegungsbetrag des Objektes entsprechenden Betrag
zu verstellen, der durch Multiplikation der Ob
jektgeschwindigkeit mit der Zeit erhalten wird,
die durch Abziehen der Hälfte der Zeit erhalten
wird, die für die Integration von der vorgegebenen
Zeit an erforderlich ist.
3. Fokussierungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsgeschwin
digkeit des zu fotografierenden Objektes als Ge
schwindigkeit der Bewegung der Bildposition des
Objektes auf der Bildebene ermittelt wird.
4. Fokussierungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgege
bene Zeit die Summe der für die Ermittlung des De
fokussierungsbetrages durch die Entfernungsmeßein
richtung erforderlichen Zeit und der für die Aus
führung der Objektiveinstellung durch die An
triebssteuereinrichtung erforderlichen Zeit ist,
für den Fall, daß das Objekt sich von der Fokus
sierungslinse entfernt.
5. Fokussierungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbe
stimmte Zeit für den Fall, daß sich des Objekt der
Fokussierungslinse nähert, die Gesamtsumme aus der
für die Ermittlung des Defokussierungsbetrages
durch die Entfernungsmeßeinrichtung erforderlichen
Zeit, der für die Ausführung der Objektiveinstel
lung durch die Antriebssteuereinrichtung erforder
lichen Zeit und der gewissen zusätzlichen Zeit
nach Abschluß der Objektiveinstellung ist.
6. Fokussierungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Prüfeinrichtung umfaßt, um zu prüfen, ob der durch
die Entfernungsmeßeinrichtung erhaltene Defokus
sierungsbetrag wirksam ist, und daß die Antriebs
steuereinrichtung ausgeschaltet wird, wenn der ge
nannte Defokussierungsbetrag, der durch die Prüf
einrichtung überprüft wurde, unwirksam ist.
7. Fokussierungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfer
nungsmessung als Phasendifferenzmeßverfahren ausge
führt wird, bei dem der von dem Objekt empfangene
Lichtbetrag zur Berechnung des Defokussierungsbe
trages integriert wird, und daß eine für diese In
tegration erforderliche Zeit auf eine vorgegebene
Länge begrenzt wird für den Fall, daß die An
triebssteuereinrichtung eingeschaltet ist.
8. Kamera, gekennzeichnet durch eine automatische Fo
kussierungseinrichtung nach Anspruch 5, wobei die
gewisse zusätzliche Zeit eine Auslöseverzögerungs
zeit zwischen einer Verschlußbetätigung und dem
Beginn der Belichtung ist.
9. Kamera nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der zusätzliche Objektivverstellbetrag ent
sprechend der Auslöseverzögerungszeit durch Mit
telung der Werte erhalten wird, die durch eine
vorgegebene Anzahl von vorhergehenden aufeinan
derfolgenden Berechnungen erhalten wurden.
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