DE4228220A1 - Vorrichtung zur hierarchischen unterteilung von videosignalen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Aufteilung komprimier
ter Videodaten zwischen zwei Datenströmen.
Digitale hochauflösende Videodaten lassen sich erfolgreich
über terrestrische Fernsehkanäle übertragen, indem man
komprimierte Videodaten erzeugt und diese in Informationen
hoher und geringer Priorität aufteilt und eine Quadratur
amplitudenmodulation dieser Daten hoher bzw. niedriger
Priorität auf getrennte Träger vornimmt. Die modulierten
Träger werden in ein Frequenzspektrum von 6 MHz gelegt, und
dann wird das kombinierte Signal so übertragen, daß es ein
übliches Funkkanalspektrum einnimmt. Die Daten hoher Priori
tät werden mit relativ starker und die Daten niedriger
Priorität mit relativ geringer Leistung übertragen. Hohe
Priorität haben diejenigen Videodaten, die zur Reproduzierung
eines Bildes ausreichen, wenn auch mit geringerer Qualität
als bei einem hochauflösenden Bild.
Die hier beschriebene Erfindung richtet sich auf eine Schal
tung zur Trennung komprimierter Videodaten in solche relativ
hoher und geringer Priorität. Zum Zwecke der Erläuterung sei
angenommen, daß die Videodaten in ein MPEG-ähnliches Format
komprimiert sind (obgleich auch irgendein anderes Format ge
eignet ist, welches hierarchisch geschichtet ist). Unter
"MPEG-ähnlich" ist ein Codierformat zu verstehen, welches dem
von der International Organization for Standardization nor
mierten Codierformat ähnlich ist. Diese Norm ist in dem
Dokument "International Organization for Standardization",
ISO-IEC JT(1/SC2/WG1), Coding of Moving Pictures and
Associated Audio, MPEG 90/176 Rev. 2, vom 18. Dezember 1990
beschrieben, worauf hiermit für die Erläuterung des generel
len Codeformats Bezug genommen sei.
Bei der MPEG-Norm werden 240 Zeilen (NTSC) pro Vollbild ohne
Zeilensprung übertragen, was üblicherweise bewirkt wird durch
Codierung nur der ungeraden oder geraden Halbbilder einer
Zeilensprung-Videosignalquelle. Für die Übertragung von HDTV-
Signalen wird dieser Standard so modifiziert, daß z. B.
480 Zeilen pro Halbbild vorgesehen werden, und es werden so
wohl die ungeraden wie auch die geraden Halbbilder übertragen.
Zusätzlich wird die Anzahl von Bildelementen pro Zeile auf
beispielsweise 1440 erhöht. Von der Konzeption her beeinflus
sen diese Änderungen nur die Datenrate, nicht aber das
Kompressionsprinzip. Von besonderem Interesse hinsichtlich
dieses Codierformates ist, daß aufeinanderfolgende Vollbilder
nach einer zyklischen Folge codiert werden, wobei bestimmte
Vollbilder der Folge "intraframe-codiert" werden (I-Voll
bilder) und andere Vollbilder (P-Vollbilder) vorwärts inter
frame-codiert werden und schließlich noch andere Vollbilder
(B-Vollbilder) sowohl vorwärts als auch rückwärts interframe
codiert werden. Das codierte Signalformat für die Vollbilder
bei jeder der Codierarten ist ähnlich, jedoch gilt für die
relative Bedeutung der codierten Vollbildtypen für die Bild
wiedergabe die Reihenfolge I, P, B. Man kann Bilder aus ein
zelnen I-Vollbildern reproduzieren, jedoch wird für die Bild
wiedergabe von P- oder B-Vollbildern Information benötigt, die
aus zuvor decodierten I- oder P-Vollbildern abgeleitet ist.
Die Datenbitmenge für jeweils codierte Vollbilder variiert
stark. Zusätzlich kann der Prozentsatz von Information, der
normalerweise als Daten geringer Priorität in entsprechenden
Vollbildern angesehen wird, stark variieren. Die Zuteilung
von Daten auf Kanäle hoher und geringer Priorität ist als
solche schon keine einfache Sache einer simplen Zerlegung
eines bestimmten Prozentsatzes K der Daten jedes Vollbildes
in einen Kanal hoher Priorität und des verbleibenden Prozent
satzes (100-K) in einen Kanal geringer Priorität. Diese Zer
legung wird aber noch komplizierter, wenn die relative Be
deutung der codierten Rahmentypen in den Prioritätsbestim
mungsprozeß eingeht.
Die Erfindung ist nun auf eine Vorrichtung zur Bestimmung des
Prozentsatzes oder Bruchteils von Daten aus jeweils codier
ten Vollbildern von Videoinformation gerichtet, welche Kanä
len hoher bzw. geringer Priorität zuzuordnen sind. Dieser
Bruchteil wird für jedes Vollbild unabhängig bestimmt. Die
Kanäle hoher und geringer Priorität enthalten Ratenpuffer.
Der Bruchteil wird aufgrund der Ratenpufferkapazität bestimmt.
Komprimierte Videodaten aus intraframe-codierten Vollbildern
werden dem Ratenpuffer für höhere Priorität zugeteilt, um
diesen möglichst zu füllen. Komprimierte Videodaten für die
verbleibenden interframe-codierten Vollbilder jeweiliger Voll
bildgruppen werden dem Ratenpuffer für die höhere Priorität
in solcher Menge zugeteilt, daß er im wesentlichen sucht,
sich über die Vollbildgruppen zu leeren.
In den beiliegenden Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Videosignal-Kompressionssystems
nach der Erfindung;
Fig. 2 eine bildliche Darstellung der von der Kompressions
schaltung nach Fig. 1 gebildeten Datenschichten;
Fig. 3 eine verallgemeinerte bildliche Darstellung des Daten
formates, welches die Kompressionsschaltung nach Fig. 1
liefert;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer beispielhaften Schaltung,
welche für die Prioritätsselektionsschaltung nach
Fig. 1 realisiert werden kann;
Fig. 5 ein Flußdiagramm des Verfahrens zur Bestimmung der
Datenaufteilungspunkte; und
Fig. 6 ein Flußdiagramm für das Verfahren zur Bestimmung des
Bruchteils der Daten entsprechender Vollbilder, welche
den Kanälen hoher bzw. geringer Priorität zuzuteilen
sind.
Fig. 1 veranschaulicht in Blockform ein Videosignal-Kompres
sionssystem, welches zur Übertragung von hochauflösenden
Fernsehsignalen (HDTV-Signalen) verwendet werden kann. Bei
diesem System wird das Videosignal anfänglich entsprechend
einem MPEG-ähnlichen Format komprimiert. Danach werden die
MPEG-ähnlichen Signalcodeworte in zwei Bitströme aufgeteilt
entsprechend der relativen Bedeutung der jeweiligen Codewort
typen. Die beiden Bitströme werden unabhängig verarbeitet,
wobei Fehlerkorrekturzusatzbits (Overhead-Bits) zugesetzt
erden, und dann werden sie auf entsprechende Träger quadra
turamplitudenmoduliert, und die modulierten Träger werden für
die Übertragung miteinander kombiniert. Die Bitströme relativ
größerer und niedrigerer Bedeutung werden Kanälen hoher
Priorität (HP) und geringer Priorität (LP) entsprechend zuge
ordnet. Der Kanal hoher Priorität wird mit näherungsweise der
doppelten Leistung wie der Kanal niedrigerer Priorität über
tragen. Das Informationsverhältnis hoher Priorität zu niedri
ger Priorität beträgt etwa 1:4. Die etwaigen Nettodatenraten
nach der Vorwärtsfehlerkorrektur betragen 4,5 Mbps für die
höhere Priorität und 18 Mbps für die niedrigere Priorität.
Nach Fig. 1 werden Videosignale von einer Quelle 10, die bei
spielsweise eine HDTV-Kamera sein kann, einer Kompressions
schaltung 12 zugeführt. Diese komprimiert die Videosignale
entsprechend zyklischen Codierfolgen, die als Vollbildgrup
pen GOF (siehe Fig. 2) bezeichnet sind. Die Codierfolge einer
Vollbildgruppe GOF enthält ein erstes Vollbild (I), welches
intraframe-codiert ist, dem eine Mehrzahl von B-Vollbildern
(bidirektional interframe-codiert) folgt, welche regelmäßig
zwischen P-Vollbilder (vorwärts interframe-codiert) eingefügt
sind. Die codierten Daten für die P-codierten Vollbilder um
fassen komprimierte Differenzen zwischen dem aktuellen Video
vollbild und einem Vollbild, das aus den zu allerletzt auf
getretenen I- und P-Vollbildern "vorhergesagt" ist. Die
codierten Daten für die B-Vollbilder umfassen komprimierte
Differenzen zwischen dem aktuellen Vollbild und dem besseren
von zwei vorhergesagten Vollbildern, die aus den I- und P-
Vollbildern vorhergesagt worden sind, zwischen denen das be
treffende B-Vollbild sitzt. Die codierten Daten für alle Voll
bilder werden in Scheiben segmentiert, welche beispielsweise
die codierten Daten für Horizontalabschnitte entsprechender
Bilder enthalten, wobei jeder Abschnitt ein Mehrfaches von
16 Bildelementen hoch ist. Die Scheiben werden in Makro
blocks segmentiert, von denen jeder sechs Blocks umfaßt, die
jeweils vier Leuchtdichteblocks, einen U-Farbblock und einen
V-Farbblock enthalten. Ein Block repräsentiert eine Matrix
Ton Bildelementen, beispielsweise 8·8, über welche bei
spielsweise eine diskrete Cosinustransformation (DCT) ausge
führt wird. Die vier Leuchtdichteblocks sind eine 2·2
Matrix benachbarter Leuchtdichteblocks, die beispielsweise
eine Matrix von 16·16 Bildelementen darstellen. Die Farb
blocks U und V repräsentieren denselben Gesamtbereich wie
die vier Leuchtdichteblocks. Das bedeutet, daß das Farbsignal
vor der Kompression mit einem Faktor 2 horizontal und verti
kal relativ zum Leuchtdichtesignal unterabgetastet wird.
Das vom Kompressor 12 gelieferte codierte Ausgangssignal
liegt allgemein in dem geschichteten Format vor, wie es Fig. 3
veranschaulicht. Die oberste Schicht besteht aus Vollbild
gruppen (GOF), welche durch die Reihe von Kästchen L1 veran
schaulicht ist. Jede Vollbildgruppe GOF (L2) hat einen Kopf,
dem Segmente von Bilddaten folgen. Der GOF-Kopf kann Daten
enthalten, welche sich auf die horizontale und vertikale
Bildgröße, das Seitenverhältnis, die Halbbild/Vollbildrate,
die Bitrate etc. beziehen.
Die Bilddaten (L3), die jeweiligen Vollbildern entsprechen,
enthalten einen Kopf, dem Scheibendaten (L4) folgen. Der
Bildkopf kann eine Vollbildnummer und eine Bildcodiertype
enthalten. Jede Scheibe (L4) enthält einen Kopf, dem eine
Mehrzahl von Datenblocks MBi folgen. Der Scheibenkopf kann
eine Gruppennummer und einen Quantisierungsparameter enthal
ten.
Jeder Block MBi (L5) repräsentiert einen Makroblock und ent
hält einen Kopf, dem Bewegungsvektoren und Transformations
koeffizienten folgen (beispielsweise diskrete Cosinustrans
formationskoeffizienten). Der MBi-Kopf kann eine Makroblock
adresse, einen Makroblocktyp und einen Quantisierungspara
meter enthalten. Die Transformationskoeffizienten sind in der
Schicht L6 veranschaulicht. Die Blockkoeffizienten werden
zeitlich blockweise geliefert, wobei dem zuerst auftretenden
DCT, DC-Koeffizient jeweils DCT AC-Koeffizienten in der Reihen
folge ihrer relativen Bedeutung folgen. Am Ende jedes auf
einanderfolgend auftretenden Datenblockes ist ein Endblock
code EOB angehängt.
Daten vom Kompressor 12 werden einem Prioritätsprozessor 14
zugeführt, welcher die Daten auf die Kanäle hoher Priorität
(HP-Kanal) bzw. geringer Priorität (LP-Kanal) aufteilt. Die
prioritätsbestimmten Daten werden jeweiligen HP- und LP-
Ratenpuffern 15A bzw. 15B zugeführt.
Wie bekannt ist, treten komprimierte Videodaten mit variablen
Raten auf, und es ist erwünscht, Daten mit einer konstanten
Rate zu übertragen, die äquivalent zur Kanalkapazität ist, um
den Kanal effizient zu nutzen. Die Ratenpuffer 15A und 15B
handeln die Variable in eine konstante Datenratenübertragung
um. Es ist ebenfalls bekannt, die vom Kompressor 12 geliefer
te Datenmenge entsprechend dem Besetzungsgrad der Puffer ein
zustellen. Daher enthalten die Puffer 15A und 15B eine Schal
tung zur Anzeige ihres jeweiligen Besetzungsgrades. Diese An
zeigen gelangen zur Steuerschaltung 18 zur Einstellung der
vom Kompressor 12 gelieferten mittleren Datenrate.
Die gemäß Fig. 3 hierarchisch formatierten komprimierten
Videodaten werden einer Prioritätsauswahlschaltung 14 zuge
führt, welches die codierten Daten auf einen Hochprioritäts
kanal HP und einen Niedrigprioritätskanal LP aufteilt. All
gemein gesagt ist die Information hoher Priorität diejenige,
deren Verlust oder Verschlechterung die stärkste Beeinträch
tigung der Wiedergabebilder zur Folge haben würde. Umgekehrt
ausgedrückt sind es die Mindestdaten, die zum Aufbau eines,
wenn auch nicht perfekten Bildes, notwendig sind. Die rest
liche Information ist diejenige niedriger Priorität. Die
Information hoher Priorität enthält im wesentlichen die ge
samte Kopfinformation, die in den verschiedenen Hierarchie
pegeln enthalten ist, sowie den Gleichstromkoeffizienten und
einem Teil der Wechselstromkoeffizienten der jeweiligen
Blocks (Pegel 6 in Fig. 3).
Bei der Schaltung 16 können die Signale auf ein Übertragungs
modern gekoppelt werden, in welchem die Daten des HP-Kanales
einen ersten Träger und die Daten des LP-Kanales einen
zweiten gegenüber dem ersten um etwa 2,88 MHz versetzten
Träger jeweils quadraturamplitudenmoduliert werden. Die 6 dB
Bandbreite der modulierten ersten und zweiten Träger liegt
jeweils bei etwa 0,96 MHz und 3,84 MHz. Der modulierte erste
Träger wird mit etwa um 9 dB größerer Leistung übertragen als
der modulierte zweite Träger. Da die HP-Information mit grö
ßerer Leistung übertragen wird, neigt sie weniger zu Ver
schlechterung durch den Übertragungskanal. Der HP-Träger
liegt in dem Teil des Frequenzspektrums eines beispielsweise
NTSC-Fernsehübertragungskanals, der normalerweise von dem
Restseitenband eines normgemäßen NTSC-Fernsehsignals einge
nommen wird. Der LP-Träger liegt so, daß das Spektrum der
LP-Daten den Teil eines NTSC-Kanals einnimmt, den normaler
weise das obere Seitenband der Leuchtdichteinformation eines
Norm-NTSC-Fernsehsignals einnimmt.
Die komprimierten Daten, welche übertragen werden, können
statistisch codiert sein. Die statistische Codierung kann
im Kompressor 12 durchgeführt werden oder in oder nach der
Prioritätseinteilung der Daten. Unabhängig davon, wo die
statistische Codierung vorgenommen wird, sei zum Zwecke die
ser Beschreibung angenommen, daß der Kompressor 12 nicht nur
die komprimierten Codeworte liefert, sondern auch Daten be
zuglich des Typs und der Länge jedes Codeworts. Falls die
Codeworte nach der Prioritätseinteilung statistisch codiert
werden, entspricht die Länge der Länge der statistisch codier
ten Codeworte. Es sei auch angenommen, daß der Kompressor 12
einen Ausgangsspeicher zur Speicherung jedes Vollbildes
komprimierter Daten sowie der zugehörigen Codewortlängen und
-typen enthält, so daß für jedes neue Vollbild, welches der
Prioritätsauswahlschaltung 14 zugeführt wird, die Gesamt
anzahl von Bits, Nbits, der in einem solchen Vollbild ent
haltenen Codewörter verfügbar ist. Diese Anzahl läßt sich er
halten durch einfaches Akkumulieren der der Codewortlänge
entsprechenden Daten, wenn die jeweiligen Codeworte erzeugt
werden.
Die komprimierten Daten treten als Mehrzahl von Codewort
typen einschließlich beispielsweise der Kopfdaten, der Be
wegungsvektoren, der Gleichstrom- und der Wechselstromkoeffi
zienten auf. Die relative Bedeutung jedes Codeworttyps für
die Bildwiedergabe ist subjektiv und damit eine Frage der
Systemauslegung. Jedoch wird allgemein anerkannt, daß Wech
selstromkomponenten, welche höhere Frequenzinformation dar
stellen, von geringerer Bedeutung sind. Ein Beispiel für eine
Codeworttyp-Hierarchie kann folgendermaßen klassifizieren:
GOF-Kopfcodewörter (-4), Bildkopf- und Scheibenkopf-Code
wörter (-3), Makroblockkopf-Codewörter (-2), Bewegungsvekto
ren (-1), Gleichstromkoeffizienten (0) und Wechselstrom
koeffizienten (1) bis (64) etc. Bei der Prioritätseinteilung
werden die niedriger numerierten Klassen auf den HP-Kanal
gegeben und die höher numerierten Klassen auf den LP-Kanal
entsprechend einem dynamischen Datenaufteilungsparameter,
der mit Hfrac bezeichnet wird.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Gerätes zur Durch
führung desjenigen Teils des Prioritätsauswahlverfahrens, bei
welchem die Daten auf zwei Kanäle aufgeteilt werden. Die
komprimierten Daten vom Kompressor 12 (d. h. vom Kompressor
ausgangsspeicher) werden entsprechenden Eingängen zweier
Pufferspeicher 150A und 150B und einem Datenanalysator 152
zugeführt. Die jeweiligen Puffer haben genügend Speicherplatz,
um beispielsweise eine Scheibe von Daten zu speichern. Die
Puffer 150A und 150B arbeiten im sogenannten "Ping-Pong"-
Betrieb, wobei sie abwechselnd Datenscheiben einschreiben
bzw. auslesen. Wenn also der Puffer 150A Daten von beispiels
weise der Scheibe n einschreibt, dann werden aus dem Puffer
150B Daten von der Scheibe n-1 ausgelesen.
Wenn Daten in einen bestimmten Puffer eingeschrieben werden,
dann erzeugt der Analysator 152 in Abhängigkeit von den Code
worttypendaten Codewortklassifikationsnummern CW#i für ent
sprechende Codeworte und speichert die Nummern CW#i in Zu
ordnung zu den jeweiligen Codeworten. Der Analysator berech
net auch den Punkt oder das Codewort, bei welchem die Daten
zwischen dem HP- und dem LP-Kanal aufgeteilt werden sollten.
Die Berechnung wird bestimmt für die Menge der im Puffer
150A (150B) gespeicherten Daten. Die Gesamtanzahl von Bits
wird für alle Codewörter im Puffer 150A (150B) gezählt. Dann
wird die Codewortklasse, für welche die Bitsumme gleich dem
HP-Prozentsatz ist, durch eine Codewortnummer CW#j identifi
ziert. Diese Nummer wird einem Schalterelement 153A (153B)
zugeführt und für die Steuerung des Multiplexers 155A (155B)
benutzt. Nach der Identifizierung der Codewortnummer CW#j
werden die Codewörter, die Codelängendaten, die Codeworttypen
daten und die Codewortnummern CW#i parallel aus dem Speicher
150A (150B) ausgelesen. Die Codewörter, die Codelängen und
Codetypen werden auf den Eingang des Multiplexers 155A (155B)
gegeben, und die Codewortnummern werden einem Eingang des
Schalterelementes 153A (153B) zugeführt. Wenn die Daten aus
dem Speicher ausgelesen werden, vergleicht das Schalter
element 153A (153B) die Codewortklassifizierungsnummern CW#i
mit der berechneten Nummer CW#j. Für alle Codewortklassifi
zierungsnummern, die kleiner oder gleich CW#j sind, liefert
das Schalterelement ein Steuersignal, welches den Multiplexer
155A (155B) so konditioniert, daß die entsprechenden Daten
zum HP-Kanal über einen weiteren Multiplexer 156 durchgelas
sen werden. Für Codewortklassifizierungsnummern, die größer
CW#j sind, wird der Multiplexer 155A (155B) so konditioniert,
daß die entsprechenden Daten über den Multiplexer 156 zum
LP-Kanal gelangen. Der Multiplexer 156 wird so konditioniert,
daß er die Daten HP und LP weiterleitet, die von dem Puffer
150A (150B), der gerade ausgelesen wird, geliefert werden.
Der Analysator 152 enthält einen Akkumulator, der bei Zufüh
rung der Codelängen- und -typensignale unabhängig die Anzah
len von Bit der Codewörter jeder Codetype summiert, die in
den Speicher 150A (150B) eingegeben worden sind. Diese Summen
werden addiert zu einer Gesamtzahl von im Puffer enthaltenen
Codewortbits (oder statistisch codierten Codewortbits ent
sprechend den im Puffer enthaltenen Codewörtern). Die Gesamt
summe wird mit Hfrac multipliziert zu einer Prüfsumme. Danach
werden die jeweiligen Codetypensummen sequentiell in auf
steigender Ordnung der Codewortklassifizierungsnummer CW#i
addiert, wobei sich Partialsummen ergeben. Jede Partialsumme
wird mit der Prüfsumme verglichen, bis die Partialsumme die
Prüfsumme übersteigt. Die Codewortklassifizierungsnummer
CW#j, die zur unmittelbar vorangehenden Partialsumme gehört,
ist die letzte Codewortklasse innerhalb eines Blockes, wel
cher dem HP-Kanal zuzuordnen ist. Alle nachfolgenden Klassen
von Codewörtern, also CW#j+1 bis CW#n, für entsprechende
Blocks werden dem LP-Kanal zugeordnet. Man kann also sehen,
daß dasjenige, welches als Information hoher Priorität ange
sehen wird, tatsächlich zwischen Analyseperioden variiert,
wenn Daten hoher Priorität definiert werden durch die Daten,
die dem HP-Kanal zugeführt werden.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm für die Funktion des Analysa
tors 152. Zu Beginn jeder Datenscheibe stellt der Analysator
die Zählwerte der jeweiligen Typen von Codeworten zurück
(500). Dann, wenn die Daten in den jeweiligen Puffer einge
schrieben sind, liest (502) der Analysator die Codeworttypen
und die entsprechende Codewortlänge L und teilt in Abhängig
keit von dem Codeworttyp eine Codewortklassifizierungsnummer
CW#i zu. Der Analysator addiert (504) die Codewortlänge L zur
Summe aller vorangegangenen Codewörter, denen dieselbe Code
wortklassifizierungsnummer CW#i zugeteilt worden ist. Er
prüft dann (506), um festzustellen, ob alle Daten für eine
Scheibe berücksichtigt worden sind. Dies kann erfolgen durch
Prüfen der Codeworttypen für den nächsten auftretenden Schei
benkopf. Wenn das Ende der Scheibe noch nicht da ist, wird
dies fortgesetzt (502). Ist es da, dann fährt der Analysator
fort (508), den Trennungspunkt zwischen HP- und LP-Daten zu
bestimmen. Dieser Prozeß wird eingeleitet, indem ein Partial
summenwert auf Null gesetzt wird und dann begonnen wird, die
Summen von Bits der jeweiligen Klassen von Codewörtern zu
akkumulieren (510), welche den zugeordneten CW#i′s entspre
chen. Das heißt, die Summe von Bits von CW#-4 wird addiert
zur Bitsumme von CW#-3 zur Bildung einer ersten Partialsumme.
Dann wird die Bitsumme von CW#-2 zu der ersten Partialsumme
addiert zur Erzeugung einer weiteren Partialsumme usw. Jedes
mal, wenn eine Partialsumme erzeugt ist, wird ein Vergleich
durchgeführt (512) zwischen dem Verhältnis der momentanen
Partialsumme zur Gesamtzahl von Bits in der Scheibe gegenüber
Hfrac. Ist das Verhältnis kleiner, dann wird die Summe der
Bits der Codeworte, welche der nächsthöheren Klassifikation
CW#i entsprechen, zu der vorangehenden Partialsumme addiert
(514, 510). Ist das Verhältnis größer, dann wird der Index
i=j der letzten Klassifikationsnummer CW#i ausgegeben (518),
d. h. also, es erscheint CW#i am Ausgang.
Das System führt dann jegliche erforderliche Override-Korrek
turen durch. Beispielsweise kann die Analyseperiode nur GOF-,
Bild- und Scheibenkopfdaten enthalten, welche allesamt dem
HP-Kanal zugeordnet werden sollen. In diesem Fall muß das be
rechnete CW#j eine Override-Korrektur erfahren, weil es von
Haus aus einige Codewörter zum LP-Kanal schicken würde. Over
ride-Korrekturen werden durchgeführt durch Überprüfung der
Vollbildtypen und Prüfen des berechneten CW#j hinsichtlich
einer Tabelle von Override-Werten (520). Der Test (516) für
j=64 ist eingefügt um auszuschließen, daß das System in
eine endlose Schleife gelangt, da in diesem Beispiel CW#i
nicht größer als 64 werden kann.
Die Override-Befehle und der Wert Hfrac können dem Analysator
152 von der System-Steuerschaltung 18 über den Kontrollbus CB
zugeführt werden. Alle notwendigen Zeitsteuersignale und
Steuerbefehle für den Analysator können auch über diesen
Steuerbus geliefert werden.
Da der Anteil dessen, was nominal als Daten hoher Priorität
anzusehen wäre, von Vollbild zu Vollbild variiert, wird die
Zuordnung eines konstanten Wertes zum Prozentsatz der dem HP-
Kanal zuzuordnenden Daten problematisch, weil die jeweiligen
HP- und LP-Kanäle nicht ausgelastet und/oder überlastet wer
den könnten. Es ist daher notwendig, die Anteile dynamisch
entsprechend den verarbeiteten Daten zu bestimmen. Diese Be
stimmung wird vollbildweise durchgeführt, und der Anteil der
dem Kanal HP zuzuordnenden Daten aus jedem Vollbild wird
nachfolgend als Hfrac bezeichnet.
Die Bestimmung von Hfrac erfolgt mit Daten, die den jeweili
gen Vollbildgruppen entsprechen. Die Werte von Hfrac sind
allgemein proportional zu der Kanalkapazität, welche übrig
bleibt, nachdem die Daten für frühere Vollbilder in einer
Vollbildgruppe zugeordnet worden sind. Im folgenden werden
die Werte für Hfrac bestimmt für gleich behandelte I-, P- und
B-Vollbilder und für Vorrang der I- und P-Vollbilder vor den
B-Vollbildern. Es gelten die Definitionen:
Bgof(T) = Gesamtbitkapazität für eine Vollbildgruppe;
Bgof(HP) = Gesamtbitkapazität für den HP-Kanal für eine Vollbildgruppe;
B1gof(T) = Gesamtbildkapazität, welche für die Übertragung des Restes von GOF übrigbleibt;
B1gof(HP) = Bitkapazität, die im HP-Kanal für den Rest von GOF übrigbleibt;
Bf(T) = Gesamtbits, welche für ein momentanes Vollbild übertragen werden; und
Bf(HP) = Bits, welche auf dem HP-Kanal für ein momentanes Vollbild übertragen werden.
Bgof(HP) = Gesamtbitkapazität für den HP-Kanal für eine Vollbildgruppe;
B1gof(T) = Gesamtbildkapazität, welche für die Übertragung des Restes von GOF übrigbleibt;
B1gof(HP) = Bitkapazität, die im HP-Kanal für den Rest von GOF übrigbleibt;
Bf(T) = Gesamtbits, welche für ein momentanes Vollbild übertragen werden; und
Bf(HP) = Bits, welche auf dem HP-Kanal für ein momentanes Vollbild übertragen werden.
Es sei zunächst der Fall betrachtet, wo die I-, P- und B-
Vollbilder gleich behandelt werden. Nominell sollte die Daten
menge für jedes dem HP-Kanal zuzuordnete Vollbild dem Ver
hältnis der HP-Kanalkapazität zur gesamten Kanalkapazität
entsprechen, also dem Bruch Bgof(HP)/Bgof(T). Wegen der oben
erwähnten Einschränkungen (beispielsweise Override-Korrektu
ren), kann jedoch die tatsächliche dem HP-Kanal zugeführte
Datenmenge für bestimmte Vollbilder von diesem Bruch ab
weichen. Es sei angenommen, daß für eine Anzahl erster Voll
bilder in einem GOF erheblich mehr dem HP-Kanal zugeordnete
Daten vorhanden sind als dieser Bruchteil. Falls das System
weiter versucht, Daten für die übrigen Vollbilder dem HP-
Kanal entsprechend dem Bruch Bgof(HP)/Bgof(T) zuzuordnen,
dann neigt der HP-Kanal zur Überlastung und der LP-Kanal zu
mangelnder Auslastung. Wenn andererseits dem HP-Kanal auf
Grundlage der verbleibenden Kapazität dieses Kanals Daten zu
geordnet werden, dann lassen sich solche Situationen von
Überlastung bzw. mangelnder Auslastung vermeiden. Der Bruch
teil der Daten entsprechender Vollbilder einer Vollbild
gruppe, welche dem HP-Kanal zuzuordnen sind, wird als solcher
aus der Relation B1gof(HP)/B1gof(T) bestimmt. Diese Berech
nung erfolgt nach der Zuordnung von HP-Daten für jedes Voll
bild.
Um diese Berechnung durchzuführen, wird das folgende Verfah
ren angewandt. Nach Initialisierung des Systems werden die
Werte Bf(T) und Bf(HP) auf Null gesetzt, und auch die Werte
B1gof(T) und B1gof(HP) werden auf Null gesetzt. Zu Beginn
jedes GOF werden die Werte B1gof(T) und B1gof(HP) mit den
Werten Bgof(T) bzw. Bgof(HP) aktualisiert, das heißt
B1gof(T)neuGOF = B1gof(T)alt + Bgof(T)
B1gof(HP)neuGOF = B1gof(HP)alt + Bgof(HP),
und Hfrac wird berechnet als Hfrac=B1gof(HP)/B1gof(T).
Der Wert für Hfrac wird der Prioritätswählschaltung 14 mit
geteilt, und aufgrund des Wertes Hfrac wird die Codewort
nummer CW#j bestimmt. Es erfolgt eine Prüfung zur Bestim
mung, ob dem HP-Kanal in früheren CW#j-Perioden zuviel Daten
zugeordnet worden sind. Diese Prüfung kann in der Erzeugung
des Verhältnisses Bf(HP)/Bf(T) und seinem Vergleich mit Hfrac
bestehen. Ist das Verhältnis größer als Hfrac, dann sind dem
HP-Kanal zu viele Daten zugeordnet worden. Um dieser Situa
tion gegenzusteuern, wird CW#j reduziert auf CW#j-1. Die
Codeworte werden dann auf die Kanäle HP und LP verteilt. Die
akkumulierten Werte für die Menge der HP-Daten und die Ge
samtdaten für die momentane CW#j-Analyseperiode werden je
weils den Werten Bf(HP) bzw. Bf(T) hinzuaddiert. Die aktuali
sierten Werte Bf(HP) und Bf(T) werden in der nachfolgenden
CW#j-Analyseperiode benutzt zur Prüfung, ob dem HP-Kanal
zu viele Daten zugeordnet sind. Am Ende jedes Vollbildes
werden die Werte Bf(HP) und Bf(T) von den werten B1gof(HP)
bzw. B1gof(T) subtrahiert und dann werden die Werte Bf(HP)
und Bf(T) auf Null zurückgesetzt.
Es sei nun ein abgewandeltes System betrachtet, bei welchem
den I-Vollbildern Vorrang gegeben werden soll, so daß die
Mehrzahl der I-Vollbilddaten auf dem HP-Kanal übertragen
wird. Dies kann erfolgen durch Konditionieren des Systems
derart, daß der HP-Ratenpuffer mit I-Vollbilddaten im wesent
lichen aufgefüllt wird und anschließend der HP-Ratenpuffer
während des GOF-Restes sich leeren kann. Die I-Vollbilddaten
dürfen den HP-Ratenpuffer nicht vollständig füllen, weil
etwas Speicherplatz für einige Informationen der P- und B-
Vollbilder in jedem GOF benötigt wird. Der Prozentsatz PHP
der HP-Ratenpufferkapazität, welche die I-Vollbilddaten be
legen dürfen, ist eine Frage der Systemauslegung. Je größer
PHP gemacht wird, desto größer ist der den I-Vollbildern
eingeräumte Vorrang.
Zusätzlich gelten die folgenden Definitionen für die vorge
nannten Variablen:
bo(HP) = Belegung des HP-Kanalratenpuffers (15A);
bo(LP) = Belegung des LP-Kanalratenpuffers (15B);
bsize(LP) = Größe des LP-Ratenpuffers (15B);
bsize(HP) = Größe des HP-Ratenpuffers (15A);
Ns = Anzahl der von der Quelle gelieferten Vollbilder pro Sekunde;
N = Anzahl der Vollbilder in einem GOF;
M = Anzahl der B-Vollbilder zwischen aufeinanderfolgenden P-Vollbildern plus 1;
R(LP) = die LP-Kanalbitrate;
R(HP) = die HP-Kanalbitrate;
R(T) = Gesamtkanalbitrate.
bo(LP) = Belegung des LP-Kanalratenpuffers (15B);
bsize(LP) = Größe des LP-Ratenpuffers (15B);
bsize(HP) = Größe des HP-Ratenpuffers (15A);
Ns = Anzahl der von der Quelle gelieferten Vollbilder pro Sekunde;
N = Anzahl der Vollbilder in einem GOF;
M = Anzahl der B-Vollbilder zwischen aufeinanderfolgenden P-Vollbildern plus 1;
R(LP) = die LP-Kanalbitrate;
R(HP) = die HP-Kanalbitrate;
R(T) = Gesamtkanalbitrate.
Für die Erläuterung des Verfahrens der Berechnung von Hfrac
sei auf das Flußdiagramm nach Fig. 6 Bezug genommen. Wenn das
System initialisiert wird, werden B1gof(HP) und B1gof(T) auf
Null gesetzt. Man beachte, daß das System die I-, P und B-
Vollbilder in einer bekannten Reihenfolge, beginnend mit
einem I-Vollbild, verarbeitet. Zu Beginn eines Vollbildes
(600) geht man zum Wert N Bits, und Bf(T) und Bf(HP) werden
auf Null gesetzt. Die Werte bo(HP) und bo(LP) werden von
den Ratenpuffern zugeführt (610). Es erfolgt eine Prüfung
(611) zur Bestimmung, ob das letzte Vollbild ein I-Vollbild
war. Ist dies der Fall, dann wird ein variables MbpF berech
net (614) zur Verwendung bei der Erzeugung von Hfrac für
nachfolgende P-Vollbilder. Diese Variable wird nach der Be
ziehung berechnet:
MbpF = [bo(HP) - R(HP) * (N - 1)/Ns]/(1 - N/M).
Der Wert MbpF ist näherungsweise gleich einem ganzen Teiler
der übrigen HP-Kanalkapazität (nach Prioritätsverteilung des
I-Vollbildes) für die P-Vollbilder der Vollbildgruppe. Dies
ist die minimale Datenmenge, welche dem Hochprioritätskanal
für jedes P-Vollbild zugeführt werden muß, um eine mangelnde
Ausnutzung dieses Kanals auszuschließen.
Die Berechnung von Hfrac für I-Vollbilder wird fortgesetzt
(612), indem zuerst die Werte B1gof(T) und B1gof(HP) ent
sprechend
B1gof(T)neuGOF = B1gof(T)alt + Bgof(T)
B1gof(HP)neuGOF = B1gof(HP)alt + Bgof(HP)
aktualisiert werden. Es werden zwei Werte von Hfrac berech
net, Hfrac und HfracT. Hfrac wird nach der folgenden Beziehung
abgeleitet
Hfrac = (bsize(HP) * PHP - bo(HP) + (R(HP)/Ns]/NBits.
Die ersten beiden Ausdrücke im Zähler entsprechen dem momen
tan verfügbaren HP-Ratenpufferplatz. Der dritte Ausdruck ist
derjenige Wert, welchen der HP-Ratenpuffer während eines nor
malen Vollbildintervalls entleert.
HfracT = B1gof(HP) + [R(HP)/R(T)] [NBits - B1gof(T)]/NBits.
Der Wert des Hfrac-Ausgangs ist der mit der Gleichung berech
nete Wert Hfrac, falls HfracT großer als Hfrac ist, in diesem
Fall ist der Ausgangswert für Hfrac gleich dem für HfracT be
rechneten Wert. Es erfolgt eine Prüfung, um sicherzustellen,
daß dieser Wert von Hfrac nicht zu einer Unterbelastung des
LP-Kanals führt. Die erwartete Besetzung EoLP des LP-Puffers
wird nach der Gleichung berechnet
EoLP = (1 - Hfrac)NBits + bo(LP) - R(LP)/Ns.
Wenn EoLP kleiner als Null ist, dann wird der Wert Hfrac be
rechnet aus
Hfrac = 1 + [bo(LP) - (R(LP)/Ns)]NBits,
wodurch im Mittel sichergestellt wird, daß dem LP-Kanal
gerade genügend Daten zugeführt werden, um eine mangelnde
Ausnutzung zu vermeiden. Der Wert von Hfrac wird dann zuge
führt (620), um die Analyse der CW#j-Werte des I-Vollbildes
zu starten.
Hfrac für die P-Vollbilder wird erzeugt (616) nach der
Gleichung
Hfrac = MbpF/NBits.
Dieser Wert wird für die Erzeugung der Werte CW#j für die
jeweiligen P-Vollbilder zugeführt (620).
Hfrac für B-Vollbilder wird berechnet (618) mit der Absicht
eine Majorität von B-Vollbildinformation dem LP-Kanal zuzuord
nen, d. h., alle Daten außer denen, die als essentiell ange
sehen werden. Die in irgendeiner speziellen Schichtenhierarchie
von Daten als essentiell angesehenen Pegel sind natürlich sub
jektiv und werden vom Konstrukteur bestimmt. Man muß jedoch
darauf achten, sicherzustellen, daß die HP-Ratenpuffer nicht
mangelhaft ausgelastet werden und die LP-Ratenpuffer nicht
überlastet werden. Ein variables MB wird erzeugt nach der
Beziehung
MB = -bo(HP) + R(HP)/Ns.
Falls MB größer als Null ist, dann könnte der HP-Puffer nicht
ausgelastet sein, und in diesem Fall wird Hfrac bestimmt aus
Hfrac = MB/NBits (+ etwas Spielraum).
Wenn keine mangelhafte HP-Auslastung vorliegt, dann erfolgt
eine Prüfung, um eine eventuelle LP-Pufferüberlastung zu be
stimmen. Dies erfolgt durch Erzeugung des variablen MBX nach
der Beziehung
MBX = bsize(LP) - bo(LP) + R(LP)/Ns.
MBX ist näherungsweise die maximale Datenlänge, welche der
LP-Puffer bei momentanen Lastzuständen halten kann. Wenn
NBits größer als MBX sind, dann kann der LP-Puffer überlaufen,
und Hfrac wird erzeugt nach der Beziehung
Hfrac = 1 - MBX/NBits (+ Spielraum).
Wenn keiner der beiden oben genannten Zustände auftritt,
dann wird Hfrac auf Null gesetzt, es werden also alle Daten
vom B-Vollbild dem LP-Kanal zugeordnet. Jedoch können einige
Lagen von Daten aufgrund von CW#j Override-Korrekturen den
HP-Kanal zugeführt werden.
Ist erst einmal Hfrac bestimmt, dann wird der Prioritätsaus
wahlprozeß initiiert (620). Dieser Prioritätsauswahlprozeß
(622) kann von der im Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebenen
Art sein einschließlich der Override-Korrekturen von CW#j
(626). Betrachtet man das MPEG-ähnliche Signalformat, welches
beispielsweise in hierarchischer Ordnung Rahmenköpfe, Schei
benköpfe, Makroblockköpfe, Bewegungsvektoren und DCT-Koeffi
zienten enthält, dann kann das Override-Korrekturverfahren
zur Folge haben, daß alle Daten in hierarchischer Ordnung
von Bewegungsvektoren und obigem dem Kanal hoher Priorität
zugeführt werden. Außerdem ist ein CW#j-Korrekturprozeß (624)
vorgesehen, um auszuschließen, daß zu viele Daten dem HP-
Kanal zugeordnet werden. Bei dem Korrekturprozeß (624) wird
das Verhältnis Bf(HP)/Bf(T) mit dem Wert Hfrac verglichen,
und wenn dieses Verhältnis größer als Hfrac ist, wird der
erzeugte Wert von CW#j um eine Einheit vermindert. Nach der
CW#j-Korrektur werden Codewortdaten in Verteilung auf die HP-
und LP-Kanäle zugeordnet (626), und Schichten-Override-Kor
rekturen durchgeführt. Nach jedem CW#j-Analyseintervall wird
die Menge der verarbeiteten Daten akkumuliert (628) mit der
Menge der in früheren Analyseintervallen für dieses Vollbild
verarbeiteten Daten zur Aktualisierung der Variablen Bf(HP)
und Bf(T), die bei dem Korrekturprozeß (624) verwendet werden.
Versuche haben gezeigt, daß bei dem oben erläuterten Verfah
ren zur Erzeugung von Hfrac wie zu erwarten die Belegung des
Kanals höherer Priorität zwischen einem relativ gefüllten Zu
stand für die I-Vollbilder und einem relativ leeren Zustand
für das letzte B-Vollbild einer Vollbildgruppe schwankt. Die
Belegung des Niedrigprioritätsratenpuffers bleibt bei einem
relativ konstanten Pegel verglichen mit der Belegung des
Hochprioritätsratenpuffers.
Bei einer weiteren Alternative werden die B-Vollbilder wie
soeben erläutert, die I- und P-Vollbilder dagegen auf
gleicher Basis behandelt. Bei dieser Ausführung werden die
Werte von Hfrac für I- bzw. B-Vollbilder nach der folgenden
Beziehung erzeugt:
Hfrac = [B1gof(HP) + R(HP) * (NBits - B1gof(T))/R(T)]/NBits.
Die Verfahrensschritte zur Erzeugung von Hfrac können im
Datenanalysator 152 nach Fig. 4 oder in der Systemsteuer
schaltung 18 nach Fig. 1 programmiert sein.
Wenn in den bei liegenden Ansprüchen davon die Rede ist, daß
eine Funktion proportional zu einer Variablen sein soll, dann
ist damit gemeint, daß die Variable im Zähler eines die Funk
tion definierenden Verhältnisses auftritt. Wird gesagt, daß
eine Funktion umgekehrt proportional zu einer Variablen sein
soll, dann heißt dies, daß die Variable im Nenner des die
Funktion definierenden Bruches auftritt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Verteilung komprimierter Videodaten
zwischen einem Kanal hoher Priorität mit einer ersten Kanal
kapazität und einem Kanal niedriger Priorität mit einer zwei
ten Kanalkapazität, wobei die komprimierten Videodaten als
Codeworte unterschiedlicher Typen in Vollbildgruppen auf
treten, von denen jede ein intraframe-codiertes Vollbild und
Interframe-codierte Vollbilder enthält,
gekennzeichnet durch
- - eine Quelle (10, 12) komprimierter Videodaten,
- - Ratenpuffer hoher und niedriger Priorität (15A, 15B), die in den Kanälen hoher bzw. niedriger Priorität enthalten sind und eine Einrichtung zur Erzeugung jeweiliger Signale, die ihren momentanen Besetzungszustand anzeigen, aufweisen,
- - eine Einrichtung (14), welche in Abhängigkeit von einem Wert Hfrac und den Codewörtern diese entsprechend einer vorbestimmten Hierarchie der Typen klassifiziert und dem Ratenpuffer hoher Priorität entsprechend dieser Hierarchie zuführt, wobei die Codeworte dieser Typen den Hfrac-Anteil der komprimierten Videosignale darstellen, und den Rest des komprimierten Videosignals dem Ratenpuffer niedriger Priorität zuführt,
- - eine Einrichtung (18), die aufgrund des Signals, welches den momentanen Besetzungszustand des Ratenpuffers für die hohe Priorität anzeigt, den Wert Hfrac für entsprechende Vollbilder jeder Gruppe erzeugt, wobei für jede Vollbild gruppe der Wert Hfrac für das intraframe-codierte Vollbild eine solche Größe hat, daß die intraframe-codierten Daten den Ratenpuffer für die höhere Priorität im wesentlich fül len, und der Wert Hfrac für die interframe-codierten Voll bilder eine solche Größe hat, daß der Ratenpuffer für die höhere Priorität möglichst veranlaßt wird, sich über eine Vollbildgruppe zu leeren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung von Hfrac diese Größe pro
portional zum momentanen Belegungszustand des Ratenpuffers
für die höhere Priorität erzeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung von Hfrac diese Größe um
gekehrt proportional zur Menge der komprimierten Videodaten
jeweiliger Vollbilder erzeugt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung von Hfrac diese Größe pro
portional zum momentanen Besetzungszustand des Ratenpuffers
für die höhere Priorität und in umgekehrtem Verhältnis zur
Menge der komprimierten Videodaten entsprechender Vollbilder
erzeugt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung von Hfrac diese Größe für
das intraframe-codierte Vollbild nach der Beziehung
Hfrac ≅ [sizeHP * PHP + (R(HP)/Ns) - bo(HP)]NBitserzeugt, wobei die sizeHP die Kapazität des Ratenpuffers
für die höhere Priorität ist, PHP der Bruchteil der Raten
pufferkapazität, welchen die intraframe-codierten Vollbilder
einnehmen dürfen, R(HP)/Ns die mittlere Anzahl von Bits pro
Vollbild, welche der Kanal hoher Priorität aufnehmen kann,
bo(HP) der momentane Besetzungszustand des Ratenpuffers für
die hohe Priorität und NBits die Menge komprimierter Video
daten für jeweilige Vollbilder.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die interframe-codierten Vollbilder zu zwei Codiertypen
gehörig sind, und daß die Einrichtung zur Erzeugung von Hfrac
diese Größe für eine der interframe-codierten Typen nach der
Beziehung
Hfrac ≅ [(N - 1) * R(HP)/Ns - bo(HP)]/(K * NBits),erzeugt, wobei N die Anzahl von Vollbildern in einer Voll
bildgruppe ist, K die Anzahl von interframe-codierten Voll
bildern des einen Typs in einer Vollbildgruppe und bo(HP) der
Besetzungszustand des Ratenpuffers hoher Priorität unmittel
bar vor der Prioritätsbestimmung des letzten intraframe
codierten Vollbildes.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert von Hfrac für interframe-codierte Vollbilder
eines zweiten Typs eine vorbestimmte Konstante ist.
8. Vorrichtung zur Aufteilung komprimierter Videodaten
zwischen einem Kanal hoher Priorität mit einer ersten Kanal
kapazität und einem Kanal niedriger Priorität mit einer zwei
ten Kanalkapazität, wobei die komprimierten Videodaten (12)
als Codeworte verschiedener Typen und in Vollbildgruppen auf
treten, von denen jede ein intraframe-codiertes Vollbild und
interframe-codierte Vollbilder enthält, dadurch gekennzeich
net, daß der Kanal hoher Priorität einen Ratenpuffer (15A)
für hohe Priorität und der Kanal niedriger Priorität einen
Ratenpuffer (15B) für niedrige Priorität enthält, und eine
Einrichtung (14, 18) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von
dem Besetzungszustand der Ratenpuffer die Codewörter den
Ratenpuffern hoher und niedriger Priorität entsprechend einer
vorbestimmten Hierarchie zuführt derart, daß für jeweilige
Vollbildgruppen der Besetzungszustand des Ratenpuffers hoher
Priorität sich zwischen einem relativ gefüllten und einem
relativ geleerten Zustand hin und her verändert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Besetzungszustand des Ratenpuffers für die niedrige
Priorität verglichen mit dem Ratenpuffer hoher Priorität auf
einem relativ konstanten Gefülltsein gehalten wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung, welche in Abhängigkeit vom Besetzungs
zustand der Ratenpuffer die Codeworte den Ratenpuffern hoher
und niedriger Priorität zuführt, eine Einrichtung enthält,
welche dem Ratenpuffer für die hohe Priorität genügend kompri
mierte Videodaten von intraframe-codierten Vollbildern zu
führt, um diesen Ratenpuffer im wesentlichen zu füllen.
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