DE4310378A1 - Ballonkatheter und Vorrichtung zur isolierten Persfusion mittels des Ballonkatheters - Google Patents
Ballonkatheter und Vorrichtung zur isolierten Persfusion mittels des BallonkathetersInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrich
tung zur isolierten Perfusion von therapeutisch wirksamen
Stoffen oder Stoffkombinationen. Kernstück der Erfindung
ist dabei ein mehrlumiger Katheter, der zur gesamten oder
teilweisen Blockierung des Blutstroms in dem zu therapie
renden Körperbereich dient. Diese Unterbrechung oder Ver
ringerung des Durchflusses in einem Blutgefäß ermöglicht
die Verabreichung lokal sehr hoher, mit herkömmlichen
Techniken nicht erreichbarer Wirkstoffkonzentrationen
ohne Schädigung des Patienten.
Das Verabreichen solch hoher Wirkstoffkonzentrationen
pharmakologisch aktiver Substanzen ist eine Forderung,
der man in der Medizin häufig begegnet. Besonders auf dem
Gebiet der Chemotherapie sind Vorrichtungen wünschens
wert, die dies ermöglichen.
So ist die Wirkung von bei der Tumortherapie eingesetzten
Zytostatika abhängig von der Lokalkonzentration und vom
pH-Wert. Die Fähigkeit der Tumorzelle zur Bildung von Ko
lonien sinkt in einem Konzentrationsbereich um 10 µg/ml
steil ab. Eine hohe Effektivität bei der Hemmung von Tu
moren wird daher erst in diesem Bereich erzielt, wobei
durch eine noch höhere Konzentration bis maximal ca. 100
µg/ml eine weitere deutliche Erhöhung der Wirkung des Zy
tostatikums zu erreichen ist.
Bei der herkömmlichen systemischen Chemotherapie ist die
Zytostatikakonzentration auf 1-2 µg/ml begrenzt. Eine Er
höhung auf den oben erwähnten Bereich zur Erzielung einer
hohen Tumortoxizität ist bei dieser Methode wegen der
auftretenden systemischen Nebenwirkungen nicht möglich.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor
richtung zu schaffen, die die Verabreichung lokal hoher
Wirkstoffkonzentrationen eines therapeutisch wirksamen
Stoffes ermöglichen. Insbesondere soll die Vorrichtung
die Verabreichung von hohen Zytostatikakonzentrationen
zur Chemotherapie im Bereich von größer 10 µg/ml ermögli
chen.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung ge
löst durch einen mehrlumigen Ballonkatheter mit geschlos
sener Spitze und einem in geringem Abstand vom proximalen
Ende des Katheters angeordneten aufweitbaren Ballon, min
destens einer Kontrastmarkierung an einer Stelle des
Katheters, die eine Lagebestimmung des Ballons erlaubt,
mit mindestens zwei in Laufrichtung des Katheters paral
lel verlaufenden Lumina, von denen eines in Verbindung
mit dem Innenraum des aufweitbaren Ballons steht und das
zweite Lumen mehrere seitliche Öffnungen in der Katheter
wand aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der seitlichen Öffnungen in distaler Richtung vom Ballon
zunimmt, und die proximale Öffnung in einem Abstand von
2 mm bis 5 mm vom distalen Ende des Ballons angeordnet
ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung kann weiterhin ein drittes, endständig offenes
Lumen vorhanden sein. Dieses mündet in einem flexiblen
Schlauchstück, das auf die Katheterspitze aufgesetzt ist
und dient zum Aufnehmen eines Führungsdrahts beim Plazie
ren des Katheters in der Blutbahn.
Die Lösung schließt auch eine Vorrichtung ein zur iso
lierten Perfusion therapeutisch wirksamer Substanzen,
enthaltend ein Pumpsystem zur Infusion der therapeutisch
wirksamen Substanz und ein Kreislaufsystem, das einen
Dreiweghahn zum Anschluß an das Pumpsystem, ein Pumpsy
stem für die Perfusion, zwei Verbindungsstücke zum exter
nen Anschluß und zwei steril verpackte Schlauchstücke
enthält, die mit zwei erfindungsgemäßen Ballonkathetern
verbindbar sind.
Der Katheter gemäß der vorliegenden Erfindung enthält
einen Ballon mit einen Füllvolumen von maximal 25 ml zum
Blockieren einer Hauptarterie oder Vene wie etwa der
Aorta oder der Vena cava.
Der Katheter weist eine durch Röntgenstrahlung erkennbare
Kontrastmarkierung an einer geeigneten Stelle auf, um un
ter Bildwandlerkontrolle ein genaues Plazieren im Blutge
fäß zu ermöglichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Ballon von Röntgenkontrastmarkierungen an den
Rändern des Ballons eingefaßt. Die Kontrastmarkierung
wird durch Einbringen von röntgenopakem Pigment in das
Polymermaterial des Katheterrohres an den gewünschten
Stellen erreicht. Zusätzlich ist es möglich, auch den
Ballon mit einer röntgenopaken Flüssigkeit zum Aufwerten
des Ballons zu füllen und dadurch die Lagekontrolle noch
weiter zu verbessern. Die Befüllung mit Röntgenkontrast
mittel erfolgt über das Füllumen des Katheters, das am
Ende mit einem Verschlußhahn versehen ist. Parallel zum
Füllumen für den Ballon läuft ein Infusionslumen, das ab
einem Abstand von 2-5 cm vom distalen Ballonende mehrere
seitliche Öffnungen aufweist. Diese Öffnungen weisen
einen in distaler Richtung vom Ballon zunehmenden Abstand
auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Verbindung sind die seitlichen Öffnungen in 4 unter
schiedlichen Abständen vom Ballon derart angeordnet, daß
sie voneinander etwa jeweils 10, 20 und 40 mm entfernt
sind. Diese Anordnung verhindert eine Überdosierung des
Zytostatikums über in Nähe der Öffnung liegende Abzwei
gungen des Blutgefäßes und somit eine Über- bzw. Unter
therapie einzelner zu behandelnder Gebiete. Die seitli
chen Öffnungen weisen im allgemeinen eine runde oder ova
le form auf und haben einen Durchmesser von 1,5-3 mm.
Der erfindungsgemäße Katheter wird in einer härteren und
einer weicheren Ausführungsform benötigt. Bevorzugte Ma
terialien für die härtere Ausführungsform sind medizi
nisch verträgliche Kunststoffe wie Polyethylen, Polypro
pylen, Polyvinylchlorid, Polyurethane, Polycarbonate,
Polyamid und Siliconelastomere.
Das Polymermaterial hat eine Shore-A-Härte von 96-99.
Für die weichere Ausführung eignen sich die gleichen
Kunststoffe wie für die härtere Form, jedoch in einer
weicheren Einstellung mit einer Shore-A-Härte von 87-95.
Der Katheter ist an seiner Spitze geschlossen. Das Infu
sionslumen des Katheters ist an seinem distalen Ende mit
einem Dreiweghahn versehen, um nacheinander die getrennte
Infusion zweier gleicher oder verschiedener Flüssigkeiten
zu ermöglichen.
Es ist besonders bevorzugt, den Katheter nach der vorlie
genden Erfindung mit einem dritten Lumen zu versehen.
Dieses dient als Lumen für einen Führungsdraht und
erleichtert das Plazieren des Katheters im Blutgefäß. Das
dritte Lumen mündet proximal in einem endständigen
Schlauchstück, das in geeigneter Weise auf die Spitze des
Katheters aufgesetzt ist. Um das Einführen des Drahtes zu
ermöglichen, ist das Schlauchstück an seinem Ende offen.
Die Länge des Schlauchstücks beträgt 5-8 cm von der obe
ren Einfassung des Ballons gerechnet. Im oberen Drittel
des Schlauchstücks kann dieses gewinkelt ausgebildet
sein, wobei der Abbiegungswinkel gegenüber der Längsachse
des Katheters im allgemeinen zwischen 20° und 30°
beträgt.
Das distale Ende des Einführlumens weist einen Dreiweg
hahn oder auch ein selbstschließendes Ventil auf.
Während das dritte Lumen aus den gleichen Materialien wie
der Rest des Katheters gefertigt ist, wird das endständi
ge Schlauchstück bevorzugt aus weichen, flexiblen Mate
rialien hergestellt.
Bevorzugte Materialien für die Spitze sind Siliconelasto
mere, Polyurethane, Polyolefine, PVC. Dieses Polymermate
rial hat Shore-A-Härte von 80-85.
Um die gewünschte hohe lokale Konzentration an Zytostati
kum in zu behandelnden Körperbereichen zu erreichen, wird
zur Behandlung die härtere Ausführung des doppellumigen
Ballonkatheters in ein Hauptblutgefäß, z. B. die Aorta,
eingeführt und der Blutstrom an einer geeigneten Stelle
unterbrochen. Dazu wird durch das Füllumen eine ausrei
chende Menge einem fluiden Mediums, z. B. eine Mischung
aus Röntgenkontrastmittel und physiologischer Kochsalzlö
sung, in den Ballon eingefüllt und der Katheter durch den
aufgeweiteten Ballon in dem Blutgefäß fixiert. Das Füll
volumen beträgt im allgemeinen 20 bis maximal 25 ml, die
gewünschte Menge wird über den Verschlußhahn eingestellt.
Durch die röntgenopaken Markierungen ist unter Bildwand
lerkontrolle ein genaues Anordnen des Katheters möglich.
Der erfindungsgemäße Katheter muß ausreichend starr sein,
um vom Blutstrom nicht geknickt zu werden. Dies wird
durch Verwendung eines härteren Polymeren für das Kathe
terrohr erreicht.
Wesentlich vorteilhafter ist es jedoch, zunächst einen
Führungsdraht in das Blutgefäß des Patienten einzubrin
gen. An diesem wird nun der Katheter mittels des erwähn
ten dritten Lumens, des Einführlumens, in das Blutgefäß
eingeführt. Ein solches Vorgehen erleichtert das Plazie
ren außerordentlich. Besonders wenn der Katheter durch
stark gekrümmte Blutgefäße wie etwa die häufig s-förmig
verlaufende Beckenarterie geschoben werden muß, wird ein
gefahrloses Einführen ohne Perforation der Gefäße damit
erst ermöglicht.
Aus diesem Grund ergibt sich auch die vorteilhafte erfin
dungsgemäße Abwinkelung des endständigen Schlauchstücks
des Ballonkatheters nach der vorliegenden Erfindung.
Nach Einführen des erfindungsgemäßen Ballonkatheters in
das den Schenkel eines Patienten mit Blut versorgenden
Blutgefäßes wird der venöse Rückfluß durch pneumatische
Manschetten stark verringert oder unterbrochen, ehe durch
das Infusionslumen über den Dreiweghahn das Zytostatikum
und eine Standardlösung auf geeignete Weise in das Blut
gefäß eingebracht werden.
Nach maximal 15 Minuten Behandlungszeit werden das Blut
gefäß und die Beinmanschetten successive gelockert und
entfernt.
Die oben geschilderte Anwendung des erfindungsgemäßen Ka
theters liefert in vielen Fällen befriedigende Resultate.
Nachteilig kann sich jedoch der durch die Blockierung des
systemischen Kreislaufs bewirkte Stillstand des Blutes in
der behandelten Körperregion auswirken. Trotz der beson
deren Ausführungsform des Katheters gemäß der vorliegen
den Erfindung kann es zu lokalen Konzentrationsunter
schieden des Pharmazeutikums im zu behandelnden Bereich
kommen, wenngleich diese wesentlich geringer ausfallen
als bei Benutzung eines Katheters, der nicht die gefunde
ne spezielle Anordnung der seitlichen Austrittsöffnungen
aufweist.
Um derartige Nachteile zu vermeiden, kann mit einer Vor
richtung, die zwei Katheter enthält, ein Blutflüssig
keitskreislauf an den isolierten zu behandelnden Körper
bereich angelegt werden.
Dabei wird, wie oben beschrieben, der Katheter gemäß der
vorliegenden Erfindung in einem Blutgefäß, z. B. einer
Arterie, fixiert. Daran anschließend wird ein zweiter
Katheter aus weicherem Material in eine entsprechende
Hauptvene, etwa die große Körpervene (Vena cava) einge
führt und an geeigneter Stelle, wie oben beschrieben,
fixiert, um venösen Rückfluß aus dem zu behandelnden Kör
perbereich abzuführen.
Die Infusionslumina der Katheter werden über geeignete
Vorrichtungen mit einem sogenannten Perfusionssystem ver
bunden. Dieses Perfusionssystem enthält eine Pumpvorrich
tung, mit der ein isolierter Blutkreislauf im zu behan
delnden Körperbereich betrieben werden kann. Mittels
einer Luftfalle werden eventuelle Luftbläschen aus dem
System entfernt. Mittels einer weiteren Pumpe wird die
Infusionsflüssigkeit mit der pharmakologisch aktiven Sub
stanz, z. B. ein Zytostatikum, durch den erfindungsgemäßen
Katheter in den zu behandelnden Körperbereich einge
bracht.
Nachdem das Perfusionssystem mit den beiden Kathetern
verbunden und der venöse Rückfluß aus dem zu behandelnden
Körperbereich des Patienten zum Herzen unterbrochen wur
de, wird die Zytostatikalösung innerhalb von 3 bis 4
Minuten infundiert und die Pumpvorrichtung des Perfu
sionssystems in Gang gesetzt, wodurch ein isolierter
Blutkreislauf entsteht und das infundierte Zytostatikum
homogen im zu behandelnden Körperbereich verteilt wird.
Es versteht sich, daß hierbei über die Perforationen des
zweiten weichen, in der Vene fixierten Katheters kein
Zytostatikum eingebracht, sondern der Vene Blut entnommen
und vom Perforationssystem aufgenommen wird zur erneuten
Einspeisung in den ersten Katheter und zur homogenen Ver
teilung im zu behandelnden Bereich.
Auch bei dieser Behandlungsweise muß ein Katheter benutzt
werden, der die besondere Anordnung der seitlichen Öff
nungen aufweist. Es hat sich gezeigt, daß es sonst trotz
des Pumpsystems zu kurzen lokalen Überkonzentrationen
kommen kann, wodurch systemische Nebenwirkungen auftreten
können.
Diese hypoxische Perfusion kann über 15 Minuten durchge
führt werden, so daß die Einwirkzeit des Zytostatikums
von üblicherweise 60 Minuten deutlich verringert ist, oh
ne daß dabei ein Effektivitätsverlust eintritt.
Weiterhin sinkt durch die hypoxische Behandlungsweise der
Sauerstoffgehalt der durch die Blockierung isolierten
Körpergebiete. Da dies eine Senkung des pH-Wertes zur
folge hat, wird dadurch aber die Wirksamkeit einiger Zy
tostatika gesteigert, die im leicht sauren Bereich besser
ansprechen als im neutralen Bereich.
Es ist aber auch möglich, in dem Perfusionssystem einen
Oxygenator mit Wärmeaustauscher anzubringen, um den Blut
kreislauf mit Sauerstoff anzureichern. Die dadurch
erzielte hypertherme Perfusion mit Oxygenierung hat den
Vorteil, daß die Zytostatikaexposition länger aufrecht
erhalten werden kann, bis zu etwa 2 Stunden.
Ebenfalls kann das Perfusionssystem gemäß der vorliegen
den Erfindung Vorrichtungen enthalten, die den Anschluß
eines Filtrationssets ermöglichen. Ein solches Filtra
tionsset ermöglicht die Entfernung hoher, den Patienten
systemisch belastenden Konzentrationen an Zytostatikum
nach der Behandlung. Es können bekannte Filtrationssyste
me mit Membranfiltern benutzt werden. Die Filtration wird
durchgeführt, ehe die Sperrwirkung der Ballone aufgehoben
wird und der abgetrennte Perfusionskreislauf zum systemi
schen Kreislauf geöffnet wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen noch näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Kathe
ters gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Katheter 1
besitzt eine geschlossene Spitze. In geringem Abstand
davon ist ein aufweitbarer Ballon 2 mit einem Volumen von
etwa 20-25 ml auf der Außenseite des Katheterrohres
angeordnet. Der Ballon 2 kann über das Lumen 4 mit einer
Flüssigkeit zum Aufweiten beschickt werden. Der Sperrhahn
5 dient zum Verschließen des Lumens 4. Das sogenannte
Infusionslumen 6 dient der Zuführung von Wirkstoffen,
beispielsweise eines Zytostatikums. Es weist vier seitli
che Öffnungen 7 in der Katheterwand auf, die in distaler
Richtung vom distalen Ende des Ballons 2 in fortlaufend
größer werdendem Abstand von ca. 10, ca. 20 und ca. 40 mm
angeordnet sind. Das Infusionslumen 6 weist an seinem
peripheren Ende einen Dreiweghahn 8 auf. Die Röntgenkon
trastmarkierungen neben dem Ballon 2 sind mit Ziffer 3
gekennzeichnet.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Katheters
gemäß der vorliegenden Erfindung. Dieser Katheter ent
spricht in seiner Ausführungsform dem in Fig. 1
beschriebenen Katheter, er enthält jedoch noch ein drit
tes Lumen 9. Dieses verläuft parallel zu Füllumen 4 und
Infusionslumen 6 und verfügt an seinem distalen Ende über
einen Sperrhahn bzw. ein selbstschließendes Ventil 10.
Das dritte Lumen 9 mündet in einem offenen endständigen
Schlauchstück 11, das sich auf der Spitze des Katheters 1
befindet. Dieses Schlauchstück ist etwa 5-8 cm lang,
gerechnet ab der vorderen Röntgenkontrastmarkierung 3,
und ist im vorderen Drittel etwa um 20°-30° abgewinkelt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des geschlossenen Per
fusionssystems gemäß der vorliegenden Erfindung. Dieses
Perfusionssystem 12 enthält zwei Verbindungsstücke 17,
die zum Befüllen des Systems und zum eventuellen Anschluß
eines Filtrationssets 22 dienen, ein Pumpsystem 16 für
die Perfusion, eine Luftfalle 19 zum Abfangen von Luft
bläschen im System, zwei Schlauchstücke 18 und einen wei
teren Dreiweghahn 15. Die Schlauchstücke 18 werden an den
beiden Konnektoren 20 an die Infusionslumina 6 der Kathe
ter 1,1′ über den Dreiweghahn 8 angeschlossen, nachdem
das Schlauchverbindungsstück 21, das ursprünglich die
beiden Konnektoren 20 verbindet, abgenommen worden ist.
Der Dreiweghahn 15 dient zum Einleiten der Zytostatikalö
sung mittels eines weiteren Pumpsystems 13 in den Perfu
sionskreislauf.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann
zwischen Dreiweghahn 15 und dem Pumpsystem für die Perfu
sion 16 ein Oxygenator mit Wärmeaustauscher 23 angebracht
werden.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung kann zur Entfernung hoher, den Pa
tienten potentiell systemische belastenden Konzentratio
nen ein Filtrationsset 22 über die Verbindungsstücke 17
mit dem Perfusionskreislauf verbunden werden.
Ein solcher Filtrationsset 22 ist in Abb. 4 von
DE-A-34 00 874 wiedergegeben und beschrieben. Diese Vor
richtung ist zum Anschluß an doppellumige Katheter ausge
bildet, wobei die Absaugleitung an den Schlauch und die
Rückführleitung an den Schlauch angeschlossen ist. Aus
dem Katheteraußenrohr wird venöses Blut über die
Schlauchverbindung von der Schlauchpumpe angesaugt und
durch den anschließenden Schlauch in das Ultrafiltra
tionsfilter gedrückt und gelangt von diesem durch die
Schlauchverbindung in das Katheterinnenrohr. In die
Schlauchverbindung mündet vor dem Filter die Zuführlei
tung für Koagulatverhinderungsmittel, die von einer auto
matischen Injektionsapparatur kommt. In die Schlauchver
bindung sind vor und hinter der Schlauchpumpe jeweils
eingefaßte Kautschukmembranen eingeschaltet, um Injek
tionsspritzen abziehen zu können. Die gleichen Kautschuk
membranen sind in der Filtratleitung zwischen dem Filter
und dem Ventil und in der Schlauchleitung hinter der im
Wasserbad angeordneten Spirale vorhanden.
Vom Ultrafilter geht die Filtratleitung ab, in der das
genau einstellbare Ventil angeordnet ist und die in einem
Meßgefäß zum Auffangen des Filtrats endet. Das Meßgefäß
weist eine Anzeigeskala auf und hat ein Fassungsvermögen
von 1-3 Liter. Hinter dem Ultrafiltrationsfilter befindet
sich in der Schlauchverbindung die Zuführstelle für Sub
stitutflüssigkeit, die von einer zweiten Schlauchpumpe
eingebracht wird. Die Schlauchpumpe saugt die Substitut
flüssigkeit aus ein oder mehreren über Schlauchverbindun
gen angeschlossenen Vorratsgefäßen ausreichender Größe
an. Gegebenenfalls sind in der Schlauchverbindung Ver
zweigungen mittels T-Stücken vorhanden, um mehrere unter
schiedliche Substitutflüssigkeiten verwenden zu können.
Das Einpumpen der Substitutflüssigkeit, für die vorzugs
weise sogenannte Ringer-Lösungen verwendet werden, ist
erforderlich, weil sich sonst die großen Mengen an Sub
stitutflüssigkeit nicht mit der gewünschten Genauigkeit
und Geschwindigkeit in das System einbringen lassen. Die
Leistung der zweiten Schlauchpumpe wird auf die durch das
einstellbare Ventil aus dem System austretende Flüssig
keitsmenge derart eingeregelt, daß volumenmäßig ein Flüs
sigkeitsverlust möglichst vermieden wird. Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich, geringere oder höhere Mengen
an Substitutflüssigkeiten einzubringen, wenn die in einem
speziellen Fall im Rahmen der Gesamttherapie erforderlich
ist.
Um Abkühlungsverluste auszugleichen, ist vorzugsweise in
der Schlauchleitung eine Schlauchspirale angeordnet, die
sich in einem Wasserbad befindet, das auf etwa 40° tempe
riert ist. Auf diese Weise können auftretende Wärmeverlu
ste in einfacher Weise kompensiert werden, so daß das Re
tentat nach der Filtration mit gewünschter Temperatur in
die Vene zurückgeführt werden kann. Die Schlauchverbin
dung zwischen dem Katheter und der Schlauchpumpe hat etwa
eine Länge von 1,5 m, der Schlauchabstand zwischen
Schlauchpumpe und Filter beträgt etwa 1 m, und etwa 2 m
Schlauchverbindungen ohne die Schlauchspirale sind zum
Anschluß des Schlauches an den Katheter erforderlich. Die
Schlauchverbindungen haben einen Innendurchmesser von
etwa 5 mm und einen Außendurchmesser von etwa 7 mm.
Die Anschlußstellen des Zweiwegeanschlußstückes weisen
ebenso wie die Schläuche Farbmarkierungen auf, z. B. rot
und blau, um Verwechslungen beim Anschließen zu vermei
den.
Die Gesamtvorrichtung ist als ein sogenannter Filtra
tionsset zusammen mit dem Katheter ausgebildet. Vorzugs
weise wird der Set als Ganzes in den Verkehr gebracht,
wobei eine sterile Verpackung bevorzugt ist, um die Ge
samtkombination sofort einsatzfähig zu haben. Grundsätz
lich ist jedoch auch eine Auftrennung des Sets in steril
und nicht steril verpackte Teile möglich.
Bezugszeichenliste
1, 1′ Katheter
2 Ballon
3 Röntgenkontrastmarkierung
4 Füllumen
5 Stophahn
6 Infusionslumen
7 Öffnungen
8 Dreiweghahn
9 Einführlumen
10 selbstschließendes Ventil, Sperrhahn
11 endständiges Schlauchstück
12 Perfusionssystem
13 Pumpsystem für die Infusion
14 Kreislaufsystem
15 Dreiweghahn für Infusionsanschluß
16 Pumpsystem für die Perfusion
17 Verbindungsstücke
18 Schlauchstücke
19 Luftfalle
20 Konnektoren
21 Schlauchverbindungsstück
22 Filtrationsset
23 Oxygenator mit Wärmeaustauscher
2 Ballon
3 Röntgenkontrastmarkierung
4 Füllumen
5 Stophahn
6 Infusionslumen
7 Öffnungen
8 Dreiweghahn
9 Einführlumen
10 selbstschließendes Ventil, Sperrhahn
11 endständiges Schlauchstück
12 Perfusionssystem
13 Pumpsystem für die Infusion
14 Kreislaufsystem
15 Dreiweghahn für Infusionsanschluß
16 Pumpsystem für die Perfusion
17 Verbindungsstücke
18 Schlauchstücke
19 Luftfalle
20 Konnektoren
21 Schlauchverbindungsstück
22 Filtrationsset
23 Oxygenator mit Wärmeaustauscher
Claims (15)
1. Mehrlumiger Ballonblockkatheter (1) mit geschlosse
ner Spitze und mit einem in geringem Abstand vom
proxialen Ende des Katheters (1) angeordneten auf
weitbaren Ballon (2), mit mindestens einer Kon
trastmarkierung an einer Stelle des Katheters, die
eine Lagebestimmung des Ballons (2) erlaubt, mit
mindestens zwei in Laufrichtung des Katheters (1)
verlaufenden Lumina (4, 6), von denen eines (4) in
Verbindung mit dem Innenraum des aufweitbaren Bal
lons (2) steht und das zweite Lumen (6) mehrere
seitliche Öffnungen in der Katheterwand aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der seitlichen Öffnungen (7) in
distaler Richtung vom Ballon (2) zunimmt, und die
proximale Öffnung in der Seitenwand in einem Ab
stand von 2 mm bis 5 mm vom distalen
Ende des Ballons (2) angeordnet ist.
2. Ballonblockkatheter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Öffnungen (7) runde oder ovale
Form mit einem Durchmesser von 1,5 mm bis 3,0 mm auf
weisen.
3. Ballonkatheter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Öffnungen (7) in Laufrichtung in
4 unterschiedlichen Abständen vom Ballon (2) an
geordnet sind und voneinander einen Abstand von et
wa 10, etwa 20 und etwa 40 mm aufweisen.
4. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jeweiligem Abstand vom Ballon (2) ein oder
mehrere seitliche Öffnungen (7) in der Seitenwand
des Katheters (1) vorhanden sind.
5. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am distalen Ende des Infusionslumens (6) ein
Dreiwegehahn (8) angebracht ist.
6. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Katheter (1) ein drittes Lumen (9) auf
weist, das proximal in einem endständigen, auf die
Katheterspitze aufgesetzten offenen Schlauchstück (11)
mündet.
7. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das endständige Schlauchstück (11) eine Länge
von 5-8 cm ab der vorderen Röntgenkontrastmarkie
rung (3) gerechnet aufweist.
8. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das endständige Schlauchstück (11) in seinem
oberen Drittel um einen Winkel von 20°-30° gegen
über der Längsachse des Katheters abgebogen ist.
9. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Katheterrohr aus einem Polymeren mit einer
Härte nach Shore A von 92 bis 96 hergestellt ist.
10. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Katheterrohr aus einem Polymeren mit einer
Härte nach Shore A von 87 bis 90 hergestellt ist.
11. Ballonkatheter nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das endständige Schlauchstück (11) aus einem
Polymeren mit einer Härte nach Shore A von 80 bis
85 hergestellt ist.
12. Vorrichtung zur isolierten Perfusion (12) therapeu
tisch wirksamer Substanzen, enthaltend ein Pumpsy
stem (13) zur Infusion der therapeutisch wirksamen
Substanz und ein Kreislaufsystem (14), das einen
Dreiweghahn (15) zum Anschluß an das Pumpsystem (13),
ein Pumpsystem (16) für die Perfusion, zwei
Verbindungsstücke zum externen Anschluß (17) und
zwei steril verpackte Schlauchstücke (18) enthält,
die mit zwei Ballonkathetern (1) nach einem der An
sprüche 1-11 verbunden sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ballonkatheter (1) aus Materialien unter
schiedlicher Härte bestehen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kreislaufsystem (14) weiterhin einen
Oxygenator mit Wärmeaustauscher (23) enthält.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Verbindungsstücken zum externen Anschluß (17)
ein Filtrationsset (22) zur Reinigung von Blut
angebracht ist.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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