DE4438138A1 - Hochleistungsbindemittel zur Herstellung eines Präzisionsmetallteils durch Pulver-Spritzgußverfahren - Google Patents
Hochleistungsbindemittel zur Herstellung eines Präzisionsmetallteils durch Pulver-SpritzgußverfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bindemittel für die
Herstellung von Metallteilen durch ein Metallpulver-Spritz
gußverfahren. Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwen
dung dieses Bindemittels.
Das Pulver-Spritzgußverfahren stellt eine neue Technologie
für die Herstellung von Metallteilen dar. Einer der haupt
sächlichen Vorteile des Pulver-Spritzgußverfahrens besteht
darin, daß es einen schnellen und relativ einfachen Weg zur
Herstellung von kleinen, sehr präzisen dreidimensionalen
Teilen mit relativ komplizierten äußeren Merkmalen bereit
stellt. Das Pulver-Spritzgußverfahren umfaßt typischerweise
die Schritte: Erstens Mischen eines Metallpulvers mit einem
mehrkomponentigen Bindemittel und anschließendes Formen
eines Grünlings aus der Metallpulver/Bindemittel-Mischung
durch ein Spritzgußverfahren. Der Grünling wird dann
Schritten zur Entfernung des Bindemittels (durch Brennen)
und zum Sintern unterzogen, bis der Sinterkörper seine
dauerhafte bestimmte Form eingenommen hat. Die Verwendung
einer Anzahl von Komponenten in Bindemitteln erlaubt das Ver
schwinden der verschiedenen Komponenten in verschiedenen Stu
fen, so daß eine Deformation oder der Zusammenbruch des
Grünlings beim Schritt zur Entfernung des Bindemittels ver
mieden und somit die Maßhaltigkeit des gesinterten
Endproduktes gesichert wird.
Das am häufigsten verwendete Bindemittel für das Metall
pulver-Spritzgußverfahren enthält typischerweise zwei oder
mehrere Polymerkomponenten und eine angemessene Menge an Öl
oder Wachs. Dem Bindemittel werden gewöhnlich Fettsäuren
als oberflächenaktives Mittel bzw. Tensid und/oder Weich
macher zugesetzt. Das Bindemittel vermischt sich dann mit
dem Metallpulver, wodurch eine Zusammensetzung zum Spritz
gießen hergestellt wird. Die Polymerkomponenten des Binde
mittels umfassen typischerweise nichtkristalline Polymere,
wie Polystyrol, und kristalline Polymere, wie Polypropylen.
Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen
Polymerkomponenten im Bindemittel wird die Kompatibilität
oftmals zum Problem. Die Inkompatibilität zwischen diesen
Polymerkomponenten kann zur Ungleichartigkeit im Binde
mittel führen und beeinflußt die Maßhaltigkeit als auch die
genaue Form der Sinterteile nachteilig und erschwert somit
die genaue Regelung der Endabmessung und Form der Endpro
dukte.
US-Patent Nr. 4 158 688 beschreibt ein entweichendes
Bindemittel zum Formen von partikelförmigen Feststoffen,
einschließlich Pulvern von mit Lithium modifiziertem β-Alu
miniumoxid, zu Sinterprodukten. Das in diesem Patent
4 158 688 beschriebene Bindemittel umfaßt ein Block
copolymer und einen Weichmacher. Das Blockcopolymer wird
durch die folgende Formel dargestellt: X-[B(AB) A], worin
"A" ein lineares oder verzweigtes Polymer ist, das bei
Raumtemperatur glasartig oder kristallin ist, "B" ein Poly
mer ist, das sich bei der Verarbeitungstemperatur wie ein
Elastomer verhält, " " 0 oder eine positive ganze Zahl ist,
" " eine positive ganze Zahl von mehr als 2 ist, und "X"
entweder "A" oder "B" ist. Der Weichmacher kann ein Öl, ein
Wachs oder eine Mischung davon sein. Dieses Patent befaßt
sich nicht mit dem Kompatibilitätsproblem, wenn eine Anzahl
polymerer Bindemittelkomponenten verwendet wird.
US-Patent Nr. 4 283 360 beschreibt ein Verfahren zur Her
stellung einer geformten Metallkeramik, bei dem ein in
einem Lösungsmittel lösliches Harz und ein in einem Lö
sungsmittel unlösliches Harz, ein Keramik- oder Metall
pulver und ein Weichmacher gemischt und geformt werden. Das
geformte Produkt wird mit einem organischen Lösungsmittel
behandelt, um das im Lösungsmittel lösliche Harz aufzu
lösen. Das behandelte Produkt wird anschließend gebrannt,
wodurch ein geformtes Keramik- oder Metallprodukt erhalten
wird. Das Patent 4 283 360 befaßt sich wiederum nicht mit
einem möglichen Inkompatibilitätsproblem zwischen dem im
Lösungsmittel löslichen und dem im Lösungsmittel unlös
lichen Harz. Durch diese Inkompatibilität kann die Maßhal
tigkeit des Sinterproduktes trotzdem nachteilig beeinflußt
werden.
Es ist folglich Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
verbessertes Bindemittel zur Verwendung beim Pulver-
Spritzguß von Metallteilen bereitzustellen. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Bindemittels, das ein erstes Polymer mit einem relativ
geringen Löslichkeitswert, ein zweites Polymer mit einem
relativ hohen Löslichkeitswert und ein Blockcopolymer um
faßt, das Blöcke von Monomeren, die das erste und das zwei
te Polymer bilden, oder von Monomeren enthält, die entspre
chend ähnliche Strukturen aufweisen. Das Blockcopolymer
dient als Hilfsmittel zur Lösungsvermittlung, es bewirkt,
daß das erste und das zweite Polymer miteinander mischbar
sind, wodurch eine homogene flüssige Mischung gebildet
wird, die ein hohes Fließvermögen zeigt.
Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Metallpulver-Spritzmasse für die Herstellung von Metall
teilen durch das Metallpulver-Spritzverfahren bereitzu
stellen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereit
stellung eines Verfahrens zur Herstellung von Metallteilen
durch das Metallpulver-Spritzgußverfahren.
Nach der vorliegenden Erfindung wird das verbesserte Binde
mittel mit Metallpulvern gemischt, um sehr präzise Metall
teile herzustellen, wobei die Mischung aus Bindemittel und
Metallpulvern durch ein Pulver-Spritzgußverfahren zu einem
Grünling geformt und dieser Grünling anschließend vom
Bindemittel getrennt und gesintert wird, wodurch die sehr
präzisen Metallteile erhalten werden. Das erfindungsgemäße
Bindemittel zeigt eine hervorragende Kompatibilität und ist
sehr homogen gleichmäßig im Grünling verteilt, dadurch kann
der Grünling sowohl vor als auch während des anschließenden
Sinterschrittes eine hervorragende physikalische Integrität
und Maßhaltigkeit zeigen, wodurch die erforderliche Ge
nauigkeit der Endprodukte gesichert wird.
Diese und weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale dieser
Erfindung werden anhand der Beschreibung in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen deutlicher, welche zeigen
Fig. 1 eine graphische Darstellung der thermischen Ana
lyse durch DSC (Kalorimetrie mit Differential
abtastung) des im Beispiel 3 hergestellten Binde
mittels;
Fig. 2A bis 2D graphische Darstellungen der thermischen
Analysen durch DSC von Polypropylen, Polystyrol,
einem Ethylen/Styrol-Blockcopolymer und Paraffin
wachs, die im Beispiel 3 zur Herstellung des Bin
demittels verwendet wurden;
Fig. 3 das Verhältnis zwischen dem Schmelzindex und der
Scherbeanspruchung bei verschiedenen Temperatu
ren, die für das im Beispiel 3 hergestellte Bin
demittel gemessen wurden;
Fig. 4 eine schematische Darstellung, die eine Versuchs
probe eines Grünlings zeigt, der auf der Ober
seite von zwei Halterungen hängt, damit seine De
formationsneigung gemessen wird, wobei a=7 mm,
b=3 mm, c=5 mm, d= , e= , f=50 mm und
g=h=i=2 mm sind;
Fig. 5 verschiedene Abschnitte eines Metallpulver-Sin
terproduktes, das in Tabelle 4 beschrieben ist,
um die Maßhaltigkeit des Sinterproduktes zu zei
gen, das mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel
hergestellt wurde.
Die Erfindung betrifft ein Bindemittel, welches umfaßt: (1)
ein erstes Polymer mit einem relativ geringen Löslichkeits
wert, (2) ein zweites Polymer mit einem relativ hohen Lös
lichkeitswert und (3) ein Blockcopolymer, das Blöcke von
den sich wiederholenden Einheiten des ersten und des zwei
ten Polymers oder von Monomeren mit entsprechend ähnlichen
Strukturen enthält. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein Bindemittel, welches umfaßt (1) ein erstes
Polymer mit einer relativ hohen Kristallinität und einem
geringen Löslichkeitswert, (2) ein zweites Polymer mit
einer relativ geringen Kristallinität und einem hohen Lös
lichkeitswert und (3) ein Blockcopolymer, das Blöcke von
den sich wiederholenden Einheiten des ersten und des
zweiten Polymers oder von Monomeren mit entsprechend ähn
lichen Strukturen enthält.
Die Definition des Löslichkeitswertes findet sich in vielen
Polymer-Lehrbüchern, z. B. Polymer Chemistry, 2. Ausgabe,
von Raymond B. Seymour und Charles E. Carraher, Jr., Marcel
Dekker, Inc. (1988).
Es ist bevorzugt, daß das erste Polymer dieser Erfin
dung ein Polyolefin ist. Noch bevorzugter ist das erste
Polymer ein Polymer eines C₁-₈-α-Olefins, und besonders
bevorzugt ist das erste Polymer Polyethylen oder insbe
sondere Polypropylen.
Das zweite Polymer ist bei dieser Erfindung ein Polymer mit
einer im Vergleich mit dem ersten Polymer geringeren Kri
stallinität und einem höheren Löslichkeitswert. Es ist be
vorzugt, daß das zweite Polymer ein Polyester oder ein
Polymer einer vinylaromatischen Verbindung ist. Noch bevor
zugter ist das zweite Polymer Poly(methylmethacrylat) oder
insbesondere Polystyrol.
Nach der vorliegenden Erfindung enthält das Blockcopolymer
im allgemeinen Blöcke der sich wiederholenden Einheiten des
ersten und des zweiten Polymers. Das Copolymer, das Blöcke
von Monomeren enthält, deren Strukturen den sich wiederho
lenden Einheiten des ersten und zweiten Polymers ähnlich
sind, z. B. ein Isopren/Styrol-Blockcopolymer, ist bei die
ser Erfindung ebenfalls als Blockcopolymer vorteilhaft. Das
Blockcopolymer zeigt bei erhöhten Temperaturen eine
thermoplastische Eigenschaft. Nach dem Abkühlen besitzt es
hervorragende Hafteigenschaften. Beim erfindungsgemäßen
Bindemittel dient das Blockcopolymer als Hilfsmittel zur
Lösungsvermittlung, es bewirkt, daß das erste und das zwei
te Polymer miteinander mischbar sind, wodurch eine homogene
flüssige Mischung gebildet wird.
Das erfindungsgemäße Bindemittel zeigt einen Schmelzindex
(MI) bei der Versuchstemperatur von 200°C unter einer Last
von 6,2 kg im Bereich von 0 bis 100 g/10 min. Die Gleich
mäßigkeit und Homogenität des Bindemittels kann geprüft
werden, wenn eine dünne Schicht des Bindemittels auf eine
Glasplatte gesprüht und die Gleichmäßigkeit und Homogenität
der Überzugsschicht visuell geprüft werden.
Die bevorzugten Kombinationen des ersten Polymers/zweiten
Polymers/Copolymers für das erfindungsgemäße Bindemittel
umfassen Polypropylen/Polystyrol/ein Styrol-Ethylen-Copoly
mer oder Styrol-Propylen-Copolymer, sind jedoch nicht
darauf begrenzt. Andere Beispiele für die Kombinationen aus
erstem/zweitem Polymer sind, Polyethylen/Polystyrol, Poly
propylen/Poly(methylmethacrylat), Polyethylen/Poly(methyl
methacrylat) u. dgl., sind jedoch nicht darauf begrenzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung
dieses Bindemittels. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Metallpulver-Spritzmasse, die dieses Bindemittel umfaßt,
und ein Verfahren zur Herstellung von Metallteilen unter
Verwendung dieses Bindemittels.
Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung eine Metallpul
ver-Spritzmasse, die das erfindungsgemäße Bindemittel und
ein Dispersionsmittel und ein Metallpulver umfaßt. Es ist
bevorzugt, daß das Dispersionsmittel für die Metallpulver-
Spritzmasse ein Öl, ein Wachs oder eine Mischung davon um
faßt. Es ist außerdem bevorzugt, daß das Metallpulver ein
Carbonyleisenpulver, ein Pulver von rostfreiem Stahl oder
eine Mischung davon umfaßt.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren
zur Herstellung von Metallteilen durch ein Metallpulver
spritzgußverfahren. Zur Herstellung von Metallteilen werden
ein erstes Polymer, ein zweites Polymer und ein Blockco
polymer gemischt, wodurch eine weiße gelierende (gellish)
Mischung erhalten wird. Diese gelierende Mischung wird an
schließend gleichmäßig im Weichmacher dispergiert, wodurch
das Spritzguß-Bindemittel hergestellt wird. Das so herge
stellte Spritzguß-Bindemittel wird anschließend mit einem
Metallpulver gemischt, wodurch eine Spritzgußmasse gebildet
wird, die anschließend durch Spritzguß verarbeitet wird,
wodurch der Grünling erhalten wird. Dieser Grünling wird
gesintert, wodurch die fertigen Metallteile mit der
bestimmten Form und Abmessung gebildet werden. Da das
Blockcopolymer bei dieser Erfindung bei erhöhten Tempera
turen eine thermoplastische Eigenschaft zeigt und nach dem
Abkühlen hervorragende Hafteigenschaften besitzt, liefert
es die erforderlichen Eigenschaften, damit der durch
Spritzguß hergestellte, aus der Metallpulver-Bindemittel-Mischung
hergestellte Grünling die erforderliche Maßhaltig
keit und Festigkeit beibehält.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der folgenden Bei
spiele ausführlicher beschrieben, die die bevorzugte Aus
führungsform dieser Erfindung zeigen.
Polypropylen, Polystyrol und ein Blockcopolymer aus Ethylen
und Styrol wurden in den verschiedenen in Tabelle 1 gezeig
ten Verhältnissen gemischt, wodurch 15 homogene Mischungen
erhalten wurden (die Mischung 15 enthielt nur das
Copolymer). Diese Mischungen wurden 40 Minuten bei 175°C
gemischt. Die in Tabelle 1 gezeigten Einheiten der Kompo
nenten sind Gramm. Die Schmelzindizes (MI) von Polypro
pylen, Polystyrol und dem Ethylen/Styrol-Blockcopolymer
sind: 35 g/10 min, 22 g/10 min bzw. 12 g/10 min bei Bedin
gungen des Versuchs mit 180°C und 6,2 kg. Die Versuchser
gebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Es wurde beob
achtet, daß die Mischungen ohne das Ethylen/Styrol-Block
copolymer heterogen und opaque waren. Die Lichtdurchlässig
keit der Mischung nahm im allgemeinen zu, wenn die Menge
des Ethylen/Styrol-Blockcopolymers stieg.
Die im Beispiel 1 hergestellten Mischungen 2-15 wurden im
Dispersionsmittel Paraffinwachs dispergiert, wodurch die
entsprechenden Bindemittel 2-15 erhalten wurden.
Es wurde ein Bindemittel hergestellt und geprüft, das Poly
propylen, Polystyrol, Paraffinwachs und ein Ethylen/Styrol-
Blockcopolymer im Gewichtsverhältnis 6/6/6/1 enthielt. Der
Schmelzindex, der bei 3,8 kg/155°C gemessen wurde, betrug
220 g/10 min. Die anderen Versuchsergebnisse sind in Ta
belle 2 zusammengefaßt. Die thermische Analyse durch DSC
des Bindemittels ist in Fig. 1 gezeigt. Die thermische Ana
lyse durch DSC der dieses bildenden Komponenten, d. h. Poly
propylen, Polystyrol, Ethylen/Styrol-Blockcopolymer und
Paraffinwachs, sind in den Fig. 2(A) bis 2(D) gezeigt. Fig.
3 zeigt das Verhältnis zwischen dem Schmelzindex und der
Scherbeanspruchung bei unterschiedlichen Temperaturen. Ta
belle 2 zeigt das Verhältnis zwischen dem gemessenen
Schmelzindex und den Versuchsbedingungen, die die Versuchs
temperatur (in °C) und die Versuchslast (in kg) umfassen.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver, (CIP) bei 190°C 50 Minuten lang mit
10 Gew.-% des im Beispiel 3 hergestellten Bindemittels ge
mischt wurden. Die entstandene Spritzmasse zeigte ein hohes
Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/160°C mit
10 g/10 min gemessen.
Es wurde ein Bindemittel hergestellt und geprüft, das Poly
propylen, Poly(methylmethacrylat), Paraffinwachs und ein
Ethylen/Styrol-Blockcopolymer im Gewichtsverhältnis 6/6/6/1
enthielt. Der bei 3,8 kg/155°C gemessene Schmelzindex be
trug 660 g/10 min.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver bei 190°C 50 Minuten lang mit 10 Gew.-%
des im Beispiel 5 hergestellten Bindemittels gemischt wur
de. Die entstandene Spritzmasse zeigte ebenfalls ein hohes
Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/160°C mit
178 g/10 min gemessen.
Es wurde ein Bindemittel hergestellt und geprüft, das Poly
propylen, Polystyrol, Paraffinwachs und ein Ethylen/Styrol-
Blockcopolymer im Gewichtsverhältnis 6/6/6/1 enthielt. Der
Schmelzindex für Polyethylen wurde bei 0,325 kg/125°C mit
46 g/10 min gemessen. Der für das Bindemittel gemessene
Schmelzindex betrug bei 3,8 kg/155°C 175 g/10 min.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver bei 190°C 50 Minuten lang mit 10 Gew.-%
des im Beispiel 7 hergestellten Bindemittels gemischt
wurde. Die entstandene Spritzmasse zeigte ebenfalls ein
hohes Fließvermögen. Ihr Schmelzindex bei 6,2 kg/160°C
wurde mit 190 g/10 min gemessen.
Es wurde ein Bindemittel hergestellt und geprüft, das Poly
propylen, Poly(methylmethacrylat), Paraffinwachs und ein
Ethylen/Styrol-Blockcopolymer im Gewichtsverhältnis 6/6/6/1
enthielt. Der Schmelzindex für Polyethylen wurde bei 0,325
kg/125°C mit 46 g/10 min gemessen. Der Schmelzindex des
Bindemittels wurde bei 3,8 kg/100°C mit 112 g/10 min
gemessen.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver bei 190°C 50 Minuten lang mit 10 Gew.-%
des im Beispiel 9 hergestellten Bindemittels gemischt wur
de. Die entstandene Spritzmasse zeigte ebenfalls ein hohes
Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/160°C mit
27 g/10 min gemessen.
Nach einem Verfahren, das dem im Beispiel 3 beschriebenen
ähnlich ist, wurden verschiedene Bindemittel hergestellt,
außer daß das im Beispiel 3 verwendete Dispersionsmittel
Paraffinwachs durch eines der in Tabelle 3 aufgeführten
Dispersionsmittel ersetzt wurde. Die entsprechenden Metall
pulver-Spritzmassen wurden hergestellt, indem Carbonyl
eisenpulver bei 190°C 50 Minuten lang mit 10 Gew.-% der so
hergestellten Bindemittel gemischt wurde. Die Schmelz
indizes dieser Metallpulver-Spritzmassen wurden gemessen
und sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Dispersionsmittel:
1: Sojabohnenöl; 2: gehärtetes Sojaboh nenöl; 3: Olivenöl; 4: Erdnußöl; 5: Se samöl; 6: Leinöl; 7: Maisöl; 8: Schwei nefett; 9: Butter; 10: Schmieröl (I); 11: Schmieröl (II); 12: Vakuumpumpenöl (I); 13: Vakuumpumpenöl (II); 14: Natur kautschuk-Schmiermittel; 15: Rückführöl R68; 16: Sonnenblumenöl; 17: Paraffin wachs; 18: Erdharz bzw. -wachs; 19: Car naubawachs; 20: Mikrokristallines Wachs.
* fest
1: Sojabohnenöl; 2: gehärtetes Sojaboh nenöl; 3: Olivenöl; 4: Erdnußöl; 5: Se samöl; 6: Leinöl; 7: Maisöl; 8: Schwei nefett; 9: Butter; 10: Schmieröl (I); 11: Schmieröl (II); 12: Vakuumpumpenöl (I); 13: Vakuumpumpenöl (II); 14: Natur kautschuk-Schmiermittel; 15: Rückführöl R68; 16: Sonnenblumenöl; 17: Paraffin wachs; 18: Erdharz bzw. -wachs; 19: Car naubawachs; 20: Mikrokristallines Wachs.
* fest
Aus der im Beispiel 4 hergestellten Metallpulver-Spritz
masse wurde der in Fig. 4 gezeigte Grünling als Metallprobe
mit einem Spritzgußverfahren hergestellt. Die Biegefestig
keit der Versuchsprobe wurde mit 4,0 kg/min² gemessen.
Die im Beispiel 12 hergestellte Metallversuchsprobe wurde
auf die Oberseite von zwei Halterungen gelegt und sechs
Stunden in n-Heptan getaucht, wie es in Fig. 5 gezeigt ist.
Bei dieser Metallversuchsprobe wurde keine Durchbiegung beob
achtet.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Pulver von rostfreiem Stahl 304L mit einem durchschnittli
chen Partikeldurchmesser von 9,8 µm bei 180°C 50 Minuten
lang mit 10 Gew.-% des im Beispiel 3 hergestellten Binde
mittels gemischt wurden. Die entstandene Spritzmasse zeigte
ein hohes Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2
kg/170°C mit 300 g/10 min gemessen. Aus dieser Metallpul
ver-Spritzmasse wurde mit einem Spritzgußverfahren eine dem
Beispiel 12 ähnliche Metallprobe hergestellt. Die Biege
bruchfestigkeit (TRS) der Versuchsprobe wurde mit 3,0
kg/min² gemessen. Die Metallversuchsprobe wurde auf die
Oberseite von zwei Halterungen gelegt und sechs Stunden wie
im Beispiel 13 in n-Heptan getaucht. Bei dieser Metallver
suchsprobe wurde keine Durchbiegung beobachtet.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Pulver von rostfreiem Stahl 306L mit einem durchschnittli
chen Partikeldurchmesser von 9,8 µm bei 180°C 50 Minuten
lang mit 10 Gew.-% des im Beispiel 3 hergestellten Binde
mittels gemischt wurden. Die entstandene Spritzmasse zeigte
ein hohes Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2
kg/170°C mit 265 g/10 min gemessen. Aus dieser Metallpul
ver-Spritzmasse wurde mit einem Spritzgußverfahren eine dem
Beispiel 12 ähnliche Metallprobe hergestellt. Die TRS der
Versuchsprobe wurde mit 3,0 kg/min² gemessen. Die Metall
versuchsprobe wurde auf die Oberseite von zwei Halterungen
gelegt und sechs Stunden wie im Beispiel 13 in n-Heptan ge
taucht. Bei dieser Metallversuchsprobe wurde keine Durch
biegung beobachtet.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver mit einem durchschnittlichen Partikel
durchmesser von 5 µm und Carbonylnickelpulver mit einem
durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 4 µm in einem
Gewichtsverhältnis von Carbonyleisenpulver/Carbonylnickel
pulver = 98/2 bei 180°C 50 Minuten lang mit 9 Gew.-% des im
Beispiel 3 hergestellten Bindemittels gemischt wurden. Die
entstandene Spritzmasse zeigte ein hohes Fließvermögen. Ihr
Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/170°C mit 412 g/10 min gemes
sen. Aus dieser Metallpulver-Spritzmasse wurde mit einem
Spritzgußverfahren eine dem Beispiel 12 ähnliche Metall
probe hergestellt. Die TRS der Versuchsprobe wurde mit 4,1
kg/mm² gemessen. Die Metallversuchsprobe wurde auf die
Oberseite von zwei Halterungen gelegt und sechs Stunden wie
im Beispiel 13 in n-Heptan getaucht. Bei dieser Metallver
suchsprobe wurde keine Durchbiegung beobachtet.
Nach einem Verfahren, das dem im Beispiel 16 beschriebenen
ähnlich ist, wurde eine Metallpulver-Spritzmasse herge
stellt, außer daß das Gewichtsverhältnis von Carbonyl
eisenpulver/Carbonylnickelpulver 92/8 betrug. Die entstan
dene Spritzmasse zeigte ein hohes Fließvermögen. Ihr
Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/170°C mit 423 g/10 min gemes
sen.
Es wurde ein Bindemittel hergestellt und geprüft, das Poly
propylen, Polystyrol, Paraffinwachs und ein Isoamylen/Sty
rol-Blockcopolymer im Gewichtsverhältnis 6/6/6/1 enthielt.
Der bei 3,8 kg/155°C gemessene Schmelzindex betrug 281 g/10
min.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Carbonyleisenpulver bei 190°C 50 Minuten lang mit 10 Gew.-%
des im Beispiel 18 hergestellten Bindemittels gemischt
wurde. Die entstandene Spritzmasse zeigte ein hohes
Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2 kg/16°C mit
176 g/10 min gemessen.
Es wurde eine Metallpulver-Spritzmasse hergestellt, indem
Pulver von rostfreiem Stahl 304L mit einem durchschnittli
chen Partikeldurchmesser von 9,8 µm bei 180°C 50 Minuten
lang mit 10 Gew.-% des im Beispiel 18 hergestellten Binde
mittels gemischt wurde. Die entstandene Spritzmasse zeigte
ein hohes Fließvermögen. Ihr Schmelzindex wurde bei 6,2
kg/170°C mit 285 g/10 min gemessen.
Die in den obengenannten Beispielen nach dem Metallpulver
spritzgußverfahren hergestellten Grünlinge wurden durch
einen Roboterarm aus der Form entnommen. An keiner der Ver
suchsproben in Form des Grünlings wurde eine Beschädigung
oder Verbiegung beobachtet.
Die im Beispiel 17 hergestellte Metallspritzmasse wurde von
einer Spritzgußvorrichtung verarbeitet, wodurch die in Fig.
4 gezeigten Metallgegenstände erhalten wurden. Diese Me
tallgegenstände wurden vom Bindemittel getrennt und 75 Mi
nuten bei 125 C gesintert, wodurch die Sinterkörper erhal
ten wurden. Die Abmessungen der Sinterkörper wurden an neun
Stellen gemessen, dies ist in Fig. 4 gezeigt. Die Ergeb
nisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Aus Tabelle 4 ist
ersichtlich, daß eine hervorragende Maßgenauigkeit erhalten
werden kann, wenn das in dieser Erfindung beschriebene
Bindemittel verwendet wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Bindemittel kann das Gewicht der Grünlinge innerhalb von
±0,1% gehalten werden, und die Abmessung des abschließen
den Sinterkörpers kann innerhalb von ±0,3% des vorgegebe
nen Wertes gehalten werden. Somit beschreibt die vorlie
gende Erfindung eine hervorragende Zusammensetzung für die
Verwendung als Bindemittel beim Metallpulver-Spritzgießen
von exakten Metallteilen.
Claims (6)
1. Bindemittel für Metallteile durch Pulver-Spritzguß, da
durch gekennzeichnet, daß das Bindemit
tel umfaßt
- (a) ein erstes Polymer, das aus einem C2-8-α-Olefin be steht;
- (b) ein zweites Polymer, das aus Polyestern und Poly(vi nyl-aromaten) ausgewählt ist; und
- (c) ein Blockcopolymer, das Blöcke von sich wieder holenden Einheiten des ersten und des zweiten Polymers oder von sich wiederholenden Einheiten ent hält, deren Strukturen den sich wiederholenden Ein heiten des ersten und zweiten Polymers ähnlich sind.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Blockcopolymer aus Ethylen/
Styrol-Blockcopolymeren, Propylen/Styrol-Blockcopolyme
ren und Isopren/Styrol-Blockcopolymeren ausgewählt ist.
3. Bindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das erste Polymer Poly
ethylen oder Polypropylen ist.
4. Bindemittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite Po
lymer Poly(methylmethacrylat) oder Polystyrol ist.
5. Metallpulver-Spritzmasse, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese Masse umfaßt
- (a) ein erstes Polymer, das aus einem C2-8-α-Olefin be steht;
- (b) ein zweites Polymer, das aus Polyestern und Poly(vi nyl-aromaten) ausgewählt ist;
- (c) ein Blockcopolymer, das Blöcke von sich wieder holenden Einheiten des ersten und des zweiten Polymers oder von sich wiederholenden Einheiten ent hält, deren Strukturen den sich wiederholenden Ein heiten des ersten und zweiten Polymers ähnlich sind;
- (d) ein Dispersionsmittel, das Öl, Wachs oder eine Mi schung davon enthält; und
- (e) ein Metallpulver, das aus Carbonyleisenpulver, Pul ver von rostfreiem Stahl oder einer Mischung davon ausgewählt ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Metallteilen aus Metall
pulver durch das Pulver-Spritzgußverfahren, ge
kennzeichnet durch:
- (A) Herstellen eines Bindemittels, welches umfaßt:
- (a) ein erstes Polymer, das aus einem C2-8-α-Olefin besteht;
- (b) ein zweites Polymer, das aus Polyestern und Poly(vinyl-aromaten) ausgewählt ist;
- (c) ein Blockcopolymer, das Blöcke von sich wiederholenden Einheiten des ersten und des zweiten Polymers oder von sich wiederholenden Einheiten enthält, deren Strukturen den sich wiederholenden Einheiten des ersten und zweiten Polymers ähnlich sind;
- (d) ein Dispersionsmittel, das Öl, Wachs oder eine Mischung davon enthält; und
- (e) ein Metallpulver, das aus Carbonyleisenpulver, Pulver von rostfreiem Stahl oder einer Mischung davon ausgewählt ist;
- (B) Herstellen einer Metallpulver-Spritzmasse durch Mi schen des Bindemittels mit einem Metallpulver;
- (C) Herstellen eines Grünlings aus der Metallpulver- Spritzmasse mit einer Spritzgußvorrichtung; und
- (D) Sintern des Grünlings, wodurch das Bindemittel ent fernt und Metallteile hergestellt werden.
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