DE4443714C2 - Vorrichtung zum Steuern eines Fluidverlaufes - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern eines Fluidverlaufes, bestehend aus einem
Gehäuse mit mindestens einem Stutzen zur festen Ankupplung eines Schlauchabschnitts und
mindestens einem weiteren Stutzen zur Aufnahme eines Kupplungsteiles oder
Konnektionsstücks, wobei die Verbindung zwischen dem Stutzen und dem Kupplungsteil oder
dem Konnektionsstück lösbar ist und wobei eine drehbare Anordnung zum Steuern des
Fluidverlaufes durch das Gehäuse sowie Mittel zum Abdichten der Stutzen vorgesehen sind.
Vorrichtungen zum Verbinden von mehreren Schlauchabschnitten werden in vielen Bereichen
der Technik verwendet. Sollen beispielsweise drei Schlauchabschnitte verbunden werden, sind
die Vorrichtungen zum Verbinden der Schlauchabschnitte in der Regel als sogenannte Y-
Stücke ausgebildet. Durch das Drehen der Y-Stücke werden jeweils zwei Schlauchabschnitte
miteinander verbunden.
Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum
Anschluß an den Bauchkatheter eines Patienten bei der Peritonealdialyse verwendet, weshalb
die Erfindung im folgenden am Beispiel dieser Anwendung beschrieben werden soll.
Bei der Peritonealdialyse wird die Bauchhöhle eines Patienten über einen durch die
Bauchdecke geführten Katheter mit einer Dialyseflüssigkeit befüllt, die ein
Konzentrationsgefälle gegenüber den körpereigenen Flüssigkeiten aufweist. Über das als
Membran wirkende Bauchfell (Peritoneum) treten die im Körper vorliegenden Giftstoffe in die
Bauchhöhle über. Nach einigen Stunden wird die sich in der Bauchhöhle des Patienten
befindliche, nunmehr verbrauchte Dialyseflüssigkeit ausgetauscht. Zu diesem Zweck ist an dem
bauchseitigen Katheterabschnitt des Patienten ein Kupplungsstück angeordnet, über das ein Y-
Stück angeschlossen werden kann, das einerseits zu einem Vorratsbeutel für frische
Dialyseflüssigkeit und andererseits zu einem Vorratsbeutel für verbrauchte Dialyseflüssigkeit
führt.
Ein großes Problem bei der beschriebenen kontinuierlich ambulanten Peritonealdialyse, die
auch als CAPD (continuous ambulatory peritoneal dialysis) bezeichnet wird, ist die
Vermeidung der Einführung von Keimen in die Bauchhöhle über den durch die Bauchdecke
führenden Katheterabschnitt, da diese unweigerlich zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis)
führen würden.
Es sind daher in der Vergangenheit verschiedene Verbindungselemente für diese Anwendung
vorgeschlagen worden, die einerseits eine schnelle Ankupplung des Y-Stücks an den
bauchseitigen Katheterabschnitt ermöglichen, andererseits eine Kontamination der
flüssigkeitsführenden Teile des Verbindungssystems und des bauchseitigen Katheterabschnitts
erschweren.
Aus der EP 0 098 103 A1 ist eine Katheterkupplung für die ambulante Peritonealdialyse
bekannt, bei der ein weibliches Kupplungsstück aus Edelstahl oder Titan am bauchseitigen
Katheterabschnitt des Patienten verbleibt, während ein aus einem für medizinische Zwecke
zugelassenen Thermoplast gefertigtes männliches Kupplungsstück als Wegwerfteil ausgebildet
ist und bei jedem Wechsel der Dialyseflüssigkeit ausgetauscht wird. Die Paßflächen der beiden
Kupplungsstücke sind als Luer-Konen ausgebildet. An dem bekannten Kupplungssystem ist
nachteilig, daß das weibliche, am bauchseitigen Katheterabschnitt des Patienten verbleibende
Kupplungsstück nach dem Austausch der Dialyseflüssigkeit und dem Abnehmen des Y-Stückes
zusammen mit dem männlichen Kupplungsteil durch ein gesondert bereitgehaltenes
Verschlußmittel verschlossen werden muß, um den bauchseitigen Katheterabschnitt des
Patienten zu verschließen und eine Kontamination zu verhindern. Dabei stellt die zum
Einführen des üblicherweise stopfenartig ausgebildeten Verschlußmittels notwendige
Manipulation des weiblichen Kupplungsstückes eine zusätzliche Kontaminationsquelle dar, die
vermieden werden sollte.
Aus der EP 0 073 432 A1 ist eine ähnliche Verbindungsvorrichtung bekannt, bei der ein
kanülenartig ausgebildeter Hohldorn eine in einem Kupplungsteil angeordnete Membran
durchsticht, um die Verbindung herzustellen. Zusätzlich ist die Verbindungsstelle mit einem
ringförmigen, in eine Desinfektionslösung getauchten Schwamm umgeben, der eine
Kontamination verhindern soll. An dieser bekannten Verbindungsanordnung ist nachteilig, daß
der konstruktive Aufwand relativ hoch ist und die mit einer Desinfektionslösung getränkten
Schwämme schwierig zu handhaben, aufwendig herzustellen und nicht beliebig lange lagerbar
sind. Desweiteren ist nicht auszuschließen, daß unnötige Mengen an Desinfektionsmittel in die
Bauchhöhle des Patienten gelangen.
Aus der US-A-5,057,074 ist ein Verfahren für eine sterile Konnektion bekannt, bei der der
Verbindungskatheter zum Vorratsbeutel für die Dialyseflüssigkeit durchschnitten wird und das
verbleibende Katheterendstück zusammen mit der kompletten Konnektoranordnung, d. h.
Schlauchkupplung am bauchseitigen Katheterteil des Patienten verbleibt. Beim erfolgenden
Austausch der Dialyseflüssigkeit wird der verbliebene Katheterabschnitt entfernt und eine neue
Ankopplung bzw. Konnektion durchgeführt. An dieser Vorgehensweise ist nachteilig, daß der
Patient zwischen zwei Wechseln der Dialyseflüssigkeit den verbliebenen Katheterabschnitt am
Körper mit sich führt, was lästig ist. Darüber hinaus kann sich der am Körper des Patienten
verbliebene längere Katheterabschnitt beispielsweise in der Kleidung verfangen und dadurch
gelöst werden, was ein hohes Kontaminationsrisiko mit sich bringt ebenso wie ein gefährliches
und unhygienisches Auslaufen der Dialyseflüssigkeit aus dem Bauchraum.
Aus der US-A-4,821,996 ist ein Konnektor bekannt, der aus einem Gehäuse mit zwei Stutzen
zur festen Ankopplung von Schlauchabschnitten und einem dritten Stutzen zum Ankoppeln an
einen Bauchkatheter besteht. Der Konnektor ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und
weist eine nur in eine Richtung drehbare Anordnung sowie damit verbundene Mittel zum
Blockieren jeweils mindestens eines der das Gehäuse durchlaufenden Flüssigkeitswege auf.
Durch Drehen der drehbaren Anordnung um jeweils eine Position werden die bei der
Peritonealdialyse erforderlichen Schritte nacheinander ausgeführt. Durch diese Vorrichtung
wird die Fehlerhäufigkeit bei der Durchführung der Peritonealdialyse deutlich vermindert,
allerdings muß auch bei dieser Vorrichtung der bauchseitige Katheterabschnitt nach dem
Austausch der Dialyseflüssigkeit manuell verschlossen werden, was ein erhöhtes
Kontaminationsrisiko mit sich bringt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Steuern eines
Fluidverlaufes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der eine Kontamination beim
Verschließen einer der Ausgänge weitgehend vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein bewegliches
Verschlußstück in dem Gehäuse angeordnet ist und daß die drehbare Anordnung Mittel zum
Übertragen einer radialen Bewegung auf das Verschlußstück aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die auch als Konnektor bezeichnet wird, kann entweder
über ein Kupplungsteil oder auch direkt mit einem Konnektionsstück am Bauch des Patienten
verbunden werden. Ausgehend vom Stand der Technik wurde erfindungsgemäß eine drehbare
Konnektoranordnung dergestalt weitergebildet, daß eine Kontamination weitgehend vermieden
wird. Bei der Peritonealdialyse ist es notwendig, die einzelnen Verfahrensschritte nacheinander
auszuführen. So muß zuerst die verbrauchte, aber sterile Dialyselösung abgelassen werden, um
etwaige Keime in der Konnektoranordnung wegzuspülen. Dann wird Lösung aus dem
Vorratsbeutel über den Konnektor zum Auslaß gespült, um das komplette System mit der
frischen, sterilen Lösung vorzuspülen, wobei der dritte Zugang zum Bauchraum verschlossen
ist. Erst im dritten Verfahrensschritt wird die frische Dialyselösung in den Bauchraum gefüllt,
wobei nun der Abfluß verschlossen ist und durch Weiterdrehen der Katheterkupplung wird der
Bauchzugang mit einem integrierten Verschlußstück verschlossen, ohne das Verschlußstück
berühren zu müssen.
Erst nach dem Verschließen des Kupplungsteils wird der Konnektor abgeschraubt und
zusammen mit dem Vorratsbeutel und dem Abflußbeutel verworfen. Das am Patienten
verbleibende Kupplungsteil bzw. das Konnektionsstück wird in der Regel sicherheitshalber
nochmals mit einer Schraubkappe verschlossen. Erst bei einer erneuten Anordnung wird der
patientenseitige Schlauch abgeklemmt, das komplette Kupplungsteil entfernt und ein neuer
Konnektor mit Kupplungsteil aufgeschraubt. Erst beim zweiten Schritt des Auslaufens wird die
Klemme geöffnet.
Mit dieser Vorrichtung kann durch die ohnehin erfolgende Drehbewegung das Verschlußstück
auf das Kupplungsteil aufgebracht werden und somit eine Kontamination weitgehend
ausgeschlossen werden.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Gehäuse eine zylindrische Form
aufweist und daß die drehbare Anordnung als Mittel zum Abdichten der Stutzen ein mit einem
drehbaren Griffstück verbundenes, ebenfalls drehbares zylindrisches Dichtungsteil mit
seitlichen Ausnehmungen aufweist. Hierdurch können jeweils zwei Stutzen in Fluidverbindung
gebracht werden.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß als Mittel zum Abdichten der Stutzen bewegliche
Verschlußstücke in dem Gehäuse angeordnet sind und jeweils Mittel zum Übertragen radialer
Bewegungen auf das Verschlußstück vorgesehen sind. Durch die Mittel zum Übertragen
radialer Bewegungen auf das Verschlußstück wird dieses auf den zugehörigen Stutzen
gedrückt oder von dem Stutzen abgezogen.
Durch die Mittel zum Abdichten kann die Durchflußrate regelbar sein.
Es ist auch erfindungsgemäß, daß jeweils zwei Stutzen zum Durchleiten eines Fluids
gleichzeitig zu öffnen sind.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Mittel zum Übertragen einer radialen Bewegung als
Steuerkurve an der drehbaren Anordnung angeordnet sind.
Es kann vorgesehen sein, daß das Verschlußstück mit den Mitteln zum Übertragen einer
radialen Bewegung formschlüssig verbindbar ist.
Eine erfindungsgemäße Weiterbildung sieht vor, daß die drehbare Anordnung auch Mittel zum
Abziehen des Verschlußstücks von dem Kupplungsteil oder dem Konnektionsstück aufweist.
Die Mittel zum Abziehen des Verschlußstücks von dem Kupplungsteil oder dem
Konnektionsstück können eine mit der drehbaren Anordnung verbundene Steuerkurve
aufweisen.
Das Mittel zum Abziehen bewirkt, daß patientenseitig nicht der Schlauch abgeklemmt und der
Verschluß manuell entfernt werden muß, bevor ein neuer Konnektor angeschraubt wird.
Nach Konnektion bewirkt ein ebenfalls durch den Drehvorgang bewegtes Rückziehglied die
Entfernung des Verschlußstücks kurz vor der Phase des Entleerens der Bauchhöhle in den
Abfallbehälter.
Auch in dieser Ausführungsform muß bei jedem Verfahrensschritt eine eindeutige Zuordnung
der Konnektorstellung erfolgen. So ist es mittels einer Arretiereinrichtung ausgeschlossen, daß
nach Eindrücken des Verschlußstücks ein Weiterdrehen erfolgen und versehentlich der Stopfen
wieder entnommen werden könnte.
Vorteilhafterweise ist der Konnektor zu Beginn der Peritonealdialysebehandlung an das
Kupplungsteil mit einer Schutzhaube angeschlossen, sowie an einen gefüllten Vorratsbeutel mit
frischer Dialyselösung und einen Leerbeutel zur Aufnahme verbrauchter Dialyselösung. Das
gesamte System ist in sich geschlossen und sterilisiert. Da die Beutel in der Regel bereits
angebracht sind, ist eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen und die Verfahrensschritte sind
vorgegeben.
Es ist auch vorteilhaft, daß der Verschluß über ein in dem Kupplungsteil befindliches
Verschlußstück stülpbar und verschließbar ist.
Ebenso sieht eine Ausführungsform Mittel zum Vermeiden des versehentlichen Lösens des
Konnektors vom Kupplungsteil und/oder des Kupplungsteils von einem Bauchanschluß des
Patienten vor, welche beispielsweise als Überwurfmutter ausgebildet sein können.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die drehbare Anordnung nach einmaligem Drehen arretierbar ist.
Da die Reihenfolge der Verfahrensschritte unabdingbar sein muß, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß der Konnektor nur in einer Drehrichtung drehbar ist und daß jeder
Verfahrensschritt optisch (z. B. durch eine Fließrichtungsanzeige am Drehgriff) und/oder taktil,
z. B. durch eine innere Steuerkurve mit Einrastelementen, verfolgt werden kann. Desweiteren ist
vorgesehen, daß immer nur zwei Kanäle miteinander verbindbar sind.
Erfindungsgemäß ist die Verwendung der Vorrichtung als Konnektor für die Peritonealdialyse.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen, die eine beispielhafte Ausgestaltung
der Erfindung wiedergeben, erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine senkrecht geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine horizontal geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 bis Fig. 9 teilgeschnittene Darstellungen der Vorrichtung in verschiedenen Stadien eines
Beutelwechsels in der Peritonealdialyse,
Fig. 10 eine senkrecht geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Mitteln zum Abziehen des Verschlußstücks von dem Kupplungsteil,
Fig. 11 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stutzen mittels
Verschlußstücken abgedichtet werden.
Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gehäuse 1 mit
zwei Stutzen 2a, 2b zur festen Aufnahme von jeweils einem Schlauchabschnitt auf. An dem
Stutzen 2b würde bei der Anwendung in der Peritonealdialyse ein Beutel mit frischer
Dialyselösung angeschlossen werden, an dem Stutzen 2a ein Leerbeutel zur Aufnahme der
verbrauchten Dialyselösung.
Weiterhin weist die Vorrichtung einen weiteren Stutzen 3 auf, der zur Aufnahme eines
Kupplungsteils 4 dient. Die Verbindung zwischen dem Stutzen 3 und dem Kupplungsteil 4
kann beispielsweise über eine mit O-Ringen abgedichtete Einrastverbindung erfolgen. Das
Gehäuse, das vorzugsweise zylindrisch ausgebildet ist, weist eine drehbare Anordnung 5 zum
Steuern des Flüssigkeitslaufes auf, die aus einem Griffstück 6 und einem mit dem Griffstück 6
verbundenen Dichtungsteil 7, das vorzugsweise ebenfalls zylindrisch ist, besteht und
beispielsweise über ein axial verlaufendes hohlzylindrisches Element 8 mit dem Gehäuse 1
verbunden ist. Zweckmäßigerweise ist der äußere, vom Benutzer gehandhabte Teil, das
Griffstück 6, dieser drehbaren Anordnung 5 so ausgebildet, daß er eine symbolische
Darstellung des Flüssigkeitsverlaufes aufweist. Griffstück 6 und Dichtungsteil 7 greifen z. B.
formschlüssig ineinander.
Das Dichtungsteil 7 weist zwei Ausnehmungen 9 auf, die je nach Stellung des Dichtungsteils 7
entweder eine flüssigkeitsdurchgängige Verbindung zwischen jeweils zwei Stutzen 2a, 2b, 3
des Gehäuses 1 herstellen oder flüssigkeitsdicht abdichten. Die Abdichtung zum Griffstück 6
hin erfolgt beispielsweise über die Deckplatte des Dichtungsteils 7, die auf dem
hohlzylindrischen Element 8 federnd aufliegt.
Innerhalb des Gehäuses 1, beispielsweise in der Wand des hohlzylindrischen Elements 8, ist ein
Verschlußstück 10 angeordnet, das geeignet ist, das Kupplungsteil 4 bzw. direkt das
Konnektionsstück flüssigkeitsdicht zu verschließen. Dieses Verschlußstück 10 ist vorzugsweise
in Richtung der Längsachse des Kupplungsteils 4 bzw. des Konnektionsstücks angeordnet.
Die drehbare Anordnung 5 weist Mittel 11 zum Übertragen einer radialen Vorschubbewegung
auf das Verschlußstück 10 auf, die beispielsweise innerhalb des hohlzylindrischen Elements 8
an dem Dichtungsteil 7 angeordnet und mit dem drehbaren Griffstück verbunden sind. Es kann
sich bei diesen Mitteln beispielsweise um eine Steuerkurve handeln.
Die Fig. 3 bis 9 zeigen den Ablauf eines Beutelwechsels in der Peritonealdialyse mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Zunächst wird die mit einem Kupplungsteil 4 versehene Vorrichtung mit einem Bauchkatheter
12 verbunden (Fig. 3). Anschließend (Fig. 4) wird die verbrauchte Dialyseflüssigkeit aus dem
Bauchraum durch die Vorrichtung und den Stutzen 2a in einen Beutel geleitet, in dem die
verbrauchte Dialyseflüssigkeit gesammelt wird. Dann wird die drehbare Anordnung 5 um eine
Position weitergedreht und die Vorrichtung mit frischer Dialyselösung, die von dem Stutzen 2b
durch die Vorrichtung und den Stutzen 2a in den Beutel mit verbrauchter Dialyselösung läuft,
gespült (Fig. 5). Dabei ist selbstverständlich der Patientenzugang verschlossen.
Nun erfolgt eine weitere Drehung der drehbaren Anordnung 5 und der Patient wird über den
Bauchkatheter mit frischer Dialyselösung versorgt (Fig. 6).
Im folgenden Schritt wird durch Weiterdrehen der drehbaren Anordnung 5 jeglicher
Flüssigkeitsdurchtritt durch das Gehäuse 1 unterbunden. Gleichzeitig ist das jeweilige Mittel 11
zum Übertragen einer radialen Vorschubbewegung an das in dem hohlzylindrischen Element 8
angeordnete Verschlußstück 10 gestoßen und drückt dieses über seinen abgeschrägten bzw.
konischen Bereich beim Weiterdrehen in die entsprechend ausgebildete Öffnung des
Kupplungsteils 4 bzw. des Konnektionsstücks, bis dieses verschlossen ist (Fig. 7).
Nun kann das Gehäuse 1 von dem Kupplungsteil 4, das flüssigkeitsdicht verschlossen ist,
abgenommen werden (Fig. 8). Schließlich kann noch ein Verschluß 13 über das
Verschlußstück 10 gestülpt und festgeschraubt werden (Fig. 9).
Fig. 10 zeigt schließlich noch ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die auch
Mittel 14 zum Abziehen des Verschlußstücks 10 von dem Kupplungsteil 4 aufweist. Diese
Mittel 14 bestehen aus einem mit der drehbaren Anordnung 5 verbundenen Rückziehglied 15,
das hinter den Kopf des Verschlußstücks 10 greift, wodurch das Verschlußstück 10 wieder
entfernt werden kann.
Durch Druck auf die Vorrichtung (in Pfeilrichtung) wird das Rückziehglied 15 auf der
schrägen Ebene 16 laufend nach unten gedrückt und bewegt sich daher nach rechts, wobei es
das Verschlußstück 10 mitnimmt. Durch weiteren Druck gelangt die hier im Gehäuse 1 axial
verschiebbar angeordnete drehbare Anordnung 5 vor die Öffnung des zum Kupplungsteil 4
gehörenden Stutzen 3. Danach kann der Vorgang wie oben beschrieben erneut ablaufen.
In Fig. 11 ist schließlich eine weitere Ausführung der Erfindung in einer geschnittenen
Seitenansicht und einer geschnittenen Draufsicht dargestellt, bei der die Stutzen 2a, 2b, 3
mittels Verschlußstücken 10 verschlossen werden. Das drehbare Dichtungsteil 7 entfällt somit.
Wie dargestellt, liegen im Bereich der Stutzen 2a, 2b, 3 Verschlußstücke vor, die in Bezug auf
das Gehäuse in radialer Richtung in einer Führung verschiebbar sind. Als Mittel 11 zum
Übertragen einer radialen Bewegung ist hier eine gestrichelt dargestellte kreisbogenförmige
Steuerkurve 11a vorgesehen, die mit den Verschlußstücken 10 durch eine in diesen
vorliegende Nut formschlüssig verbunden ist. Die Mittel 11 zum Übertragen einer radialen
Bewegung sind über die drehbare Anordnung 5 mit dem drehbaren Griffstück 6 verbunden.
Durch Drehen des drehbaren Grriffstücks 6 werden somit die Verschlußstücke 10 in radialer
Richtung verschoben, wobei sie die Stutzen 2a, 2b und 3 in der selben Reihenfolge öffnen und
schließen, wie es durch das Drehen des Dichtungsteils 7 in den Fig. 3 bis 9 dargestellt ist.
Somit ist in diesem Fall das Mittel 11 zum Übertragen einer radialen Bewegung auf das
Verschlußstück 10, nämlich die Steuerkurve 11a, identisch mit dem Mittel 14 zum Abziehen
des Verschlußstücks 10 von dem Kupplungsteil 4. Am Ende des Beutelwechsels wird das das
Kupplungsteil 4 oder das Konnektionsstück verschließende Verschlußstück 10 entweder über
die kreisbogenförmige Steuerkurve 11a oder über die keilförmige Steuerkurve 11b oder beide
in das Kupplungsteil 4 oder das Konnektionsstück hineingedrückt, wodurch es dicht
verschlossen wird.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Steuern eines Fluidverlaufes, bestehend aus einem Gehäuse mit
mindestens einem Stutzen zur festen Ankupplung eines Schlauchabschnitts und mindestens
einem weiteren Stutzen zur Aufnahme eines Kupplungsteiles oder Konnektionsstücks,
wobei die Verbindung zwischen dem Stutzen und dem Kupplungsteil oder dem
Konnektionsstück lösbar ist und wobei eine drehbare Anordnung zum Steuern des
Fluidverlaufes durch das Gehäuse sowie Mittel zum Abdichten der Stutzen vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein bewegliches Verschlußstück (10) in
dem Gehäuse (1) angeordnet ist und daß die drehbare Anordnung (5) mindestens ein Mittel
(11) zum Übertragen einer radialen Bewegung auf das Verschlußstück (10) aufweist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) eine
zylindrische Form aufweist und daß die drehbare Anordnung (5) als Mittel zum Abdichten
der Stutzen (2a, 2b, 3) ein mit einem drehbaren Griffstück (6) verbundenes, ebenfalls
drehbares zylindrisches Dichtungsteil (7) mit seitlichen Ausnehmungen aufweist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zum Abdichten
der Stutzen (2a, 2b, 3) bewegliche Verschlußstücke (10) in dem Gehäuse (1) angeordnet
sind und jeweils Mittel (11) zum Übertragen radialer Bewegungen auf das Verschlußstück
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Mittel
zum Abdichten die Durchflußrate der Flüssigkeit regelbar ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß maximal zwei Stutzen (2a,
2b, 3) zum Durchleiten eines Fluids gleichzeitig zu öffnen sind.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Mittel (11) zum Übertragen einer radialen Bewegung mindestens eine Steuerkurve an der
drehbaren Anordnung (5) angeordnet ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußstück (10) mit dem Mittel (11) zum Übertragen einer radialen Bewegung
formschlüssig verbindbar ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Anordnung
auch Mittel (14) zum Abziehen des Verschlußstücks (10) von dem Kupplungsteil (4)
aufweist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (14) zum
Abziehen des Verschlußstücks (10) von dem Kupplungsteil (4) eine mit der drehbaren
Anordnung (5) verbundene Steuerkurve umfassen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (13) über
ein in dem Kupplungsteil (4) oder dem Konnektionsstück befindliches Verschlußstück (10)
stülpbar und verschließbar ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Vermeiden des
Lösens der Vorrichtung von dem Kupplungsteil (4) und/oder des Kupplungsteils (4) von
einem Bauchanschluß vorgesehen sind.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Anordnung
(5) nach einmaligem Drehen arretierbar ist.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Anordnung
(5) nur in einer Drehrichtung drehbar ist und daß jeder Drehvorgang optisch und/oder
taktil verfolgbar ist.
14. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 als Konnektor für die
Peritonealdialyse.
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