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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Herzhypertrophie und
kongestivem Herzversagen.
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HINTERGRUND
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Herzversagen
ist der pathophysiologische Zustand, in dem das Herz außerstande
ist, Blut mit einer Rate zu pumpen, die dem Bedarf der metabolisierenden
Gewebe entspricht, oder dies nur bei einem erhöhten Fülldruck tun kann (erhöhte Belastung).
Mit der Zeit, wenn dieser Zustand zu einer Ansammlung überschüssiger Flüssigkeit
wie einem peripheren Ödem
geführt
hat, wird er als kongestives Herzversagen bezeichnet.
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Wenn
eine übermäßige Druck-
oder Volumenbelastung auf den Ventrikel ausgeübt wird, entwickelt sich eine
Herzmuskelhypertrophie, die einen kompensatorischen Mechanismus
bereitstellt, der es dem Ventrikel ermöglicht, einer höheren Belastung
standzuhalten. Jedoch mag ein Ventrikel, der über längere Zeit einer ungewöhnlich hohen
Belastung ausgesetzt ist, trotz des Vorhandenseins einer ventrikulären Hypertrophie nicht
in der Lage sein, die Kompensation aufrechtzuerhalten, und es kann
letztlich zu einem Pumpversagen kommen.
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Hypertension
ist definiert als ein Anstieg des Widerstands gegen den Blutstrom
durch das Gefäßsystem.
Dieser Widerstand führt
zu Anstiegen des systolischen und/oder diastolischen Blutdrucks.
Hypertension übt
einen erhöhten
Druck auf den linken ventrikulären
Myokard aus und bewirkt dessen Versteifung und Hypertrophie sowie
eine beschleunigte Entwicklung einer Atherosklerose in den Koronararterien.
Die Kombination eines erhöhten
Bedarfs und einer verringerten Versorgung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer
myokardialen Ischämie,
die zu Myokardinfarkt, plötzlichem
Tod, Arrhythmien und kongestivem Herzversagen führt.
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Ischämie ist
definiert durch ein Organ oder einen Teil des Körpers, der keine genügende Blutversorgung
erfährt.
Ein Organ, das von der Blutversorgung abgeschnitten ist, wird als
hypoxisch bezeichnet. Ein Organ wird hypoxisch werden, auch wenn
die Blutversorgung vorübergehend
aufhört,
wie z. B. während
einer chirurgischen Prozedur oder während einer vorübergehenden
Arterienverstopfung. Ischämie
führt zu
strukturellen und funktionellen Anomalien wie Arrhythmien, Zelltod und
ventrikulärem
Remodeling. Wenn das betroffene Organ das Herz ist, wird dieser
Zustand als ischämische
Herzerkrankung bezeichnet.
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Wenn
der Blutstrom zu einem Organ nach vorübergehender Unterbrechung wieder
einsetzt, wird dies als ischämische
Reperfusion des Organs bezeichnet. Ischämische Reperfusion zu einem
Organ führt
ebenfalls zu einer Schädigung
des Organs durch die Erzeugung struktureller und funktioneller Anomalien
in dem Gewebe des Organs. Zustände,
die bei einem Ischämie-Reperfusionsschaden
zu beobachten sind, umfassen Neutrophileninfiltration und Nekrose.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Entdeckung, dass das
hierin beschriebene Pyridoxal-5'-phosphat
(PLP und auch als P-5P bezeichnet) gemäß Anspruch 1 oder 2 zur Behandlung
von Herzhypertrophie und kongestivem Herzversagen verwendet werden
kann.
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Pyndoxal-5'-phosphat, PLP, ist
chemisch 3-Hydroxy-2-methyl-5-[(phosphonooxy)methyl]-4-pyridin-carboxaldehyd
der chemischen Formel:
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PLP
kann chemisch auf mehreren Wegen synthetisiert werden, zum Beispiel
durch die Einwirkung von ATP auf Pyridoxal, durch die Einwirkung
von Phosphoroxychlorid auf Pyridoxal in wässeriger Lösung und durch Phosphorylierung
von Pyridoxamin mit konzentrierter Phosphorsäure, gefolgt von einer Oxidation.
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Es
wird angenommen, dass die biologische Rolle von PLP die Wirkung
als ein Coenzym und als ein Antagonist beinhaltet. PLP ist ein Coenzym
auf der Glykogenphosphorylase-Ebene (Glykogenolyse) und auf der
Transaminierungsebene in dem Malat-Aspartat-Shuttle (Glykolyse und
Gluconeogenese). Bisher hat PLP therapeutisch als ein Enzym-Cofaktor-Vitamin
Verwendung gefunden.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen zur Behandlung kardiovaskulärer und
damit verbundener Erkrankungen oder Zustände bereit. Solche kardiovaskulären und
damit verbundenen Erkrankungen sind Herzhypertrophie und kongestives
Herzversagen.
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Es
hat sich gezeigt, dass PLP bei der Behandlung der oben angeführten Erkrankungen
und Zustände verwendet
werden kann. "Behandlung" und "behandeln", wie hierin verwendet,
umfassen die Verhütung,
Hemmung und Linderung kardiovaskulärer Erkrankungen und damit
verbundener Symptome sowie die Heilung ischämiebedingter Zustände oder
von deren Symptomen, die bei Säugetierorganen
und -geweben auftreten. Somit kann eine gemäß der vorliegenden Erfindung
zubereitete Zusammensetzung einem Patienten in einer therapeutisch
wirksamen Menge verabreicht werden, bevor, während oder nachdem irgendein
oben erwähnter Zustand
eintritt. Als Beispiel kann eine Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung beispielsweise vor einer Ischämie verabreicht werden, um
Ischämie-Reperfusionsschäden und
eine zelluläre
Dysfunktion von Organen und Geweben zu verhüten, zu hemmen oder gegen diese
zu schützen.
Alternativ kann eine Zusammensetzung während oder nach einer Ischämie (einschließlich während oder
nach einer Reperfusion) verabreicht werden, um Ischämie-Reperfusionsschäden sowie
eine zelluläre
Dysfunktion von Organen und Geweben zu lindern oder zu heilen.
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In
einer Erscheinungsform stellt die Erfindung ein Medikament zur Behandlung
von Herzhypertrophie und kongestivem Herzversagen bereit, das eine
therapeutische Menge einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Pyridoxal-5'-phosphat,
Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin, enthält. Eine "therapeutische Menge", wie hierin verwendet, umfasst eine
prophylaktische Menge, zum Beispiel eine Menge, die bezüglich ischämiebedingten
Zuständen
vorbeugend oder schützend
wirkt, sowie Mengen, die bei ischämiebedingten Zuständen lindernd
oder heilend wirken.
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Die
Verabreichung einer therapeutischen Menge der Verbindung zur Behandlung
von Herzhypertrophie und kongestivem Herzversagen liegt pro Tagesdosis
im Bereich von 0,5–100
mg/kg Körpergewicht
eines Patienten. Die Verbindung kann je nach dem behandelten Zustand
für Zeiträume von
kurzer und langer Dauer verabreicht werden.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung ist zur Behandlung von Herzhypertrophie
und kongestivem Herzversagen geeignet. Die pharmazeutische Zusammensetzung
enthält
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger und eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Pyridoxal-5'-phosphat, Pyridoxin, Pyridoxal und
Pyridoxamin. Ein pharmazeutisch annehmbarer Träger schließt physiologische Kochsalzlösung, Ringerlösungen,
phosphatgepufferte Kochsalzlösung
und andere auf dem Fachgebiet bekannte Träger ein, ist jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Pharmazeutische Zusammensetzungen können außerdem Stabilisatoren, Antioxidantien,
Farbstoffe und Verdünnungsmittel
enthalten. Pharmazeutisch annehmbare Träger und Additive werden derart
gewählt,
dass Nebenwirkungen der pharmazeutischen Verbindung minimiert und
die Leistung der Verbindung nicht in einem solchen Ausmaß aufgehoben
oder gehemmt wird, dass die Behandlung unwirksam ist. Vorzugsweise
ist die gewählte
Verbindung PLP.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können enteral und parenteral
verabreicht werden. Parenterale Verabreichung umfasst subkutane,
intramuskuläre,
intradermale, intramammäre,
intravenöse
und andere auf dem Fachgebiet bekannte Verabreichungsmethoden. Eine
enterale Verabreichung umfasst Lösungen,
Tabletten, Retard-Kapseln, enterisch beschichtete Kapseln und Sirups.
Bei der Verabreichung sollte sich die pharmazeutische Zusammensetzung
auf oder annähernd
auf Körpertemperatur
befinden.
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Verfahren
zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen, die einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
und eine therapeutische Verbindung, ausgewählt unter PLP, Pyridoxin, Pyridoxal
und Pyridoxamin, enthalten, sind dem Fachmann wohlbekannt. Zur Erläuterung
wird ein Verfahren zur Herstellung einer PLP-haltigen pharmazeutischen
Zusammensetzung beschrieben werden.
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Allgemein
kann eine PLP-Lösung
durch einfaches Mischen von PLP mit einer pharmazeutisch annehmbaren
Lösung,
zum Beispiel einer gepufferten wässerigen
Kochsalzlösung
mit einem sauren oder alkalischen pH (da PLP in Wasser, Alkohol
und Ether im wesentlichen unlöslich
ist), bei einer Temperatur von wenigstens Raumtemperatur und unter
sterilen Bedingungen zubereitet werden. Vorzugsweise wird die PLP-Lösung unmittelbar
vor der Verabreichung an das Säugetier
zubereitet.
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Wenn
jedoch die PLP-Lösung
zu einem Zeitpunkt zubereitet wird, der länger zurückliegt als unmittelbar vor
der Verabreichung an das Säugetier,
sollte die zubereitete Lösung
unter sterilen, gekühlten
Bedingungen gelagert werden. Da PLP lichtempfindlich ist, sollte
die PLP-Lösung überdies
in Behältern
aufbewahrt werden, die sich zum Schutz der PLP-Lösung vor dem Licht eignen,
wie bernsteinfarbene Phiolen oder Flaschen.
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Es
hat sich gezeigt, dass in geeigneter Weise verabreichtes PLP, Pyridoxin,
Pyridoxal und Pyridoxamin zuvor unerwartete, stark heilsame Wirkungen
bei der Behandlung von Herzhypertrophie und kongestivem Herzversagen
haben kann. Zwecks Erläuterung
wird die heilsame Wirkung einer Verabreichung von PLP in den unten
ausführlich
dargelegten speziellen Beispielen gezeigt. Die Beispiele beschreiben
sowohl In-vitro- als auch In-vivo-Versuche.
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BESCHREIBUNG
KLINISCHER VERSUCHE
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Beispiel 1 – In-vitro-Ischämie-Reperfusion
bei isolierten Rattenherzen und Messung des linksventrikulär entwickelten
Druckes
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Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (200–250
g) wurden durch Dekapitation getötet,
und ihre Herzen wurden schnell entnommen und nach dem Langendorff-Verfahren mit einem
konstanten Strom von 10 ml/min unter Verwendung des Krebs-Henseleit-Puffers
(K-H-Puffer), oxygeniert mit 95% O2 und
5% CO2, pH 7,4, perfundiert. Nach Äquilibrierung
wurde ein Langendorff-Perfusionsgerät, das K-H-Puffer verwendete, eingesetzt, um die
Wirkung von PLP auf Ischämie-Reperfusion
zu untersuchen.
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Nach
einer Äquilibrierungsdauer
von 15 min wurde eine völlige
Ischämie
induziert, indem die Perfusion für
30 min unterbrochen wurde, während
die Herzen bei einer konstanten Feuchtigkeit und Temperatur von 37°C gehalten
wurden. Bei ischämisch-reperfundierten
Herzen wurde die Perfusion nach 30 min globaler Ischämie mit
normalem K-H-Puffer für
60 min wiederaufgenommen. Die Herzen wurden mit 300 Stößen/min
mittels einer Rechteckwelle von 1,5 ms Dauer bei zweifacher Schwellenspannung
elektrisch stimuliert (Phipps & Bird-Stimulator).
Der linksventrikulär
entwickelte Druck (LVDP), die Geschwindigkeit der Veränderung
des entwickelten Druckes (+dP/dt) und die Geschwindigkeit der Veränderung
der Relaxation (–dP/dt)
wurden mittels eines in den linken Ventrikel eingeführten wassergefüllten Latexballons
gemessen. Das Volumen des Ballons wurde zu Beginn jedes Experiments
auf den linksventrikulären
enddiastolischen Druck (LVEDP) von 10 mmHg eingestellt, und der
Ballon wurde an einen Druckwandler (Modell 1050BP-BIOPAC SYSTEMS INC.)
angeschlossen. Die Daten wurden online durch eine Analog-Digital-Schnittstelle
(MP 100, BIOPAC SYSTEMS INC.) aufgezeichnet und mit "Acknowledge 3.01
for Windows" (BIOPAC
SYSTEMS INC.) gespeichert und verarbeitet. In Versuchen, in denen
die Wirkung des Pyridoxal-5'-phosphats
(PLP) untersucht wurde, wurden die Herzen vor Induktion der Ischämie für 10 min
mit PLP (15 μM)
+ K-H-Puffer perfundiert. Diese Zufuhr von PLP (15 μM) in K-H-Puffer
wurde in diesen Versuchen über
die gesamte Reperfusionsdauer fortgesetzt.
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Der
linksventrikulär
entwickelte Druck (LVDP) reflektiert die kontraktile Aktivität des Herzens.
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Sobald
das Herz nach der Ischämie
reperfundiert war, neigte es dazu, arrhythmisch zu werden. Es verstreicht
einige Zeit, bevor sich das Herz in einer normalen Art des Rhythmus
stabilisiert.
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Die
Ergebnisse dieser Versuche sind unten in Tabelle 1 dargestellt.
Die Kontrollgruppe umfasste 13 Tiere, die PLP-behandelte Gruppe
umfasste 6 Tiere. Sämtliche
Werte in der Tabelle sind Prozente von präischämischen Werten.
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Globale
Ischämie
führte
zu einem Absinken des linksventrikulär entwickelten Druckes (LVDP).
Es zeigte sich, dass Reperfusion des ischämischen Herzens eine langsame
Erholung von Veränderungen
beim LVDP induzierte. Diese Parameter zeigten während einer 60-minütigen Reperfusionsdauer
etwa 40% Erholung.
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Andererseits
wurde mit PLP 10 min vor Induktion der Ischämie nach Reperfusion des Herzens
eine etwa 80%ige Erholung von Druckabfällen beim LVDP offenbar. Außerdem war
die Zeit bis zu einer 50%igen Erholung (gemessene Zeit bis zur Erreichung
der halben maximalen kontraktilen Krafterholung bei Reperfusion)
bei behandelten Herzen verringert.
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Beispiel 2 – In-vitro-Isolation
von Membranpräparationen
und Bestimmung der Adenylylcyclase-Aktivität
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Am
Ende jeder Perfusions-/Reperfusionsperiode wurde das Herz von der
Kannüle
entfernt, und es wurden mittels des zuvor von Sethi et al., J. Cardiac
Failure, 1 (5) (1995) und Sethi et al., Am. J. Physiol., 272 (1997)
angewendeten Verfahrens die rohen Membranen präpariert. In Kürze: Die
Herzen wurden zerkleinert und dann in 50 mM Tris-HCl, pH 7,5 (15
ml/g Gewebe) mit einem Polytron PT-20 (Brinkman Instruments, Westbury,
NY, USA) zweimal für
jeweils 20 s bei einer Einstellung von 5 homogenisiert. Das resultierende
Homogenisat wurde 10 min bei 1000 × g zentrifugiert, und das
Pellet wurde verworfen. Der Überstand
wurde 25 min bei 3048000 × g
zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde zweimal im gleichen
Puffer resuspendiert und bei der gleichen Geschwindigkeit zentrifugiert;
das letzte Pellet wurde in 50 mM Tris-HCl, pH 7,4 resuspendiert und
für verschiedene
biochemische Tests verwendet.
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Während der
Ischämie-Reperfusion
ist die Adenylylcyclase-Aktivität
erhöht,
was zu Arrhythmien und einer Schädigung
des Myokards infolge erhöhter
cAMP-Spiegel und
eines erhöhten
Calciumeinstroms führt. Behandlung
mit PLP lässt
diese erhöhte
Enzymaktivität
zum Teil auf Kontrollniveau zurückkehren.
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Die
Adenylylcyclase-Aktivität
wurde wie von Sethi et al., oben, beschrieben durch Messen der Bildung von
[α-32P]cAMP aus [α-32P]ATP
bestimmt. Sofern nicht anders angegeben, enthielt das Inkubations-Testmedium
50 mM Glycylglycin (pH 7,5), 0,5 mM MgATP, [α-32P]ATP
(1–1,5 × 106 cpm], 5 mM MgCl2 (im Überschuß zur ATP-Konzentration),
100 mM NaCl, 0,5 mM cAMP, 0,1 mM EGTA, 0,5 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin, 10 U/ml Adenosindeaminase
und ein ATP-regenerierendes System aus 2 mM Creatinphosphat und
0,1 mg Creatinkinase/ml in einem Endvolumen von 200 μl. Inkubationen
wurden durch die Zugabe von Membran (30–70 μg) zum Reaktionsgemisch gestartet,
das 3 min bei 37°C äquilibriert
hatte. Die Inkubationszeit betrug 10 min bei 37°C, und die Reaktion wurde durch
Zugabe von 0,6 ml 120 mM Zinkacetat, das 0,5 mM unmarkiertes cAMP
enthielt, gestoppt. Das während
der Reaktion gebildete [α-32P]cAMP wurde nach Copräzipitation anderer Nucleotide
mit Na2CO3 durch
Zusatz von 0,5 ml 144 mM Na2CO3 und
anschließende
Chromatographie bestimmt. Das unmarkierte cAMP diente zur Kontrolle
der Wiederfindungsrate von [α-32P]cAMP durch Messung der Extinktion bei
259 nm. Unter den verwendeten Testbedingungen war die Adenylylcyclase-Aktivität bezogen auf
Proteinkonzentration und Inkubationszeit linear.
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In
einer Kontrollgruppe C stammte die wie in Beispiel 2 beschrieben
hergestellte Membranpräparation von
Herzen, die nach einer 20-minütigen
Stabilisierungsperiode 90 Minuten mit normalem K-H-Puffer oder normalem
K-H-Puffer plus
PLP perfundiert wurden. In einer mit IR (Ischämie-Reperfusion) bezeichneten
Gruppe stammte die Membranpräparation
von Herzen, bei denen nach einer 20-minütigen Stabilisierungsperiode
30 Minuten lang eine Ischämie
induziert wurde, gefolgt von 60 Minuten Reperfusion mit normalem
K-H-Puffer. In einer mit PR bezeichneten Gruppe stammte die Präparation
von Herzen, die nach einer 20-minütigen Stabilisierungsperiode
10 Minuten mit 15 μm
PLP plus normalem K-H-Puffer
perfundiert wurden, gefolgt von einer für 30 Minuten induzierten Ischämie, gefolgt
von 60 Minuten Reperfusion mit normalem K-H-Puffer. Es ist anzumerken,
dass während
der gesamten Reperfusionsperiode PLP anwesend war.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Sie stammen von n = 6
Versuchen.
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TABELLE
2
Wirkung verschiedener Stimulantien auf die Adenylylcyclase-Aktivität in Rattenherz-Rohmembranpräparationen
aus einer Kontroll- (C), einer Ischämie-Reperfusions- (IR) und
einer behandelten Gruppe (PR)
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Beispiel 3 – In-vivo-Koronararterienligatur
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Durch
Okklusion der linken Koronararterie wie von Sethi et al., oben,
beschrieben wurde bei männlichen
Sprague-Dawley-Ratten (200–250
g) ein Myokardinfarkt erzeugt. Die Ratten wurden mit 1–5% Isofluran in
100% O2 (2 l Durchflussgeschwindigkeit)
anästhesiert.
Die Haut wurde entlang des linken Sternumrands eingeschnitten, und
es wurde die 4. Rippe proximal zum Sternum durchtrennt und ein Retraktor
eingeführt.
Der Herzbeutel wurde geöffnet
und das Herz herausgeholt. Die linke vordere absteigende Koronararterie
wurde etwa 2 mm von ihrem Ursprung auf der Aorta mittels einer 6-0-Seidennaht
ligiert. Dann wurde das Herz in der Brust repositioniert und der
Schnitt mittels Tabaksbeutelnähten
verschlossen. Scheinoperierte Ratten erfuhren identische Behandlung,
außer
dass die Arterie nicht ligiert wurde. Die Mortalität infolge
Operation lag unter 1%. Sofern nicht anders im Text angegeben, wurden
in dieser Studie Versuchstiere mit einer Infarktgröße > 30% des linken Ventrikels
verwendet. Sämtliche
Tiere durften genesen, erhielten ad libitum Futter und Wasser und wurden
für einen
Zeitraum von 21 Tagen zwecks Elektrokardiogramm (EKG), hämodynamischer
und histologischer Beurteilung gehalten.
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Erwiesenermaßen verursacht
eine Okklusion der Koronararterie bei Ratten einen myokardialen
Zellschaden, der zu Narbenbildung im linken Ventrikel und Herzdysfunktion
führt.
Während
innerhalb von 3 Wochen nach der Koronarokklusion die völlige Ausheilung
der Narbe erfolgt, ist über
das Auftreten milder, moderater und schwerer Stadien von kongestivem
Herzversagen 4, 8 und 16 Wochen nach Ligatur berichtet worden. Demnach
ist die 3 Wochen nach der Koronarokklusion bei Ratten beobachtete
kontraktile Dysfunktion auf akute ischämische Veränderungen zurückzuführen.
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Die
Ratten wurden in transparenten Käfigen
in einem temperatur- und feuchtigkeitsgeregelten Raum bei einem
12-Stunden-Licht/Dunkel-Zyklus untergebracht. Die Versorgung mit
Futter und Wasser erfolgte ad libitum. Die Ratten wurden zufallsmäßig in fünf Gruppen
unterteilt: scheinoperierte, koronararterienligierte ohne Behandlung,
scheinoperierte mit PLP-Behandlung, koronararterienligierte mit
PLP-Behandlung (25 mg/kg Körpergewicht
oral durch Magensonde) zwei Tage vor der Operation und koronararterienligierte
mit PLP-Behandlung
(25 mg/kg Körpergewicht)
eine Stunde nach der Operation. Diese Tiere wurden in sämtlichen nachstehend
angeführten
Untersuchungen verwendet. Für
EKG-Untersuchungen wurden diese Tiere vor der Operation als ihre
Kontrollen verwendet, so dass vor Durchführung der Operation an diesen
Tieren EKG-Kurven aufgenommen wurden, die dann nach der Operation
für die
gleichen Tiere als Kontrollen dienten.
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Beispiel 4 – Hämodynamische
Veränderungen
in vivo
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Die
wie in Beispiel 3 beschrieben vorbereiteten Tiere wurden mit einer
Injektion eines Cocktails aus Ketaminhydrochlorid (60 mg/kg) und
Xylazin (10 mg/kg) anästhesiert.
Die rechte Karotisarterie wurde freigelegt und mit einem Mikrotip-Druckwandler (Modell
PR-249, Millar Instruments, Houston, TX) kannüliert. Der Katheter wurde vorsichtig
durch das Lumen der Karotisarterie vorgeschoben, bis die Spitze
des Wandlers in den linken Ventrikel eintrat. Der Katheter wurde
mit einer Seidenligatur um die Arterie befestigt. Die hämodynamischen
Parameter wie linksventrikulärer
systolischer Druck (LVLSP), linksventrikulärer enddiastolischer Druck
(LVEDP), Kontraktionsgeschwindigkeit (+dp/dt) und Relaxationsgeschwindigkeit
(–dP/dt)
wurden auf einem Computersystem (AcqKnowledge 3.1 Harvard, Montreal,
Canada) aufgezeichnet.
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Ein
3-wöchiger
Myokardinfarkt verursachte einen fortschreitenden Anstieg beim linksventrikulären enddiastolischen
Druck (LVEDP) ohne irgendwelche Veränderungen bei sowohl der Herzrate
als auch dem linksventrikulären
systolischen Druck (LVSP). Überdies
war sowohl die Geschwindigkeit der Kontraktion (+dP/dt) als auch
die Geschwindigkeit der Ralaxation (–dP/dt) bei den infarzierten
Tieren signifikant erniedrigt. Der Anstieg des LVEDP und das Absinken
von sowohl +dP/dt als auch –dP/dt
wurden bei 3-wöchiger
Behandlung der infarzierten Tiere mit PLP zum Teil verhindert.
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Die
Ergebnisse sind unten in Tabelle 3 und 4 angegeben.
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Daten
sind als Mittelwert ± SE
von 10 Tieren ausgedrückt.
Sämtliche
Messungen wurden mit einem Miller-Mikrokatheter durchgeführt; der
Katheter wurde mittels Kannülierung
der rechten Karotisarferie in den linken Ventrikel eingeführf. LVSP,
linksventrikulärer
systolischer Druck; LVEDP, linksvenfrikulärer enddiastolischer Druck;
+dP/dt, Kontraktionsgeschwindigkeit; –dP/dt, Relaxationsgeschwindigkeit.
Tiere wurden zufallsmäßig in vier
Gruppen unterteilt: scheinoperiert, scheinoperiert + medikamentenbehandelt,
medikamentenbehandelt beginnend 2 Tage vor der Ligatur (PrD) für bis zu
21 Tage und koronarligiert (MI). Der Behandlungsgruppe wurde einmal
täglich
mittels Magensonde oral PLP (25 mg/kg Körpergewicht) verabreicht.
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TABELLE
3
Hämodynamische
Parameter von Ratten mit Myokardinfarkt mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung
beginnend 2 Tage vor Koronararterienligatur (PrD)
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TABELLE
4
Spätere
Bestätigung
hämodynamischer
Parameter von Ratten mit Myokardinfarkt mit und ohne 21-tägige PLP-Behandlung
beginnend 1 Stunde nach und 2 Tage vor der Koronararterienligatur
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Es
gab drei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PP1) oral PLP einmal täglich
beginnend 1 Stunde nach Ligatur, (PP2) oral PLP einmal täglich beginnend
2 Tage vor Ligatur.
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Beispiel 5 – In-vivo-Elektrokardiogramm(EKG)-Aufzeichnungen
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Es
wurden EKG-Aufzeichnungen mit sechs Ableitungen (I, II, III, aVR,
aVF, aVL) von Ratten in allen Gruppen (scheinoperiert, koronararterienligiert
(MI), scheinoperiert mit Medikamentenbehandlung, koronararterienligiert
mit Medikamentenbehandlung 2 Tage vor Ligatur, Koronararterienligatur
mit Medikamentenbehandlung innerhalb 1 Stunde nach Ligatur) vor
der Koronararterienligatur und 1, 3, 7, 14 und 21 Tage nach der Okklusion
gemacht.
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Oberflächen-EKGs
wurden unter Isofluran-Anästhesie
mittels eines Herz-Atem-Monitors,
Modell EC-60 (Silogic International Limited, UK) aufgezeichnet.
Die ST-Segment-Anomalie
war definiert als eine Senkung oder Hebung von wenigstens 1 mm von
der Grundlinie, die für ≥ 1 min anhielt.
Die Größe der ST-Segment-Verschiebung wurde
60 ms nach dem J-Punkt in allen sechs Ableitungen gemessen. Das
QT-Intervall wurde nach Standard-Kriterien gemessen und dann mittels
der Bazett-Formel (QTc = QT/Quadratwurzel
des RR-Intervalls) für
die Herzfrequenz korrigiert. Das längste QT-Intervall aller Ableitungen
wurde vom Beginn der Q-Welle bis zum Ende der T-Welle gemessen.
Falls Q-Wellen nicht vorhanden waren, wurde der Beginn der R-Welle
verwendet. Das der QT-Intervallmessung unmittelbar vorausgehende
RR-Intervall wurde verwendet, um für die Herzfrequenz zu korrigieren.
Pathologische Q-Wellen wurden definiert als eine der R-Welle vorausgehende
negative Ablenkung von wenigstens 25 μV Amplitude.
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ST-Segment-Veränderungen
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ST-Segment-Senkung,
die eine subendokardiale Hypoperfusion reflektiert, ist die häufigste
EKG-Manifestation von Ischämie,
und die ST-Segment-Abweichung kann als noninvasiver Marker des Perfusionsstatus
des Herzens dienen. Elektroden, welche direkt über der geschädigten Zone
angeordnet sind, registrieren typischerweise eine ST-Segment-Hebung,
während
jene in gegenüberliegenden
Bereichen des Torsos eine "reziproke" ST-Segment-Senkung
erfassen. In der vorliegenden Studie wurde 1 bis 21 Tage nach Koronararterienligatur
bei unbehandelten Ratten in Ableitung I ST-Segment-Senkung aufgezeichnet
und in Ableitung II und III dreier Ableitungen ST-Segment-Hebung.
Behandlung mit PLP reduzierte den Grad der ST-Segment-Hebung/Senkung
nach Okklusion und beschleunigte die Erholung des ST-Segments. Die
Ergebnisse sind unten in Tabelle 5 und 6 dargestellt. In Tabelle
5 betrugen die vor der Okklusion (Kontrolle) aufgezeichneten Werte
für die
ST-Segment-Abweichung für
alle drei Ableitungen für
die MI- und die PrD-Gruppe 0,01, 0,02, 0,01 bzw. 0,015, 0,02 und
0,01. In Tabelle 6 betrugen die vor der Okklusion (Kontrolle) aufgezeichneten
Werte für
die ST-Segment-Abweichung
für alle
drei Ableitungen für
die MI- und die PrD-Gruppe 0,02, 0,02, 0,01 bzw. 0,01, 0,009 und
0,015.
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TABELLE
5
ST-Segment-Veränderungen
bei Ratten mit Myokardinfarkt (MI) mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung beginnend
2 Tage vor Koronararterienligatur (PrD)
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TABELLE
6
ST-Segment-Veränderungen
bei Ratten mit Myokardinfarkt (MI) mit oder ohne 7-tägige PLP-Behandlung beginnend
1 Stunde nach Koronararterienligatur (PrD)
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QT-Intervall und Mortalität nach Myokardinfarkt
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Das
QT-Intervall auf dem Oberflächen-Elektrokardiogramm
ist ein indirektes Maß für die Dauer
des ventrikulären
Aktionspotentials, und dessen Verlängerung ist oft mit dem Auftreten
maligner ventrikulärer
Arrhythmien bei Patienten verbunden. Ein langes QT-Intervall auf
dem EKG ist mit einem höheren
Risiko für plötzlichen
Herztod nach Myokardinfarkt verbunden. Die Daten zeigen, dass an
Tag 1 eine QT-Intervall-Verlängerung
auftrat und dann von Tag 3 bis 21 schrittweise abnahm, was mit der
Periode der höchsten
Mortalität nach
Ligatur bei unbehandelten Ratten zusammenfiel. Behandlung mit PLP
reduzierte die QT-Verlängerung und
beschleunigte außerdem
den Zeitverlauf der Erholung des QT-Intervalls nach Koronarokklusion.
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Die
Ergebnisse sind unten in Tabelle 7, 8 und 9 angegeben.
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Durch
Koronarligatur wurde ein Myokardinfarkt induziert. Sämtliche
nach folgenden Wochen verbliebenen Tiere wurden für EKG-Bestimmungen
herangezogen. Werte sind Mittelwerte ± SE. Behandelten Tieren wurde
einmal oder zweimal täglich
oral PLP (25 mg/kg) verabreicht. Kontrollwerte wurden vor der Induktion eines
Myokardinfarkts erhoben.
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TABELLE
7
Zeitabhängige
Veränderungen
des QT
c-Intervalls (ms) bei Myokardinfarkt
mit oder ohne 21-tägige
PLP-Behandlung beginnend 2 Tage vor Koronararterienligatur (PrD)
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Es
gab zwei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PrD) oral PLP einmal täglich.
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TABELLE
8
Spätere
Bestätigung
und Entwicklung zeitabhängiger
Veränderungen
des QT
c-Intervalls
(ms) bei Myokardinfarkt mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung beginnend
2 Tage vor Koronararterienligatur
-
Es
gab drei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PP1) oral PLP einmal täglich,
(PP2) oral PLP zweimal täglich.
n = 20, Werte Mittelwerte ± SE.
Kontrollwerte wurden vor Induktion eines Myokardinfarkts erhoben.
-
TABELLE
9
Zeitabhängige
Veränderungen
des QT
c-Intervalls (ms) bei Myokardinfarkt
mit oder ohne 21-tägige
PLP-Behandlung beginnend 1 Stunde nach Koronararterienligatur
-
Es
gab drei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PP1) oral PLP einmal täglich,
(PP2) oral PLP zweimal täglich.
n = 20, Werte sind Mittelwerte ± SE. Kontrollwerte wurden
vor Induktion eines Myokardinfarkts erhoben.
-
Entsprechend
war die Mortalitätsrate
in der PLP-behandelten Gruppe ebenfalls signifikant geringer.
-
Mortalitätsraten
-
Früheste Todesfälle nach
Myokardinfarkt treten innerhalb der ersten wenigen Stunden auf,
und diese werden vor allem durch letale ventrikuläre Arrhythmien
verursacht. In der vorliegenden Studie war die Mortalität sowohl
bei unbehandelten als auch bei behandelten Ratten in den ersten
48 Stunden nach Koronarligatur am höchsten, jedoch war die Mortalität bei behandelten
Tieren signifikant geringer. Diese verringerte Mortalität wurde
von mehreren verbesserten EKG-Befunden begleitet, was auf eine antiarrhythmische
Wirkung von PLP hinweist (geringere Häufigkeit pathologischer Q-Wellen
und von PVCs).
-
Zur
Operation bestimmte Ratten wurden zufallsmäßig in vier Gruppen unterteilt,
jeweils 20: scheinoperiert, scheinoperiert + medikamentenbehandelt,
21 Tage medikamentenbehandelt beginnend 2 Tage vor Ligatur (MI +
Medikament) und koronarligiert (MI). Da die scheinoperierte und
die scheinoperierte + medikamentenbehandelte Gruppe keine Unterschiede
hinsichtlich der Mortalität
und anderer hämodynamischer
Veränderungen
aufwiesen, wurden sie als eine Gruppe betrachtet. Die Ergebnisse
sind unten in Tabelle 10, 11, 12 und 13 dargestellt.
-
TABELLE
10
Mortalität
bei Ratten mit Myokardinfarkt mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung beginnend
2 Tage vor Koronararterienligatur (PrD)
-
TABELLE
11
Spätere
Bestätigung
und Entwicklung der Mortalität
bei Ratten mit Myokardinfarkt mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung beginnend
2 Tage vor Koronararterienligatur
-
(MI)
unbehandelt koronarligiert, (PP1) oral PLP einmal täglich, (PP2)
oral PLP zweimal täglich.
-
In
einem zweiten, ähnlichen
Versuch wurden zur Operation bestimmte Ratten zufallsmäßig in vier Gruppen
unterteilt, jeweils 20: scheinoperiert, scheinoperiert + medikamentenbehandelt,
7 Tage medikamentenbehandelt beginnend 1 Stunde nach Ligatur (PrD)
und koronarligiert (MI). Da die scheinoperierte und die scheinoperierte
+ medikamentenbehandelte Gruppe keine Unterschiede hinsichtlich
der Mortalität
und anderer hämodynamischer
Veränderungen
aufwiesen, wurden sie als eine Gruppe betrachtet.
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Die
Ergebnisse sind unten in Tabelle 12 dargestellt.
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TABELLE
12
Mortalität
bei Ratten mit Myokardinfarkt mit oder ohne 7-tägige PLP-Behandlung beginnend
1 Stunde nach Koronararterienligatur (PrD)
-
TABELLE
13
Spätere
Bestätigung
und Entwicklung der Mortalität
bei Ratten mit Myokardinfarkt mit oder ohne 21-tägige PLP-Behandlung beginnend
1 Stunde nach Koronararterienligatur
-
Es
gab drei Gruppen von Ratten: (MI), 20 Ratten, unbehandelt koronarligiert,
(PP1), 25 Ratten, oral PLP einmal täglich, (PP2), 25 Ratten, oral
PLP zweimal täglich.
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Antiarrhythmische Wirkung
von PLP, offenbart durch EKGs
-
Die
EKGs der Tiere in den zuvor berichteten Versuchen bezüglich der
Mortalitätsrate
zeigen mehrere Befunde, die eine antiarrhythmische Wirkung von PLP
anzeigen. Einer davon ist eine geringere Häufigkeit pathologischer Q-Wellen.
-
Diese
Ergebnisse sind in den nachstehenden Tabellen 14 und 15 dargestellt.
-
TABELLE
14
Allgemeine Merkmale und Häufigkeit pathologischer "Q"-Wellen bei Ratten mit Myokardinfarkt
mit oder ohne 21-tägige
PLP-Behandlung beginnend 1 Stunde nach Koronararterienligatur
-
Es
gab drei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PP1) oral PLP einmal täglich,
(PP2) oral PLP zweimal täglich.
n = 20, Werte sind Mittelwerte ± SE. Der scheinoperierten
Gruppe wurde physiologische Kochsalzlösung verabreicht.
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TABELLE
15
Allgemeine Merkmale und Häufigkeit pathologischer "Q"-Wellen bei Ratten mit Myokardinfarkt
mit oder ohne 21-tägige
PLP-Behandlung, 2 Tage nach Koronararterienligatur
-
Es
gab drei Gruppen von Ratten, jeweils 20: (MI) unbehandelt koronarligiert,
(PP1) PLP einmal täglich injiziert,
(PP2) PLP zweimal täglich
injiziert. n = 20, Werte sind Mittelwerte ± SE. Der scheinoperierten
Gruppe wurde physiologische Kochsalzlösung verabreicht.
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Ein
weiterer solcher Befund ist eine geringere Häufigkeit vorzeitiger ventrikulärer Kontraktionen
(PVCs) nach Koronararterienligatur. Diese Ergebnisse sind in den
nachstehenden Tabellen 16 und 17 dargestellt.
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TABELLE
16
Wirkung der Behandlung mit PLP (beginnend zwei Tage vor
Ligatur, fortgesetzt für
21 Tage) auf die Häufigkeit vorzeitiger
ventrikulärer
Kontraktionen (PVCs) nach Koronararterienligatur
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TABELLE
17
Wirkung der Behandlung mit PLP (beginnend 1 Stunde nach
Ligatur, fortgesetzt für
7 Tage) auf die Häufigkeit vorzeitiger
ventrikulärer
Kontraktionen (PVCs) nach Koronararterienligatur
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Beispiel 6 – Kongestives
Herzversagen in vivo
-
Von
Sethi et al., Am. J. Physiol., oben, (siehe Beispiel 3) und J. Mol.
Cell. Cardiol., 30, 2153–2163, 1999,
ist gezeigt worden, dass das Ratten-Modell von kongestivem Herzversagen
nach 4, 8 und 16 Wochen aufgrund des Auftretens von Aszites jeweils
als frühes,
moderates und schweres Stadium von kongestivem Herzversagen klassifiziert
ist. In diesem Modell von kongestivem Herzversagen wird die absteigende
Koronararterie des Rattenherzens ligiert. Die Brust wird dann geschlossen,
und die Tiere werden für
16 Wochen am Leben erhalten, während
deren eine Fortentwicklung von Herzversagen zu kongestivem Herzversagen
zu beobachten ist. Da Kongestion eines der Kennzeichen ist, das
Herzversagen von kongestivem Herzversagen unterscheidet, haben wir
Aszites (Ansammlung von Flüssigkeit
im Abdomen), ein Kennzeichen für
Kongestion, untersucht. Aszites ist auch in anderen Modellen von
kongestivem Herzversagen wie dem kardiomyopathischen Hamster evident.
Jedoch wird nach 2–3
Wochen Ligatur das Stadium als Ischämie-Stadium von Herzversagen
bezeichnet, da zu diesem Zeitpunkt keine Kongestion zu beobachten
ist. Frühere
Untersuchungen von anderen Forschern haben ebenfalls eine ähnliche
zeitabhängige
Klassifizierung bei diesem Modell gezeigt. Afzal et al., Am. J.
Physiol. 262 (31), H868–874,
1992, und Dixon et al., Coron. Artery Dis. 2, 805–814, 1991.
In unserem Modell ist die Ansammlung von Flüssigkeit im Abdomen signifikant
stärker
bei unbehandelten Tieren. Im Vergleich zur unbehandelten Gruppe
zeigte die behandelte Gruppe eine signifikant geringere Menge an
Flüssigkeit
im Abdomen.
-
Somit
ist bei kongestivem Herzversagen in der unbehandelten Gruppe neben
einer Abnahme bei kontraktilen Parametern wie der Kontraktionsgeschwindigkeit
(+dP/dt) und der Relaxationsgeschwindigkeit (–dP/dt) ein signifikanter Anstieg
bezüglich
der Flüssigkeitsansammlung
im Abdomen zu beobachten, Tabelle 18. Diese Veränderungen sind in der behandelten
Gruppe verbessert.
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Beispiel 7 – In-vivo-Hypertrophie
-
Hypertrophie
ist ein physiologischer Zustand der Vergrößerung (erhöhte Muskelmasse) des Organs infolge
einer erhöhten
Belastung des Organs. Eine der Kenngrößen zur Abschätzung von
Herzhypertrophie ist das Verhältnis
Herz zu Körper.
Tabelle 19 zeigt, dass Ratten in der 8-wöchigen Studie mit saccharose-induzierter Hypertension
einen bezogen auf die Kontrollgruppe und die P-5-P-behandelte Gruppe
signifikant erhöhten
Herz-zu-Körpergewicht-Index
zeigten. Tabelle 18, das Modell von kongestivem Herzversagen, zeigt
eine ähnliche
Tendenz zwischen unbehandelten und behandelten Gruppen, was belegt,
dass P-5-P die Fähigkeit besitzt,
Hypertrophie zu reduzieren.
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Beispiel 8 – In-vivo-Hypertension
-
Durch
verschiedenste Forscher ist gut belegt, dass das Füttern von
8–10%
Saccharose in Wasser bei Ratten Hypertension induziert. Zein et
al., Am. Coll. Nutr., 17 (1), 36–37, 1998; Hulman et al., Pediatr.
Res., 36: 95–101;
Reaven et al., Am. J. Hypertens., 1991: 610–614. Unter Anwendung dieses
Modells haben wir gezeigt, dass Behandlung mit P-5-P den saccharose-induzierten
Anstieg des systolischen Blutdrucks (SBP) signifikant verringert.
Der Blutdruck wird mittels der Schwanz-Staumanschetten-Methode beobachtet.
Die Berechnungen wurden mittels des Computer-Softwareprogramms AcknowledgeTM durchgeführt.
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TABELLE
18
Allgemeine Merkmale (Kenngrößen von Hypertrophie und Kongestion)
und hämodynamische
Parameter (Kenngrößen von
Kontraktilität)
bei Kontrollen, unbehandelten und behandelten Tieren in dem 16-wöchigen Modell
von kongestivem Herzversagen
-
TABELLE
19
Wirkung der Pyridoxal-5-Phosphat-Behandlung (25 mg/kg) auf
Herz/Körper-Verhältnis (Kenngröße von Hypertrophie)
und systolischen Blutdruck (Kenngröße von Hypertension) bei durch
10% Saccharose induzierter Hypertension bei Ratten
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Wie
für den
Fachmann erkennbar, können
diese bevorzugten beschriebenen Details und Verbindungen und Verfahren
eine beträchtliche
Variation, Modifikation, Veränderung,
Abänderung
und Ersetzung erfahren, ohne dass die Funktion der beschriebenen
Ausführungsformen
beeinträchtigt
oder modifiziert wird.
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Obwohl
vorstehend Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben wurden, ist diese nicht darauf beschränkt, und
für den
Fachmann wird ersichtlich sein, dass zahlreiche Modifikationen und
Variationen Teil der Erfindung sind, sofern sie nicht vom Umfang
der beanspruchten und beschriebenen Erfindung abweichen.
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Es
ist anzumerken, dass die in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendeten Singularformen "ein" und "der", "die", "das" Pluralangaben einschließen, sofern
nicht der Inhalt deutlich anderes gebietet. Somit schließt zum Beispiel
die Nennung einer Zusammensetzung, die "eine Verbindung" enthält, ein Gemisch von zwei oder
mehreren Verbindungen ein.