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STAND DER
TECHNIK FÜR
DIE ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus Fasern
bestehenden Mediums mit kontrollierter Porosität, eines Mediums mit kontrollierter
Porengröße und enger
Porengrößenverteilung
und eines Mediums, das hohe Dampfdurchlässigkeit und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt, und die daraus erhaltenen Erzeugnisse.
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Die
Herstellung eines Laminats für
eine Verwendung in einer großen
Vielfalt von Erzeugnissen, das aus verschiedenen Polymeren und Textilien
erzeugt worden ist, ist bekannt. So bieten beispielsweise schmelzgeblasene
Materialien und Spinnvliese ein hohes Maß an Dampfdurchlässigkeit
und Flüssigkeitsdurchlässigkeit,
wenn sie entweder als solche oder kombiniert mit einem weiteren
und/oder anderen porösen
Material verwendet werden.
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Schmelzblasen
ist ein Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung sehr kleiner
Fasern, die für
Filtrations- und Isolationszwecke bestens geeignet sind. So können Fasern
mit einem Durchmesser von unter 1 Mikrometer durch Schmelzblasen
hergestellt werden, wobei der mittlere Faserdurchmesser beim herkömmlichen Schmelzblasen
etwa 4 Mikrometer und die Fasergrößenverteilung 1/4 bis 8 Mikrometer
beträgt.
Um solche kleinen Fasern zu bilden, muss von Polymeren mit sehr
niedrigem Molekulargewicht ausgegangen werden. In diesem Verfahren
wird das Nonwoven in einer Stufe aus dem Polymer zu dem fertigen
schmelzgeblasenen Nonwoven gebildet. Schmelzgeblasene textile Flächengebilde
sind porös
und, was von Bedeutung ist, haben weder eine kontrollierte Porengröße noch
eine enge Porengrößenverteilung.
Stattdessen ist die Porengröße zufällig und
uneinheitlich, sodass ein typisches schmelzgeblasenes textiles Flächengebilde
eine zufällige
Verteilung der Poren mit unterschiedlicher Größe besitzt. Ein schmelzgeblasenes
textiles Flächengebilde
mit kontrollierter Porengröße und enger
Porengrößenverteilung
wäre für bestimmte
Verwendungen – beispielsweise Filtrationsaufgaben – sehr nützlich.
Deshalb betrifft eine erfindungsgemäße Ausführungsform ein schmelzgeblasenes
textiles Flächengebilde
mit kontrollierter Porengröße und enger
Porengrößenverteilung.
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Demgegenüber ist
die Herstellung eines Spinnvlieses dem herkömmlichen Faserspinnen sehr ähnlich, wobei
einige Verarbeitungsstufen erforderlich sind, um das Spinnvlies
zu bilden. Fasern für
ein Spinnvlies durchlaufen eine Zieh- und anschließend eine
Ablegestufe, worin die gezogenen Fasern zu einer Matte abgelegt
werden, die durch einen Thermobindungskalander oder durch mechanisches
Verwirren verbunden wird, um das Nonwoven zu bilden. Die im Spinnbindungsverfahren
verwendeten Polymere haben ein niedrigeres Molekulargewicht als
die im herkömmlichen
Schmelzspinnverfahren verwendeten und ein höheres Molekulargewicht als
die im herkömmlichen
Schmelzblasverfahren verwendeten. Dabei lassen sich Fasern mit einem Durchmesser
von kleiner als 10 Mikrometern durch Spinnbinden wirtschaftlich
sehr schwierig herstellen, und der mittlere Faserdurchmesser für herkömmliche
Spinnbindungsverfahren beträgt
etwa 18 Mikrometer.
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Jedoch
muss für
bestimmte Verwendungen wie diejenigen in der Gesundheitspflege,
beispielsweise bei Windeln, Hygieneeinlagen, Inkontinenzeinlagen
für Erwachsene
und Wund verbänden,
das Erzeugnis drei unterschiedliche Funktionen erfüllen: Zunächst muss
eine Vorder- oder Oberlage, die für den Kontakt mit der Haut
des Patienten vorgesehen ist, den Durchgang von Feuchtigkeit (beispielsweise
Blut, Urin und ähnliche Flüssigkeiten)
erlauben, wobei sie gleichzeitig für die Haut des Trägers ein
akzeptables Gefühl
haben muss, zweitens muss ein absorptionsfähiger Kern, der sich zwischen
Oberlage und Unterlage befindet, in der Lage sein, die Feuchtigkeit
zu absorbieren, die er durch die Oberlage hindurch aufgenommen hat,
und drittens muss eine Unterlage auf der Rückseite des absorptionsfähigen Kerns
ein Austreten der Flüssigkeit
durch das Laminat nach außen
verhindern. Deshalb betrifft eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
speziell die Unterlagenkomponente.
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Die
Sperreigenschaften der Unterlage (d.h. das Aufhalten der Feuchtigkeit
und anderer Flüssigkeiten) werden
typischerweise erhalten, indem eine Kunststoffschicht oder – folie,
die als Feuchtigkeitsbarriere dient, in die Unterlage eingebaut
wird. Einige große
Nachteile, die mit der Verwendung solcher Sperrfolien verbunden sind,
sind die niedrige Dampfdurchlässigkeitszahl
(MVTR) der Sperrfolie, das unerwünschte
Rascheln, das von der Sperrfolie beim Tragen des Produkts verursacht
wird, und die Versteifung des Produkts (aufgrund der Sperrfolie),
durch welche dessen Anpassungsfähigkeit
an die Fläche,
an welcher es anliegt, verringert wird.
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Poröse Folien
sind typischerweise sowohl für
flüssiges
als auch für
dampfförmiges
Wasser durchlässig.
Sie können
durch den Einbau verschiedener organischer oder anorganischer Additive
in eine Polymerfolie hergestellt werden, wobei diese Folie danach
gereckt wird oder aus ihr Füll stoffe
chemisch entfernt werden. Weitere herkömmliche Verfahren umfassen
mechanische Perforierungs- und/oder Bestrahlungsverfahren, um die
gewünschten
Löcher
oder Schlitze in der Polymerfolie zu bilden. Dabei ist das Erhalten
einer gleichmäßigen Porengröße in einer
Folie sehr schwierig, und poröse
Kunststofffolien sind im Allgemeinen teurer als Nonwovens.
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Demgegenüber sind
nicht poröse
Sperrfolien typischerweise sowohl für flüssiges als auch dampfförmiges Wasser
undurchlässig.
Im Ergebnis wird durch die Verwendung einer undurchlässigen Folie
beispielsweise in einer Windelunterlage die Windel vor dem Eindringen
der Flüssigkeit
zu warm (da die Sperrfolie die Luftzirkulation verhindert) und nach
dem Eindringen der Feuchtigkeit klamm (da die Sperrfolie die Verdampfung
der Feuchtigkeit verhindert). So können durch die Verwendung einer
undurchlässigen
Sperrfolie in einer Windel schwere dermatologische Probleme wie
Hautausschläge
bei Kindern und Hautwunden bei Erwachsenen, die solche nicht porösen Erzeugnisse
tragen, verursacht werden.
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Weiterhin
ist es bekannt, eine halbporöse
Sperrfolie mit kontrollierter Porosität zu bilden, die für Wasserdampf
durchlässig,
aber für
flüssiges
Wasser undurchlässig,
d.h. atmungsaktiv, ist. Jedoch ist das Verfahren zur Herstellung
einer solchen mikroporösen
Folie mit kontrollierter Porosität
typischerweise komplex und teuer und erfordert relativ spezialisierte
polymere Ausgangsmaterialien (beispielsweise konjugierte Fasern,
die aus zwei getrennt hergestellten polymeren Materialien gebildet
sind, oder Laminate, die aus zwei getrennt hergestellten polymeren
Materialien gebildet sind).
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EP 0 322 136 A2 betrifft
ein Nonwoven, das aus einem Gemisch aus schmelzgeblasenen Mikrofasern, die
eine viel höhere
Orientierung und Kristallinität
als bisherige schmelzgeblasene Fasern haben, und gekräuselten
Stapelfasern hergestellt ist. Die Fasern werden durch Luft ausgerichtet,
die auf sie eine Kühlwirkung ausübt und eine
Temperatur von unter 35 °C
besitzt. Gemäß Seite
3, Zeilen
31/
32, resultieren kristallisierte Fasern.
Dabei wird angenommen, dass die ausgerichteten schmelzgeblasenen
Fasern endlos sind. Die zugesetzten Fasern können schmelzbare Fasern sein,
die vorzugsweise Zweikomponentenfasern sind. In
US 4 622 259 ist ein nicht verstärktes textiles
Mikrofaserflächengebilde
offenbart, das durch ein herkömmliches Schmelzblasverfahren
hergestellt wird, eine große
durchschnittliche Faserlänge
besitzt und eine Zwischenfaserbindung und stärkere einzelne Fasern ermöglicht.
Dieses Vlies bietet eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem
Eindringen von Fluids und lässt
sich prägen.
In
US 4 753 843 ist
ein Nonwoven offenbart, das aus nicht verstärkten Mikrofaservliesen mit
entsprechender Festigkeit, Reißfestigkeit
und Atmungsaktivität
hergestellt und besonders für
eine Verwendung als ein medizinisches textiles Flächengebilde
geeignet ist. Die Fasern sind schmelzgeblasen, und ihre durchschnittliche
Länge beträgt mehr
als 10 cm. Das aus diesen Fasern gebildete Vlies wird durch Heißprägen gebunden.
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EP 0 474 421 A2 ,
EP 0 474 422 A2 und
EP 0 474 423 A2 betreffen
Schmelzblasdüsenvorrichtungen und
technische Schleiermodifizierungen davon. In
US 5 607 701 wird eine Schmelzblasdüse zur Herstellung von
Nonwovens aus Polymeren vorgeschlagen. In
US 5 098 636 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Kunststofffasern bei der Erzeugung eines Nonwovens beschrieben.
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Deshalb
besteht weiterhin ein deutlich spürbarer Bedarf an einem Verfahren
zur wirtschaftlichen Herstellung eines Mediums mit kontrollierter
Porosität
und insbesondere eines Mediums mit kontrollierter Porosität, das hohe
Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
aufweist, ohne die Verwendung von chemischen Bindemitteln, Additiven
oder Beschichtungen. Ein solches atmungsaktives Medium wird Verwendung
finden in Erzeugnissen, die in einer solchen Menge verkauft werden,
dass eine Senkung ihrer Kosten äußerst erwünscht ist
(beispielsweise es ausreichend wirtschaftlich für die Herstellung zur Verwendung
in Wegwerfprodukten macht).
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Herstellung eines Mediums mit kontrollierter Porosität bereitzustellen.
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Der
Erfindung liegt weiterhin als Aufgabe zugrunde, in einer Ausführungsform
ein Medium mit kontrollierter Porosität bereitzustellen, das hohe
Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt.
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Eine
andere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht darin, ein solches Verfahren bereitzustellen, das in einer
Ausführungsform
kein spezielles Polymer als Ausgangsmaterial benötigt.
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Eine
wieder andere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht darin, ein solches Verfahren bereitzustellen, das in einer
Ausführungsform
keine Verwendung von chemischen Bindemitteln, Additiven oder Beschichtungen
erfordert, um die gewünschte
Permeabilität
oder Porosität
zu erhalten.
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Eine
noch andere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung in einer Ausführungsform eines Materials,
das durch dieses Verfahren hergestellt ist.
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Eine
ebenfalls andere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht darin, in einer Ausführungsform
ein solches Material bereitzustellen, das bei seiner Verwendung
keine Geräusche
erzeugt und ein bekleidungsähnliches Gefühl (Griff)
aufweist.
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Eine
zusätzliche
erfindungsgemäße Aufgabe
besteht darin, in einer Ausführungsform
ein solches Material bereitzustellen, das sich wirtschaftlich (beispielsweise
für eine
Verwendung in Wegwerferzeugnissen) herstellen lässt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
erfindungsgemäßen Aufgaben
werden gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Nonwovens, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt, welches die Stufen
- A) Bereitstellen
eines schmelzgeblasenen Nonwovens, das aus Fasern gebildet ist,
die kleine Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme und
relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme enthalten,
wobei die Fasern aus einem Polymer gebildet sind, das gezogen und
anschließend
vorzeitig durch vorzeitiges Abschrecken mit einem Strom aus kalter
Abschreckluft unmittelbar nach dem Ziehvorgang und vor der Beendigung
der Faserbildung kristallisiert worden ist, um sowohl kleine Polymerkristalle mit
geringer Schmelzwärme
als auch re lativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden, und
- B) Kalandrieren des textilen Flächengebildes bei einer Temperatur
der Walzenoberfläche
von 25 bis 110 °C,
einer linearen Kraft der Berührungslinie
von 25 bis 150 Newton/mm und einer Walzengeschwindigkeit von bis
zu 200 Metern/Minute, wobei Temperatur, Druck und Walzengeschwindigkeit
des Kalandrierens zusammen ausgewählt werden, um die in ihm enthaltenen
kleinen Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme zu erweichen, die relativ
größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit von mindestens 1200
g/m2·24
h erhalten bleibt, während
eine niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit,
gemessen als Wassersäule
von mindestens 10 Millibar, durch Verdichten, Faserschrumpfung und
Kontraktion des faserförmigen
Mediums bereitgestellt wird,
umfasst.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung auf ein aus Fasern gebildetes Nonwoven gerichtet,
das sich durch dieses Verfahren herstellen lässt.
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Schließlich ist
die Erfindung auf die Verwendung des aus Fasern gebildeten Nonwovens
zur Herstellung eines Verbundmaterials (Laminats) mit einem Nonwoven
gerichtet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polymer Polypropylen und optimalerweise isotaktisches Polypropylen,
obwohl andere isotaktische Polymere ebenfalls Verwendung finden
können.
Dabei kann das Polymer ein Polypropyl-Polybutylen-Blend sein. Dieses Blend
kann 60 bis 90 Gew.- Polypropylen
und 10 bis 40 Gew.-% Polybutylen umfassen. Das Polymer wird vorzeitig
kristallisiert, vorzugsweise, indem es vor Vollendung der Faserstrukturbildung
derart abgeschreckt wird, dass es (vor dem Kalandrieren) eine Glockenkurvenverteilung
des Schmelzwärmebereichs
aufweist. Die Porengröße wird
durch die Abschreckgeschwindigkeit eingestellt. Je schneller das
Abschrecken abläuft,
umso kleiner wird die Porengröße. Temperatur,
Druck und Walzengeschwindigkeit des Kalandrierens werden so ausgewählt, dass
die kleinen Polymerkristalle erweicht werden, aber die relativ größeren Polymerkristalle
nicht. Das kalandrierte Material kann zu einem Verbundmaterial mit
beispielsweise mindestens einer spinngeschmolzenen, Spinnvlies-
oder anderen Nonwovenschicht verarbeitet werden. Die Erfindung betrifft
insbesondere auch fünf
verschiedene Verfahrensmodifizierungen und die damit hergestellten
Erzeugnisse. Die erste Verfahrensmodifizierung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines aus Fasern gebildeten Mediums, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Verfahren umfasst die Stufe der Herstellung
eines Nonwovens, das aus Fasern gebildet wird, die während der
Herstellung des Nonwovens vorzeitig kristallisiert werden, um darin
kleine Polymerkristalle mit niedriger Schmelzwärme und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das Nonwoven wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle
mit niedriger Schmelzwärme
zu erweichen, die relativ größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit erhalten bleibt und
eine geringe Flüssigkeitsdurchlässigkeit
geboten wird. Aus dem kalandrierten textilen Flächengebilde und einem Nonwoven
wird ein Laminat gebildet, das durch eine Prägestation geschickt wird, um
ein aus Vertiefungen und Erhebungen bestehendes Muster auf dem kalandrierten textilen
Flächengebilde
zu erzeugen, wobei das Nonwoven in die Vertiefungen der geprägten kalandrierten
Fasern gelangt. Vorzugsweise umfasst die Laminierstation eine beheizte
harte Walze, die sich auf der Seite des Nonwovens befindet, und
eine nicht erwärmte
weiche Walze, die sich auf der Seite des kalandrierten textilen Flächengebildes
befindet, wobei Letzteres nach der Laminierung eine hohe MVTR und
im Wesentlichen keine Löcher
beibehält.
Vorzugsweise ist das Nonwoven ein Spinnvlies. Das Erzeugnis der
ersten Verfahrensmodifizierung ist ein aus Fasern gebildetes Nonwovenmedium,
das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Dabei umfasst das Medium ein Nonwoven, das aus
Fasern gebildet ist, die während
der Herstellung des Nonwovens vorzeitig kristallisiert worden sind,
um kleine Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle zu erweichen,
die relativ größeren Polymerkristalle
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Das textile Flächengebilde
ist eine Komponente des kalandrierten Laminats mit einem Spinnvlies,
wobei das textile Flächengebilde
ein geprägtes
Muster aus Vertiefungen und Erhebungen hat und das Spinnvlies in
die Vertiefungen des textilen Flächengebildes
gelangt.
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Die
zweite Verfahrensmodifizierung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines aus Fasern gebildeten Mediums, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Verfahren umfasst die Stufe der Herstellung
eines Nonwovens, das aus Fasern gebil det wird, die während der
Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert werden, um kleine Polymerkristalle mit
geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Die vorzeitig kristallisierten Fasern des textilen Flächengebildes
werden durch eine zusätzliche
Station geschickt, in welcher mindestens ein polymeres Zusatzmaterial
auf die Fasern auf gebracht wird. Das textile Flächengebilde wird danach kalandriert,
um die kleineren Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme zu erweichen,
die relativ größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt, und um das textile Flächengebilde und das zusätzliche
Material miteinander zu integrieren. Vorzugsweise bestehen die Fasern
aus Polypropylen innerhalb eines gegebenen Durchmesserbereichs und
wird das Zusatzmaterial aus der Gruppe ausgewählt, die aus Polyethylen, Polyurethan,
Ethylvinylalkohol und Polypropylen mit einem anderen Durchmesserbereich
und Kombinationen davon besteht. Im Wesentlichen wird jedes Zusatzmaterial
in einer jeweils separaten Zusatzstation hinzugefügt.
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Das
Produkt der zweiten Verfahrensmodifizierung ist ein aus Fasern gebildetes
Nonwovenmedium, das hohe Dampfdurchlässigkeit und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Medium umfasst ein Nonwoven, das aus Fasern
gebildet ist, die während
der Herstellung dieses textilen Flächengebildes vorzeitig kristallisiert
worden sind, um kleine Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme und
relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle zu erweichen,
die relativ größeren Polymerkristalle jedoch
nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Das kalandrierte textile Flächengebilde umfasst mindestes
ein polymeres Zusatzmaterial, das auf dem textilen Flächengebilde
abgelegt worden ist. Vorzugsweise wird das mindestens eine polymere
Zusatzmaterial vor oder nach dem Kalandrieren auf dem textilen Flächengebilde
abgelegt.
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Die
dritte Verfahrensmodifizierung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines aus Fasern gebildeten Mediums, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Stufe der Herstellung eines Nonwovens,
das aus Fasern gebildet wird, die während der Herstellung des textilen
Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert werden, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme zu erweichen,
aber die relativ größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme nicht,
wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit
bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Die Porengröße im kalandrierten
textilen Flächengebilde
wird vergrößert und
die Poren in dem kalandrierten textilen Flächengebilde werden so geformt,
dass der Durchlass für
Körperfluids
maximiert und das Rückfeuchten minimiert
wird. Vorzugsweise umfasst die Stufe des Vergrößerns und Formens der Poren
eine derartige Perforierung des kalandrierten textilen Flächengebildes
mit heißen
Nadeln, dass durch den Einstich der heißen Nadeln das kalandrierte
textile Flächengebilde
erweicht und nach Herausziehen der heißen Nadeln das dort weichgemachte
kalandrierte textile Flächengebilde
erstarren gelassen wird. In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren
die Stufe der Bereitstellung eines Nonwovens, das aus Fasern gebildet
wird, die während
der Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert werden, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativer höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Es wird ein unter Unterdruck stehendes, sich drehendes
perforiertes Sieb verwendet, um die Fasern des textilen Flächengebildes
aufzunehmen und darin vergrößerte und
geformte Poren zu bilden, um den Durchlass zu maximieren und das
Rückfeuchten
zu minimieren. Das textile Flächengebilde
wird anschließend kalandriert,
um die darin enthaltenen kleinen Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme zu erweichen,
aber die relativ größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt.
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Das
Produkt der dritten Verfahrensmodifizierung ist ein aus Fasern gebildetes
Nonwovenmedium, das hohe Dampfdurchlässigkeit und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Medium umfasst ein Nonwoven, das aus Fasern
gebildet ist, die während
der Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert worden sind, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle zu erweichen,
die relativ größeren Polymerkristalle
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Das Nonwoven bildet vergrößerte und geformte Poren, um den
Durchlass zu maximieren und das Rückfeuchten zu minimieren.
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Die
vierte Verfahrensmodifizierung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines aus Fasern gebildeten Mediums, das kontrollierte Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Verfahren umfasst die Stufe der Bereitstellung
eines Nonwovens, das aus Fasern gebildet wird, die während der
Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert werden, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um im Wesentlichen alle kleinen Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und einen kontrollierten Anteil der relativ größeren Polymerkristalle mit
relativ höherer
Schmelzwärme zu
erweichen, wodurch die Dampfdurchlässigkeit eingestellt und eine
niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
bereitgestellt wird.
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Das
Produkt der vierten Verfahrensmodifizierung ist ein aus Fasern gebildetes
Nonwovenmedium, das kontrollierte Dampfdurchlässigkeit und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Medium umfasst ein Nonwoven, das aus Fasern
gebildet worden ist, die während
der Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert worden sind, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ größerer Schmelzwärme zu bilden.
Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um im Wesentlichen alle kleinen Polymerkristalle
und einen kontrollierten Anteil der relativ größeren Polymerkristalle zu erweichen,
wodurch die Dampfdurchlässigkeit
kontrol liert und eine niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
bereitgestellt wird.
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Die
fünfte
Verfahrensmodifizierung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
aus Fasern gebildeten Laminats, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Verfahren umfasst die Stufe der Bereitstellung
eines Nonwovens, das aus Fasern gebildet wird, die während der
Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert werden, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme zu erweichen, aber
die relativ größeren Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Das mehrschichtige Laminat wird aus dem kalandrierten
textilen Flächengebilde
mit einem hochfesten Spinnvlies auf jeder Seite gebildet.
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Das
Produkt der fünften
Verfahrensmodifizierung ist ein aus Fasern gebildetes Nonwoven-Laminat, das
hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Das Laminat umfasst ein Nonwoven, das aus Fasern
gebildet ist, die während
der Herstellung des textilen Flächengebildes
vorzeitig kristallisiert worden sind, um darin kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu bilden. Das textile Flächengebilde
wird kalandriert, um die kleinen Polymerkristalle zu erweichen,
die relativ größeren Polymerkristalle
jedoch nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit bei niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erhalten bleibt. Das kalandrierte textile Flächengebilde bildet die Zwischenschicht
eines mehrschichtigen Laminats mit einer hochfesten Spinnvliesschicht
auf jeder Seite.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und damit verwandte Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden anschließend
unter Bezugnahme auf die ausführliche
Beschreibung von bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen in Verbindung
mit den im Anhang befindlichen Zeichnungen näher erläutert, wobei
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1 eine
isometrische Darstellung eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes,
das mit einem Spinnvlies laminiert ist, zur Verwendung in einer
Windel zeigt und die
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2A und 2B ein
Fließdiagramm
eines bevorzugten Verfahrens zur Herstellung des textilen Flächengebildes
zeigen und
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3 eine
schematische Seitenansicht des Verfahrens zum Prägen oder Muster-Bilden eines
verdichteten erfindungsgemäßen schmelzgeblasenen/Spinnvlies-Materials,
um ein geprägtes
Laminat zu formen,
-
4 eine
schematische Seitenansicht des Verfahrens zum Hinzufügen von
Zusatzmaterialien zu dem hauptsächlichen
schmelzgeblasenen Polymer in Zusatzstationen vor der Verdichtungsstation,
-
5A einen
vergrößerten schematischen
Teilquerschnitt, der das Eindringen einer heißen Nadel in das verdichtete
schmelzgeblasene Material, um dieses zu perforieren, darstellt,
und
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5B eine
Teilseitenansicht, welche die Verwendung eines sich drehenden perforierten
Siebes in einem Saugkasten, um das heiße schmelzgeblasene Material
vor dem Verdichten zu perforieren, darstellt, zeigt und die
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6A und 6B DSC-Kurven
für abgeschreckte
schmelzgeblasene Fasern bzw. nicht abgeschreckte schmelzgeblasene
Fasern zeigen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFOMREN
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Bezug
nehmend auf die Zeichnungen und insbesondere auf die 1 und 2 betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines aus Fasern gebildeten
Nonwovenmediums mit kontrollierter Porosität, das insgesamt mit 10 nummeriert
wird, wobei das Medium 10 wahlweise hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt. Obwohl für
die erfindungsgemäßen Zwecke
das Medium als eines beschrieben wird, das hohe Wasserdampfdurchlässigkeit
und niedrige Wasserdurchlässigkeit
in sich vereinigt, bestimmt selbstverständlich die beabsichtigte Verwendung
des Mediums die Eigenheiten dieser Kriterien – beispielsweise, ob die niedrige
Flüssigkeitsdurchlässigkeit
Blut, ein Körperexsudat
oder eine ähnliche
Flüssigkeit betrifft
und ob die hohe Dampfdurchlässigkeit
Wasserdampf, Luft oder ein ähnliches
Gas betrifft. Typischerweise besteht das Ziel in einem im Wesentlichen
für Wasser
undurchlässigen
und einem im Wesentlichen für
Wasserdampf durchlässigen
Medium. Dabei lässt
sich das optimale Gleichgewicht der Eigenschaften für die einzelnen
Verwendungen maßschneidern.
-
Das
geschmolzene Polymer, aus welchem das Medium hergestellt wird, ist
vorzugsweise isotaktisch, sodass es über die gesamte Länge seiner
Polymerkette eine einheitliche Struktur hat. Alternativ kann jedoch ein
syndiotaktisches Polymer für
spezielle Verwendungen genommen werden, in welchen die Einheitlichkeit der
Struktur von geringerer Bedeutung ist. Ataktische Materialien sind
für den
erfindungsgemäßen Zweck
ungeeignet, da deren Struktur über
die Länge
der Polymerkette so unregelmäßig ist,
dass sie einer Kristallisation stark widerstehen. Für die Verwendung als
Polymer sind Polyolefine bevorzugt und ist Polypropylen besonders bevorzugt.
Somit ist das bevorzugte Polymer für die erfindungsgemäße Verwendung
isotaktisches Polypropylen.
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Typischerweise
werden Kugeln oder eine andere passende Form des Polymers, die für den Umgang in
einer Anlage geeignet ist, in den Fülltrichter einer Spinnmaschine
gefüllt
und durch einen Extruder geschmolzen. Nach dem Schmelzvorgang wird
das Polymer durch eine Spinndüse
gepresst (extrudiert), die kleine Löcher enthält, durch welche das geschmolzene
Polymer fließt,
wobei es nach Abkühlung
Fasern bildet. Um die Verarbeitung zu erleichtern, hat das Polymer
vorzugsweise eine sehr hohe Schmelzflussgeschwindigkeit und wird
nach der Spinndüse
in einem in einer sehr kurzen Entfernung dazu befindlichen Düsensammler
gesammelt. Obwohl das Nonwoven vorzugsweise schmelzgeblasen ist,
kann es auch ein Spinnvlies oder ein anderes aus Fasern gebildetes
Nonwoven sein, solange ein geeignetes textiles Flächengebilde
hergestellt wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Merkmal
besteht darin, dass das textile Flächengebilde aus Fasern gebildet wird,
die während
seiner Herstellung vorzeitig kristallisiert werden. Dabei weisen
solche vorzeitig kristallisierten Fasern eine "smektische" Kristallstruktur auf. Eine smektische
Kristallstruktur enthält
sowohl kleine Polymerkristalle mit geringer Schmelzwärme als
auch relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme.
Die smektische Kristallstruktur wird auch als "Parakristallinität" bezeichnet.
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Der
smektische oder vorzeitig kristallisierte Charakter der für das erfindungsgemäße Verfahren
nützlichen
Fasern kann auf verschiedene Arten und Weisen erreicht werden. Der
am weitesten verbreitete Vorgang besteht darin, die aus der Spinndüse kommenden
Fasern (beispielsweise mit einem kalten Gas wie Luft bei bzw. unter
23 °C oder
Umgebungstemperatur oder einer kalten Flüssigkeit) abzuschrecken, bevor
alle Polymerkristalle in den Fasern bis auf ihre volle Größe gewachsen
sind. Im Ergebnis enthalten die abgeschreckten Fasern kleine Polymerkristalle
mit geringer Schmelzwärme
und relativ größere Polymerkristalle
mit relativ höherer
Schmelzwärme.
Anders ausgedrückt,
weisen die vorzeitig kristallisierten Fasern einen großen Schmelzwärmeverteilungsbereich
auf.
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Dass
die abgeschreckten Polymerfasern eine relativ große Schmelzwärmeverteilung
aufweisen wird gezeigt durch die relativ breite glockenkurvenförmige Verteilung,
die bei der DSC (Differential Scanning Calorimetry) beobachtet wird.
Um die DSC-Werte zu erhalten, werden die Polymerfasern von 30 °C auf 300 °C mit einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 10 °C/Minute erhitzt. Die Schmelzwärmewerte
sind in den 6A und 6B als
Schmelzwärme
(aufgenommener Wärmefluss)
in Milliwatt gegen die Temperatur in °C aufgetragen. Dabei bedeutet
die "Fläche" unter der Kurve
die aufgenommene Wärmemenge
und "ΔH" die Schmelzwärme.
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Wie 6B zu
entnehmen, weist typischerweise ein nicht abgeschrecktes Polymer
(100 % Polypropylen) einen schmalen Peak des Schmelzwärmeverteilungsbereichs
auf, der anzeigt, dass alle Polymerkristalle etwa dieselbe Morphologie – d.h. vergleichbare
Schmelzwärmen – haben,
sodass alle bei derselben Temperatur erweichen. Im Gegensatz dazu
enthält
ein smektisches Polymer einige Polymerketten, die hochkristallisiert
sind, und andere Polymerketten, die weniger hochkristallisiert sind.
Im Ergebnis weist, wie 6A zu entnehmen, das erfindungsgemäße smektische
Polymer (100 % Polypropylen) typischerweise einen relativ großen Schmelzwärmebereich
auf, wie sich durch die relativ breite glockenkurvenförmige Verteilung
zeigt (im Gegensatz zu dem schmalen Verteilungspeak des nicht smektischen
Polymers). Die DSC-Kurven bei einem smektischen Polymer zeigen typischerweise
zwei Peaks, einen großen
Peak und einen kleinen Peak innerhalb des großen Peaks, während die
DSC-Kurven für
ein herkömmliches
nicht smektisches Polymer nur einen Peak aufweisen.
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Die
Werte in Tabelle III zeigen, dass die abgeschreckten Polymerfasern
von Probe 1 eine stark verringerte Luftdurchlässigkeit gegenüber den
nicht abgeschreckten ähnlichen
Polymerfasern von Probe 2 aufweisen. Bei einer 100 Polypropylenfaser
beträgt
die Luftdurchlässigkeit
einer nicht abgeschreckten Faser (Probe 2) 193, während sich
die Luftdurchlässigkeit
der abgeschreckten Faser (Probe 1) auf 83 verringert hat. Eine ähnliche
Verringerung der Permeabilität
wird bei Faserblends erhalten.
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In
diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Unterscheidung zwischen
kleinen Polymerkristallen und relativ größeren Polymerkristallen in
dem smektischen Material nicht die Differenz der Molekulargewichte
der Polymerkristalle (d.h. deren Polymerisationsgrad), sondern eher
einen Unterschied in der Morphologie der Polymerkristalle widerspiegelt.
Typischerweise besitzt das geschmolzene Polymermaterial, das durch die
Spinndüse
geschickt wird, Polymerketten mit im Allgemeinen demselben Molekulargewicht.
Selbst wenn die Kugeln sich durch einen großen Molekulargewichtsbereich
auszeichnen, bewirkt ihre anfäng liche
Verarbeitung durch Wärme
und Druck im Fülltrichter,
dass ihnen ein im Allgemeinen einheitliches Molekulargewicht verliehen
wird. Die erfindungsgemäße "smektische Kristallisation" ("vorzeitige Kristallisation" oder "Suprakristallinität") betrifft also eher
die Morphologie der Polymerkristalle.
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Obwohl
verschiedene Verfahren angewendet werden können, um die vorzeitige Kristallisation
der Fasern zu erreichen, erfolgt sie am leichtesten und wirtschaftlich
durch schnelles Abschrecken der Fasern durch Flüssigkeits- oder Gaskühlung, nachdem
die Fasern die Spinndüse
verlassen haben und das Gewebe des Sammlers erreichen. Mit Ausnahme
der vorzeitigen Kristallisation der Fasern während der Herstellung des textilen
Flächengebildes
ist die Herstellung des erfindungsgemäßen Nonwovens eine herkömmliche
und spiegelt typischerweise die bekannten Herstellungsverfahren
für Nonwovens
wider, insbesondere diejenigen, die zur Herstellung von schmelzgeblasenen
textilen Flächengebilden
angewendet werden. Die Abschrecktemperatur, bei welcher die geschmolzenen
Filamente abgeschreckt werden, ist in gewissem Maße von der
Zusammensetzung des geschmolzenen Polymers 30 abhängig. Für isotaktisches
Polypropylen ist eine Abschrecktemperatur von 23 °C oder darunter
bevorzugt.
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Das
so hergestellte Nonwoven wird, um es zu verdichten, anschließend kalandriert.
Die Temperatur und der Druck der Walzenoberfläche und die Walzengeschwindigkeit
des Kalanders werden so ausgewählt, dass
die kleinen Polymerkristalle (mit relativ geringer Schmelzwärme) erweicht
werden, aber die relativ größeren Polymerkristalle
(mit relativ höherer
Schmelzwärme)
nicht, wodurch eine hohe Dampfdurchlässigkeit erhalten bleibt. So
wird beispiels weise ein bevorzugtes textiles Flächengebilde aus schmelzgeblasenem
smektischem Polypropylen bei einer Walzenoberflächentemperatur von etwa 25
bis 110 °C,
einem Walzenoberflächendruck
von 25 bis 150 Newton und einer Walzengeschwindigkeit von bis zu
200 Metern/Minute kalandriert, um ein erfindungsgemäßes Medium
10 bilden.
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Eine
Walzengeschwindigkeit von über
200 Metern/Minute ergibt typischerweise keine adäquate Zeit für die Erwärmung des
textilen Flächengebildes,
das durch die Berührungslinie
des Kalanders läuft.
Andererseits sollte die Walzengeschwindigkeit so hoch wie möglich sein,
um eine erhöhte
Produktionsgeschwindigkeit zu bieten.
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Ganz
allgemein wird, wenn Druck und Temperatur des Kalandrierens erhöht werden,
die Kristallinität des
erhaltenen Mediums (gemessen durch die Vergrößerung der Fläche unter
den Peaks einer DSC-Kurve) auch erhöht. Sind Temperatur und Druck,
die von dem Kalander ausgeübt
werden, zu niedrig (oder die Walzengeschwindigkeit zu hoch), behält das unterkalandrierte
schmelzgeblasene textile Flächengebilde
seine hohe Porosität
sowohl gegenüber
Flüssigkeiten
als auch Gasen und kann nicht als Sperrschicht wirken. Sind Temperatur
und Druck des Kalanders zu hoch (oder ist die Walzengeschwindigkeit
zu niedrig), wird das überkalandrierte
schmelzgeblasene textile Flächengebilde
in eine Folie umgewandelt, die sowohl gegenüber Gasen als auch Flüssigkeiten
vollständig
undurchlässig
(und auch im Gebrauch geräuschvoll)
ist. Offensichtlich hängen
die optimale Temperatur und Walzengeschwindigkeit und der optimale
Druck vom Charakter des zu verarbeitenden jeweiligen smektischen
Polymers ab. Obwohl Dampfdurchlässigkeit
und Flüssigkeitsundurchlässigkeit
(Wassersäule)
mit der beabsichtigten Verwendung des Erzeugnisses variieren, sind typischerweise eine
im Wesentlichen vollständige
Flüssigkeitsundurchlässigkeit
(selbst bei einer Wassersäule
von mindestens etwa 10 Millibar) und eine im Wesentlichen vollständige Dampfdurchlässigkeit
(d.h. eine Dampfdurchlässigkeit von
mindestens etwa 1200 g/m2·24 h)
bevorzugt.
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Die
bevorzugten Druck- und Temperaturparameter für die Verdichtungsstufe können leicht
und schnell für
ein abgeschrecktes Material ermittelt werden, indem eine der Variablen
Temperatur und Druck konstant gehalten und die andere variiert wird.
Im Allgemeinen sind höhere
Verdichtungstemperaturen erforderlich, um eine Luftdurchlässigkeit
und MVTR innerhalb der bevorzugten Bereiche zu erhalten, während höhere Verdichtungsdrücke erforderlich
sind, um höhere
Wassersäulen
zu erhalten.
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Dabei
ist festzustellen, dass Luftdurchlässigkeit und Dampfdurchlässigkeit
nicht notwendigerweise miteinander in Beziehung stehen. Die Luftdurchlässigkeit
ist eng von der gemessenen Kompaktheit des Materials und dessen
Strömungswiderstand
gegenüber
Luft abhängig,
während
die MVTR enger von der festgestellten Morphologie des Materials
und dessen Widerstandsfähigkeit
gegen Dampfdurchtritt abhängig
ist. Dennoch können
für praktische
Zwecke Luftdurchlässigkeitsmessungen
als Anzeichen für
MVTR-Messungen genommen
werden, die erforderlichenfalls zu korrigieren sind, wenn beispielsweise
ein Gerät
zur Messung der MVTR nicht zur Verfügung steht, jedoch eines zur
Messung der Luftdurchlässigkeit
vorhanden ist.
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Es
wird angenommen, dass während
des Kalandrierens die kleinen Polymerkristalle (mit geringer Schmelzwärme) erweichen
und als Bindemittel zwischen den nicht erweichten größeren Polymerkristallen
(mit höherer
Schmelzwärme)
wirken. Weiterhin wird angenommen, dass das Erweichen der kleinen
Polymerkristalle es ihnen erlaubt, die Poren zwischen den großen Polymerkristallen
zu schließen,
wodurch das textile Flächengebilde
schrumpft und ein dampfdurchlässiges,
flüssigkeitsundurchlässiges Nonwoven-Sperrmedium bildet.
Das Kalandrieren verursacht ein Schrumpfen und Kontraktieren der
Fasern im Medium, wodurch die durch es hindurchgehenden großen flüssigkeitsleitenden
Kanäle
oder Poren geschlossen werden, während
die durch es hindurchgehenden relativ kleineren dampfleitenden Kanäle offen
bleiben.
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Dabei
kann das optimale Gleichgewicht der Eigenschaften für die spezielle
Verwendung maßgeschneidert
werden.
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Für den Fachmann
ist es selbstverständlich,
dass die hier benutzte Bezeichnung "Kalander" alle Mittel umfasst, mit welchen sowohl
ein Wärmeübergang
als auch ein Verdichten (d.h. Erwärmen und Verringern der Dicke
eines textilen Flächengebildes)
erhalten wird. Obwohl ein Satz aus Kalandrierwalzen der verbreitetste Mechanismus
für die
Durchführung
dieser Vorgänge
ist, können
andere Mechanismen stattdessen oder zusätzlich verwendet werden.
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Das
Medium 10 ist durch eine Wassersäule von mindestens etwa 10
und vorzugsweise mindestens 20 Millibar, eine MVTR von mindestens
etwa 1200 und vorzugsweise mindestens 3000 g/m2·24 h,
und eine Luftdurchlässigkeit
von etwa 0,1 bis 100 und vorzugsweise 0,4 bis 3 cfm (Kubikfuß pro Minute)
gekennzeichnet. Das laminierte Verbundmaterial 16 (gebildet
aus dem Medium 10 und einem Spinnvlies 12), das
für eine Verwendung
als Unterlage in einer Windel oder einem anderen absorbierenden
Produkt geeignet ist, hat eine Wassersäule von mindestens etwa 20
und vorzugsweise 30 Millibar, eine MVTR von mindestens etwa 2000 und
vorzugsweise 4000 g/m2·24 h und eine Luftdurchlässigkeit
von etwa 0,05 bis 3 und vorzugsweise 0,1 bis 1 cfm. Diese Kriterien
sind in Tabelle A zusammengefasst.
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Den
Werten von Tabelle A ist zu entnehmen, dass es eine Obergrenze für die Luftdurchlässigkeit
gibt, da, wenn die Luftdurchlässigkeit
des Materials zu hoch wird, es wahrscheinlich auch Flüssigkeit
hindurchlassen wird. Obwohl es keine Obergrenze für die Dampfdurchlässigkeit
(MVTR) gibt, ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass die MVTR nicht
so hoch ist, dass aufgrund der schnellen Wasserverdunstung ein klammes
oder kühles
Gefühl
auftritt.
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Für die Wassersäule gibt
es keine Obergrenze, da aus praktischen Gründen keine Flüssigkeitsdurchlässigkeit
erwünscht
ist, unabhängig
von dem Druck, der auf die Flüssigkeit
ausgeübt
wird, die von dem Medium und/oder Verbundmaterial aufgenommen worden
ist. Wird das Medium und/oder Verbundmaterial als Unterlage für eine Babywin del
verwendet, ist der Druck, der darauf ausgeübt wird (das heißt hauptsächlich das Gewicht
des Babys), minimal, sodass die angegebenen Mindestwerte der Wassersäule für das Medium/Verbundmaterial
akzeptabel sind. Wird andererseits das Medium/Verbundmaterial als
Unterlage für
eine Windel oder Inkontinenzeinlage für Erwachsene verwendet, so
ist selbstverständlich
eine viel höhere
Wassersäule
erforderlich, um das Austreten von Flüssigkeit unter dem Gewicht
des Erwachsenen zu verhindern. Somit wäre beispielsweise eine Wassersäule von
120 Millibar das Minimum für
die Unterlage einer Erwachsenenwindel, die für eine 90 kg wiegende Person
vorgesehen ist. Weiterhin wird angenommen, dass die Baby/Erwachsenen-Differenz
auch eine Rolle bei der Menge der Feuchtigkeit (das heißt des Urins)
spielt, der in Abhängigkeit von
der Größe und dem
Gesundheitszustand der Nieren des Windelträgers ermöglicht werden muss, als Dampf
auszutreten. Die angegebenen MVTR sind für die Anpassung an sowohl Babys
als auch Erwachsene geeignet.
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Die
erfindungsgemäßen Erzeugnisse
sind durch eine relativ hohe Zugfestigkeit (sowohl in MD als auch
CD [Maschinenrichtung bzw. Querrichtung]) gegenüber den Erzeugnissen der Wettbewerber
gekennzeichnet. Es wurde ein erfindungsgemäßes Medium 10 auf
einer Seite mit einem herkömmlichen
Spinnvlies 12 und auf der anderen Seite mit einem herkömmlichen
schmelzgeblasenen textilen Flächengebilde 14 beschichtet,
um ein wie in 1 dargestelltes textiles Flächengebilde 18 zu
bilden. Die so hergestellte Probe hatte eine Wassersäule von
164 Millibar und eine Dampfdurchlässigkeitszahl (MVTR) von 4411
g/m2·24
h. In praktischer Hinsicht wiesen die Probekörper im Wesentlichen keinen
Flüssigkeitsaustritt
und eine sehr hohe Dampfdurchlässigkeit
auf, bezogen auf andere herkömmliche Windelunterlagenprobekörper mit
vergleichbarem Flächengewicht.
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In 2,
insbesondere in 2A, ist die Bildung eines schmelzgeblasenen,
wärmeempfindlichen smektischen
Vlieses und in 2B die Verdichtung dieses Vlieses
und dessen optionale Laminierung, um ein SM-Laminat 16 zu
bilden, gezeigt.
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Insbesondere
Bezug nehmend auf 2A wird das geschmolzene Polymer 30 durch
eine Spinndüse oder
eine Düsenöffnung 36 extrudiert,
um Filamente 38 zu bilden. Gleichzeitig wird Heißluft 40 in
das Düsengehäuse gerichtet
und tritt in der Nähe
der Filamente 38, die sich (nach der Spinndüse) bilden,
aus, um die geschmolzenen Filamente 38 zu ziehen. Die geschmolzenen
Filamente werden sofort danach mit Kaltluft 41 (beispielsweise
mit einer Temperatur von etwa bzw. unter 23 °C oder Umgebungstemperatur)
abgeschreckt, wenn sie in eine Abschreckeinheit 42 über ein
Gebläse 44 und
eine Rohrleitung 46 geleitet werden, sodass die gezogenen
Filamente 38 vorzeitig mit Kaltluft abgeschreckt werden,
woraus die Bildung eines Materials resultiert, das sowohl kleine
Polymerkristalle als auch große
Polymerkristalle enthält.
Die vorzeitig abgeschreckten Filamente 38 fallen dann unter
dem Einfluss der Schwerkraft und/oder eines Saugkastens 54 auf einen
Sammler 50, der eine Walze oder einen Gurtförderer 52 umfasst,
um ein schmelzgeblasenes, wärmeempfindliches
smektisches Vlies 56 zu bilden. Das schmelzgeblasene Vlies 56 wird
schließlich
auf einer Aufnahmerolle 58 für die Lagerung gesammelt oder
unmittelbar in der nächsten
Verfahrensstufe weiter verarbeitet. Das schmelzgeblasene Vlies 56 ist
ein Medium mit kontrollierter Porösität und vereinigt optional hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich. Ein solches Material findet beispielsweise Verwendung in
Filtern für
ganz verschiedene Zwecke.
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Insbesondere
Bezug nehmend auf 2B wird ein schmelzgeblasenes,
wärmeempfindliches
smektisches Vlies 56 von einer Zuführungstrommel 80A in
der Abwickelstation 80 abgewickelt. Das Vlies wird danach durch
eine Verdichtungsstation 82 geschickt. Der Verdichtungskalander 82A der
Verdichtungsstation 82 verfügt über zwei Walzen. Die obere
Walze hat eine glatte stählerne
Oberfläche
und ist ölbeheizt,
sodass die Berührungslinie
des Kalanders eine kontrollierte Temperatur hat. Die untere Walze
ist, verglichen mit dem Stahl, aus einem weicheren Material hergestellt
(beispielsweise Polyamid, erhältlich
unter dem Handelsnamen RACOLON), das das Medium während des
Verdichtens weicher macht und mögliche
Nadelstiche verhindert, wenn das Medium dünner wird. Durch das gleichzeitige
Erwärmen
und Verdichten der Fasern durch den Verdichtungskalander 82A wird
dem erfindungsgemäßen Medium
Flüssigkeitsundurchlässigkeit
(Sperreigenschaft) verliehen, während
die Gasdurchlässigkeit
(Atmungsaktivität)
mindestens bis zu einem gewissen Grad erhalten bleibt. Das Kalandrieren
bewirkt Faserschrumpfung und -kontraktion im Medium (aufgrund des
Wärmeeffekts
des Kalandrierens), wodurch die großen durchgehenden flüssigkeitsleitenden
Kanäle
oder Poren verschlossen werden, während die relativ kleineren
durchgehenden dampfleitenden Kanäle
oder Poren offen bleiben. Der Ausstoß der Verdichtungsstation 82 ist
das erfindungsgemäße Medium 10.
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Um
Festigkeit und Gefühl
zu verbessern, wird jedoch das Medium 10 typischerweise
mit mindestens einem Spinnvlies, einem spinngeschmolzenen oder anderen
Nonwoven auf einer Seite und wahlweise mit einem schmelzgeblasenen
oder zweiten Spinnvlies, spinngeschmolzenen oder anderen Nonwoven
auf der anderen Seite beschichtet. So wird in der Abwickelstation 83 ein
spinngebundenes Material 12 von der Zuführungstrommel 83A abgewickelt.
Das verdichtete schmelzgeblasene Medium 10 und das spinngebundene
Material 12 werden zusammen in der Laminierstation 84 durch
einen Laminierkalander 84A beschichtet, um ein Laminat 16 zu
bilden. Der Laminierkalander verfügt über eine gummibeschichtete
Stahlwalze auf der Seite des Mediums und über eine Gravurwalze auf der
Seite des Spinnvlieses.
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Weitere
Materialien, mit welchen das Medium 10 beschichtet werden
kann, umfassen Zellulosefasern (Papierpulpe), Synthesefasern und
sogar Gewebe.
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Um
die Festigkeit und textilähnliche
Weiche (Griff) des Endprodukts zu erreichen sowie aus ästhetischen
Gründen
dem textilen Flächengebilde
ein erwünschtes
Muster zu verleihen, können
in der Laminierstation 84 spezielle Walzenkombinationen
verwendet werden. Vorzugsweise hat das fertige Erzeugnis 16 (oder 18,
wenn eine dritte Schicht vorhanden ist) ein einem Bekleidungsstück ähnliches
Tragegefühl
zusammen mit hoher Zugfestigkeit und verwandten Festigkeitseigenschaften.
Die textilähnlichen
Eigenschaften des Mediums 10 sind besonders erwünscht, wenn
das textile Flächengebilde
allein verwendet wird, obwohl sie auch erwünscht sein können, wenn
das Medium 10 als Außenschicht
eines Laminats verwendet wird.
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In
der Aufnahmestation 85 wird das von der Laminierstation 84 kommende
Verbundmaterial 16 auf eine Aufnahmerolle 85A aufgewickelt.
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In
der zuvor gegebenen Beschreibung und in den folgenden Beispielen
wurden die wichtigen Parameter unter Durchführung international anerkannter
Versuche wie folgt ermittelt:
Wassersäule: EDANA-ERT-160-89
Luftdurchlässigkeit:
EDANA-ERT-140.1-81
Mechanische (Zugfestigkeits-)Eigenschaften:
EDANA-ERT-20.2-89
Flächengewicht:
EDANA-ERT-40.3-90
MVTR: ASTM-E96E.
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BEISPIELE
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BEISPIEL I
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Um
die Porösität eines
erfindungsgemäßen Mediums
zu bestimmen, wurde eine mit einem bevorzugten erfindungsgemäßen Erzeugnis
hergestellte Windelunterlage mit den Unterlagen verschiedener handelsüblicher
Windeln von Wettbewerbern verglichen, die Ergebnisse sind weiter
unten in Tabelle I aufgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Unterlage
(in Tabelle I als "FQF" bezeichnet) war
ein textiles SMM-Flächengebilde,
das auf einer Seite 10 g/m2 Spinnvlies,
in der Mitte 10 g/m2 des erfindungsgemäß verdichteten
smektischen Mediums und auf der anderen Seite 10 g/m2 nicht
verdichtetes schmelzgeblasenes textiles Flächengebilde, insgesamt 30 g/m2, enthielt. Es wurde gegen Windelunterlagen
getestet, die in herkömmlichen
Windeln von Wettbewerbern verwendet werden, die unter den Handelsnamen HUGGIES/ULTRATRIM,
HUGGIES/SUPREME, PAMPERS/PREMIUM und DRYPERS/SUPREME erhältlich sind.
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Alle
Probekörper
wurden auf Wassersäule,
MVTR, Zugfestigkeit (MD und CD) und Zugdehnung (MD und CD) getestet
und die Werte in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Die
MVTR wurde gemessen, indem die Menge an destilliertem Wasser überwacht
wurde, die über
einen Zeitraum von 24 Stunden durch den Probekörper hindurch verdunstete.
Dabei wurde die Wassertemperatur auf 38 °C unter Verwendung eines Wasserbades
gehalten, in welchem die Wasserbehälter angeordnet waren. Zur
Aufrechterhaltung einer konstanten Luftströmung über die Probekörper wurde
ein Gebläse
verwendet. Die Höhe
der Flüssigkeit
war derart, dass sie die Messung nicht beeinträchtigte, da sich die Oberseite
der Flüssigkeit
ausreichend über
dem Boden der Probekörper
befand.
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Die
Werte in Tabelle I zeigen, dass sich die Wassersäule einer Windelunterlage (164),
die mit dem erfindungsgemäßen Medium
hergestellt worden war, an zweiter Stelle nur hinter Pampers/Premium
(192) befand, und MVTR und Zugdehnung (MD und CD) des erfindungsgemäßen Mediums
(164) alle anderen übertrafen.
Die Zugfestigkeit (MD und CD) des erfindungsgemäßen Verbundmaterials war vergleichbar
mit der der Produkte der Wettbewerber.
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Die
Werte zeigen, dass eine Unterlage, in welcher das erfindungsgemäße Medium
als Sperrschicht eingebaut ist, mit den Erzeugnissen der Wettbewerber
in allen einschlägigen
Aspekten vergleichbar oder sogar überlegen ist und insbesondere
hinsichtlich der MVTR deutlich überlegen
ist. Die MVTR einer erfindungsgemäßen Unterlage beträgt mindestens das
Doppelte der MVTR der Unterlagen der getesteten kommerziellen Erzeugnisse.
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BEISPIEL II
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Aus
erfindungsgemäß nützlichen
gleichen Polypropylenkugeln wurden drei Probekörper hergestellt. Der erste
Probekörper
wurde erfindungsgemäß verarbeitet,
einschließlich
Abschrecken und Verdichten. Der zweite Probekörper wurde auf dieselbe Weise
verarbeitet, außer
dass die Abschreck- und die Verdichtungsstufe weggelassen wurden.
Der dritte Probekörper
wurde auf ähnliche
Weise verarbeitet, wobei die Abschreckstufe enthalten war und nur
die Verdichtungsstufe weggelassen wurde. Der vierte und der fünfte Probekörper wurden
auf ähnliche
Weise verarbeitet, wobei aber die Verdichtungsstufe enthalten war
und nur die Abschreckstufe weggelassen wurde. Der vierte Probekörper wurde
bei 75 N und 100 °C
und der fünfte
Probekörper
bei 150 N und 110 °C
verdichtet.
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Die
entsprechenden Werte wurden an verschiedenen Stellen der Verarbeitung
gesammelt, wie in Tabelle II angegeben.
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Wie
erwartet werden konnte, wies das Material des Probekörpers 2,
ein übliches
schmelzgeblasenes textiles Flächengebilde,
eine Luftdurchlässigkeit
von etwa 193 cfm auf, die höher
war als die obere Akzeptanzgrenze von 100 cfm. Auf ähnliche
Weise war das Material des Probekörpers 5, das abgeschreckt und
bei hoher Temperatur verdichtet worden war, eine starre, spröde Folie
mit einer niedrigen Wassersäule
von 8 mm H2O, bezogen auf die untere Akzeptanzgrenze
von 10 mm H2O. Die Probekörper 3 und
4 wiesen eine relativ hohe Luftdurchlässigkeit (83 cfm bei Probekörper 3 und
36 cfm bei Probekörper
4) derart auf, dass sie sich innerhalb der Grenzen für das erfindungsgemäße Medium
befanden, die weit definiert sind (0,1 bis 100 cfm), aber deutlich
höher als
der bevorzugte Grenzwert (0,4 bis 3 cfm) waren. Weiterhin besaß Probekörper 4 eine
inakzeptabel niedrige MVTR, während
Probekörper
3 und 5 so porös
waren, dass sich die Verdampfung außerhalb des Bereiches des zur
Verfügung
stehenden verwendeten MVTR-Testgerätes befand.
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Die
Werte zeigen, dass die Abschreckstufe allein oder die Verdichtungsstufe
allein nicht ausreicht, um ein erfindungsgemäß bevorzugtes Medium herzustellen.
Ein erfindungsgemäß bevorzugtes
Medium resultiert nur, wenn sowohl die Abschreck- als auch die Verdichtungsstufe
durchgeführt
wird.
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Während sowohl
die Abschreck- als auch die Verdichtungsstufe erforderlich ist,
um ein erfindungsgemäß bevorzugtes
Medium herzustellen, reicht die Abschreckstufe allein aus, um ein
Medium mit kontrollierter Porengröße und enger Porengrößenverteilung
zu erhalten. Ein solches Medium kann hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigen.
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Je
kälter
die Abschreckluft und/oder je schneller der Abschreckvorgang, desto
kleiner wird die erhaltene Porengröße im Medium, da es die kleineren
Kristalle den größeren Kristallen
ermöglichen,
enger zusammenzupassen, wobei die erhaltene kleinere Porengröße aus der
Kombination von kleinen und großen
Kristallen entsteht. In diesem Zusammenhang wird angenommen, dass
die kleineren Polymerkristalle in die großen Poren eindringen, die von
den großen
Polymerkristallen gebildet werden, sodass die effektive Porengröße verkleinert
wird, das heißt,
dass es mehr Po ren pro Volumeneinheit aufgrund des Vorhandenseins
der kleinen Polymerkristalle sowie der großen Polymerkristalle gibt.
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Weiterhin
wird angenommen, dass ein nicht abgeschrecktes und unverdichtetes
Material große
Poren aufweist, die eine ausreichende Größe haben können, um den Durchgang sowohl
von Wasser als auch Wasserdampf zu erlauben. Andererseits schrumpft,
wenn das Material abgeschreckt wird (selbst wenn es nicht verdichtet
wird), das Material unter der Temperaturdifferenz (von Extrusionstemperatur
auf Abschrecktemperatur) und die Poren schrumpfen in ihrer Größe oft genug,
um den Wasserdurchgang hindurch zu beseitigen und unter extremen
Umständen
den Durchgang von Wasserdampf (Feuchtigkeit) zu begrenzen. Schließlich, wenn das
Material sowohl abgeschreckt als auch verdichtet wird, wird die
Porengröße weiter
derart verkleinert, dass durch die Poren nur eine begrenzte Menge
an Wasserdampf, aber kein Wasser hindurchgeht.
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Die
Porengröße des unverdichteten
Materials kann mittels der Durchlässigkeit des Materials gemessen
werden, wobei eine erhöhte
Durchlässigkeit
eine erhöhte
Porengröße und eine
gesunkene Durchlässigkeit eine
verringerte Porengröße anzeigt.
Siehe Tabelle III.
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Die
erfindungsgemäßen Erzeugnisse
finden Verwendung in der Gesundheitspflegeindustrie, wie weiter
oben diskutiert, sowie auf solch unterschiedlichen Gebieten wie
medizinischen und Reinraumschutzanzügen, Reinraumfiltern, Hausumhüllungen,
sterilen Verpackungen, Batterieseparatoren und anderen industriellen
Verwendungen mit Sperrerfordernissen, die das erfindungsgemäße Erzeugnis
erfüllen
kann.
-
Für Verwendungen,
die ein elastischeres und anschmiegsameres Medium ohne Veränderung
der Sperreigenschaften oder der anderen erfindungsgemäßen Vorteile
erfordern, besteht das geschmolzene Polymer, aus welchem das erfindungsgemäße Medium
hergestellt wird, vorzugsweise aus einem Blend von 60 bis 90 Gew.-%
Polypropylen und 10 bis 40 Gew.-% Polybutylen. Ein Medium, das aus
einem solchen Blend hergestellt worden ist, weist eine höhere Bruchdehnung
auf und ist viel anschmiegsamer, verglichen mit einem, das aus 100
% Polypropylen hergestellt ist. Da ein solches Medium elastischer
ist und sich eher wie Gummi verhält,
weisen Laminate, in welchen solche Medien verwendet werden, geringere
Geräusche
(d.h. geringes Rascheln) auf. Ein bevorzugtes Polybutylen für die erfindungsgemäße Verwendung
ist unter dem Handelsnamen PB DP 8910PC von Montell Chemical Co.
erhältlich.
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass der Wassersäulenversuch statischen Charakter
hat und nur das Vermögen
des Sperrmediums misst, einem allmählich darauf lastenden Wasserdruck
zu widerstehen; was für viel
Zwecke ausreichend ist. Jedoch erfordern bestimmte Verwendungen
einen dynamischeren Versuch, um das Vermögen des Sperrmediums zu ermitteln,
einem plötzlichen
Stoß zu
widerstehen, der das Wasser in es hineintreibt. Der dynamische Flüssigkeitsauftreffversuch
ahmt die dynamische Last/Fläche
(Energie) nach, die ein Baby einer gesättigten Kern/Unterlage-Struktur mitteilt,
wenn es plötzlich
von einer stehenden in eine sitzende Position übergeht. Der dynamische Flüssigkeitsstoß (g/m2) wird basierend auf der Auftreffenergie
berechnet, die im Mittel 10 kg beträgt, die ein Baby auf eine gesättigte Windel überträgt, wenn
es von einer stehenden Position auf sie "fällt". Dabei wird das
Baby durch zwei starre Verbindungsglieder mit bekannter Masse und
Länge modelliert
und die Annahme getroffen, dass die Verbindungsglieder vom Stehen "fallen", wobei die Auftrefffläche die
Fläche
unter der Windel ist. Die Arbeit beträgt etwa 20 Joule (14,75 ft·lb) über eine
durchschnittliche "Babysitzfläche" von 13,5 Zoll2 oder etwa 2300 J/m2.
Der dynamische Flüssigkeitsstoß wurde
entsprechend der firmeneigenen Dynamic Liquid Impact Test Method
V-L-35 von Proctor & Gamble
gemessen.
-
Eine
einzelne Schicht aus einer nicht porösen Folie allein ergibt ein
Versuchsergebnis von 0 g/m2. Eine einzelne
Schicht aus einem Laminat, in welchem ein erfindungsgemäßes Medium
verwendet wird, ergibt ein Versuchsergebnis von 547 g/m2.
Eine Probe aus zwei Schichten aus einem solchen Laminat ergibt ein
Versuchsergebnis von 374 bis 465 g/m2.
-
Für eine Windelunterlage
sind Versuchsergebnisse von unter 700 g/m2 und
vorzugsweise unter 550 g/m2 bei einer Probe
aus einem 30-g/m2-Laminat, das aus einer
Spinnvliesschicht (10 g/m2), einer mittigen Schicht
aus dem erfindungsgemäßen Medium
(10 g/m2) und einer beschichteten schmelzgeblasenen
Schicht (10 g/m2) besteht, akzeptabel.
-
Somit
zeigt das erfindungsgemäße Medium
akzeptable Versuchsergebnisse im dynamischen Flüssigkeitsauftreffversuch. Die
Ergebnisse des dynamischen Flüssigkeitsauftreffversuchs
bestätigen,
dass das erfindungsgemäße Medium
der begrenzende Faktor ist.
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Eine
aus zwei Laminaten hergestellte Probe (so hat beispielsweise jedes
Laminat das erfindungsgemäße Medium
in der Mitte, ein Spinnvlies auf einer Seite und ein schmelzgeblasenes
Material auf der anderen Seite) weist typischerweise ein niedrigeres
dynamisches Flüssigkeitsstoßniveau
als eine Probe auf, die nur aus einem Laminat hergestellt worden
ist. Es wird angenommen, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass durch das verstärkte Kalandrieren
der Mediumschichten im Laminat die Morphologie des Versuchsmaterials beeinflusst
wird.
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Die
bisher beschriebenen erfindungsgemäßen Materialien können durch
weiter unten beschriebene Verfahrensmodifizierungen weiter verbessert
werden. Die erste Verfahrensmodifizierung ermöglicht das Prägen eines
schmelzgeblasenen Materials, ohne dass dabei die Gefahr besteht,
dass es zerrissen wird, wobei das schmelzgeblasene Material ein
Teil des schmelzgeblasenes Material/Spinnvlies-Sandwiches ist. Die zweite Verfahrensmodifizierung
ermöglicht
die Herstellung eines verdichteten Gemischs aus Materialien, einschließlich des
verdichteten schmelzgeblasenen Materials, ohne dass dabei die Probleme
auftreten, die typischerweise beim Mischen einer Vielzahl von Polymeren
in einem einzigen Fülltrichter
vorhanden sind, und ohne dass in der Produktionslinie ein "Flaschenhals" entsteht. Die dritte
Verfahrensmodifizierung ermöglicht Perforationen
des schmelzgeblasenen Materials, sodass dieses als Deck- oder Oberlage
nützlich
ist, die sich durch einen hohen Durchlass von Körperfluids und ein niedriges
Maß an
Rückbefeuchtung
auszeichnet. Jede Verfahrensmodifizierung wird weiter unten einzeln
beschrieben.
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Typischerweise
werden schmelzgeblasene Materialien nicht geprägt oder mit einem Muster versehen (insbesondere
wenn sie zur Ölabsorption,
Schall- oder Wärmedämmung verwendet
werden), da das schmelzgeblasene Material für den Präge vorgang zu empfindlich ist
und der Versuch, es zu prägen
oder mit einem Muster zu versehen, in Nadelstichen (und möglicherweise
noch größeren Löchern),
die sich darin bilden, resultierte. Im Gegensatz dazu sind Spinnvliese
fester (da die Filamente bereits mittels Durchlauf durch einen Walzensatz
miteinander verbunden sind) und können sogar als Träger für ein schmelzgeblasenes
Material dienen.
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Bezug
nehmend auf 3 ist festzustellen, dass in
der ersten Verfahrensmodifizierung ein Sandwich, das insgesamt mit 100 nummeriert
wird, aus dem erfindungsgemäßen verdichteten
schmelzgeblasenen Material 102 und einem Spinnvlies 104 derart
geprägt
werden kann, dass die Bildung von Löchern im schmelzgeblasenen
Material während
des Prägevorgangs
verhindert wird. Wenn das Sandwich 100 durch die Prägestation,
die insgesamt mit 106 nummeriert ist, läuft, dann erweicht das schmelzgeblasene
Material 102 (das den niedrigeren Schmelzpunkt hat), bevor
es das Spinnvlies 104 (das den höheren Schmelzpunkt hat) tut.
Dies findet statt, obwohl sich das Spinnvlies 104 vorzugsweise
an der beheizten harten Walze 108 der Laminierstation 106 und
das schmelzgeblasene Material 102 sich vorzugsweise an
der unbeheizten weichen Walze 110 befindet.
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Um
Aussehen und/oder Tragegefühl
des erfindungsgemäßen schmelzgeblasenen
Mediums 102 zu verbessern, wird ein textiles Flächengebilde
oder ein Nonwoven (vorzugsweise ein Spinnvlies 104) auf
das durchlaufende verdichtete schmelzgeblasene Material 102 gelegt.
Das Sandwich 100 aus dem verdichteten schmelzgeblasenen
Material 102 und dem hinzugefügten Spinnvlies 104 wird
dann wahlweise über
eine (nicht gezeigte) Vorerwärmungswalze
geschickt, wel che die zwei Materialien näher an die Laminiertemperatur
bringt. Danach wird das aus den zwei Materialien 102 und 104 bestehende
Sandwich 100 durch eine Laminierstation 106 geschickt,
in welcher Wärme
und/oder Druck angewendet wird/werden, um das Material mit einem
Muster zu versehen. Die Laminierstation 106 umfasst typischerweise
eine beheizte harte Walze 108 (die typischerweise aus Stahl
besteht) und eine unbeheizte weiche Walze 110 (die typischerweise
aus einem Material wie Nylon oder Gummi besteht, das weicher als
Stahl ist). Vorzugsweise wird die beheizte harte Walze 108 auf
der Seite des Spinnvlieses 104 angeordnet, das durch die
Laminierstation 106 läuft,
während
die unbeheizte weiche Walze 110 auf der Seite des schmelzgeblasenen
Materials 102 angeordnet wird. Die beheizte harte Walze 108 der
Laminierstation 106 erzeugt ein Muster aus Vertiefungen 112 in
der heißen
schmelzgeblasenen Schicht 102 (durch die Spinnvliesschicht 104),
wobei ein entsprechendes aus Erhebungen bestehendes Muster in der heißen schmelzgeblasenen
Schicht 102 dort geformt wird, wo die beheizte harte Walze 108 keine
Vertiefungen 112 bildet. Das Muster wird am deutlichsten
in der schmelzgeblasenen Schicht 102 gebildet, die durch
die angewendete Wärme
und den aufgebrachten Druck erweicht, und, wenn überhaupt, weniger deutlich
in der Spinnvliesschicht 104 gebildet. Im erfindungsgemäßen Zusammenhang
muss, damit die MVTR hoch bleibt, dafür gesorgt werden, dass die
angewendete Temperatur und der ausgeübte Druck nicht zu einer Umwandlung
der schmelzgeblasenen Schicht 102 in eine undurchlässige Folie
führen.
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Der
Prägevorgang
hat mindestens zwei Funktionen: zunächst die Spinnvlies-/schmelzgeblasene Schicht 104/102 oder
die Spinnvlies/schmelzgeblasene/Spinnvlies-Schicht 104/102/104 zu
einem Laminat zu verbinden, das insgesamt mit 116 nummeriert
wird, und dessen Entschichtung zu verhindern (das gegebenenfalls
auch ohne Musterbildung, die mit den Materialien während des
Durchlaufs durchgeführt
wird, stattfinden kann), und zweitens die schmelzgeblasene Schicht
mit einem Vertiefungsmuster zu versehen. Vorzugsweise haben die
Fasern des schmelzgeblasenen Materials 102 eine relativ
kleine Größe (relativ
zum Spinnvlies 104), sodass es im Wesentlichen einheitlich
ist und daher auch die Vertiefungen gleichmäßig aufnimmt. Mindestens eines
der erwärmten
Spinnvliese 104 gelangt im Allgemeinen in die Vertiefungen,
die in dem schmelzgeblasenen Material 102 durch Prägen des
Sandwiches 100 gebildet worden sind, das durch die Laminierstation 106 läuft. Somit
werden die Poren des schmelzgeblasenen Materials 102 in
der Laminierstation von den durch die Wärme erweichten Fasern des Spinnvlieses 104 gefüllt.
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Das
erhaltene Sandwichmaterial oder das geprägte Laminat 116 ist ästhetisch
ansprechend (aufgrund des Musters, das eingepresst sein kann), widersteht
einer Entschichtung und ist dicker als eine der Komponenten. Das
Laminat behält
die erwünschten
Sperreigenschaften (beispielsweise eine hohe MVTR) bei und kann,
falls erwünscht,
eine erhöhte
Festigkeit (beispielsweise eine für Hüllen geeignete Festigkeit)
haben. Das schmelzgeblasene Material und das Spinnvlies tragen zusammen
zur zusätzlichen
Festigkeit des Laminats bei.
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Im
Allgemeinen sind die gebundenen Bereiche des schmelzgeblasenen Materials
und des Spinnvlieses des Laminats 116 durchscheinend, während die
ungebundenen Bereiche opak oder weiß erscheinen.
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Die
entsprechenden Parameter der Laminier- oder Verdichtungsstation 138 umfassen
die Temperatur und den Druck, die auf das Laminat einwirken gelassen
werden, die Durchlaufgeschwindigkeit und den gebundenen Anteil des
Laminats.
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Für eine Verwendung
als Unterlage mit erwünschten
Sperreigenschaften (beispielsweise einer hohen MVTR) sind ein linearer
Druck von 50 bis 300 (vorzugsweise 75) Newton pro Millimeter, eine
Walzentemperatur von 25 bis 200 °C
(vorzugsweise 100 bis 128 °C)
und eine Durchlaufgeschwindigkeit von 20 bis 200 (vorzugsweise 150)
Meter pro Minute für
ein Laminat mit etwa 20 g/m2 (Gramm pro
Quadratmeter) verdichtetem schmelzgeblasenem Material und etwa 17
g/m2 Spinnvlies bevorzugt, wenn diese ausschließlich aus
Polypropylen oder Polyester hergestellt werden. Mit steigendem Flächengewicht
sollte die Durchlaufgeschwindigkeit verringert werden, um den Wärmeübergang
auf die Probe bei einem gegebenen linearen Druck zu kompensieren.
Weiterhin ist es möglich,
das Laminat bei einer höheren
Geschwindigkeit durchlaufen zu lassen, indem ein höherer linearer
Druck ausgeübt
wird, oder bei schwereren textilen Flächengebilden eine größere Prägetiefe
erzeugt wird. Der Bindungsflächenanteil
des verdichteten textilen Flächengebildes
nach Laminierung beträgt
vorzugsweise etwa 5 bis 50 %, wobei ein niedrigerer Bindungsflächenanteil
(beispielsweise 20 % oder darunter) für Unterlagen und ein höherer Bindungsflächenanteil
(beispielsweise 20 oder darüber)
beispielsweise für
Oberlagen nützlich
ist.
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Zur
Herstellung eines Tyvek-Laminats aus Polypropylen, Polyethylenterephthalat,
Polyethylen und deren Blends können
im Allgemeinen dieselben Betriebsbedingungen eingehalten werden,
wobei aber sowohl die harte als auch die weiche Walze glatt sind – d.h. das
Prägemuster
fehlt. Es werden dieselben Temperatur- und Geschwindigkeitsbereiche eingehalten,
wobei aber der Druckbereich 50 bis 600 (vorzugsweise 300) Newton
pro Millimeter beträgt.
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Bezug
nehmend auf 4 ist, um zu ermöglichen,
dass sich das erfindungsgemäße verdichtete
Medium 102 wirtschaftlich aus einem Polymerblend bilden
lässt (im
Gegensatz zu beispielsweise 100 % Hauptpolymer, hier Polypropylen 130),
in der zweiten Verfahrensmodifizierung mindestens eine zusätzliche
Station 132 zwischen der Station 136, in welcher
das schmelzgeblasene Material gebildet und abgeschreckt wird, und der
Station 138, wo es verdichtet wird, d.h. zwischen Abschreckstation 136 und
Verdichtungsstation 138, angeordnet. Ein in jeder zusätzlichen
Station 132 angeordneter Fülltrichter stellt erwärmtes (aber
nicht geschmolzenes) zusätzliches
Material 140 bereit, das vorgesehen ist, mit dem Hauptpolymer
(hier Polypropylen 130) von der Abschreckstation 136 vermischt
zu werden. Durch die anschließende
Verdichtungsstufe in der Verdichtungsstation 138 wird das
Zusatzmaterial 140 binden gelassen und mit dem Hauptpolymer 130 vereinigt.
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Bevorzugte
Zusatzmaterialien zur Verwendung in den zusätzlichen Stationen umfassen
Polymere wie Polyethylen, Polyurethan und Ethylvinylalkohol, wobei
diese speziellen Materialien aufgrund ihres Vermögens bevorzugt sind, zu dem
Polypropylen Weichheit und Elastizität beizutragen. Das Zusatzmaterial 138,
das von dem Fülltrichter
in der Zusatzstation 132 bereitgestellt wird, kann in Form
eines Pulvers, einer Paste, teilchenförmig oder als Stapelfasern
(wobei deren Feinheit vorzugsweise kleiner als 4 Denier ist) vorliegen.
Zusatzmaterialien, die zur Verwendung in den Zusatzstationen 132 auch
nützlich
sind, sind Fasern, deren Durchmesser anders als derjenige der Fasern
ist, welche die Abschreckstation 136 verlassen. Es kann eine
Vielzahl verschiedener Zusatzmaterialien, falls gewünscht, in
jeder Zusatzstation hinzugefügt
werden. So kann ein zweites Zusatzmaterial 140' zu dem Hauptpolymer/erstes
Zusatzmaterial 130/140 in einer zweiten Zusatzstation 132' hinzugefügt werden.
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Durch
die Zusatzstationen 132 entfällt die Notwendigkeit, Zusatzmaterialien
wie Polyethylen und Polyurethan, von welchen aus dem Stand der Technik
bekannt ist, dass mit ihnen in der Produktion schwierig umzugehen
ist, getrennt zu verarbeiten. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass durch die getrennten Zusatzstationen 132 die Entstehung
eines "Flaschenhalses" in der Produktionslinie
vermieden wird, der sonst auftreten würde, wenn alle Zusatzmaterialien 140 mit
dem Hauptpolymer 130 in einem einzigen Fülltrichter
vermischt werden müssten,
was ein zeitaufwendiger Vorgang ist. Weiterhin könnte das Mischen in einem einzigen
Fülltrichter
des schmelzgeblasenen Materials 130 und der Zusatzmaterialien 140 nur
stattfinden, wenn das schmelzgeblasene Material 130 und
die Zusatzmaterialien 140 miteinander mischbar sind und
passenderweise ähnliche
Schmelzpunkte haben.
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Es
wird angenommen, dass durch die Abschreckstufe dem schmelzgeblasenen
Material 130 in einer frühen Stufe zusätzliche
Festigkeit verliehen wird, sodass es anschließend in der Lage ist, Zusatzmaterialien 140 aufzunehmen
und zu ertragen. Falls es erwünscht
ist, das erhaltene Material wegen seiner Sperreigenschaft (beispielsweise
einer hohen MVTR) zu verwenden, so muss das schmelzgeblasene Material 130 verdichtet
werden. Das vor dem Verdichten hinzugefügte Zusatzmaterial 140 wird
in das schmelzgeblasene Material 130 eingebaut (und darin
eingebettet), aber typischerweise nicht vollständig geschmolzen.
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Ein
faserförmiges
Material wie ein schmelzgeblasenes Material, das als Deck- oder
Oberlage für
den Fluidtransport zu einem absorptionsfähigen Kern nützlich ist,
muss sich durch einen hohen Durchlass für Körperfluids (die unterschiedliche
Konsistenz und Viskosität
haben können – beispielsweise
Urin und Blut) von der Körperseite
zu dem absorptionsfähigen
Kern und vorzugsweise durch eine geringe Rückfeuchtung von der Seite des
absorptionsfähigen
Kerns auszeichnen. Der hohe Durchlass und typischerweise die geringe
Rückfeuchtung
werden vorzugsweise erhalten, indem die Porengröße in Richtung des erwünschten
Flüssigkeitsflusses
vergrößert und
geformt wird.
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Bezug
nehmend auf 5A werden in einer bevorzugten
Ausführungsform
der dritten erfindungsgemäßen Verfahrensmodifizierung
sowohl die Porengröße vergrößert (um
den Durchlass zu erhöhen)
als auch die Poren geformt (um das Rückfeuchten zu verringern).
Dies wird erreicht durch eine Perforation mit heißen Nadeln
nach dem Verdichten, wodurch die Fasern des verdichteten schmelzgeblasenen
Materials 102 nach dem Durchgang der Spitze 160 einer
heißen
Nadel erweicht werden, wobei sie ein sich verjüngendes Loch 162 bilden,
und nach der Entfernung der Nadelspitze 160 die erweichten
Fasern erstarren, um die Form des sich verjüngend zulaufenden Lochs 162 zu
stabilisieren, das bis in den absorptionsfähigen Kern reicht. Optimalerweise
wird das Perforieren mit heißen
Nadeln asynchron in zwei Perforierstationen derart durchgeführt, dass
die in einer Station gebildeten Perforationen sich nicht wiederholen
und vorzugsweise auch nicht mit den in der anderen Station angebrachten
Perforationen überlappen.
Durch diesen Vorgang wird die offene Fläche der Perforationen mit Löchern mit
unterschiedlicher Form und unterschiedlichen Durchmessern geschmolzen, die
vorzugsweise die folgende Kapillarwirkung stören, die zum Rückfeuchten
führt.
Die verdichtete Faserschicht kann entsprechend den verwendeten Nadeln
ein Flächengewicht
von vorzugsweise 10 bis 25 g/m2 haben.
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Bezug
nehmend auf 5B kann so in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
der dritten Verfahrensmodifizierung in dem Saugkasten 54,
der verwendet wird, um die nicht verdichteten geschmolzenen Polymerfilamente 56 aus
der Abschreckstation 136 zu ziehen, ein perforiertes, sich
drehendes Sieb 170 und ein Hochvakuum-(Saug-)Luftstrom 172 verwendet
werden. Durch die Saugwirkung werden die erwärmten Filamente durch die sich
verjüngenden
Löcher 174 des
Siebes gesaugt, wodurch sich in dem unverdichteten Material ein
Muster aus dreidimensionalen trompetenförmigen bzw. sich verjüngenden
Löchern 162 bildet.
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In
jedem Fall wird eine Mikroreliefoberfläche erzeugt, die sich nicht
schwammig oder folienartig anfühlt, Flüssigkeit
nicht zurückhält und das
Rückfeuchten
verringert. Die Faserschicht hat kleine Poren oder Perforationen,
durch welche nur Fluids mit niedriger Viskosität hindurchpassen, und welche
von Gestalt und Gefühl weich
ist. Aufgrund der Gestaltung der gebildeten Perforationen 162,
insbesondere durch die mit einer heißen Spitze versehenen Nadeln,
die in die Faserschicht eindringen, wird das Rückfeuchten minimiert. (Im Gegensatz
dazu schließt
die Perforation einer Folie ein Rückfeuchten nicht aus und minimiert
es nicht einmal.)
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Ein
Verdichten ist nicht zwingend erforderlich, doch sollte das Perforieren
vorzugsweise nach dem Verdichten stattfinden, um die Faserschicht
so dünn
und anschmiegsam wie möglich
zu halten. Durch das Verdichten wird verhindert, dass die Faserschicht
Teile des Körperfluids
absorbiert (was ein nasses Gefühl
nach mehreren Austritten eines Körperfluids
verursachen würde).
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Somit
wird erfindungsgemäß eine weiche,
glatte, anschmiegsame, aus Fasern bestehende perforierte Schicht
mit hoher Faserdichte, niedriger Porösität (daher atmungsaktiv) und
hoher Abriebfestigkeit bereitgestellt, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie genau geformte Perforationen (unabhängig davon,
wie geformt) besitzt und besonders nützlich für Wegwerfwindeln und verschiedene
Hygieneprodukte für
die Frau ist.
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Die
erfindungsgemäßen Materialien
sind für
eine große
Vielfalt industrieller Verwendungen nützlich. So sind beispielsweise
diese Materialien nützlich
als Filter für
die Luftfilterung, Autofilter, Flüssigkeitsfilter und Filterbeutel.
Die Materialien sind auch nützlich
für industrielle
Schutzbekleidung wie Reinraumanzüge,
Oberbekleidung, Staubschutz- und chemische Schutzanzüge. Die
Materialien sind weiter nützlich
als industrielle Wischtücher
wie Reinraumwischtücher, Ölabsorptionstücher, Tücher für die Linsenreingigung
und für
den Oberflächenschutz
von Oberflächen
durch geringe Reibung und/oder kratzfeste Oberfläche. Weitere industrielle Verwendungen
für diese
Materialien umfassen beispielsweise Hausumhüllungen, Verpackungen, Möbel und
Schlafzimmer, Autobezüge,
Isolation, Batterieseparatoren und Schuhkomponenten.
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Weiterhin
sind die erfindungsgemäßen Materialien
in einer großen
Vielfalt von Hygieneverwendungen nützlich. So sind die Materialien
beispielsweise nützlich
als Oberlagen, Unterlagen oder Decklagen, Beinmanschetten, Hüftbunde,
dehnbare Bänder,
elastische oder dehnbare Seitenverschlüsse und Aufnahme- oder Verteilungsschichten.
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Schließlich sind
die erfindungsgemäßen Materialien
auch in einer großen
Vielfalt medizinischer Verwendungen nützlich. So sind die Materialien
beispielsweise nützlich
für Wundverbände, Chirurgenanzüge, an Ort
und Stelle zugeschnittene Anzüge,
Schuhschoner, Mützen
und Sterilisationsverpackungen.
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Die
zuvor gegebene Beschreibung spezieller Verwendungen ist beispielhaft
zu sehen. Andere Verwendungen als die zuvor genannten industriellen,
hygienischen und medizinischen folgen natürlicherweise aus den physikalischen
und chemischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Materialien.
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Die
erfindungsgemäßen textilen
Flächengebilde
mit kontrollierter Porösität sind im
Allgemeinen in jeder der zuvor genannten industriellen, hygienischen
und medizinischen Verwendungen nützlich.
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Zusammengefasst
wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Herstellung eines Mediums mit kontrollierter Porösität, vorzugsweise
eines Mediums, das hohe Dampfdurchlässigkeit und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt, bereitgestellt, das, um die gewünschte Durchlässigkeit
zu erhalten, ein spezielles polymeres Ausgangsmaterial oder die
Verwendung von chemischen Bindemitteln, Additiven bzw. Beschichtungen
nicht erfordert. Erfindungsgemäß wird auch
ein durch dieses Verfahren hergestelltes Material bereitgestellt,
das während
der Verwendung keine Geräusche
verursacht, ein bekleidungsähnliches
Gefühl (Griff)
aufweist. und für
eine Verwendung in Wegwerfprodukten ausreichend wirtschaftlich herzustellen
ist.
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Obwohl
der allgemeine erfindungsgemäße Schwerpunkt,
wie zuvor beschrieben, auf ein aus Fasern gebildetes Medium gerichtet
ist, das hohe Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt, ist festzustellen, dass, wenn die hohe Dampfdurchlässigkeit
kein entscheidender Faktor ist (wobei die niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
ein entscheidender Faktor bleibt), Materialien entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden können,
die eine niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
und eine geringe, falls überhaupt
vorhanden, Dampfdurchlässigkeit
aufweisen. Es wird angenommen, dass entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein vollständiger
Bereich der Dampfdurchlässigkeitszahl
(MVTR) von etwa 100 bis etwa 13000 g/m2/24
h gebildet werden kann.
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Die
niedrige Dampfdurchlässigkeit
wird erhalten durch Schließen
der von den Fasern vor dem Verdichten gebildeten Poren. Somit können durch
Anwendung einer hohen Verdichtungstemperatur und/oder eines hohen
Verdichtungsdrucks die Poren des textilen Flächengebildes ausreichend verschlossen
werden, um ein textiles Flächengebilde
herzustellen, das eine relativ niedrige Dampfdurchlässigkeitszahl
(typischerweise von unter 1000 g/m2/24 h)
aufweist. Dabei wird angenommen, dass durch die erhöhten Verdichtungsparameter
die Fasern angeschmolzen werden, die dann schrumpfen, wodurch die
Poren verschlossen werden. Ob das Verschließen der Poren durch eine höhere Verdichtungstemperatur
oder einen höheren
Verdichtungsdruck erreicht wird, ist von der späteren Verwendung des hergestellten
textilen Flächengebildes
abhängig.
Eine höhere Verdichtungstemperatur
führt zur
Herstellung eines steiferen textilen Flächengebildes, während ein
höherer Verdichtungsdruck
zur Herstellung eines textilen Flächengebildes führt, das
seine ursprüngliche
Weichheit beibehält.
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So
wird beispielsweise ein bevorzugtes schmelzgeblasenes, smektisches,
textiles Polypropylenflächengebilde
bei einer Walzentemperatur von bis zu 145 °C (zu vergleichen mit einer
Temperatur von 25 bis 110 °C,
die angewendet wird, um ein textiles Flächengebilde mit hoher Dampfdurchlässigkeit
herzustellen), einem Walzenoberflächendruck von bis zu 300 Newton
(anstatt der 25 bis 150 Newton, die zur Herstellung eines textilen
Flächengebildes
mit hoher Dampfdurchlässigkeit
angewendet werden) und einer Walzengeschwindigkeit von bis zu 200
Metern pro Minute kalandriert. Eine Walzenoberflächentemperatur von über etwa
110 °C führt zur
Erweichung mindestens eines Teils der großen Polymerkristalle, während ein
Walzenoberflächendruck
von 300 Newton zur Verformung der Polymerkristalle aller Größen im textilen
Flächengebilde
führt. Ist/sind
die Temperatur und/oder der Druck des Kalanders zu hoch (oder die
Walzengeschwindigkeit zu niedrig), dann wird das überkalandrierte
schmelzgeblasene textile Flächengebilde
von einem textilen Flächengebilde
mit hoher Dampfdurchlässigkeit
in eine Folie umgewandelt, die sowohl für Gase als auch Flüssigkeiten vollständig undurchlässig ist
(sodass sie eine sehr niedrige Dampfdurchlässigkeit hat) und welche typischerweise
eine geringe Festigkeit und geringe Reißfestigkeit besitzt.
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Es
ist festzustellen, dass die Porösitätskontrolle,
die durch die Erfindung erreicht wird, durch einen Mechanismus erhalten
wird, der sich deutlich von dem im Stand der Technik angewendeten
Mechanismus unterscheidet. Im Stand der Technik wird die Verteilung
von Teilchen – beispielsweise
aus Calciumcarbonat (CaCO3) – in einer
Folie gelehrt und wird die Porösität entweder
durch Recken der Folie, um die Poren um die Teilchen herum zu öffnen, oder
durch Entfernung der Teilchen aus der Folie, wodurch Hohlräume zurückbleiben,
welche für
die Porösität sorgen,
erzeugt. Im Gegensatz dazu sind die erfindungsgemäßen textilen
Flächengebilde
aus Fasern gebildete Netzwerke mit einigen Vorteilen gegenüber den
Folien des Standes der Technik. Insbesondere sind sie reiner (da
sie nicht durch Rückstände der
Teilchen verunreinigt sind, die zur Erzeugung der Porösität verwendet
wurden), leichter (etwa 10 g/m2 gegenüber 30 g/m2 bei den Folien des Standes der Technik, da
sich in ersteren keine Teilchenreste befinden) und billiger (da
darin keine Teilchen verwendet werden und sich das Verfahren an
vorhandene Anlagen zur Faserherstellung anpassen lässt). Sie
ermöglichen
eine genaue Kontrolle der Dampfdurchlässigkeit (durch Steuerung von
Verdichtungstemperatur und -druck). Zusätzlich weisen sie eine höhere Reißfestigkeit
(gezeigt durch den Zug-, Trapezoid- und Elmendorf-Reißversuch) und
eine höhere
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Verdichtung oder eine höhere
Berstfestigkeit (da die Grundstruktur als Fasernetzwerk innerhalb
des gebildeten verdichteten Mediums erhalten bleibt) auf. Aus einem
oder allen der genannten Gründe
können
erfindungsgemäße Materialien
gegenüber
den Materialien des Standes der Technik bevorzugt sein, selbst wenn
die Dampfdurchlässigkeit
kein Ziel ist. Wenn die Dampfdurchlässigkeit kein Ziel ist, so
vergrößert sich
offensichtlich die Zahl der möglichen
Verwendungen für
die textilen Flächengebilde
beträchtlich.
Das Fehlen von Teilchen oder Resten entfernter Teilchen im textilen
Flächengebilde
macht das Material besonders gut für Hygieneverwendungen geeignet.
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Dementsprechend
umfasst die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
aus Fasern bestehenden Mediums, das kontrollierte Dampfdurchlässigkeit
und niedrige Flüssigkeitsdurchlässigkeit
in sich vereinigt, wenn das textile Flächengebilde (wie weiter oben
beschrieben) kalandriert oder verdichtet wird, um im Wesentlichen
alle kleinen Polymerkristalle darin mit geringer Schmelzwärme und
einen kontrollierten Anteil der relativ größeren Polymerkristalle darin
mit relativ höherer
Schmelzwärme
zu erweichen, wodurch die Dampfdurchlässigkeit gesteuert und für eine niedrige
Flüssigkeitsdurchlässigkeit
gesorgt wird. Wie weiter oben beschrieben kann durch geeignete Einstellungen
von Verdichtungstemperatur und/oder -druck ein textiles Flächengebilde
mit niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit
und kontrollierter Dampfdurchlässigkeit
(entweder hoch oder niedrig) ohne den vorübergehenden Einbau und die
spätere
Entfernung von Teilchen aus dem textilen Flächengebilde (wie im Stand der
Technik) bereitgestellt werden.
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Obwohl
das erfindungsgemäße Material
mit niedriger Dampfdurchlässigkeit
als solches verwendet werden kann, wird es typischerweise für spezielle
Verwendungen wie als Unterlage in einer Windel mit einer Spinnvliesschicht
versehen.
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Das
erfindungsgemäße Material
ist besonders gut für
neue Verwendungen geeignet, die eine hohe Zugfestigkeit und hohe
Reißfestigkeit
sowie eine im Wesentlichen fehlende Flüssigkeitsdurchlässigkeit
und eine relativ hohe Dampfdurchlässigkeit erfordern. Demzufolge
ist das Material als Sperrschicht für ein Haus oder ein Gebäude während seiner
Erbauung nützlich.
(Wenn ein aus Sperrholz gebautes Haus/Gebäude mit einem Rahmen versehen
wird, wird das Sperrholz mit einer Sperrschicht umhüllt, bevor
die Außenfläche [beispielsweise
Schindeln] aufgebracht wird.) Dabei muss das Material recht fest
(d.h. hohe Zugfestigkeit und hohe Reißfestigkeit aufweisen) und
wasserdicht (d.h. im Wesentlichen keine Flüssigkeitsdurchlässigkeit
aufweisen) sein, während
es eine Dampfdurchlässigkeit
behalten soll, um den Austritt von Wasserdampf und dergleichen zu
ermöglichen.
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Eine
isolierende Sperrmatte wird unter der Handelsmarke TYVEK (erhältlich von
DuPont) hergestellt. Dieses Erzeugnis wird aus 100 % hochdichten,
flashgesponnenen Polyethylenfasern, die durch Wärme und Druck miteinander verbunden
werden, hergestellt. Dieses TYVEK-Material wird auch beispielsweise
für sterile Verpackungen,
hochfeste Hüllen
und Schutz- oder Sperrkleidung verwendet.
-
Ein
wettbewerbsfähiges
erfindungsgemäßes Material
ist ein mehrschichtiges (wie weiter oben veranschaulicht ein dreischichtiges)
textiles SCS-Flächengebilde.
Dabei ist die Zwischen- oder "C"-Schicht das verdichtete,
aus Fasern bestehende Grundmedium mit hoher Dampfdurchlässigkeit
und niedriger Flüssigkeitsdurchlässigkeit,
das durch vorzeitiges Kristallisieren und anschließendes Kalandrieren
oder Verdichten, wie weiter oben beschrieben, hergestellt worden
ist. Diese "C"-Schicht wird dann
zwischen zwei äußere oder "S"-Schichten aus einem Spinnvlies eingefügt und die
dreischichtige "SCS"-Struktur zum Kaltlaminieren
durch zwei Walzen geschickt.
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Beim
Kaltlaminieren ist eine Walze eine glatte weiche Walze und die andere
Walze eine glatte harte Walze. So kann beispielsweise die glatte
harte Walze aus Stahl bestehen, während die glatte weiche Walze aus
RACOLON, einem Nylon (erhältlich
von KTM, Deutschland) bestehen kann. Um das Kaltlaminieren zu erreichen,
wird die Oberflächentemperatur
der Walzen vorzugsweise auf nicht höher als 100 °C (und vorzugsweise
25 bis 90 °C)
und der Oberflächendruck
der Walzen relativ hoch bei 270 bis 800 Newton/mm (vorzugsweise
500 N/min) gehalten.
-
In
Tabelle IV sind die Eigenschaften von einer erfindungsgemäßen Probe
und zwei verschiedenen TYVEK-Typen angegeben (einer mit einem etwas
geringeren Flächengewicht
und einer mit einem etwas höheren Flächengewicht
als die Probe). Die "C"-Schicht der Probe
ist eine verdichtete schmelzgeblasene Schicht mit 10 g/m2 und einem Schmelzindex (MFI) von 1000,
die aus Polypropylen (erhältlich
von Montel) hergestellt ist. Die zwei "S"-Schichten
der Probe sind EXXON 3825 Polypropylen (erhältlich von EXXON), wobei eines
ein Flächengewicht
von 34 g/m2 und das andere ein Flächengewicht
von 20 g/m2 hat. Die drei Schichten wurden bei
100 °C und
500 N/mm Druck zwischen einer glatten Stahlkalanderwalze und einer
weichen RACOLON-Kalanderwalze
bei 15 m/min laminiert.
-
Wie
den Werten zu entnehmen, hat das erfindungsgemäße textile Flächengebilde
eine sehr hohe Festigkeit (siehe MD-Zugfestigkeit, Bruchdehnung
und Elastizitätsmodul)
und eine sehr hohe Reißfestigkeit
(siehe Trapezoid-Reißfestigkeit).
Zusätzlich
hat es eine relativ hohe Wassersäule
von 118 Zoll H2O und eine hohe Dampfdurchlässigkeitszahl
von 2632 g/m2/24 h. Die Spinnvlies- bzw. "S"-Schichten
sind sowohl für
Flüssigkeiten
als auch Dampf recht durchlässig,
sorgen jedoch im Laminat für
die hohe Festigkeit, die für
ein TYVEK-ähliches
Erzeugnis erforderlich ist. Somit wird für die hohe MVTR und die hohe
Wassersäule
fast ausschließlich von
der schmelzgeblasenen oder "C"-Schicht gesorgt,
die den Durchgang von Flüssigkeiten
und Dampf durch das Laminat kontrolliert. Anders ausgedrückt werden
die Sperreigenschaften des TYVEK-artigen
Erzeugnisses von der erfindungsgemäßen verdichteten, schmelzgeblasenen
Schicht erzeugt.
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Erläuterungen:
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- A Testkopfgröße 28 cm2
- B Testkopfgröße 38 cm2
- C Testkopfgröße 5 cm2
- cfm Kubikfuß pro
Minute
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