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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf dreidimensional gewebte Textilprodukte
und auf Verfahren und Vorrichtungen, um diese herzustellen. Diese
gewebten Produkte können
in anderen Strukturen enthalten sein, z.B. mit thermoplastischen
oder wärmehärtenden
Harzen beschichtet sein oder in anderen Materialien, wie Schaumstoffen,
Elastomeren, Gummis, Polymeren etc. eingebettet sein.
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Hintergrund
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Zusammengesetzte
Sandwich-Strukturen können
aus dreidimensionalen Textilvorformen hergestellt werden, welche
unter Verwendung herkömmlicher
Samt- oder Doppelstück-Webtechnologien hergestellt
werden. Das gewebte Gewebe hat zwei deutlich getrennte Schichten,
welche mit einem "Flor"-Faden während des gewebebildenden Verfahrens
verbunden werden.
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In
einer nachfolgenden Herstellung bilden die zwei Schichten die Oberflächen von
einer Sandwichplatte und das Flor bildet die Seele. Die mechanischen
Eigenschaften dieser Strukturen können bis zu einem gewissen
Grad durch die Wahl der Oberfläche
und der Florfaserarchitektur maßgeschneidert werden.
Jedoch ist ein Merkmal, das herkömmlichen Webverfahren
und damit einem Doppelstückweben inhärent ist,
dass die Faser vorwiegend an den hauptsächlichen Webachsen der Kettfäden und Schussfäden orientiert
ist, welche gewöhnlich
zueinander senkrecht sind. Im Ergebnis sind die mechanischen Eigenschafen
der Vorformen eingeschränkt. Die
Scherkraft zwischen den Oberflächen
kann bis zu einem gewissen Grad verbessert werden, indem die Abfolge
des Webens der Florfäden
geändert
wird, um eine "Winkelarretierungs" (angle interlock)
-Anordnung oder einen ±45°-Kettflor
zu bilden. Jedoch beschränken
die Verfahrensbeschränkungen
der Standard-Webtechnologie diese Florkonfiguration und erhöhen daher
die Scherkraft nur in der Kettrichtung.
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Die
DE-A-44 28 238 offenbart eine Gewebestruktur, welche zwei gewebte
Gewebe aufweist, welche jedes aus Kett- und Schussfäden hergestellt
ist. Die Gewebeschichten sind parallel zueinander und liegen einander
gegenüber.
Die zwei Schichten sind miteinander durch Florfäden verbunden, wobei ein erster
der Florfäden
an einer Position in einer ersten der zwei Gewebeschichten gefangen
ist, so dass er eine Richtungskomponente in Schussrichtung aufweist,
und ein zweiter der ersten Florfäden
ist an einer Position in einer der zwei Gewebeschichten gefangen,
so dass er eine Richtungskomponente in Schussrichtung aufweist,
um ein X zu bilden, wenn es aus der Kettrichtung betrachtet wird.
Es ist kein Herstellungsverfahren auf einem Webstuhl beschrieben.
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Um
die Anwendung von dreidimensionalen Textil-Sandwichvorformen zu
erweitern, besteht eine Notwendigkeit für weitere Möglichkeiten zur Entwicklung
ihrer mechanischen Leistungsfähigkeit
durch Aufnahme mehrachsiger Faserorientierungen sowohl auf der Oberfläche als
auch in dem Flor.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
angewinkelten schussorientierten Flors in Sandwichvorformen.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch ein Verfahren zum Weben einer Gewebestruktur,
welche mindestens zwei gewebte Gewebeschichten bzw. Fasertücher beinhaltet,
bereit stellen, wobei jedes aus Kett- und Schussfäden auf
einem Webstuhl hergestellt wird, wobei die Fasertücher parallel
zueinander und einander gegenüberliegend
sind, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Verbinden der mindestens
zwei Fasertücher
miteinander durch erste Verbindungsfäden durch Einfangen eines ersten
der ersten Verbindungsfäden
an einer Position in einem ersten der mindestens zwei Fasertücher und
nachfolgendes Einfangen desselben Fadens an einer zweiten Position
in dem zweiten der zwei Fasertücher
, welche zu der ersten Position in Schussrichtung versetzt ist,
so dass er eine Richtungskomponente in Schussrichtung aufweist,
welche einen Winkel zwischen +15° und
+75° mit
der Fläche
der Fasertücher bildet,
und Einfangen eines zweiten der zwei Verbindungsfäden an einer
ersten Position in einem zweiten der mindestens zwei Fasertücher, welche
der eingefangenen Position des ersten gegenüberliegt, und nachfolgendes
Einfangen desselben Fadens in dem ersten der zwei Fasertücher an
einer zweiten Position, welche zu der ersten Position in Schussrichtung versetzt
ist, so dass er eine Richtungskomponente in Schussrichtung aufweist,
welche einen Winkel zwischen –15° und –75° mit der
Ebene der Fasertücher bildet,
um ein X zu bilden, wenn entlang der Kettrichtung geblickt wird,
wobei das X-Profil in einer Ebene liegt, welche senkrecht zu der
Ebene der mindestens zwei Fasertücher
ist und welche parallel zu der Schussrichtung ist.
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Der
Abstand des Versatzes ist mindestens ein Kettfaden-Trennabstand,
beispielhafterweise beträgt
er zwei oder mehr Kettfaden-Trennabstände.
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Die
vorliegende Erfindung kann auf einem Webstuhl ausgeführt werden.
Insbesondere kann der Webstuhl zum Manipulieren der Florfäden an einer Vorderseite
des Webblattes angepasst sein, indem ein oder mehrere Florfäden in Schussrichtung übertragen
werden und diese an der übertragenen
Position in einem der ersten und zweiten Fasertücher eingefangen werden, welche
simultan auf dem Gewebestuhl gewebt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Grundbetrieb eines herkömmlichen Kord-Doup-Dreherwebens.
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2:
Gewebestruktur, welche eine herkömmliche
Drehervorrichtung verwendet.
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3:
Prinzip eines Doppelstück-Samtwebens,
welches zwei Webfächer
zeigt – eines
für eine obere
Tuchbildung und die andere für
eine untere Tuchbildung – die
Schichten werden durch "Florfäden" miteinander verbunden.
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4:
einfache Dreherfäden,
welche zu einem Ring um quer laufende kreuzende Kettfäden in einem
unteren Webfach verbunden sind, welcher in Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung vorliegen kann.
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5:
Dreherfaden, welcher angehoben wird, um einen kreuzenden Kettfadens
in eine versetzte Position in einem oberen Webfach in Übereinstimmung
mit 4 zu bringen.
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6:
Dreherfadenanordnung in oberer Position für simultane ±45°-Schussflore,
welche kontinuierlich über
eine Vorform in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung vorliegen.
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7:
Dreheranordnung in einer mittleren Position für einen ±45°-Schussflor in Übereinstimmung
mit der Ausführungsform
der 6.
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8:
Dreheranordnung in oberer Position für einen ±45°-Schussflor in Übereinstimmung mit der Ausführungsform
von 6.
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9:
zeigt eine Webzelle in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Ein Bindergarn kann in einem beliebigen Winkel
(ϕ) zu Kettfäden
sein und von einer oberen Schicht zu einer unteren Schicht des Gewebes
verlaufen oder in einem Gewebe verbleiben.
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10:
eine Struktur mit einer beliebigen Winkel-±θ-Schussrichtung und einer beliebigen
Winkel-±ψ°-Kettrichtung
und einer optionalen senkrechten Binderverstärkung.
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11 und 12 zeigen
Webfachpositionen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, in welchen Verbindungsfäden durch Schusseinfügen hergestellt
werden.
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Definitionen
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"Weben" und "gewebt" werden in dieser
Erfindung mit einem Verfahren verbunden, welches eine Textilie herstellt,
in welcher ein Webfach gebildet wird, welches eine Öffnung ist,
welche durch Trennen von einigen parallelen, im Wesentlichen geraden
Fäden in
einer Schicht von solchen parallelen geraden Fäden (Kettfäden) von anderen dieser Schicht
und Einfügen
eines anderen Fadens (Schussfaden) durch das geöffnete Webfach verursacht wird,
wobei das Webfach nachfolgend geschlossen wird, um den Schussfaden
einzufangen. Die Textilie wird durch Bewegen einer kammartigen Vorrichtung
verdichtet, welche als Webblatt bezeichnet wird, in welcher Schlitze
vorhanden sind, welche als Zähne
bezeichnet werden, gegen den zuletzt eingefügten Schussfaden, um ihn (als
Webung bezeichnet) gegen den vorhergehend letzten Schussfaden in
das Fell des sich entwickelnden Textils zu zwingen. Ein Weben kann von
einem Stricken oder Knüpfen
unterschieden werden, in welchem das textile Gewebe durch Verbinden von
Schleifen miteinander hergestellt wird, welche nicht gerade sind.
Das Stricken wird mit einem Einkomponentengarn hergestellt – entweder
einem einzigen Faden in dem Fall eines Schussstrickens oder einer
parallelen Gruppe von Fäden
in dem Fall eines Kettstrickens.
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Das "Einfangen" eines Fadens, Garns
oder einer Faser in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist mindestens das Einfangen in einem
Gewebefach durch Öffnen
des Gewebefachs und dessen anschließendem Wiederschließen.
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"Kett-" oder "Kettfäden" bezieht sich auf
einen Satz von Fäden,
welcher längs
und parallel zu der Webkante verläuft und mit dem Schussfaden oder
der "Füllung" verwoben wird.
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Ein "Kettfaden-Trennabstand" betrifft die Distanz
zwischen Kettfäden,
wenn sie auf dem Webstuhl sind.
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„Schuss-" oder "Schussfaden" betrifft den Faden,
welcher von der Webkante zu der Webkante unter rechten Winkeln zu
den Kettfäden
verläuft. Manchmal
wird er als "Füllung" bezeichnet. Jede kreuzende
Länge des
Fadens wird als "Durchschuss" bezeichnet.
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"Faden" ist ein generischer
Name, welcher einen kontinuierlichen Strang von einer oder mehreren
Textilfasern, Filamenten oder Materialien bezeichnet, welche beim
Weben verwendet werden. Ein Faden kann vielfache Formen annehmen,
z.B. eine Mehrzahl von miteinander verdrehten Fäden (gesponnenes Garn), eine
Anzahl von Filamenten, welche ohne Verdrehung zusammengelegt sind,
eine Anzahl von Filamenten, welche mit etwas Drehung zusammengelegt
sind, ein einzelnes Filament mit oder ohne Verdrehung, einen flachen
Streifen eines Materials, wie z.B. Papier, einen Plastikfilm oder
Metall oder Ähnliches.
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"Webfach" betrifft einen Pfad
durch und senkrecht zu den Kettfäden
in dem Webrahmen. Er wird durch Anheben von einigen Kettfäden gebildet, während andere
unten gelassen werden. Der Schussfaden passiert durch die Webfach-Oberseiteneinfügung des
Fadens oder der Füllung.
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"Florfaden" bezieht sich in
dieser Erfindung auf einen Faden, welcher zwischen zwei gewebten Textilstrukturen
verflechtet ist, welche zueinander parallel ("doppelstöckig") sind. In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung können
die Florfäden
den Kettfäden
(Kettflor) oder den Schussfäden
(Schussflor) zugeordnet werden oder unabhängig von beiden sein. Florfäden werden
herkömmlicherweise
bei der Herstellung von Florteppichen und Samt verwendet.
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"Schaft", manchmal auch als
Harnisch bekannt, betrifft einen Rahmen, welcher die Weblitze während des
Webens hält.
Ein Weblitz ist ein Faden, runder Stahldraht oder flacher Streifen
mit einer Schleife, Auge o.Ä.,
durch welches ein oder mehrere Kettfäden passt, um eine Kontrolle
dieser Fäden während des
Webens zu ermöglichen.
Das Webfach wird durch Anheben und Absenken des Schafts oder der
Harnische gebildet.
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"Doup" oder "Dreher" betrifft in dieser
Erfindung ein Kord, einen runden Stahldraht oder einen flachen Streifen
mit einem Auge, einer Schleife o.Ä., durch welches ein oder mehrere
Kettfäden
passt, um eine zusätzliche
Kontrolle dieser Fäden
während
des Webens zu ermöglichen.
Dreher können
an einer Dreher-Bar befestigt sein, um eine simultane Bewegung aller
Dreher zu ermöglichen,
welche an dem Balken befestigt sind. Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine
vorteilhafte Verwendung einer relativen und synchronisierten Bewegung
zwischen den Drehern und Weblitze in dem Webstuhl.
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Eine
nützliche
Referenz ist das Wörterbuch von
Fiber & Textile
Technology, HHHoechst Celanese Corp., 1990.
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Beschreibung der illustrativen
Ausführungsformen, welche
Verfahren zum Schaffen eines Winkel-±ϕ- und/oder eines
Winkel±θ- und/oder
eines Winkel-±ψ-Flors von
dreidimensionalen Sandwichvorformen zeigen
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Manche
der Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind sehr entfernt mit herkömmlichen Dreherwebtechniken
verwandt, in welchen ein Kettfaden derart gehandhabt wird, dass
er ein gekreuztes Webfach mit einem benachbarten Kettfaden oder
benachbarten Kettfäden
bildet. Es gibt einen sehr großen
Bereich von Vorrichtungen, um ein Dreherweben zu erreichen, welche
in der Textilindustrie erhältlich sind,
welche vorzugsweise zum Schaffen einer stabilen Webkante bei Einzelschuss-Einfügungsrahmen verwendet
werden. Dieser Mechanismustyp wird hinter dem Webblatt, ausgerichtet
mit der normalen Webfachanordnung, an den Kanten der Kettfäden für das Hauptgewebe
angeordnet. 1 zeigt ein Dreherverfahren
zum Erzeugen eines gekreuzten Webfaches, während 2 die resultierende
gewebte Struktur zeigt, wenn sie für ein Einschichtgewebe verwendet
wird. Grundlegend kann durch Ziehen des Kettfadens 5 unter
Verwendung des Drehers 1 dieser Faden quer in die Schussrichtung
gezogen werden, so dass er ein Webfach auf der anderen Seite des Kettfadens 6 aus
seiner neutralen Position erzeugt. Nach der Schussfadeneinfügung des
Schussfadens 7 wird der Dreher 1 abgesenkt, und
der Kettfaden 5 geht in seine neutrale Position zurück. Die
nächste Bildung
eines Webfachs und einer Schussfadeneinfügung des Schussfadens 8 resultiert
in einem herkömmlichen
Webfell. Das Ergebnis des Alternierens des Betriebs des Drehers 1 ist
in 2 gezeigt.
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Ein
Drehergewebe ist ein Gewebe, in welchem die Kettfäden in Paaren
mit einem Kettfaden verdreht um den anderen des Paares zwischen Durchschüssen des
Schussfadens angeordnet sind.
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Ein
Florfaden wird durch die schussartige Richtung zwischen zwei Faserschichten
gekreuzt, welche gewebt werden. 3 zeigt
eine Webanordnung zum simultanen Erzeugen von zwei Gewebe- oder
textilen Schichten 12, 14, welche durch einen "Florfaden" oder Verbindungsfäden 16 miteinander verbunden
werden können.
Dies kann auf einem herkömmlichen
Doppelstück-Webrahmen durchgeführt werden.
Im Wesentlichen können
obere und untere Sätze
von Kettfäden 22, 24 in
getrennten Webfächer 26, 28 gebildet
werden, indem der entsprechende Schaft und die Weblitzen bewegt
werden. Diese Schäfte 26, 28 können zur
selben Zeit oder nacheinander gebildet werden. Ein Florfaden 16 kann
durch Ermöglichen
eines Fadens gebildet werden, welcher mit dem oberen Satz 22 assoziiert
ist, welcher in dem unteren Satz 24 eingefangen wird und/oder
umgekehrt. Die Fäden,
welche eingefangen werden, können
Kettfäden
sein, aber die vorliegende Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Die
eingefangenen Fäden
können
Kettfäden
in Übereinstimmung
mit einer der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sein oder können eine Kombination aus Kett-
und Schussfäden
oder zusätzliche
Fäden beinhalten, welche
nicht eng mit entweder den Kett- oder den Schussfäden der
zwei Gewebe 14, 16 verbunden sind und speziell
als Verbindungs- oder Florfäden
bereitgestellt werden. In Übereinstimmung
mit Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird eine radikale Abwendung von herkömmlichen
Drehertechniken durchgeführt.
Anstelle Kettfäden
hinter dem Webblatt 10 zu manipulieren werden die Florfäden vor
dem Webblatt 10 manipuliert.
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Die 4 und 5 zeigen
eine grundlegende Konfiguration eines Kord-Drehers 1 vor
dem Webblatt 10, um eine hohe schussartige Querung der Florfäden zu ermöglichen.
In der 4 wird das Garn 5 im Moment zu letzt
in die untere Schicht 14 unter Verwendung des Schafts 28 und
einer Schusseinfügung
eingewebt. Wie in 5 gezeigt, wird der Faden 5 nach
oben und quer in die Schussrichtung durch den Dreher 1 in
ein Webfach 26 an eine Position gezogen, welche um mindestens
einen Kettfaden-Trennabstand
versetzt ist, und in die obere Schicht 12 durch ein Schussfadeneinfügen in ein Webfach 28 gewebt,
in einer Position, welche in Schussrichtung von dem unteren Webpunkt
versetzt ist. Wenn die Bewegung des Drehers 21 in seine
angehobenen und abgesenkten Positionen wiederholt durchgeführt wird,
ist das Ergebnis ein angewinkelter Florfaden 16. In Abhängigkeit
von dem Abstand zwischen den Gewebeschichten 12 und 14 und
dem kreuzenden Abstand des Kettfadens 5, welcher durch
den Dreher 1 geschaffen wird, schafft dieses Verfahren
Flor oder Verbindungsfäden,
welche eine Komponente in die Schussrichtung aufweisen, welche einen
geeigneten Winkel (θ)
zwischen +15° bis 75° oder –15 bis
75° zu der
Fläche
der Gewebetücher 12, 14 in
einer gegebenen Position über
die Vorform bilden.
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6 ist
eine Ansicht entlang des Kettfadens von dem Fell zu dem Kettstrahl
(d.h. in Richtung des Webblattes 10) und zeigt eine mögliche Besaitungsanordnung,
um ±45°-schussweise
Kreuzung der Florfäden
zwischen zwei Schichten 12, 14 der Sandwichvorform
zu bilden. Nur die Florfäden
sind dargestellt, andere Kettfäden
wurden aus Gründen der
Klarheit weggelassen. Die Fäden 32, 34,
welche die –45°-Florfäden bzw.
die +45-Florfäden werden, verlaufen
durch Ringe 33, 35, welche an den linken Dreher-Barren 42 bzw.
einem rechten Dreher-Barren 44 befestigt sind. Die 7 zeigt
die Dreher-Barren 42, 44 in der mittleren Position.
Hierin sind die Fäden 32, 34 an
die obere Seite des unteren Gewebefachs 28 verschoben,
so dass durch eine wiederholte Schusseinfügung und Schließung des
Webfachs 28 und wiederholtes Anheben und Absenken der Dreher- Barren 42, 44 eine
normale Webbindung in dem unteren Gewebe 14 erreicht wird.
Durch Bewegen der Dreher-Barren 42, 44 zwischen
der unteren (6) und der mittleren Position
(7) in aufeinander folgenden Durchschüssen können die
Florfäden 32, 34 in
das untere Gewebe 14 gewebt werden. Die vorliegende Erfindung
ist nicht auf ein Bewegen der Dreher-Barren 42, 43 in
aufeinander folgenden Durchschüssen
beschränkt.
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8 zeigt
die Dreher-Barren 42, 44 in der oberen Position.
Ein Bewegen der Dreher-Barren 42, 44 zwischen
der mittleren und der unteren Position (7 bzw. 8)
in aufeinander folgenden Durchschüssen ermöglicht es den Florfäden 32, 34,
in das obere Gewebe 12 durch Schusseinfügung und Öffnen und Schließen des
Webfachs 26 eingewebt zu werden, aber die Einfangposition
in dem unteren Gewebe 12 ist an einer bezüglich der
unteren Schicht 14 versetzten Position. Dieser Versatz
ist in der Schussrichtung, aber eine Komponente kann ebenfalls in Kettrichtung
sein. Dies wird durch Nichtwechseln der Positionen der Dreher-Barren 42, 44 mit
jedem Durchschuss, aber einem Warten auf eine Anzahl von Schusseinfügungen vor
dem Wechsel erreicht. Dies erzeugt einen Verbindungsfaden der zwei
Gewebe 12, 14, welcher eine Richtungskomponente
in der Schussrichtung und in der Kettrichtung aufweist, d.h. einen
diagonalen Verbindungsfaden, welcher einen Winkel (ψ) zu der
Ebene der Gewebe entlang der Kettrichtung aufweisen kann. Ein Fortsetzen
dieser Bewegungen der Dreher-Barren 42, 44 von
der unteren zu der oberen Schicht 14, 12 ergibt
eine ±45°-schussweise Konfiguration
der bindenden Fäden.
Durch Alternieren der Anhebungssequenz des Webfachmechanismus und
der Dreher-Barren 42, 44 kann der Winkel der verbindenden
Fäden,
welche von einem Gewebe 12, 14 zu dem anderen 14, 12 kreuzen,
mit einem beliebigen Winkel zwischen den Schuss- und Kettfäden gemacht
werden, wie in der Aufsicht in 9 gezeigt,
in welcher der Winkel der Kettfäden
(ϕ) ist, wie von oben gesehen werden kann, welcher auch
(optional) Winkel θ und ψ zu den Gewebeebenen
in der Schuss- bzw. Kettrichtung aufweisen kann. Die Komponente
in der Schussrichtung bildet einen Winkel zwischen 15 und 75°. Beim Betrachten
von oben oder einer der beiden Seiten bilden die Verbindungsfäden eine
Serie von "X" durch Einfangen
der Florfäden
in den oberen und unteren Geweben an den geeigneten Positionen.
Es gibt eine große
Anzahl von Strukturen, welche unter Verwendung dieses Verfahrens
in Verbindung mit herkömmlichen
Webtechniken hergestellt werden können, welche alle individuelle
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind. Obwohl vorstehend Verbindungsfäden als
in dem ersten Gewebe und in dem zweiten Gewebe eingefangen beschrieben
wurden, beinhaltet die Erfindung auch ein Einfangen eines Verbindungsfadens
in einem Gewebe und dann ein Einfangen desselben Fadens in demselben
Gewebe an einer anderen Position, welche entweder in Schussrichtung
und/oder Kettrichtung oder in einer Kombination von Kett- und Schussrichtung
versetzt ist.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine dreidimensionale Gewebezelle,
welche, wenn sie (gekachelt) über
die Gewebe 12, 14 wiederholt wird, dreidimensionale
gewebte Vorformen mit vorteilhaften Eigenschaften herstellen kann.
Eine dreidimensionale Gewebezelle ist in 9 dargestellt, welche
eine rechteckige Kiste mit Ecken sein kann, welche durch U1–U4 in dem
oberen Gewebe und L1–L4
in dem unteren Gewebe gebildet wird. Die vorliegende Erfindung beinhaltet
Verbindungsfäden
in einer solchen Weise, dass sie zwischen den folgenden Punkten
in beliebiger Kombination verlaufen:
L4 bis U3, L3 bis U4,
U4 bis U3, L4 bis L3, U3 bis L2, U2 bis L3, U3 bis U2, L3 bis L2,
U1 bis L2, U2 bis L1, U1 bis U2, L1 bis L2, U1 bis L4, U4 bis L1,
U1 bis U4, L1 bis L4, U1 bis L3, L1 bis U3, U2 bis L4, L2 bis U4, U1
bis U3, U2 bis U4, L1 bis L3, L2 bis L4, U1–L1, U2–L2, U3–L3, U4–L4. Es sei verstanden, dass
der Versatz in dem Gewebe zwischen U1 und U2 oder U1 und U4 mindestens
einen Kettfaden- oder Schussfaden-Trennabstand aufweist. Wie aus
der 9 gesehen werden kann, können die Verbindungsfäden 16 beliebige
Kombinationen der Winkel ϕ, θ, ψ einnehmen. Obwohl die vorliegende
Erfindung ein Gewebepaar 12, 14 beinhalten kann,
in welchem mindestens ein Verbindungsfaden einen oder eine Kombinationen
der Winkel ϕ, θ, ψ aufweist,
können
Limitierungen in der Herstellung der Verbindungsfasern bestehen,
wobei manche dieser Kombinationen alle an einem Ort innerhalb der
Gewebestruktur sind, welche aus Geweben 12, 14 und
Verbindungsfäden
gebildet ist. Dies kann zu Schwierigkeiten beim simultanen Erzeugen
der Kombinationen führen,
z.B. kann die Gewebesteuerung sehr kompliziert und/oder langsam
in Betrieb sein.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, welche eine ±45°-Schussrichtung kombiniert mit
einer ±45°-Kettrichtung
und einer orthogonalen Verbindungsverstärkung für eine Sandwichvorform aufweist,
ist in 10 dargestellt und beinhaltet "X"-Formierungen, wie sie von beiden Seiten
gesehen werden können,
wie auch als senkrechte Verbindungsfäden zwischen den beiden Geweben 12, 14. Der
Abstand zwischen den Gewebeschichten 12, 14 kann
von null an aufwärts
reichen und wird nur durch die Webstuhlabmessungen beschränkt. Ferner
kann eine beliebige Anzahl von Schichten in der Sandwichstruktur
vorhanden sein, wobei die Verbindungs-(Verbindungsfaden-)Konfiguration, welche hierin
beschrieben ist, zwischen benachbarten Gewebeschichten geschaffen
ist. Es ist nicht notwendig, dass die Verbindungskonfiguration die
gleiche zwischen allen Schichten ist. 10 zeigt
eine Gewebezelle 50, welche in Kett- und Schussrichtung
gekachelt ist, um ein dreidimensionales gewebtes Gewebe in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zu bilden. Vier Zellen 50 sind dargestellt.
Bei einer Aufsicht auf die Kettfäden beinhaltet
jede Seite der Gewebezelle 50 einen vertikalen Verbindungsfaden
an jeder Kante und zwei seitendiagonale Fäden 52, 53.
Die Ansicht auf die Kettfäden
ist ähnlich
zu diagonalen Fäden 54, 55 auf
der Seite der Zelle, welche aus dieser Ansicht sichtbar ist. Von
oben können
keine X-Formen gesehen werden. Die resultierende Struktur kann mit
thermoplastischem oder wärmehärtendem
Harz beschichtet oder imprägniert
werden, um ein dreidimensionales Strukturelement zu bilden, welches
eine verbesserte Scherfestigkeit aufweist, welche durch die diagonalen
Verbindungsfäden 52 und 53 erzeugt
wird. Optional können
Diagonalverbindungsfäden
geschaffen werden, welche diagonal durch die Gewebezelle verlaufen.
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In Übereinstimmung
mit einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung können ähnliche Strukturen
unter Verwendung von Schussfäden
erreicht werden, um die schussartigen Verbindungsflorverbinder zu
schaffen. Dies benötigt
eine wesentlich unterschiedliche Webfachanordnung, verglichen zu der
obigen Ausführungsform,
und einen hohen Grad einer Steuerung der Schussfadenzuführung. Ein
Verfahren zum Herstellen ist in den 11 und 12 gezeigt.
Das Verfahren teilt die Kettfäden
der oberen und unteren Sätze
von Fäden 22, 24 auf,
um ein Webfach zu bilden, dessen obere und untere Schicht jeweils
aus einer Mischung aus Kettfäden
des oberen und unteren Satzes 22, 24 gebildet
sind. Somit bilden die ausgewählten
Fäden von
beiden Schichten des Sandwich-Panels ein einziges Webfach. Ein Schussfaden,
welcher einen Teil der 45 schussartigen Verstärkung bilden
wird, wird in dieses gebildete "zusammengesetzte" Webfach eingefügt. Nachfolgend wird
ein Teil des Webfachs geschlossen und nach unten bewegt, wobei ein
anderer Abschnitt geschlossen und nach oben bewegt wird, dies wird über das
Webfach an die andere Seite des Gewebes fortgesetzt. Um eine übereinstimmende Verstärkung in
der anderen Richtung zu schaffen, werden die ausgewählten Fäden in dem
Webfach ausgetauscht, und das Verfahren wird fortgesetzt.
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Dieses
Verfahren ist schematisch in den 11 und 12 dargestellt.
Wie in 11 gezeigt, werden Gruppen von
Fäden A,
B, C, D aus den Fadensätzen
der verschiedenen Gewebe 12, 14 ausgerichtet und
ein Webfach geöffnet,
um ein Einfügen des
Schussfaden 56 zu ermöglichen.
Dann werden die Gruppen der Fäden
A, C nach unten und die Gruppen B, D nach oben in ihre neutrale
Positionen für
die beiden Gewebe 12, 14 bewegt, wie in 12 dargestellt.
Um dies zu bewerkstelligen, muss der Schussfaden 56 in
die Gewebestruktur gezogen werden. Daher wird bevorzugt, dass die
Webfächer
nicht geschlossen werden, wenn die Gruppen A, C bzw. B, D bewegt
werden. Ein Schließen
der Webfächer
würde die
Reibungskräfte
erhöhen,
welche notwendig sind, den zusätzlichen
Schussfaden 56 in die Struktur zu ziehen. Dieses Verfahren
der Schusseinfügung schafft
Verbindungsfäden,
welche eine Richtung mit einem Winkel zwischen 15 und 75° zu der Ebene
der einzelnen Gewebetücher 12, 14 aufweisen,
wobei ihre Hauptkomponente in Schussrichtung ist.
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Dreherbasierte
Webvorrichtungen haben eine Anzahl von positiven Aspekten. Hauptsächlich sind
sie eine bestehende Technologie im Textilbereich. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wurden die Webwerkzeuge in einer
ziemlich einzigartigen Weise konfiguriert – aber sie sind bereits erhältlich.
Zusätzlich
können
sie zu bestehenden Webeinrichtungen mit relativ geringen Änderungen
der Vorrichtungen hinzugefügt
werden.
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Es
gibt unzählige
Variationen der Strukturen, welche unter Verwendung der Techniken
gemäß der vorliegenden
Erfindung erreichbar sind, obwohl hauptsächlich ±45° in der Schussrichtung vorstehend beschrieben
wurde. Wichtig ist, dass sie auch mit ±45°-Kettrichtung und orthogonalen
Verstärkungen kombiniert
werden können.
Es gibt einen Kompromiss zwischen dem Bereich der Florarchitekturen
in einem Gewebe und dem Grad der benötigen Steuerung des Webstuhls.
Die Anzahl der Schäfte
und die Anzahl der Binderfaden-Bereitstellungsvorrichtungen steigt,
wenn die Architektur komplexer wird.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
gezeigt und beschrieben wurde, ist zu verstehen, dass ein Fachmann
vielfältige Änderungen
oder Modifikationen in Form und Detail vornehmen kann, ohne von
dem Umfang und dem Geist der Erfindung, wie er in den beigefügten Ansprüchen festgelegt
ist, abzuweichen. Beispielsweise wurde die Erfindung hauptsächlich mit
Bezug auf Verbindungsfäden
beschrieben, welche einen ±45°-Winkel zu
der Ebene der Gewebe 12, 14 aufweist, aber die
vorliegende Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Die gewebten dreidimensionalen Gewebestrukturen,
welche in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, können beschichtet
werden, z.B. mit einem wärmehärtenden
oder thermoplastischen Harz eintauchbeschichtet oder lösungsbeschichtet
oder heiße-Schmelze-beschichtet
oder imprägniert
werden. Das Wort Harz ist in seiner breitesten Bedeutung angegeben,
welche Polymere im Allgemeinen, z.B. Plastik, Gummi, Elastomere
beinhaltet. Die dreidimensional gewebten Strukturen können ebenfalls
in geeignete Materialien eingebettet werden, z.B. Harze, Schäume, sowohl
thermoplastische als auch wärmehärtende Materialien.
Ferner, obwohl die vorliegende Erfindung hauptsächlich mit Bezug auf flache Gewebe
beschrieben wurde, kann die vorliegende Erfindung auch zum Weben
nicht flacher Strukturen, wie zweiwandiger Röhren mit Verbindungsfäden zwischen
den Wänden
der Röhre,
verwendet werden. Jede Wand der Röhre ist aus einer der Gewebeschichten 12, 14 geformt.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung hauptsächlich
mit Bezug auf eine Doppelstückstruktur
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt und kann Mehrschichtstrukturen
aufweisen.