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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Liposomen-Formulierung
der Verbindung 6,9-Bis-[(2-aminoethyl)amino]benzo[g]isochinolin-5,10-diondimaleat
(BBR 2778).
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Liposomen
sind wässrige
Dispersionen von natürlichen
und/oder synthetischen Phospholipiden (biokompatibel und biologisch
abbaubar), die in einer oder mehreren Doppelschichten organisiert
sind. Wenn Phospholipide in wässrigem
Medium hydratisiert werden, bilden sie spontan kolloide Mikropartikel
oder Träger, üblicherweise
von 0,05-5,0 μm
im Durchmesser. Liposom-Partikelgrößen reichen von 0,025 μm bis 2,5 μm, abhängig von
ihrer Struktur, die eine Einzel- oder Mehrfach-Doppelschichtstruktur sein kann. Die
Vesikelgröße ist ein
kritischer Parameter bei der Bestimmung von Liposomen-Halbwertszeit und
sie beeinflusst das Volumen des verkapselbaren Medikaments.
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Liposomen
können
entsprechend ihrer Zusammensetzung in natürliche und/oder synthetische
Phospholipide (Phospho-Sphingolipide)
eingeteilt werden und ihre Doppelschicht kann weiterhin andere Bestandteile,
z. B. Cholesterin und Lipidkonjugierte hydrophile Polymere, enthalten.
Abhängig
von ihrer Größe und Anzahl
an Doppelschichten können
Liposomen auch in die folgenden Kategorien eingeteilt werden: (a)
multilamellare Vesikeln (MLV), (b) große unilamellare Vesikeln (LUV),
(c) kleine unilamellare Vesikeln (SUV), (d) Multivesikel-Vesikeln
(MVV), (e) oligolamellare Vesikeln (OLV).
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Die
chemisch-physikalischen Eigenschaften von Phospholipiden, die Liposomen
konstituieren bzw. bilden, z. B. Membranfluidität, Ladungsdichte, sterische
Hinderung und Permeabilität
be einflussen die Wechselwirkung zwischen Liposomen und Blutbestandteilen,
Geweben und Zellen.
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Liposomen
sind als potenziell wertvolle Carrier bzw. Träger für Medikamente anerkannt. Die
Fähigkeit von
Liposomen Medikamente zu enthalten, zu transportieren und freizusetzen
hat zu einer Anzahl klinischer Anwendungen geführt. Die einfachste Verwendung
von Liposomen auf dem pharmazeutischen Gebiet ist als nicht-toxische
Träger
für unlösliche Arzneimittel
bzw. Wirkstoffe. Komplexere Anwendungen umfassen die Verwendung
von Liposomen als „Reservoire" zur protrahierten
bzw. verzögerten
Freisetzung von Arzneimitteln oder zur Lokalisation des Arzneimittels,
um ein spezifisches Gewebe entweder zu vermeiden oder zu erreichen.
Arzneimittel in Liposom-Form ergaben vorteilhafte Ergebnisse bei
der Behandlung und Verhütung
einer Anzahl von Erkrankungen, z. B. bei antimikrobieller Therapie,
bei Anti-Krebs-Therapie, als Adjovantien in Vakzinen, bei Hormon-
und Enzymtherapien, bei Diagnosetechniken und bei der Behandlung
von Haut- und Augenerkrankungen. Die bei der Behandlung von Erkrankungen
wie Krebs verwendeten Arzneimittel haben üblicherweise einen beschränkten therapeutischen
Index und können
für normale
Gewebe hochgradig toxisch sein. Eine Liposomen-Formulierung kann
den therapeutischen Index verbessern, wobei die Arzneimittel-Biodistribution bzw.
-Bioverteilung modifiziert wird. Einige Experimente mit Liposom-verkapselten
Antrazyklinen mit verlängerter
Plasma-Halbwertszeit haben eine Verringerung der Cardiotoxizität und ein
besseres Überleben
der Tiere im Vergleich zu Kontrollen, denen das freie Arzneimittel
gegeben worden war, gezeigt. Im Falle von Doxorubizin, einem Anthrachinon-Anti-Tumor-Arzneimittel,
stellte sich heraus, dass die Verwendung von Liposomen-Formulierungen
beim Reduzieren der Toxizität
wirksam war. Die gefährlichste
Nebenwirkung von Doxorubizin ist ein voranschreitender bzw. progressiver
irreversibler Herzschaden. Liposom-verkapseltes Doxorubizin zeig te
geringere Toxizität,
während
es seine therapeutische Wirksamkeit beibehielt. US-Patentschrift 4,797,285,
US-Patentschrift
4,898,735 und US-Patentschrift 5,043,166 offenbaren Doxorubizin/Liposomen-Formulierungen
und deren Verwendung bei der Behandlung von Krebs.
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Die
Verbindung BBR 2778 ist ein Anthrachinon-Anti-Tumor-Arzneimittel mit
Anti-Tumoraktivität
und reduzierter Cardiotoxizität,
das die folgende Formel hat:
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Die
vollständige
Beschreibung der Verbindung BBR 2778 ist berichtet in US-Patentschrift
5,587,382, US-Patentschrift 5,717,099, US-Patentschrift 5,506,232,
US-Patenschrift 5,616,709 und in J. Med. Chem., 1994, Band 37, 828-837.
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Nach
i.v.-Verabreichung von Dosen von 40 oder 60 mg/kg an BBR 2778 als
ein Bolus an CD1-Mäuse wird
der Tod einiger Tiere entweder während
oder sofort nach der Behandlung beobachtet.
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Derartige
plötzliche
Tode beruhen vermutlich auf einem der folgenden Faktoren, die mit
der Verwendung von BBR 2778 verbunden sind: trombogene Aktivität; Veränderung
von Blutgerinnungsparametern, mit nachfolgender Bildung disseminierter
intravasaler Gerinnungen; Induktion eines anaphylaktischen Schocks; direkte
toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem; arrhythmogene Aktivität; elektrolytisches
Ungleichgewicht. Dieses Dosis-abhängige Phänomen nimmt ab, wenn die In jektionsgeschwindigkeit
abnimmt (0,1 ml/min, 7-8 Minuten pro Injektion) und nimmt auch durch
intraperitoneale Verabreichung ab.
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Das
Problem, das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt, war daher
eine geeignete Formulierung der Verbindung BBR 2778 zu finden, um
die oben erwähnten
Nachteile, insbesondere die nach Bolus-Verabreichung des aktiven
Inhaltsstoffs beobachteten plötzlichen
Tode, zu überwinden.
Es ist überraschenderweise festgestellt
worden, dass eine BBR 2778-Liposomen-Formulierung, die durch eine bestimmte
Zusammensetzung gekennzeichnet ist, dieses Problem erfolgreich löst.
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Deshalb
stellt die vorliegende Erfindung eine Liposomen-Formulierung der Verbindung BBR 2778
bereit, die aus Liposomen besteht, die Phosphatidylcholin, Cholesterin
und BBR 2778 in einem Gewichtsverhältnis von Cholesterin/Phospholipid
von 1:2 bis 1:7 und in einem Gewichtsverhältnis von BBR 2778/Phospholipid 1:4
bis 1:25 enthalten. Phosphatidylcholin umfasst bevorzugt Reste von
Fettsäuren,
die aus Palmitin-, Olein- bzw. Öl-,
Linol-, Gamma-Linol-, Linolen- und Stearinsäure ausgewählt sind, und das Liposom wird
durch ein Gemisch der hydrierten und nicht-hydrierten Phosphatidylcholine,
die die angegebene Fettsäurezusammensetzung
in einem Verhältnis
von 1:2 bis 2:1 haben, gebildet, bevorzugter besteht die Mischung
aus hydriertem Phosphatidylcholin mit einem Schmelzpunkt von 120°C und einem
Kristallisationspunkt von 90°C
und nicht-hydriertem Phosphatidylcholin, das ein Thermogramm wie
in 5 gezeigt besitzt. Die hydrierten und nicht-hydrierten Phosphatidylcholine
mit der oben angegebenen Zusammensetzung sind im Handel jeweils
unter dem Namen PHOSPHOLIPON® 90 H und PHOSPHOLIPON® 90
erhältlich.
Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung zusätzlich zu
den oben erwähnten
Bestandteilen geladene Verbindungen wie Stearylamin und Dicetylphosphat.
Der Zusatz dieser Bestandteile ergibt Liposomen mit einer Oberflächenladung, die
ihre gegenseitige Abstoßung
induziert, wodurch ihr Zusammenbruch verhindert wird.
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Das
Phospholipid-Gemisch kann auch Natrium-Dodecylsulfat, Cremophor
RH60, Alpha-Tocopherolphosphat und Calciumacetat enthalten. Zudem
können
kleine Fraktionen (5-19 Mol%) von Verbindungen mit hydrophilen Gruppen,
z. B. Monosialogangliosid, hydriertes Phosphatidylinositol und Lipid-konjugierte
Polyethylenglycole (PEG-DSPE), in der Membran-Doppelschicht enthalten
sein, um die Interaktion bzw. Wechselwirkung zwischen Liposomen
und Zellen und Blutbestandteilen zu verringern.
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Die
erfindungsgemäßen Liposomen-Formulierungen
wurden in vivo auf Anti-Tumor-Aktivität und Toxizität getestet.
P388-Leukämie der
Maus („P388
murine leukemia")
wurde als Tumormodell verwendet. Insbesondere wurde die Hemmungsaktivität auf plötzliche
Tode, verglichen mit der Kontrollgruppe, der eine Formulierung des
freien Arzneimittels verabreicht wurde, bewertet. Details werden
in den Beispielen berichtet. Die Testergebnisse beweisen, dass die
erfindungsgemäßen Liposomen-Formulierungen eine
bemerkenswerte Verbesserung der mittleren Überlebenszeit und eine merkliche
Verringerung der Toxizität
bewirken. Weiterhin wird plötzlicher
Tod nicht mehr beobachtet.
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Zusammenfassend
kann deshalb festgestellt werden, dass die erfindungsgemäßen Formulierungen die
Anti-Tumor-Aktivität
beibehalten ohne plötzlichen
Tod zu induzieren bzw. auszulösen,
der im Fall des freien Arzneimittels oder anderer konventioneller
Formulierungen des aktiven Inhaltsstoffs beobachtet wird. Die folgenden
Beispiele erläutern
die Erfindung detaillierter.
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Beispiel 1 – Reinigung
von Lecithin zu Phosphatidylcholin
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Die
Hauptquelle von Lecithin sind pflanzliche Öle aus Sojabohnen-, Baumwoll-,
Sonnenblumen- und Rapssamen oder aus tierischen Geweben (Eier).
Soja- und Ei-Lecithine sind hinsichtlich der produzierten Mengen
am wichtigsten. Sojabohnen werden einer Extraktion mit Hexan unterzogen,
um Rohlecithin von halbfester Konsistenz zu erhalten, welches enthält:
52%
Phospholipide, 35% Öle
und Fette, 10% Glycolipide und Zucker, 2% nicht-verseifbare Stoffe
und 1% Wasser.
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Aus
dem Rohlecithin werden Fettsäuren
extrahiert, um ein feines oder körniges
Lecithinpulver zu erhalten, das weiter mit Ethanol extrahiert und
fraktioniert wird, um reinere Lecithine mit höheren Phosphatidylcholingehalten
zu erhalten.
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Rohlecithin
wurde auch unter Verwendung eines einzelnen Verfahrens zur industriellen
Produktion von Phosphatidylcholin durch Extraktion mit Aceton gereinigt,
wie es in US-Patentschrift
5,442,276 offenbart ist. Reinigung
von Rohlecithin
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PHOSPHOLIPON® 90H (PHO
90H) wurde durch Hydrierung von PHOSPHOLIPON® 90 (PHO 90) erhalten.
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Die
zwei kommerziellen Phospholipide (Rhone – Poulenc Rorer) haben die
folgenden Charakteristika bzw. Merkmale:
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PHOSPHOLIPON® 90:
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- – Peroxidzahl:
max. 5
- – Säurezahl:
max. 0,5
- – Ethanol:
max. 0,5%
- – Wasser
max. 1,5%
- – Form:
gelber pastöser
Feststoff
- – Zusatz
von d, l α-tocopherol
min. 0,1%
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PHOSPHOLIPON® 90H
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- – Iodzahl:
max. 1
- – Wasser:
max. 2,0%
- – Phasenübergangstemperatur
der 20%-igen Dispersion in H2O etwa 54°C
- – Form:
weißer
kristalliner Feststoff.
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Die
1- und 2-Positionen von Glycerin im Phosphatidylcholinmolekül sind mit
Fettsäuren,
z. B. Palmitin-, Olein-, Linol-, Linolen- und Stearinsäure, verestert.
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Beispiel 2 – Chromatographische
Analyse der Phospholipide
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Die
Fettsäurezusammensetzung
der Phosphatidylcholin-Proben wurde sowohl in quantitativer als auch
qualitativer Hinsicht durch GLC-Analyse bestimmt. Die Fettsäuren in
den Phospholipid-Proben wurden detektiert und unter Verwendung von
sowohl reinen Fettsäuremethylestern
(Carlo Erba) als auch Standard-Olivenöl quantitativ
bestimmt.
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Verseifung
der Probe: 50 mg an Produkt wurden in ein Teströhrchen gegeben und 3 ml 1N
Natriumhydroxid (Baker) wurden zugegeben. Das Teströhrchen wurde
dicht verschlossen und für
eine Stunde bei 110°C in
einem geeigneten Ofen platziert. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurde
die Probe mit 2N Salzsäure (Baker)
angesäuert
und mit 10 ml eines 90/10-Gemischs
n-Hexan/Ethylacetat (Merck) extrahiert. Das organische Lösungsmittel
wurde unter einem sanften Stickstoffstrom entfernt.
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Veresterung
der Proben: Die organische Phase wurde aus dem Teströhrchen entfernt,
1 ml BF3 in Methanol wurde zugesetzt, das
Teströhrchen
wurde dicht verschlossen und eine Stunde lang bei 100°C gehalten. Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur wurden der Probe 5 ml destilliertes Wasser zugesetzt
und sie wurde zweimal mit je 5 ml des 90/10-Gemischs von n-Hexan/Ethylacetat
extrahiert. 1 μ1
der organischen Phase wurde über
Na2SO4 getrocknet,
dann in das Gaschromatographiegerät eingespritzt.
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Betriebsbedingungen
Gaschromatograph:
Mega 5300 Carlo Erba
Säule:
Megawax, Länge
30 m, Innendurchmesser 0,32 mm, Filmdicke 0,25 μm
Trägergas: Helium sp 45 cm/s
Einspritzvorrichtung:
split bzw. Teilung 1/100 bei 250°C
Detektor:
F.I.D. bei 280°C
Ofen:
120°C für 1 min
Endtemperatur:
250°C, mit
Temperaturerhöhungen
von 5°C/min
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Die 1–3 zeigen
jeweils die Gaschromatogramme des Standarts, von PHO 90 und von
PHO 90H.
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Tabelle
1 zeigt die prozentualen Anteile der Säuren in den untersuchten Lipiden. Tabelle
1
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Beispiel 3 – Thermoanalyse
der Phospholipide
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Die
kommerziellen Phospholipe PHO 90 und PHO 90H wurden sowohl einzeln
als auch in Mischung durch DSC analysiert.
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Die
Proben wurden wie folgt hergestellt: 500 mg PHO 90 wurden in 10
ml Dichlormethan + 1 ml MeOH (S1) gelöst; 500 mg PHO 90H wurden in
10 ml Dichlormethan + 1 ml MeOH (S2) gelöst.
Probe
1: 2 ml S1
Probe 2: 2 ml S2
Probe
3: 0,5 ml S1 + 1,5 ml S2
Probe
4: 1 ml S1 + 1 ml S2
Probe
5: 1, 5 ml S1 + 0, 5 ml S2
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Die
Proben wurden unter einem Stickstoffstrom und unter sanfter Erwärmung getrocknet,
dann wurden sie durch DSC analysiert. Die Analyse wurde mit einem
Mettler DSC 20 durchgeführt,
wobei bis 200°C
mit einem Gradienten von 3°C/Minute
erhitzt wurde, dann wurde die Probe abkühlen gelassen.
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4–5 zeigen
die Thermogramme der zwei Phospholipide. Wie es in 4 beobachtet
werden kann, hat PHO 90H einen merklichen, gut definierten Schmelzpunkt
bei 120°C
und einen Kristallisationspunkt bei 90°C.
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Soweit
PHO 90 betroffen ist, zeigt 5, dass
dies nicht ein kristallines Pulver, sondern eine pastöse Masse
ist, deshalb hat es, wie es bei allen Fetten der Fall ist, keinen
gut definierten Schmelzpunkt, sondern einen Erweichungspunkt, der
die Temperatur ist, bei der das Fett zu fließen beginnt und einen Klarpunkt („clearness
point"), der die
Temperatur ist, bei der das Fett vollständig klar bzw. durchsichtig
ist.
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Dies
wird durch das Thermogramm von PHO 90 bestätigt, worin eine breite Bande,
die dem Erweichungspunkt entspricht, beobachtet wird, statt eines
definierten Peaks, wie es beim PHO 90H-Thermogramm der Fall ist.
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Betreffend
die Thermogramme der Mischungen wird bei niedrigeren Temperaturen
eine Senkung des Kristallisationspunktes beobachtet, der weiter
von der PHO 90H:PH0 90-2:1-Mischung zur 1:1-Mischung sinkt und schließlich bei
der PHO 90H:PH0 90-1:2-Mischung
vollständig
verschwindet, wobei das Verhalten von PHO 90 vorherrscht.
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Beispiel 4 – Herstellung
der Liposomen-Formulierung (nicht gemäß der Erfindung)
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3,6
g PHO 90, 1,8 g PHO 90H (Verhältnis
2:1) und 0,52 g Cholesterin wurden in einen 500 ml-Rundkolben gegeben
und 50 ml Dichlormethan wurden zugegeben. Die Mischung wurde etwa
10 Minuten lang Ultraschall behandelt, um Solubilisierung zu fördern. Die
resultierende Lösung
wurde bis zur Trockne in einem Rotations-Dünnschichtverdampfer („rotary
film evapora tor")(Rotavapor)
bei 40°C
und unter leichter Rotation verdampft, bis ein homogener Phospholipid-Film
erhalten wurde.
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Der
resultierende Phospholipid-Film wurde abgekühlt, dann wurden eine BBR 2778-Lösung, hergestellt
durch Auflösen
von 300 mg BBR 2778 in 60 ml Wasser/Propylenglycol 60/40 und Filtrieren
durch einen 0,22 μm-Filter,
und 10 ml Glaskügelchen
mit 2 mm mittlerem Durchmesser zugegeben. Der mit dem Rotavapor verbundene
Rundkolben wurde bis zur vollständigen
Rehydrierung über
Nacht unter langsamer Bewegung (15 Stunden, 300 Umdrehungen/min)
bei Raumtemperatur und -druck gelassen. Tabelle 2 gibt die Analyse
der resultierenden BBR 2778-Formulierung
wieder. Tabelle
2
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Beispiel 5 – Bewertung
der Anti-Tumor-Aktivität
von BBR 2778-Liposomen
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Tiere:
Mäuse wurden
durch Charles River Breeding Laboratories (Calco, Como, Italien)
bereitgestellt; sie waren männliche
Mäuse von
6-8 Wochen unter Standardhaltungsbedingungen.
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Formulierungen:
BBR 2778, gelöst
und verdünnt
in sterilem Wasser, kurz vor der Verabreichung von 10 mg/kg an Mäuse wurde
als Referenz bzw. Vergleichsprobe verwendet. Die Liposomen-Formulierung
von Beispiel 4 wurde verwendet.
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Tumormodell:
P388-Leukämie
der Mäuse,
bereitgestellt durch NCI Frederick Cancer Facility (USA), wird durch
eine Reihe von intraperitonealen Transplantaten in DBA2-Mäusen aufrecht
erhalten. Mäusen
wurden 106 P388-Leukemiezellen/Maus transplantiert,
die Liposomen-Verbindung („liposome
compound") und der Referenzstandard
wurden an den Tagen 1, 4, 7 nach der Tumortransplantation i.v. verabreicht.
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Die
Anti-Tumor-Aktivität
wurde als Prozentsatz der Erhöhung
der Überlebenszeit
der Mäuse
bestimmt, ausgedrückt
durch das B/K-Prozentsatzverhältnis
der mittleren Überlebenszeit
(MÜZ) der
behandelten Gruppe (B) zur mittleren Überlebenszeit der Kontrollgruppe
(K):
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Tabelle
3 gibt die Resultate der Anti-Tumor-Aktivität von BBR 2778 in der getesteten
Formulierung an. Tabelle
3
- * Anzahl an toxischen Toden/Gesamtzahl
an Mäusen
- ** Mittelwert weiterer Tests
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Der
Vergleich zwischen der Formulierung von Beispiel 4 und der BBR 2778-Lösung beweist
deutlich das Verschwinden von plötzlichen
Toden bei den Mäusen,
denen die Liposomen-Formulierung
verabreicht worden war. Die Analyse jeder einzelnen verabreichten
Dosis zeigt Variationen sowohl hinsichtlich B/K-Prozentsatz als
auch hinsichtlich der Toxizität
zwischen der Liposomen-Formulierung und der Lösungsformulierung. Bei Dosen
von 18 mg/kg und 27 mg/kg werden hinsichtlich des B/K-Prozentsatzes
keine wesentlichen Unterschiede beobachtet, wohingegen dies hinsichtlich
der Toxizität
nur nach Behandlung mit nicht-verkapseltem BBR 2778 beobachtet wird.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung
induziert verglichen mit dem BBR 2778 in Lösung, bei einer Dosis von 40
mg/kg eine bemerkenswerte Verbesserung der mittleren Überlebenszeit:
287, 250, bzw. 159 und eine merkliche Verringerung der Toxizität (12% bzw.
60,4%). Die Dosis von 60 mg/kg ist bei beiden Formulierungen toxisch.
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Es
kann deshalb festgestellt werden, dass die Verabreichung der erfindungsgemäßen Liposomen-Formulierung
von BBR 2778 keinen plötzlichen
Tod, sowie eine Verringerung der Toxizität induziert.
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Was
die Tumoraktivität
betrifft, wurden die Ergebnisse aus den Tests von BBR 2778 in Lösung bestätigt, sogar
mit bemerkenswerten Erhöhungen
des B/K-Prozentsatzes bei einigen Dosierungen.