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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Mikroanordnungen zum In-Kontakt-Bringen
von kleinen Mengen an chemischen Stoffen und ein Verfahren zum Nachweisen
des Bindens von zwei chemischen Stoffen. Insbesondere betrifft die
Erfindung Mikroanordnungen zum In-Kontakt-Bringen einer Oligonukleotidsonde
mit einem Oligonukleotidziel.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Gegenwärtig werden
Mikroanordnungen für einen
großen
Bereich von Anwendungen wie Genentdeckung, Erkrankungsdiagnose,
Arzneimittelentdeckung (Pharmacogenomics) und toxikologische Forschung
(Toxicogenomics) verwendet. Eine Mikroanordnung ist eine systematische
Anordnung von immobilisierten chemischen Verbindungen. Mikroanordnungen
stellen ein Medium zum Übereinstimmen
von bekannten und unbekannten DNA-Proben auf Basis von Basenpaar-Regeln
bereit. Das typische Verfahren beinhaltet ein In-Kontakt-Bringen einer
Anordnung von immobilisierten chemischen Verbindungen mit einem
Ziel von Interesse zum Identifizieren derjenigen Verbindungen in
der Anordnung, die an das Ziel binden. Anordnungen werden im Allgemeinen
als Makroanordnungen oder Mikroanordnungen beschrieben, wobei der
Unterschied die Größe der Probenpunkte
ist. Makroanordnungen enthalten Probenpunktgrößen von etwa 300 Mikrons oder mehr,
wohingegen Mikroanordnungen typischerweise einen Durchmesser von
weniger als 200 Mikrons aufweisen und typischerweise Tausende von
Punkten enthalten.
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DNA-Mikroanordnungen
oder DNA (Gen)-Chips werden typischerweise durch Hochgeschwindigkeitsroboter
auf Glas- oder Nylonsubstraten gefertigt, für die Sonden mit bekannter
Identität verwendet
werden, um komplementäres
Binden zu bestimmen. Eine „Sonde" ist eine gebundene
Nukleinsäure
mit bekannter Sequenz, wohingegen ein „Ziel" die freie Nukleinsäureprobe ist, deren Identität nachgewiesen
werden soll.
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Eine
auf Anordnung basierende Anwendung, die miniaturisierte Anordnungen
von sehr hoher Dichte benötigt,
ist ein Sequenzieren durch Hybridisierung (SBH). Bei einem üblichen
Format von SBH (Format II) wird eine räumlich adressierbare Anordnung
des kompletten Satzes von Oligonukleotidsonden einer Länge n konstruiert.
Die Oligonukleotidsonden sind typischerweise an ein flaches festes
Substrat wie einen Glasobjektträger
gebunden. Jede Adresse in der Anordnung weist ein einzigartiges
daran gebundenes n-Mer auf und die Sequenz der Sonde ist durch ihre
räumliche
Adresse (xy-Koordinaten) definiert. Die Anordnung wird mit einer
markierten Zielnukleinsäure
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die zwischen der Bildung
von perfekt komplementären
Sonde-Ziel-Hybriden und Hybriden mit Fehlpaarungen unterscheiden.
Folglich erzeugen lediglich diejenigen Adressen der Anordnung, die
daran Oligonukleotidsonden gebunden haben, die vollständig komplementär zu einem
Teil der Zielnukleinsäure
sind, ein Signal. Die Anordnung wird sodann hinsichtlich Signalen
gescannt, die Sequenzen von komplementären Sonden werden aus deren
räumlichen
Adressen bestimmt und die Sequenz der Zielnukleinsäure wird
durch Überlappen
der gemeinsamen Sequenzen der Sonden bestimmt.
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Zwei
andere SBH-Formate kommen auch vor. Im Format I-SBH wird die Zielnukleinsäure auf
einen festen Träger,
z.B. einen Nylon- oder Nitrocellulosefilter, immobilisiert und das
immobilisierte Ziel wird mit markierten Sonden abgefragt. Typischerweise
wird das Ziel mit einer einzigen Sonde an einem Zeitpunkt oder alternativ
dazu mit einer Vielzahl von Sonden abgefragt, wobei jede davon eine
unterschiedliche unterscheidbare Markierung trägt (dieser letztere Modus wird
als „Multiplexing") bezeichnet. Um
die Anzahl von benötigten
Manipulationen zu vermindern, kann die Zielnukleinsäure auf
einen Filter in einem Gitter oder einer Anordnung aufgepunktet werden
und jeder Punkt oder jede Adresse in der Anordnung kann mit einer
einzigen Sonde oder einer Vielzahl von Multiplexsonden abgefragt
werden.
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In
einem noch weiteren Format von SBH (Format III) wird eine Anordnung
von immobilisierten Oligonukleotidsonden, die ähnlich zu denjenigen sind,
die für
das Format II-SBH verwendet werden, mit einer nicht-markierten Zielnukleinsäure unter
Bedingungen in Kontakt gebracht, die zwischen vollständig komplementären und
fehlgepaarten Hybriden unterscheiden. Die Anordnung wird sodann
mit einer markierten Sonde unter Bedingungen in Kontakt gebracht,
die zwischen vollständig
komplementären
und fehlgepaarten markierten Sonde-Ziel-Komplexen unterscheiden.
Nach Hybridisierung wird die Anordnung Bedingungen unterzogen, die
Sonden, die angrenzend zu dem Ziel (z.B. eine Ligase) hybridisieren,
kovalent verbinden. Die nicht ligierte markierte Sonde und gegebenenfalls
Zielnukleinsäure wird
sodann weggewaschen. Die Anordnung wird sodann hinsichtlich eines
Signals gescannt. Da die Lösungsphasen-Sonde
markiert war, erzeugen lediglich diejenigen Adressen, bei denen
Ligationen stattfanden, ein Signal. Die Sequenz der Zielnukleinsäure wird
durch Überlappen
der gemeinsamen Sequenzen der legierten Sonden bestimmt.
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Für einen Überblick
der drei Typen an SBH und deren entsprechenden Vorteilen vergleiche
die US-PSen 5,202,231, 5,525,464, WO 98/31836, WO 96/17957 und die
darin zitierten Referenzen.
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Die
Länge der
Zielnukleinsäure,
die unter Verwendung von SBH-Techniken sequenziert werden kann,
hängt von
den Längen
der Oligonukleotidsonden ab. Im Allgemeinen benötigt ein Sequenzieren einer
Zielnukleinsäure
mit einer Länge
von einigen 100 Nukleotiden, dass die Oligonukleotidsonden eine
Länge von
mindestens 8 Nukleotiden aufweisen. Ein Sequenzieren von längeren Zielnukleinsäuren oder
ein Sequenzieren über
Bereiche von Tandemwiederholungen benötigt sogar noch längere Sonden.
Man hat abgeschätzt,
dass ein Sequenzieren einer Zielnukleinsäure mit einer Länge von über 1000
Nukleotiden Oligonukleotidsonden mit einer Länge von mindestens 12 bis 14
Nukleotiden benötigen
würde.
Da die Verfahren die Verwendung von kompletten Sätzen an Sonden benötigen, d.h.
jede mögliche
Sequenz einer Länge
n, sind die für
das Verfahren benötigten
Sondensätze äußerst groß. Zum Beispiel
besteht der komplette Satz an 8-Mer-Sonden aus 48 oder
65536 einzigartigen Sequenzen. Der komplette Satz an 10-Mer-Sonden
besteht aus 410 oder 1048576 einzigartigen
Sequenzen und der komplette Satz an 14-Mer-Sonden besteht aus 414 oder 268435456 einzigartigen Sequenzen. Um
die Tests praktisch zu machen, muss die gesamte Sondenanordnung
typischerweise eine Fläche
in der Größenordnung
von 1 cm2 aufweisen.
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Um
die Bedürfnisse
der Anwendungen zu erfüllen,
die miniaturisierten Anordnungen hoher Dichte von immobilisierten
Verbindungen benötigen,
wie SBH und ihre verwandten Anwendungen, wurden zwei allgemeine
Verfahren zum Synthetisieren der immobilisierten Anordnungen entwickelt:
in situ-Verfahren, bei denen jede Verbindung in der Anordnung direkt
auf der Oberfläche
des Substrats synthetisiert wird, und Abscheidungsverfahren, bei
denen vorsynthetisierte Verbindungen, die zum kovalenten Anbringen
auf die Oberfläche
des Substrats fähig
sind, typischerweise mittels Roboterverteilungsvorrichtungen an
den geeigneten räumlichen
Adressen abgeschieden werden. Die in situ-Verfahren benötigen typischerweise
spezialisierte Reagenzien und komplexe Maskierungsstrategien und
die Abscheidungsverfahren benötigen
typischerweise eine präzise
Roboterzuführung
von sehr definierten Mengen an Reagenzien.
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Zum
Beispiel beschreiben Fodor et al., 1991, Science 251: 767–773 ein
in situ-Verfahren, das fotogeschützte
Aminosäuren
und fotolithografische Maskierungsstrategien verwendet, um miniaturisierte, räumlich adressierbare
Anordnungen von Peptiden zu synthetisieren. Dieses in situ-Verfahren
wurde kürzlich
auf die Synthese von miniaturisierten Anordnungen von Oligonukleotiden
erweitert (US-PS 5,744,305). Ein weiteres in situ-Syntheseverfahren zum
Herstellen von räumlich
adressierbaren Anordnungen von immobilisierten Oligonukleotiden
ist von Southern, 1992, Genomics 13: 1008–1017, beschrieben; vgl. auch
Southern & Maskos,
1993, Nucl. Acids Res. 21: 4663–4669,
Southern & Maskos,
1992, Nucl. Acids Res. 20: 1679–1684,
Southern & Maskos, 1992,
Nucl. Acids Res. 20: 1675–1678.
Bei diesen Verfahren werden herkömmliche
Oligonukleotidsynthesereagenzien auf physikalisch maskierte Glasobjektträger verteilt,
um die Anordnung von immobilisierten Oligonukleotiden zu erzeugen.
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Die
US-PS 5,807,522 beschreibt ein Abscheidungsverfahren zum Herstellen
von Mikroanordnungen von biologischen Proben, das ein Verteilen
eines bekannten Volumens an Reagenz an jeder Adresse der Anordnung
durch Antippen eines Kapillarverteilers auf das Substrat unter Bedingungen
beinhaltet, die wirksam sind, um ein definiertes Volumen an Flüssigkeit
auf das Substrat zu ziehen.
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Die
WO 97/27324 betrifft eine wegwerfbare parallele Reaktionsvorrichtung
und insbesondere beschreibt sie eine Kassette mit einem oder mehreren Nachweiskanälen, die
aus Fasern hergestellt sind, an die Nachweis vermittelnde Moleküle gebunden sind
und wobei Mikrokanäle
zwischen den Fasern einer Flüssigkeit
erlauben, durch den Nachweiskanal zu fließen.
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Einer
der größten Nachteile
von sowohl den in situ- als auch Abscheidungsmikrofabrikationstechniken
ist die Unfähigkeit,
die Integrität
der Anordnung, sobald er hergestellt worden ist, zu verifizieren. Abgesehen
von einem Analysieren der an jeder Adresse immobilisierten Verbindung
kann die Integrität
der Abscheidungschemie nicht einfach verifiziert werden. Eine solche
Analyse würde äußerst laborintensiv
sein und kann sogar für
Anordnungen mit äußerst hoher
Dichte unmöglich
sein, da die Menge an immobilisierter Verbindung für eine Analyse
und anschließende
Verwendung nicht ausreichend sein kann.
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Außerdem ist,
da jede Anordnung de novo hergestellt wird, die Integrität jeder
synthetisierten Anordnung fehlerverdächtig. Ohne die Möglichkeit, zu
verifizieren, dass die Anordnung mit hoher Genauigkeit hergestellt
worden ist, kann das Fehlen eines Signals bei einer bestimmten Adresse
nicht eindeutig interpretiert werden. Das Fehlen eines Signals könnte auf
eine fehlgeschlagene Synthese oder Immobilisierung an dieser Adresse
zurückzuführen sein.
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Abscheidungsverfahren
leiden auch an zusätzlichen
Nachteilen. Eine automatische Abscheidung verwendet im Allgemeinen
ein Roboterflüssigkeitszuführsystem.
Der Roboter bewegt sich zu spezifischen Platzierungen auf der Mikrokarte,
wobei eine spezifische Menge an Flüssigkeit abgegeben wird. Die
Flüssigkeit
wird auf die Mikrokarte entweder durch einen Nichtkontaktejektor
(wie Tintenstrahldüsen)
oder einen Kontaktejektor (wie einen Stift, eine Feder oder Faser)
abgeschieden, der tatsächlich
die Mikrokartenoberfläche
berührt,
um die Flüssigkeit freizusetzen.
Tintenstrahler, Stifte und Federn sind Anpassungen von herkömmlichen
Vorrichtungen und jede weist Verlässlichkeitsprobleme auf. Tintenstrahler
arbeiten gut, wenn die Flüssigkeit
sorgfältig
an die Düse
optimiert wurde. Jedoch ist, wenn viele verschiedene Flüssigkeiten
durch die gleiche Düse
abgeschieden werden, eine Optimierung jeder Flüssigkeit unpraktisch. Stifte
und Federn sind für
eine Abscheidung auf eine kleine Anzahl von Platten sehr nützlich,
aber zu langsam für
eine kosteneffektive Produktion. Während ein Faserkolbenzuführsystem als
ein verlässliches
Mittel einer Flüssigkeitsabscheidung
vielversprechend ist, benötigt
es eine unhandliche Anzahl von Fasern für eine sehr große Anzahl von
Reaktionsstellen.
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Zusätzlich zu
Problemen mit der Verlässlichkeit
von Ejektoren erhöht
die Gesamtzeit zum Abscheiden von Tausenden von unterschiedlichen
Sondenflüssigkeiten
mit bestehenden automatisierten Ejektorvorrichtungen, die Kosten
einer Mikrokarte über
die Kosten von anderen Ansätzen,
d.h. das automatisierte Verfahren ist nicht kosteneffektiv. In gewisser
Weise überraschend
ist dies nicht auf die Geschwindigkeit einer Flüssigkeitsabscheidung durch den
Roboter zurückzuführen, die
relativ schnell ist. Eher ist es die Kombination von anderen Online-Verfahren
wie der Dochteffekt, Reinigen und Befüllen von Objektträgern, das
die Gesamtabscheidungszeit nicht akzeptabel macht. Tausende von
unabhängigen
Sondenflüssigkeiten
zu haben bedeutet, dass der Roboter lediglich wenige Punkte auf
einen Objektträger
(unter der Annahme einer gewissen Verdopplung) abscheiden kann,
bevor er eine weitere Sondenflüssigkeit
in die Reservoirs seines Ejektors oder seiner Feder laden (benetzen)
muss. Ein Benetzen schließt
gewöhnlich
ein Bereitstellen eines offenen Gefäßes mit der Sondenflüssigkeit
derart ein, dass der Roboter den Injektor/die Feder in die Flüssigkeit
bewegen und die Flüssigkeit
durch Vakuum oder Kapillarwikung in ein Reservoir in dem Injektor/der
Feder laden kann. Dieses Verfahren kann mehrere Sekunden dauern
und muss durchgeführt werden,
wann immer eine neue Sondenflüssigkeit abgeschieden
wird. Auch vor einem Einbringen einer neuen Sondenflüssigkeit
muss der Ejektor/die Feder gereinigt werden, um eine Kontaminierung
der neuen Sondenflüssigkeit
mit der vorhergehenden zu verhindern. Dieses Reinigen schließt gewöhnlich ein
Spülen
des Ejektors/der Feder mit einem Reinigungslösungsmittel und Trocknen derselben
mit einem Fließgas
ein. Das Reinigungsverfahren kann auch mehrere Sekunden dauern und
muss durchgeführt
werden, wann immer eine neue Sondenflüssigkeit abgeschieden wird.
Ferner trägt
das Beladen (und Entladen) von Objektträgern in den Arbeitsbereich
des Roboters auch zu der Gesamtprozessierungszeitspanne bei. Da
Benetzen, Reinigen und Beladen Online-Verfahren sind, tragen sie
zu der Gesamtzeitspanne einer Abscheidung bei. Ein Bepunkten vieler
Objektträger
an einen Zeitpunkt verbessert die Roboterabscheidungszeitspanne,
aber benötigt
immer noch die gleiche Benetzungs- und Reinigungszeitspanne vor einem
Abscheiden einer unterschiedlichen Flüssigkeit. Folglich machen die
Benetzungs-, Reinigungs- und Beladungszeitspanne das Verfahren zu
zeitintensiv und teuer, um es als eine praktikable Alternative zu
betrachten.
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Dementsprechend
sind weder in situ- noch bestehende automatisierte Ansätze ein
verlässliches oder
kosteneffektives Mittel einer Massenproduktion von Mikroanordnungen.
Folglich besteht ein Bedarf für
Verfahren zum Herstellen von Mikroanord nungen, die die Probleme,
die mit gegenwärtig
erhältlichen
in situ- und Ablagerungsverfahren assoziiert sind, vermeiden und
die eine Matrix oder eine Anordnung von Kontaktpunkten zum In-Kontakt-Bringen
von kleinen Mengen mindestens zweier chemischer Stoffe bereitstellen.
Ferner besteht ein Bedarf für
eine vorteilhaftere Struktur für
die Mikroanordnungen, die eine erhöhte Anzahl von Mischpunkten
als auch eine verbesserte Kontakteffizienz zwischen den chemischen Stoffen
bereitstellen kann.
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Maschinen
zum Synthetisieren von chemischen Ketten oder Verbindungen auf einem
festen Substrat sind seit vielen Jahren vorhanden. Typischerweise
stellen solche Synthesizer Oligonukleotide durch Hinzufügen eines
Phosphoramidits (Base) an einem Zeitpunkt auf feste Kügelchen
her. Die Basen, A, T, C oder G, sind in eine Kette der gewünschten
Sequenz und Länge
aneinandergereiht. Das Verfahren eines Hinzufügens dieser Basen kann von Hersteller
zu Hersteller variieren. Das feste Substrat ist gewöhnlich eine
Charge von kleinen Polystyrol- oder Glaskügelchen (typischerweise mit
einem Durchmesser von weniger als 1 mm). Eine Vielzahl von Kügelchen
wird in einen Behälter
gegeben und Flüssigkeiten
werden durch die Kügelchen
durchgeleitet. Das Verfahren umfasst gewöhnlich ein Zusetzen dieser
Basen durch das nachstehende Verfahren (1) Detritylierung, (2) Zuführen der
Base A, T, C oder G, (3) Zusetzen eines Aktivators, (4) Zuführen des Cappingmittels
A und B, (5) Waschen mit einem ersten Lösungsmittel, (6) Zuführen eines
Oxidationsmittels und (7) Waschen mit einem zweiten Lösungsmittel.
Dieses Verfahren fügt
eine Base an die Kügelchen
hinzu und wird für
jede gewünschte
Base wiederholt. Die einzige Verfahrensvariable ist die Base A,
T, C oder G, die durch die gewünschte
Verbindung oder Kette bestimmt wird. Nach Hinzufügen aller gewünschten
Basen werden die Oligos von den Kügelchen durch eine Ammoniaklösung abgespalten
(abgetrennt). Ein Extraktionsverfahren wie Hochdruck-Flüssigchromatographie
(HPLC) trennt die Oligos von dem Ammoniak und reinigt sie. Das endgültige Oligoprodukt
liegt in einer flüssigen
Form vor, die oft vor einer Verwendung oder einem Verkauf markiert
und gelagert wird. Der Anwender, typischerweise unter Verwendung
eines Roboters, muss sodann einen weiteren Satz an Schritten durchführen, um
die flüssigen
Oligos auf ein festes Substrat für
Analysezwecke abzuscheiden und zu immobilisieren.
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Der
Nachteil mit bestehenden Synthesizern liegt darin, dass das Endprodukt
oft nicht anwendungsbereit ist. Das Produkt liegt in einer flüssigen Form
vor, die typischerweise inventarisiert, gelagert und gewöhnlich erneut
auf ein anderes Substrat wie eine Titerplatte oder ein Mikroobjektträger, aufgetragen
werden muss, um ana lysiert zu werden. Ein effizienteres Verfahren
würde dasjenige
sein, das die Oligos auf dem gleichen Substrat, das letztendlich analysiert
wird, synthetisiert. Ferner könnte,
falls das Syntheseverfahren derart automatisiert werden kann, dass
das Substrat kontinuierlich durch die Lösung zugeführt werden kann, eher als die
Lösung durch
das Substrat zugeführt
wird, das synthetisierte Produkt direkt auf der Analysevorrichtung
ohne den Bedarf für
eine Inventarisierung, Lagerung oder erneute Auftragung platziert
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
erfindungsgemäßen Aspekt wird
eine Vorrichtung (Faseranordnung) zum In-Kontakt-Bringen mindestens
zweier chemischer Stoffe bereitgestellt, umfassend eine Trägerplatte,
die einen Kanal zur Aufnahme eines mobilen chemischen Stoffes umfasst,
und eine Faser, auf der ein oder eine Vielzahl von chemischen Stoffen
immobilisiert ist, wobei die Faser auf der Trägerplatte derart angeordnet
ist, dass mindestens ein Teil der Faser dem Kanal ausgesetzt ist,
dadurch charakterisiert, dass die Faser senkrecht zu dem Kanal angeordnet
ist.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird ferner eine Vorrichtung (Faserradmischvorrichtung) zum In-Kontakt-Bringen
mindestens zweier chemischer Stoffe bereitgestellt, umfassend ein
Rad mit einer Umfangsseitenwand, einen immobilisierten chemischen
Stoff, der auf der Umfangsseitenwand angeordnet ist, und einen Behälter zur
Aufnahme eines mobilen chemischen Stoffes und mindestens eines Teils
der Umfangsseitenwand, wodurch der immobilisierte chemische Stoff
den mobilen chemischen Stoff kontaktiert, wobei der immobilisierte
chemische Stoff auf mindestens einer Faser angeordnet ist, die auf
der Umfangsseitenwand angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Faserradmischvorrichtung
stellt ein Niedrigkostenverfahren zum In-Kontakt-Bringen zweier
oder mehrerer chemischer Stoffe dar. Jedes Rad kann Hunderte bis
Tausende von Fasersegmenten beinhalten, was Hunderte bis Tausende
Mischpunkte bereitstellt. Durch Herstellen und Lagern solcher Räder im Voraus
kann eine kundenspezifische Faserradmischvorrichtung schnell hergestellt
werden, um Hunderttausende bis eine Million von Mischpunkten oder
mehr bereitzustellen. Diese Art an Massenkontaktvorrichtungen stellt
einen signifikant erhöhten
Durchsatz gegenüber
typischen herkömmlichen
Punkttechniken bereit. Der Durchsatz würde auch linear mit der Länge der
Faser und der Anzahl von auf je dem Rad angeordneten Fasern zunehmen.
Ferner können
unter Verwendung vieler Räder
viele Proben gleichzeitig gemischt und getestet werden. Da die Prozessierungszeitspanne für viele
Proben nicht wesentlich größer ist
als diejenige zum Prozessieren einer einzigen Probe können die
Laborkosten pro Probe auch vermindert werden.
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Erfindungsgemäß wird ferner
ein Verfahren zum Nachweisen des Bindens zweier chemischer Stoffe
bereitgestellt, umfassend die Schritte eines Richtens von Strahlung
auf eine Faser, die in einem Träger,
der eine Vielzahl von im Wesentlichen zueinander parallelen Fasern
hält und
eine Vielzahl von den wesentlich zueinander parallel angeordneten Kanälen zur
Aufnahme eines mobilen chemischen Stoffes aufweist, derart positioniert
ist, dass eine jegliche Faser in Flüssigkeitskontakt mit dem mobilen chemischen
Stoff steht, wobei die Faser einen immobilisierten chemischen Stoff
aufweist, der mit dem mobilen chemischen Stoff in Kontakt gebracht
wurde, und Nachweisen von Anregungsstrahlung, die von dem chemischen
Stoff emittiert wird, der an dem immobilisierten chemischen Stoff
gebunden ist, dadurch charakterisiert, dass die Vielzahl von Fasern senkrecht
zu der Vielzahl von Kanälen
positioniert ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Ansprüchen
2 bis 29, 31 bis 40 und 42 bis 46 definiert.
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Eine
Vorrichtung zum Synthetisieren einer chemischen Verbindung auf einer
Faser umfasst mindestens eine Abscheidungsvorrichtung, die zum Abscheiden
eines Vorläufers
eines chemischen Stoffes auf einer Faser fähig ist, einen Transporter,
der die Faser und den Vorläufer
des chemischen Stoffs zueinander näher bringt, derart, dass der
Vorläufer des
chemischen Stoffs auf die Faser abgeschieden wird, und eine Auswahlvorrichtung
zum Steuern der Reihenfolge, in der jeder einer Vielzahl von Vorläufern von
chemischen Stoffen auf die Faser abgeschieden wird, wodurch ein
vorherbestimmter chemischer Stoff auf der Faser synthetisiert wird.
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Andere
erfindungsgemäße Merkmale
und Vorteile werden aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich
werden, aus der die bevorzugten Ausführungsformen genau zusammen
mit den begleitenden Zeichnungen dargelegt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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2 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 2-2 der erfindungsgemäßen Faseranordnungen von 1.
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3 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 3-3 der erfindungsgemäßen Faseranordnungen von 1.
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4 ist
eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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5 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 5-5 der erfindungsgemäßen Faseranordnung von 4.
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6 ist
eine Schnittzeichnung einer weiteren Ausführungsform der Faseranordnung 10A von 4.
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7 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 6-6 der erfindungsgemäßen Faseranordnung von 4.
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8 ist
eine Draufsicht einer Vorrichtung zum Bewegen der Flüssigkeit
durch die Kanäle
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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9 ist
eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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10 ist
eine Schnittzeichnung einer Flüssigkeitsabgabevorrichtung
für eine
Verwendung mit einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht eines Teils einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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11A ist eine perspektivische Ansicht eines Teils
einer noch weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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12 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Faseranordnungs-Auslesegeräts zur erfindungsgemäßen Verwendung.
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13 ist
eine schematische Darstellung der Schnittstelle zwischen der Strahlungsquelle
und der in 12 gezeigten Faser.
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14 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Vielzahl von
Kanälen,
die in einer erfindungsgemäßen Faseranordnung
verwendet wird.
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15 ist
eine Endansicht einer weiteren Ausführungsform einer Vielzahl von
Kanälen,
die in einer erfindungsgemäßen Faseranordnung
verwendet wird.
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16 ist
eine Seitenansicht der in 15 gezeigten
Ausführungsform.
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17 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Faseranordnungslesegeräts
für eine
erfindungsgemäße Verwendung.
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18 ist
eine noch weitere Ausführungsform
eines Faseranordnungslesegeräts
für eine
erfindungsgemäße Verwendung.
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19 ist
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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20 ist
eine perspektivische Ansicht eines Rads gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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21 ist
eine perspektivische Ansicht eines Zylinders gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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22 ist
eine Schnittzeichnung eines Rades gekoppelt an eine Radrotationsvorrichtung
gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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23 ist
eine Schnittzeichnung eines Behälters
gekoppelt an eine Behälterrotationsvorrichtung
für eine
Verwendung in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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24 ist
eine Schnittzeichnung eines Flüssigkeitszufuhrsystems
für eine
Verwendung in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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25 ist
eine Schnittzeichnung eines Faserradmischsystems gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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26 ist
eine Draufsicht des Faserradmischsystems von 25.
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27 ist
ein Strahlungsevaluationssystem für eine Verwendung in einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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28 ist
eine weitere Ausführungsform
des Strahlungsevaluationssystems von 27.
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29 ist
eine noch weitere Ausführungsform
eines Strahlungsevaluationssystems für eine erfindungsgemäße Verwendung.
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30 ist
eine Schnittzeichnung einer weiteren Ausführungsform eines Faserradmischsystems, einschließlich einer
erfindungsgemäßen Radanordnung
und eines erfindungsgemäßen Multihohlraumbehälters.
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31 ist eine weitere Schnittzeichnung des Faserradmischsystems
von 30.
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32 zeigt eine Ausführungsform zum Herstellen einer
Faser zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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33 zeigt eine weitere Ausführungsform zur Herstellung
einer Faser zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Faseranordnung.
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34 ist eine Diagrammzeichnung eines multiplikativen
Faseranordnungssynthesegeräts.
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35 ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen.
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36 ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen.
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37 ist eine Seitenansicht einer noch weiteren
Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen.
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38 ist eine perspektivische Ansicht eines multiplikativen
Faseranordnungssynthesegeräts.
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39 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht
der in 38 dargestellten Faserschneidevorrichtung.
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40 ist eine Seitenansicht des in 38 dargestellten Beschichtungsmoduls.
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41 ist eine Seitenansicht der in 38 dargestellten gestapelten Beschichtungsmodule.
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42 ist eine vergrößerte Seitenansicht des in 38 dargestellten Entschützungsmoduls.
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43 ist eine vergrößerte Ansicht einer weiteren
Ausführungsform
eines Beschichtungsmoduls für
eine erfindungsgemäße Verwendung,
und
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44 ist eine perspektivische Ansicht der in 43 dargestellten Ausführungsform.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
erfindungsgemäße Faseranordnung stellt
ein einfaches und verlässliches
System zum In-Kontakt-Bringen mindestens zweier chemischer Stoffe
bereit. Durch die Verwendung von Fasern stellen die erfindungsgemäßen Faseranordnungen
Myriaden von Vorteilen gegenüber
gegenwärtig
erhältlichen
Mikroanordnungen bereit. Zum Beispiel können Fasern, auf die ein oder
eine Vielzahl von chemischen Stoffen immobilisiert sind, vorher
hergestellt und gelagert werden, wodurch eine schnelle Fertigung
von kundenspezifischen Anordnungen ermöglicht wird. Signifikanterweise
können
kundenspezifische Anordnungen, die verschiedene Arten von chemischen
Stoffen umfassen, genauso zweckmäßig und
schnell hergestellt werden wie Anordnungen, die aus einer einzigen
Art an chemischem Stoff bestehen.
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Außerdem stellen
die erfindungsgemäßen Anordnungen
eine Verlässlichkeit
bereit, die im Stand der Technik unerreichbar ist. Für die vorstehend
beschriebenen herkömmlichen
ist ein Verifizieren der Integrität der Anordnung vor einer Verwendung
nahezu unmöglich – chemische
Stoffe, die an jedem Punkt in der Anordnung immobilisiert sind, müssten einzeln
analysiert werden – eine
Aufgabe, die sehr laborintensiv sein würde und angesichts der kleinen
Mengen an chemischen Stoffen, die an einem Punkt immobilisiert sind,
sogar unmöglich
sein könnte.
Bei den erfindungsgemäßen Anordnungen kann
die Integrität
der chemischen Stoffe, die auf einer Faser immobilisiert sind, durch
einfaches Analysieren eines kleinen Teils der gesamten Faser bestimmt
werden. Folglich wird erfindungsgemäß durch die Verwendung von
Fasern zum ersten Mal die Fähigkeit
bereitgestellt, Anordnungen von wenigen bis vielen wie Tausenden,
Millionen oder sogar Milliarden an immobilisierten Verbindungen
schnell, reproduzierbar und mit einem Grad an Genauigkeit zu erstellen,
der im Stand der Technik beispiellos ist.
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Zusätzlich vermeidet,
da die Chemie eines Herstellens einer Anordnung im Voraus durchgeführt werden
kann, die erfindungsgemäße Faseranordnung
ein Benetzen, Aufreinigen und Online-Beladen, die mit Immobilisieren
der Chemikalie mit gegenwärtigen
Abscheidungsverfahren assoziiert sind.
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Eine
Konstruktion der Faseranordnung ist relativ einfach. Das Platzieren
der Faser auf der Anordnung ist im Allgemeinen lediglich in einer
Richtung empfindlich, da jede Faser überall entlang ihrer Achse
platziert werden kann. Ein Bepunkten einer Mikroanordnung benötigt jedoch
die Handhabung von Tausenden von Tropfen, die an sehr spezifischen
Stellen, die durch zwei Dimensionen definiert werden, platziert
werden müssen.
Ferner kann ein Bepunkten zu einer Verunreinigung zwischen Kontaktpunkten führen, während Fasern,
die jeweils darauf unterschiedliche chemische Stoffe immobilisiert
haben, nebeneinander mit einem verminderten Potential einer solchen
Verunreinigung platziert werden können. In situ-Verfahren benötigen die
Entwicklung von spezialisierten Chemien und/oder Maskierungsstrategien.
Dagegen leiden die erfindungsgemäßen Anordnungen
nicht an solchen Nachteilen. Sie können bekannte Chemien ausnutzen
und benötigen
keine Abscheidung von genauen Volumina von Flüssigkeiten bei definierten
xy-Koordinaten. Die Größe der erfindungsgemäßen Faseranordnung
ermöglicht
auch eine große
Anzahl von Kontaktpunkten mit einer relativ kleinen Anordnung, wodurch
die Herstellungskosten der Anordnung vermindert werden. Die erfindungsgemäße Faseranordnung
stellt auch eine große
Anzahl von Kontaktpunkten ohne den Bedarf für eine signifikante Duplikation
bereit.
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Eine
Verwendung der erfindungsgemäßen Faseranordnung
ermöglicht
dem ersten chemischen Stoff, leicht in Kanäle in der Anordnung verteilt
zu werden, um die Fasern zu kontaktieren. Zusätzlich können unterschiedliche chemische
Stoffe in jeden der Kanäle
verteilt werden, was ermöglicht,
dass jeder Kontaktpunkt einzigartig ist. Ferner stellen bevorzugte
erfindungsgemäße Faseranordnungen
ein relativ hohes Signal-zu-Rausch-Verhältnis bereit, da die Verwendung
von Fasern mit optischen Eigenschaften eine gesteuerte Belichtung
der Kontaktpunkte ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Faseranordnung
ist insbesondere zum Durchführen
von Nukleinanordnung-durch-Hybridisierung-Tests für Anwendungen
wie Sequenzierung durch Hybridisierung und Nachweis von Polymorphismen,
neben anderen, geeignet.
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1–3 sind
verschiedene Ansichten einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Faseranordnung. 1 ist
eine Draufsicht einer Faseranordnung 100, die eine Trägerplatte 102,
ein Paar an Begrenzungswände 104, 202 und
eine Vielzahl von Kanalwänden 106 umfasst,
die sich von einem Ende der Trägerplatte 102 zu
dem gegenüberliegenden
Ende erstrecken. Die Kanalwände 106 bilden
eine Vielzahl von Kanälen 108,
die sich auch von einem Ende der Trägerplatte 102 zu dem
gegenüberliegenden
Ende erstrecken, zur Aufnahme einer Flüssigkeit mit einem chemischen
Stoff von Interesse. Vorzugsweise sind die Kanalwände 106 und
die Kanäle 108 im
Wesentlichen parallel.
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Die
Faseranordnung 100 umfasst ferner eine Vielzahl von Fasern 110,
auf die jeweils ein chemischer Stoff von Interesse immobilisiert
ist, der mit dem in den Kanälen 108 verteilten
chemischen Stoffen in Kontakt gebracht werden soll. Die Fasern 110 sind
auf der Vielzahl von Kanalwänden 106 derart
angeordnet, dass jede Faser 110 physikalisch von jeder angrenzenden
Faser 110 getrennt ist. Die Fasern 110 werden
in einer Position im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen
senkrecht zu den Kanälen
derart platziert, dass ein Teil jeder Faser 110 in Flüssigkeitskontakt
mit der Flüssigkeit
in jedem Kanal 108 steht. Diese Anordnung von Fasern 110 relativ
zu den Kanälen 108 erzeugt
effektiv eine Matrix oder eine Anordnung von Kontaktpunkten 112 oder Mischpunkten
zwischen den chemischen Stoffen in der Flüssigkeit in jedem der Kanäle 108 und
den chemischen Stoffen, die auf jeder Faser 110 immobilisiert
sind.
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2 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 2-2 der 1 der
erfindungsgemäßen Faseranordnung 100.
Die Kanalwände 106 sind
derart entworfen, um die Fasern 110 aufzunehmen. Wie gezeigt,
weisen die Kanalwände 106 eine
Furche 200 am oberen Ende der Kanalwände 106 auf, um die
Fasern 110 aufzunehmen. Dies ermöglicht den Fasern 110,
in die Kanäle 108 hineinzuragen,
um einen direkten Kontakt zwischen mindestens einem Bodenteil einer
jeglichen der Fasern 110 und der Flüssigkeit in den Kanälen 108 bereitzustellen.
Der Fachmann würde
erkennen, dass eine unterschiedliche Geometrie für die Furche 200 verwendet
werden kann, basierend auf der Geometrie der Fasern 110.
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3 ist
eine Schnittzeichnung entlang der Linie 3-3 der 1 der
erfindungsgemäßen Faseranordnung 100.
Die Kanäle 108 werden
durch die Kanalwände 106 und
das obere Ende der Trägerplatte 102 ausgebildet
und erstrecken sich entlang der Trägerplatte 102, bis
sie durch die Endwände 104, 202 begrenzt
werden. Wieder wird ein Bodenteil einer jeglichen Faser 110 einem
jeglichen Kanal 108 derart ausgesetzt, dass ein Platzieren
einer Flüssigkeit
in dem Kanal 108 zu einem Kontakt zwischen dem chemischen
Stoff in der Flüssigkeit
und im chemischen Stoff, der auf jeder der Fasern 110 immobilisiert
ist, führen
wird.
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Die
Trägerplatte 102,
die Endwände 104, 202 und
die Kanalwände 106 können aus
einem jeglichen Material hergestellt sein, das im Wesentlichen inert
gegenüber
den chemischen Stoffen von Interesse ist. Der Fachmann würde fähig sein,
ein geeignetes Material für
diese Merkmale auszuwählen.
In einer Ausführungsform
können
die Trägerplatte 102, die
Endwände 104, 202 und
die Kanalwände 106 aus einem
hydrophoben Material hergestellt sein, um ein Durchsickern einer
Flüssigkeit
durch die Kanalwände 106 zu
vermindern, wodurch lediglich die Fasern 110 benetzt werden
und die Menge an benötigter
Flüssigkeit
vermindert wird. Es sollte anerkannt werden, dass die Dimensionen
der Trägerplatte 102,
der Endwände 104, 202 und
der Kanalwände 106,
einschließlich
der Anzahl von Kanälen 108,
verändert werden
können,
abhängig
von der Größe der gewünschten
Anordnung und der Menge an Flüssigkeit, die
zum Verteilen in den Kanälen 108 zur
Verfügung steht.
Jedoch ist es wichtig, die Höhe
der Kanalwände 106,
die Furchen 200 und den Abstand zwischen den Kanalwänden 106 in
relativen Proportionen derart beizubehalten, um ein ausreichendes
Aussetzen der Oberfläche
der Fasern 110 gegenüber
der Flüssigkeit
in den Kanälen 108 zu
gewährleisten.
Ferner sollte anerkannt werden, dass die Dicke der Kanalwände 106 auch
geändert
werden kann, um die Gesamtgröße der Faseranordnung 100 zu
optimieren. Ohne die Dimensionen einer Anordnung, die er findungsgemäß hergestellt
werden könnte,
zu begrenzen, können
typische Dimensionen für
die Trägerplatte
von 1 cm bis 1000 cm reichen. Die Dicke der Kanalwände kann
von 10 μm
bis 1000 μm
reichen und die Kanalbreite kann von 10 μm bis 1000 μm reichen. Die Höhe der Kanalwände kann
von 10 μm
bis 1000 μm
reichen.
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Die
Faser 110 kann aus nahezu jeglichem Material oder einem
Gemisch von Materialien zusammengesetzt sein, das zum Immobilisieren
des spezifischen Typs an chemischen Stoff geeignet ist. Zum Beispiel
kann, wie es im Zusammenhang mit 12 beschrieben
werden wird, die Faser ein elektrisch leitfähiger Draht sein. Alternativ
dazu kann die Faser eine optische Faser sein. Außerdem soll die Verwendung
des Begriffs „Faser" keine Begrenzung
hinsichtlich ihrer Zusammensetzung oder ihrer Konstruktionsmaterialien
oder Geometrie implizieren. Vorzugsweise wird die Faser 110 unter
den Bedingungen, die zum Immobilisieren des chemischen Stoffs verwendet
werden, oder unter den gewünschten
Testbedingungen nicht schmelzen, nicht degenerieren oder anderweitig
sich verschlechtern. Zusätzlich
sollte die Faser 110 aus einem Material oder einem Gemisch von
Materialien zusammengesetzt sein, das nicht einfach den immobilisierten
chemischen Stoff unter den gewünschten
Testbedingungen freisetzt. Die tatsächliche Wahl eines Materials
wird von, neben anderen Faktoren, der Identität des immobilisierten chemischen
Stoffes und der Art an Immobilisierung abhängen und wird dem Fachmann
ersichtlich sein.
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Wie
es genauer im Zusammenhang mit der Herstellung der Faser 110 nachstehend
beschrieben werden wird, ist in Ausführungsformen, die eine kovalente
Anbindung des chemischen Stoffes verwenden, die Faser 110 vorzugsweise
aus einem Material oder einem Gemisch von Materialien aufgebaut,
das leicht mit reaktiven Gruppen aktiviert oder derivatisiert werden
kann, die zum Bewirken einer kovalenten Anbindung geeignet sind.
Nichtbegrenzende Beispiele von geeigneten Materialien beinhalten
Acryl-, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymere, Ethylen/Acrylsäure, Acrylonitril-Butadien-Styrol (ABS), ABS/Polycarbonat,
ABS/Polysulfon, ABS/Polyvinylchlorid, Ethylenpropylen, Ethylen-Vinylacetat
(EVA), Nitrocellulose, Nylon-Arten (einschließlich Nylon 6, Nylon 6/6, Nylon
6/6-6, Nylon 6/9, Nylon 6/10, Nylon 6/12, Nylon 11 und Nylon 12),
Polyacrylonitril (PAN), Polyacrylat, Polycarbonat, Polybutylen-Terephthalat (PBT),
Polyethylen-Terephthalat (PET), Polyethylen (einschließlich Güten mit
niedriger Dichte, linearer niedriger Dichte, hoher Dichte, vernetzte
Güten und Güten mit
ultrahohem Molekulargewicht), Polypropylen-Homopolymer, Polypropylen-Copolymere,
Polystyrol (einschließlich
Güten eines
allgemeinen Zwecks und Gü ten
mit hoher Schlagzahl), Polytetrafluorethylen (PTFE), fluoriertes
Ethylen-Propylen (FEP), Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), Perfluoralkoxyethylen
(PFA), Polyvinylfluorid (PVA), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polychlortrifluorethylen
(PCTFE), Polyethylen-Chlortrifluorethylen (ECTFE), Polyvinylalkohol
(PVA), Siliziumstyrol-Acrylonitril (SAN), Styrolmaleinsäureanhydrid
(SMA), Metalloxide und Glas.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Faser 110 eine optische Faser. Die optische Faser weist
einen Durchmesser von typischerweise etwa 10 μm bis 1000 μm auf und kann aus nahezu jeglichem
Material bestehen, sofern es ein optischer Leiter bei der Wellenlänge von
Interesse ist. Zum Beispiel kann die optische Faser ein organisches
Material wie Polymethacrylat, Polystyrol, Polymethylphenylsiloxan
oder deuteriertes Methylmethacrylat sein oder es kann ein anorganisches
Material wie Glas sein. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann ein Lichtstrahl, der durch eine solche optische Faser gerichtet
wird, verwendet werden, um die Wechselwirkung zwischen dem chemischen
Stoff in der Flüssigkeit
und dem chemischen Stoff auf den Fasern nachzuweisen und/oder zu quantifizieren
(nachstehend beschrieben).
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Es
sollte anerkannt werden, dass jegliche Faser 110 tatsächlich einen
unterschiedlichen chemischen Stoff oder eine Vielzahl von chemischen
Stoffen an unterschiedlichen Positionen entlang der Faser 110 oder
in vielen Schichten auf der Faser 110 enthalten kann. Folglich
wird die Herstellung einer jeglichen Faser 110 und die
Immobilisierung der gewünschten
chemischen Stoffe darauf variieren, abhängig von der verwendeten Art
an Faser 110, der Art an Immobilisierung und der Identität des chemischen Stoffes.
Verschiedene Verfahren zum Herstellen von Fasern, auf die eine Vielzahl
von chemischen Stoffen immobilisiert wurde, werden genau in einem
späteren
Abschnitt beschrieben.
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Die
Anzahl von Fasern 110, umfassend die Faseranordnung 100,
wird variieren, abhängig
von der Größe der gewünschten
Matrix oder der Anzahl von unterschiedlichen chemischen Stoffen,
die wünschenswerter
Weise mit den chemischen Stoffen in den Kanälen 108 umgesetzt
werden sollen. Die Fasern 110 können nahezu eine jegliche Länge aufweisen.
Jedoch sollte die Länge
vorzugsweise ausreichend sein, um alle Kanäle 108 zu überspannen.
Es sollte jedoch anerkannt werden, dass die Fasern 110 tatsächlich eine
jegliche Länge,
einen jeglichen Durchmesser oder eine jegliche Form aufweisen können.
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Im
allgemeinen Betrieb und in der allgemeinen Verwendung der Faseranordnung 100 wird
eine Flüssigkeit
mit einem chemischen Stoff von Interesse in die Kanäle 108 verteilt.
Die Flüssigkeit
kann unter Verwendung eines jeglichen Verfahrens, das im Stand der
Technik zum Verteilen einer Flüssigkeit
bekannt ist, wie Pumpen, Ansaugen, Schwerkraftfluss, elektrisches
Pulsen, Unterdruck oder Ansaugen, Kapillarwirkung oder Elektroosmose,
verteilt werden. (Eine Vorrichtung zum Verteilen einer Flüssigkeit
auf die Faseranordnung 100 ist nachstehend im Zusammenhang
mit 10 beschrieben). Ausreichend Flüssigkeit
wird verteilt, um einen Kontakt zwischen einem Teil einiger oder
aller Fasern 110 zu gewährleisten.
Die Faser wird mit der Flüssigkeit
unter Bedingungen und für
eine Zeitspanne in Kontakt gebracht, die eine Wechselwirkung zwischen
zwei chemischen Stoffen fördern.
In Fällen,
bei denen ein Überschuss
an chemischen Stoff in der Flüssigkeit mit
dem Nachweis der Wechselwirkung stört, kann die Flüssigkeit
entfernt werden und die Fasern können
gegebenenfalls vor einem Nachweis gewaschen werden. Die Wechselwirkung,
falls vorhanden, zwischen dem chemischen Stoff in der Flüssigkeit
und dem auf den Fasern 110 wird sodann an einem oder mehreren
Kontaktpunkten 112 analysiert.
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In
einigen Fällen
wie Tests, die eine Hybridisierung von Nukleinsäuren beinhalten, kann es erwünscht sein,
die Temperatur der Faseranordnung während des Tests zu steuern.
Dies kann durch Verwenden einer Vielzahl von herkömmlichen
Mitteln erreicht werden. Zum Beispiel kann, falls die Vorrichtung
für einen
geeigneten Leiter, wie eloxiertes Aluminium, konstruiert ist, die
Vorrichtung mit einer geeignet gesteuerten externen Wärmequelle
in Kontakt gebracht werden. In diesem Fall würde die Faseranordnung im Wesentlichen
als ein Wärmeblock
fungieren. Alternativ dazu könnten
die Kanäle 108 mit
Heizgeräten
und Thermoelementen ausgestattet sein, um die Temperatur der in
den Kanälen
verteilten Flüssigkeit
zu steuern.
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Das
Verfahren, durch das die Wechselwirkung analysiert wird, wird von
der spezifischen Anordnung abhängen.
Zum Beispiel kann, wenn die zwei chemischen Stoffe jeweils ein Mitglied
eines bindenden Paars von Molekülen
bilden (z.B. ein Ligand und sein Rezeptor oder zwei komplementäre Polynukleotide),
die Wechselwirkung zweckmäßig durch Markieren
eines Mitglieds des Paars, typischerweise des chemischen Stoffs
in Lösung,
mit einer Gruppe, die ein nachweisbares Signal nach Binden erzeugt, analysiert
werden. Lediglich diejenigen Kontaktpunkte 112, bei denen
eine Bindung stattgefunden hat, werden ein nachweisbares Signal
erzeugen.
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Eine
jegliche Markierung, die zum Erzeugen eines nachweisbaren Signals
fähig ist,
kann verwendet werden. Solche Markierungen beinhalten in nicht begrenzender
Weise Radioisotope, Chromophore, Fluorophore, Lumophore, chemilumineszente
Gruppen, etc. Die Markierung kann auch eine Verbindung sein, die
zum Erzeugen eines nachweisbaren Signals fähig ist, wie ein Enzym, das
zum Katalysieren z.B. einer lichtimitierenden Reaktion oder einer
colorimetrischen Reaktion fähig
ist. Vorzugsweise ist die Markierung eine Gruppe, die zum Absorbieren
oder Emittieren von Strahlung fähig
ist, wie ein Chromophor oder ein Fluorophor.
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Alternativ
dazu sind beide chemische Stoffe nicht markiert und deren Wechselwirkung
wird indirekt mit einer Reportergruppe analysiert, die spezifisch
die Wechselwirkung nachweist. Zum Beispiel könnte ein Binden zwischen einem
immobilisierten Antigen und einem ersten Antikörper (oder umgekehrt) mit einem
markierten zweiten Antikörper
analysiert werden, der spezifisch für den Komplex aus Antigen und
ersten Antikörper
ist. Für
Polynukleinsäuren
könnte
die Anwesenheit von Hybriden durch interkalierende Farbstoffe wie
Ethidiumbromid, die spezifisch für
doppelsträngige
Nukleinsäuren
sind, nachgewiesen werden.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die vorstehend beschriebenen Arten
eines Nachweisens einer Wechselwirkung zwischen zwei chemischen Stoffen
bei einem Kontaktpunkt lediglich beispielhaft sind. Andere Verfahren
zum Nachweisen von Myriaden von Arten von Wechselwirkungen zwischen
chemischen Stoffen sind bekannt und können leicht verwendet oder
für eine
Verwendung mit den erfindungsgemäßen Faseranordnungen
angepasst werden.
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Es
sollte anerkannt werden, dass da ein jeglicher Kanal 108 flüssigkeitsisoliert
von jedem anderen Kanal 108 ist, ein unterschiedlicher
chemischer Stoff in jeglichem Kanal 108 verteilt werden
kann. Falls jede Faser 110 einen unterschiedlichen chemischen
Stoff darauf immobilisiert hat, würde dies eine Matrix von Kontaktpunkten 112 erzeugen,
in der ein jeglicher Kontaktpunkt 112 einzigartig ist.
Ferner können,
obwohl es keine bevorzugte Ausführungsform ist,
chemische Stoffe seriell oder simultan in die gleichen Kanäle 108 verteilt
werden. Ein sequenzielles Verteilen ist besonders geeignet, z.B.
wenn der auf der Faser 110 immobilisierte chemische Stoff
in situ auf der Faser 110 synthetisiert wird.
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4–6 sind
verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Faseranordnung 400.
Die Faseranordnung 400 ist ähnlich zu der Faseranordnung 100,
aber mit dem Zusatz einer Deckplatte 402. Die 4–6 sind
im Wesentlichen die gleichen Ansichten wie die 1–3,
aber sie zeigen eine Deckplatte 402. Es sollte anerkannt
werden, dass, obwohl eine Deckplatte beim Betrieb und bei der Verwendung
der Faseranordnung zweckmäßig ist,
sie nicht notwendig ist.
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4 ist
eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Faseranordnung 400.
Die Deckplatte 402 umfasst eine Vielzahl von Kanaleinlassöffnungen 404,
die jeweils in Flüssigkeitskontakt
mit getrennten Kanälen 108 an
jedem Ende der Kanäle 108 stehen, und
eine Vielzahl von Kanalauslassöffnungen 406, die
auch in Flüssigkeitskontakt
mit getrennten Kanälen 108 an
dem gegenüberliegenden
Ende der Kanäle 108 stehen.
Die Kanaleinlassöffnungen 404 stellen eine Öffnung bereit,
durch die die Flüssigkeit
mit einem chemischen Stoff von Interesse in einen entsprechenden
Kanal 108 verteilt wird. Die Kanalauslassöffnungen 406 ermöglichen
der Flüssigkeit,
die Faseranordnung 400 zu verlassen. In ähnlicher
Weise wie die Trägerplatte 102 kann
die Abdeckplatte 402 aus einem jeglichen Material hergestellt
sein, das im Wesentlichen inert gegenüber den chemischen Stoffen
von Interesse ist und der Fachmann würde fähig sein, ein geeignetes Material
auszuwählen.
Ferner sollte anerkannt werden, dass die Abdeckplatte 402 transparent
sein kann, um einen Nachweis der Wechselwirkung zwischen den in
Kontakt zu bringenden chemischen Stoffen zu erleichtern.
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5 ist
eine Schnittzeichnung der Faseranordnung 400 entlang der
Linie 5-5 der 4. Die Deckplatte 402 umfasst
ein Paar von Endwänden 504, 506,
die mit den Endwänden 104, 202 der
Trägerplatte 102 zusammenpassen.
Die Deckplatte 402 umfasst ferner eine Vielzahl von Kanalwänden 508, die
auch mit den Kanalwänden 106 zusammenpassen,
um einen jeglichen Kanal 108 derart abzudichten, dass Flüssigkeit
nicht von einem Kanal zu einem anderen fließen kann. Die Kanalwände 508 weisen auch
Furchen 510 zur Aufnahme der Fasern 110 auf. Die
Kanalwände 508 und
die Kanalwände 106 passen
auch zusammen, um diejenigen Teile der Fasern 110, die
innerhalb der Furchen 510, 200 liegen, einzuschließen und
zu sichern. Es sollte anerkannt werden, dass die Deckplatte 402 an
die Trägerplatte 102 durch
ein jegliches Verfahren zum Anheften zweier Materialien gesichert
werden kann, abhängig
von deren spezifischer Zusammensetzung. Zum Beispiel kann ein Diffusionsbonden,
inerte Adhäsionsmittel, Laser-
oder Ultraschallschweißen
oder Verschlüsse verwendet
werden. Andere Verfahren zum Sichern zweier Strukturen zusammen
sind bekannt.
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6 ist
eine Schnittzeichnung der Faseranordnung 400 entlang der
Linie 6-6 der 4. Die Kanäle 108 erstrecken
sich über
und unter den Fasern 110 derart, dass die Längsteile
der Fasern 110, die den Kanälen 108 ausgesetzt
sind, von der Flüssigkeit,
die in die Kanäle 108 eingebracht
wird, umschlossen sein können.
Die Kanalauslassöffnungen 46 erstrecken
sich durch die Deckplatte 42, um der Flüssigkeit zu ermöglichen,
von den Kanälen 108 durch
die Deckplatte 42 und aus der Faseranordnung 400 zu
fließen.
Die Kanaleinlassöffnungen
sind in einer ähnlichen
Weise konstruiert, um der Flüssigkeit zu
ermöglichen,
durch die Deckplatte 42 in die Kanäle 108 zu fließen.
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Der
Betrieb und die Verwendung der Faseranordnung 400 mit der
Deckplatte 402 sind im Wesentlichen die gleichen wie bei
der Faseranordnung 100 ohne die Deckplatte 402.
Jedoch dichtet die Deckplatte 402 flüssigkeitsmäßig jeden der Kanäle 108 ab,
was eine Verwendung von anderen Verfahren ermöglicht, um die Flüssigkeit
durch die Kanäle 108 zu
bewegen. Zum Beispiel kann eine Pumpe verwendet werden, um die Flüssigkeit
in die Kanäle 108 zu
drücken,
wodurch die Flüssigkeit
durch die Kanäle getrieben
wird. Alternativ dazu kann Zentrifugalkraft verwendet werden, um
die Flüssigkeit
durch die Kanäle
zu treiben.
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7 ist
eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Faseranordnung 400 von 4,
die eine bevorzugte Ausführungsform
zum Sichern der Fasern 110 zwischen der Trägerplatte
und der Deckplatte darstellt. Wie gezeigt, umfasst die Trägerplatte 700 Furchen 702 zur
Aufnahme der Fasern 110. Die Deckplatte 704 umfasst
eine Vielzahl von Zähnen 706,
die sich mit den Furchen 702 decken und damit zusammenpassen.
Diese Konfiguration ermöglicht
der Deckplatte, leichter beim Sichern derselben an die Trägerplatte 700 angeordnet
zu werden, da ein jeglicher Zahn 706 mit einer jeglichen Furche 702 ineinander
greifen kann. Es sollte anerkannt werden, dass eine jegliche Ausgestaltung
oder Form für
die Zähne
und die Furche verwendet werden kann. Außerdem sollte anerkannt werden,
dass die Faseranordnung 400 ohne Furchen zum Sichern der
Fasern 110 konstruiert sein kann und die Fasern einfach
zwischen der Trägerplatte
und der Deckplatte nach Sichern der Trägerplatte an die Deckplatte
zusammengedrückt
werden können.
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8 ist
eine Draufsicht einer Vorrichtung zum Bewegen der Flüssigkeit
durch die Kanäle 108 der
Faseranordnung 400 mit einer Deckplatte 402. Die
rotierende Platte 800 ist eine jegliche Vorrichtung, die
um ihre Zentralachse rotiert werden kann. Die Faseranordnung 400 ist
an die rotierende Platte 800 derart gesichert, dass sich
die Kanaleinlassöffnungen 404 nahe
an dem Zentrum der rotierenden Platte 800 befinden und
die Kanäle 108 sich
radial auswärts
in Richtung des äußeren Umfangs
der rotierenden Platte 800 erstrecken. Die Faseranordnung 400 kann
an die rotierende Platte 800 durch ein jegliches bekanntes
Mittel wie Haken, Clips, Schrauben, Bolzen, Magnete und dergleichen
gesichert werden. Wie die rotierende Platte 800 um ihre
Achse rotiert wird, wird die Zentrifugalkraft die Flüssigkeit
von dem Ende der Kanäle 108 nahe
der Kanaleinlassöffnungen 404 durch
die Kanäle 108 zu
den Kanalauslassöffnungen 406 bewegen,
wobei die Flüssigkeit
an jeder Faser 110 vorbei bewegt wird. Die Kanalauslassöffnungen 406 können abgedichtet
sein, um zu verhindern, dass die Flüssigkeit die Faservorrichtung durch
Rotation verlässt.
Es sollte anerkannt werden, dass zusätzliche Faseranordnungen auf
der rotierenden Platte 800 zur gleichen Zeit platziert
sein können.
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9 ist
eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Faseranordnung 900.
Die Faseranordnung 900 ist ähnlich zu der Faseranordnung,
die im Zusammenhang mit den 1–8 beschrieben
wurde, umfassend eine Vielzahl von Fasern 110 und eine
Vielzahl von Kanälen 902,
die die Fasern 110 kreuzen. Die Fasern 110 sind
im Wesentlichen parallel zueinander und die Kanäle 902 sind im Wesentlichen
senkrecht zu den Fasern 110. Die Faseranordnung 900 umfasst
jedoch zusätzlich
eine Vielzahl von Kanaleinlassöffnungen 904,
die jeweils mit einer entsprechenden Kanaleinlassleitung 906 verbunden
sind. Jede Kanaleinlassleitung 906 ist mit einem Ende eines
entsprechenden Kanals 902 verbunden und ermöglicht einer
Flüssigkeit,
von jedem der Kanaleinlassöffnungen 904 zu
ihrem entsprechenden Kanal 902 in der Faseranordnung 900 zu
fließen.
Das gegenüberliegende
Ende eines jeglichen Kanals 902 ist abgedichtet.
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Die
Kanaleinlassöffnungen 904 sind
angeordnet, um ein Verteilen der Flüssigkeit in eine jegliche Kanaleinlassöffnung 904 mit
Leichtigkeit und ohne ein Zurückgreifen
auf Techniken und einer mikronisierten Ausrüstung zum Verteilen einer Flüssigkeit
in extrem kleine Öffnungen
zu erleichtern. Mit einer größeren Öffnung kann
eine jegliche Kanaleinlassöffnung 904 eine
größere Vorrichtung
zum Verteilen von Flüssigkeit
wie eine Pipette oder Spritze aufnehmen, was den Fehler, der mit
der Überführung von kleinen
Volumina einer Flüssigkeit
assoziiert ist, vermindert.
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Um
größere Öffnungen
bereitzustellen, sind die Kanaleinlassöffnungen 904 benachbart
zu der Faseranordnung 900 positioniert und mit ihren entsprechenden
Kanälen 902 durch
eine Kanaleinlassleitung 906 verbunden. 9 zeigt
mehrere Gruppen von 10 Kanaleinlassöffnungen 904, die
jeweils an wechselnden Seiten der Faseranordnung 900 angeordnet
sind. Eine jegliche Kanaleinlassöffnung 904 innerhalb
einer Gruppe ist in zwei Richtungen von seiner angrenzenden Kanaleinlassöffnung 904 versetzt.
Insbesondere ist eine jegliche Kanaleinlassöffnung 904 in einer
Richtung parallel zu den Kanälen, um
einen Abstand, der zu der Größe der Öffnung der Kanaleinlassöffnung 904 äquivalent
ist, und in einer Richtung parallel zu den Fasern 110,
um einen Abstand, der zu einer Kanalbreite äquivalent ist, versetzt. Dies
erfordert, dass eine jegliche Kanaleinlassleitung 906 eine
zunehmende Länge
aufweist. Jedoch kann in dieser Weise die Größe der Kanaleinlassöffnung 904 als
auch die Anordnung zwischen der Kanaleinlassöffnung 904, ihrer
entsprechenden Kanaleinlassleitung 906 und ihrem entsprechenden Kanal 902 beibehalten
werden.
-
Die
Kanaleinlassöffnungen 904 sind
in dieser Weise angeordnet, bis die Breite aller angrenzenden Kanaleinlassöffnungen 904 in
einer Gruppe, wie in einer Richtung parallel zu den Fasern gemessen, äquivalent
zu der Größe der Öffnung einer
Kanaleinlassöffnung 904 ist.
Diese Anordnung einer Gruppe von Kanaleinlassöffnungen 904 wird
sodann auf der gegenüberliegenden
Seite der Faseranordnung 900 wiederholt. Diese wechselnde
Anordnung von Gruppen von Kanaleinlassöffnungen 904 und ihren
entsprechenden Kanaleinlassleitungen 906 kann entlang der
Faseranordnung 900 unbegrenzt fortgeführt werden. Obwohl dies eine
bevorzugte Anordnung der Kanaleinlassöffnungen 904 und ihrer
entsprechenden Kanaleinlassleitungen 906 ist, sollte anerkannt werden,
dass die Kanaleinlassöffnungen 904 tatsächlich in
einer jeglichen Weise entlang der Faseranordnung 900 positioniert
sein können.
-
Es
sollte beachtet werden, dass die Kanäle 902 auch in einer
wechselnden Weise, entsprechend zu den Gruppen der Kanaleinlassleitungen 906,
positioniert sind, da ein Ende eines jeglichen Kanals 902 abgedichtet
ist. Folglich wird in wechselnder Weise eine Anzahl von Kanälen 902, äquivalent
zu der Anzahl von Kanaleinlassleitungen 906, ihre offenen
Enden auf einer Seite der Faseranordnung 900 aufweisen
und die nächste
Gruppe von Kanälen 902 wird deren
offenen Enden auf der anderen Seite der Faseranordnung 900 aufweisen.
Ferner gibt es, da die Kanäle 902 an
einem Ende abgedichtet sind, keine Kanalauslassöffnung. Folglich wird im Betrieb eine
ausreichende Menge an Flüssigkeit
einfach in die Kanaleinlassöffnungen 904 verteilt
und nicht aus den Kanälen 902 entfernt.
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10 ist
eine Schnittzeichnung einer Flüssigkeitsverteilvorrichtung
für eine
Verwendung mit der Faseranordnung 100 der 1–3.
Die Flüssigkeitsverteilvorrichtung 1000 umfasst
einen Flüssigkeitsverteilkörper 1002,
der fixiert eine Vielzahl von Flüssigkeitsverteilern 1004 hält, die
jeweils eine Flüssigkeitsverteileröffnung 1006 aufweisen.
Ein jeglicher Flüssigkeitsverteiler 84 ist über einen
Kanal 108 derart angeordnet, dass es einen Flüssigkeitsverteiler 1004 für jeden
Kanal 100 gibt. Es sollte jedoch anerkannt werden, dass
eine größere oder
geringere Anzahl von Flüssigkeitsverteilern 1004 verwendet
werden kann, um zusätzliche
Kanäle
zu versorgen oder mehr als einen Verteiler pro Kanal bereitzustellen.
Flüssigkeit
wird zu einer jeglichen Flüssigkeitsverteileröffnung 1006 durch
eine Flüssigkeitszuführleitung 1008 zugeführt, die
im Flüssigkeitskontakt mit
einem Flüssigkeitszuführsystem 1010 steht.
Das Flüssigkeitszuführsystem 1010 kann
ein jegliches bekanntes System sein, das zum Abmessen und Zuführen einer
Flüssigkeit
zu einer Flüssigkeitsleitung fähig ist,
wie eine Pumpe, ein Aspirator, durch Kapillarwirkung, durch Bewegen
einer gegebenen Menge an Flüssigkeit
von einem Reservoir durch die Flüssigkeitszufuhrleitungen 1008 und
aus den Flüssigkeitsverteileröffnungen 1006.
Die Flüssigkeitsverteileröffnungen 1006 erlauben
der Flüssigkeit,
entweder in die Kanäle 108 oder
auf die Fasern 110 verteilt zu werden. Die Verteileröffnungen 1006 können einfach Öffnungen
an dem Ende der Flüssigkeitszufuhrleitung 1008,
Düsen,
Pipettenspitzen, Spritzen- oder Nadelspitzen, Kapillarröhrchen,
Federn oder Tintenstrahler sein. Andere Vorrichtungen, durch die
eine Flüssigkeit
transportiert wird, sind bekannt. Es sollte anerkannt werden, dass
das Flüssigkeitszuführsystem 1010 auch
die Fähigkeit
eines Abmessens und Zuführens
von verschiedenen Flüssigkeiten
zu jeder der Flüssigkeitszufuhrleitungen 1008 aufweisen
sollte. Dies erlaubt die Fähigkeit
eines Kontakts, einer jeglichen der Fasern mit einem unterschiedlichen chemischen
Stoff.
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Der
Flüssigkeitsverteilerkörper 1002 ist
an eine Bewegungsvorrichtung 1012 angeschlossen, die einer
Bewegung des Flüssigkeitsverteilerkörpers 1002 in
einer Richtung parallel zu den Kanälen 108 dient. Dies
ermöglicht
der Flüssigkeitsverteilervorrichtung 1000,
Flüssigkeit
bei verschiedenen Stellen entlang eines jeglichen Kanals 108 oder
auf eine jegliche Faser 110 zu verteilen. Zusätzlich kann
die Bewegungsvorrichtung 1012 den Flüssigkeitsverteilerkörper 1002 in
einer Richtung parallel zu den Fasern bewegen. Dies ermöglicht die
Verwendung weniger Flüssig keitsverteiler 1004,
da ein bestimmter Satz an Flüssigkeitsverteilern 1004 bewegt
und angeordnet werden kann, um Flüssigkeit in einen weiteren
Satz von entsprechenden Kanälen 108 zu
verteilen. Die Bewegungsvorrichtung 1012 kann eine jegliche
Art von mechanischer Vorrichtung sein, die arbeitet, um ein Objekt
innerhalb einer horizontalen Ebene wie ein Fördermittel oder ein rotierendes
Schraubensystem zu bestimmten xy-Koordinaten zu bewegen. Bewegungsvorrichtungen
dieses Typs sind bekannt.
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In
Betrieb kann ein chemischer Stoff, der mit dem auf den Fasern 110 immobilisierten
chemischen Stoffen in Kontakt gebracht werden soll, in einer Trägerflüssigkeit
vorhanden sein, die in einem Reservoir innerhalb des Flüssigkeitszufuhrsystems 1010 gehalten
wird. Nach Bedarf, z.B. durch eine Computersteuerung, wird der Flüssigkeitsverteilerkörper 1002 an eine
gewünschte
Stelle über
der Faseranordnung 100 bewegt und das Flüssigkeitszufuhrsystem 1010 gibt
die Flüssigkeit
an die Flüssigkeitsverteiler 1004 und
schließlich
an die entsprechenden Kanäle 108 oder
auf die entsprechenden Fasern 110 ab. Abhängig von
der Geometrie der Faseranordnung und des Volumens der Kanäle 108 wird
die Menge an verteilter Flüssigkeit
variieren. Jedoch sollte eine ausreichende Menge an Flüssigkeit
verteilt werden, um einen adäquaten
Kontakt mit den Fasern 110 zu gewährleisten. Der Flüssigkeitsverteilerkörper 1002 kann
sodann an eine andere Stelle bewegt werden, entweder entlang des
gleichen Kanals 108 oder zu einem unterschiedlichen Kanal 108,
um eine zusätzliche
Flüssigkeit
zu verteilen. Es sollte anerkannt werden, dass jeder Flüssigkeitsverteiler 1004 eine
unterschiedliche Flüssigkeit
verteilen kann oder eine zweite Flüssigkeit kann verteilt werden,
nachdem die erste Flüssigkeit
verteilt wurde. In diesem letzteren Fall kann ein Spülen der
Flüssigkeitsversorgungsleitungen 1008 und
der Flüssigkeitsverteiler 1004 vor
einem Verteilen der zweiten Flüssigkeit
angebracht sein.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht eines Teils einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung,
die Elektroosmose verwendet, um eine Flüssigkeit durch die Kanäle der Faseranordnung
zu bewegen, um beim In-Kontakt-Bringen
der Flüssigkeit
und der Fasern zu helfen. Die Faseranordnung 1100 ist im
Wesentlichen die gleiche wie diejenigen, die vorstehend beschrieben
wurden. Jedoch sind die Fasern 1110 leitend. Die Faser 1110 können durch
Auftragen einer leitenden Beschichtung (nicht gezeigt), die unter
dem chemischen Stoff (nicht gezeigt), der auf den Fasern 1110 immobilisiert
ist, unterliegt, wie Silber oder Gold leitend gemacht werden. Alternativ
dazu können
die Fasern 1110 dadurch lei tend gemacht werden, dass die Faser 1110 selbst
aus einem Material konstruiert wird, das elektrisch leitend ist
und das gegebenenfalls Strahlung weiterleitet, wie Indiumzinnoxid.
Ein leitender Kontakt 1116 umgibt die Fasern 1110 an dem
Rand der Trägerplatte 1118.
Der leitende Kontakt 1116 dient als ein Mittel zum elektrischen
Anschließen
einer Energieversorgung 1124 an eine jegliche der Fasern 1110 unter
Verwendung von Drähten 1122.
Drähte 1126 verbinden
die Energieversorgung 1124 mit der Flüssigkeit in den Kanälen 1120,
wodurch der Stromkreis vervollständigt
wird.
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In
Betrieb würden
die Fasern 1110 dadurch geladen und elektrisch leitend
gemacht werden, dass Strom von der Energieversorgung 1124 an
den leitenden Kontakt 1116 einer jeglichen Faser 1110 und daher
an die leitende Beschichtung einer jeglichen Faser 1110 zugeführt wird.
Die in die Kanäle 1120 verteilte
Flüssigkeit
würde zusätzlich zu
dem chemischen Stoff von Interesse einen Elektrolyten umfassen,
der mit der Energieversorgung 1124 unter Verwendung von
Drähten 1126 in
Kontakt stehen würde, wodurch
der Stromkreis vervollständigt
wird. Die Anwendung von Strom an die Fasern 1110 bewirkt,
dass sich die Flüssigkeit
mit der im chemischen Stoff von Interesse durch den Kanal 1120 durch
Elektroosmose bewegt. Strom kann sodann zu einer angrenzenden Faser
zugeführt
werden, um die Flüssigkeit
ferner entlang des Kanals 1120 zu bewegen. Es sollte anerkannt
werden, dass Strom sequenziell zu einzelnen Fasern oder zu Gruppen
von Fasern zugeführt werden
kann. Es sollte auch anerkannt werden, dass die für Elektroosmose
benötigte
Spannung mit dem verwendeten Elektrolyten, dem chemischen Stoff
von Interesse und den Materialien, die zum Konstruieren der Kanalwände, die
vorzugsweise nicht leitend sein sollten, verwendet wurden, wie Glas
oder Plastik, variieren kann. Typische Spannungen, die an die Fasern
angelegt werden, können
von einigen Volt bis mehreren Kilovolt reichen. Folglich muss die
Energieversorgung 1124 fähig sein, einen solchen Bereich
von Spannungen bereitzustellen.
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Zusätzlich können elektrophoretische
Kräfte verwendet
werden, um einen größeren Grad
an Kontakt zwischen dem chemischen Stoff von Interesse in der Flüssigkeit
und denjenigen, die auf der Faser immobilisiert sind, bereitzustellen.
Unter Verwendung der Ausführungsform
von 11 kann die Polarität der Faser und der elektrolytischen
Flüssigkeit
unter Verwendung der Energieversorgung 1124 in einer oszillierenden
Weise bei Frequenzen in dem Kilohertzbereich umgedreht werden. Durch
Umdrehen der Polarität
in einer wechselnden Weise kann der chemische Stoff von Interesse
in der Flüssigkeit
näher an den
chemischen Stoff auf der Faser herangezogen und sodann in dem Fall,
dass die gewünschte
Wechselwirkung nicht auftritt, weggestoßen werden. Der Prozess eines
Ziehens des chemischen Stoffes in der Flüssigkeit nahe an die Faser
kann die Wirksamkeit eines Kontakts zwischen den chemischen Stoffen
erhöhen.
Der Prozess eines Wegdrückens
des chemischen Stoffes in der Flüssigkeit
weg von der Faser kann die Genauigkeit der Wechselwirkungen durch
Vermindern der Anzahl von falschen Wechselwirkungen, wenn eine Wechselwirkung
aufgrund einer nicht-spezifischen Bindung an die Faser, aber keine
echte Wechselwirkung zwischen den chemischen Stoffen von Interesse
nachgewiesen wird, erhöhen.
Die Spannungen und oszillierenden Frequenzen, die zum Erreichen
davon erforderlich sind, werden von der Zusammensetzung der Flüssigkeit
und der chemischen Stoffe von Interesse abhängen. Es sollte jedoch anerkannt
werden, dass die Kraft, die zum Wegdrücken des chemischen Stoffes
in der Flüssigkeit
von der Faser verwendet wird, nicht so groß sein darf, um eine echte
Wechselwirkung mit dem chemischen Stoff auf der Faser zu stören. Die Verwendung
von Elektrophorese wird ferner in den US-PSen 5,605,662 und 5,632,957
beschrieben.
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11A ist eine perspektivische Ansicht eines Teils
einer noch weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
In dieser Ausführungsform
können
die Drähte 1122 innerhalb
der Flüssigkeit
an dem Ende des Kanals positioniert sein, der distal von dem Ende
liegt, bei dem die Drähte 1126 positioniert
sind. Beide Sätze
von Drähten 1122 und 1126 sind
mit der Energieversorgung 1124 verbunden, wodurch der Stromkreis
vervollständigt
wird. Zusätzlich
sollte anerkannt werden, dass die Erfindung leicht angepasst werden
kann, um eine geladene Oberfläche
bereitzustellen, unter Verwendung von z.B. einer Kanalwand, die
Elektroosmose oder Elektrophorese ermöglicht.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird die erfindungsgemäße Faseranordnung verwendet,
um mindestens zwei chemische Stoffe in Kontakt zu bringen und eine
Wechselwirkung zwischen diesen Stoffen nachzuweisen und/oder zu
quantifizieren. Der Fachmann würde
fähig sein,
ein geeignetes Nachweisverfahren für eine Verwendung mit der erfindungsgemäßen Faseranordnung,
wie denjenigen, die vorstehend beschrieben wurden, auszuwählen. In
einigen Fällen,
insbesondere denjenigen Fällen,
bei denen die Wechselwirkung zwischen dem chemischen Stoff in Lösung und
demjenigen, der auf der Faser immobilisiert ist, einen Unterschied
bei der Absorption oder Emission von Strahlung verursacht, wie denjenigen Fällen, bei
denen der innerhalb der Kanäle 108 verteilte
chemische Stoff mit einem Fluorophor markiert ist, ist es erwünscht, die
Menge und/oder Wellenlänge
von Strahlung, die von einem jeglichen der Kontaktpunkte 112 als
ein Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den chemischen Stoffen
in den Kanälen 108 und
auf den Fasern 110 entstand, unter Verwendung einer Strahlungsevaluationsvorrichtung
wie dem menschlichen Auge, einer Kamera oder einem Spektrometer
zu messen. Um dies zu erreichen, kann die gesamte Trägerplatte 102 bestrahlt
werden. Diese kann jedoch eine unerwünschte Hintergrundsstrahlung
erzeugen und das Signal-zu-Rausch-Verhältnis in der Strahlungsevaluationsvorrichtung
vermindern. Folglich kann es erwünscht
sein, selektiv einen Teil der Faseranordnung, z.B. eine einzelne
Faser oder eine Gruppe von Fasern, für eine Evaluation zu bestrahlen,
wodurch eine größere Unterscheidung zwischen
Kontaktpunkten 112 bereitgestellt wird.
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12 ist
ein Schema einer Ausführungsform
eines Faservorrichtungsauslesegeräts 1200 für eine erfindungsgemäße Verwendung.
Die Faseranordnung 1202 kann die gleiche sein wie die Faseranordnung 100,
die in den 1–3 gezeigt
ist, die Faseranordnung 400 mit einer Deckplatte 402 wie
in den 4–6 oder
die Faseranordnung 900 wie in der 9. Jedoch
sind die Fasern 110 optische Fasern. Für erfindungsgemäße Zwecke
ist eine optische Faser ein jegliches Material, das als eine Faser verwendet
wird, die gegenüber
einer gegebenen Wellenlänge
oder gegebenen Wellenlängen
von Strahlung transparent ist. Das Faseranordnungsauslesegerät 1200 besteht
aus einer Strahlungsquelle 1204, wie einem Anregungslaser
oder einer Bogenlampe, der/die einen Lichtstrahl mit der gewünschten Wellenlänge erzeugt,
der auf das Ende einer Faser 110 gerichtet wird. Eine Bewegungsvorrichtung 1206 wird
verwendet, um die Strahlungsquelle 1204 und die Faseranordnung 1202 relativ
zueinander zu bewegen. Entweder wird die Strahlungsquelle 1204 bewegt,
die Faseranordnung 1202 wird bewegt oder beide werden relativ
zueinander durch die Bewegungsvorrichtung 1206 bewegt.
Eine jegliche Bewegungsvorrichtung 1206, die bekannt ist,
kann verwendet werden, wie ein Schrittmotor oder ein Fördermittel,
das durch einen reversiblen Motor angetrieben wird, der zum Bewegen
des Fördermittels
vor und zurück
fähig ist.
Ein Bewegungsnachweissystem mit Bewegungssensoren (nicht gezeigt)
wie Infrarotstrahlungssensoren kann verwendet werden, um die Position
der Bewegungsvorrichtung 1206 zu überwachen. Das Auslesegerät 1200 kann
ferner Strahlungsevaluationsvorrichtungen oder -detektoren 1208 umfassen,
die eine jegliche Vorrichtung umfassen können, die fähig ist, Strahlung aufzunehmen und
mindestens qualitativ zu evaluieren, wie das menschliche Auge, eine
Kamera (z.B. konfokale oder CCD-Kamera) oder ein Spektrometer. Die
Detektoren 1208 sind über
den Kontakt- oder Mischpunkten 112 positioniert, die an
der Kreuzung der Fasern 110 und der Kanäle 108 auftreten.
Das Auslesegerät 1200 kann auch
ein Heizgerät 1212 beinhalten,
um die Temperatur zu erhöhen,
wie es nachstehend in Bezug auf 17 beschrieben
werden wird.
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In
Betrieb wird eine Flüssigkeit
in die Einlasslöcher 1210 an
einem Ende eines Kanals 108 eingebracht. Die Faser 110 wird
dadurch mit der Flüssigkeit
mit einem chemischen Stoff unter Bedingungen in Kontakt gebracht,
die eine Wechselwirkung zwischen dem auf der Faser 110 immobilisierten
chemischen Stoff und dem chemischen Stoff in Lösung fördern. Jeder Kanal kann eine
unterschiedliche oder ähnliche
Flüssigkeit
aufnehmen.
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13 ist
eine schematische Ansicht der Schnittstelle zwischen der Strahlungsquelle 1204 und
der Faser 110, gezeigt in 12, sobald
die Flüssigkeit
mit einem chemischen Stoff die Faser 110 kontaktiert hat.
Die Strahlungsquelle 1204 erzeugt Lichtstrahlen 1300,
die durch eine Linse 1302 in ein Ende einer gegebenen Faser 1110 (oder
Gruppe von Fasern) fokussiert werden und die intern innerhalb der
Faser 110 reflektieren. Eine bevorzugte Linse 1302 ist
eine zylindrische Linse, die die Strahlen 1300 in einen
Brennpunkt 1304 an dem Ende der Faser 110 bilden.
Der Brennpunkt 1304 kann eine Ebene senkrecht zu der Faser 110 derart
ausbilden, dass die Faser 110 und die Strahlungsquelle 1204 keine exakte
Ausrichtung benötigen.
Die Strahlung, die innerhalb der Faser 110 reflektiert,
erzeugt eine infinitesimale Welle 1306 auf der Oberfläche der
Faser 110, die die Faseroberfläche beleuchtet. Bei einer DNA-Hybridisierungsanwendung
könnte
die Flüssigkeit
mit dem chemischen Stoff oder Probenfragment 1308 ein DNA-Fragment,
das mit einem Fluorophor markiert ist, sein. Ein Sonden-DNA-Fragment 1310 ist
an die Faser 110, wie vorstehend beschrieben, angebunden.
Falls die Struktur des Probenfragments 1308 mit der Struktur
des Sonden-DNA-Fragments 1310 zusammenpasst, wird das Probenfragment 1308 mit
dem Sonden-DNA-Fragment 1310 hybridisieren und an der Faseroberfläche verbleiben.
Da die infinitesimale Welle 1306 lediglich nahe der Faseroberfläche illuminiert,
wird das mit dem Fluorophor markierte Probenfragment 1308 illuminiert
werden und fluoreszieren, falls es an ein Sonden-DNA-Fragment 1310 hybridisiert
ist, während
fehlgepaarte DNA nicht hybridisieren wird und daher nicht fluoreszieren
wird, da es nicht nahe der Faseroberfläche liegt. Folglich wird eine
Hybridisierung des Probenfragments 1308 an ein spezifisches
Sonden-DNA-Fragment 1310 durch
das Vorhandensein von fluoreszierender Strahlung angezeigt, wenn
ein Probenfragment 1308 in den Kanal 108 injiziert
und den Fasern 110 ausgesetzt wird. Falls die Wechselwirkung
zwischen dem Probenfragment 1308 und dem Sonden-DNA-Fragment 1310 eine
Zunahme oder Abnahme der Absorption ei ner spezifischen Strahlungswellenlänge bewirkt,
wird die Fläche
unter einem Kontaktpunkt 112 entweder mehr oder weniger
an Strahlung emittieren im Vergleich mit einem Kontaktpunkt 112,
bei dem keine Wechselwirkung auftritt. Die Intensität dieser
infinitesimalen Welle 1306 zerstreut sich exponentiell
mit dem Abstand von der Oberfläche
der Faser 110 und verschwindet fast nach 300 nm. Folglich
werden lediglich die Faser 110 und der chemische Stoff
auf der Faser, das Sonden-DNA-Fragment 1310,
das den Lichtstrahl 1300 erhält, bestrahlt. Das Material
um die Faser 110 wird nicht bestrahlt. Folglich wird das
Signal-zu-Rausch-Verhältnis,
das von der Strahlungsevaluierungsvorrichtung erhalten wird, verbessert. Aufgrund
ihrer selektiven Bestrahlung können
die erfindungsgemäßen optischen
Faseranordnungen vorteilhafterweise mit Tests verwendet werden,
bei denen der chemische Stoff in Lösung mit einem Fluorophor markiert
ist, ohne dass zuerst der Überschuss an
nicht umgesetztem markierten Stoff entfernt wurde. Die markierten
Stoffe erzeugen lediglich ein nachweisbares Fluoreszenzsignal, falls
sie mit den auf der optischen Faser 110 immobilisierten
chemischen Stoffen wechselwirken. Markierte Stoffe frei in Lösung werden
nicht bestrahlt und fluoreszieren nicht. Natürlich kann, falls erwünscht, der Überschuss
an nicht markierten chemischen Stoffen vor einem Nachweis entfernt
werden.
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Es
sollte anerkannt werden, dass die Strahlungswellenlänge, die
zum Bestrahlen der Fasern verwendet wird, von der optischen Absorptionsbande des
fluoreszierenden Moleküls
abhängen
wird. Zusätzlich
muss die Strahlungsevaluierungsvorrichtung fähig sein, Anregungsstrahlung
nachzuweisen.
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Mit
Bezug auf die 12 und 13 kann nach
Messen der Strahlung bei einem gegebenen Kontaktpunkt 112 oder
einem Satz von Kontaktpunkten entlang einer gegebenen Phase 110 oder
einem Satz von Fasern die Strahlungsevaluierungsvorrichtung 1208 manuell
oder automatisch zu dem nächsten
Kontaktpunkt 112 oder dem Satz von Kontaktpunkten entlang
der Faser 110 oder dem nächsten Satz von Fasern bewegt
werden. Alternativ dazu kann eine Strahlungsevaluierungsvorrichtung 1208 an
jeden Kontaktpunkt 112 fixiert sein. Sobald alle Kontaktpunkte 112 entlang
einer gegebenen Faser oder einem Satz von Fasern evaluiert wurden,
kann die Bewegungsvorrichtung 1206 die Strahlungsquelle 1204 und
die Fokussierungslinse 1302 zu der nächsten Faser 110 oder
dem Satz an Fasern derart bewegen, dass der Lichtstrahl 1300 in
geeigneter Weise mit dem Ende der nächsten Faser 110 oder Satz
an Fasern ausgerichtet ist. Alternativ dazu kann die Strahlungsevaluierungsvorrichtung 1108 fixiert sein
und die Anordnung 1102 kann wie vorste hend beschrieben
bewegt werden. Es sollte jedoch anerkannt werden, dass ein jeglicher
Kontaktpunkt 112 oder ein jeglicher Satz von Kontaktpunkten
in einer jeglichen Sequenz und in einem jeglichen Zeitintervall
evaluiert werden kann. Ein Vorteil eines selektiven Bestrahlens
bestimmter Fasern oder Gruppen von Fasern im Vergleich zum Bestrahlen
der gesamten Platte ist eine Verminderung des Rauschens von Fasern
und Kontaktpunkten, die zu denjenigen benachbart sind, die durch
die Strahlungsevaluierungsvorrichtung 1208 evaluiert werden.
Dies vermindert die mögliche
Irritation, welche Kontaktpunkte 112 beobachtet werden.
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14 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Kanals 108,
der in einer Faseranordnung verwendet wird, in Zusammenhang mit
der Verwendung einer Strahlungsquelle, um die Fasern 110 zu
bestrahlen. Wie gezeigt, weist der Boden des Kanals 108 viele
Kurven auf, die unten positioniert sind, wo jede Faser 110 liegen
würde.
Zusätzlich
kann der Kanal 108 eine reflektierende Beschichtung 1400 aufweisen.
Die Krümmung
des Bodens des Kanals 108 und die reflektierende Beschichtung 400 dienen
dazu, die Strahlung zurück
zu der Strahlungsevaluierungsvorrichtung zu reflektieren, um die Stärke des
Strahlungssignals, das von jedem Kontaktpunkt gehalten wird, zu
verbessern. Die reflektierende Beschichtung 1400 kann aus
einem jeglichen Material hergestellt sein, das Strahlung reflektiert, z.B.
Aluminium, Gold oder Gemische davon. Ferner kann die reflektierende
Beschichtung 1400 vielschichtig sein. Es sollte anerkannt
werden, dass, obwohl lediglich ein Kanal 108 gezeigt ist,
jeder Kanal 108 in ähnlicher
Weise ausgestaltet sein kann.
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15 ist
eine Endansicht einer weiteren Ausführungsform der Kanäle 108,
die in 14 gezeigt sind, und 16 ist
eine Seitenansicht der Ausführungsform,
die in 15 gezeigt ist. Die Menge an
fluoreszierender Strahlung 1500, die in der Detektoroptik 1502 gesammelt
wird, kann dadurch erhöht werden,
dass die Kurve der Kanäle 108 derart
ausgestaltet ist, um Strahlung in eine bevorzugte Richtung zu reflektieren.
Eine bevorzugte Detektoroptik 1502 ist eine Faseroptik
mit einem wesentlich größeren Durchmesser
als die Faser 110. Die Detektoroptik 1502 richtet
die gesammelte Strahlung in einen Fotodetektor 1504, der
ein elektrisches Signal erzeugt, das proportional zu einer Menge
an Strahlung 1500 ist. Der bevorzugte Fotodetektor 1504 ist
eine Festkörperdiode
oder eine Fotomultiplierröhre.
Die Kanalkrümmung
kann in allen Dimensionen sein und die Reflektionseffizienz kann
variieren, aber das allgemeine Ziel ist Strahlung wieder in die
Detektoroptik 1502 zu richten, die andererseits in dem
Kanalsubstrat 1506 verloren wäre.
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17 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Faseranordnungsauslesegeräts 1700.
Ein elektrisches Signal wird von einem Fotodetektor 1702 durch
ein Kabel 1704 zu einem Analogdigitalwandler 1706 geschickt,
wo ein digitale Signal für
eine Interpretation und Auftragung durch einen Computer 1708 erzeugt
wird. Zum Beispiel könnten
die Signaldaten 1722 als Intensität 1710 über die
Zeit 1712 aufgetragen werden. Die Faseranordnung 1714 kann
in einer Kreisanordnung, wie gezeigt, angeordnet sein, um ein kontinuierliches
Auslesen der Fasern 110 zu ermöglichen. Ein Motor 1706 rotiert
eine Drehscheibe 1718, der die Faseranordnung 1714 trägt, bei
einer gewissen spezifizierten Geschwindigkeit, z.B. einer Umdrehung
pro Sekunde. Ein Laser 1720 ist derart befestigt, dass
die Strahlung von dem Laser 1720 eine fokussierte Linie
bei dem Faserende, wie vorstehend beschrieben, ausbildet. In anderen
Worten werden die Fasern 110 sequenziell in die fokussierte
Linie der Laserstrahlung rotiert. Da die Laserlinie oder -ebene
viel enger als der Abstand zwischen den Durchmessern der Fasern 110 ist,
müssen
die Fasern nicht akkurat entlang der Linie platziert sein, da die
Strahlung in die Fasern eintritt. Ferner müssen die Fasern auch nicht
akkurat in der senkrechten Dimension ausgerichtet sein, da die Fasern 110 garantieren,
in eine fixierte Strahlungslinie zu rotieren.
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Ein
Heizgerät/Kühlgerät 1724 steuert
gleichmäßig die
Temperatur der Faseranordnung 1714. Das Signal von einer
jeglichen Faser 110 wird bei jeder Rotation der Drehscheibe 1718 analysiert
und eine Auftragung für
jeden Fasermischpunkt wird unabhängig
von einer jeglichen anderen Faser erzeugt. Ferner wird die Temperatur über einen
Bereich erhöht,
was gewährleistet,
dass sie durch die Optimaltemperatur zum Binden eines mobilen und
eines immobilisierten chemischen Stoffes durchläuft. Die optimale Temperatur
für eine
DNA-Hybridisierung ist die optimale Hybridisierungstemperatur für die spezifische
Sonde, da jede Sonde eine unterschiedliche optimale Hybridisierungstemperatur
aufweist. Folglich wird jede Sonde bei ihrer optimalen Hybridisierung beobachtet,
selbst wenn jede Sonde in der Faseranordnung 1714 eine
unterschiedliche optimale Hybridisierungstemperatur aufweist.
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18 zeigt
eine noch weitere Ausführungsform
eines Faseranordnungsauslesegeräts 1800.
In dem Fall von sehr langen Faseranordnungen 1814 kann
die Faseranordnung 1814 in ein Format gerollt werden, das ähnlich zu
einer typischen Audiokassette ist. In dieser Konfiguration bewegen
ein oder mehrere Motoren (nicht gezeigt) die Anordnung von einer Drehscheibe 1818 auf
eine andere Drehscheibe 1820, wobei eine jegliche Faser 110 unter
einer befestigten Detektoroptik 1826 durchläuft. Heiz-/Kühleinheiten 1824 können in
beiden Drehscheiben 1818 und 1820 bereitgestellt
werden. Ein Laser 1817 wird auch bereitgestellt. Eine Ultraschallmischvorrichtung 1804,
vorzugsweise im Raum befestigt, kann hinzugefügt werden, um ein Mischen der
Flüssigkeiten
zu verbessern.
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19 ist
eine noch weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faseranordnung.
Die Faseranordnung 1900 umfasst eine kreisförmige Trägerplatte 1902,
wobei die Fasern 110 radial auf der Trägerplatte 1902 derart
angeordnet sind, dass sich ein Ende einer jeglichen Faser 110 nahe
an dem Zentrum der Trägerplatte 1902 befindet
und sich das andere Ende der Faser 110 nahe dem äußeren Umfang der
Trägerplatte 1902 befindet.
Die Faseranordnung 1900 umfasst auch eine Vielzahl von
Kanälen 1904 in der
Trägerplatte 1902.
Obwohl die Kanäle 1904 in
einer jeglichen Weise oder in einem jeglichen Muster auf der Trägerplatte 1902 angeordnet
sein können, sind
die Kanäle 1904 vorzugsweise
in konzentrischen Kreisen angeordnet. Jedoch sollte anerkannt werden,
dass es nicht erforderlich ist, dass ein Kanal vorhanden ist, der
einen vollständigen
konzentrischen Kreis durchläuft.
Zum Beispiel kann ein Kanal 1904 einfach die Länge eines
Teils eines konzentrischen Kreises oder eines Bogens sein. Die Strahlungsquelle 1906 und
die Fokussierungslinse 1908 funktionieren in der Weise,
dass der Lichtstrahl 1910 auf das Ende einer jeglichen
der Fasern 110 projiziert und gerichtet wird. In dieser
Ausführungsform
wird eher als die Strahlungsquelle 1906 und die Fokussierungslinse 1908 zu
bewegen, um den Lichtstrahl 1910 mit einer jeglichen Faser 110 auszurichten,
die Trägerplatte 1902 derart
rotiert, dass eine jegliche Faser 110 mit dem Lichtstrahl 1910 ausgerichtet
wird. Erneut kann ein Bewegungsnachweissystem (nicht gezeigt) mit
Bewegungssensoren verwendet werden, um das exakte Positionieren
der Trägerplatte 1902 zu überwachen,
um eine exakte Ausrichtung mit dem Lichtstrahl 1910 bereitzustellen.
Eine Abdeckung 1912 kann auch bereitgestellt werden.
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Kein
Bild wird für
die verschiedenen Auslesegeräte
benötigt,
und so kann eine einzige Diode die Information sammeln. Das Signal
von dieser Diode kann schnell von analog in digital umgewandelt
und aufgenommen werden, was die Menge an Daten im Vergleich zu einem
Kamerasystem vermindert. Da das Nachweissystem einfach und nicht
teuer ist, ist es möglich,
viele Kanäle
gleichzeitig nachzuweisen, was stark den Durchsatz erhöht.
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Ferner
kann, da die infinitesimale Welle nicht weit über die Faseroberfläche hinaus
wandert, die Probe in dem Kanal während einer Hybridisierung verbleiben,
was ein Waschen vermeidet und ein Auslesen in Echtzeit ermöglicht.
Folglich kann das Fluoreszenzsignal überwacht werden, während die
Temperatur erhöht
wird. Eher als eine Schnappschussinformation kann Information über eine
Hybridisierung über
die Zeit gesammelt werden, was eine wesentlich höhere Spezifität und eine
Echtzeitüberwachung
bereitstellt.
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Die
Faseranordnungen können
100000 oder mehr Fasern enthalten, die schnell durch diese Auslesegeräte nachgewiesen
werden können
und viele Kanäle
können
gleichzeitig ausgelesen werden, was zu einer hohen Informationsdichte
führt.
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Die
Strahlungsquelle kann auch direkt die Mischpunkte durch die Faser
belichten, um Streustrahlung und nicht erwünschte Reflexionen zu vermindern.
Folglich wird das Rauschniveau vermindert. In einem wünschenswerten
Kontrast dazu wird das Signalniveau höher sein, da die zylindrische
Form der Faser Fluoreszenzstrahlen, die durch sie treten, fokussiert.
Dieses Fokussieren führt
zu der Sammlung von Fluoreszenzstrahlen, die andererseits verloren
gegangen wären.
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Ferner
werden lediglich die Fasern belichtet, was das verschwenderische
Verfahren eine Flutbelichtung der gesamten Oberfläche vermeidet
und folglich die Menge an benötigter
Belichtungsleistung vermindert.
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Eine
jegliche der vorstehenden Ausführungsformen
eines Auslesegeräts
können
einen adoptiven Filter beinhalten, um übliches Rauschen wie reflektierende
Strahlung herauszufiltern. Um das System zu kalibrieren, werden
alle Detektoren aktiviert, wenn kein chemischer Stoff vorhanden
ist. Alle Detektoren werden sodann unter Verwendung mathematischer
Bedingungen wie einer Transferfunktion auf Null gesetzt. Der chemische
Stoff wird sodann zu dem System hinzugefügt. Eine jegliche Änderung des
Signals von den Detektoren wird daher durch den zugesetzten chemischen
Stoff bewirkt.
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In
einem noch weiteren erfindungsgemäßen Aspekt werden die Fasern 110,
die vorstehend beschrieben wurden, in ein Faserradmischsystem zum In-Kontakt-Bringen
mindestens zweier chemischer Stoffe eingebaut. Es sollte anerkannt
werden, dass das Faserradmischsystem für eine jegliche der chemischen
Wechselwirkungen, die vorstehend in Zusammenhang mit der Faseranordnung
beschrieben wurden, verwendet werden kann. Das Faserradmischsystem
beinhaltet im Allgemeinen einen Behälter zur Aufnahme eines mobilen
chemischen Stoffes und ein Rad, einschließ lich Fasern, die darauf einen chemischen
Stoff immobilisiert haben. Die 20–26 und 30 und 31 zeigen
verschiedene Ausführungsformen
des Faserradmischsystems. Die 27–29 zeigen
verschiedene Ausführungsformen
eines Strahlungsevaluationssystems zum Nachweisen und Evaluieren
von Strahlungssignalen, die als ein Ergebnis eines Mischens zwischen
zwei chemischen Stoffen erzeugt werden.
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20 ist
eine perspektivische Ansicht eines Rads 2000 mit einer
Vielzahl von Fasern 2011, wobei eine jegliche davon einen
chemischen Stoff darauf immobilisiert hat. Das Rad 2000 weist
ein oberes Ende 2002, einen Boden 2003, eine Umfangsseitenwand 2004 und
eine Längsachse
(nicht gezeigt) auf, die durch eine zentrale Radöffnung 2006 in eine Richtung
parallel zu den Fasern 2011 verläuft. Obwohl das Rad 2000 derartig
geformt und dimensioniert sein kann, um einen jeglichen gewünschten Durchmesser
und eine jegliche gewünschte
Höhe aufzuweisen,
ist es bevorzugt, dass es ein Seitenverhältnis von mehr als 1,0 aufweist,
wobei das Seitenverhältnis
als ein Verhältnis
des Raddurchmessers zu der Radhöhe
(d.h. der vertikale Abstand zwischen dem oberen Ende 2002 und
dem Boden 2003 des Rades 2000) definiert ist.
Die Größe des Rades 2000 kann
angepasst sein, um die gewünschte
Anzahl an darauf angeordneten Fasern 2011 und den vorbestimmten
Abstand dazwischen in Einklang zu bringen. Zum Beispiel kann ein
Rad mit einem Durchmesser von etwa 63 mm auf seiner Seitenwand bis 1000
Fasern (Durchmesser von 200 μm
oder weniger) aufnehmen, während
ein Abstand von 200 μm von
Zentrum zu Zentrum zwischen benachbarten Fasern beibehalten wird.
Der Raddurchmesser kann von 5 bis 10 cm reichen, obwohl größere oder
kleinere Raddurchmesser bevorzugt sein können, abhängig von der Anzahl von anzuordnenden
Fasern 2011 und des gewünschten
Abstands dazwischen. Das Rad 2000 kann auch die zentrale
Radöffnung 2006 zu
Handhabungszwecken einschließen,
die genauer nachstehend beschrieben werden.
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Immer
noch in Bezug auf 20 wird eine Vielzahl der Fasern 2011 auf
der Umfangsseitenwand 2004 des Rades 2000 mittels
mechanischen und/oder chemischen Anbindens angeordnet. Die Fasern 2011 sind
vorzugsweise parallel zueinander und in einer Richtung parallel
zu der Längsachse
des Rades 2000 angeordnet. Die Fasern 2011 können auch
derart angeordnet sein, um eine gleichmäßige Beabstandung dazwischen
aufrechtzuerhalten. Die Seitenwand 2004 kann eine Vielzahl
von Furchen 2005 einschließen, wobei sich jede davon
von der oberen Öffnung 2002 erstreckt
und an dem Boden 2003 des Rades 2000 aufhört. Die
Furchen 2005 sind derartig geformt und dimensioniert, um
die Fasern 2011 aufzunehmen und die Ausrichtung der Fasern 2011 zu
vereinfachen. Die Furchen 2005 können auch derartig geformt
sein, um die Fasern 2011 festzuhalten. Zusätzlich sollte
anerkannt werden, dass die Furchen optisch gebogen sein können, um
die Strahlung in die Detektoren in einer Weise zu reflektieren,
die eine optimale Sammlungseffizienz unterstützt. Es sollte anerkannt werden,
dass eine jegliche geometrische Krümmung der Furchen verwendet werden
kann, um Strahlung zu den Detektoren zu reflektieren.
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21 ist
eine perspektivische Ansicht eines Zylinders 2100 mit einer
Vielzahl von Fasern 2011, die jeweils darauf einen chemischen
Stoff immobilisiert haben. Der Zylinder 2100 weist vorzugsweise
eine Länge
auf, die wesentlich größer ist
als sein Durchmesser, so dass die Fasern 2011 eine jegliche
gewünschte
Länge entlang
einer Oberfläche 2103 des
Zylinders 2100 aufweisen können. Zum Beispiel können die
Fasern 2011 eine Länge
von 5 bis 10 Zentimetern auf der Oberfläche 2103 des Zylinders 2100 aufweisen,
der einen Durchmesser von etwa 63 mm aufweisen kann. Der Zylinder 2100 kann eine
zentrale Zylinderöffnung 2106 zur
Einfachheit der Handhabung einschließen. Sobald der Zylinder 2100 mit
den Fasern 2011 angeordnet ist, kann er bei vorbeschriebenen
Längen
vorgeschnitten und/oder vorperforiert sein, um eine Vielzahl von
Rädern 2000 vorzuformen,
die leicht in einer der Richtungen senkrecht zu der Längsachse
des Zylinders 2100 trennbar sind. Es sollte anerkannt werden,
dass der Zylinder aus einzelnen Rädern bestehen kann, die unter
Verwendung eines Befestigungsmittels wie eines Schnappers oder Adhäsionsmittels
wie Kleber oder Klebeband verbunden sind, so dass nach Platzieren der
Faser auf dem Zylinder das Rad leicht abgetrennt werden kann. Das
Rad 2000 mit einer vorbeschriebenen Höhe kann sodann dadurch hergestellt
werden, dass eine Endradeinheit 2000 von dem Rest des Zylinders 2001 zum
Beispiel durch Anwenden von mechanischer Kraft wie einem Messer
oder eines Wasserstrahls, Wärme
wie Laserschneiden oder durch andere Abtrennverfahren, die bekannt
sind, abgetrennt wird. Ein oder mehrere Räder 2000 können von
dem Zylinder 2001 abgetrennt werden, wobei Obacht gegeben
wird, die chemischen Stoffe von einer Faser auf eine andere nicht
zu kontaminieren. Die Räder 2000 und
die Zylinder 2001 können
aus einem jeglichen Material hergestellt sein, das ähnlich zu
demjenigen der Faseranordnung ist. Die Oberfläche des Rades 2000 und
des Zylinders 2001 können auch
mit Merkmalen bereitgestellt werden wie einer Niedrigfluoreszenz- oder reflektierenden
Beschichtung, z.B. kann der Zylinder aus einem Plastikmaterial hergestellt
sein, was eine dampfabgeschiedene Goldbeschichtung aufweist.
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22 ist
eine Schnittzeichnung eines Rades 2000, das an eine Radrotationsvorrichtung 2201 über eine
Drehkupplung wie einer Achse 2202, die dazwischen positioniert
ist, gekoppelt ist. Durch Koppeln eines Endes der Achse 2202 an
die Radrotationsvorrichtung 2201 und durch fixierendes
Koppeln des anderen Endes der Achse 2202 an das Rad 2000 durch
seine zentrale Radöffnung 2006 kann
das Rad 2000 mittels der Radrotationsvorrichtung 2201 wie einem
elektrischen Motor, einem manuellen Rotationsaufbau oder anderen
bekannten Rotationsvorrichtungen rotiert werden. Eine Dichtscheibe 2203 kann
zwischen dem Rad 2000 und der Radrotationsvorrichtung 2201 positioniert
sein. Die Scheibe 2203 ist vorzugsweise gemäß der Dimension
des Behälters
derart geformt und dimensioniert, so dass die Scheibe 2203 als
eine Abdeckplatte dienen kann, die in abdichtender Weise in den
Behälter
eingreift, wie es später
beschrieben werden wird. Die Scheibe 2203 wird locker durch
die Achse 2202 beschränkt, die
durch eine zentrale Scheibenöffnung 2204 läuft. Eine
Bodenoberfläche
der Scheibe 2203 kann geformt sein, um bei Errichtung des
oberen Endes 2002 des Rades 2000 konkav zu sein,
um die Rotationsreibung dazwischen zu minimieren. Eine Sicherungsscheibe 2205 kann
auch an dem oberen Ende der Scheibe 2203 bereitgestellt
und angeordnet sein, um leicht sowohl das Rad 2000 als
auch die Scheibe 2203 abwärts zu pressen. Es sollte anerkannt
werden, dass die Achse 2202 lediglich ein Beispiel der Rotationskupplung
sein kann, die verwendet werden kann, um das Rad 2000 an
die Radrotationsvorrichtung 2201 zu koppeln. Zum Beispiel
können
ein Zylinder 2100 und ein Rad 2000 ohne jegliche
zentrale Öffnungen 2006, 2106 darin
hergestellt sein. Der Fachmann würde
anerkennen, dass solche Räder 2000 ohne
eine zentrale Radöffnung 2006 an
die Radrotationsvorrichtung 2201 unter Verwendung anderer
Drehkupplungen wie einem Unterdruckfutter, Magnet oder anderen bekannten
rotierbaren Kupplungselementen gekoppelt und dadurch rotiert werden
kann.
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23 ist
eine Schnittzeichnung eines Behälters 2003,
der an eine Behälterrotationsvorrichtung 2306 gekoppelt
ist. Der Behälter 2300 ist
fähig zur
Aufnahme und Lagerung des mobilen chemischen Stoffes darin und zur
Aufnahme mindestens eines Teils der Umfangsseitenwand 2004 des
Rades 2000. Der Behälter 2300 ist
vorzugsweise ein offener Zylinder mit einer oberen Öffnung 2301,
mit einem Hohlraum 2302 und den Behälterseitenwänden 2305. Der Hohlraum 2302 wird
durch eine Hohlraumseitenwand 2303 und einer Hohlraumbodenoberfläche 2304 definiert.
Da der Behälter 2300 das
Rad 2000 darin aufnehmen soll, wird die Konfiguration des
Behälters 2300 durch
die Form und Dimension des Rades 2000 bestimmt. Zusätzlich ist
auch der Behälter 2300 angeordnet,
um einen ringförmigen Kammerzwi schenraum
mit vorbeschriebenen Dimensionen zwischen der Hohlraumseitenwand 2303 und
der Umfangsseitenwand 2004 des Rads 2000 auszubilden
(der Kammerzwischenraum ist in 25 gezeigt,
d.h. ein ringförmiger
Raum, der bei Rotation mit dem mobilen chemischen Stoff 2310 gefüllt sein
wird). Der Kammerzwischenraum weist im Allgemeinen eine Dicke von
weniger als einigen Zentimetern und vorzugsweise innerhalb des Bereiches von
0,5 bis 1,5 mm auf. Die Hohlraumbodenoberfläche 2304 kann geformt
sein, um aufwärts
konkav zu sein, um eine Rotationsreibung gegenüber dem Boden 2003 des
Rades 2000 zu minimieren und vorzugsweise den mobilen chemischen
Stoff 2310 in Richtung der Hohlraumseitenwand 2303 abzudrängen. Der
Behälter 2300 ist
im Allgemeinen aus einem inerten Material und vorzugsweise aus einem
Material mit niedrigen Kosten hergestellt, so dass er nach einer
Verwendung weggeworfen werden kann. Die Behälterseitenwand 2305 und/oder
Hohlraumseitenwand 2303 kann aus einem flexiblen Material
hergestellt sein, das ähnlich
zu denjenigen der Faseranordnungen ist. Es sollte anerkannt werden,
dass der Behälter
im Allgemeinen aus Materialien hergestellt sein kann, die die gleichen
oder ähnlich
zu den Faseranordnungen sind.
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Immer
noch in Bezug auf 23 wird der Behälter 2300 mechanisch
an die Behälterrotationsvorrichtung 2306 über eine
Plattform 2307, die dazwischen positioniert ist, gekoppelt.
Eine obere Oberfläche
der Plattform 2307 ist geformt und dimensioniert, um den
Behälter 2300 derart
aufzunehmen, dass die Behälterrotationsvorrichtung 2306 die
Plattform 2307 zusammen mit dem Behälter 2300 rotieren
kann. Die Plattform 2307 kann ein Heizelement 2311,
einen Temperatursensor 2312 oder eine Temperatursteuerung 2313 zum
Erhitzen der in dem Behälter 2300 gelagerten
Flüssigkeit
und Steuern der Temperatur davon einschließen.
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24 ist
eine Schnittansicht eines Flüssigkeitszuführsystems 2400 für eine erfindungsgemäße Verwendung.
Im Allgemeinen ist ein Flüssigkeitsweg 2401 innerhalb
des Rades 2000 eingebettet und endet an einem oder mehreren
Einlassöffnungen 2402 und
Auslassöffnungen 2403.
Der mobile chemische Stoff wird durch die Einlassöffnung 2402 eingebracht, durch
den Flüssigkeitsweg 2401 zu
der Auslassöffnung 2403 bewegt,
und in den Kammerzwischenraum (in 25 gezeigt),
der sich zwischen der Hohlraumseitenwand 2303 und der Umfangsseitenwand 2004 des
Rades 2000 bildet, abgelassen. Schwerkraft, Kapillarwirkung,
Zentrifugalkraft und/oder elektroosmotische Kraft können als
die treibende Kraft zum Bewegen des mobilen chemischen Stoffes durch
den Flüssigkeitsweg 2401 verwendet
werden. Ein Filter (nicht gezeigt) kann bei den Einlass- und/oder
Auslassöffnungen 2402, 2403 oder
entlang des Flüssigkeitsweges 2401 bereitgestellt
werden, um unerwünschte
Substanzen von dem mobilen chemischen Stoff zu entfernen. Eine Filtration
kann durch Adsorption, Absorption, Filtration oder andere bekannte
Filtermechanismen durchgeführt
werden.
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Die 25 und 26 sind
eine Schnittzeichnung bzw. eine Draufsicht eines Faserradmischsystems 2500.
Im Betrieb wird der mobile chemische Stoff 2310 in den
Hohlraum 2302 des Behälters 2300 durch
das vorstehend beschriebene Flüssigkeitszufuhrsystem 2400 geladen
(gezeigt in 31). Alternativ dazu kann der
mobile chemische Stoff 2310 direkt in den Behälterhohlraum 2302 mit einer
Spritze oder Pipette oder durch ein anderes manuelles oder automatisiertes
Mittel geladen werden. Wie in den 25 und 26 veranschaulicht, wird
das Faserradmischsystem 2500 durch Positionieren des Rads 2000 in
den Behälterhohlraum 2302, Einpassen
der Scheibe 2203 auf die obere Öffnung 2301 des Behälters 2003,
abdichtendes Eingreifen der Scheibe 2203 um die obere Öffnung 2301 herum und
Ausbilden eines abgeschlossenen Raums zum Beinhalten des mobilen
chemischen Stoffes 2310 aufgebaut. Das Rad 2000 und
der Behälter 2300 werden
durch die entsprechenden Rotationsvorrichtungen 2201, 2306 rotiert.
Die Geschwindigkeit und Dauer der Rotation können variieren, abhängig von den
chemischen Reaktionsgeschwindigkeiten, und können von Sekunden bis Stunden
reichen. Der mobile chemische Stoff 2310 wird sodann in
Richtung der Hohlraumseitenwand 2303 durch die Zentrifugalkraft
verdrängt
und bildet eine ringförmige
Flüssigkeitssäule 2310.
Im Allgemeinen wird die Dicke der Flüssigkeitssäule durch mehrere Faktoren
wie dem Hohlraumdurchmesser, der Hohlraumhöhe, der Kammerzwischenraumdimension
und der Menge des mobilen chemischen Stoffes 2310 bestimmt,
die in den Behälterhohlraum 2302 geladen
wird. Durch Füllen
des Kammerzwischenraums mit einer vorbeschriebenen Menge des mobilen
chemischen Stoffes 2310 kann der auf den Fasern 2011 des
Rades 2000 immobilisierte chemische Stoff den mobilen chemischen
Stoff 2310 kontaktieren.
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Es
wird anerkannt, dass das Rad 2000 und der Behälter 2300 vorzugsweise
in entgegengesetzten Richtungen bei einer Geschwindigkeit rotiert
werden, die ausreicht, um eine turbulente Mischzone an den Mischpunkten
zu erzeugen. Das turbulente Mischen erhöht die Kontakteffizienz und
minimiert die Menge des chemischen Stoffes, die für ein effizientes Mischen
zwischen diesen erforderlich ist. Rotationsgeschwindigkeiten, die
zum Ausbilden der turbulenten Mischzone erforderlich sind, können leicht
bestimmt und durch Einbringen eines Indikators oder Farbstoffs in die
Mischzone und Beobachtens des Mischmusters darin oder durch Analysieren
der Intensität
der Strahlungssignale, die von den Fasern 2011 entstammen,
was genauer nachstehend beschrieben werden wird, bestätigt werden.
Der Fachmann würde
anerkennen, dass ein Rotieren lediglich des Rades 2000 oder
des Behälters 2003 auch
eine ähnliche
turbulente Mischzone erzeugen kann.
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Zwischenräume 2501, 2502 können an
den Kontaktzonen zwischen der Scheibe 2203 und dem Rad 2000 und
zwischen dem Rad 2000 und der Hohlraumbodenoberfläche 2304 bereitgestellt
werden. Diese Zwischenräume 2501, 2502 minimieren
die Rotationsreibung und können
als ein zusätzlicher Flüssigkeitskanal
dienen, durch den der mobile chemische Stoff 2310 während einer
Rotation aus einem Hohlraumzentrum in Richtung der Hohlraumseitenwand 2303 verdrängt werden
kann.
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Die 27 und 28 zeigen
zwei Ausführungsformen
eines Strahlungsevaluationssystems 2700 zum Nachweisen
von Strahlungssignalen, die als ein Ergebnis eines Mischens zweier
oder mehrerer chemischer Stoffe erzeugt werden. Das Strahlungsevaluationssystem 2700 beinhaltet
typischerweise eine Strahlungsquelle 2701, Strahlungsleitvorrichtungen 2702a, 2702b und
eine Strahlungsnachweisvorrichtung 2703. Die Strahlungsquelle 2701, wie
ein Laser oder eine Bogenlampe, erzeugt einen Lichtstrahl 2705 der
gewünschten
Wellenlänge,
der auf ein Ende der Faser 2011 gerichtet wird. Eine geeignete
Strahlungsquelle 2701 und eine geeignete Wellenlänge der
Strahlung können
durch Verfahren ausgewählt
werden, die ähnlich
zu denjenigen sind, die vorstehend im Zusammenhang mit der Faseranordnung 100 beschrieben
wurden. Für
erfindungsgemäße Zwecke
sind die Fasern 2011 vorzugsweise optische Fasern, wobei
Details davon bereits vorstehend beschrieben wurden. Die Strahlungsquelle 2701 befindet
sich unter der Plattform 2307 derart, dass der Lichtstrahl 2705 auf
das Ende der Faser 2011 gerichtet wird und intern darin
reflektiert. Der reflektierte Lichtstrahl 2705 erzeugt
eine infinitesimale Welle auf einer Oberfläche der Faser 2011,
wodurch der daran angebundene chemische Stoff belichtet wird. Da
die Intensität
der infinitesimalen Welle exponentiell mit dem Abstand von der Oberfläche der
Faser 2011 abnimmt (sie verschwindet über 300 nm fast), wird der
chemische Stoff aber nicht das die Faser 2011 umgebende
Material belichtet, d.h. lediglich die Faser 2011 fluoresziert.
Insbesondere und wie vorstehend beschrieben werden lediglich diejenigen Stellen
entlang jeder Faser 2011, bei denen eine gewisse Art einer
Wechselwirkung zwischen den chemischen Stoffen aufgetreten ist,
ein nachweisbares Signal wie Fluoreszenz erzeugen. Die Strahlungs leitvorrichtung
wie eine Fokussierungslinse 2702a und ein reflektierender
Spiegel 2702b können
verwendet werden, um Photonen zu sammeln, die durch Fluoreszenz
von den Fasern 2011 erzeugt werden, und um die Photonen
in die Strahlungsnachweisvorrichtung 2703 zu fokussieren.
Beispiele solcher Strahlungsleitvorrichtungen beinhalten in nicht
begrenzender Weise Linsen, Spiegel, Prismen und andere optische
bekannte Elemente. Die Strahlungsleitvorrichtung 2702a, 2702b als
auch eine optionale reflektierende Beschichtung auf der Umfangsseitenwand 2704 des
Rades 2000 richtet mehr Photonen in die Strahlungsnachweisvorrichtung 2703,
wodurch das Signal-zu-Rausch-Verhältnis der nachgewiesenen Strahlungssignale
verbessert wird.
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In
Betrieb wird nach Messen des Strahlungssignals bei einem gegebenen
Mischpunkt oder entlang einer gegebenen Faser 2011 das
Rad 2000 sequenziell entweder manuell oder automatisch
rotiert. Die Rotation stellt einen neuen Mischpunkt und/oder eine
neue Faser in das Feld des Strahlungsevaluationssystems 2700 und
richtet den Lichtstrahl 2705 in ein Ende der neuen Faser.
Es wird anerkannt, dass eine optische Strahlungsleitvorrichtung
zwischen der Lichtquelle 2701 und der Plattform 2307 positioniert werden
kann, um den Lichtstrahl 2705 auf das Ende der Faser 2011 zu
fokussieren. Eine optionale Bewegungsvorrichtung 2704 kann
verwendet werden, um die Strahlungsquelle 2701 und/oder
die Strahlungsleitvorrichtungen 2702a, 2702b entlang
eines Umfangs des Rades 2000 zu bewegen, um den Lichtstrahl 2705 genau
mit dem Ende jeder Faser 2011 auszurichten. Zusätzlich kann
ein optionales Bewegungsnachweissystem mit Bewegungssensoren (nicht
gezeigt), wie Infrarotstrahlungssensoren verwendet werden, um die
Position der Bewegungsvorrichtung 2704 zu überwachen.
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29 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines
Strahlungsevaluationssystems 2900. Die Photonen, die in
der Strahlungsnachweisvorrichtung 2703 gesammelt werden,
erzeugen einen elektrischen Strom im Verhältnis zu der Anzahl an nachgewiesenen
Photonen. Dieses elektrische Signal wird verstärkt, prozessiert und über die
Zeit durch eine elektrische Vorrichtung 2901, z.B. ein
Oszilloskop oder einen Computer, aufgezeichnet. Wie vorstehend beschrieben,
wird nach Messen des Strahlungssignals bei einem gegebenen Mischpunkt
oder entlang einer gegebenen Faser 2011 das Rad 2000 sequenziell
rotiert und ein neuer Mischpunkt oder eine neue Faser wird in das
Feld des Strahlungsevaluationssystems 2900 gebracht. Der
Lichtstrahl 2705 wird in ein Ende der neuen Faser gerichtet
und die vorstehenden Abläufe
werden wiederholt.
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Die 30 und 31 veranschaulichen eine
weitere Ausführungsform
eines Faserradmischsystems 3000, einschließlich eines
Radaufbaus 3001 und eines Containers 3010 mit
vielen Hohlräumen. 30 ist
eine Schnittzeichnung des Systems 3000 entlang einer Drehkupplung,
wie einer Rotationsachse 3002. 31 ist
eine Schnittzeichnung des Systems 3000 in einer Richtung
senkrecht zu der Rotationsachse 3002 der 30.
Der Radaufbau 3001 beinhaltet viele Räder 2000, die entlang
der Rotationsachse 3002 durch ihre zentralen Radöffnungen 2006 vertikal
positioniert sind, und ist in rotierender Weise an die Radrotationsvorrichtung 2201 gekoppelt.
Der Behälter 3010 mit
vielen Hohlräumen
besteht aus einem oberen Teil 3011 und einem unteren Teil 3012 und
jeder der oberen und unteren Teile 3011, 3012 beinhaltet
obere bzw. untere Trennwände 3013, 3014.
Der obere Teil 3011 und die oberen Trennwände 3013 sind
angeordnet, um über
den unteren Teil 3012 und entsprechenden unteren Trennwänden 3014 derart
zu passen, dass sich viele Hohlräume 3015 in
dem Behälter 3010 bilden.
Der Container 3010 mit vielen Hohlräumen kann auch an die Behälterrotationsvorrichtung 2306 in
rotierender Weise gekoppelt sein.
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In
Betrieb wird der Radaufbau 3001 zusammengebaut und in den
unteren Teil 3012 des Behälters 3010 mit vielen
Hohlräumen
derart positioniert, dass etwa eine untere Hälfte jedes Rades 2000 durch einen
entsprechenden Hohlraum 3015 des unteren Teils 3012 aufgenommen
wird. Der obere Teil 3011 wird sodann in abdichtender Weise über den
unteren Teil 3012 eingegriffen und jeder Hohlraum 3015 trennt
ein entsprechendes Rad 2000 von seinen Nachbarn in abdichtender
Weise. Der mobile chemische Stoff 3010 wird in jeden Hohlraum 3015 entweder
direkt mit einer Spritze oder Pipette oder durch ein Flüssigkeitszufuhrsystem,
das zu dem in 24 beschriebenen ähnlich ist,
geladen. Mindestens eines aus dem Radaufbau 3001 oder dem
Container 3010 mit vielen Hohlräumen wird durch die entsprechenden
Rotationsvorrichtungen 2201, 2306 rotiert, wodurch
der zweite immobilisierte chemische Stoff mit dem mobilen chemischen
Stoff 3020, der in den Hohlräumen 3015 gelagert
wird, in Kontakt kommt. Der Fachmann würde anerkennen, dass ein jeglicher Hohlraum 3015 mit
unterschiedlichen chemischen Stoffen beladen werden kann und dass
jedes Rad 2000 mit Fasern eingerichtet werden kann, die
mit unterschiedlichen chemischen Stoffen immobilisiert sind. Da
die Prozessierungszeitspanne für
viele Proben nicht wesentlich mehr ist als für ein Prozessieren einer einzelnen
Probe, stellt das System mit vielen Rädern und vielen Kammern der 30 und 31 einen
Vorteil einer Verminderung von Laborkosten pro Probe bereit. Es
wird anerkannt, dass andere Merkmale und Vorteile des in den 20–27 beschriebenen
Faserradmischsystems 2000 gleichsam auf das System 3000 mit
vielen Rädern
und vielen Kammern der 30 und 31 zutreffen.
Zum Beispiel kann der Radaufbau 3001 und der Behälter 3010 mit
vielen Hohlräumen
in entgegengesetzten Richtungen bei einer Geschwindigkeit rotiert
werden, die ausreicht, um eine turbulente Mischzone an den Mischpunkten
zu erzeugen.
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Die
Faserradmischvorrichtung stellt eine Vorrichtung von hoher Qualität zum In-Kontakt-Bringen verschiedener
chemischer Stoffe bereit. Da die Fasern leicht getestet werden können, um
die Qualität
einer Immobilisierung des chemischen Stoffes auf der Faser zu bestimmen,
können
Fasern von hoher Qualität
vorzugsweise für
eine Verwendung auf dem Rad ausgewählt werden.
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Zusätzlich werden
die erfindungsgemäß verwendeten
Fasern vollständig
getrocknet, nachdem ein chemischer Stoff immobilisiert wurde, und
bevor sie auf dem Rad angeordnet werden. Dementsprechend kann eine
Kontaminierung zwischen Mischpunkten verhindert werden, da es eine
geringe Wahrscheinlichkeit eines Bespritzens eines chemischen Stoffes
auf einen weiteren gibt, wie es der Fall beim Bepunkten mittels
eines Roboters sein kann.
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Die
Faserradmischvorrichtung ist auch relativ leicht zu verwenden. Die
Probe mit einem mobilen chemischen Stoff wird einfach in den Behälter mit
einer Spritze oder Pipette oder durch eine geeignete Flüssigkeitszufuhrvorrichtung
geladen. Das Rad wird in dem Behälter
platziert und eine Rotationsvorrichtung wird aktiviert. In dem Fall,
dass nach einem Mischen ein Waschen erforderlich sein sollte, kann
das Rad aus dem Behälter
entfernt und in eine Waschlösung
eingetaucht werden. Signale, die als ein Ergebnis eines Mischens
erzeugt werden, können
in einer Reihe von Wegen nachgewiesen und evaluiert werden. Der
Behälter
kann nach einer Verwendung verworfen werden, was den Bedarf von
Waschbehältern beseitigt
und die Möglichkeit
für eine
Kontamination vermindert.
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Ferner
erzeugt durch ein Rotieren sowohl des Rades als auch des Behälters in
entgegengesetzte Richtungen die Faserradmischvorrichtung eine turbulente
Mischzone um die Mischpunkte herum. Das turbulente Mischen erhöht dramatisch
die Kontakteffizienz. Aufgrund eines solchen hochgradig effizienten
Mischmechanismus wird lediglich eine minimale Menge des zweiten
immobilisierten chemischen Stoffes zum Mischen und für eine Analyse
benötigt,
was wesentlich geringer ist als das von herkömmlicheren Ansätzen.
-
Die
Faserradmischvorrichtung verbessert auch signifikant das Signal-zu-Rausch-Verhältnis der Signale.
Zum Beispiel kann die Strahlungsnachweisvorrichtung die Strahlungssignale,
die direkt von den Mischpunkten abstammen, analysieren. Bei einer
geringen Streuung, um unerwünschte
Reaktionen zu bewirken, sollte das Rauschen, das durch die Strahlungsnachweisvorrichtung
gesammelt wird, sehr gering sein. In einem wünschenswerten Kontrast dazu ist
die Menge an Photonen, die in der Strahlungsnachweisvorrichtung
gesammelt werden, hoch, da die Radgeometrie, Linsen, Spiegel und
Reflektoren sehr hohe Prozentsätze
des Strahlungssignals in die Strahlungsnachweisvorrichtung fokussieren.
Das hohe Signal-zu-Rausch-Verhältnis stellt
auch eine signifikante Verbesserung in dem dynamischen Bereich und
Sensitivität
der Faserradmischvorrichtung um zwei Größenordnungen gegenüber typischen herkömmlichen
Bepunktungstechniken bereit.
-
Der
Fachmann wird anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Faseranordnungen in nahezu
einem jeglichen Test verwendet werden können, bei dem ein Nachweis
von Wechselwirkungen zwischen chemischen Stoffen erwünscht ist.
Zum Beispiel können
die Faseranordnungen zweckmäßig verwendet werden,
um auf Verbindungen zu screenen und diese zu identifizieren, die
an einen Rezeptor von Interesse binden, wie Peptide, die an einen
Antikörper
binden, organische Verbindungen, die an ein Enzym oder Rezeptor
binden, oder komplementäre
Polynukleotide, die aneinander binden (miteinander hybridisieren). Jedoch
sind die erfindungsgemäßen Anordnungen nicht
auf Anwendungen begrenzt, bei denen ein chemischer Stoff einen weiteren
bindet. Die erfindungsgemäßen Anordnungen
können
auch verwendet werden, um auf Verbindungen zu screenen und diese zu
identifizieren, die chemische Reaktionen katalysieren, wie Antikörper, die
zum Katalysieren bestimmter Reaktionen fähig sind, und auf Verbindungen
zu screenen und diese zu identifizieren, die nachweisbare biologische
Signale verursachen, wie Verbindungen, die einen Rezeptor von Interesse agonisieren.
Die einzige Voraussetzung ist diejenige, dass die Wechselwirkung
zwischen den zwei chemischen Stoffen ein nachweisbares Signal verursacht. Folglich
sind die erfindungsgemäßen Faseranordnungen
in jeglichen Anwendungen verwendbar, die den Vorteil von Anordnungen
oder Bibliotheken von immobilisierten Verbindungen verwenden, wie
die unzähligen
Festphase-, kombinatorische Bibliothek-Testverfahren, die im Stand
der Technik beschrieben sind. Für
einen kurzen Überblick
der verschiedenen Tests, für
die die erfindungsgemäßen Fa seranordnungen
leicht angepasst werden können, vergleiche
Gallop et al., 1994, J. Med. Chem. 37: 1233–1251; Gordon et al., 1994,
J. Med. Chem. 37: 1385–1401;
Jung, 1992, Agnew Chem. Pat. Ed. 31: 367–386; Thompson & Ellman, 1996,
Chem Rev. 96: 555–600
und die Referenzen, die in allen Vorstehenden zitiert sind.
-
Die
erfindungsgemäßen Faseranordnungen sind
besonders für
Anwendungen verwendbar, die eine Hybridisierung von Nukleinsäuren einschließen, insbesondere
diejenigen Anwendungen, die Anordnungen mit einer hohen Dichte von
immobilisierten Polynukleotiden einschließen, einschließlich z.B.
einer de novo-Sequenzierung durch Hybridisierung (SBH) und eines
Nachweises von Polymorphismen. Bei diesen Anwendungen können herkömmliche
typischerweise im Stand der Technik verwendete immobilisierte Polynukleotidanordnungen
zweckmäßig und
vorteilhafterweise durch die erfindungsgemäßen Faseranordnungen ersetzt
werden. Für
einen Überblick
der verschiedenen Hybridisierungstests auf Anordnungsbasis, bei
denen die erfindungsgemäßen Faseranordnungen
Verwendung finden, vergleiche die US-PSen 5,202,231, 5,525,464,
die WO 98/31836 und die Referenzen, die in allen Vorstehenden zitiert
sind.
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Auf
der Basis des Vorstehenden wird der Fachmann anerkennen, dass der
auf der Faser immobilisierte chemische Stoff nahezu ein jeglicher
Typ von Verbindungen sein kann, der von organischen Verbindungen
wie potentiellen Arzneimittelkandidaten, Polymeren und kleinen Molekülinhibitoren,
Agonisten und/oder Antagonisten zu biologischen Verbindungen wie
Polypeptiden, Polynukleotiden, Polykohlenhydraten, Lektinen, Proteinen,
Enzymen, Antikörpern,
Rezeptoren, Nukleinsäuren,
etc. reichen. Die einzige Anforderung besteht darin, dass der chemische
Stoff fähig
ist, an die Faser immobilisiert zu werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der auf der Faser immobilisierte chemische Stoff ein Polynukleotid.
Typischerweise wird das Polynukleotid eine Strängigkeit und Länge aufweisen,
die für Format
II- und Format III-SBH und verwandte Anwendungen geeignet sind.
Folglich wird das Polynukleotid allgemein einzelsträngig sein
und aus etwa 4 bis 30, typischerweise etwa 4 bis 20 und gewöhnlich etwa
5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 20 Nukleotiden bestehen.
Jedoch wird anerkannt werden, dass die erfindungsgemäßen Faseranordnungen
in gleicher Weise für
eine Verwendung mit Format I-SBH und verwandten Anwendungen angepasst
sind, bei denen eine immobilisierte Zielnukleinsäure mit Lösungsphasenoligonukleotidsonden
abgefragt wird. Folglich kann das Polynukleotid eine jegliche Anzahl von
Nukleotiden hinsichtlich der Länge
aufweisen und kann entweder einzel- oder doppelsträngig sein, abhängig von
der spezifischen Anwendung.
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Das
Polynukleotid kann vollständig
aus Desoxyribonukleotiden, vollständig aus Ribonukleotiden aufgebaut
sein oder kann aus Gemischen aus Desoxy- und Ribonukleotiden aufgebaut
sein. Jedoch sind aufgrund ihrer Stabilität gegenüber RNasen und hohen Temperaturen
als auch ihrer Syntheseleichtigkeit Polynukleotide, die vollständig aus
Desoxyribonukleotiden aufgebaut sind, bevorzugt.
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Das
Polynukleotid kann aus allen natürlichen oder
allen synthetischen Nukleotidbasen oder einer Kombination von beiden
aufgebaut sein. Obwohl in den meisten Fällen das Polynukleotid vollständig aus den
natürlichen
Basen (A, C, G, T oder U) aufgebaut sein wird, kann unter bestimmten
Umständen
die Verwendung von synthetischen Basen bevorzugt sein. Übliche synthetische
Basen, aus denen das Polynukleotid aufgebaut sein kann, beinhalten
3-Methyluracil, 5,6-Dihydrouracil, 4-Thiouracil, 5-Bromuracil, 5-Thiouracil,
5-Ioduracil, 6-Dimethylaminopurin, 6-Methylaminopurin, 2-Aminopurin,
2,6-Diaminopurin, 6-Amino-8-brompurin, Inosin, 5-Methylcytosin und
7-Deazaguanosin. Zusätzliche
nicht begrenzende Beispiele synthetischer Basen, aus denen das Polynukleotid
aufgebaut sein kann, können
in Fasman, CRC Practical Handbook of Biochemistry and Molecular
Biology, 1985, S. 385–392
gefunden werden.
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Außerdem kann,
obwohl das Rückgrat
des Polynukleotids typischerweise vollständig aus „nativen" Phosphodiesterbindungen aufgebaut sein
kann, es eine oder mehrere modifizierte Bindungen enthalten wie
eine oder mehrere Phosphorothioat-, Phosphoramidit- oder andere
modifizierte Bindungen. Als ein spezifisches Beispiel kann das Polynukleotid
eine Peptidnukleinsäure
(PNA) sein, die Amidbindungen enthält. Zusätzliche Beispiele modifizierter
Basen und Rückgrate,
die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendet werden können, als
auch Verfahren für
ihre Synthese, können
z.B. in Uhlman & Peyman, 1990,
Chemical Review 90(4): 544–584,
Goodchild, 1990, Bioconjugate Chem. 1(3): 165–186, Egholm et al., 1992,
J. Am. Chem. Soc. 114: 1895–1897;
Gryaznov et al., J. Am. Chem. Soc. 116: 3143–3144, als auch den Referenzen,
die in allen Vorstehenden zitiert sind, gefunden werden.
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Obwohl
das Polynukleotid oft eine zusammenhängende Abfolge von Nukleotiden
sein wird, muss es dies nicht sein. Abfolgen von Nukleotiden können durch
ein oder mehrere Linkermoleküle
unterbrochen werden, die nicht bei sequenzspezifischen Basenpaarwechselwirkungen
mit einer Zielnukleinsäure
teilnehmen. Die Linkermoleküle
können flexibel,
halbstarr oder starr sein, abhängig
von der gewünschten
Anwendung. Eine Vielzahl von Linkermolekülen, die zum Beabstanden eines
Moleküls
von einem weiteren oder von einer festen Oberfläche geeignet sind, wurden im
Stand der Technik beschrieben (und wurden gründlicher vorstehend beschrieben).
Alle diese Linkermoleküle
können
verwendet werden, um Bereiche des Polynukleotids von einem anderen
zu beabstanden. In einer bevorzugten Ausführungsform dieses erfindungsgemäßen Aspekts weist
die Linkergruppe ein bis zehn, vorzugsweise zwei bis sechs, Alkylenglykolgruppen,
vorzugsweise Ethylenglykolgruppen, auf.
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Das
Polynukleotid kann aus biologischen Proben isoliert, durch PCR-Reaktionen
oder andere Matrizen-spezifische Reaktionen erzeugt oder synthetisch
hergestellt werden. Verfahren zum Isolieren von Polynukleotiden
aus biologischen Proben und/oder PCR-Reaktionen sind bekannt, genauso wie
Verfahren zum Synthetisieren und Aufreinigen von synthetischen Polynukleotiden.
Aus biologischen Proben und/oder PCR-Reaktionen isolierte Polynukleotide
können
abhängig
von der gewünschten
Immobilisierungsart eine Modifizierung an dem 3'- oder 5'-Terminus oder an einer oder mehreren
Basen benötigen,
wie es gründlicher
nachstehend beschrieben werden wird. Außerdem sollte, da das Polynukleotid
typischerweise fähig
sein muss, an eine weitere Zielnukleinsäure zu hybridisieren, es vorzugsweise,
falls es nicht bereits einzelsträngig
ist, einzelsträngig
gemacht werden, entweder vor oder nach einer Immobilisierung auf
der Faser.
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Abhängig von
der Identität
des chemischen Stoffes und des Fasermaterials kann der chemische Stoff
durch nahezu ein jegliches Mittel immobilisiert werden, von dem
bekannt ist, dass es zum Immobilisieren des spezifischen Typs an
chemischem Stoff auf den spezifischen Typ an Fasermaterial wirksam ist.
Zum Beispiel kann der chemische Stoff über Absorption, Adsorption,
ionische Anziehung oder kovalente Anbindung immobilisiert werden.
Die Immobilisierung kann auch mittels Paaren von spezifischen Bindungsmolekülen vermittelt
werden, wie Biotin und Avidin oder Streptavidin. Verfahren zum Immobilisieren
einer Vielzahl von chemischen Stoffen auf eine Vielzahl von Materialien
sind bekannt. Ein jegliches dieser bekannten Verfahren kann im Zusammenhang mit
der Erfindung verwendet werden.
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Für eine Adsorption
oder Absorption kann die Faser zweckmäßig dadurch hergestellt werden, dass
die Faser mit dem zu immobilisierenden chemischen Stoff für ei ne Zeitspanne
in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, damit der chemische Stoff
auf die Faser adsorbiert oder absorbiert. Nach optionalen Waschschritten
wird sodann die Faser getrocknet. Wenn der chemische Stoff ein Polynukleotid
ist, können
die verschiedenen Verfahren, die in den verschiedenen Dot-Blot-
oder anderen Nukleinsäure-Blot-Techniken
zum Immobilisieren von Nukleinsäuren
auf Nitrocellulose- oder Nylonfiltern beschrieben sind, zweckmäßig für eine erfindungsgemäße Verwendung
angepasst werden.
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Für eine Immobilisierung
durch ionische Anziehung wird die Faser, falls sie nicht inhärent geladen
ist, zunächst
aktiviert oder mit geladenen Gruppen derivatisiert, bevor sie mit
dem zu immobilisierenden chemischen Stoff in Kontakt gebracht wird, der
entweder inhärent
entgegengesetzt geladen ist oder modifiziert wurde, um entgegengesetzt
geladen zu sein.
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Für eine Immobilisierung,
die mittels spezifischer Bindungspaare vermittelt wird, wird die
Faser zuerst derivatisiert und/oder mit einem Mitglied des spezifischen
Bindungspaares, wie Avidin oder Streptavidin, beschichtet, und die
derivatisierte Faser wird sodann mit einem chemischen Stoff in Kontakt
gebracht, der an das andere Mitglied des spezifischen Bindungspaars,
wie Biotin, gebunden ist. Verfahren zum Derivatisieren oder Beschichten
einer Vielzahl von Materialien mit Bindungsmolekülen wie Avidin oder Streptavidin
als auch Verfahren zum Anbinden unzähliger Typen von chemischen
Stoffen an Bindungsmoleküle
wie Biotin sind bekannt. Für
Polynukleotid als chemischen Stoff kann Biotin zweckmäßig in das
Polynukleotid entweder an einer terminalen und/oder inneren Base
oder an einem oder beiden seiner 5'- und 3'-Termini unter Verwendung käuflich erhältlicher
chemischer Synthese- oder biologischer Synthesereagenzien eingebaut
werden.
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Vorzugsweise
ist der chemische Stoff kovalent an die Faser gebunden, gegebenenfalls
mittels einer oder mehrerer verbindender Gruppen. Wenn nicht die
Faser inhärent
reaktive funktionelle Gruppen enthält, die zum Ausbilden einer
kovalenten Bindung mit dem chemischen Stoff fähig sind, muss sie zunächst aktiviert
oder mit solchen reaktiven Gruppen derivatisiert werden. Typische
reaktive Gruppen, die zum Bewirken einer kovalenten Bindung eines chemischen
Stoffes an die Faser verwendbar sind, beinhalten Hydroxyl-, Sulfonyl-,
Amino-, Cyanat-, Isocyanat-, Thiocyanat-, Isothiocyanat-, Epoxy-
und Carboxylgruppen, obwohl andere reaktive Gruppen auch verwendet
werden können,
wie es dem Fachmann ersichtlich sein wird.
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Eine
Vielzahl von Techniken zum Aktivieren unzähliger Typen von Fasermaterialien
mit reaktiven Gruppen, die zum kovalenten Anbinden von chemischen
Stoffen daran, insbesondere biologischen Molekülen, wie Polypeptiden, Proteinen,
Polynukleotiden und Nukleinsäuren,
geeignet sind, sind bekannt und beinhalten z.B. eine chemische Aktivierung,
Aktivierung mittels Koronaentladung, Aktivierung mit Flammenbehandlung,
Gasplasmaaktivierung und Plasma-verstärkte Gasphasenabscheidung.
Eine jegliche dieser Techniken kann verwendet werden, um die Faser
mit reaktiven Gruppen zu aktivieren. Für einen Überblick der vielen Techniken,
die verwendet werden können,
um die Faser zu aktivieren oder zu derivatisieren, vergleiche Wiley
Encyclopedia of Packaging Technology, 2. Auflage, Brody & Marsh, Hrsg., „Surface
Treatment", S. 867–874, John Wiley & Sons, 1997, und
die darin zitierten Referenzen. Chemische Verfahren, die zum Erzeugen
von Aminogruppen auf bevorzugten optischen Glasfasern geeignet sind,
sind in Atkinson & Smith „Solid Phase
Synthesis of Oligodeoxyribonucleotides by the Phosphite Triester
Method" in: Oligonucleotide
Synthesis: A Practical Approach, M. J. Gait, Hrsg., 1985, IRL Press,
Oxford, insbesondere auf Seiten 45–49 (und den darin zitierten
Referenzen), beschrieben. Chemische Verfahren, die zum Erzeugen
von Hydroxylgruppen auf bevorzugten optischen Glasfasern geeignet
sind, sind in Pease et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:
5022–5026
(und den darin zitierten Referenzen) beschrieben. Chemische Verfahren, die
zum Erzeugen von funktionellen Gruppen auf Fasermaterialien wie
Polystyrol, Polyamiden und gepfropften Polystyrolen geeignet sind,
sind in Lloyd-Williams et al., 1997, Chemical Approaches to the
Synthesis of Peptides in Proteins, Kapitel 2, CRC Press, Boca Raton,
FL (und den darin zitierten Referenzen) beschrieben. Zusätzliche
Verfahren sind bekannt und werden dem Fachmann ersichtlich sein.
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Für Fasern,
die mit einem Leiter wie Gold beschichtet sind, kann der chemische
Stoff an den Leiter unter Verwendung bekannter Chemien angebunden
werden. Zum Beispiel kann ein Polynukleotid kovalent an eine goldbeschichtete
Faser unter Verwendung der in Herne & Taylor, 1997, J. Am. Chem. Soc. 119:
8916–8920
beschriebenen Verfahren kovalent angebunden werden. Diese Chemie
kann leicht für ein
kovalentes Immobilisieren anderer Typen von chemischem Stoff auf
eine goldbeschichtete Faser angepasst werden.
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Abhängig von
der Art des chemischen Stoffes kann er kovalent an die aktivierte
Faser nach einer Synthese und/oder Isolierung immobilisiert werden
oder, falls geeig nete Chemien bekannt sind, kann er in situ direkt
auf der aktivierten Faser synthetisiert werden. Zum Beispiel kann
ein aufgereinigtes Polypeptid kovalent an eine Amino-aktivierte
Faser immobilisiert werden, zweckmäßig über seinen Carboxyterminus
oder einen Seitenkettenrest, der eine Carboxylgruppe enthält. Alternativ
dazu kann das Polypeptid in situ direkt auf einer Amino-aktivierten Faser
unter Verwendung von herkömmlichen
Festphasenpeptidchemien und -reagenzien synthetisiert werden (vgl.
Chemical Approaches to the Synthesis of Peptides and Proteins, Lloyd-Williams
et al., Hrsg., CRC Press, Boca Raton, FL, 1997 und die darin zitierten
Referenzen). In ähnlicher
Weise kann ein aufgereinigtes Polynukleotid, das eine geeignete
reaktive Gruppe an einer oder mehreren seiner Basen oder Termini
trägt,
auf einer Isothiocyanat- oder Carboxy-aktivierten Faser kovalent
immobilisiert werden oder alternativ dazu kann das Polynukleotid
in situ direkt auf einer Hydroxyl-aktivierten Faser unter Verwendung von
herkömmlichen
Oligonukleotidsynthesechemien und -reagenzien synthetisiert werden (vgl.
Oligonucleotide Synthesis: A Practical Approach, 1985, vorstehend,
und die darin zitierten Referenzen). Andere Arten von Verbindungen,
die zweckmäßig durch
Festphasenverfahren synthetisiert werden können, können auch in situ direkt auf einer
Faser synthetisiert werden. Nicht begrenzende Beispiele für Verbindungen,
die in situ synthetisiert werden können, beinhalten Bassenisi-
und Ugi-Kondensationsprodukte (WO 95/02566), Peptoide (Simon et
al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 9367–9371), nicht oligomerische
Nichtpeptidverbindungen (Dewitt et al., 1993, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 6909–6913)
und 1,4-Benzodiazepine und Derivate (Bunin et al., 1994, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 4708–4712,
Bunin & Ellman,
1992, J. Am. Chem. Soc. 114: 10997–10998).
-
Der
Fachmann wird anerkennen, dass, wenn eine chemische in situ-Synthese
verwendet wird, die kovalente Bindung, die zwischen dem immobilisierten
chemischen Stoff und der Faser gebildet wurde, im Wesentlichen stabil
gegenüber
den Synthese- und Entschützungsbedingungen
sein muss, um einen Verlust des chemischen Stoffes während einer
Synthese und/oder Entschützung
zu vermeiden. Für
Polynukleotide ist eine solche stabile Bindung die Phosphodiesterbindung,
die die verschiedenen Nukleotide in einem Polynukleotid verknüpft und
die zweckmäßig unter
Verwendung bekannter Chemien gebildet werden kann (vgl. z.B. Oligonucleotide
Synthesis: A Practical Approach, 1985, vorstehend). Andere stabile
Bindungen, die für
eine Verwendung mit Hydroxyl-aktivierten Fasern geeignet sind, beinhalten Phosphorothioat-,
Phosphoramidit- oder andere modifizierte Nukleinsäurebindungen.
Für Fasern,
die mit Aminogruppen aktiviert sind, könnte die Bindung eine Phosphoramidat-,
Amid- oder Peptidbindung sein. Für
Fasern, die mit funktionellen Epoxygruppen aktiviert sind, könnte eine
stabile C-N-Bindung ausgebildet werden. Geeignete Reagenzien und
Bedingungen zum Ausbilden solcher stabiler Bindungen sind bekannt.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
wird ein Polynukleotid auf einer Faser durch in situ-Synthese auf
einer Hydroxyl-aktivierten Faser unter Verwendung käuflich erhältlicher
Phosphoramiditsynthesereagenzien und Standardoligonukleotidsynthesechemien
immobilisiert. Bei dieser Art wird das Polynukleotid kovalent an
die aktivierte Faser mittels einer Phosphodiesterbindung angebunden.
Die Dichte an Polynukleotid, das kovalent an die Faser immobilisiert
ist, kann zweckmäßig durch
Zusatz einer Menge des ersten Synthons (z.B. N-geschütztes 5'-O-Dimethoxytrityl-2'-desoxyribonukleotid-3'-O-phosphoramidit),
das ausreicht, um die gewünschte
Anzahl von Synthesegruppen auf der Faser bereitzustellen, und Cappen
jeglicher nicht umgesetzter Hydroxylgruppen auf der Faser mit einem Cappungsreagenz
(z.B. 1,4-Diaminopyridin, DMAP) gesteuert werden. Nachdem der Überschuss
an Hydroxylgruppen gecappt worden ist, kann die Tritylgruppe, die
die 5'-Hydroxylgruppe
schützt,
entfernt werden und eine Synthese des Polynukleotids unter Verwendung
von Standardtechniken erfolgen. Nach einer Synthese wird das Polynukleotid
unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren entschützt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird ein Polynukleotid kovalent an die aktivierte Faser über eine
Nachsynthese- oder Nachisolationskonjugationsreaktion angebunden.
Bei dieser Ausführungsform
wird ein vorsynthetisiertes oder isoliertes Polynukleotid, das an
seinem 3'-Terminus,
5'-Terminus und/oder
an einer seiner Basen mit einer reaktiven funktionellen Gruppe (z.B.
Epoxy-, Sulfonyl-, Amino- oder
Carboxylgruppe) modifiziert ist, an eine aktivierte Faser über eine
Kondensationsreaktion konjugiert, wodurch eine kovalente Bindung
ausgebildet wird. Erneut sind im Wesentlichen stabile (d.h. nicht
labile) kovalente Bindungen wie Amid-, Phosphodiester- und Phosphoramiditbindungen
bevorzugt. Syntheseträger
und Synthesereagenzien, die zum Modifizieren des 3'- und/oder 5'-Terminus von synthetischen
Polynukleotiden oder zum Einbau einer Base, die mit einer reaktiven
Gruppe modifiziert ist, in ein synthetisches Polynukleotid verwendbar sind,
sind bekannt und sogar käuflich
erhältlich.
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Zum
Beispiel sind Verfahren zum Synthetisieren von 5'-modifizierten Oligonukleotiden in Agarwal
et al., 1986, Nucl. Acids Res. 14: 6227–6245, und Connelly, 1987, Nucl.
Acids Res. 15: 3131–3139,
beschrieben. Käuflich
erhältliche
Produkte zum Synthetisieren von 5'-Amino-modifizierten Oligonukleotiden beinhalten
die N-TFA-C6-AminoModifierTM-, N-MMT-C6-AminoModifierTM-
und N-MMT-C12-AminoModifierTM-Reagenzien,
die von Clontech Laboratories, Inc., Palo Alto, Kalifornien, erhältlich sind.
-
Verfahren
zum Synthetisieren von 3'-modifizierten
Oligonukleotiden sind in Nelson et al., 1989, Nucl. Acids Res. 17:
7179–7186,
und Nelson et al., 1989, Nucl. Acids Res. 17: 7187–7194, beschrieben. Käufliche
Produkte zum Synthetisieren von 3'-modifizierten Oligonukleotiden beinhalten
das 3'-Amino-ONTM-kontrolliertes Porenglas und AminoModifier IITM-Reagenzien, die von Clontech Laboratories,
Inc., Palo Alto, Kalifornien, erhältlich sind.
-
Andere
Verfahren zum Modifizieren der 3'- und/oder
5'-Termini von Oligonukleotiden
als auch zum Synthetisieren von Oligonukleotiden, die geeignet modifizierte
Basen enthalten, werden in Goodchild, 1990, Bioconjugate Chem. 1:
165–186
und den darin zitierten Referenzen bereitgestellt. Chemien zum Anbinden
solcher modifizierter Oligonukleotide an Materialien, die mit geeigneten
reaktiven Gruppen aktiviert sind, sind bekannt (vgl. z.B. Ghosh & Musso, 1987,
Nucl. Acids Res. 15: 5353–5372,
Lund et al., 1988, Nucl. Acids Res. 16: 10861–10880, Rasmussen et al., 1991,
Anal. Chem. 198: 138–142,
Kato & Ikada,
1996, Biotechnology and Bioengineering 51: 581–590, Timofeev et al., 1996,
Nucl. Acids Res. 24: 3142–3148,
O'Donnell et al.,
1997, Anal. Chem. 69: 2438–2443).
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Verfahren
und Reagenzien zum Modifizieren der Enden von Polynukleotiden, die
aus biologischen Proben isoliert werden, und/oder zum Einbauen von Basen,
die mit reaktiven Gruppen modifiziert sind, in naszierende Polynukleotide
sind bekannt und käuflich
erhältlich.
Zum Beispiel kann ein isoliertes Polynukleotid an seinem 5'-Terminus mit Phosphorokinase
phosphoryliert werden und dieses phosphorylierte Polynukleotid kann
kovalent auf eine Amino-aktivierte Faser durch eine Phosphoramidat-
oder Phosphordiester-Bindung angebunden werden. Andere Verfahren
werden dem Fachmann ersichtlich sein.
-
In
einer zweckmäßigen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Polynukleotid, das an seinem 3'- oder 5'-Terminus mit einer primären Aminogruppe
modifiziert ist, an eine Carboxy-aktivierte Faser konjugiert. Chemien,
die zum Ausbilden von Carboxyamid-Bindungen zwischen funktionellen
Carboxyl- und Aminogruppen ge eignet sind, sind auf dem Gebiet der
Peptidchemie bekannt (vgl. z.B. Atherton & Sheppard, Solid Phase Peptide Synthesis,
1989, IRL Press, Oxford, England und Lloyd-Williams et al., Chemical
Approaches to the Synthesis of Peptides and Proteins, 1997, CRC
Press, Boca Raton, FL und die darin zitierten Referenzen). Ein jegliches
dieser Verfahren kann verwendet werden, um ein Amino-modifiziertes
Polynukleotid an eine Carboxy-aktivierte Faser zu konjugieren.
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In
einer Ausführungsform
wird die Carboxamidbindung unter Verwendung von N,N,N',N'-Tetramethyl(succinimido)uroniumtetrafluoroborat („TSTU") als ein Kopplungsreagenz
erzeugt. Reaktionsbedingungen zur Ausbildung von Carboxamiden mit
TSTU, die in Zusammenhang mit Nukleinsäuren verwendet werden können, sind
in Knorr et al., 1989, Tet. Lett. 30(15): 1927–1930; Bannworth & Knorr, 1991,
Tet. Lett. 32(9): 1157–1160
und Wilchek et al., 1994, Bioconjugate Chem. 5(5): 491–492, beschrieben.
-
Ob
direkt auf der aktivierten Faser synthetisiert oder auf der aktivierten
Faser nach einer Synthese oder nach einer Isolierung immobilisiert,
kann der chemische Stoff gegebenenfalls von dem porösen Substrat
mittels eines oder mehrerer Linker beabstandet werden. Wie es vom
Fachmann anerkannt werden wird, werden solche Linker mindestens
bifunktionell sein, d.h. sie werden eine funktionelle Gruppe oder
einen funktionellen Rest, die/der zum Ausbilden einer Bindung mit
der aktivierten Faser fähig
ist, und eine weitere funktionelle Gruppe oder einen weiteren funktionellen
Rest aufweisen, die/der zum Ausbilden einer Bindung mit einem weiteren
Linkermolekül
oder dem chemischen Stoff fähig
ist. Die Linker können
lang oder kurz, flexibel oder starr, geladen oder nicht geladen,
hydrophob oder hydrophil sein, abhängig von der spezifischen Anwendung.
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Unter
bestimmten Umständen
können
solche Linker verwendet werden, um eine funktionelle Gruppe in eine
weitere „umzuwandeln". Zum Beispiel kann
eine Amino-aktivierte Faser in eine Hydroxyl-aktivierte Faser durch
Umsetzen mit z.B. 3-Hydroxypropionsäure umgewandelt
werden. In diesem Fall können
Fasermaterialien, die nicht leicht mit einer spezifischen reaktiven
funktionellen Gruppe aktiviert werden können, zweckmäßig in eine
geeignet aktivierte Faser umgewandelt werden. Chemien und Reagenzien,
die zum „Umwandeln" solcher reaktiven Gruppen
fähig sind,
sind bekannt und werden dem Fachmann ersichtlich sein.
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Linker
können
auch verwendet werden, falls erforderlich, um die Anzahl von reaktiven
Gruppen auf der aktivierten Faser zu erhöhen oder „zu amplifizieren". Für diese
Ausführungsform
wird der Linker drei oder mehr funktionelle Gruppen aufweisen. Nach
Anbindung an die aktivierte Faser mittels einer der funktionellen
Gruppen sind die verbleibenden zwei oder mehreren Gruppen für eine Anbindung
des chemischen Stoffs verfügbar.
Ein Amplifizieren der Anzahl von funktionellen Gruppen auf der aktivierten Faser
in dieser Weise ist besonders zweckmäßig, wenn die aktivierte Faser
relativ wenige reaktive Gruppen enthält.
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Reagenzien
zum Amplifizieren der Anzahl von reaktiven Gruppen sind bekannt
und werden dem Fachmann ersichtlich sein. Eine besonders zweckmäßige Klasse
von Amplifizierungsreagenzien sind die multifunktionellen Epoxide,
die unter dem Handelsnamen DENACOLTM (Nagassi
Kasei Kogyo K. K.) verkauft werden. Diese Epoxide enthalten so viele
wie vier, fünf
oder sogar mehr Epoxygruppen und können verwendet werden, um Fasern
zu amplifizieren, die mit reaktiven Gruppen aktiviert sind, die mit
Epoxiden reagieren, einschließlich
z.B. Hydroxyl-, Amino- und Sulfonyl-aktivierte Fasern. Die sich ergebenden
Epoxy-aktivierten Fasern können zweckmäßig in eine
Hydroxyl-aktivierte Faser, eine Carboxy-aktivierte Faser oder eine
andere aktivierte Faser durch bekannte Verfahren umgewandelt werden.
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Linker,
die zum Beabstanden von biologischen oder anderen Molekülen, einschließlich Polypeptiden
und Polynukleotiden, von festen Oberflächen geeignet sind, sind bekannt
und beinhalten beispielsweise und nicht begrenzend Polypeptide wie Polyprolin
oder Polyalanin, gesättigte
oder ungesättigte
bifunktionelle Kohlenwasserstoffe wie 1-Aminohexansäure und
Polymere wie Polyethylenglykol, etc. Für chemische Stoffe des Polynukleotidtyps
ist ein besonders bevorzugter Linker Polyethylenglykol (MW von 100
bis 1000). 1,4-Dimethoxytritylpolyethylenglykol-Phosphoramidite,
die zum Ausbilden von Phosphodiesterbindungen mit Hydroxylgruppen
von Hydroxyl-aktivierten
Fasern verwendbar sind, als auch Verfahren für deren Verwendung bei der
Nukleinsäuresynthese
auf Festsubstraten, werden z.B. in Zhang et al., 1991, Nucl. Acids
Res. 19: 3929–3933 und
Durand et al., 1990, Nucl. Acids Res. 18: 6353–6359 beschrieben. Andere Verfahren
zum Anbinden von Polyethylenglykol-Linkern an aktivierte Fasern
werden dem Fachmann ersichtlich sein.
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Ungeachtet
der Art an Immobilisierung können
Fasern chargenweise hergestellt werden, wobei Längen einer Faser in Lösungen,
die zum Bewirken einer Immobilisierung der chemischen Stoffe erforderlich
sind, eingetaucht werden. Alternativ da zu können Fasern in einem Durchflussverfahren
hergestellt werden, bei dem die Faser kontinuierlich durch Reservoire,
die die Lösungen
enthalten, die zum Bewirken einer Immobilisierung notwendig sind,
bewegt wird.
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32 ist eine Ausführungsform zum Herstellen der
Faser für
eine Verwendung in der erfindungsgemäßen Faseranordnung in einer
chargenartigen Weise. Die Fasern 3202 werden an einen Faserhalter 3204 angebracht,
der Fasergreifer 3206 umfasst, die die Fasern 3202 halten.
Der Faserhalter 3204 erlaubt den Fasern, leicht getragen
und transportiert zu werden, und kann an eine jegliche mechanische
Vorrichtung (nicht gezeigt) angebracht sein, um automatisch die
Fasern 3202 zu transportieren. Ein Tauchgefäß 3204 ist
ein Gefäß, das eine
Flüssigkeit
enthalten kann, die mit den Fasern 3202 in Kontakt gebracht
werden soll. In Betrieb sind die Fasern 3202 an die Fasergreifer 3206 angebracht
und der Faserhalter 3204 senkt die Fasern 3202 in
eine Lösung
ab, die in dem Tauchgefäß 3208 enthalten
ist. Der Faserhalter 1304 entfernt sodann die Fasern 1302 aus
dem Tauchgefäß 1308.
Es sollte anerkannt werden, dass die Fasern sequenziell in unterschiedliche
Tauchgefäße eingebracht
werden können,
die jeweils unterschiedliche Lösungen
enthalten, abhängig
von dem chemischen Stoff, der auf die Fasern immobilisiert werden
soll und dem Verfahren, das für eine
Immobilisierung verwendet wird. Nachdem der chemische Stoff auf
den Fasern immobilisiert wurde, können die Fasern auf eine Trägerplatte
geladen oder für
eine zukünftige
Verwendung gelagert werden. Falls die Fasern gelagert werden, kann
ein Kühlen
notwendig sein, abhängig
von dem chemischen Stoff auf den Fasern.
-
Es
ist beabsichtigt, dass, sobald die Fasern wie beschrieben hergestellt
wurden, 100 Fasern, die jeweils eine Länge von 10 cm aufweisen, auf
eine 10 cm-Trägerplatte
pro Sekunde gelegt werden können, wodurch
eine Million Kontaktpunkte erzeugt werden. Es sollte anerkannt werden,
dass ein Legen der Fasern auf die Trägerplatte lediglich ein genaues
Platzieren in einer Richtung parallel zu den Kanälen benötigt, um zu gewährleisten,
dass die Faser in den Furchen auf den Kanalwänden liegt. Da die Faser überall in
der Richtung parallel zu der Faser platziert werden kann, ist ein
Platzieren der Faser auf der Trägerplatte
relativ einfach.
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33 ist ein Verfahrensflussdiagramm einer weiteren
Ausführungsform
zur Herstellung der Faser in einem Durchflussverfahren für eine Verwendung
in der erfindungsgemäßen Faseranordnung. Ein
Motor 3301 wird verwendet, um eine Faser 3304 von
einer Faserspule 3302 mit einer Materiallänge zu ziehen,
die für
eine Ver wendung der Fasern 3304 gewünscht ist. Falls es gewünscht ist,
die Faser 3304 mit einer leitenden Beschichtung zu beschichten, wird
die Faser 3304 zunächst
durch eine Wanne 3306 mit einer leitenden Beschichtung
gezogen, die einen Vorrat an leitendem Material enthält, das
auf die Faser 3304 aufgetragen werden soll. Insbesondere
verwendet die Wanne 3306 mit leitender Beschichtung ein
Meniskusbeschichten, um die leitende Beschichtung auf die Faser 3304 aufzutragen,
wobei die Faser 3304 durch eine enge Öffnung 3307 gezogen
wird, die lediglich erlaubt, dass eine dünne Schicht einer Metallbeschichtung
auf die Faser 3304 aufgetragen wird. Es sollte anerkannt
werden, dass eine leitende Beschichtung nicht für eine Verwendung der erfindungsgemäßen Faseranordnung
benötigt
wird. Jedoch ist für
eine Verwendung von Elektroosmose eine Beschichtung mit Metall oder
einem elektrisch leitenden Oxid bevorzugt.
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Die
Faser 3304 wird sodann durch eine Reihe von Beschichtungswannen 3308, 3310 geleitet, abhängig von
dem chemischen Stoff, der auf die Fasern immobilisiert werden soll,
und dem Verfahren, das für
eine Immobilisierung verwendet wird. Jede Beschichtungswanne kann
eine unterschiedliche Lösung
enthalten, die zum Herstellen der Faser und Immobilisieren eines
gegebenen chemischen Stoffs auf der Faser benötigt wird.
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Zuletzt
wird die Faser 3304 nach dem Motor 3301 eingespeist
und in gewünschte
Längen
durch eine Schneidevorrichtung 3312 geschnitten. Es sollte anerkannt
werden, dass eine jegliche Länge
einer Faser erzeugt werden kann, abhängig von der Größe der Faseranordnungsmatrix.
Die Schneidevorrichtung 3312 kann ein Laser oder ein jegliches
Mittel sein, das zum Schneiden von Fasern oder optischen Fasern
bekannt ist. Es sollte anerkannt werden, dass es wichtig ist, einen
sehr sauberen und geraden Schnitt zu erhalten, falls die Faser 3304 eine
optische Faser ist, so dass bei einer Verwendung der Lichtstrahl,
der an das Ende der Faser gerichtet wird, fähig ist, in die Faser bei dem
korrekten Winkel einzutreten. Sobald die Fasern 1404 geschnitten
sind, können
sie auf eine Trägerplatte
geladen oder für
eine spätere
Verwendung gelagert werden. Falls die Fasern gelagert werden, kann
ein Kühlen
erforderlich sein, abhängig
von den Materialien, die auf den Fasern abgeschieden wurden.
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Nach
Herstellung mittels eines der vorstehenden Verfahren kann eine Länge der
Faser zweckmäßig analysiert
werden, um die Qualität
des Immobilisierungsprozesses zu verifizieren. Zum Beispiel können die
auf einem Teil der Faser immobilisierten chemischen Stoffe unter
Verwendung von herkömmlichen
Mitteln entfernt und unter Verwendung einer jeglichen Vielzahl von
analytischen Techniken, einschließlich, z.B. Gelelektrophorese
(für Polypeptide und
Polynukleotide), Kernmagnetresonanz, Säulenchromatographie, Massenspektroskopie,
Gaschromatographie, etc., analysiert werden. Natürlich wird das tatsächliche
analytische Mittel, das zum Analysieren der Faser verwendet wird,
von der Art des darauf angebundenen chemischen Stoffes abhängen und
wird dem Fachmann ersichtlich sein.
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Obwohl
nicht bevorzugt, können
Fasern 110 auch hergestellt werden, d.h. die chemischen
Stoffe können
an die Fasern immobilisiert werden, während die Fasern in der Faseranordnung
angeordnet werden. In dieser Ausführungsform werden, sobald die Fasern
in der Trägerplatte
angeordnet sind, die verschiedenen Flüssigkeiten, die zum Aktivieren und/oder
Immobilisieren der chemischen Stoffe an die Faser erforderlich sind,
in Kanäle 108 fließen gelassen,
um die Faser zu kontaktieren. Dieses Verfahren ist insbesondere
zweckmäßig, wenn
es gewünscht
ist, unterschiedliche chemische Stoffe an unterschiedlichen räumlichen
Adressen entlang der Länge
der Faser zu immobilisieren.
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Nachstehend
werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Synthetisieren eines
chemischen Stoffes auf einer Faser beschrieben. Die synthetisierten
Fasern werden sodann verwendet, um vorstehend beschriebene Faseranordnungen
herzustellen. Diese Vorrichtung ist ein multiplikatives Faseranordnungssynthesegerät, das ein
direktes Verfahren eines Bewegens einer Faser durch eine Vielzahl
von Beschichtungsmodulen, die eine Base auf der Faser synthetisieren,
durchführt.
Die Beschichtungsmodule können
in Säulen
gestapelt sein, wobei eine Faser aus einem Modul in das nächste Modul
weitergegeben wird. Jedes Modul fügt sequenziell eine Base an das
Oligo an. In einer Konfiguration können viele Säulen von
Beschichtungsmodulen in Drehscheiben gruppiert werden und diese
Drehscheiben können
relativ zueinander derart rotiert werden, dass die Anzahl von verschiedenen
erzeugten Oligos wesentlich größer ist
als die Anzahl von eingesetzten Beschichtungsmodulen, was den Namen
multiplikative Synthese erklärt.
Die Fasern, die aus dem multiplikativen Synthesegerätsystem
entnommen werden, werden direkt in eine Faseranordnung geladen.
Nach Abdichten ist die Faseranordnung sofort als ein Analysewerkzeug
bereit. In einer zweiten Konfiguration sind die Module programmierbar,
um komplexe Oligokonfigurationen auf Wunsch bereitzustellen.
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34 ist eine schematische Zeichnung eines multiplikativen
Faseranordnungssynthesegeräts 3420.
Das Faseranordnungssynthesegerät 3420 umfasst
mindestens eine, aber vorzugsweise eine Vielzahl von Abscheidungsvorrichtungen 3422,
wobei jede der Abscheidungsvorrichtungen 3422 zum Abscheiden
eines chemischen Stoffes auf einer Faser 3426 fähig ist.
Die Abscheidungsvorrichtungen 3422, wie genauer nachstehend
beschrieben, können
eine Vielzahl von Bädern,
Sprühkammern,
Befeuchtungsmechanismen oder dergleichen umfassen. Das multiplikative
Faseranordnungssynthesegerät 3420 umfasst
ferner einen Transporter 3424. Der Transporter 3424 kann
die Faser 3426 und die Abscheidungsvorrichtungen 3422 in
die Nähe
voneinander bringen, wie durch die Kontrolllinien 3430 angegeben,
um mindestens einen Vorläufer
eines chemischen Stoffes auf die Faser 3426 zur Ausbildung
des chemischen Stoffes abzuscheiden. Der Transporter 3424 kann
die Abscheidungsvorrichtungen 3422 in die Nähe der Faser 3426 bringen,
die Faser 3426 in die Nähe
der Abscheidungsvorrichtungen 3422 bringen oder sowohl
die Abscheidungsvorrichtungen 3422 als auch die Faser 3426 relativ
zueinander in Nähe bringen.
Alternativ dazu kann der Transporter ein Flüssigkeitszufuhrsystem zum Zuführen der
Vorläufer
der chemischen Stoffe an eine jegliche der Abscheidungsvorrichtungen 3422 umfassen,
wobei die Steuerung davon wieder durch die Kontrolllinien 3430 angegeben
ist. Spezifische Beispiele des Transporters 3424 werden
genauer nachstehend beschrieben werden. Eine Auswahlvorrichtung 3428 steuert
die Reihenfolge, in der jeder des mindestens einen Vorläufers eines
chemischen Stoffes auf der Faser 3426 aus jeder der Abscheidungsvorrichtungen 3422 abgeschieden
wird. Dies kann durch Steuern des Transporters 3424, damit
die Abscheidungsvorrichtungen 3422 sich in die Nähe der Faser 3426 in
einer vorbestimmten Reihenfolge bewegen, oder durch Steuern des
Transporters 3424, damit sich die Faser 3426 in
die Nähe
der Abscheidungsvorrichtung 3422 in einer vorbestimmten
Reihenfolge bewegt, erfolgen. Die Auswahlvorrichtung 3428 kann
auch die Reihenfolge steuern, in der jeder des mindestens einen
Vorläufers
eines chemischen Stoffes zu jeder der Abscheidungsvorrichtung 3422 durch
das Flüssigkeitszufuhrsystem
zugeführt
wird.
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35A ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform
von den in 34 gezeigten Abscheidungsvorrichtungen 3422.
In dieser Ausführungsform
umfasst jede der Abscheidungsvorrichtungen 3422 mindestens
ein Bad 3532, das einen Vorläufer 3536 eines chemischen
Stoffes enthält.
Der Vorläufer 3536 eines
chemischen Stoffes kann z.B. eine Lösung mit Phosphoramiditen oder
anderen Lösungen wie
Waschlösungsmittel
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Transporter 3424 von 34 einen Eintauchmechanismus zum Positionieren
der Faser 3526 in dem Bad 3532. Der Eintauchmechanismus
kann ein Beförderungsmittelsystem
wie eine Reihe von Walzen 3538 und 3540 umfassen,
die per Reibung die Faser 3526 eingreifen, um die Faser 3526 durch
das Bad 3532 zu ziehen und folglich diese mit dem chemischen
Stoff 3536 in Kontakt zu bringen. Der Eintauchmechanismus
kann alternativ einen Mechanismus zum Eintauchen von im Wesentlichen
geraden Längen
oder Schleifen der Faser 3526 direkt in das Bad 3532 und des
chemischen Stoffes 3536 umfassen. Die Faser 3526 kann
vielfach um eine untergetauchte Walze 3540 gewickelt sein,
um die Resonanzzeitspanne der Faser 3526 zu variieren,
wie die Faser 3526 durch das Bad 3532 bei einer
konstanten Geschwindigkeit bewegt wird. Dies bedeutet, dass, je öfter die
Faser 3526 um die Walze 3540 gewunden ist, desto
länger wird
die Faser 3526 dem chemischen Stoff 3536 ausgesetzt.
Die Walze 3540 kann eine käfigartige Vorrichtung umfassen,
die allen Punkten entlang der Faser 3526 an einem gewissen
Zeitpunkt oder einem anderen ermöglicht,
dem chemischen Stoff 3536 ausgesetzt zu werden.
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35B ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen. In dieser Ausführungsform umfasst der Transporter 3424 von 34 einen Badtransporter 3542 zum Bewegen
des Bades 3532, so dass der Vorläufer 3536 des chemischen
Stoffes mit der Faser 3526 in Kontakt gebracht wird.
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35C ist eine Seitenansicht einer noch weiteren
Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen. In dieser Ausführungsform umfasst der Transporter 3424 von 34 ein Flüssigkeitszufuhrsystem 3544,
das unterschiedliche Vorläufer
oder Lösungen
von chemischen Stoffen in 3530 und aus 3548 dem
Bad 3532 zuführt.
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36A ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. In dieser Ausführungsform umfasst
jede der Abscheidungsvorrichtungen 3422 mindestens eine
Sprühkammer 3654 und
einen Sprühmechanismus 3644 zum
Sprühen
des Vorläufers 3646 eines
chemischen Stoffes auf die Faser 3526. Erneut kann der
Vorläufer 3646 eines
chemischen Stoffes z.B. eine Lösung
mit Phosphoramiditen oder anderen Lösungen wie Waschlösungsmittel umfassen.
In einer Ausführungsform
umfasst der Transporter 3424 von 34 einen
Fasertransportmechanismus wie ein Beförderungssystem 3656, das
per Reibung die Faser 3526 eingreift, um die Faser 3526 durch
die Sprühkammer 3654 zu
ziehen.
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36B ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. Der Transporter 3424 von 34 kann alternativ dazu einen Sprühkammertransporter 3650 umfassen,
der die Sprühkammer 3654 in
die Nähe
der Faser 3526 bringt.
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36C ist eine Seitenansicht einer noch weiteren
Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. In dieser Ausführungsform
umfasst der Transporter 3424 von 34 ein
Flüssigkeitszuführsystem 3658,
das 3660 unterschiedliche Vorläufer an chemischen Stoffen oder
Lösungen
an den Sprühmechanismus 3644 zuführt.
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37A ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. In dieser Ausführungsform umfasst
jede der Abscheidungsvorrichtungen 3422 mindestens einen
Benetzungsmechanismus 3762 zum Benetzen eines Vorläufers 3764 eines
chemischen Stoffes auf die Faser 3526. Erneut können die Vorläufer eines
chemischen Stoffes zum Beispiel eine Lösung mit Phosphoramiditen oder
anderen Lösungen
wie Waschlösungsmittel
umfassen. Der Transporter 3424 von 34 umfasst
einen Fasertransportmechanismus wie ein Beförderungssystem 3766,
das die Faser 3526 durch Reibung eingreift.
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37B ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. Der Transporter 3424 von 34 umfasst einen Benetzungsmechanismustransporter 3760,
der den Benetzungsmechanismus 3762 in die Nähe der Faser 3526 bringt.
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37C ist eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
von Abscheidungsvorrichtungen 3422, die in 34 gezeigt sind. Der Transporter 3524 von 34 umfasst ein Flüssigkeitszuführsystem 3770,
das unterschiedliche chemische Stoffe oder Lösungen an den Benetzungsmechanismus 3762 zuführt.
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In
jeder der vorstehenden Ausführungsformen,
die in den 35A bis 37C gezeigt
sind, kann ein Mechanismus zum Variieren der Resonanzzeit der Faser 3526 bereitgestellt
werden. Die Auswahlvorrichtung 3428 von 34 kann den Transporter in allen seinen alternativen
Ausführungsformen
steuern, um die Reihenfolge zu variieren, in der jeder der Vielzahl
von Vorläufern
an chemischen Stoffen auf die Faser 3526 abgeschieden wird.
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38 ist eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten
multiplikativen Faseranordnungssynthesegeräts 3802. Viele Spulen 3804 mit
aufgewickelter Faser 3806 sind auf einer Drehplattform 3808 befestigt.
Die Fasern 3806 umfassen typischerweise ein flexibles fadenartiges
Material wie z.B. Plastik oder Glas und sind um Spulen 3804 derart
gewickelt, dass viele Meter gelagert aber leicht abgerufen werden
können.
Die Spulen 3804 sind in einem kreisförmigen Muster um die Plattform 3808 gleichmäßig beabstandet,
wobei die Fasern 3806 die Plattform 3808 durchlaufen.
Die Plattform 3808 ist an einen Motor 3810 befestigt
und der Motor 3810 ist an eine Trägerachse 3812 befestigt,
die durch die Zentren der Plattform 3808 und beide Drehscheiben 3814, 3818 durchläuft. Der
Motor 3816 ist auch an die Trägerachse 3812 befestigt.
Die Plattform 3808 ist rotationsfähig um die Trägerachse 3812 angeordnet.
Die Plattform 3808 kann durch ein erstes Rotationsmittel 3810 wie
einen Motor oder dergleichen rotiert werden. Eine obere Drehscheibe 3814 ist
auch rotierbar um die Trägerachse 3812 angeordnet
und kann durch ein zweites Rotationsmittel 3816 wie einen
Motor oder dergleichen rotiert werden. Die untere Drehscheibe 3818 ist
auch rotierbar um die Trägerachse 3812 angeordnet
und kann durch ein drittes Rotationsmittel (nicht gezeigt) wie einen
Motor oder dergleichen rotiert werden. Die Drehscheiben 3814 und 3818 enthalten
beide viele Beschichtungsmodule 3820, die vorzugsweise
in einer zylindrischen Weise um die Trägerachse 3812 angeordnet
sind. Jedes Beschichtungsmodul 3820 umfasst ferner eine
Reihe von Abscheidungsvorrichtungen (die am besten in 40 zu sehen sind), die sich radial von der Trägerachse 3812 erstrecken.
Die Fasern 3806 werden kontinuierlich durch einen Satz
von Beschichtungsmodulen 3820 geleitet, wobei jedes Modul 3820 eine
vorbestimmte Chemiesequenz oder Verbindung auf der Faser synthetisiert.
Die Fasern 3806 werden durch beide Drehscheiben 3814 und 3818 geleitet.
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Faserschneidevorrichtungen 3822 (die
am besten in 39 zu sehen sind), werden zwischen der
Plattform 3808 und der Drehscheibe 3814 und zwischen
den Drehscheiben 3814 und 3818 bereitgestellt.
Die Faserschneidevorrichtungen 3822 trennen die Fasern 3806,
wenn eine neue Synthesesequenz oder ein neuer chemischer Stoff gewünscht wird.
Nachdem die Fasern 3806 durch beide Drehscheiben 3814 und 3818 geleitet
wurden, treten sie in ein Entschützungs/Qualitätskontroll-Modul 3824 ein und
werden danach dem Endprodukt, z.B. einer weiteren Spule oder einer
Faseranordnung 3826, zugeführt. Ein Motor 3828 bewegt
das Endprodukt auf eine Position von vielen Fasern darauf. Es sollte
anerkannt werden, dass die Drehscheiben 3814 und 3818 vorzugsweise
zylindrisch sind, aber eine jegliche geeignete Form aufweisen können.
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Entsprechend
der kreisförmigen
Anordnung der Faserspulen 3804 werden die Beschichtungsmodule 3820 angeordnet,
um die Faser 3806 zu erhalten, was kontinuierlich eine
Verbindung darauf synthetisiert und die Faser 3806 derart
ausgibt, dass sie in ein angrenzendes Beschichtungsmodul 3820 eingebracht
werden kann. Für
jede Faser 3806 sind die Module 3820 auf das obere
Ende voneinander gestapelt, um die gewünschte Synthese oder Verbindung zu
erzeugen. Wenn eine neue Synthesesequenz für die Fasern 3806 gewünscht wird,
trennen die Schneidemodule 3822 (39)
jede Faser 3806 und die untere Drehscheibe 3818 wird
relativ zu der oberen Drehscheibe 3814 rotiert. Diese Rotation
der unteren Drehscheibe 3818 bewirkt, dass die Fasern 3806 aus der
oberen Drehscheibe 3814 in ein weiteres Modul in der unteren
Drehscheibe 3818 eintreten, wie die Fasern 3806 einer
geschnittenen Länge
kontinuierlich die untere Drehscheibe 3818 durchlaufen.
In anderen Worten wird die Bewegung der Faser 3806 durch
das System zur Änderung
zu einer neuen Synthesesequenz nicht unterbrochen. Die Faser kann anfangs
manuell durch die Module geführt
werden und, sobald die Faser geschnitten wird, kann die Faser aus
der oberen Drehscheibe in natürlicher
Weise in die untere Drehscheibe, nachdem es rotiert wurde, zugeführt werden.
Alternativ dazu kann die Faser mit dem Ende einer angrenzenden Faser
fusioniert sein, die sich in der unteren Drehscheibe befindet, nachdem
es rotiert wurde. Das Fusionieren von Faserenden kann durch ein
mechanisches, chemisches oder thermisches Mittel erreicht werden.
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39 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht
der Faserschneidevorrichtung 3822, die in 38 veranschaulicht ist. Die Faserschneidevorrichtung 3822 besteht
aus oberen 3902 und unteren 3904 kreisförmigen Sägeblättern in
der Position zwischen der Plattform 3808 und der oberen
Drehscheibe 3814. Das obere Blatt 3902 kann an
den Motor 3810 befestigt sein, der die Plattform 3808 um
die Trägerachse 3812 rotiert.
Das untere Blatt 3904 kann an die stationäre Drehscheibe 3814 befestigt
sein. Wenn die Plattform 3808 zu einer neuen Position rotiert,
schneidet die Faserschneidevorrichtung 3822 alle Fasern 3806 gleichzeitig
zwischen der Plattform 3808 und der oberen Drehscheibe 3814.
Eine ähnliche
Faserschneidevorrichtung 3822 kann auch zwischen den Drehscheiben 3814 und 3818 platziert sein.
Das obere Blatt 3902 der Faserschneidevorrichtung 3822 kann
an die obere Drehscheibe 3814 befestigt sein. Das untere
Blatt 3904 rotiert mit der unteren Drehscheibe 3808,
was die Fasern 3806 schneidet, wenn es rotiert.
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40 ist eine Seitenansicht des Beschichtungsmoduls,
das in 38 veranschaulicht ist. Das Beschichtungsmodul 3820 besteht
vorzugsweise aus vielen Behältern 4002 mit
Flüssigkeiten 4004–4016, durch
die eine Faser 3806 kontinuierlich durchgeleitet werden
kann. Die Faser 3806 wird durch die Flüssigkeiten 4004–4016 durch
kleine Walzen 4018 und große Walzen 4020 geleitet.
Die Flüssigkeiten 4004–4016 weisen
die korrekte chemische Zusammensetzung und Konzentration auf, um
eine DNA-Base an die Faser 3806 hinzuzufügen. Eine
bevorzugte Anordnung von Flüssigkeiten 4004–4016, die
in Reihenfolge eines Faserkontakts aufgelistet sind, sind: Detritylierung 4004,
Aktivator 4006, Phosphoramidit (Base) 4008, Cappingmittel
A & B 4010, Waschlösung 4012,
Oxidationsmittel 4014 und eine zweite Waschlösung 4016.
Die Faser 3806 verlässt vorzugsweise
das Beschichtungsmodul 3820 in der gleichen Geschwindigkeit
wie sie eintritt und bei einer Zusammensetzung, die es einem nachfolgenden (oder
dem gleichen) Modul 3820 ermöglicht, chemisch eine weitere
Base an die DNA-Kette anzufügen
oder diese zu synthetisieren.
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Eine
Vielzahl von Modulen 3820 kann gestapelt sein, um so viele
DNA-Basen an eine Faser 3806 hinzuzufügen, wie gewünscht. Zum
Beispiel zeigt 41 drei Module 4100–4104,
die gestapelt sind, um drei Basen auf die Faser 3806 zu
synthetisieren. Die Faser 3806 wird von einer Spule 3804 eingebracht,
die viele Meter der Faser 3806 enthalten kann.
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Nachdem
die Basen auf der Faser 3806 synthetisiert wurden, durchläuft die
Faser 3806 ein Entschützungsmodul 3824,
bei dem Schutzchemikalien entfernt werden. Das Entfernungsverfahren
setzt einen kleinen Prozentsatz an Oligos frei, die durch Qualitätskontrollsensoren 4108 getestet
werden. Nach Entschützen
wird die Faser 3806 in Kanäle auf einer Vielzahl von Faseranordnungssubstraten 3826 positioniert.
Ein Motor 3828 bewegt die Faseranordnungen 3826 derart,
dass die Fasern alle Kanäle ausfüllen. Schneidmittel 4110 werden
vor und zwischen den Faseranordnungen 3826 bereitgestellt, um
die Fasern in kurze Segmente zu trennen.
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42 ist eine vergrößerte Seitenansicht des Entschützungsmoduls,
das in 38 veranschaulicht ist. Das
Entschützungsmodul 3824 entfernt
Schutzgruppen 4208, die an das Oligo 4210 während einer
Synthese hinzugefügt
wurden. Diese Entfernung wird durch Aussetzen der Oligos 4210 gegenüber einer
Entschützungszusammensetzung 4212 wie
Methylamin durchgeführt,
um die Schutzgruppen 4208 zu lösen. Zusätzlich zum Entfernen von Schutzgruppen 4208 werden
einige der Oligos 4218 von der Faser 3806 für Qualitätskontrollzwecke extrahiert.
Diese Entfernung wird durch Anwenden zweier unterschiedlicher Typen
von Linkern zum Halten der Oligos 4210 auf die Fasern 3806,
nämlich
den spaltbaren 4214 und permanenten 4216 Linkern, durchgeführt. Die
spaltbaren Linker 4214 lösen sich während des Entschützungsvorgangs
auf, während die
permanenten Linker 4216 dies nicht tun. Die meisten Linker
sind vorzugsweise permanente Linker 4216, so dass lediglich
ein kleiner Prozentsatz der Oligos 4210 von der Faser 3806 entfernt
wird. Die entfernten Oligos 4218 werden durch verschiedene Qualitätskontrollsensoren 2008,
wie z.B. eine Flüssigkeitschromatographiesäule 4202 für eine Reinheitsmessung,
mit einem Ultraviolettstrahlungsdetektor 4204 und einem
Massenspektrometer 4206 für eine Identifizierung geleitet.
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43 ist eine vergrößerte Seitenansicht einer weiteren
Ausführungsform
eines Beschichtungsmoduls 4302. In dieser Konfiguration
ist das Beschichtungsmodul 4302 programmiert, um eine von vielen
Basenlösungen 4304 bis 4310,
wie von einem Anwender ausgewählt,
auf die Faser 3806 zu synthetisieren. Die Basenlösungen würden vorzugsweise
A, C, G oder T sein. Das Modul 4302 kann immer noch die
Lösungen
für eine
Detritylierung 4004, einen Aktivator 4006, Cappingmittel 4010,
Waschgang 1 4012, Oxidationsmittel 4014 und Waschgang
2 4016 enthalten. Jedoch kann das Modul 4302 zusätzlich ein
Bad für
alle Basen 4304 bis 4310 anstelle lediglich eines
Bads mit einer Base 4008 enthalten, wie in Bezug auf die
erste Konfiguration 3820 (40)
beschrieben. Die Auswahlvorrichtung 3428 (die in 34 gezeigt ist) wählt eine von vielen Aktuatoren 4312–4318 aus,
um zu bewirken, dass die Faser 3806 mit einer der vielen
Basenlösungen 4304–4310 in
Kontakt kommt, was diese Base in dem gleichen Verfahren, wie vorstehend
beschrieben, hinzufügt. Wenn
eine unterschiedliche Base erwünscht
ist, wird der erweiterte Aktuator 4312, 4314, 4316 oder 4318 zurückgezogen
und ein weiterer Aktuator 4312, 4314, 4316 oder 4318 erstreckt
die Faser in Kontakt mit einer unterschiedlichen Basenlösung 4304–4310. Dieses
Verfahren wird so oft wie gewünscht
wiederholt, um ein Oligonukleotid auf der Faser 3806 zu synthetisieren.
Dieser Typ eines Beschichtungsmoduls 4302 kann wie in 44 gezeigt mit Faserspulen 3804, Entschützungsmodulen 3824 und
Motor 3828 gestapelt sein, um die Fasern 3806 in
eine Vielzahl von Faseranordnungen 3826 zu legen.
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Eine
Anwendung der Erfindung ist die DNA-Synthese, insbesondere ein Herstellen
einer jeglichen Kombination einer bestimmten DNA-Länge. Zum
Beispiel würde
eine jegliche Kombination eines 9 Basenpaar langen DNA-Fragments
(Oligo) 262144 unterschiedliche Oligos (49)
erzeugen. Acht Module pro Faser könnten ein 9-Basen-Oligo erzeugen, falls die
Fasern in die Maschine geladen werden, wobei eine Base bereits angebunden
ist (vgl. 17). Jedoch würde eine
Herstellung von 262144 Stapeln an acht hohen Modulen entmutigend
sein. Jedoch kann mit dieser Vorrichtung ein relativ kleiner Satz
an Modulen angeordnet werden, um die Anzahl von unterschiedlichen
erzeugten Kombinationen zu multiplizieren. Zum Beispiel können 256
Fasern durch die obere Drehscheibe mit vier Modulen pro Faser geleitet werden,
um eine jegliche Kombination von vier Basen auf diesen Fasern (256)
zu synthetisieren. Falls die untere Drehscheibe in der gleichen
Weise angeordnet ist (256 Fasern mal vier Module), würde das System
256 9-Basen-Oligos gleichzeitig synthetisieren – eine kleine Untermenge der
benötigten
262144 Kombinationen. Jedoch können,
wenn eine Untermenge an Fasern hergestellt wird, die Fasern geschnitten
werden und die untere Drehscheibe rotiert werden, um eine zweite
Untermenge an Faserkombinationen herzustellen. Durch 256maliges
Wiederholen dieses Verfahrens werden 65536 Kombinationen eines 9-Mers
(255 mal 256) synthetisiert werden. Nun wird die Plattform um eine
Faserposition rotiert und das ganze Verfahren weitere dreimal wiederholt, um
eine jegliche 9-Mer-Kombination von 262144 zu synthetisieren.
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Verschiedene
erfindungsgemäße Ausführungsformen
wurden beschrieben. Die Beschreibungen sollen für die Erfindung erläuternd sein.
Es wird dem Fachmann ersichtlich sein, dass Modifikationen an der
Erfindung durchgeführt
werden können,
wie beschrieben, ohne von dem Umfang der nachstehend dargelegten
Ansprüche
abzuweichen. Zum Beispiel soll verstanden werden, dass, obwohl die
Erfindung verschiedene Geometrien für die Trägerplatte und die Anordnung
der Fasern und Kanäle,
beschrieben hat, andere Geometrien möglich sind und in den Umfang
der Erfindung fallen sollen. Ferner soll, obwohl die Erfindung mit
spezifischem Bezug auf Oligonukleotide und Nukleinsäuresequenzierung
veranschaulicht wurde, eine jegliche Verwendung zum In-Kontakt-Bringen
mindestens zweier chemischer Stoffe in den Umfang der Erfindung
fallen soll.