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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren, Formulierungen und Vorrichtungen,
die das Auftragen fluider und weniger-als-fester pharmazeutischer
Formulierungen auf bestimmte Oberflächen des menschlichen Körpers und
deren anschließende
Umwandlung in einen festeren Zustand ermöglichen, wodurch die Verabreichung
und das Entfernen der Formulierung nach der Verabreichung erleichtert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren und Formulierungen,
die die Haut oder bestimmte kompromittierte Oberflächen des
menschlichen Körpers
und umliegende Gewebe wie z.B. Haut mit einer Abschürfung, einer
Schnittverletzung oder einer postoperativen Wunde betäuben können. Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung weniger-als-feste anästhetische
Formulierungen und Verabreichungssysteme zum Auftragen auf die Haut
oder kompromittierte Oberflächen,
die anschließend
in einen weichen kohärenten festen
Zustand umgewandelt werden und dann, nachdem die betäubender
Wirkung erzielt worden ist, abgezogen werden können.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung das Auftragen von Formulierungen,
bei dem die meisten Lokalanästhetika
in unverdünntem
Zustand auf eine Oberfläche
des menschlichen Körpers
aufgetragen werden, der im wesentlichen eine Barriere oder eine
Hautschicht wie die Hornhautschicht fehlt, wodurch man eine kontrolliertere
und länger
anhaltende Freisetzung des Lokalanästhetikums/der Lokalanästhetika
erzielt.
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2. Hintergrund
der Erfindung
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Viele
topisch auf Oberflächen
des menschlichen Körpers
aufgetragene medizinische Formulierungen liegen in Form von Pasten,
Gelen, Salben, Cremes, Lösungen
oder ähnlichen
weniger-als-festen Zuständen vor,
bei denen die Gefahr besteht, daß sie aus Versehen abgewischt
werden oder von der Auftragungsstelle fortfließen. Nach dem Auftragen einer
Lösungsformulierung
auf die menschliche Haut kann sie beispielsweise schnell wegfließen, was
eine kurze Kontaktzeit mit der ursprünglichen Anwendungsstelle zur
Folge hat. Nach dem Auftragen einer Creme auf die Haut eines Armes
kann sie, wenn sie nicht durch eine Abdeckung geschützt ist,
bei Nachgehen der täglichen
Aktivitäten
abgerieben werden. Trägt
man vor dem Schlafengehen zur Förderung
des Haarwachstums eine Minoxidilcreme oder -lösung auf die Kopfhaut auf,
so kann diese über Nacht
auf das Kopfkissen abgerieben werden. Darüber hinaus sind viele "weniger-als-feste" Formulierungen schmierig,
und ihre Entfernung ist aufwendig.
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Die
topische Verabreichung von Anästhetika
ist ein gutes Beispiel für
die Unzulänglichkeiten
der Verabreichungsverfahren und -formulierungen aus dem Stand der
Technik. Medizinische Eingriffe an der Haut sind häufig schmerzvoll.
Den meisten Menschen sind die Schmerzen und die Unannehmlichkeiten,
die mit kleineren Eingriffen an der Haut wie dem Vernähen von
Wunden oder dem Entfernen eines Leberflecks verbunden sind, bekannt.
Patienten, die sich einer solchen Prozedur unterziehen, wissen die
Vorteile einer schnellen und wirksamen Betäubung zu schätzen. Selbst
bei in der jüngeren
Zeit entwickelten kosmetischen Prozeduren wie der Laser-Hautoberflächenerneuerung
und dem Entfernen von Feuermalen oder ähnlichen Muttermalen ist eine
signifikante Anästhesie
erforderlich. Kosmetische Behandlungen der Gesichtshaut können besonders schmerzhaft
sein. Gegenwärtig
können
vor der Anwendung dieser medizinischen und kosmetischen Verfahren mehrere
Hautbetäubungsmethoden
aus dem Stand der Technik angewendet werden, einschließlich der
Vollnarkose oder der regionalen Nervenblockade durch Injektion,
durch Injektion verabreichte Lokalanästhetika und topisch verabreichte
Lokalanästhetika,
wie das Auftragen einer eutektischen Mischung einer lokalanästhetischen
Creme (EMLA-Creme) auf die Haut.
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Verfahren
zur Betäubung
der Haut aus dem Stand der Technik haben schwerwiegende Nachteile.
Bei einer Vollnarkose oder einer regionalen Nervenblockade durch
Injektion ist im allgemeinen die Anwesenheit eines Narkosearztes
erforderlich, und die Operation läßt sich typischerweise nicht
in einer Privatpraxis durchführen.
Die Injektion eines Lokalanästhetikums
ist mit Schmerzen verbunden und invasiv und kann die Form der Hautoberfläche verändern. Weiterhin
bleiben Nadellöcher
in der Haut zurück,
und die Stelle kann verschorfen oder vernarben. Die Nachteile einer
Nadelinjektion können
besonders unannehmbar sein, wenn Gesichtsgewebe betäubt werden
sollen. Die Anwendung von EMLA-Creme ist zwar nicht invasiv, die
Zeit, die bis zum Einsetzen der Wirkung vergeht, ist jedoch häufig zu
lang. Darüber
hinaus muß EMLA-Creme
bis zum Eintreten der anästhetischen
Wirkung mit einer verschließenden
Membran abgedeckt werden, und EMLA-Creme läßt auf der Haut einen Rückstand
zurück,
der nach der Verabreichung des Anästhetikums entfernt werden
muß.
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Genauso
wie Patienten bei bestimmten medizinischen und kosmetischen Eingriffen
von einer wirksamen Betäubung
der Haut profitieren, so können
einfach anzuwendende Lokalanästhetika
auch bei Patienten, die aufgrund von kompromittierten Oberflächen des
menschlichen Körpers
und den mit der Behandlung der kompromittierten Oberflächen assoziierten
Eingriffen Beschwerden haben, von Nutzen sein. Bei Patienten mit offenen
Wunden wie Abschürfungen,
Schnittwunden oder Geschwüren
kann eine Betäubung
zur Schmerzkontrolle und beim Reinigen bzw. Schließen der
Wunde erforderlich sein. Oberflächen
chronischer Geschwüre, Oberflächen mit
Schorf und abgestorbenem Gewebe (d.h. in der Heilung befindliche
Brandwunden) müssen von
Zeit zu Zeit einer Wundtoilette unterzogen werden.
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Ohne
eine Betäubung
ist die Reinigung von Wunden eine schmerzhaft Prozedur. Zur Kontrolle
der mit der Reinigung von Wunden verbundenen Schmerzen lassen sich
eine Vollnarkose, intravenöse
narkotische Analgetika, eine regionale Nervenblockade durch Injektion
und epidurale Anästhesie
anwenden. Für
die Verabreichung eines allgemein wirkenden Analgetikums, einer
regionalen Nervenblockade durch Injektion oder eines epiduralen
oder intravenösen
Analgetikums ist jedoch typischerweise speziell ausgebildetes medizinisches
Personal und/oder spezielles medizinisches Gerät für die Verabreichung erforderlich.
Durch die Prozeduren werden die Patienten auch beträchtlichen
Risiken ausgesetzt, und das Pflegepersonal nimmt eine beträchtliche
Verantwortung auf sich. Das Auftragen einer analgetischen Formulierung,
in der der Hauptteil des Wirkstoffs gelöst vorliegt, auf Haut, der
die Hornhautschicht fehlt, kann eine gefährlich schnelle Resorption
des Arzneimittels und eine nur kurze Wirkungsdauer zur Folge haben.
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Einige
in Formulierungen aus dem Stand der Technik und Geräten der
vorliegenden Erfindung zur nicht-invasiven Anästhesie oder zur Betäubung von
Oberflächen
des menschlichen Körpers
und Geweben unter der Oberfläche
verwendete Lokalanästhetika
haben beträchtliche
Nachteile. Einige herkömmlicherweise verwendete
Lokalanästhetika
wie Lidocain haben eine relativ eingeschränkte Penetration und halten
die analgetische Wirkung nur über
einen relativ kurzen Zeitraum aufrecht.
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Es
wäre somit
von Vorteil, Verfahren zu entwickeln, bei denen die Formulierung
in weniger-als-fester Form wie einer Paste, einem Gel, einer Salbe,
einer Creme oder einer Lösung
vorliegt, bevor sie auf eine Oberfläche des menschlichen Körpers aufgetragen
wird, und die Formulierung dann zum leichteren Entfernen durch einen
bestimmten Mechanismus während
der Anwendung in ein kohärentes,
verfestigtes Gel umzuwandeln. Bei einigen Arzneimitteln wäre es auch
vorteilhaft, wenn die Mittel zur Umwandlung der Formulierung in einen
kohärenten
Feststoff auch eine verschließende
Abdeckung umfassen, die das Verdampfen des Lösungsmittels aus der Formulierung
hemmt und verhindert, daß die
Formulierung abgerieben wird.
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Es
wäre besonders
vorteilhaft, Verfahren und Formulierungen zur einfachen und nicht-invasiven
Betäubung
der Haut, insbesondere der Gesichtshaut, zu entwickeln. Es wäre außerdem vorteilhaft,
Verfahren und Formulierungen zur einfacheren und sichereren Betäubung kompromittierter
Oberflächen
des menschlichen Körpers
zu entwickeln. Es wäre
weiterhin ein Vorteil, eine anästhetische
Formulierung zu entwickeln, die Anästhetika schnell und transdermal
verabreicht und sich leicht entfernen läßt.
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In
der vorliegenden Anmeldung bezeichnet der Ausdruck "weniger-als-feste
Phase", "weniger-als-fester
Zustand" bzw. "weniger-als-feste
Form" wenn nicht
anders angegeben eine Form, die nicht so hart und kohärent ist
wie ein verfestigtes Gel. Beispiele für solche "weniger-als-festen" Substanzen schließen Zahnpasta, Creme, Salbe
usw. ein. Eine gemeinsame Eigenschaft dieser "weniger-als-festen" Substanzen ist, daß die Substanzen nicht stark
kohäsiv
sind, oder in anderen Worten: bei der Substanz handelt es sich um
eine Flüssigkeit
bzw. ein hochviskoses Fluid. Praktisch ausgedrückt handelt es sich bei einer "weniger-als-festen" Substanz um eine
Substanz, die sich nicht als kohäsives
Ganzes greifen und abziehen läßt.
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In
der Patentschrift
US 5,906,814 wird
eine Ethanol, Wasser, Hydroxypropylcellulose und Tetracain in einer
einen topischen Film bildenden Zusammensetzung enthaltende filmbildende
Zusammensetzung offenbart.
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KURZE DARSTELLUNG
UND AUFGABE DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren und ein Gerät für die dermale
Verabreichung einer Arzneimittelformulierung gerichtet. Genauer
gesagt handelt es sich bei der Erfindung um ein Verfahren und ein Gerät zur Verabreichung
eines topisch verabreichten Arzneimittels unter Anwendung einer
Formulierung, die als eine fluide formbare oder weniger-als-feste
Arzneimittelformulierung auf die Haut eines Patienten aufgetragen
wird, die jedoch anschließend
zum leichteren Entfernen der Formulierung in eine kohärente weiche
feste Phase umgewandelt werden.
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Die
Formulierung enthält
im allgemeinen ein topisch verabreichtes Lokalanästhetikum, Polyvinylalkohol
als Umwandlungsmittel und Wasser. Das Arzneimittel ist im Träger dispergiert.
Zum Zeitpunkt des Auftragens der Formulierung auf die Haut befindet
sich die Formulierung in einer weniger-als-festen Phase. Beim Abschluß der Behandlung
ist die Formulierung ein kohärenter
weicher Feststoff, der sich sauber von der Haut abziehen läßt.
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Bei
dem topisch verabreichten Arzneimittel bzw. Pharmazeutikum kann
es sich um ein einzelnes Arzneimittel wie ein einzelnes Lokalanästhetikum
oder eine Kombination von Arzneimitteln wie eine eutektische Mischung
von Lidocain und Tetracain handeln. Das Arzneimittel kann in fester
Form in der Formulierung dispergiert sein, in im Vehikelmedium dispergierten Öltröpfchen gelöst sein
oder sich in einer wäßrigen Lösung im
Vehikelmedium befinden. Das Arzneimittel sollte sich für eine transdermale
Verabreichung eignen und eine Permeabilitätsrate haben, die eine kontrollierte
und effektive Verabreichung des Arzneimittel unter Anwendung der
vorliegenden Erfindung ermöglicht.
Alternativ dazu kann das Arzneimittel eine Permeabilitätsrate haben, die
sich beispielsweise mit permeationsverbessernden Substanzen so steigern
läßt, daß sie mit
der vorliegenden Erfindung effektiv ist.
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Bei
dem Vehikelmedium kann es sich um ein oder mehrere im Stand der
Technik bekannte pharmazeutische Hilfsstoffe handeln. Das Vehikelmedium
kann auch eine stabile Umgebung für Arzneimittel zur Verfügung stellen.
So kann das Vehikelmedium beispielsweise Puffer zur Aufrechterhaltung
eines entsprechenden pH-Wertes oder Mittel zum Vermindern von hydrolytischen
Reaktionen zwischen den Bestandteilen der Formulierung enthalten.
Das Vehikelmedium erleichtert weiterhin das Auftragen der Formulierung.
Bestandteile, die es ermöglichen,
eine gewünschte
Viskosität
der Formulierung während
der Anwendung aufrechtzuerhalten, erleichtern das Auftragen der
Formulierung. Das Vehikelmedium vereinfacht weiterhin die Verabreichung
des Arzneimittels. Zur Erhöhung
der Resorptionsrate des Arzneimittels können permeationsverbessernde
Substanzen in das Vehikelmedium aufgenommen werden. Das Vehikelmedium
kann auch beim Entfernen der Formulierung nach der Verabreichung
helfen. Speziell kann das Vehikelmedium Bestandteile wie Emulgatoren,
Weichmacher, Mittel zum Einstellen der Viskosität und Mittel zum Einstellen
der Hygroskopizität
enthalten.
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Das
Umwandlungsmittel stattet die Formulierung mit der Fähigkeit
aus, von einer Phase in eine andere festere und kohärentere
Phase überzugehen,
wie z.B. von einer Flüssigkeit
oder Creme in einen weichen Feststoff. Die Formulierung wird so
auf die Haut eines Patienten aufgetragen, daß sich eine kontinuierliche
Schicht der Formulierung bildet. (Die Formulierung kann natürlich auch
auf verschiedene Regionen der Haut eines Patienten aufgetragen werden,
so daß sich
mehrere verschiedene "kontinuierliche
Schichten" ausbilden.)
Nach dem Eintreten der Phasenumwandlung läßt sich die festgewordene Formulierung
leichter von der Haut des Patienten entfernen. Die Formulierung
hinterläßt keine
Rückstände oder
Filme. Es ist möglich,
daß unter
bestimmten Umständen
viele Formulierungen in Gel-, Creme- oder Pastenform unter Bildung
eines Feststoffs trocknen können.
Ein einzigartiges Merkmal der Formulierung dieser Erfindung ist,
daß die
feste Phase (in die die ursprüngliche
weniger-als-feste Formulierung umgewandelt wird) kohärent ist
und eine gewisse Stärke
aufweist, so daß sie
sich von der Körperoberfläche als
eine Schicht abziehen läßt und nur
wenig Formulierungsreste zurückläßt. Die
Formulierung in fester Form ist außerdem flexibel und nicht brüchig.
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Bei
einigen Formulierungen kann der Phasenübergang passiv ausgelöst werden.
Ein passives Einsetzen des Phasenübergangs kann das Resultat
einer Umgebungsveränderung
beim Herausnehmen der Formulierung aus der Lagerung und dem Auftragen
auf die Haut des Patienten sein. Bei einem passiven Auslösen ist
es nicht notwendig, daß der
Patient oder der Pfleger aktiv den Umwandlungsprozeß der Formulierung
in Gang setzt; der Umwandlungsprozeß setzt aufgrund einer natürlich auftretenden
Bedingung ein. So tritt beispielsweise eine passiv ausgelöste Phasenumwandlung
ein, wenn sich der Wassergehalt der Formulierung aufgrund von Abdampfen
in die Atmosphäre
verändert
und sich unter den verbliebenen pharmazeutischen Bestandteilen ein
Gelliermittel befindet, das die Umwandlung der Formulierung in einen
weichen kohärenten Feststoff
oder ein Gel ermöglicht.
Der Polyvinylalkohol kann als ein Umwandlungsmittel wirken und die
Cremeformulierung in einen Feststoff überführen, wenn die Formulierung
durch Verdampfung Wasser an die Atmosphäre verliert. Andere mögliche Auslöser aus
der Umwelt, die eine passive Phasenumwandlung bewirken können, schließen die
folgenden ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt: man setzt die Formulierung
der Temperatur der Oberfläche
des menschlichen Körpers
und/oder der Luft oder Licht aus. Diese passiven Auslöser können auch
als Sicherheitsmechanismus zum Verhindern einer Überdosierung fungieren.
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Bei
einem anderem Mechanismus zur Umwandlung einer Flüssig-, Pasten-
oder Cremeformulierung in ein kohärentes verfestigtes Gel bedient
man sich eines thermisch reversiblen Gelpolymers (eines "Thermogels") wie z.B. Pluronic
F127 von der BASF Corporation, USA. Eine Lösung, die eine bestimmte Menge
eines Thermogels enthält,
bleibt im allgemeinen bei Raumtemperatur flüssig und wird nach Erhöhen der
Temperatur auf ein bestimmtes Niveau zu einem Nicht-Fluid. Bei einigen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird Thermogel in pharmazeutischen Flüssig-, Pasten-
oder Cremeformulierungen eingesetzt. Die Formulierung bleibt bei
Raumtemperatur eine zähflüssige Flüssigkeit
wie z.B. eine Paste oder eine Creme. Wird die Formulierung auf die
Oberfläche
des menschlichen Körpers
aufgetragen, so bewirkt die Körpertemperatur,
daß das
Thermogel die Formulierung in ein nicht-fluides Gel umwandelt. Das
nicht-fluide, "nicht-fließbare" Gel hat gegenüber der
ursprünglichen
Form der Formulierung Vorteile, da das nicht-fluide Gel schwerer
abzureiben ist, nicht von der Anwendungsstelle wegfließt und dennoch
immer noch leicht entfernbar ist.
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Um
die Umwandlung in das nicht-fluide Gel auf einer Oberfläche des
menschlichen Körpers
zu erzielen, kann es erforderlich sein, die Umwandlungtemperatur
zu optimieren, indem man die chemische Struktur und/oder Komponenten
des Thermogelpolymers speziell entwickelt. So können beispielsweise Thermogele, die
auf eine Anwendung in injizierbaren Formulierungen, wie man sie
im Stand der Technik findet, ausgelegt sind, eine Umwandslungstemperatur
von etwa 37°C
aufweisen. Die Temperatur einer topisch angewendeten Formulierung
kann jedoch durch die Haut nur auf etwa 30°C erhöht werden. Damit die Umwandlung
auf der Haut auftritt, muß die
Umwandlungstemperatur also bei etwa 30°C oder darunter liegen. Dies
läßt sich
erreichen, indem man die Struktur des Thermogelpolymers verändert.
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Das
Umwandlungsmittel kann zusätzlich
oder alternativ aktiv ausgelöst
werden. Der Patient bzw. der Pfleger kann das Umwandlungsmittel
entweder durch eine aktive Veränderung
der Umgebungsbedingungen um die Formulierung herum oder durch eine
Veränderung
der chemischen Zusammensetzung der Formulierung aktivieren. Die
aktive Initiierung führt
dazu, daß die
Formulierung sich in eine festere Phase umwandelt. So können beispielsweise
Lösungen,
die bestimmte Polymere enthalten, Phasenveränderungen von flüssig zu fest
durchlaufen, wenn sie hohen Niveaus bestimmter Lichtwellenlängen ausgesetzt
werden. Der Patient bzw. der Pfleger kann aktiv eine Phasenveränderung
in der Formulierung herbeiführen,
indem er eine solche Polymere enthaltende Formulierung hohen Niveaus
an Licht der geeigneten entsprechenden Wellenlänge aussetzt. In ähnlicher
Weise kann die Phasenveränderung
aktiv bewirkt werden, indem man der Formulierung nach der Entnahme
aus der Lagerung oder nach dem Auftragen einen pharmazeutischen
Bestandteil zusetzt, zum Beispiel eine einen quervernetzbaren Bestandteil
enthaltende Formulierung mit einem Quervernetzer versetzt. Formulierungen,
die es dem Patienten bzw. Pfleger ermöglichen, den Zeitpunkt der
Auslösung
der Phasenveränderung
selbst zu bestimmen, führen
zu einer zusätzlichen
Kontrolle und Flexibilität
beim Verfahren der Arzneimittelverabreichung, was den Anwender dazu
in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, wann die Formulierung
in ein Gel umgewandelt werden soll (und somit die Verabreichung
des Arzneimittels zu beeinflussen) oder zu entscheiden, die Formulierung
nicht umzuwandeln, wenn dies aus irgendeinem Grund nicht wünschenswert
oder nicht erforderlich ist.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfaßt in einem ersten Schritt
die Entnahme der Formulierung aus ihrer Lagerungsumgebung. Die jeweiligen
Lagerungsumgebungen für
die einzelnen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
sich je nach Beschaffenheit der Formulierung und des verwendeten Arzneimittels
unterscheiden. So kann es beispielsweise erforderlich sein, eine
Formulierung gekühlt
aufzubewahren, so daß die
Exposition der Formulierung gegenüber Raumtemperatur und/oder
Luft eingeschränkt
ist. Eine solche Umgebung läßt sich
bereitstellen, indem man die Formulierung in einem luftdichten Behälter in
einem Kühlkompartment
lagert. Bei anderen Formulierungen kann es erforderlich sein, vor
der Verabreichung die Lichtexposition einzuschränken. Für einige Formulierungen werden
keine besonderen Lagerungsumgebungen benötigt.
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Nach
der Entnahme der Formulierung aus der Lagerungsumgebung wird die
Formulierung als Fluid oder in einer anderen weniger-als-festen
Form auf eine Oberfläche
des menschlichen Körpers
aufgetragen. Die Formulierung kann geformt oder so manipuliert werden,
daß die
behandelte Oberfläche
mit einer im wesentlichen gleichmäßigen Schicht der Formulierung
bedeckt ist. Damit die Formulierungsschicht die gewünschte Dicke
erhält,
kann man einen Formulierungsapplikator verwenden. Bei bestimmten
Arzneimittelformulierungen der vorliegenden Erfindung läßt sich
durch die Steuerung der Dicke der Formulierungsschicht auf der Haut
die Verabreichung des Arzneimittels und die für den Abschluß des Phasenübergangs
der Arzneimittelformulierung benötigte
Zeit kontrollieren.
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Angesichts
des oben gesagten stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung,
ein Gerät
und ein Verfahren zur Verabreichung einer Arzneimittelformulierung,
die auf die Körperoberfläche eines
Patienten aufgetragen und dann nach der Verabreichung des Arzneimittels
abgezogen werden kann, bereit. Die Formulierung braucht nicht von
der Körperoberfläche abgerieben
oder abgewaschen werden. Dieser Ansatz zur Arzneimittelverabreichung über die
Körperoberfläche eines
Patienten ist sicherer, da sie nicht-invasiv und zeitlich kontrolliert
ist. Außerdem
läßt sich
mit der vorliegenden Erfindung Zeit sparen, indem man die nach der
Anwendung der Arzneimittelformulierung zum Säubern erforderliche Zeit reduziert.
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Die
Formulierung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung erlauben
auch eine Steuerung der Rate des Arzneimittels. Dies kann insbesondere
bei Anwendungen auf Körperoberflächen, denen
eine "Schutzbarriere" wie die Hornhautschicht
fehlt, von Bedeutung sein. Dermal verabreichte Arzneimittel, die
auf die Haut oder eine Körperoberfläche ohne
Schutzbarriere aufgetragen werden, können schnell resorbiert werden,
was gefährlich
hohe Aufnahmeraten zur Folge hat. Weiterhin kann das Arzneimittel
zu schnell resorbiert werden, so daß das Arzneimittel daran gehindert
wird, eine längere
therapeutische Wirkung auszuüben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
oben genannten und andere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen zusammen
mit den begleitenden Zeichnungen deutlicher. Es versteht sich, daß diese
Zeichungen jeweils nur typische Ausführungsformen der Erfindung
zeigen und die Erfindung anhand der begleitenden Zeichungen eingehender
und ausführlicher
beschrieben wird, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Formulierungsaufbewahrungsbehälters/Verabreichungsröhrchens
mit Düse
zum Auftragen zeigt;
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Formulierungsaufbewahrungsbehälters/einer
Verabreichungsspritze mit Düse
zum Auftragen zeigt;
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3 eine
Aufsicht eines Spatels zur gleichmäßigen Verteilung der Arzneimittelformulierung
zeigt;
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4 eine
Seitenansicht eines die Arzneimittelformulierung auf einer Körperoberfläche ausbreitenden Spatels
zeigt;
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5 einen
Querschnitt eines Verabreichungspflasters mit Quervernetzer zeigt;
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6 einen
Querschnitt eines Verabreichungspflasters mit zugesetzter Arzneimittelformulierung
aufgebracht auf einer Körperoberfläche zeigt;
und
-
7 eine perspektivische Ansicht des Verabreichungspflasters
zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Es
ist leicht einzusehen, daß sich
die Komponenten der vorliegenden Erfindung, so wie sie hier in den Figuren
allgemein beschrieben und erläutert
sind, in einer Vielzahl verschiedener Konfigurationen anordnen und
entwerfen lassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Arzneimittelformulierungen und Verabreichungssysteme,
die sich auf die Haut und/oder kompromittierte Oberflächen des
menschlichen Körpers
auftragen und dann nach erfolgter Verabreichung des Arzneimittels
abziehen lassen. Die Formulierung verändert sich nach der Entnahme
aus ihrem Aufbewahrungsbehälter
derart, daß sie
eine Phasenveränderung
von einem weniger festen in einen festeren Zustand durchläuft. Je
nach Formulierung wird diese Phasenveränderung passiv ausgelöst oder
aktiv ausgelöst.
Eine andere Formulierung der vorliegenden Erfindung ist so beschaffen,
daß sie
nicht in ein festes Gel umgewandelt wird. Die vorliegende Erfindung
zielt auch auf eine Arzneimittelformulierung zur Verabreichung eines
Arzneimittels mit einer kontrollierten Rate an eine Körperoberfläche, der
eine resorptionsbeschränkende
Schutzbarriere (z.B. die Hornhautschicht) fehlt, ab.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bedient man sich einer passiv ausgelösten Arzneimittelformulierung
(im folgenden die "erste
Formulierung" oder "Formulierung I"). Die erste Formulierung liegt
in Form einer zähflüssigen Flüssigkeit,
Creme oder Paste vor, so daß sie
als Schicht mit einer bestimmten Dicke auf die Haut oder kompromittierte
Körperoberfläche aufgebracht
werden kann, wo die Verabreichung des Arzneimittels stattfindet.
Die erste Formulierungsschicht wird, wenn das Lösungsmittel (d.h. Wasser, Alkohol)
in der Formulierung verdampft, zu einer kohärenten, weichen und abziehbaren
Schicht. Man kann daher, nachdem die therapeutische Wirkung des
Arzneimittels erzielt wurde, die "getrocknete" Formulierung von der Haut abziehen,
so daß nur
wenig Formulierungsreste auf der Haut zurückbleiben.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
handelt es sich um eine Arzneimittelformulierung, die eine zähflüssige Flüssigkeit,
Creme oder Paste umfaßt
(im folgenden die "zweite
Formulierung" oder "Formulierung II") und aktiv ausgelöst werden
kann. Diese zweite Formulierung enthält ein quervernetzbares, jedoch
nicht quervernetztes Polymer. Die Formulierung wird auf die Haut
aufgetragen und dann durch Abdecken mit einer verfestigenden Abdeckung
in einen festeren Zustand umgewandelt. Die verfestigende Abdeckung
enthält
einen Quervernetzer, der dazu in der Lage ist, die Formulierung
in ein festes Gel umzuwandeln. Nach der Verabreichung des Arzneimittels
und der Umwandlung der Formulierung in die Form eines festen Gels
kann die Formulierung von der Haut abgezogen werden, so daß nur wenig
Formulierungsreste auf der Haut zurückbleiben.
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Die
Formulierungen beider der obigen Ausführungsformen können Lokalanästhetika
in für
eine Penetration der Haut geeeigneten Formen enthalten und zusammen
mit im Stand der Technik bekannten Bestandteilen wie Emulgatoren,
Verdickungsmitteln und Lösungsmitteln
angewendet werden. Beide anästhetischen Ausführungsformen
der zwei Formulierungen können
zur Betäubung
von kompromittierten Körperoberflächen wie
versehrter Haut, der Oberfläche
einer Wunde bzw. eines Geschwürs,
einer Operationsnarbe und einer Oberfläche mit Schorf und abgestorbenem
Gewebe, die einer Wundtoilette bedarf, eingesetzt werden. Bei alternativen
Anwendungen können
für die
Formulierungen jeweils einige andere Eigenschaften wie Sterilität oder eine
höhere
Viskosität
und somit andere pharmazeutische Bestandteile erforderlich sein.
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Andere
An- und Verwendungen der vorliegenden Erfindung können ebenfalls
andere Anforderungen an die Formulierung stellen. So sollte beispielsweise
bei der Verwendung zur Verabreichung von Anästhetika die in der ersten
Formulierung offenbarte Ausführungsform
vorzugsweise die Haut innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne
betäuben
und die Haut wenn überhaupt
nur in geringem Maße
reizen. Formulierung I sollte außerdem leicht aufzutragen und
zu entfernen sein, was bedeutet, daß sie beim Auftragen auf die
Haut in Form einer Creme oder Paste vorliegen, jedoch ein festes
Gel bilden sollte, so daß sie
leicht von der Haut abgezogen werden kann, ohne auf der Haut Rückstände zurückzulassen.
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Tabelle
A zeigt bevorzugte Gewichtsprozentbereiche für Bestandteile der ersten Formulierung.
In den Tabellen B, C, und D sind drei Beispiele anästhetischer
Ausführungsformen
von Formulierung I gezeigt, die passiv aktiviert werden. TABELLE
A Formulierung
I
Bestandteil | Gewichtsprozent |
pharmazeutisches
Mittel (kann eine eutektische Mischung sein) | 0,1–40 |
Polyvinylalkohol | 2–30 |
Glycerin | 2–30 |
Lecithin | 0,2–10,0 |
Water
Lock® A-100
(oder A-180) | 0–6,0 |
Wasser | 30–95 |
TABELLE
B Anästhetische
Formulierung I
A Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 4,7 |
Polyvinylalkohol | 9,3 |
Glycerin | 16,0 |
Lecithin | 2,3 |
Water
Lock®*
A-100 | 1,6 |
Wasser | 66,1 |
TABELLE
C Anästhetische
Formulierung I
B Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 12,0 |
Polyvinylalkohol | 8,4 |
Glycerin | 16,0 |
Lecithin | 2,3 |
Water
Lock®*
A-100 | 1,6 |
Wasser | 59,7 |
TABELLE
D Anästhetische
Formulierung I
C Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 4,7 |
Polyvinylalkohol | 8,3 |
Glycerin | 24,0 |
Lecithin | 2,3 |
Water
Lock®*
A-100 | 1,6 |
Wasser | 59,1 |
TABELLE
E Anästhetische
Formulierung I
D Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 14,0 |
Polyvinylalkohol | 8,5 |
Glycerin | 14,0 |
Lecithin | 2,1 |
Water
Lock®*
A-180 | 1,5 |
Wasser | 59,9 |
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Bei
Water Lock® handelt
es sich um eine Reihe von wasserabsorbierenden Polymeren, die von
der Grain Processing Corporation, Iowa, USA, hergestellt werden.
Die A-100-Reihe von Water Lock® wird als Stärke-Propf-poly(2-propenamid-co-2-propensäure, Natriumsalz)
bezeichnet. Die zugehörige
INCI-Nomenklatur für
die A-100-Reihe
lautet CornStarch/Acrylamide/Sodium Acrylate Copolymer. G-400 wird
als Pfropf-poly(2-propenamid-co-2-propensäure, Natriumsalz)
bezeichnet, wobei die INCI-Nomenklatur
Acrylamide/Sodium Acrylate Copolymer lautet. G-400 ist stärker wasserabsorbierend
als die A-100-Reihe
und kann daher in geringeren Mengen eingesetzt werden.
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Bei
den Formulierungen IA, IB,
IC und ID handelt
es sich bei der eutektischen Mischung von Lidocain und Tetracain
in Form von in der Formulierung emulgierten Öltröpfchen um die anästhetischen
Wirkstoffe. Polyvinylalkohol ist das Polymer, das die Creme in einen
Feststoff umwandeln kann, nachdem genug Wasser aus der Formulierung
abgedampft ist. Glycerin dient als Weichmacher, wodurch die Formulierung
nach dem Verdampfen des Wassers zu einem weichen, flexiblen Feststoff
und nicht zu einem steifen Feststoff wird. Glycerin neigt darüber hinaus
dazu, Wasser zurückzuhalten.
Lecithin ist das Emulsionsmittel, das die eutektische Mischung in
Form kleinster Öltröpfchen in
der Formulierung hält.
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Water
Lock® wird
dazu verwendet, Wasser zurückzuhalten
sowie die Viskosität
zu erhöhen,
so daß die Formulierung
eine minimale Fließfähigkeit
hat. Die Steuerung des Wasserverlusts und der Wasserretention ist ein
wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung und besonders wichtig
bei Ausführungsformen
wie den Formulierungen IA, IB,
IC und ID. Der Erfinder
ist der Ansicht, daß in
den Formulierungen nur die im Wasser der Formulierung gelösten Arzneimittelmoleküle wirksam
die Haut durchdringen können.
Ein neues Schlüsselmerkmal
der Formulierung ist daher die Fähigkeit,
das Gleichgewicht zwischen Wasserretention und Wasserverlust zu
steuern.
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Wasser
in der Formulierung wird so lange zurückgehalten, daß ausreichende
Mengen des Arzneimittels innerhalb einer angemessenen Zeit an die
Haut verabreicht werden können,
wobei gleichzeitig soviel Wasser durch Verdunsten abgegeben wird,
daß die
Formulierung zu einem weichen Feststoff wird, der sich, nachdem
die betäubende
Wirkung erzielt worden ist, leicht von der Haut abziehen läßt. Genauer
gesagt: wird das Wasser zu schnell abgegeben, so stoppt die Formulierung
vorzeitig mit der ausreichend schnellen Verabreichung des Arzneimittels,
so daß die
Haut nicht wie vorgesehen betäubt
wird. Wird das Wasser zu langsam abgegeben, so verbleiben Teile
der Formulierung in einem weniger-als-festen Zustand selbst nachdem
die Haut betäubt
ist, und es ist im allgemeinen schwieriger, eine weniger-als-feste
Formulierung als eine verfestigte Formulierung zu entfernen.
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Bei
dieser Formulierung wird die wasserzurückhaltende Fähigkeit
der Formulierung durch Water Lock® und
Glyce rin bereitgestellt. Water Lock® trägt auch
mit zur Viskosität
der Formulierung auf der Haut bei. Die Dicke der Formulierung auf
der Haut ist ein wichtiger Faktor der vorliegenden Erfindung und
insbesondere der der Formulierung I ähnlichen Ausführungsformen.
Ist die Schicht der Formulierung auf der Haut zu dünn, so trocknet
die Formulierung aus, bevor ausreichende Mengen an Arzneimittel
verabreicht sind. Ist die Schicht zu dick, so bleibt der im Kontakt
mit der Haut befindliche Teil eine Creme, während die der Luft ausgesetzte äußere Schicht
erstarren kann. Die Dicke der Schicht sollte so eingestellt werden,
daß sie
die Anforderungen einer gegebenen Formulierung hinsichtlich Wasserverlust
und Wasserretention und die gegebenen therapeutischen Bedürfnisse
erfüllt.
So sollte man beispielweise, um eine tiefere Betäubung zu erreichen, eine dickere Formulierungsschicht
verwenden. Der Grund heirfür
ist, daß die
im Kontakt mit der Haut befindliche Formulierung Wasser über einen
längeren
Zeitraum zurückhalten
und somit das Arzneimittel über
einen längeren
Zeitraum verabreichen kann, wenn die Schicht dicker ist.
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Bei
der ersten Lokalanästhetikum
enthaltenden Formulierung sollte die optimale Dicke irgendwo zwischen
0,5 und 3 mm, wahrscheinlicher zwischen 1 und 2 mm, liegen, je nachdem,
wie lange man zum Betäuben
der betreffenden Haut benötigt
und wie trocken die Umgebungsluft ist. Ein weiterer neuer Ansatz
dieser Erfindung ist somit die Steuerung der Trocknungszeit der
Formulierung durch Auswahl einer optimalen Dicke der Formulierung
auf der Haut oder anderen Körperoberflächen. Bei
einigen Anwendungen ist der Einsatz von geeigneten Geräten, mit
denen sich die gewünschte
Dicke der Formulierung auf anderen Körperoberflächen einfach realisieren läßt, ein
wichtiger Aspekt dieser Erfindung.
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Einer
der Vorteile der vorliegenden Erfindung ist, daß sich die Notwendigkeit des
Entfernens der Creme von der Haut durch ausgiebiges Waschen bzw.
Säubern
der Haut erübrigt.
Das Waschen und Säubern
der Haut erfordert zusätzlichen
Aufwand und zusätzliche
Zeit. Auch können
die Haut und kompromittierte Körperoberflächen der
Haut gereizt werden. Durch die Steuerung der Wasserretention gemäß der vorliegenden
Erfindung entfällt
die Notwendigkeit des zeitraubenden Entfernens der Arzneimittelformulierung,
während
eine adäquate
Arzneimittelversorgung möglich
ist.
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Zur
Verabreichung eines Arzneimittels mit der ersten Formulierung wird
die Arzneimittelformulierung an der gewünschten Verabreichungsstelle
auf die Haut aufgetragen. Die Arzneimittelformulierung wird in einer Schicht
mit einer im wesentlichen einheitlichen Dicke aufgebracht. Bei Arzneimittelformulierungen,
in denen Wasser als Vehikel für
die Hautpermeation verwendet wird, wird das Arzneimittel während des
Verdampfens des Wassers weiter verabreicht, bis das meiste Wasser
abgedampft ist und die Formulierung zu einem weichen, abziehbaren
Feststoff geworden ist. So kann man beispielsweise zum Betäuben der
Gesichtshaut unter Anwendung der ersten Formulierung der vorliegenden
Erfindung die Formulierung so auftragen, daß die zu anästhesierende Gesichtshautregion
vollständig
mit etwa 1 mm der Formulierung bedeckt ist. Die Hautregion wird
gewöhnlich
innerhalb von 15 bis 45 Minuten betäubt, je nach Individuum und
Hautstelle. In der Zwischenzeit, während des Wasser aus der Formulierung
abdampft, trocknet die Formulierung zu einer Schicht eines weichen
Feststoffs. Ist die gewünschte
anästhetische
Wirkung erzielt worden, so wird das feste Gel von der Hautregion
abgezogen, wobei praktisch keine Rückstände auf der Haut verbleiben.
Die Hautregion wird betäubt
und kann, falls gewünscht,
einer medizinischen Behandlung oder Prozedur unterzogen werden.
Im Fall von Arzneimitteln, die die Haut durchdringen können, ohne
zunächst
in Wasser gelöst
werden zu müssen, kann
die Arzneimittelversorgung auch nach dem Abdampfen des Wassers fortgesetzt werden.
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Bei
den obigen und ähnlichen
Formulierungen, bei denen eutektische Mischungen von Arzneimitteln in
der Formulierung verwendet werden, liegen die Arzneimittel bzw.
die pharmazeutischen Mittel als Öltröpfchen der
eutektischen Mischung vor, während
ein kleiner Teil von ihnen als in der wäßrigen Phase gelöste Moleküle existiert.
Die Konzentrationen an pharmazeutischen Mitteln in der wäßrigen Phase
können
durch ihre Löslichkeit
in Wasser begrenzt sein und je nach dem pH-Wert der Formulierung
und den pKa-Werten der pharmazeutischen Mittel recht niedrig sein.
Bei einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann die Arzneimittelversorgung hauptsächlich über die
Zufuhr von in der wäßrigen Phase
gelösten
pharmazeutischen Mitteln erfolgen, und nicht durch Zufuhr von Arzneimittelmolekülen in den
Tröpfchen
der eutektischen Mischung. Dies bedeutet, daß bei diesen Ausführungsformen
zur Verabreichung von pharmazeutischen Mitteln in die Haut Wasser
benötigt
wird.
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Bei
Formulierungsausführungsformen,
bei denen die Arzneimittelversorgung hauptsächlich durch in der wäßrigen Phase
gelöste
Lokalanästhetika
erfolgt, ist die Steuerung des Wassergehalts, der Wasserretention
und der Wasserabgabe besonders kritisch. Nach dem Auftragen einer
solchen Formulierung auf die Haut beginnt die Formulierung durch
Verdampfen Wasser zu verlieren. Damit die Formulierung Wirkung zeigt,
müssen
angemessenen Mengen des Arzneimittels verabreicht werden, bevor
soviel Wasser verloren gegangen ist, daß die Formulierung nicht mehr
dazu in der Lage ist, das Arzneimittel in ausreichenden Raten zur
Verfügung zu
stellen. Daher muß,
wenn die Formulierung nicht daraufhin entwickelt wurde, nach dem
Auftragen auf die Haut mit einem Barrierenfilm abgedeckt zu werden,
wie bei EMLA-Creme, das Wasser in der Formulierung solange vorhalten,
bis das Arzneimittel trotz eines fortschreitenden Wasser verlusts
verabreicht ist. Es ist nichtsdestotrotz dennoch bevorzugt, daß genügend Wasser
abgedampft ist, wenn ungefähr
eine angemessene Menge an Arzneimittel verabreicht worden ist, so
daß die
Formulierung eine Schicht eines abziehbaren Feststoffs ist, die
sich leicht entfernen läßt.
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Die
Steuerung des Wassergehalts, der Wasserretention und des Wasserverlusts
ist eine einzigartige Anforderung der Formulierungen der vorliegenden
Erfindung, die bei der Entwicklung der Formulierung und dem Verfahren
ihrer Anwendung zu berücksichtigen
ist. Es ist daher ein einzigartiges Merkmal der Formulierungen und
Verfahren in dieser Erfindung, daß das Wasser so lange zurückgehalten
wird, bis das Arzneimittel verabreicht ist, jedoch nicht solange,
daß die
Formulierung zum Zeitpunkt des Entfernens noch nicht zu einem abziehbaren,
weichen, leicht entfernbaren Feststoff geworden ist. Die entsprechende
Wasserretention läßt sich
erreichen, indem man der Formulierung wasserzurückhaltende Substanzen zusetzt
und die Schicht der Formulierung in einer gewissen Dicke auf die
Haut bzw. Körperoberfläche aufträgt.
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Der
Typ der Körperoberfläche bzw.
Haut, auf die die Formulierung aufgetragen wird, kann die Zufuhr des
Arzneimittels beeinflussen. So unterscheidet sich beispielsweise
die Gesichtshaut beträchtlich
von der Haut auf anderen Körperteilen.
Die Gesichtshaut ist dünner
als andere Hautregionen und weist einen höheren Fettgehalt auf. Weiterhin
sind die Gewebe unter der Gesichtshaut im allgemeinen stärker von
Blutgefäßen und Nervenbahnen
durchzogen als andere Hautregionen. Bei einer auf die Gesichtshaut
aufgetragenen Formulierung kann die Zeit, die bis zum Einsetzen
der Wirkung verstreicht, kürzer
sein als wenn die gleiche Formulierung auf andere Hautregionen aufgetragen
wird.
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Die
Unterschiede bei den Hauttypen sind bei der dermalen Verabreichung
von Arzneimitteln von Bedeutung und müssen bei der Entwicklung einer
Formulierung zur Betäubung
der Gesichtshaut berücksichtigt werden.
Da beispielsweise die Zeit, die bis zum Einsetzen der Wirkung vergeht,
bei der Gesichtshaut kürzer ist,
ist es möglich,
daß eine
gegebene anästhetische
Formulierung dazu in der Lage sein könnte, die Gesichtshaut zu betäuben, jedoch
keine anderen Hautoberflächen.
Der Wasserverlust der betreffenden Formulierung könnte so
schnell stattfinden, daß die
Formulierung zur Betäubung
einiger Hautregionen ungeeignet ist, während die gleiche Formulierung
aufgrund der bei der Gesichtshaut kürzeren Zeit bis zum Einsetzen
der Wirkung sehr gut auf der Gesichtshaut wirken könnte. Durch
die Verwendung bestimmter Substanzen in den Formulierungen kann
es bei den Formulierungen zu einem verzögerten Einsetzen der Wirkung
kommen, die Formulierung kann jedoch in anderer Hinsicht wünschenswerter
werden. Hohe Konzentrationen an Glycerin in der Formulierung können die
Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung in gewissem Maße hinauszögern, Glycerin
kann jedoch eine ansonsten gehärtete
Formulierung weichmachen, die Wasseretention unterstützen und
außerdem bestimmte
Anästhetika
vom Estertyp in der Formulierung stabilisieren. Eine relativ hohe
Konzentration an Glycerin kann bei der Betäubung der Gesichtshaut in angemessener
Weise wirken, jedoch nicht bei anderen Hautregionen.
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Bei
vielen Arzneimitteln und Arzneimittelklassen können die Ansätze der
vorliegenden Erfindung von Nutzen sein, wie beispielhaft durch die
hier vorgelegten Formulierungen dargelegt wird. So kann es sich
bei den pharmazeutischen Mitteln bzw. Arzneimitteln zum Beispiel
um die folgenden handeln: antivirale Verbindungen (zum Beispiel
Acyclovir); Antibiotika (zum Beispiel Bacitracin, Chloramphenicol,
Clindamycin, Erythromycin, Gentamicin, Mupirocin, Neomycin, Tetracycline);
Anti-Pilz-Wirkstoffe
(zum Beispiel Amphotericin B, Benzoesäure, Salicylsäure, Butaconazol,
Ciclopirox, Clio quinol, Clotrimazol, Econazolnitrat, Haloprogin,
Ketoconazol, Micronazol, Naftifin, Nystatin, Oxiconazol, Natriumthiosulfat,
Terconazol, Triacetin, Undecyclensäure und Undecylenatsalze);
andere Antiseptika (zum Beispiel Benzalkoniumchlorid, Hexachlorophen,
Iod, Mafenid, Metronidazol, Nitrofurazon, Selensulfid, Silbersulfadiazin);
entzündungshemmende
Mittel (zum Beispiel Corticosteroide); Mittel gegen Juckreiz; zellstimulierende
Mittel und zellproliferierende Mittel (zum Beispiel Tretinoin zur
Behandlung von Akne); erweichende Mittel (zum Beispiel die Vitamine
A und D); Mittel für
die Behandlung von nekrotischen Geweben und Hautgeschwüren oder
bei der Wundtoilette verwendete Mittel (zum Beispiel Kollagenase,
Fibrinolysin, Desoxyribonuklease, Sutilaine); Mittel gegen Hautkrebs
und Mittel gegen Keratose (zum Beispiel Fluoruracil); Mittel für die Wundreinigung
(zum Beispiel Dextranomer); Mittel zur Förderung des Haarwachstums (zum
Beispiel Minoxidil); Depigmentierungsmittel (zum Beispiel Hydrochinon,
Monobenzon); Sonnenschutzmittel einschließlich chemischer Sonnenschutzmittel
(zum Beispiel Aminobenzoesäurederivate
wie Aminobenzoesäure
und Anthranilsäurementhylester;
Benzophenonderivate wie Dioxybenzon und Oxybenzon; Salicylatderivate;
Zimtsäurederivate;
Gigalloyltrioleat) und lichtundurchlässige physische Sonnenschutzmittel
(zum Beispiel rote Vaseline, Titandioxid, Zinkoxid); andere dermatologische
und pharmazeutische Mittel wie Arzneimittel gegen Schuppenflechte
(zum Beispiel Anthralin, Calcipotrien), Arzneimittel zur Förderung
der Wundheilung, Arzneimittel zur Behandlung von Warzen und Leberflecken,
Arzneimittel zur Behandlung von Hautgeschwüroberflächen, in Pflasterform zu verabreichende
Arzneimittel zur Verwendung bei Neugeborenen (der Pflasterklebstoff
kann für
die Haut des Neugeborenen zu aggressiv sein); Arzneimittel, die
auf die Schleimhaut aufgetragen werden (zum Beispiel Alprostadil
und andere Arzneimittel zur Behandlung von Erektionssstörungen beim
Mann (auf der Spitze des Penis und/oder in die Harnröhre)), Arzneimittel
zur Behandlung von Schleimhautwarzen (zum Beispiel Imiquimod) und
Arzneimittel zur Behandlung von Insektenstichen und kleineren Schnittverletzungen
(zum Beispiel Lokalanästhetika).
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Bei
Ausführungsformen,
bei denen ein Lokalanästhetikum
verwendet wird, kann es sich bei dem Arzneimittel um eine eutektische
Mischung von Lidocain und Prilocain oder eine Verbindung, eine Mischung
oder eine eutektische Mischung von Verbindungen aus der aus Lidocain,
Tetracain, Prilocain, Benzocain, Procain, Bupivacain, Butacain,
Dibucain, Etidocain, Mepivacain, Cyclomethycain, Hexylcain und Proparacain
bestehenden Gruppe handeln.
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Viele
inaktive Bestandteile der Formulierung sind austauschbar, ohne daß die Funktion
der Formulierung beeinträchtigt
wird. Durch bestimmtes Austauschen von Bestandteilen kann man die
Formulierung sogar noch wünschenswerter
machen, zum Beispiel stabiler, weniger teuer und/oder einfacher
verwendbar oder herstellbar. Lecithin wird als bevorzugter Emulgator
offenbart, jedoch lassen sich auch andere Verbindungen wie Gelatine,
Sorbitanester, Polysorbate, Polyoxyethylen, Fettsäureester,
Pemulen TR1, TR2 (BFGoodrich) als Emulsionsmittel einsetzen. Man
kann andere Weichmacher als Glycerin verwenden. Bestimmte Verbindungen mit
Schmelzpunkten von unter 30°C,
die wasserlöslich,
jedoch weniger flüchtig
als Wasser sind, können
ebenfalls als Weichmacher eingesetzt werden. Zu diesen Verbindungen
zählen
niedermolekulares Polyethylenglykol (d.h. MW = 600) und N-Methylpyrrolidon.
Bestimmte Öle
wie Rhizinusöl
können
ebenfalls als Weichmacher dienen.
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Zur
Erhöhung
der Viskosität
und zum Zurückhalten
von Wasser können
auch andere Verbindungen als Water Lock® zur
Anwendung gelangen. Zu den viskositätserhöhenden Verbindungen zählen Polyacrylsäurepolymere,
Gellan gummi, Carrageenan, Cellulosederivate wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose. Substanzen, die hygroskopisch
sind oder Wasser zurückhalten
können
wie Sorbit, Baumwollfasern, und einige der obigen viskositätserhöhenden Verbindungen
lassen sich zum Zurückhalten
von Wasser verwenden. Es versteht sich, daß die oben und im folgenden
offenbarten Ersatzbestandteile und alternativen Bestandteile und
Mittel nicht exklusiv oder einschränkend sind, sondern als Beispiele
für alternative
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung angeführt
sind.
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Bei
der Formulierung II handelt es sich um eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die ein quervernetzbares, jedoch nicht quervernetztes
Polymer enthält,
das vor dem Entfernen von der Haut quervernetzt werden kann. Zum
Starten das Quervernetzungsverfahrens gibt es zwei bevorzugte Wege.
Bei dem einen bringt man die Formulierung mit dem Quervernetzer
in Kontakt, indem man beispielsweise die Formulierung mit einer
Lage von mit dem Quervernetzer getränkten Material abdeckt. Während die
Formulierung beginnt, das Arzneimittel zu verabreichen, diffundiert
der Quervernetzer in die Formulierung und wandelt die Formulierung
in einen Feststoff um. Alternativ dazu kann die Formulierung II
ein Polymer enthalten, das bei der Behandlung mit einem externen
Auslösemechanismus
wie Licht mit einer bestimmten Wellenlänge wie z.B. ultraviolettem
Licht quervernetzt werden kann. Die Formulierung wird nach dem Auftragen
auf die Haut und der Behandlung mit den erforderlichen Niveaus an
ultraviolettem Licht durch einen solchen Auslösemechanismus in ein festes
Gel umgewandelt. In beiden Fällen
bildet die Formulierung vor der oder um die Zeit, wenn eine angemessene
Zufuhr von Arzneimittel stattgefunden hat, ein festes Gel und kann
so leicht von der Haut abgezogen werden, ohne auf der Haut Rückstände zu hinterlassen.
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Tabelle
F zeigt ein Beispiel für
eine eutektische Arzneimittelmischformulierung, die ein nicht quervernetztes,
jedoch quervernetzbares Polymer enthält, sowie einen Bereich bevorzugter
Gewichtsverhältnisse: TABELLE
F Formulierung
II
Bestandteil | Gewichtsprozent |
pharmazeutisches
Mittel (kann eine eutektische Mischung sein) | 0,1–40 |
Polyvinylalkohol | 2–30 |
Lecithin | 0,5–10,0 |
Water
Lock® A-100
(oder A-180) | 0–6,0 |
Wasser | 30–95 |
TABELLE
G Anästhetische
Formulierung II
A Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 14,0 |
Polyvinylalkohol | 12,0 |
Lecithin | 2,7 |
Water
Lock® A-180 | 1,6 |
Wasser | 66,1 |
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Bei
dieser Ausführungsform
ist Polyvinylalkohol das quervernetzbare, jedoch nicht quervernetzte
Polymer. Der Quervernetzer für
Polyvinylalkohol ist Natriumborat, mit dem eine Gazeschicht getränkt wird.
Um den Wasserverlust der Formulierung zu hemmen, ist es wünschenswert,
die Gaze mit einer Schicht flexiblen Kunststoffmaterials wie einem
Polyurethanfilm oder -band zu laminieren. Es kommen auch andere
Quervernetzer wie Borsäure
und Borsäuresalze
oder andere borhaltige Verbindungen in Betracht.
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Zur
Anwendung der oben in Tabelle G gezeigten anästhetischen Ausführungsform
der Formulierung IIA wird die Formulierung
so auf die zu betäubende
Hautregion aufgetragen, daß die
Haut mit 0,5–1
mm der Formulierung bedeckt ist. Die boratgetränkte Gaze/das boratgetränkte Kunststoffilmlaminat
wird auf die Formulierungsschicht gelegt, so daß sich die boratgetränkte Gaze
in direktem Kontakt mit der Formulierung befindet. Die Boratgaze
enthält
etwa 1 mg Natriumborat pro Quadratzentimeter Gaze. Das Natriumborat
in der Gaze diffundiert dann in die Formulierung und wandelt sie
innerhalb von etwa 15–20
Minuten durch Quervernetzen der Polyvinylalkoholmoleküle in der
Formulierung in einen kohärenten,
weichen Feststoff um.
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Bei
der Anwendung der anästhetische
Ausführungsform
der Formulierung IIA wird die Haut innerhalb von
etwa 30–45
Minuten betäubt.
Nach Eintreten der gewünschten
anästhetischen
Wirkung wird das Gazelaminat von der Haut abgezogen. Da die festgewordene
Formulierung an der Gazeschicht anhaftet, wird sie zusammen mit
der Gaze von der Haut abgezogen, und es bleibt kein Rückstand
auf der Haut zurück.
Man kann die Formulierung natürlich
auch auf andere Weise mit dem Quervernetzer zusammenbringen, zum
Beispiel durch Sprühen.
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Auch
bei der Verabreichung von Arzneimitteln und Arzneimittelklassen,
bei denen es sich nicht um topisch angewendete Lokalanästhetika
handelt, kann man aus dem Ansatz der vorliegenden Erfindung Nutzen ziehen,
soweit er die Formulierung II und Ausführungsformen mit aktiver Auslösung betrifft.
Diese Arzneimittel schließen
die folgenden ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt: antivirale
Verbindungen (zum Beispiel Acyclovir); Antibiotika (zum Beispiel
Bacitracin, Chloramphenicol, Clindamycin, Erythromycin, Gentamicin,
Mupirocin, Neomycin, Tetracycline); Anti-Pilz-Wirkstoffe (zum Beispiel
Amphotericin B, Benzoesäure,
Salicylsäure, Butaconazol,
Ciclopirox, Clioquinol, Clotrimazol, Econazolnitrat, Haloprogin,
Ketoconazol, Micronazole, Naftifin, Nystatin, Oxiconazol, Natriumthiosulfat,
Terconazol, Triacetin, Undecyclensäure und Undecylenatsalze); andere
Antiseptika (zum Beispiel Benzalkoniumchlorid, Hexachlorophen, Iod,
Mafenid, Metronidazol, Nitrofurazon, Selensulfid, Silbersulfadiazin);
entzündungshemmende
Mittel (zum Beispiel Corticosteroide); Mittel gegen Juckreiz; zellstimulierende
Mittel und zellproliferierende Mittel (zum Beispiel Tretinoin zur
Behandlung von Akne); erweichende Mittel (zum Beispiel die Vitamine
A und D); Mittel für
die Behandlung von nekrotischen Geweben und Hautgeschwüren oder
bei der Wundtoilette verwendete Mittel (zum Beispiel Kollagenase,
Fibrinolysin, Desoxyribonuklease, Sutilaine); Mittel gegen Hautkrebs
und Mittel gegen Keratose (zum Beispiel Fluoruracil); Mittel für die Wundreinigung
(zum Beispiel Dextranomer); Mittel zur Förderung des Haarwachstums (zum
Beispiel Minoxidil); Depigmentierungsmittel (zum Beispiel Hydrochinon,
Monobenzon); Sonnenschutzmittel einschließlich chemischer Sonnenschutzmittel
(zum Beispiel Aminobenzoesäurederivate
wie Aminobenzoesäure
und Anthranilsäurementhylester;
Benzophenonderivate wie Dioxybenzon und Oxybenzon; Salicylatderivate;
Zimtsäurederivate;
Gigalloyltrioleat) und lichtundurchlässige physische Sonnenschutzmittel
(zum Beispiel rote Vaseline, Titandioxid, Zinkoxid); andere dermatologische
und pharmazeutische Mittel wie Arzneimittel gegen Schuppenflechte
(zum Beispiel Anthralin, Calcipotrien), Arzneimittel zur Förderung
der Wundheilung, Arzneimittel zur Behandlung von Warzen und Leberflecken,
Arzneimittel zur Behandlung von Hautgeschwüroberflächen, in Pflasterform zu verabreichende
Arzneimittel zur Verwendung bei Neugeborenen (der Pflasterklebstoff
kann für
die Haut des Neugeborenen zu aggressiv sein); Arzneimittel, die
auf die Schleimhaut aufgetragen werden (zum Beispiel Alprostadil
und andere Arzneimittel zur Behandlung von Erektionssstörungen beim
Mann (auf der Spitze des Penis und/oder in die Harnröhre)), Arzneimittel
zur Behandlung von Schleimhautwarzen (zum Beispiel Imiquimod) und Arzneimittel
zur Behandlung von Insektenstichen und kleineren Schnittverletzungen
(zum Beispiel Lokalanästhetika).
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Tetracain
ist eine gute Wahl für
die lokalanästhetischen
Mittel in den anästhetischen
Ausführungsformen
der Formulierungen I und II. Da Tetracain in wäßrigen Formulierungen einem
hydrolytischen Abbau unterliegt, kann es wünschenswert sein, Verbindungen
zuzusetzen, die den hydrolytischen Abbau hemmen können. Ausreichend
hohe Konzentrationen an Glycerin in der Formulierung können als
eine solche inhibierende Substanz wirken, indem sie den Kontakt
von Tetracain mit Wasser, der erforderlich ist, damit eine hydrolytische Reaktion
in der Glycerin-Wasser-Mischung stattfinden kann, einschränken. Andere
Verbindungen, die in ähnlicher
Weise hydrolysehemmend wirken können,
schließen
Polyethylenglykol und N-Methylpyrrolidon ein. Das gleiche Verfahren
kann zum Schutz von anderen lokalanästhetischen Mitteln vom Estertyp
wie Benzocain, Procain, Butacain, Cyclomethycain, Hexylcain und
Proparacain zur Anwendung gelangen, wenn sie in der Formulierung
verwendet werden. Lokalanästhetika
vom Estertyp unterliegen einem hydrolytischen Abbau.
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Bei
beiden der oben angeführten
Ausführungsformen
können
verschiedene lokalanästhetische
Mittel bzw. Kombinationen davon eingesetzt werden. Die Verwendung
von Tetracain, entweder in Kombination mit einem anderen lokalanästhetischen
Mittel oder alleine, bietet jedoch spezielle Vorteile. Tetracain
kann in seiner nicht ionisierten Form, bei der es sich um die dominierende
Form in den Formulierungen und Verfahren dieser Erfindung handelt,
sehr viel schneller und tiefer in die Haut eindringen als andere
herkömmlich
verwendete lokalanästhetische
Mittel wie Lidocain und Prilocain. Dieses Merkmal ist besonders
wichtig bei Formulierungen und Verfahren, die für die Umwandlung in einen Feststoff
auf das Verdampfen des Lösungsmittels angewiesen sind.
Für eine
wirksame Behandlung muß eine
ausreichende Menge des Arzneimittels in die Haut eingedrungen sein,
bevor zuviel Lösungsmittel
(das für
die Verabreichung des Arzneimittels erforderlich ist) verdampft ist.
Die Verwendung von Tetracain, insbesondere nicht ionisiertem Tetracain,
in Formulierungen, bei denen es zum Festwerden dem Verdampfen des
Lösungsmittels
bedarf, bietet somit einzigartige Vorteile bei der Verabreichung
von Anästhetika.
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Außerdem wurde
beobachtet, daß Tetracain
eine länger
anhaltende anästhetische
Wirkung auf Gewebe als Lidocain hat. Neuere Forschungsergebnisse
legen nah, daß transdermal
verabreichtes Tetracain eine länger
anhaltende anästhetische
Wirkung hat, sogar länger
als injiziertes Lidocain. Bei sachgemäßer und sicherer Verabreichung
ist Tetracain eine überraschend
vorteilhafte Wahl für
transdermal verabreichte Lokalanästhetika.
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Zusätzlich zu
Arzneimitteln, die auf topische Gewebe zielen, können auch einige auf den systemischen
Blutkreislauf und regionale Gewebe zielende Arzneimittel von den
Ansätzen
dieser Erfindung profitieren. Zu diesen Arzneimitteln zählen Hormone
(zum Beispiel Östradiol,
Testosteron), Rauchentwöhnungshilfen (zum
Beispiel Nicotin), Herz-Kreislauf-Mittel (zum Beispiel Nitroglycerin),
Analgetika (Narkotika, Steroide), entzündungshemmende Mittel. Viele
diser Mittel werden gegenwärtig
mittels transdermaler Pflaster verabreicht, die mit der in dem Pflaster
enthaltenen Arzneimittelformulierung hergestellt werden (im folgenden "vorgefertigte Arzneimittelformulierungspflaster"). Durch die Herstellung
des die Arzneimittelformulierung enthaltenden Pflasters und dem
anschließenden
Verpacken jedes einzelnen Pflasters erhöhen sich jedoch die Kosten
des Pflasters beträchtlich.
Darüber
hinaus kann sich eine Veränderung
bzw. Modifizierung des vorgefertigten Arzneimittelformulierungspflasters
während
oder nach dem Herstellungsvorgang zur Erfüllung bestimmter therapeu tischer
Anforderungen als schwierig erweisen. So läßt sich beispielsweise die
Größe der Kontaktfläche des vorgefertigten
Arzneimittelformulierungpflasters, die zur Menge an verabreichtem
Arzneimittel proportional ist, nicht leicht variieren.
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Durch
die Anwendung der Verfahren und Formulierungen in dieser Erfindung
lassen sich die Kosten beträchtlich
reduzieren, und dem Anwender wird ermöglicht, die Größe der Kontaktfläche, die
die für
seine individuellen Bedürfnisse
geeignetste Menge an Arzneimittel verabreicht, leicht selbst zu
wählen.
So könnte
ein Raucher beispielsweise, anstelle für die Rauchentwöhnung vorgefertigte
Nicotinpflaster einer vorgegebenen Größe zu verwenden, eine Nicotin
und Polyvinylalkohol enthaltende Formulierung auf ein leeres Pflaster
(d.h. ein Schaumstoffbandkissen mit einer flachen Mulde) drücken. Der
Boden der flachen Mulde ist mit einer Schicht von mit Natriumborat
ingrägniertem
Material bedeckt. Diese Schaumstoffbänder mit der gewünschten flachen
Muldenregion können
aus verschiedenen zur Verfügung
gestellten Größen ausgewählt werden.
Das Schaumstoffbandkissen mit der gefüllten Mulde wird dann zur Verabreichung
der Nicotinformulierung auf die Haut des Anwenders aufgebracht.
Durch die Wahl der richten Muldenfläche ist es dem Anwender möglich, die richtige
Verabreichungsdosis zu bestimmen. Nach der Verabreichung wird die
Formulierung innerhalb von etwa 20 min in einen kohärenten Feststoff
umgewandelt, was ein einfaches Entfernen erleichtert. Die Schaumstoffbandpflaster
können
entsprechend der jeweiligen Behandlung in verschiedenen Größen und
Formen gebildet werden. So lassen sich Arzneimittel und verschiedene
Pflaster getrennt herstellen und aufbewahren und dann vor der Anwendung
sachgerecht füllen
und auftragen, wodurch die Herstellung von festen, kohärenten Pflastern
weniger teuer ist als die von vorgefertigten Arzneimittelformulierungspflastern.
-
Eine
andere Ausführungsform
dieser Erfindung stellt ein Pflaster mit einer vorgeformten niedrigen
Mulde wie in den 5, 6 und 7 gezeigt und eine ein Arzneimittel und
ein quervernetzbares, jedoch nicht quervernetztes Polymer enthaltende
Formulierung bereit. Auf dem Boden der Mulde befindet sich eine
Schicht von mit einem zur Quervernetzung des Polymers fähigen Quervernetzer
durchtränkten
Material. Zur Anwendung dieses Pflasters füllt der Anwender die Mulde
mit der Formulierung und trägt
das gefüllte
Pflaster zur Verabreichung des Arzneimittels auf die Körperoberfläche auf.
Das Pflaster wird durch den auf dem Pflaster befindlichen Klebstoff
auf der Haut gehalten. Nach einer gewissen Zeitspanne (zum Beispiel
20 min) hat sich die Formulierung in ein festes Gel umgewandelt.
Nach der gewünschten
Anwendung wird das Pflaster von der Haut abgenommen. Die zu einem
Gel gewordene Formulierung läßt keine
Rückstande
auf der Haut zurück. Mit
diesem Verfahren erhält
man außerdem
eine gut definierte Verabreichungsfläche, die durch die Fläche der flachen
Mulde definiert ist.
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Bei
beiden der obigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist es in vielen Fällen möglich, die Zeit die vergeht,
bis die Wirkung des Arzneimittels einsetzt, durch Erwärmen der
Formulierungen und der Haut unter der Formulierung zu verkürzen. So
kann man beispielsweise durch Erhitzen mit Umluft die Zeit bis zum
Einsetzen der anästhetischen
Wirkung in der Gesichtshaut verkürzen,
indem man einfach warme Luft auf die Gesichtshaut bläst. In ähnlicher
Weise können
andere Hitzequellen wie Wärmelampen
oder exotherme Heizpflaster zum Erwärmen der Formulierung und der
Haut eingesetzt werden, wodurch sich die Zeit bis zum Einsetzen
der Wirkung verkürzt
und die Arzneimittelverabreichung verbessert. Mit einem Erhitzen
von außen läßt sich
auch das Verfestigen des Gels reduzieren (zum Beispiel wie bei Formulierungen,
bei denen der Verfestigungsvorgang auf Verdampfen beruht, oder bei
Thermo gelen) und somit die Rate und die Menge. Um eine homogene
Zufuhrrate aufrechtzuerhalten sollte darauf geachtet werden, daß die Formulierung
auf der Haut gleichmäßig erwärmt wird.
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Eine
der Anwendungen der Verfahren und Formulierungen in dieser Erfindung
ist die Behandlung von Insektenstichen und kleineren Schnittverletzungen.
Formulierungen, die lokalanästhetische
Mittel und/oder andere Medikamente enthalten, können die Schmerzen, den Juckreiz
bzw. andere durch Insektenstiche bzw. kleinere Schnittverletzungen
verursachte Beschwerden vermindern. Eine Formulierung, die nach
dem Auftragen verfestigt werden kann, ist schwerer abzureiben und
leichter zu entfernen. Diese Formulierung bildet außerdem eine
Schutzbarriere, die lindernd wirken kann und einen unbeabsichtigten
oder unerwünschten
Kontakt mit der Wunde verhindern kann, zum Beispiel wenn der Patient
das Bedürfnis
empfindet, den Insektenstich zu kratzen.
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Die
obengenannten Formulierungen und Verfahren können mit einigen Abwandlungen
bei der Betäubung
bestimmter kompromittierter Oberflächen des menschlichen Körpers einzigartige
Vorteile über
die Anästhetika
aus dem Stand der Technik bieten. Trägt man beispielsweise eine
anästhetische
Lösung
aus dem Stand der Technik, in der das gesamte oder das meiste Arzneimittel
gelöst
vorliegt, auf eine kompromittierte Körperoberfläche ohne Haut auf, so wird
das meiste lokalanästhetische
Mittel innerhalb relativ kurzer Zeit von den Geweben absorbiert.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die kompromittierte Region
nicht über
ihre normale Permeationsbarriere, die Hornhautschicht, verfügt. In vielen
Situationen könnte
es durch die schnelle Aufnahme dazu kommen, daß die Betäubung nicht hinreichend lange
anhält,
und, was noch wichtiger ist, es könnte auch zu gefährlich hohen
Konzentrationen an Lokalanästhetikum
im Blut des Patienten kommen. In ähnlicher Weise ist, wenn man
eine nicht-kohärente
Geleeformulie rung (ähnlich
einer Paste) wie das von Astra hergestellte 2%ige Lidocainhydrochlorid-Gel
[Xylacain 2% Gelee] aufträgt,
dieses schwer zu entfernen. Bei Versuchen, eine solche Formulierung
zu entfernen, könnten
die kompromittierten Gewebe weiter geschädigt werden.
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Zusätzlich zum
Vorhandensein in einer eutektischen Mischung und als feste Partikel
kann der Arzneimittelwirkstoff auch in in der Formulierung emulgierten Öltröpfchen vorliegen.
Tabelle H zeigt eine Formulierung, in der der anästhetische Wirkstoff Tetracainbase
in Öltröpfchen gelöst ist,
die in der Formulierung emulgiert sind. TABELLE
H Tetracainbase
gelöst
in Öltröpfchenformulierung
Bestandteil | Gewichtsprozent |
Tetracainbase | 5 |
Rhizinusöl | 15 |
Polyvinylalkohol | 9.4 |
Lecithin | 2,4 |
Water
Lock® A-180 | 1,5 |
Wasser | 66,7 |
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Bei
dieser Art von Formulierung ist der Arzneimittelwirkstoff in einem Öl (d.h.
Rhizinusöl,
Oleylalkohol) gelöst.
Das arzneimittelhaltige Öl
ist mit Hilfe von einem oder mehreren Emulgatoren als kleine Öltröpfchen in der
wäßrigen Phase
der Formulierung emulgiert. Der Vorteil beim Emulgieren des Arzneimittels
in dem Öl
ist, daß das
Arzneimittel gleichförmiger
in der Formulierung verteilt ist, als dies bei der Verwendung eines
Arzneimittels in Teilchenform der Fall wäre. Außerdem kann, wenn das Arzneimittel
einem hydrolytischen Abbau unterliegt, das Öl ein "Versteck" bzw. eine Mikroumgebung bieten, das
bzw. die das Arzneimittel gegen Wasser schützt, und somit die Geschwindigkeit
des hydrolytischen Abbaus senken. In den Formulierungen I und II
bietet die eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain eine
solche Umgebung bzw. ein solches "Versteck" für
Tetracain. Bei Arzneimitteln, die nicht dazu in der Lage sind, eine
eutektische Mischung mit einem anderen Arzneimittelwirkstoff zu
bilden, ist dieses Verfahren jedoch eine gute Alternative.
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Tetracainbase
wurde zunächst
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:3 in Rhizinusöl
gelöst,
wodurch die Ölphase
gebildet wurde. Polyvinylalkohol wurde bei etwa 90°C in Wasser
dispergiert und dann mit Lecithin versetzt, wodurch die wäßrige Phase
gebildet wurde. Water Lock® A 180 wurde zugegeben,
und die Ölphase
und die wäßrige Phase
wurden gründlich
gemischt, was eine Paste lieferte. Trägt man eine Schicht (1–2 mm) dieser
Formulierung auf die Armhaut des Menschen auf und deckt sie mit
einem mit einer mit Natriumborat imprägnierten Gazeschicht laminierten
Schaumstoffband ab, so ist die Haut nach etwa 1 Stunde betäubt.
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Die
Formulierungen und Verfahren in dieser Erfindung bieten einzigartige
Vorteile bei der Behandlung von kompromittierten Geweben einschließlich der
kontrollierten Freisetzung des Arzneimittels in der Formulierung
und der leichten Entfernbarkeit. In einer gellierten lokalanästhetischen
Formulierung beispielsweise, in der die Löslichkeit des lokalanästhetischen
Mittels gering ist und somit das meiste lokalanästhetische Mittel in nicht
gelöster
Form vorliegt (d.h. die Öltröpfchen,
die festen Teilchen und das in bestimmten Öltröpfchen gelöste Arzneimittel einer eutektische
Mischung), kann sich das ungelöste
Anästhetikum
nicht annähernd
so frei oder schnell in der Formulierung bewegen wie die gelösten Moleküle. Das
liegt daran, daß die
Bewegung der Öltröpfchen und
der Partikel durch das Polymergelliermittel eingeschränkt ist.
Daher können,
wenn man eine solche Formulierung in direkten Kontakt mit einer
Wundoberfläche
(zum Beispiel einer Region mit kompromittierter äußerer Hautschicht) bringt,
nur die gelösten
Moleküle
des Lokalanästhetikums
durch Diffusion in das Gewebe eindringen. (Die Öltröpfchen in der Formulie rung,
die sich in direktem Kontakt mit der Hautoberfläche befinden, können direkt
in das Gewebe absorbiert werden, diese Absorption kann jedoch nicht
aufrechterhalten werden. Die Konzentration an in der wäßrigen Phase
der Formulierung gelösten
Molekülen
des Lokalanästhetikums
ist durch die Löslichkeit
begrenzt und konstant. Wenn gelöste
Moleküle
des Lokalanästhetikums die
Formulierung verlassen, verlassen mehr Moleküle des Lokalanästhetikums
die eutektische Mischung bzw. die Teilchen oder Öltröpfchen und werden in der wäßrigen Phase
gelöst.
Infolgedessen ist die Rate der Freisetzung aus der Formulierung
im zeitlichen Verlauf relativ konstant, bis das meiste lokalanästhetische
Mittel aus der Formulierung ausgetreten ist. Hierdurch wird vermieden,
daß das
gesamte Lokalanästhetikum
innerhalb kurzer Zeit in den Körper "abgeladen" wird, selbst wenn
die Körperoberfläche nur
eine minimale Barriere gegenüber
den Molekülen
des Lokalanästhetikums
bietet.
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Eine
wichtige Anwendung der oben diskutierten lokalanästhetischen Formulierungen
ist die Kontrolle von Schmerzen bei Operationswunden. Man nimmt
an, daß sich
durch die Bereitstellung eines Lokalanästhetikums an der Operationswunde
die Schmerzen beträchtlich
absenken lassen und somit der Bedarf an systemischer Analgesie signifikant
reduziert oder sogar eliminiert werden kann. Da eine Operationswunde
nicht durch Haut geschützt
ist, ist das Merkmal der kontrollierten Freisetzung bei den Formulierungen
der vorliegenden Erfindung besonders wichtig, sowohl hinsichtlich
der Sicherheit gegenüber Überdosierung
als auch hinsichtlich einer ausreichend lange anhaltenen Wirkung.
Ein wichtiger Teil dieser Erfindung ist somit die Anwendung einer
lokalanästhetischen
Formulierung, bei der der meiste Arzneimittelwirkstoff in nicht
gelöster
Form vorliegt, auf Operationswunden. Die Formulierung kann in weniger-als-festen
Formen wie als Flüssigkeit,
als zähflüssige Flüssigkeit,
als Paste oder als Creme, oder als ein festes Gel vorliegen, und
in ein Pflaster eingearbeitet werden. Bei den meisten Ausführungsformen
ist es wünschenswert,
daß die
Formulierung zum leichteren Entfernen in einen kohärenten Feststoff
umgewandelt wird, bei einigen Ausführungsformen verbleibt die Formulierung
jedoch in einer weniger-als-festen Form.
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Es
ist allgemein wünschenswert,
daß, wenn
die entsprechende Menge an Arzneimittel zugeführt wurde, die Formulierung
vollständig
und einfach entfernt werden kann. Dies kann besonders in der Nähe von kompromittierten
Hautoberflächen
wichtig sein, wo eine aktive Reinigung zum Entfernen der Formulierung
zu weiterem Trauma führen
könnte.
Die Arzneimittelformulierung in der vorliegenden Erfindung wird
in einen kohärenten
und weichen Feststoff umgewandelt, nachdem das Arzneimittel verabreicht
wurde. Hierdurch ist die Entfernung der Formulierung beträchtlich
einfacher als bei Formulierungen aus dem Stand der Technik. Die Arzneimittelformulierung
kann je nach Behandlung und gewünschtem
Ergebnis zu verschiedenen Stufen der Verfestigung entfernt werden.
So kann man eine Formulierung beispielsweise entfernen, bevor die
Phasenveränderung
zu einhundert Prozent abgeschlossen ist. Im allgemeinen wird man
die Formulierung entfernen, wenn wenigstens fünfzig Prozent der Formulierung
in einen Feststoff umgewandelt sind.
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Bei
einigen Anwendungen erhöht
das weiche, feste Gel selbst den Nutzen der Behandlung. Das Gel kann
bei Haut, die abgedeckt werden muß, ein gewisses Ausmaß an Schutz
bieten. Dies kann besonders bei der Verabreichung von Arzneimitteln
an kompromittierte Hautregionen von Vorteil sein. Der weiche Feststoff kann
helfen, die Haut aufzuweichen oder zu hydratisieren, was die Verabreichung
von Arzneimitteln oder eine anschließende Behandlung erleichtert.
So ist es beispielsweise bei der Betäubung von kompromittierten
Körperoberflächen vor
der Wundtoilette auch wünschenswert,
daß das
abgestorbene Gewebe und der Schorf durch Hydratisierung aufgeweicht
werden. In dieser Hinsicht ist die Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, bei der man die Schicht der lokalanästhetischen Formulierung mit
einem festwerdenden Blatt abdeckt, von besonderem Vorteil. Die Formulierung
der vorliegenden Erfindung weist hohe Konzentrationen an Wasser auf.
Indem man die Ausführungsform
verwendet, bei der die Formulierung mit einem laminierten Blatt
abgedeckt wird, das eine wasserundurchlässige Schicht aufweist, kann
man gleichzeitig abgestorbenes Gewebe und Schorf mit einer hochhydratisierten
Formulierung und mit einem Anästhetikum
behandeln.
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Verglichen
mit Formulierungen zur Betäubung
intakter Haut ist es möglich,
daß eine
Formulierung zur Wundtoilette relativ flüssig sein muß, so daß es zu
einem guten Kontakt mit Oberflächen,
die nicht glatt sind oder Schorf aufweisen, kommt. Eine Formulierung
mit einer geringeren Konzentration an Verdickungsmittel in der Formulierung
kann zu einer fluideren Ausführungsform
führen.
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Die
Dicke der Formulierungsschicht ist aus den oben angesprochenen Gründen ein
wichtiger Faktor bei der Bestimmung, wann eine Formulierung zu einem
verfestigten und kohärenten
Gel wird, und ob ausreichende Mengen an Arzneimittel verabreicht
werden können,
bevor die Formulierung aufgrund des Verdampfens von Wasser austrocknet
und die Zufuhr gestoppt wird. Es ist daher wünschenswert, über einen
Applikator zu verfügen,
mit dem es dem Pfleger möglich
ist, in einfacher Weise eine Schicht der Formulierung mit einer im
wesentlichen einheitlichen und vorbestimmten Dicke auf die Haut
aufzutragen.
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Ein
solcher Applikator ist eine Verabreichungsdüse 10, die über ein
Ende verfügt,
das sich auf einen zusammen drückbaren
Behälter 12 der
Formulierung aufschrauben läßt, wie
in 1 gezeigt. Alternativ dazu kann der Applikator ähnlich einer
Spritze 14 mit einer speziellen Verabreichungsdüse 10 wie
in 2 gezeigt sein. Das andere Ende der Düse 10 hat
eine flache und dünne Öffnung 16 mit
vorbestimmten Dimensionen. So kann die Öffnung beispielsweise 10 mm
lang und 1 mm breit sein. Wird die Formulierung aus dem Behälter 12 oder
aus der Spritze 14 und durch die Verabreichungsdüse 10 gedrückt, so
hat sie die Form einer 10 mm breiten und 1 mm dicken Schicht. Wird
diese Schicht auf die Haut aufgebracht, so ist die Dicke relativ
einheitlich. Die Düse 10 kann
wiederabnehmbar oder permanent mit dem Behälter 12 verbunden
sein. Die 1 und 2 zeigen
eine Applikatordüse 10 mit
Innergewinde, die auch mit einem Luerverschluß kompatibel ist. Die Düse 10 kann
an den Behälter 12,
der über
ein mit einem entsprechenden Gewinde versehenes Aufnahmestück verfügt, geschraubt
oder mit einer Spritze 14 verbunden werden. Es ist weiterhin
wünschenswert,
Düsen 10 mit
verschiedenen Breiten und Längen
bereitzustellen, so daß sich
verschiedene Schichten der Formulierung mit der gewünschten
Dicke und Breite auftragen lassen, um verschiedenen Körperoberflächen gerecht zu
werden und die gewünschte
Formulierungsdicke zu erzielen. Die Düse kann außerdem steril und für die einmalige
Verwendung vorgesehen sein.
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Die 3 und 4 zeigen
ein Gerät
für das
gleichmäßige Verstreichen
der Formulierung. Der Spreitspatel 20 hat eine Klinge 22 zum
Glätten
der unregelmäßigen Oberfläche von
gerade aufgetragenen Arzneimittelformulierungen. Mit einem Griff 24 läßt sich
die Klinge leicht manipulieren. Die Abstandshalter 26 erleichtern
das Verstreichen der Formulierung 38 mit einer gleichmäßigen Dicke,
was durch die Linie 28 wiedergegeben wird. Die Abstandshalter 26 können fest
oder drehbar mit der Spatelklinge verbunden sein. Nach dem Auftragen
einer weniger-als-festen Arzneimittelformulierung 38 auf
eine Körperoberfläche 40 kann
der Verstreicher/Spatel 20 mit der Oberfläche 40 und
der Formulierung 38 in Kontakt gebracht und zum Glätten der Formulierung
und damit sie eine einheitliche Dicke erhält an der Formulierung entlanggezogen
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform,
die die Verabreichung der Formulierungsschichten in einer vorbestimmten
Dicke erlaubt, wird eine vorgeformte, abgepackte Schicht der Formulierung
bereitgestellt. Die Formulierung wird in einem abgepackten Behälter als
Schicht mit vorbestimmter Dicke aufbewahrt. Die Lagerungsumgebung
und der Behälter
können
mit dazu beitragen, daß die
Schicht der Formulierung ihre vorgeformte Gestalt und die gewünschte Dicke
beibehält.
So kann die vorgeformte Schicht beispielsweise in einer gekühlten Umgebung
gelagert und in einem Wegwerfplastiktablett verpackt sein. Bei der
Entnahme aus der Lagerungsumgebung weist die Formulierungsschicht
eine Viskosität
auf, die es erlaubt, die Schicht so zu formen, daß sie mit
der Haut des Patienten konform ist, dabei aber im wesentlichen ihre
vorgeformte Dicke beibehält.
Nach der Entnahme aus der Lagerung und der Anwendung befindet sich
die Schicht noch in einem weniger-als-festen Zustand. Während die
Formulierung der Haut Arzneimittel zuführt, durchläuft die Formulierung gleichzeitig über eine
gewisse Zeit eine Umwandlung zu einem kohärenten, weichen Feststoff.
Nachdem genügend
Arzneimittel verabreicht worden ist, beendet die Formulierungsschicht
ihre Umwandlung in die weiche, feste Phase und kann, ohne daß signifikante
Mengen an Formulierungsresten auf der Haut verbleiben, von der Haut
abgezogen werden.
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Die
Formulierungen und Verfahren lassen sich auch auf den Membranen
der menschlichen Schleimhaut anwenden. Da die Wirkung sehr viel
schneller eintritt, müssen
die Formulierungen so beschaffen sein, daß sie in einer sehr viel kürzeren Zeit
fest werden. So läßt sich
beispielsweise eine Anästhesie
erzielen, indem man eine Formulierung mit sehr viel weniger oder
ohne wasserzurückhaltenden
Bestandteile verwendet und/oder indem man eine sehr viel dünnere Schicht
der Formulierung auf die Schleimhautmembran aufträgt.
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Das
selbststeuernde Merkmal der Formulierungen hat einen sehr wichtigen
Nutzen. Die von einer eutektischen Mischung gebotene Steuerung ermöglicht eine
kontrollierte Freisetzung von Arzneimittel in Haut, der eine "Schutzbarriere" zur Kontrolle der
Absorption fehlt. Diese kontrollierte Absorption kann selbst dort
von Nutzen sein, wo man keine abziehbare Formulierung benötigt. Weist
beispielsweise die Oberfläche
des menschlichen Körpers
keine Hornhautschicht, die Hautbarriere der Haut gegen Fremdstoffe,
auf, so verfügt die
Haut über
keine Barriere, die eine schnelle Absorption des dermal verabreichten
Arzneimittels verhindern könnte,
was ernste Nebenwirkungen und eine kurze Wirkungsdauer zur Folge
haben kann. Diese Oberflächen des
menschlichen Körpers
schließen
Schleimhautgewebe, mit Geschwüren
bedeckte Oberflächen,
traumatisierte Haut und Operationswunden ein. Die Formulierung braucht
in diesem Fall nach der Anwendung nicht notwendigerweise in ein
Gel umgewandelt werden, und sie bedarf daher keines Umwandlungsmittels
und kann in Form eines Pflasters, einer Creme oder einer Paste vorliegen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
einer anderen Formulierung, bei der das meiste Arzneimittel in der
Formulierung als Öltröpfchen oder
als feste Partikel oder gelöst
in in der wäßrigen Phase
der Formulierung emulgierten Öltröpfchen vorliegt,
wodurch für
eine anhaltende Freisetzung des Arzneimittels in eine Oberfläche des menschlichen
Körpers,
bei der eine signifikante Absorptionsbarriere wie die Hornhautschicht
der Haut fehlt, gesorgt wird.
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Bei
Formulierungen, bei denen die Verabreichung des Arzneimittels in
die Haut auf Wasser beruht, wie den Formulierungen IA–ID, wird durch das Verdampfen des Wassers
die Absorption stark reduziert und im wesentlichen beendet, oder
die Arzneimittelabsorptionsraten werden beträchtlich gesenkt. Ohne dieses
Merkmal wäre
es möglich,
daß einem
Anwender gefährlich
hohe Dosen des anästhetischen
Arzneimittels verabreicht werden. Außerdem sind bestimmte Hautregionen
sehr viel durchlässiger
als andere Hautregionen. Die Anwendung von Anästhetika auf hochdurchlässiger Haut
wie Gesichtshaut oder Haut, der eine Schutzbarriere fehlt, erhöht das Risiko
der Verabreichung von gefährlich
hohen Konzentrationen an Anästhetikum,
wenn man der Formulierung über
längere
Zeit ausgesetzt ist.
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Die
Beendigung bzw. beträchtliche
Verminderung der Arzneimittelverabreichung aufgrund des Verdampfens
von Flüssigkeit
ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal der vorliegenden Erfindung,
insbesondere bei Anwendungen, bei denen eine längere Absorption schädlich für den Anwender
sein könnte,
und bei Anwendungen, bei denen der die Medikation erhaltende Patient
nicht unter der eingehenden Beobachtung von medizinisch geschultem
Personal steht. So ist beispielsweise Formulierung I dazu in der
Lage, die Haut in etwa 30–60
min zu betäuben.
Benutzt der Anwender die Formulierung jedoch auf einer größeren Hautregion
und vergißt
das Entfernen der Formulierung nach Erzielen der Wirkung und läßt sie über eine
lange Zeit auf der Haut, so wird die Formulierung die Arzneimittelzufuhr
unterbrechen, nachdem das Wasser abgedampft und die Formulierung
getrocknet ist. Durch die sich selbst abstellende Verabreichung
wird eine Überdosierung
verhindert.
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Die
transdermalen Arzneimittelverabreichungsraten und -dosen werden
primär
durch die Oberflächendimensionen
der im Kontakt mit der Arzneimittelformulierung befindlichen Körperoberfläche festgelegt.
Bei Arzneimittelverabreichungssystemen, bei denen keine Möglichkeit
besteht, die durch die Formulierung bedeckte Oberfläche zu kontrollieren,
ist es schwierig, die Dosis bzw. die Rate der Arzneimittelverabreichung
zu steuern. Bei Arzneimittelverabreichungssystemen, die es nicht
erlauben, die Größe der Oberfläche in geregelter
Weise zu variieren, ist es schwierig, Dosis und Rate an veränderliche
Umstände
anzupassen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, die in Kontakt mit der Formulierung befindliche Oberfläche anzupassen
und zu kontrollieren. Indem sie eine Formulierung bereitstellt,
die sich nach dem Auftragen als eine weniger-als-feste Formulierung
in einen Feststoff umwandelt, erlaubt die vorliegenden Erfindung
die Anpassung der Oberfläche
an verschiedene Anwendungen; nach der Umwandlung der Formulierung
ermöglicht die
Formulierung jedoch die Aufrechterhaltung der gewünschten
Oberfläche.
Nach dem Festwerden fließt
das Arzneimittel nicht von der Verabreichungsstelle weg, um an einer
anderen Stelle absorbiert zu werden und somit Gesamtdosis und Rate
der Verabreichung zu verändern.
Daß dem
Anwender ermöglicht
wird, aus verschiedenen Pflastern mit unterschiedlichen Oberflächen auszuwählen und
die Pflaster mit einer Arzneimittelformulierung zu füllen, die
sich in einen Feststoff umwandelt, bietet einen ähnlichen Nutzen.
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Beispiel 1
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Die
Gesichtshaut eines Patienten ist als Teil einer medizinischen Operation
oder eines medizinischen Eingriffs zu betäuben. Eine 1 mm dicke Schicht
einer anästhetischen
Ausführungsform
der Formulierung I wie z.B. Formulierung IA,
IB oder IC wird
mit einem Applikator ähnlich
dem in 1 gezeigten auf die Gesichtshaut aufgetragen.
Nach etwa 30 bis 45 Minuten ist die Gesichtshaut betäubt, und
die Formulierung wird zu einer Schicht eines kohärenten und weichen Feststoffs.
Die kohärente
und weiche Schicht wird von der Gesichtshaut abgezogen, und die
Gesichtshaut ist bereit für
die Operation.
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Beispiel 2
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Die
Gesichtshaut eines Patienten ist als Teil einer medizinischen Operation
oder eines medizinischen Eingriffs zu betäuben. Eine anästhetische
Ausführungsform
der Formulierung II wie z.B. Formulierung IIA wird unter
Bildung einer Schicht mit einer Dicke von 1 mm auf die Gesichtshaut
aufgetragen. Ein mit 1 mg/cm2 Natriumborat
imprägniertes
und mit einer Lage Polyurethan laminiertes Gazeblatt wird auf die
Formulierungsschicht auf der Gesichtshaut gelegt, wobei sich die
Gazeseite in direktem Kontakt mit der Formulierung befindet. Nach
etwa 20 Minuten ist die Formulierung durch das Natriumborat in ein
festes, kohärentes
Gel umgewandelt worden. Die Haut ist etwa gleichzeitig oder eine
kurze Zeit später
betäubt.
Wird das laminierte Blatt von der Haut abgezogen, so wird die gellierte
Formulierung mit dem Blatt entfernt, und auf der Haut bleibt nur ein
sehr geringer Formulierungrückstand
zurück.
Die betäubte
Gesichtshaut ist bereit für
die Operation.
-
Beispiel 3
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Ein
Patient hat ein chronisches Geschwür in seinem Bein, das Schmerzen
bereitet. Zur Minderung oder zum Abstellen der Schmerzen trägt man eine
1 mm dicke Schicht der sterilisierten Formulierung IA auf
die Oberfläche
des Geschwürs
auf. Lidocain und Tetracain werden allmählich aus der Formulierung
freigesetzt, wodurch es über
einen längeren
Zeitraum zu einer Schmerzlinderung kommt. Die Formulierung wird
nach 45 Minuten zu einen kohärenten,
weichen Feststoff und kann anschließend jederzeit entfernt werden,
ohne daß Formulierungsrückstände auf
der Oberfläche
des Geschwürs
zurückbleiben.
In dieser Situation kann das Fluid aus der Oberfläche des
Geschwürs
die Formulierung feucht halten und es somit ermöglichen, das Lokalanästhetikum über einen
längeren
Zeitraum zu verabreichen.
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Beispiel 4
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Formulierung
IIA wird durch hohe Temperaturen oder Strahlung
sterilisiert und zur Betäubung
bei der Wundtoilette eines Patienten mit Brandverletzungen eingesetzt.
Formulierung II wird unter Bildung einer 1 mm dicken Schicht auf
die einer Wundtoilette zu unterziehende Stelle aufgetragen. Ein
Blatt ähnlich
dem in Beispiel 2 wird auf die Formulierungsschicht gelegt, wobei
sich die Gazeseite in direktem Kontakt mit der Formulierung befindet.
Nach etwa 20 Minuten ist die Formulierung durch das Natriumborat
in ein festes, kohärentes
Gel umgewandelt worden. Nach 60 Minuten ist die Geweberegion unter
der Formulierung beträchtlich
betäubt
und durch die 60minütige
Hydratisierung in der Formulierung beträchtlich aufgeweicht. Das laminierte
Blatt wird abgezogen, wobei die gellierte Formulierung mit dem Blatt
entfernt wird und auf den Geweben nur ein sehr geringer Formulierungrückstand
zurückbleibt.
Die Region läßt sich
nun einfacher und weniger schmerzvoll einer Wundtoilette unterziehen,
mit beträchtlich
weniger oder ohne systemisch wirkendem Analgetikum.
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Beispiel 5
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Für die Betäubung bei
der Schorf-Wundtoilette wird eine modifizierte Version von Formulierung
IIA eingesetzt. Die Behandlung ist ähnlich der
in Beispiel 4, wobei allerdings die Formulierung in diesem Beispiel
kein Water Lock® enthält. Die
Formulierung in diesem Beispiel ist die gleiche wie die Formulierung
II, wobei allerdings die 1,6% Water Lock® in
der Formulierung durch Wasser ersetzt wurden. Verglichen mit Formulierung
II ist diese Formulierung weniger zähflüssig und kommt besser mit der
verschorften Haut in Kontakt.
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Beispiel 6
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Eine
Formulierung ähnlich
der Formulierung IIA wird durch hohe Temperaturen
oder Strahlung sterilisiert und auf eine Operationswunde aufgetragen.
Die Formulierung enthält
kein Umwandlungsmittel. Wie oben angesprochen werden die Lokalanästhetika
in kontrollierter Weise und über
einen längeren
Zeitraum auf der Wundoberfläche
und schließlich
in den Körper
freigesetzt, wodurch die anästhetische
Wirkung verlängert
und das Risiko von Nebenwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
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Beispiel 7
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Eine
Formulierung ähnlich
Formulierung IIA wird auf vereiterte Haut
oder eine Schleimhautoberfläche oder
eine traumatisierte Körperoberfläche aufgetragen.
Wie oben angesprochen werden die Lokalanästhetika in kontrollierter
Weise und über
einen längeren
Zeitraum auf der Wundoberfläche
und schließlich
in den Körper freigesetzt,
wodurch die anästhetische
Wirkung verlängert
und das Risiko von Nebenwirkungen auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
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Beispiel 8
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Ähnlich Beispielen
6 und 7, wobei die Formulierung allerdings ein Umwandlungsmittel
enthält.
Nach der Anwendung der Formulierung kann der Patient oder Pfleger
selektiv entscheiden, ob er die Formulierung in ein festes Gel umwandeln
will, indem er eine 1 mg/cm2 Natriumborat
enthaltende Gaze auf die Formulierung aufbringt, um die Formulierung
in ein kohärentes
und festes Gel umzuwandeln. Durch die Umwandlung der Formulierung
in ein Gel wird ein leichteres Entfernen der Formulierung nach der
Anwendung ermöglicht.
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Beispiel 9
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Minoxidil
wird in eine Lösung
eingearbeitet, die ein für
die Bildung einer zähflüssigen Flüssigkeit
geeignetes Verhältnis
an Wasser, Polyethylenglykol-600 und Polyvinylalkohol enthält. Eine
etwa 1 mm dicke Schicht der zähflüssigen Flüssigkeit
wird zur Förderung
des Haarwachstums vor dem Schlafengehen auf die Kopfhaut eines Anwenders
aufgetragen. Nach etwa 20 Minuten ist das meiste Wasser in der Formulierung
verdampft, und die Formulierung wird zu einem dünnen, festen und kohärenten Film
auf der Kopfhaut. Hierdurch wird das Risiko, daß die Formulierung in der Nacht
auf das Kopfkissen abgerieben wird, auf ein Mindestmaß reduziert.
Man kann der Formulierung Substanzen, die die Haftfähigkeit
der "getrockneten" Formulierungsschicht
auf der Kopfhaut erhöhen,
wie z.B. bestimmte Polyacrylsäureklebstoffe
zusetzen, damit die "getrocknete" Formulierung besser
an der Kopfhaut anhaftet.
-
Vergleichsbeispiel 10
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Eine
Thermogel enthaltende lokalanästhetische
Formulierung weist die folgenden, in Tabelle I gezeigten Komponenten
auf: TABELLE
I Anästhetische
Formulierung mit Thermogel
Bestandteil | Gewichtsprozent |
1:1
(w:w) eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain | 12,0 |
Pluronic
F127 (BASF Corp.) | 25,0 |
Lecithin | 2,3 |
Wasser | 60,7 |
-
Die
Komponenten werden gründlich
gemischt, und die eutektische Mischung von Lidocain und Tetracain
wird in Form kleiner Öltröpfchen in
der wäßrigen Phase
emulgiert. Bei Raumtemperatur ist die Formulierung eine fließfähige Flüssigkeit.
Für die
Anwendung wird die Formulierung sterilisiert und dann auf eine Operationswunde
aufgetragen. Die Temperatur des Gesichts wandelt die Formulierung
in ein Gel um, was die Formulierung daran hindert, von der Anwendungstelle
wegzufließen.
-
Zur
Unterstützung
der Umwandlung der Formulierung in ein Gel kann man Verfahren zur
aktiven Erwärmung
wie Infrarotstrahlung und einen warmen Luftstrom verwenden. Andererseite
kann man ein Thermogel mit einer Umwandlungstemperatur im Bereich
von etwa 28 bis 33°C
entwickeln und in dieser Formulierung damit Pluronic F127 ersetzen,
so daß die
Körpertemperatur
alleine dazu in der Lage ist, die Formulierung in ein verfestigtes
Gel umzuwandeln.
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Bei
einer bevorzugten Thermogel-Ausführungsform
wird die Formulierung bei einer Temperatur zwischen 28 bis 38°C, vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen 29 bis 34°C, in einen festeren Zustand
als dem bei Raumtemperatur umgewandelt. Die Umwandlung der Formulierung
ist das Ergebnis davon, daß man die
Formulierung auf oder in einen menschlichen Körper mit einer Temperatur von
wenigstens 28°C
gibt.
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Beispiel 11
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Ein
Patient weist an der Hautoberfläche
des Körpers
eine Verbrennung auf. Die Verbrennung wird behandelt, indem man
eine Schicht der Formulierung auf die verbrannte Hautoberfläche aufträgt. Mit
den Arzneimittelformulierungen wird ein Medikament wie z.B. ein
Antibiotikum oder ein Lokalanästhetikum
an die verbrannte Körperoberfläche verabreicht,
die Formulierung erlaubt jedoch eine kontrollierte Freisetzung des
Arzneimittels an der verletzten Stelle. Während der Verabreichung des
Arzneimittels wird die Phasenveränderung der
Formulierung durch die Anwendung eines Quervernetzers eingeleitet.
Der Quervernetzer wird als Nebel auf das Gel gesprüht. Die
Nebeltröpfchen
enthalten ein Mittel, das dazu in der Lage ist, die Phasenveränderung
einzuleiten und bei Kontakt mit der Formulierung in die Formulierung
aufgenommen wird. Der Nebel kann auch dazu dienen, die die verbrannten
Stellen umgebende Haut zu befeuchten. Die Formulierung für die Behandlung
von Verbrennungen ist so beschaffen, daß der in Kontakt mit der Haut
befindliche Teil der Formulierung etwas Feuchtigkeit aufrechterhält und zurückhält, um eine
Hydratation der verbrannten Hautregionen zu ermöglichen und, falls gewünscht, eine
längere
Verabreichung des Arzneimittels zu erlauben. Die verfestigte Arzneimittelformulierung
sorgt für
einen gewissen Schutz der Wundoberfläche, insbesondere gegen Einsetzen oder
schmervollen Kontakt sowie gegen Infektionen. Nachdem die Formulierung
im wesentlichen fest geworden ist, kann die verfestigte Arzneimittelformulierung
leicht entfernt werden, ohne daß Formulierungsrückstände abgewischt
werden müssen.
Alternativ zum Besprühen
mit einem Quervernetzernebel kann man mit Quervernetzer getränkte Gaze
oder Gewebematerial auf die Formulierung legen. Die Gaze kann die
Wunde zusätzlich
schützen.
Bei einigen Behandlungen kann es von Vorteil sein, eine vorgeformte,
formbare Schicht der Formulierung anzuwenden, um so das Risiko eines
schmerzhaften oder infektiösen
Kontakts mit der Wunde zu reduzieren.
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Beispiel 12
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Eine
Formulierung einer lokalanästhetischen
Ausführungsform
wird in ein Pflaster eingearbeitet und mit Natriumborat gelliert.
Die Formulierung weist die folgenden, in Tabelle J gezeigten Bestandteile
auf: TABELLE
J Lidocainbaseformulierung
mit Rhizinusöl
Bestandteil | Gewichtsprozent |
Lidocainbase | 5 |
Rhizinusöl | 15 |
Polyvinylalkohol | 9,4 |
Lecithin | 2,4 |
Wasser | 68,2 |
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Man
kann auch andere Öle
als Rhizinusöl
wie Oleylalkohol für
die Formulierung verwenden.
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Zur
Schmerzkontrolle wird das Pflaster auf die Operationswunde gelegt.
Das in der wäßrigen Phase gelöste Lidocain
dringt in das Wundgewebe ein und entfaltet seine schmerzstillende
Wirkung, aber das Lidocain in den Rhizinusöltröpfchen kann aufgrund des Hindernisses,
das das Netz aus dem quervernetzten Polyvinylalkohol darstellt,
nicht direkt aus der Formulierung austreten. Wenn mehr gelöstes Lidocain
aus der Formulierung austritt, löst
sich mehr in den Öltröpfchen befindliches
Lidocain in der wäßrigen Phase
und macht sich bereit, in das Wundgewebe einzudringen. Da das meiste
Lidocain in den Öltröpfchen vorliegt
und sich die Konzentration an Lidocain in der wäßrigen Phase senken läßt (durch
Auswahl des pH-Wertes der Formulierung, d.h. 7), erfolgt eine allmähliche und
kontrollierte Freisetzung von Lidocain in das Wundgewebe. Hierdurch sollte
ein "Abladen" von Lidocain in
das Gewebe vermieden und das Anhalten der analgetischen Wirkung
verlängert
werden.
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Beispiel 13
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Ähnlich der
in Beispiel 1, wobei allerdings die Formulierung auf die Stelle
eines Mücken-
oder Bienenstichs aufgetragen wird. Der Juckreiz bzw. die Schmerzen
vom Stich verschwinden in etwa einer Stunde.
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Beispiel 14
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Ähnlich der
in Beispiel 1, wobei allerdings in diesem Fall die Formulierung
durch hohe Temperaturen oder Strahlung sterilisiert und auf eine
kleinere Schnittverletzung der Haut aufgetragen wird. Der Schmerz nimmt nach
etwa 1 Stunde ab. TABELLE
K Lidocainbaseformulierung
mit Rhizinusöl
Bestandteil | Gewichtsprozent |
Lidocainbase | 5 |
Rhizinusöl | 15 |
Polyvinylalkohol | 9,4 |
Lecithin | 2,4 |
Wasser | 68,2 |
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Beispiel 15
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Ähnlich der
in Beispiel 1, wobei allerdings in diesem Fall die Formulierung
durch hohe Temperaturen oder Strahlung sterilisiert und auf eine
kleinere Schnittverletzung der Haut aufgetragen wird. Die Formulierung besteht
aus den folgenden Bestandteilen: TABELLE
L Lidocainbaseformulierung
mit Rhizinusöl
Bestandteil | Gewichtsprozent |
Lidocainbase | 5 |
Rhizinusöl | 15 |
Polyvinylalkohol | 9,4 |
Lecithin | 2,4 |
Water
Lock® A-180 | 1,5 |
Wasser | 66,7 |
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Der
Schmerz nimmt nach kurzer Zeit ab.
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Beispiel 16
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Ein
Patient leidet an Erektionsstörungen
des Mannes. Der Patient wird mit einer Alprostadil enthaltenden
Formulierung der vorliegenden Erfindung behandelt. Bei der Formulierung
wird ebenfalls ein Thermogel verwendet. Die Formulierung liegt während des
Auftragens der Formulierung in einem flüssigen Zustand vor und wird durch
Einbringen der Formulierung in die Penisharnröhre über die Harnröhrenöffnung an
der Spitze des Penis angewendet. Alprostadil wird in das Schleimhautgewebe
absorbiert. Die Körperwärme aus
den umgebenden Geweben bewirkt die Umwandlung der Formulierung aus
einem weniger-als-festen Zustand in einen "festeren" Zustand wie eine zähflüssigere Flüssigkeit oder ein fluides Gel.
Vor der Umwandlung kann die flüssige
Formulierung leicht in die Harnröhre
fließen,
was die Verabreichung der Formulierung erleichtert. Nach der Umwandlung
der Formulierung liegt die Formulierung in einem festeren Zustand
vor, wodurch verhindert wird, daß die Formulierung aus der
Harnröhre
fließt,
bevor ausreichend Arzneimittel verabreicht worden ist, und verhindert
wird, daß das
Arzneimittel vorzeitig von den Schleimhautgeweben des Harnleiters
wegfließt. Nachdem
eine anhaltende Erektion erreicht worden ist, läßt sich die Formulierung durch
Manipulation der Harnröhre
und der umliegenden Gewebe oder durch Ejakulation entfernen. Die
Formulierung kann mit anderen pharmazeutischen Mitteln wie empfängnisverhütenden Mitteln
oder empfängnisfördernden
Arzneimitteln kombiniert werden.
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Beispiel 17
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Bei
einem Patienten ist eine Behandlung mit einem transdermal zu verabreichenden
Arzneimittel erforderlich. Die typische transdermale Dosis des Arzneimittels
ist unzureichend, da der Patient eine große Körpermasse aufweist und die
typischerweise für
die Verabreichung der Dosis verwendete Oberflächengröße zu klein für den Patienten
ist. Mit der vorliegenden Erfindung ist es dem Pfleger möglich, die
Dosis zu modifizieren, indem er ein nicht gefülltes Pflaster mit einer größeren Behandlungsoberfläche auswählt und
das Pflaster mit der Arzneimittelformulierung füllt. Die größere Oberfläche des Pflasters erlaubt es
dem Pfleger, die Dosis an Arzneimittel zu erhöhen und dabei die gleiche typischerweise
verwendete Arzneimittelformulierung einzu setzen.