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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Fachgebiete der Medizin. Sie
betrifft ein Verfahren zum Diagnostizieren und Behandeln des Reizkolon-Syndroms
und anderer Erkrankungen, wie beispielsweise Morbus-Crohn, chronisches
Ermüdungssyndrom,
Fibromyalgie, Depression, Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Syndrom,
Multiple sclerose, systemischer Lupus Erythematodes und andere Autoimmunerkrankungen
in einem Humanpatienten.
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2. DISKUSSION DES VERWANDTEN
GEBIETS
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Reizkolon-Syndrom,
Morbus-Crohn, chronisches Ermüdungssysndrom,
Fibromyalgie, Depression, Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität-Syndrom
und Autoimmungerkrankungen, wie beispielsweise Multiple sclerose
und systemische Lupuserythematodes, sind alles klinische Erkrankungen
mit unklarer Ätiologie.
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Reizkolon-Syndrom
(IBS) gehörte
zu den häufigsten
aller gastrointestinalen Erkrankungen, von dem 11 bis 14% der Erwachsenen
befallen werden und mehr als 50% aller Patienten mit Verdauungsbeschwerden betreffen.
(G. Triadafilopoulos et al., Bowel dysfunktion in fibromyalgia,
Digestive Dis. Sci. 36(1): 59–64
(1991); W. G: Thompson, Irritable Bowel Syndrome: pathogenesis and
management, Lancet 341: 1569–72
(1993)). Man nimmt an, dass lediglich eine Minderheit von Menschen
mit IBS tatsächlich
eine medizinische Behandlung sucht. Patienten mit IBS präsentieren
disparate Symptome, wie beispielsweise vorwiegend mit Defäcation in Verbindung
stehenden abdominalem Schmerz, alternierende Diarrhoe und Obstipation,
abdominale Distension, Gas und übermäßigen Schleim
im Stuhl.
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Es
ist eine Reihe möglicher
Ursachen für
IBS vorgeschlagen worden, jedoch hat keine eine vollständige Anerkennung
gefunden (W. G. Thompson (1993)). Diese Hypothesen schließen eine
faserarme Nahrungsaufnahme nach westlicher Art ein, Funktionsstörung der
intestinalen Motilität,
anormales Schmerzempfinden, anormale Psychologie oder ein solches
Verhalten oder psychophysiologische Reaktion auf Stress.
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Eine
faserreiche Koste erhöht
das Stuhlvolumen und verkürzt
die Durchlaufzeit durch den Darm. Allerdings stehen mit der "Faser-Hypothese" als der Ursache
für IBS
das Bestehen von IBS in nichtwestlichen Ländern, wie beispielsweise China
und Indien, sowie das Versagen von Ballaststoff-Nahrungsergänzungen zur Behandlung von
IBS in klinischen Doppelblind-Versuchen im Widerspruch (W. Bi-zhen
und P. Qi-Ying, Functuibak bowel disorders in apparently healthy
Chinese people. Chin. J. Epidemiol. 9: 345–49 (1988); K. W. Heaton, Role
of dietary fibre in irritable bowel syndrome. In R. W. Read (ed.),
Irritable bowel syndrome, Grune und Stratton, London, S. 203–22 (1985);
W. G. Thompson et al., Functional bowel disorders und functional
abdominal pain, Gastroenterol. Int. 5: 75–92 (1992)).
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Diejenigen,
die chronischen IBS-Schmerz erleiden, sind oft deprimiert und verängstigt.
Zur Erhöhung der
Schmerzschwelle einiger IBS-Patienten ist eine Behandlung mit tricyclischen
Antidepressiva angewendet worden (W. G. Thompson (1993)). Abreu
et al. und Rabinovich et al. lehren die Verwendung von Corticotropin-freisetzenden
Faktor-Antagonisten zur Milderung stressbezogener Symptome und einschließlich Depression
und Angstzustand in IBS, Anorexie nervosa und anderen Erkrankungen
(M. E. Abreu, Corticotropin-releasing factor antagonism compounds,
US-P-5063245 ; A.
L. Rabinovich et al. Benzoperimidine-carboxylic acids and derivaties
thereof,
US-P-5861398 ).
Becker et al. lehren die Verwendung von Serotonin-Antagonisten zur Behandlung
von Depression und Angstzuständen
in Verbindung mit IBS und anderen Erkrankungen (D. P. Becker et
al., Meso-azacyclic aromatic acid amides and esters as setotonergic
agents,
US-P-5612366 ).
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Bei
denjenigen mit IBS-Symptomen hat sich nicht gezeigt, dass sie gegenüber der
normalen Bevölkerung
eine andere psychologische oder psychosoziale Geschichte haben (W.
E. Whitehead et al., Symptoms of psychologic distress associated
with irritable bowel syndrome: comparison of community and medical
clinic samples, Gastroenterol. 95: 709–14 (1988)). Viele IBS-Patienten
scheinen jedoch die normale Darmtätigkeit als schmerzhaft zu
empfinden. Beispielsweise erleiden IBS-Patienten Schmerz bei geringeren
Volumina rektaler Distension als Normale oder haben eine geringere
als normale Schwelle für
die Wahrnehmung des migrierenden motorischen Komplexes der Phase
III-Aktivität
(W. E. Whitehead et al., Tolerance for rectosigmoid distension in
irritable bowel syndrom, Gastroenterol. 98: 1187–92 (1990); J. E. Kellow et
al., Enhanced perception of physiological intestinal motility in
the irritable bowel syndrome, Gastroenterol. 101(6): 1621–27 (1991)).
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Die
Darmperistaltik in IBS-Patienten unterscheidet sich gegenüber normalen
Kontrollen in Reaktion auf verschiedene Stimuli, wie beispielsweise
Medikamente, Hormone, Lebensmittel und emotionalen Stress (D. G.
Wangel and D. J. Deller, intestinal motility in man, Phase III:
mechanisms of constipation and diarrhea with particular reference
to the irritable bowel, Gastroenterol. 48: 69–84 (1965); R. F. Harvey and
A. E. Read, Effect of cholecystokinin an colon motiliry an and symptoms
in patients with irritable bowel syndrome, Lancet i: 1–3 (1973);
R. M. Valori et al., Effects of different types of stress and "prokinetic drugs" an the control of
the fasting motor complex in humans, Gastroenterol. 90: 1890–900 (1986).
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Evans
et al. und Gorard und Farthing erkannten, dass das Reizkolon-Syndrom
häufig
in Verbindung steht mit gestörter
gastrointestinaler Motilität
(P. R. Evans et al., Gastroparesis and small bowel dysmotility in irritable
bowel syndrome, Dig. Dis. Sci. 42(10): 2087–93 (1997); DA. Gorard and
M. J. Farthing, intestinal motor function in irritable bowel syndrome,
Dig. Dis. 12(2): 72–84
(1994)). Eine auf Darmdysmotilität
in IBS-gerichtete Behandlung schließt die Verwendung von Serotoninantagonisten
ein (D. P. Becker et al., Meso-azacyclic aromatic acid amides and
esters as serotonergic agents.
US-P-5612366 ; M. Ohta et al., Method of treatment
of intestinal diseases,
US-P-5547961 )
and cholecystokinin antagonists (Y. Sato et al., Benzodiazepine
derivatives,
US-P-4970207 ;
H. Kitajima et al., Thienylazole compound and thienotriazolodiazepine
compound,
US-P-5760032 )).
Der Index der Kolonmotilität,
die veränderte
myoelektrische Aktivität
in Kolon und Dünndarm-Dysmotilität haben
sich jedoch nicht als zuverlässige
Diagnostikmittel erwiesen, da sie nicht LBS-spezifisch sind (W.
G. Thompson (1993)).
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Da
es keine bekannte, zugrunde liegende Ursache für LBS gegeben hat, hat sich
die Behandlung von LBS überwiegend
auf Symptome von Schmerz, Obstipation- und Diarrhoe-Symptome gerichtet.
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Beispielsweise
ist die Verabreichung des Polypeptid-Hormons Relaxin, das zur Entspannung
der unwillkürlichen
Muskeln der Eingeweide verwendet wird, eine Behandlung, von der
gelehrt wird, dass sie die Schmerzen in Verbindung mit IBS lindert.
(S. K. Yue, Method of treating myofascial pain syndrome eith relaxin,
US-P-5863552 ).
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Borody
et al. lehren die Verwendung eines Picosulfat enthaltenden Laxativpräparats zur
Behandlung von Obstipation in IBS, bakterieller Dünndarm-Bakterienwucherung
und akuten oder chronischen bakteriellen Darminfektionen. (T. J.
Borody et al., Picosulfate-containing preparation for colonic evacuation,
US-P-5858403 ).
Barody lehr ebenfalls die Verwendung eines entzündungshemmenden Mittel zur
Behandlung von IBS. (T. J. Borody, Treatment of non-inflammatory
and non-infectious bowel disorders,
US-P-5519014 ). Darüber hinaus ist Obstipation
in IBS mit Amidinharnstoff-Verbindungen behandelt worden. (J. Yelnosky
et al., Amidinoureas for treating irritable bowel syndrome,
US-P-4701457 und
4611011 ).
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Kuhla
et al. lehren die Verwendung von Triazinon-Verbindungen zur Milderung
von IBS-Symptomen der
Konzipation, Diarrhoe und abdominalem Schmerz. (D. E. Kuhle et al.,
Triazinones for treating irritable bowel syndrome,
US-P-4562188 ). Und Kitazawa
et al. lehren die Verwendung von Napthyl- und Phenyl-, Sulfonylalkansäure-Verbindungen
zur Behandlung von IBS-Symptomen. (M Kitazawa et al., Napthysulfonylalkanoic acid
compounds and pharmaceutical compositions thereof,
US-P-5177069 ;
M. Kitazawa et al., Thenylsulfonylalkanoic acid compounds and pharmaceutical
compositions thereof.,
US-P-5145869 ).
Day lehrt eine IBS-Behandlung unter Beteiligung der Verabreichung
eines anionbindenden Polymers und eines hydrophilen Polymers. (C.
E. Day, Method for treatment of irritable bowel syndrome,
US-P-5380522 ).
Borody et al., lehren die Verwendung von Salycylsäure-Derivaten
zur Behandlung von IBS. (T. J. Borody et al., Treatment of non-inflammatory
and non-infectious bowel disorders,
US-P-5519014 ).
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Ebenfalls
hat man eine probiotische Herangehensweise zur Behandlung von IBS
versucht. Beispielsweise wurde von Allen et al. die Verwendung eines
Stammes von Enterococcus faecium zur Behebung von Symptomen beschrieben.
(W. D. Allen et al., Probiotic containing Enterococcus faecium NCIMB
40371,
US-P-5728380 und
Probiotic,
US-P-5589168 ).
Borody lehrt eine Methode zum Behandeln des Reizkolon-Syndroms durch
mindestens teilweise Entfernung der bestehenden Darmmikroflora mit
Hilfe einer Spülung
und eines Austausches gegen eine neue bakterielle Umgebung, die
durch fäkales
Inoculum eines Krankheits-gescreenten menschlichen Spenders eingeführt wird
oder mit Hilfe einer Zusammensetzung, die die Species Bacteroides
und Escherichia coli aufweist. (T. J. Borody, Treatment of gastro-intestinal
disorders with a fecal composition or a composition obbacteroides
and E. coli,
US-P-5443826 ).
Die Fibromyalgie (FM) ist ein Syndrom intensiven allgemeinen Schmerzes
und einer weit ausgebreiteten lokalen Druckempfindlichkeit normalerweise
in Verbindung mit morgendlicher Steifheit, Müdigkeit und Schlafstörungen.
(F. Wolfe, Fibromyalgia: the clinical syndrome, Rheum. Dis. Clin,
N. Amer. 15(1): 1–17
(1989)). Fibromyalgie steht oftmals in Verbindung mit IBS (34–50% der
FM-Fälle)
oder anderen gastrointestinalen Symptomen, Raynaud's-Phänomen, Kopfschmerz,
subjektives Anschwellen, Parästhesie,
psychologischer Anormalität
oder funktioneller Behinderung, gelegentlich mit überlappenden
Symptomen einer gleichzeitig existierenden Arthritis, Erkrankungen
im unteren Rückgrad
und cervikalen Erkrankungen sowie Tendinitis. Von Fibronyalgie sind
1–5% der
Bevölkerung
befallen und überwiegend
mehr darunter Frauen als Männer.
(G. Triadafilopoulos et al. (1991)).
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Wie
bei IBS besteht eine Diagnose von FM in Verbindung mit einer herabgesetzten
Schmerzschwelle unter den FM-Patienten im Vergleich zu Nichtpatienten.
(F. Wolfe et al., Aspects of Fibromyalgia in the General Population:
Sex, Pain Threshold, and Fibromyalgia Symptoms, J. Rheumatol. 22:
151–56
(1995)). Andere konventionelle Laborauswertungen von FM-Patienten
sind jedoch gleichbleibend normal. (G. Triadafilopoulos et al. (1991)).
Die Symptome von FM-Patienten werden im typischen Fall mit entzündungshemmenden
Mitteln und einer geringen Dosis von tricyclischen Antidepressiva
behandelt. Die Verabreichung von Relaxin bei Funktionsstörung des
unwillkürlichen
Muskels ist ebenfalls eine Behandlung, die zur Linderung der Schmerzen
in Verbindung mit Fibromyalgie gelehrt wird. (S. K. Yue, Method
of treating myofascial pain syndrome with relaxin,
US-P-5863552 ). Allerdings
hat es keine bekannte Ursache für
FM gegeben, auf die sich Diagnose oder Behandlung hätten richten
können.
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Das
chronische Ermüdungssyndrom
(CFS) befällt
mehr als eine halbe Millionen Amerikaner. (P. H. Levine, What we
know about chronic fatigue syndrome and ist relevance to the practicing
physician, Am. J. Med. 105(3A): 100S–03S (1998)). Das chronische
Ermüdungssyndrom
ist gekennzeichnet durch eine schnell einsetzende, anhaltende, schwächende Ermüdung und
Energieverlust, die mindestens für
sechs Monate anhalten und sich zu keinen anderen medizinischen oder
psychiatrischen Erkrankungen zuordnen lassen; wobei die Symptome
Kopfschmerz einschließen,
kognitive und Verhaltensstörung,
Angina, Schmerz in den Lümpfknoten und
Gelenken und schwaches Fieber. (M. Terman et al., Chronic Fatigue
Syndrome and Seasonal; Affective Disorder: Comorbidiry, Diagnostic
Overlap, and Implications for Treatment, Am. J. Med. 105(3A): 115S–24S (1998)).
Ebenfalls üblich
sind Depression und verwandte Symptome, einschließlich Schlafstörungen,
Angstzustände
und Verschlechterung der prämenstrualen
Symptome oder andere gynäkologische
Komplikationen. (A. L. Komaroff and D. Buchwald, Symptoms and signs
of chronic fatigue syndrome, Rev. Infect. Dis. 13: S8–S11 [1991];
B. L. Harlow et al., Reproductive correlates of chronic fatigue
syndrome, Am. J. Med. 105(3A): 94S–99S (1998)). Bei vielen Patienten
sind andere physiologische Anormalitäten ebenfalls mit CFS verbunden,
einschließlich
neural vermittelter Hochdruck, Hypokortizismus und immunologische
Fehlregulierung. (P. H. Levine (1998)). Eine Untergruppe von CFS-Patienten
hat Beschwerden einer gereizten Stimmung, verminderten Arbeitsfähigkeit
und Schwierigkeit des Erwachens während der Wintermonate, was
an jahreszeitlicher manisch-depressiver Psychose erinnert. (M. Terman
et al. (1998)).
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Die Ätiologie
von CFS ist unbekannt gewesen, und die Heterogenität der CFS-Symptome
hat die Verwendung jeglichen speziellen, diagnostischen Labortest
ausgeschlossen. (P. H. Levine (1998)). Symptomatische Parallelen
sind zwischen CFS und einer Reihe anderer Erkrankungsbedingungen
vorgeschlagen worden, die aus einer viralen Infektion resultieren,
toxischer Exponierung, orthostatischer Hypotonie und Stress, wobei jedoch
keine von diesen einen kausalen Zusammenhang mit CFS gezeigt hat.
(siehe beispielsweise, I. R. Bell et al., Illness from low levels
of envitonmental chemicals; relevance to chronik fatigue syndrome
and fibromyalgia, Am. J. Med. 105(3A): 74S–82S (1998); R. L. Bruno et
al., Parallels between post-polio fatigue and chronic fatigue syndrome:
a common pathophysiology?, Am. J. Med. 105(3A): 66S–73S (1998);
R. Glaser and J. K. Kiecolt-Glaser, Stress-associated immune modulation;
relevance to viral infections and chronic fatigue syndrome, Am.
J. Med. 105(3A): 35S–42S
(1998); P. C. Rowe and H. Calkins, neurally mediated hypotension
and chronic fatigue syndrome, Am. J. Med.
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105(3A):
15S–21S
(1998); L. A. Jason et al., Estimating the prevalence of chronic
fatigue syndrome among nurses, Am. J. Med. 105(3A): 91S–93S (1998)).
In einer der Untersuchungen wird berichtet, dass es keine Bestätigung für eine ätiologische
Rolle in CFS einer Yersinia enterocolitica-Infektion gegeben hat.
(C. M. Swanink et al., Yersinia entercolitica and the chronic fatigue
syndrome, J. Infect. 36(3): 269–72
(1998)). Demensprechend hat es keine bekannte Ursache gegeben, auf
die sich eine Diagnose und/oder Behandlung von CFS hätte richten
können.
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Dementsprechend
haben sich Diagnose und Behandlung von CFS weiterhin auf Symptome
anstelle auf eine zugrunde liegende behandlungsfähige Ursache gerichtet. Beispielsweise
ist die Verwendung von Relaxin zur Entspannung der unwillkürlichen
Muskeln beschrieben worden und damit zur Linderung der Schmerzen
in Verbindung mit CFS. (S. K. Yue, Method of treating myofascial
pain syndrome with relaxin,
US-P-5863552 ).
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Das
hyperkinetische Syndrom des Kindesalters (Attention deficit/hyperactivity
disorder, ADHD) ist eine heterogene Verhaltensstörung unbekannter Ätiologie,
die stets zuerst in der Kindheit auftritt, 3–20% Kinder in der Elementarschule
befällt
und sich fortsetzt mit einem Befall von bis zu 3% der Erwachsenen.
(Reviewed in L. L. Greenhill, Diagnosing attention deficit/hyperactivity
disorder in children, J. Clin. Psychiatry 59 Suppl 7: 31–41 (1998)).
Die von den ADHD-Symptomen befallenden Patienten zeigen im typischen
Fall Unaufmerksamkeit und Zerstreutheit (AD-Typ), Hyperaktivität und impulsives
Verhalten (HI-Typ) oder eine Kombination davon bis zu einem Grad,
der das normale Funktionieren beeinträchtigt und oftmals sozial gestört ist.
(M. L. Wolraich et al., Examination of DSM-IV criteria for attention
deficit/hyperactivity disorder in a county-wide sample. J. Dev.
Behav. Pediatr. 19(3): 162–68
(1998); J. J. Hudziak et al., Latent class and factor analysis of DSM-IV
ADHD; a twin study of female adolescents, J. Am. Acad. Child. Adolesc,
Psychatry 37(8): 848–57 (1998)).
Oftmals werden Stimulanzien für
das zentrale Nervensystem verschrieben, tricyclische Antidepressiva,
Antihypertensiva, Analgetika oder antimanische Medikamente, wobei
es jedoch keine bekannte Ursache für ADHD gegeben hat, auf die
sich Diagnose und/oder Behandlung hätten richten können. (S.
C. Schneider and G. Tan, attention deficit/hyperactivity disorder.
In pursuit of diagnostic accuracy. Postgrad. Med. 101(4): 231–2, 235–40 (1997);
W. J. Barbaresi, primary-care approach to the diagnosis and management
of attention deficit/hyperactivity disorder, Mayo Clin. Proc. 71(5):
463–71
(1996)).
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Ebenfalls
hat es keine bekannte Ursache für
Autoimmunerkrankungen gegeben, einschließlich Multiple sclerose und
systemischen Lupus erythematodes. Bei der Multiplen sclerose (MS)
handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die hauptsächlich Teenager
und junge Erwachsene unter einem Alter von 35 Jahren befällt. Mit
einer Erkrankung von 350.000 Amerikanern ist MS die häufigste
Ursache für
neurologische Behinderungen mit Ausnahme von traumatischen Verletzungen;
an MS erkranken im Vergleich zu Männern zweimal soviel Frauen.
(S. L. Hauser, Multiple Sclerosis and other demyelinating diseases
In: Harrison's Principles of
Internal Medicine, 13. Ausg., K. J. Isselbacher et al. (Herausg.),
McGraw-Hill, S. 2287–95
(1994)). Die Erkrankung ist durch eine chronische Entzündung, Vernarbung
und selective Zerstörung
der Myelinscheide um neurale Axone des zentralen Nervensystems,
die nach der Lehre durch Autoimmunreaktionen hervorgerufen werden.
Eine Behandlung auf MS nach der Lehre von Weiner et al. zielt auf
orale Verabreichung von Autoantigenen an dem Patienten zur Unterdrückung der
Autoimmunantwort indem Suppressor-T-Zellen ausgelöst werden,
die auf basisches Myelinprotein (MBP) spezifisch sind. Für MS gibt
es keine spezifischen Diagnostiktests; die Diagnose beruht auf die
klinische Erkennung von destruktiven Muster einer zentralen Nervensystem-Schädigung,
die durch die Krankheit erzeugt wird. (SL. Hauser (1994)). Die Nervenschädigung kann über Cytokine übermittelt
werden und speziell von TNF-α,
von der festgestellt worden ist, dass sie für Myelin und Oligodendrozyten
in vitro selektiv toxisch ist. Erhöhte Mengen an TNF-α und IL-2
wurden in MS-Patienten gemessen. (J. L. Trotter et al., Serum cytokine
levels in chronic progressive multiple sclerosis: interleukin-2
levels parallel tumor necrosis factor-alpha levels, J. Neuroimmunol.
33(1): 29–36
(1991); H. L. Weiner et al., Treatment of multiple sclerosis by
oral administration of autoantigens,
US-P-5869054 )). Eine andere Behandlung von
MS umfasst die Verabreichung einer Vitamin D-Verbindung. (H. F.
DeLuca et al., Multiple sclerosis treatment,
US-P-5716946 ). Allerdings
gibt es keine bekannte Ursache für
MS, auf die sich Diagnose und/oder Behandlung hätten richten können.
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Bei
dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine
rheumatische Autoimmunerkrankung, die gekennzeichnet ist durch Ablagerung
von Geweben von Autoantikörpern
und Immunkomplexen, die zur Gewebeschädigung (ihren. (B. L. Kotzin,
Systemic lupus erythematosus, Cell 85: 303–06 (1996)). Im Gegensatz zu
Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise MS und Typ 1 Diabetes
mellitus, sind bei SLE potentiell mehrfache Organsysteme direkt
einbezogen und ihre klinischen Manifestationen sind verschiedenartig
und variabel. (Übersichtsarbeit
von B. L. Kotzin and J. R. O'Dell,
Systemic lupus erythematosus, In: Samler's Immunologic Diseases, 5. Ausg., M.
M. Frank et al., Herausg. Little Brown & Co., Boston, S. 667–97 (1995)).
Beispielsweise können
sich bei einigen Patienten überwiegend
Hautausschlag und Gelenkschmerzen zeigen, zeigen spontane Remissionen
und erfordern wenig Medikation. Am anderen Ende des Spektrums sind
Patienten, die eine schwere und progressive Nierenbeteiligung zeigen,
die eine Therapie mit hohen Dosismengen an Steroiden und zytotoxisehen
Medikamenten erfordert, wie beispielsweise Cyclophosphamid. (B.
L. Kotzin (1996)).
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Das
besondere serologische Kennzeichen für SLE und der verfügbare primäre diagnostische
Test sind erhöhte
Serumwerte von IgG-Antikörpern
auf Bestandteile des Zellkerns, wie beispielsweise doppelsträngige DMA
(dsDNA), einzelsträngige
DANN (ss-DANN), und Chromatin. Unter diesen Autoantikörpern spielen IgG-Anti-dsDNA-Antikörper die
Hauptrolle in der Entwicklung von Lupus glomerulonephitis (GN).
(B. H. Hahn und B. Tsao. Antibodies to DANN, In: Dubois' Lupus Erythematosus,
4. Ausg., D. J. Wallace und B. Hahn, Herausg., Lea and Febiger,
Philadelphia, S. 195–201
(1993); Ohnishi et al., Comparison of pathogenic and nonpathogenic
murine antibodies to DNA: Antigen binding and structural characteristics,
Int. Immunol. 6: 817–30 (1994)).
Glomerulonephritis ist eine schwere Erkrankung, bei der die Kapillarwände des
die Glomeruli-reinigenden Bluts der Niere durch Auflagerungen auf
der Epitelseite der glomerulären
Basalmembranen dicker werden. Die Erkrankung ist oftmals chronisch
und verläuft
progressiv und kann zum möglichen
Nierenversagen führen.
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Die
Mechanismen, mit denen die Antikörper
in diesen Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden, bleiben unklar.
Da es bisher für
SLE keine bekannte Ursache gegeben hat, auf die sich Diagnose und/oder Behandlung
hätten
richten können,
ist die Behandlung auf die Unterdrückung der Immunreaktionen beispielsweise
mit Makrolid-Antikörpern
anstelle auf die zugrunde liegende Ursache gerichtet worden. (z.
B. Hitosi et al., Immunosuppressive agent,
US-P-4843092 ).
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Eine
andere Erkrankung, bei der eine Immunsuppression versucht worden
ist, ist der Morbus-Crohn. Die
Symptome des Morbus-Crohn schließen eine intestinale Entzündung und
die Entwicklung einer intestinalen Stenose sowie Fisteln ein; oftmals
begleitet diese Symptome eine Neuropathie. Entzündungshemmende Medikamente,
wie beispielsweise 5-Aminosalicylate (z. B. Mesalamin) oder Corticosteroide,
werden im typischen Fall verschrieben, sind jedoch nicht immer wirksam.
(Reviewed in V. A. Botoman et al., Management of Inflammatory Bowel
Disease, Am. Farn. Physician 57(1): 57–68 (1998)). Die Immunsuppression
mit Cyclosporin ist gelegentlich bei Patienten vorteilhaft, die
gegenüber
Corticosteroiden resistent oder intolerant sind. (J. Brynskov et
al., A Placebo-controlled, double-blind, rondomized trial of cyclosprorine
therapy in active chronic Crohn's
disease, N. Engl. J. Med. 321(13): 845–50 (1989)).
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Nichtsdestoweniger
ist bei 90% der Patienten eventuell eine chirurgische Korrektur
erforderlich, 50% haben eine Kolonresektion (K. Leiper et al., Adjuvant
post-operative therapy, Baillieres Clin. Gastroenterol. 12(1): 179–99 (1998);
F. Makowiec et al., Long-term follow-up alter resectional surgery
in patients with Crobn's disease
involving the colon, T. Gastroenterol. 36(8): 619–24 (1998)).
Die Rezidivrate nach der Operation ist hoch mit 50%, die innerhalb
von 5 Jahren eine weitere Operation erfordern. (K. Leiper et al.,
(1998); M. Besnard et al., Poestoperative outcome of Crohn's disease in 30 children,
Gut 43(5): 634–38
(1998)).
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Eine
der Hypothesen für
die Ätiologie
des Morbus-Crohn ist ein Versagen der Damischleimhautbarriere, die
möglicherweise
von genetischen Empfindlichkeiten und Umgebungsfaktoren (z. B. Rauchen)
resultiert, wobei das Immunsystem gegenüber Antigenen aus dem Darmlumen
und einschließlich
bakteriellen und lebensmittelgebundenen Antigenen exponiert ist
(z. B. Söderholm
et al., Epithelial permeability to Proteins in the non-inflamed
ileum of Crohn's
disease?, Gastroenterol. 117: 65–72 (1999); D. Hollander et
al., Increased intestinal permeability in patients with Crohn's disease and their
relatives. A possible etiologic factor, Arm. Intern. Med. 105: 883–85 (1986);
D. Hollander, The intestinal permeability barrier. A hypothesis
to its involvement in Crohn's
disease, Scand. J. Gastroenterol. 27: 721–26 (1992)). Eine andere Hypothese
besteht darin, dass eine persistente Darminfektion durch Patogene,
wie beispielsweise Mycobacterium paratuberculosis, Listeria monocytogenes,
anormal Escherichia coli, oder Paramyxovirus die Immunreaktion stimulieren
oder alternativ Symptome, die aus einer fehlgeleiteten Immunantwort
auf allgegenwärtige
Antigene resultieren, wie beispielsweise die normale Darmmikroflora
und die Metabolite und Toxine, die sie erzeugen. (R. B. Sartor,
Pathogenesis and immune Mechnisms of Chronic Inflammatory Bowel
Diseases, Am. J. Gastroenterol. 92(12): 5S–1,1S (1997)). Das Vorhandensein
von IgA- und IgG-Anti-Sacccharomyces cerevisiae-Antikörper (ASCH)
in dem Serum hat sich als hochdiagnostisch für den pädiatrische Morbus-Crohn gezeigt.
(F. M. Ruemmele et al., Diagnostic accuracy of serological assays
in pediatric inflammatory bowel disease, Gastroenterol. 115(4):
822–29 (1998);
E. J. Hoffenberg et al., Serologic testing for inflammatory bowel
disease, J. Pediatr. 134(4): 447–52 (1999)).
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In
dem Morbus-Crohn ist eine fehlgeleitete Immunreaktion in Richtung
auf zellvermittelte Immunpathologie verzerrt. (S. I. Murch, Local
and systemic effects of macrophage cytokines in intestinal inflammation,
Nutrition 14: 780–83
(1998)). Es sind jedoch immunsuppressive Medikamente, wie beispielsweise
Cyclosporin, Tacrolimus und Mesalamin, verwendet worden, um Corticosteroid-resistente
Fälle von
Morbus-Crohn mit gemischtem Erfolg zu behandeln. (J. Brynskov et
al., (1989); K. Fellerman et al., Steroid-unresponsive acute attacks
of inflammatory bowel disease; immunomodulation by tacrolimus (FK506),
Am. J. Gastroenterol. 93(10): 1860–66 (1998)).
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Neuere
Versuche zur Entwicklung von Mitteln zur Diagnostik und Behandlung
des Morbus-Crohn haben sich auf die zentrale Bedeutung von Cytokinen
konzentriert. (S. Schreiber, Experimental immunomodulatory therapy
of inflammatory bowel disease, Neth. J. Med. 53(6): S. 24–31 (1998);
R. A. van Hogezand und H: W. Verspaget, The future role of anti-tumor
necrosis factor-alpha products in the treatment of Crohn's disease, Drugs
56(3): 299–305
(1998)). Cytokine sind kleine abgeschiedene Proteine oder Faktoren
(5 bis 20 kD), die spezifische Wirkungen auf Zelle-Zelle-Wechselwirkungen,
auf interzellulare Kommunikation oder das Verhalten anderer Zellen
ausüben.
Cytokine werden durch Lymphozyten erzeugt und speziell durch TH1- und TH2-Lymphozyten,
Monozyten, intestinale Makrophagen, Granulozyten, Epitel-Zellen
und Fibroblasten. (in einer Übersichtsarbeit
von G. Rogler und T. Andus, Cytokines in inflammatory bowel disease,
World J. Surg. 22(4): 382–89
(1998); H. F. Galley and N. R. Webster, The immuno-inflammatory
cascade, Br. J. Anaesth. 77: 11–16
(1996)). Einige Cytokine sind proinflammatorisch (z. B. Tumornekrosefaktor(TNF)-α Interleukin
(IL)-1(α und β), IL-6,
IL-8, IL-12, oder Leukämie-inhibitorischer
Faktor (LIF); andere sind entzündungshemmend
(z. B. IL-1-Rezeptorantagonist (IL-1ra), IL-4, IL-10, IL-11, und
der von transformierten Zellen gebildete Wachstumsfaktor (TGF)-β). Unter
bestimmten inflammatorischen Bedingungen kann es jedoch eine Überlappung
und funktionelle Redundanz in deren Wirkungen geben.
-
In
aktiven Fällen
des Morbus-Crohn werden vermehrte Konzentrationen von TNF-α und IL-6
in den Blutkreislauf abgegeben und durch mukosale Zellen örtlich ein Überschuss
an TNF-α,
IL-1, IL-6 und IL-8 erzeugt. (siehe K. Funakoshi et al., Spectrum
of cytokine gene expression in intestinal mucosal lesions of Crohn's disease and ulcerative
colitis. Digestion 59(1): 73–78
(1998)). Diese Cytokine können
weitreichende Wirkungen auf physiologische Systeme und einschließlich Knochenentwicklung,
Blutbildung und Leber, Schilddrüse und
neuropsychiatrische Funktion ausüben.
In Patienten mit Morbus-Crohn
wurde darüber
hinaus eine Gleichgewichtsverschiebung des IL-1β/IL-1ra-Verhältnisses zugunsten des proinflammatorischen
IL-1β beobachtet. (G.
Rogler und T. Andus (1998; T. Saiki et al., Detection of pro- and
anti-inflammatory cytokines in stools of patients with inflammatory
bowel disease, Scand. J. Gastroenterol. 33(6): 616–22 (1998);
S. Dione et al., Colonic explant production of IL-1 und its receptor
antagonist is imbalanced in inflammatory bowel disease (IBD), Clin.
Exp. Imunol. 112(3): 435–42
(1998); siehe jedoch S. Kuboyama, Increased circulating levels of
interleukin-1 receptor antagonist in patients with inflammatory
bowel disease, Kururne Med. J. 45(1): 33–37 (1998)). In eine der Untersuchungen
wurde vorgeschlagen, dass Cytokin-Profile in Stuhlproben ein nützliches
diagnostisches Mittel für
den Morbus-Crohn
sein könnte.
(T. Saiki et al. (1998)).
-
Behandlungen,
die für
den Morbus-Crohn vorgeschlagen worden sind, schließen die
Verwendung von Cytokin-Antagonisten ein (z. B. Il-1ra), Inhibitoren
(z. B. von IL-1β-umwandelndes
Enzym und Antioxidantien) und Anticytokin-Antikörper. (G. Rogler und T. Andus
(1998); R. A. van Hogezand and H. W. Verspaget (1998); J. M: Reimund
et al., Antioxidants inhibit the in vitro production of inflammatory
Cytokines in Crohn's
disease and ulcerative colitis, Eur. J. Clin. Invest. 28(2): 145–50 (1998);
N. Lugering et al., Current concept of the role of monocytes/macrophages
in inflammatory bowel disease-balance of pro-inflammatory and immunosuppressive
mediators, Ital. J. Gastroenterol. Hepatol. 30(3): 338–44 (1998); M.
E. McAlindon et al., Expression of interleukin 1 beta and interleukin
1 beta converting enzyme by intestinal macrophages in health and
inflammatory bowel disease, Gut 42(2): 214–19 (1998)). Insbesondere sind
gegen TNF-α monoklonale
Antikörper
mit einigem Erfolg in der Behandlung des Morbus-Crohn versucht worden.
(S. R. Targan et al., A short-term study of chimeric monoclonal
antibody cA2 to tumor necrosis factor alpha for Crohn's disease. Crohn's Disease cA2 Study
Group, N. Eng. J. Med. 337(15): 1029–35 (1997); W. A. Stack et
al., Randomised controlled trial of CDP571 antobody to tumour necrosis
factor-alpha in Crohn's
disease, Lancet 349(9051): 521–24
(1997); H. M. van Dullemen et al., Treatment of Crohn's disease with anti-tumor
necrosis factor chimeric monoclonal antibody (cA2), Gastroenterol.
109(1): 129–35
(1995)).
-
Eine
andere Vorgehensweise für
die Behandlung des Morbus-Crohn hat sich auf die zumindest teilweise
Vernichtung der Bakterienflora gerichtet, welche die inflammatorische
Reaktion auslösen
kann, und auf den Austausch gegen eine nichtpathogene Flora. Beispielsweise
haben McCann et al. (McCann et al., Method for treatment of idiopathic
inflammatory bowel disease,
US-P-5599795 )
eine Methode zur Verhütung
und Behandlung des Morbus-Crohn in Humanpatienten offenbart. Deren
Methode war auf das Sterilisieren des Darmtraktes mit mindestens
einem Antibiotikum und mindestens einem antifungalen Mittel zum
Abtöten
der bestehenden Flora und auf das Auswechseln dieser Flora gegen
andere, ausgewählte
und gut charakterisierte Bakterien gerichtet, die von gesunden Menschen
genommen wurden. Borody lehrt eine Methode zur Behandlung des Morbus-Crohn
durch mindestens teilweise Entfernung der vorhandenen Darmmikroflora
durch Spülung und
Austausch gegen eine neue Bakterienflora, die über fäkale Impfung von einem Krankheits-gescreenten Humanspender
oder über
eine Zusammensetzung eingeführt
wurden, die Bacteroides und Escherichia coli-Species aufweist. (T.
J. Borody, Treatment of gastro-intestinal disorders with a fecal
composition or a composition of bacteroides and E. coli,
US-P-5443826 ). Allerdings ist keine
Ursache für
der Morbus-Crohn bekannt gewesen, auf die sich Diagnose und/oder
Behandlung hätten
richten können.
-
Schmerz
ist ein übliches
Symptom in Verbindung mit dem Reizkolon-Syndrom, Fibromyalgie, chronischen
Ermüdungssyndrom,
Depression, ADHD, Autoimmunerkrankungen und Morbus-Crohn. Obgleich
das Erleiden von Schmerz verbunden ist mit den Emotionen, dem Gedächnis, der
Kultur und dem psychosolialen Umfeld einer Person (D. A. Drossman
and W. G. Thompson, Irritable bowel syndrone: a graduated, multicomponent
treatment approach, Ann. Intern. Med. 116: 1009–16 (1992)), gibt es eine Bestätigung dafür, dass
bestimmte Cytokin-vermittelte Immunreaktionen das Empfinden von
Schmerz beeinflussen können.
Cytokine können
in Reaktion auf eine Reihe von Reizstoffen freigesetzt werden und
können
die Schmerzwahrnehmung modulieren. Beispielsweise führt eine
Exponierung bronchialer Human-Epitelzellen
an Reizstoffen und einschließlich
sauren pH-Wert zu Rezeptor-vermittelter Freisetzung von inflammatorischen
Cytokinen IL-6, IL-8 und TNF-α.
(B. Veronesi et al., Particulate Matter initiates inflammatory cytokine
release by activation of capsaicin und acid receptor in a human
bronchial epithelial cell line, Toxicol. Appl. Pharmacol. 154: 106–15 (1999)). Reizstoff-Rezeptoren
auf Zelloberflächen,
z. B. für
gesundheitsschädliche
Stimuli empfängliche
Rezeptoren, z. B. Capsaicin und pH-Wert, vermitteln die Freisetzung
von Cytokinen und vermitteln ebenfalls die Freisetzung von Neuropeptiden
von sensorischen Nervenfasern, die bekannterweise zu neurogenen
inflammatorischen Prozessen und zur Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit)
führen.
(siehe R. O. P. de Campos et al., Systemic treatment with Myobacterium
bovis bacilluscalmett-guerin (BCG) potentiates kinin B, receptor agonist-induced
nociception and oedema formation in the formalin test in mice, Neuropeptides
32(5): 393–403 (1998)).
-
Die
Schmerzempfindung wird auch durch die Vermittlung von Kinin B1- und B2-Rezeptoren
beeinflusst, die als Kinine bezeichnete Peptide binden, z. B. das
Nonapeptid Bradykinin oder das Dekapeptid Kallidin (Lysylbradykinin).
Obgleich der präzise
Wirkungsmechanismus unbekannt ist, bewirken doch die Kenine die
Freisetzung anderer proinflammatorischer und hyperalgetischer Mediatoren,
wie beispielsweise Neuropeptide. Von den Cytokinen IL-1 (α und β), IL-2,
IL-6 und TNF-α wird
gelehrt, dass sie den Kenin B1-Rezeptor
aktivieren und damit zur Verstärkung
des Schmerzempfinden beitragen. (R. O. P. de Campos et al. (1998)).
Das Endotoxin von Escherichia coli aktiviert signifikant Kinin B1-Rezeptor-vermittelte,
neurogene und inflammatorische Schmerzreaktionen bei Tieren. (M.
M. Campos et al., Expression of B1kinin
receptors mediating paw oedema formalin-induced nociception. Modulation
by glococorticoids, Can. J. Physiol. Pharmacol. 73: 812–19 (1995)).
-
Es
ist ebenfalls gezeigt worden, dass IL-1β, IL-6 und TNF-α die an Mammalia-Hirn
verabreicht werden, die Schmerzwahrnehmung über Prostaglandin-abhängige Prozesse
vermitteln können.
(T. Hori et al., Pain modulatory actions of cytokines and prostaglandin
E. in the Brain, Ann. N. Y. Acad. Sci. 840: 269–81 (1998)). Granulozyten,
die nahezu alle Formen von Entzündung
akkumulieren, sind unspezifische Verstärker und Effektoren spezifischer
Immunreaktionen und können
ebenfalls die Schmerzwahrnehmung modulieren. Neutrophile, bei denen
es sich um einen Typ einer Granulozytenzelle handelt, sind dafür bekannt,
dass sie in Reaktion auf IL-1β akkumulieren,
und die Neutrophilen-Akkumulation spielt eine entscheidende positive
Rolle in de Entwicklung der durch den Nervenwachstumsfaktor (NGF)
induzierten Hyperalgesie. (G. Bennett et al., Nerve growth factor
induced hyperalgesia in the rat hind paw is dependent an circulating
neutrophils, Pain 77(3): 315–22 (1998);
siehe auch E. Feher et al., Direct morphological evidence of neuroimmunomodulation
in colonic mucosa of patients with Crohn's disease, Neuroimmunomodulation 4(5-6):
250–57
(1997)).
-
Hyperalgesie
(viszeral, musculoskelettal und/oder kutan) ist in der IBS und Fibromyalgie
eine häufige klinische
Beobachtung. Nicht weniger als 60% der Patienten mit IBS haben herabgesetzte
sensorische Schwellen bei rektaler Distension. (H. Mertz et al.,
Altered rectal perception is a biological marker of patients with
the irritable bowel syndrome, Gastroenterol. 109: 40–52 (1995)).
Obgleich die Ätiologie
für diese
Hyperalgesie schwer zu fassen bleibt, ist man von der Hypothese
ausgegangen, dass es eine Sensibilisierung der zuführenden
Wege in IBS gibt. (E. A. Mayer et al., Basic and clinical aspects
of visceral hyperalgesia, Gastroenterol. 1994, 107: 271–93 (1994);
L. Bueno et al., Mediators and pharmacology of visceral sensitivity:
from basic to clinical investigations, Gastroenterol. 112: 1714–43 (1997)).
Die Fibromyalgie ist von der Definition her ein hyperalgetischer
Zustand, seit die Fibromyalgie von der American College of Rheumatology
als eine Historie von umfassendem Schmerz in einer Aufstellung von
11 von 18 vordefinierten Tenderpoints definiert ist. (F. Wolfe et
al., The American College of Rheumatology 1990 criterta for the
classification of fibromyalgia, Arthritis Rheum. 33: 160–72 (1990)).
Beweise legen nahe, dass die Hyperalgesie der Fibromyalgie nicht
einfach auf Tenderpoints bezogen ist, sondern viel mehr eine globale
Hyperalgesie. (L. Vecchiet et al., Comperative sensory evaluation
of parietal tissues in painful and nonpainful areas in fibromyalgia
and myofascial pain syndrome, In: Gebhart GF, Hammond DL, Jensen
TS, Herausg. Progress in Pain Research and Management, Bd. 2, Seattle:
IASP Press, S. 177–85
(1994); J. Sorensen et al., Hyperexcitability in fibromyalgia, J.
Rheumatol. 25: 152–55
(1998)).
-
Obgleich
Hyperalgesie nicht eindeutig nachgewiesen in Verbindung steht mit
dem Morbus-Crohn (C. N. Bernstein et al., Rectal afferent function
in patients with inflammatory and functional intestinal disorders, Pain
66: 151–61
(1996)), werden Cytokin- und Neuropeptidwerte in IBS, Fibromyalgie
und des Morbus-Crohn verändert.
Indirekt wird eine Bestätigung
für die
Hypersensibilität
in dem Morbus-Crohn durch erhöhte
Mengen an TNF-α und
zu der Substanz P-Rezeptor vorgeschlagen (C. R. Mantyh et al., Receptor
binding sites for substance P, but not substance K or neuromedin
K, are expressed in high concentrations by artericles, venules, and
lymph nodules in surgical specimens obtained from patients with
ulcerative colitis and Crohn's
disease, Proc. Natl. Acad. Sci. 85: 3235–39 (1988); S. Mazumdar and
K. M: Das. Innunocytochemical localization of vasoactive intestinal
peptide and substance P in the colon from normal subjects and patients
with inflammatory bowel disease, Am. J. Gastrol. 87: 176–81 (1992);
C. R. Mantyh et al., Differential expression of substance P receptors
in patients with Crohn's
disease and ulcerative colitis, Gastroenterol. 1995; 109: 850–60 (1995)),
von denen gezeigt wurde, dass sie in Verbindung mit der Hypersensibilität stehen.
Es ist gezeigt worden, dass Konzentrationen der Substanz P, ein
Neuropeptid, in der zerebrospinalen Flüssigkeit von Patienten mit
Fibromyalgie erhöht
sind (H. Vaeroy et al., Elevated CSF levels of substance P and high
incidence of Raynaud's
phenomenon in patients with Fibromyalgia: new features for diagnosis,
Pain 32: 21–26
(1988); I. J. Russell et al., Elevated cerebrospinal fluid levels
of substance P in patients with the fibromyalgia syndrome, Arthritis
Rheum. 37: 1593–1601
(1994)), wobei in Patienten mit IBS eine Erhöhung der Substanz P-sensitiven
Nervenendigungen beobachtet worden ist. (X. Pang et al., Mast cell
substance P-positive nerve involvement in a Patient with both irritable
bowel syndrome and interstitial cystitis, Urology 47: 436–38 (1996)).
-
Das
mentale Funktionieren und Befindlichkeiten der Ermüdung oder
Depression können
ebenfalls durch Immunreaktionen beeinflusst werden. Peripher freigesetzte
proinformatorische Cytokine, wie beispielsweise IL-1, Il-6 und TNF-α wirken auf
Gehirnzellen-Targets, und es ist gezeigt worden, dass sie das spontane und
das Lernverhalten in Tieren herabsetzen; von dem Vagusnerv ist gezeigt
worden, dass er die Übertragungen
der Immunbotschaft an das Gehirn vermittelt, was zentral in dem
Gehirn zur Erzeugung von proinformatorischen Cytokinen führt. (R.
Dantzer et al., Cytokines and sickness behavior, Ann. N. Y. Acad.
Sci. 840: 586–90
(1998)). Darüber
hinaus gibt es ein bidirektionales Zusammenwirken zwischen Neurotransmittern
und dem Immunsystem; Lymphozyten und Makrophagen tragen Oberflächenrezeptoren
für das
Stresshormon, das Kortikotropin freisetzende Hormon (CRH), und sie
reagieren auf CRH durch erhöhte
Lymphozyten-Proliferation und Feedback-Upregulation der hypotalamischen
CRH-Produktion. (S. H. Murch (1998)).
-
Die
Hypophysenerzeugung von Proopiomelanocortinen, wie beispielsweise
Endorphine und Enkephaline, wird durch IL-1 und IL-2 hochreguliert,
möglicherweise
vermittelt durch CRH, wobei die Lymphozyten und Makrophagen diese
endogenen Opiate über
Oberflächenrezeptoren
erkennen. (S. H. Murch (1998)) Lyphozyten (TH2),
und Makrophagen erzeugen und verarbeiten Enkephaliln zu einer aktiven
Form. Makrophagen-derivierte Cytokine, wie beispielsweise TNF-α IL-1 und
IL-6, sind dafür
bekannt, dass sie die Neurotransmitterfreisetzung modulieren und
die neurale Gesamtaktivität
beeinflussen; Cytokine können
ein klassisches Krankheitsverhalten auslösen, wie beispielsweise Somnoleszens,
Apathie, Depression, Reizbarkeit, Zerstreutheit, schwaches Gedächtnis,
beeinträchtigte
mentale Konzentrationsfäbigkeit,
Fieber und Anorexie.
-
Während immunologische
Reaktionen zu Symptomen von Reizkolon-Syndrom, Fibromyalgie, chronischem
Ermüdungssyndrom,
Depression, ADHD, Autoimmunerkrankungen und Morbus-Crohn führen können, hat
es eine eindeutige Notwendigkeit zur Bestimmung eines kausalen Faktors
für jede
dieser diagnostischen Kategorien gegeben, auf die sich diagnostisches
Testen und Behandlung richten lassen.
-
Bisher
ist keine Verbindung zwischen irgendeiner der vorgenannten diagnostischen
Kategorien und dem bakteriellen Dünndarm-Überwachsen ("small intestinal
bacterial overgrowth",
SIBO) festgestellt worden. SIBO ist auch bekannt als bakterielles
Dünndarm-Überwachsen
(SBBO), ist ein anormaler Zustand, in welchem sich aerobe und anaerobe
Darmbakterien aus dem Kolon in dem Dünndarm vermehren, der normalerweise
relativ frei von bakterieller Kontamination ist. SIBO ist festgelegt
mit größer als
106 CFU/ml Dünndarm-Abgang (R. M. Donaldson.
Jr., Normal bacterial populations of the intestine and their relation
to intestinal function, N. Engl. J. Med. 270: 938–45 (1964)).
Im typischen Fall schließen
die Symptome Abdominalschmerz ein, Bluten, Gas und Veränderung
des Darmhabitus, wie beispielsweise Obstipation und Diarrhoe.
-
SIBO
ist bis vor Kurzem am häufigsten
bei Patienten mit signifikanter Malabsorption als Folgekrankheit vermutet
worden. Bei den meisten beschriebenen SIBO-Fällen sind anatomische Veränderungen
beteiligt, wie beispielsweise mechanischer Verschluss (E. A. Deitch
et al., Obstructed intenstine as a reservor for systemic infection,
Am. J. Surg. 159: 394 (1990)), surgical changes (z. B: L. K. Enander
et al., The aerobic and anaerobic microflora of the gastric remnant
more than 15 years alter Billroth II resectin, Scand. J. Gastroenterol.
17: 715–20
(1982)), direkte Kommunikation des Dünndarms mit den Kolon-Inhalten,
wie beispielsweise Fisteln (O. Bergesen et al., Is vitamin B12 malabsorption
in bile fistula rats due to bacterial overgrowth? A study of bacterial
metabolic activity in the small bowel, Scand. J. Gastroenterol.
23: 471–6
(1988)) und Fehlfunktion der Ileozekalklappe (operativ oder auf
andere Weise) (W. O. Griffin, Jr, et al., Prevention of small bowel
contamination by ileocecal valve, S. Med. J. 64: 1056–8 (1971);
P. Rutgeerts et al., Ileal dysfunction and bacterial overgrowth in
patients with Crohn's
disease, Eur. J. Clin. Invest. 11: 199–206 (1981)). Weniger häufig ist
SIBO mit chronischer Pankreatitis in Verbindung gebracht worden
(E. Tespi and A. Ferrieri, Intestinal bacterial overgrowth during
chronic pancreatitis, Curr. Med. Res. Opin. 15: 47–52 (1999)),
hypochlorhydria (z. B. S. P. Pereira et al., Drug-induced hypochlorhydria
causes high duodenal bacterial counts in the elderly, Aliment. Pharmacol.
Ther. 12: 99–104
(1998)), und Immunschwache (C. Pignate et al., Jejunal bacterial
overgrowth and intestinal permeability in children with immunodeficiency
syndromes, Gut 31: 879–82
(1990); G. M. Smith et al., Small intestinal baxterial overgrowth
in patients with chronic hymphocytic leukaemia, J. Clin. Pathol.
43: 57–9
(1990)).
-
SIBO
ist mit Infektionen der Bauchhöhle
in Fällen
von alkoholischer Zerrose in Verbindung gebracht worden. (F. Casafont
Morencos et al., Small bowel bacterial overgrowth in patients with
alcoholic cirrhosis. Dig. Dis. Sci. 40(6): 1252–1256 (1995); J. Chesta et
al., Abnormalities in proximal small bowel motility in patients with
cirrhosis, Hepatology 17(5): 828–32 (1993); C. S. Chang et
al., Small intestine dysmotility and bacterial overgrowth in cirrhotic
patients with spontaneous bacterial peritonitis, Hepatology 28(5):
1187–90
(1998)). SIBO ist außerdem
mit Symptomen chronischer Diarrhoe, Anorexie oder Nausea bei älteren Patienten
in Verbindung gebracht worden und das vorherrschende Überwachsen
in Patienten, die alter waren als 75 Jahre, ist mit bis zu 79% selbst
bei Abwesenheit klinisch evidenter Hinweise auf ein Überwachsen
oder eine Achlorhydrie veröffentlicht
worden. (S. M. Riordan et al., Small intestinal bacterial overgrowth
in the symptomatic elderly, Am. J. Gastroenterol. 92(1): 47–51 (1997)).
SIBO ist auch in Verbindung gebracht worden mit chronischen Verdauungssymptomen
bei Kindern und speziell bei Kindern unter einem Alter von 2 Jahren
(D. De Boissieu et al., Small-bowel bacterial overgrowth in children
with chronic digestive diarrhea, abdominal pain, or both, J. Peidatr.
128(2): 203–07
(1996)) sowie mit chronischer Diarrhoe nach einer Lebertransplantation
bei Kinder. (D. R Mack et al., Small bowel bacterial overgrowth
as a cause of chronic diarrhea alter liver transplantation in children.
Liver Transpl. Surg. 4(2): 166–69
(1998)).
-
Obgleich
diabetische Enteropathie (F. Goldstein et al., Diabetic diarrhea
and steatorrhea. Microbiologic and clinical observations, Ann. Intern.
Med. 1970; 72: 215–8
(1970)), idiopathische intestinale Pseudoobstruktion (A. J. Pearson
et al., Intestinal pseudo-obstruction with bacterial overgrowth
in the small intestine, Am. J. Dig. Dis. 14: 200–05 (1969)) und Skleroderma
(I. J. Kahn et al., Malabsorption in intestinal scleroderma: Correction
with antibiotics, N. Engl. J. Med. 274: 1339–44 (1966)) sind alle dafür bekannt,
dass sie Motalitätsstörungen erzeugen,
die zu SIBO führen.
Zwei frühere
Veröffentlichungen
haben unter anatomisch und medizinisch nichtbeeinflussten SIBO-Patienten
eine Dünndarmmotilität untersucht.
(G. Vantrappen et al., The interdigestive motor complex of normal
subjects and patients with bacterial overgrowth of the small intestine,
J. Clin. Invest. 59: 1158–66
(1977); P. O. Stotzer et al., Interdigestive and postprandial motility
in small-intestinal bacterial overgrowth, Scand, J. Gastroenterol.
31: 875–80
(1996)). Von diesen Autoren wurde vorgeschlagen, dass die Mehrzahl
der Patienten mit SIBO bei Fehlen anderer prädisponierender Bedingungen
während
der kurzfristigen Aufzeichnungen ein Fehlen der Phase III der interdigestiven
Motilität
zeigte.
-
Phase
III der interdigestiven Motilität
ist eine Dauer von phasenweisen Kontraktionen, die sich durch die
Länge des
Dünndarms
mit näherungsweise
einmal alle 87,2 ± 5,4
Minuten im Fastenzustand ausbreiten. (E. E. Soffer et al., Prolonged
ambulatory duodeno-jejunal manometry in human: Normal values and
gender effect, Am. J. Gastrot. 93: 1318–23 (1998)). Dieses Fastenereignis
ist zuständig
für das
Anspülen
von Rückstand,
einschließlich
Dünndarmkontaminanten,
wie beispielsweise akkumulierten Bakterien, in das Kolon in Vorbereitung
für die
nächste
Mahlzeit (V. B. Nieuwenhujuijs et al., The role of interdigastive
small bowel motility in the regulation of gut microflora, bacterial
overgrowth, and bacterial translocation in rats, Arm. Surg. 228: 188–93 (1998);
E. Husebye, Gastointestinal motility disorders an bacterial overgrowth,
J. Interm. Med. 237: 419–27
(1995)). Hier fehlt glaube ich ein Satz! (engl. S. 14, Zeilen 22
und 23) (G. Vantrappen et al., Motilin and the interdigestive migrating
motor complex in man, Dig. Dis. Sci. 24: 497–500 (1979)). Andere prokinetische Mittel,
wie beispielsweise Etythromycin, wirken vermutlich auf den Motilin-Rezeptor,
von denen in Hunden und Menschen gezeigt worden ist, dass sie schnell
ein interdigestives Motilitätsereignis
auslösen.
(M. F. Otterson and S. K. Sarna, Gastrointestinal motor effect of
erythromycin, Am. J. Physiol. 259: G355–63; T. Tomomasa et al., Etythromycin
induces migrating motor complex in human gastrointestinal tract,
Dig. Dis. Sci. 31: 157–61 (1986)).
-
Man
benötigt
weiterhin einen zugrunde liegenden kausalen Faktor, auf den sich
diagnostisches Testen und Behandlung für Reizkolon-Syndrom, Fibromyalgie,
chronisches Ermüdungssyndrom, Depression,
ADHD, MS, SLE und andere Autoimmunerkrankungen und Morbus-Crohn
richten können.
Hierin werden diese und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung
beschrieben.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Diagnose von Reizkolon-Symdrom (IBS).
Speziell basieren die erfindungsgemäßen Methoden auf den Nachweis
einer Ursache für
IBS, d. h. bakterielles Dünndarmüberwachsen (SIBO).
-
Die
Methode zur Diagnose des Reizkolon-Syndroms umfasst den Nachweis
des Vorhandenseins eines bakteriellen Dünndarmüberwachsens in einem Humanpatienten
mit mindestens einem der Symptome in Verbindung mit einer vermuteten
Diagnose.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Kits für die Diagnose und Behandlung
des Reizkolon-Syndroms.
-
Diese
und andere Vorurteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
eingehender in einer detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
beschrieben, die sich anschließen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
visuelle analoge Bewertungen von Patienten mit IBS und SIBO vor
und nach antibiotischer Behandlung.
-
2 zeigt
visuelle analoge Bewertungen von Patienten mit IBS und SIBO in einer
Pilotstudie vor und nach antibiotischer Behandlung.
-
3 zeigt
visuell analoge Bewertungen, die von Patienten mit Fibromyalgie
und SIBO vor und nach antibiotischer Behandlung berichtet wurden.
-
4 zeigt
die Korrelation zwischen dem Grad der Verbesserung der Symptome
und der Wasserstofferzeugung von Restatem nach antibiotischer Behandlung
bei Patienten mit Fibromyalgie und SIBO.
-
5 zeigt
visuell analoge Bewertungen, die von Patienten mit Morbus-Crohn
und SIBO vor und nach antibiotischer Behandlung berichtet wurden.
-
6 zeigt
die Korrelation zwischen dem Grad der Verbesserung der Symptome
und der Wasserstofferzeugung im Restatem nach antibiotischer Behandlung
von Patienten mit Morbus-Crohn.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Diagnose von Reizkolon-Syndrom
gemäß Anspruch
1 bis 7. Das Verfahren umfasst den Nachweis des Vorhandenseins einer
Dünndarm-Bakterienwucherung
in einem Humanpatienten, der mindestens eines der Symptome in Verbindung
mit einer Verdachtsdiagnose irgendeiner IBS hat.
-
Gemäß dem Verfahren
untermauert der Nachweis von SIBO in dem Humanpatienten die Verdachtsdiagnose
von Seiten eines qualifizierten Arztes, der vor dem Nachweis von
SIBO in dem Humanpatienten aus beschränkteren klinischen Nachweisen
den Verdacht hatte, dass der Humanpatient ein Reizkolon-Syndrom hat.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens wird
die Verdachtsdiagnose untermauert, d. h. bestätigt, aufrechterhalten, substantiviert,
gestützt,
bewiesen, erhärtet,
abgesichert oder noch sicherer gemacht.
-
Der
erfahrene Arzt ist mit den gegenwärtigen Diagnosekriterien vertraut,
mit denen es zu einer Verdachtsdiagnose gekommen ist. Diese Diagnosekriterien
basieren auf einer Darstellung von Symptom(en) durch einen Humanpatienten.
Beispielsweise schließen
diese Kriterien die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein:
Die Rom-Kriterien für
IBS (W. G. Thompson, Irritable bowel syndrome: pathogenesis and
management, Lancet 341: 1569–72
(1993)) und die Kriterien für
CFS, wie sie aufgestellt wurden von den "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC). (K. Fukuda
et al., The chronic fatigue syndrome: a comprehensive approach to
ist definition and study, Ann. Intern. Med. 121: 953–59 (1994)).
Die Diagnosekriterien für
Fibromyalgie der "American
College of Rheumatology" werden
ebenfalls vertraut sein (F. Wolfe et al., The American College of
Rheumatology 1990 Criteria for the Classification of Fibromyalgia;
Report of the Multicenter Criteria Committee, Arthritis Rheum. 33:
160–72
(1990)), was auch für
die Kriterien für
Depression oder ADHD gelten wird, die beispielsweise von dem Handbuch "Diagnostic and Statistical
Manual" (DSM)-IV
oder einer neueren Version bereitgestellt werden. (beispielsweise,
G. Tripp et al., DSM-IV and ICD-10: a comparison for the correlates
of ADHD and Hypertinetic disorder, J. Am. Acad. Child Adolesc. Psychiatry
38(2): 156–64
(1999)). Symptome für
systemischen Lupus erythematodes schließen die 11 überarbeiteten Kriterien des "American College
of Rheumatology" ein,
wie beispielsweise ein typisches malares Aufwallen oder flächiges Aufwallen,
Lichtempfindlichkeit, orale Geschwulste, Arthritis, Serositis oder
Erkrankungen des Blut-, Nieren- oder Nervensystems. (E. M. Tan et
al., The 1982 revised criteria for the classification of systemic
lupus erythematosus (SLE), Arthritis Rheum. 25: 1271–77 (1982)).
Geeignete Diagnosekriterien für
Multiple sclerose sind ebenfalls vertraut (z. B. L. A. Rolak, The
dagnosis of multiple sclerosis, Neuronal Clin. 14(1): 27–43 (1996)),
was auch für
die Symptome von Morbus-Crohn gilt, die nützlich sind, um zu einer Verdachtsdiagnose
zu gelangen (z. B. J. M. Bozdech and R. G: Farmer, Diagnosis of
Crohn's disease,
Hepatogastroenterol. 37(1): 8–17
(1990); M. Tanaka and R. H. Riddell, The pathological dagnosis and
differential dagnosis of Crohn's
disease, Hepatogastroenterol. 37(1): 18–31 (1990); A. B. Price and
B. C. Morson, inflammatory bowel disease; the surgical pathology
of Crohn's disease
and ulcerative colitis, Hum. Pathol. 6(1): 7–29 (1975)). Der Arzt ist selbstverständlich nicht
auf diese veranschaulichenden Beispiele für die Diagnosekriterien beschränkt, sondern
sollte Kriterien anwenden, die aktuell sind.
-
Der
Nachweis des Bestehens einer Dünndarm-Bakterienwucherung
(d. h. SIBO) wird mit jeder beliebigen geeigneten Methode erreicht.
Beispielsweise ist eine der bevorzugten Methoden zum Nachweisen
von SIBO die Prüfung
des Atem-Wasserstoffes. (z. B. P. Kerlin and L. Wong, Breath hydrogen
testing in bacterial overgrowth of the small intestine, Gastroenterol.
95(4): 982–88
(1988); A. Strocchi et al., Detection of malabsorption of low doses
of carbohydrate: accuracy of various breath H2 criteria,
Gastroenterol. 105(5): 1404–1410 (1993);
D. de Boissieu et al., (1996); P. J. Lewindon et al., Bowel dysfunction
in cystic fibrosis importance of breath testing, J. Paedatr. Child
Health 34(1): 79–82
(1998)). Tests des Atem-Wasserstoffes oder Atem-Methans basieren
auf der Tatsache, dass viele der obligatorischen oder fakultativen
fermentativen Bakterien, die im gastrointestinalen Trakt angetroffen
werden, unter bestimmten Umständen
nachweisbare Mengen an Wasserstoff oder Methangas als Vermentationsprodukte
von einem von dem Wirt aufgenommenen Substrat erzeugen. Substrate
schließen
Zuckersubstanzen ein, wie beispielsweise Lactulose, Xylose, Lactose
oder Glucose. Der in den Dünndarm
erzeugte Wasserstoff oder das Methan treten in dem Blutstrom des
Wirtes ein und werden allmählich
ausgeatmet.
-
Im
typischen Fall schluckt der Patient, der über Nacht nüchtern blieb, eine kontrollierte
Menge an Zucker, wie beispielsweise Lactulose, Xylose, Lactose oder
Glucose, und es werden in kurzen Zeitabständen im typischen Fall alle
10 bis 15 Minuten für
eine Dauer von 2 bis 4 Stunden Atemproben genommen. Die Proben werden
mit Hilfe der Gaschromatographie oder mit Hilfe anderer geeigneter
Methoden einzeln oder in Kombination analysiert. Kurven des Atem-Wasserstoffes
von Patienten mit SIBO zeigen typischerweise Doppel-Peaks, d. h.
kleinere frühe
Wasserstoff-Peaks, gefolgt von einem größeren Wasserstoff-Peak, wobei
jedoch auch ein einzelner Wasserstoff-Peak ein nützlicher Indikator für SIBO ist,
wenn der Peak-Wert des Atem-Wasserstoffes den normalen Bereich von
Wasserstoff für
ein spezielles Prüfprotokoll überschreitet.
(siehe G. Mastropaolo and W. D. Rees, Evaluation of the hydrogen
breath test in man: definition and elimination of the early hydrogen
peak, Gut 28(6): 721–25
(1987)).
-
Ein
veränderlicher
Anteil der Bevölkerung
versagt dabei, eine angemessene Menge Wasserstoffgas während der
enteralen Vermentation von Lactulose auszuatmen; in der enteralen
Mikroflora dieser Patienten wird stattdessen mehr Methan erzeugt.
(G. Corazza et al., Prevalence and consistency of low breath H2 excretion following lactulose ingestion.
Possible implications for the clinical use of the H2 breath
test, Dig. Dis. Sci. 38(11): 2010–16 (1993); S. M. Riordan et
al., The lactulose breath hydrogen test and small intestinal bacterial overgrowth,
Am. J. Gastroentrol. 91(9): 1795–1803 (1996)). Dementsprechend
werden gegebenenfalls im Falle eines ersten negativen Ergebnisses
bei Atem-Wasserstoff oder als eine Vorsichtsmaßnahme Methan und/oder Kohlendioxid-Gehalte
in jeder Atemprobe gemessen sowie Wasserstoff oder es wird gegebenenfalls ein
anderes Substrat als Lactulose verwendet. Was ebenfalls als eine
Kontrolle wirken kann, ist das Vorhandensein von SIBO, das gemäß der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zu Vorbehandlungswerten durch eine relative
Abnahme des Peak-Wasserstoffes der Werte der Ausatmung für eine einzelne
Person nach antimikrobieller Behandlung demonstriert.
-
Eine
andere bevorzugte Methode zum Nachweisen einer bakteriellen Überwucherung
ist die Gaschromatographie mit Massenspektrometrie und/oder Strahlungsnachweis
zur Messung von Atememmissionen von radiomarkiertem Kohlendioxid,
Methan oder Wasserstoff nach Verabreichung eines radiomarkierten
Substrats, das mit Hilfe von gastrointestinalen Bakterien verstoffwechelt
werden kann, durch den menschlichen Wirt jedoch schwer verdaulich
ist, wie beispielsweise Lactulose, Xylose, Mannit oder Harnstoff.
(z. B. G. R. Swart and J. W. van den Berg, 13C
breath test in gastrointestinal practice, Scand. J. Gastroenterol.
[Suppl.] 225: 13–18 [1998];
S. F. Dellert et al., The 13C-xylose breath test for the diagnosis
of small bowel bacterial overgrowth in children, J. Pediatr. Gastroenterol.
Nutr. 25(2): 153–58
(1997); C. E. King and P. P. Toskes, Breath tests in the diagnosis
of small intestinal bacterial overgrowth, Crit. Rev. Lab. Sci. 21(3):
269–81
(1984)). Ein schwer verdauliches Substrat ist ein solches, für das es
einen relativen oder absoluten Mangel an Fähigkeit in einem Menschen zu
dessen Absorption oder enzymatischen Abbau oder Katabolismus gibt.
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Geeignete
Rariomarkierungen schließen 13C oder 14C ein.
Zur Messung von Methan oder Kohlendioxid können geeignete Radiomarkierungen
auch 2H und 3H oder 17O und 18O einschließen, solange
wie das Substrat mit der an einer metabolisch geeigneten Stelle
in der Struktur des Substrats eingebauten Radiomarkierung synthetisch
aufgebaut werden kann, d. h. an einer Stelle, wo eine enzymatische Biozersetzung
durch enterale Mikroflora zu der Radiomarkierung führt, die
in dem gasförmigen
Produkt maskiert ist. Wenn es sich bei der gewählten Radiomarkierung um ein
Radioisotop handelt, wie beispielsweise 14C, 3H oder 15O, lassen
sich Atemproben mit Hilfe der Gaschromatographie mit geeigneten
Mitteln zum Strahlungsnachweis analysieren. (z. B. C. S: Chang et
al., Increased accuracy of the carbon-14 D-xylose breath test indetecting
small-intestinal bacterial overgrowth by correction with the gastric
emptying rate, Eur. J. Nucl. Med. 22(10): 1118–22 (1995); C. E. King and
P. P. Toskes, Comparison of the 1-gram (14C)xylose,
10-gram lactulose-H2, and 80β-gram glucose-H2breath tests in patients with small intestine
bacterial overgrowth. Gastroenterol. 91(6): 1447–51 (1986); A. Schneider et
al., Value of the 14C-D-xylose breath test in patients with
intestinal bacterial overgrowth. Digestion 32(2): 86–91 (1985)).
-
Eine
andere bevorzugte Methode zum Nachweisen einer bakteriellen Überwucherung
im Dünndarm ist
die direkte enterale Probenahme aus dem Humanpatienten. Eine direkte
Probenahme erfolgt durch Intubation, gefolgt von einer Schabung,
Biopsie oder Absaugung der Inhalte des intestinalen Lumens, einschließlich des
Lumens des Duodenums, Jejunums oder Ileums. Die Probenahme besteht
aus jedem beliegen der Inhaltsstoffe des intestinalen Lumens, einschließlich Material
von zellulärer
Beschaffenheit, Fluid, fäkaler
Beschaffenheit oder gasförmiger
Beschaffenheit, oder die Probenahme erfolgt von der Lumenwand selbst.
Die Analyse der Probe zum Nachweis einer bakteriellen Überwucherung
erfolgt mit Hilfe konventioneller mikrobiologischer Methoden, einschließlich Mikroskopie,
Kultivierung und/oder Methoden der Zellenzählung.
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Eine
andere bevorzugte Methode zum Nachweisen einer bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms ist
die endoskopische visuelle Inspektion der Wandung des Duodenums,
Jejunums und/oder Ileums.
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Die
vorstehenden Ausführungen
sind lediglich veranschaulichende und nichteinschränkende Beispiele
für Methoden
zum Nachweisen einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms.
-
Ebenfalls
wird eine Methode zum Behandeln des Reizkolon-Syndroms, der Fibromyalgie,
des chronischen Ermüdungssyndroms,
der Depression, ADHD, eine Autoimmunerkrankung oder Morbus-Crohn offenbart.
Die Behandlungsmethode umfasst das Nachweisen des Vorhandenseins
einer bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms
in einem Humanpatienten entsprechend den vorstehend beschriebenen
diagnostischen Methoden und einer mindestens teilweisen Zerstörung der
bakteriellen Überwucherung.
Nach mindestens einer teilweisen Eradikation des SIBO-Krankheitsgeschehens
im typischen Fall innerhalb von ein paar Wochen gibt es eine Verbesserung
des/der Symptoms/Symptome des Reizkolon-Syndroms, der Fibromyalgie,
des chornischen Ermüdungssyndroms,
der Depression, ADHD, einer Autoimmunerkrankung oder Morbus-Crohn. Ein
Nutzen des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass Patienten nach der Behandlung routinemäßig berichten,
dass sie sich nach Jahren besser fühlten.
-
Eine
mindestens teilweise Eradikation der bakteriellen Überwucherung
wird mit Hilfe jeder beliebigen geeigneten Methode erreicht. Am
Meisten bevorzugt wird eine mindestens teilweise Eradikation der
bakteriellen Überwucherung
durch Verabreichen eines antimikrobiellen Mittels erreichte, einschließlich eines
natürlichen,
synthetischen oder halbsynthetischen antibiotischen Mittels, ohne
darauf beschränkt
zu sein. Als Beispiel steht eine Reihe von Antibiotika, wie beispielsweise
die Folgenden, ohne auf diese beschränkt zu sein: Neomycin, Metronidazol,
Teicoplanin, Doxyciclin, Tetracyclin, Ciprofloxacin, Augmentin,
Cephalexin (z. B. Keflex), Penicillin, Ampicillin, Kenamycin, Rifamycin,
Rifaximin oder Vancomycin, die oral, intravenös oder rektal verabreicht werden.
(R. K. Cleary (1998); C. P. Kelly and J. T. LaMont, Clostridium
difficile infection, Annu. Rev. Med. 49: 375–90 (1998); C. M. Reinke and
C. R. Messick, Update an Clostridium diffecile-induced colitis,
Part 2, Am. J. Hosp. Pharm. 51(15): 1892–1901 (1994)).
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Zur
mindestens teilweisen Eradikation des SIBO-Krankheitsgeschehens
wird alternativ ein antimikrobielles, chemotherapeutisches Mittel
verwendet, wie beispielsweise eine 4- oder 5-Aminosalicylat-Verbindung. Diese lässt sich
für ingestive,
Kolon- oder topische, nichtsystemische Zuführsysteme oder für irgendein
systemisches Zuführsystem
formulieren. Kommerziell verfügbare
Präparate
schließen
ein: 4-(p)-Aminosalicylsäure (d.
h. 4-ASA oder p-Aminsalicylsäure)
oder 4-(p)-Aminosalicylat-natriumsalz
(z. B. Nemasol-Sodium® oder Tobasal®).
5-Aminsalicylate verfügen
sowohl über
antimikrobielle als auch über
entzündungshemmende
Eigenschaften (H. Lin and M. Pimentel. Abstract G3452 at Digestive
Disease Week, 100th Annual Meeting of the AGA,
Orlando, FL (1999)), in anwendbaren Präparaten einschließlich 5-Aminosalicylsäure (d.
h. 5-ASA, Mesalamin oder Mesalazin) und konjugierten Derivaten davon,
die in zahlreichen pharmazeutischen Präparaten verfügbar sind,
wie beispielsweise: Asacol®, Rowasa®, Claversal®,
Pentasa®,
Salofalk®,
Dipentum® (olsalazine),
Azulfidine® (SAZ;
Sulfasalazin), Ipsalazin, Salicylazobenzoesäure, Balsalazid oder konjugierte
Gallensäure,
wie beispielsweise Ursodesoxychlinsäure-5-aminosalicylsäure und
andere.
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Ein
anderes bevorzugtes Verfahren zur mindestens teilweisen Eradikation
der bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms,
das besonders dann nützlich
ist, wenn ein Patient auf orale oder intravenöse Antibiotika oder andere
antimikrobielle Mittel allein nicht geeignet reagiert, die Verabreichung
einer Darmspülung oder
eines Einlaufs beispielsweise zur Dünndarmreizung mit einer ausgewogenen
hypertonischen Elektrolyt-Lösung,
wie beispielsweise Go-lytely oder Fleet-phosphorsoda-Präparaten.
Die Lösung
zur Spülung
oder Einlauf wird gegebenenfalls mit einem oder mehreren Antibiotika
oder einem oder mehreren antimikrobiellen Mitteln kombiniert. (z.
B. J. A. Vanderhoof et al., Treatment strategies for small bowel
bacterial overgrowth in short bowel syndrome, J. Pediatr. Gastroenterol.
Nutr. 27(2): 155–60
(1998)).
-
Ein
anderes bevorzugtes Verfahren zur mindestens teilweisen Eradikation
der bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms
erfolgt unter Einsatz eines probiotischen Mittels, wie beispielsweise
ein Inoculum eines Milchsäurebakteriums
oder Bifidobakteriums. (A. S. Naidu et al., Probiotic spectra of
lactic acid bacteria, Crit. Rev. Food Sci. Nutr. 39(1): 13–126 (1999);
J. A. Vanderhoof et al. (1998); G. W. Tannock, Probiotic propertyies
of lactic acid bacteria: plenty of scope for R & D, Trends Biotechnol. 15(7): 270–74 (1997);
S. Salminen et al., Clinical uses of probiotics for stabilizing
the gut mucosal barrier: successful strains and future challenges, Antonie
Van Leeuwenhoek 70(2-4): 347–58
(1997)). Das Inoculum wird in einer pharmazeutisch duldbaren, verdaulichen
Formulierung zugeführt,
wie beispielsweise in einer Kapsel, oder bei einigen Patienten durch
Aufnahme eines Lebensmittels, das mit dem Inoculum ergänzt wirksam
ist, wie beispielsweise Milch, Joghurt, Käse, Fleisch oder ein anderes
fermentierbares Lebensmittelpräparat.
Verwendbare probiotische Mittel schließen ein: Bifidobakterium sp.
oder Lactobazillus-Species oder -Stämme, z. B. L. acidophilus,
L. rhamnosus, L. plantarum, L. reuteri, L. paracasei subsp. Paracasei
oder L. casei Shirota, (P. Kontula et al., The effect of lactose derivatives
an intestinal lactic acid bacteria, J. Dairy Sci. 82(2): 249–56 (1999);
M. Alander et al., The effect of probiotic strains an the microbiota
of the Simulator of the Human Intestinal Microbial Ecosystem (SHIME),
Int. J. Food Microbiol. 46(1): 71–79 (1999); S. Spanhaak et
al., The effect of consumption of milk fermented by Lactobacillus
casei strain Shirota an the intestinal microflora and immne parameters
in humans, Eur. F. Clin. Nitr. 52(12): 899–907 (1998); W. P. Charteris
et al., Antibiotic susceptibility of potenteially probiotic Lactobacillus species.
J. Food Prot. 61(12): 1636–43
(1998); B. W. Wolf et al., Safety and tolerance of Lactobacillus
reuteri Supplementation to a population infected with the human
immunodeficientcy virus, Food Chem. Taxicol. 36(12): 1085–94 (1998);
G. Gardiner et al., Development of a probiotic cheddar cheese containing
human-derived Lactobacillus paracasei strains, Appl. Environ. Microbiol.
64(6): 2192–99
(1998); T. Sameshima et al., Effect of intestinal Lactobacillus
starter cultures an the behaviour of Straphylococcus aureus in fermented
sausage, Int. J. Food Microbiol. 41(1): 1–7 (1998)).
-
Gegebenenfalls
lässt sich
nach mindestens teilweiser Eradikation der bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms
die Anwendung antimikrobieller Mittel oder probiotischer Mittel
fortsetzen, um eine Weiterentwicklung oder ein Rezitiv von SIBO
zu vermeiden.
-
Ein
anderes bevorzugtes Verfahren zur mindestens teilweisen Eradikation
der bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms
erfolgt durch ein Normalisieren oder Verbessern der Phase III-interdigestiven,
intestinalen Motilität
mit einer beliebigen von mehreren Modalitäten zur mindestens teilweisen
Eradikation der bakteriellen Überwucherung,
wie beispielsweise durch geeignetes Modifizieren der Nahrungsaufnahme
des Patienten, um die Motilität
des Dünndarms
bis auf ein Normalniveau zu erhöhen
(z. B. durch erhöhten
Ballaststoff) oder durch Verabreichen eines chemischen, prokinetischen
Mittels an dem Patienten und einschließlich eine Gallensäure-Austauschtherapie,
wenn dieses durch zu geringe oder aus anderen Gründen defizitäre Gallensäure-Produktion
des Patienten angezeigt ist.
-
Ein
prokinetisches Mittel ist jede beliebige chemische Substanz, die
eine Erhöhung
der Phase III-interdigestiven
Motilität
des intestinalen Traktes eines Humanpatienten bewirkt. Eine Erhöhung der
intestinalen Motilität
beispielsweise durch Verabreichung eines chemischen prokinetischen
Mittels verhindert den Rückfall der
SIBO-Erkrankung, die anderenfalls typischerweise innerhalb von etwa
2 Monaten infolge fortgesetzter intestinaler Dysmotilität wiederkehrt.
Das prokinetische Mittel bewirkt eine Erhöhung der Phase III-interdigestiven
Motilität
des intestinalen Traktes des Humanpatienten und verhindert dadurch
das Wiederauftreten der bakteriellen Überwucherung. Eine fortgesetzte
Verabreichung eines prokinetischen Mittels zur Erhöhung der Phase
III-interdigestiven Motilität
eines Patienten kann sich nach Erfordernis über eine unbegrenzte Zeitdauer erstrecken,
um einen Rückfall
der SIBO-Erkrankung zu verhindern.
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Vorzugsweise
ist das prokinetische Mittel ein bekanntes prokinetisches Peptid,
wie beispielsweise Motilin, oder eine funktionelle Analogsubstanz
davon, wie beispielsweise eine Makrolid-Verbindung, z. B. Erythromycin
(50 mg/Tag bis 200 mg/Tag in unterteilten Dosismengen oral oder
intravenös
in unterteilten Dosismengen), oder Azithromycin (250–1.000 mg/Tag
oral).
-
Ein
anderes bevorzugtes prokinetisches Mittel zur Einleitung oder Erhöhung der
Phase III-interdigestiven
Motilität
ist jedoch eine Gallensaure oder ein davon deriviertes Gallensäuresalz.
(E. P. DiMagno, Regulation of interdigestive gastrointestinal motility
and secretion, Digestion 58 Suppl. 1: 53–55 (1997); V. B. Nieuwenhuijs
et al., Disrupted bile flow affects interdigestive small bowel motility
in rats, Surgery 122(3): 600–608 [1997];
P. M. Hellstrom et al., Role of bile in regulation of gut motility,
J. Intern. Med. 237(4): 395–402
(1995); V. Plourde et al., Interdigestive intestinal motility in
dogs with chronic exclusion of bile from the digestive tract, Can.
J. Physiol. Pharmacol. 65(12): 2493–96 (1987)). Verwendbare Gallensäuren schließen Ursodesoxycholinsäure und
Chenodesoxycholinsäure
ein; verwendbare Gallensäuresalze
schließen
Natrium- oder Kaliumsalze von Ursodesoxycholat oder Chenodesoxycholat
oder Derivate davon ein.
-
Eine
Verbindung mit Cholinerga-Aktivität, wie beispielsweise Cisaprid
(d. h. Propulsid®; 1 bis 20 mg, ein bis
viermal täglich
oral oder intravenös),
ist ebenfalls ein bevorzugtes prokinetisches Mittel zum Einleiten oder
Erhöhen
der Phase III-interdegestiven Motilität. Besonders wirksam zur Linderung
oder Verbesserung der Hyperalgesie in Bezug auf SIBO oder in Verbindung
mit Erkrankungen, die durch SIBO hervorgerufen werden, wie beispielsweise
IBS. Fibromyalgie oder Morbus-Crohn, ist Cisaprid.
-
Ein
Dopamin-Antagonist, wie beispielsweise Metoclopamid (1 bis 10 mg
4- bis 6-mal täglich
oral oder intravenös),
Domperidon (10 mg 1- bis 4-mal täglich
oral) oder Bethanechol (5 mg/Tag bis 50 mg alle 3 bis 4 Stunden
oral; 5 bis 10 mg 4-mal täglich
subkutan) ist ein anderes bevorzugtes prokinetisches Mittel zum
Einleiten oder Erhöhen
der Phase III-interdigestiven Motilität. Dopamin-Antagonisten, wie
beispielsweise Domperidon, sind besonders wirksam bei der Linderung
oder Verbesserung von Hyperalgesie in Bezug auf SIBO oder in Verbindung
mit Erkrankungen, die durch SIBO hervorgerufen werden, wie beispielsweise
IBS, Fibromyalgie oder Morbus-Crohn.
-
Ebenfalls
bevorzugt ist ein veränderndes
Stickoxid-Mittel, wie beispielsweise Nitroglycerin, Nomega-nitro-L-argininmethylester
(L-NAME), N-Monomethyl-L-arginin (L-NMMA) oder ein 5-Hydroxytryptamin (HAT
oder Serotonin)-Rezeptorantagonist, wie beispielsweise Ondansetron
(2 bis 4 mg bis zu alle 4 bis 8 Stunden intravenös; pädiatrisch 0,1 mg/kg/Tag) oder
Alosetron. Die 5-HT-Rezeptorantagonisten,
wie beispielsweise Ondansetron und Alosetron, sind besonders wirksam
bei der Verbesserung der Überalgesie
in Bezug auf SIBO oder in Verbindung mit Erkrankungen, die durch
SIBO hervorgerufen werden, wie beispielsweise IBS, Fibromyalgie
oder Morbus-Crohn.
-
Ein
Antihistamin, wie beispielsweise Promethazin (oral oder intravenös 12,5 mg/Tag
bis 25 mg alle 4 Stunden oral oder intravenös), Meclizin (oral 50 mg/Tag
bis 100 mg 4-mal am Tag) oder andere Antihistamine mit Ausnahme
von Ranitidin (Zantac), Famotidin und Nizatidin, sind als prokinetische
Mittel zur Einleitung oder Erhöhung
der Phase III-interdigestiven Motilität bevorzugt.
-
Ebenfalls
bevorzugt sind neuroleptische Mittel, einschließlich Prochlorperazin (2,5
mg/Tag bis 10 mg alle 3 Stunde oral; 25 mg 2-mal täglich rektal;
5 mg/Tag bis 10 mg alle 3 Stunden intramuskulär, ohne 240 mg/Tag zu überschreiten;
2,5 mg/Tag bis 10 mg alle 4 Stunden intravenös), Chlorpromazin (0,25 mg/1b
bis zu alle 4 Stunden (5 bis 400 mg/Tag) oral; 0,5 mg/1b bis zu
alle 6 Stunden rektal; intramuskulär 0,25/1b alle 6 Stunden, ohne
75 mg/Tag zu überschreiten)
oder Haloperidol (oral 5 bis 10 mg/Tag, 0,5 bis 10 mg/Tag intravenös). Ebenfalls
als prokinetisches Mittel im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendbar
ist ein Kappa-Agonist, wie beispielsweise Fedotozin (1 bis 30 mg/Tag),
ohne jedoch andere Opiat-Agonisten
auszuschließen. Die
Opiat-Agonisten (Opioid), wie beispielsweise Fedotozin, sind besonders
wirksam bei der Linderung oder Verbesserung der Hyperalgesie in
Bezug auf SIBO oder in Verbindung mit Erkrankungen, die durch SIBO
hervorgerufen werden, wie beispielsweise IBS. Fibromyalgie oder
Morbus-Crohn.
-
Die
vorstehende Ausführung
ist lediglich veranschaulichend für die geeigneten Mittel, mit
denen die bakterielle Überwucherung
des Dünndarms
zumindest teilweise durch Behandlung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zerstört
wird. Diese Mittel lassen sich separat oder in Kombination durch
den Arzt nach den Erfordernissen anwenden, die für den einzelnen Humanpatienten
geboten sind.
-
Wahlweise
schließt
das Behandeln ein Verabreichen eines entzündungshemmenden Cytokins oder
eines Argonisten davon an den Humanpatienten ein, und zwar im Wesentlich
gleichzeitig mit oder nach der mindestens teilweisen Eradikation
der bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms,
um das/die Symptom(e) von Reizkolon-Syndrom, Fibromylagie, chronischem
Ermüdungssyndrom,
Depression, ADHD oder einer Autoimmunerkrankung oder Morbus-Crohn
zu beschleunigen oder weiter zu verbessern. Verwendbare entzündungshemmende
Cytokine schließen
Human-IL-4, -IL-10, -IL-11 oder TGF-β ein, die von einer Humanquelle
oder einer transgenen Nonhuman-Quelle deriviert sind, die ein Humangen
exprimiert. Das entzündungshemmende Cytokin
wird bevorzugt intravenös
oder subkutan injiziert oder infundiert.
-
Gegebenenfalls
werden, wenn es sich bei der Verdachtsdiagnose um Reizkolon-Syndrom,
Fibromyalgie, chronischem Ermüdungssyndrom,
Depression, ADHD oder einer Autoimmunerkrankung handelt, wie beispielsweise
Multiple sclerose oder systemischer Lupus erythematodes, die Symptome
durch Verabreichen eines Antagonisten eines proinflammatorischen
Cytokins oder eines Antikörpers
verbessert, der speziell an einem proinflammatorischen Cytokin bindet.
Der Antagonist oder Antikörper
wird an dem Humanpatienten im Wesentlichen gleichzeitig mit oder
nach Behandlung zur mindestens teilweisen Eradikation der bakteriellen Überwucherung
verabreicht. Der Antagonist oder Antikörper ist ein solcher, der an
einen proinflammatorischen Cytokin bindet oder die Aktivität oder Rezeptorbindung
von proinflammatorischem Cytokin antagonisiert. Proinflammatorische
Cytokine schließen
TNF-β, IL1-α IL-1β, IL-6, IL-8, IL-12 oder LIF
ein. Der Cytokin-Antagonist oder Antikörper wird bevorzugt von einer
Humanquelle oder einem chimären
Protein mit einem Human-Proteinbestandteil deriviert. Der Cytokin-Antagonist oder Antikörper wird
dem Humanpatienten bevorzugt durch intravenöse Infusion zugeführt.
-
Wahlweise
umfasst die Methode der Behandlung des Reizkolon-Syndroms, der Fibromyalgie,
des chronischen Ermüdungssyndroms,
der Depression, der Aufmerksamkeitsdifizid/Hyperaktivität-Erkrankung, eine
Autoimmunerkrankung oder Morbus-Crohn ferner das Verabreichen eines
Mittels, welches die afferente neurale Rückführung oder sensorische Wahrnehmung
modifiziert. Dieses ist besonders dann nützlich, wenn der Patient nach
einer mindestens teilweisen Eradikation von SIBO Restsymptome von
Hyperalgesie in Bezug auf SIBO oder in Verbindung mit einer Erkrankung
erhält,
die durch SIBO hervorgerufen wird, wie beispielsweise IBS, Fibromyalgie
oder Morbus-Crohn. Mittel, welche die afferente neurale Rückführung oder
die sensorische Wahrnehmung modifizieren, schließen ein: 5 HAT-Rezeptorantagonisten,
wie beispielsweise Ondansetron und Alosetron; Opiat-Agonisten, wie
beispielsweise Fedotozin; Pfefferminzöl; Cisaprid; ein Dopamin-Antagonist,
wie beispielsweise Domperidon; ein antidepressives Mittel; ein Anxiolytikum;
oder eine Kombination von irgendeinem der Genannten. Anwendbare
Antidepressiva schließen
tricyclische Antidepressiva ein, wie beispielsweise Amitriptylin
(Elavil); tetracyclische Antidepressiva, wie beispielsweise Maprotilin;
Serotonin- Rückspeicherungsinhibitoren,
wie beispielsweise Fluoxetin (Prozac) oder Sertralin (Zoloft); Monoaminoxidase-Inhibitoren,
wie beispielsweise Phenelzin; und gemischte Antidepressiva, wie
beispielsweise Trazodon, Venlafaxin, Mirtazapin, Nefazodon oder
Bupropion (Wellbutrin). Typische anwendbare Antidepressiva sind
als Hydrochlorid, Sulfat oder andere konjugierte Formen verfügbar, wobei
alle diese konjugierten Formen in die verwendbaren Antidepressiva
einbezogen sind. Verwendbare anxiolytische (anti-anxiety) Mittel
schließen
ein: Benzodiazepin-Verbindungen, wie beispielsweise Librium, Atavin,
Xanax, Valium, Tranxene und Serax oder andere anxiolytische Mittel,
wie beispielsweise Paxil.
-
Repräsentative
Methode zum Verabreichen schließen
ein: Geben, Bereitstellen, Füttern
oder über Zwangsernährung, Dispensieren,
Insertieren, Injizieren, Infundieren, Verschreiben, Füllen, Behandeln
mit, Einnehmen, Schlucken, Essen oder Auftragen.
-
Die
Eradikation der bakteriellen Überwucherung
wird mit Hilfe von Nachweismethoden bestimmt, die vorstehend beschrieben
wurden und speziell im Vergleich mit aufgezeichneten Ergebnissen
aus einem Vorbehandlungsnachweis. Nach der mindestens teilweisen
Eradikation der bakteriellen Überwucherung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist/sind das Symptom/die Symptome von Reizkolon-Syndrom, Fibromyalgie, chronischem
Ermüdungssyndrom,
Depression, ADHD, eine Autoimmunerkrankung oder Morbus-Crohn verbessert.
Die Verbesserung eines/mehrerer Symptoms/Symptome wird im typischen
Fall dadurch bestimmt, dass der Human selbst berichtet, beispielsweise
durch VAS-Bewertung oder andere Fragebogen. Verbesserungen hinsichtlich
der akademischen, professionellen oder sozialen Tätigkeit,
z. B. in Fällen
von ADHD oder Depression, können
auch von Anderen berichtet werden oder können von Seiten des Klinikers
beobachtet werden. Eine Verbesserung (Erhöhung) der Schmerzschwelle,
z. B. bei Patienten mit einer Diagnose auf Fibromyalgie, lässt sich
digital messen, beispielsweise durch Tenderpoint-Zählung, mechanisch,
beispielsweise mit Hilfe der Dolorimetrie. (F. Wolfe et al., Aspects
of Fibromyalgia in the General Population: Sex, Pain Threshold,
and Fibromyalgia Symptoms, J. Rheumatol. 22: 151–56 (1995)). Eine Verbesserung
in der visceralen Hypersensivität
oder Hyperalgesie lässt
sich mit Hilfe Ballondilatation des Darms messen, z. B. unter Verwendung eines
elektronischen Barostaten. (B. D. Nabiloff et al., Evidence fort
wo distinct perceptual alterations in irritable bowel syndrome,
Gut 41: 505–12
(1997)). Gewisse Verbesserungen in den Symptomen, z. B. den Symptomen des
systemischen Lupus erythematodes, wie beispielsweise Aufwallen,
Lichtempfindlichkeit, orale Geschwulste, Arthritis, Serositis, oder
Verbesserungen des Zustandes des Blutkreislaufsystems, des Nieren-
oder Nervensystems, können
durch klinische Beobachtung und Messung bestimmt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Kit für die Diagnose und Behandlung
von Reizkolon-Syndrom
entsprechend den Ansprüchen
8 und 9. Das Kit ist eine fertige Zusammenstellung von Materialien
zur Erleichterung des Nachweises und der mindestens teilweisen Eradikation
einer bakteriellen Überwucherung
des Dünndarms.
Das Kid schließt
mindestens und am Meisten bevorzugt mehrere luftdichte Atemprobenahmebehälter ein,
wie beispielsweise einen Beutel, Zylinder oder Flasche, und mindestens
eine vorabgemessene Menge eines Substrats, wie beispielsweise Lactulose
(z. B. 10 bis 20 g-Einheiten)
oder Glucose (z. B. 75 bis 80 g-Einheiten), zur Messung des Atem-Wasserstoffes
und/oder- Methans vor und/oder nach einer Behandlung zur mindestens
teilweisen Eradikation von SIBO. Alternativ enthält das Kit eine/mehrere vorabgemessene Menge(n)
von radiomarkiertem Substrat entsprechend der vorstehenden Beschreibung.
Das erfindungsgemäße Kit enthält außerdem Anweisungen
für einen
Anwender, wie das Kit wirksam zur Unterstützung einer Verdachtsdiagnose
auf Reizkolon-Syndrom gemäß der erfindungsgemäßen Diagnosemethode
anzuwenden ist und wie die zugrunde liegende Ursache irgendeiner
dieser Erkrankungen mit Hilfe einer mindestens teilweisen Eradikation
von SIBO zu behandeln ist.
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Die
in den Kits der vorliegenden Erfindung zusammengestellten Teile
werden dem Arzt in beliebiger bequemer und geeigneter Weise bereitgestellt,
mit der deren Funktionsfähigkeit
und Nutzanwendung erhalten wird. Beispielsweise können die
Bestandteile in aufgelöster,
entwässerter
oder lyophilisierter Form vorliegen, sie können bei Raumtemperatur, Kühltemperatur
oder Tiefkühltemperaturen
bereitstellt werden.
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Die
vorstehend ausgeführten
Beschreibungen für
die Verfahren und Kits der vorliegenden Erfindung sind veranschaulichend
und in keiner Weise erschöpfend.
Die Erfindung wird nun detaillierter unter Bezugnahme auf die folgenden,
nichteinschränkenden
Beispiele beschrieben.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: AUFBAU DER DATENBASIS
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Es
wurden Daten von 202 Humanpatienten aus den "Cedars-Sinai Medical Center GI Motility
Program" gesammelt,
die einen umfangreichen Fragebogen der Krankengeschichte ausgefüllt hatten.
Diese Patienten wurden zu mehr als 30 Privat-Gastoenterologen für den Lactulose-Atem-Wasserstofftest
(lactulose breath hydrogen testing", LBHT) zugeordnet. Diese Patienten
wurden von ihren Gastroenterologen ausgewählt, sich einen Atemtest zu
unterziehen, da sie mit SIBO kompatible Symptome hatten. Allerdings
konzentrierte sich der Fragebogen auf allgemeine Risikofaktoren,
damit zusammenhängende
Krankheitszustände
und Symptome, die bei diesen Patienten gefunden wurden und nicht
speziell auf das Auftreten von SIBO. Nach einer antibiotischen Therapie
kamen immerhin 59 Patienten für
einen Nachfolge-LBHT und eine Nachfolgebefragung zurück. Dieses
führte
wahrscheinlich zu einer Unterbewertung der Ansprechbarkeit auf die
Behandlung, da wahrscheinlich lediglich diejenigen zur Bewertung
auf eine Eradikation von SIBO zurückkehrten, die versagt hatten,
angemessen zu reagieren.
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BEISPIEL 2: TEST DES ATEM-WASSERSTOFFES
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Die
Patienten wurden nach einer nüchtern
verbrachten Nacht getestet. Zum Zeitpunkt Null schluckte jeder Patient
15 ml der Chronulac-Zusammensetzung mit einer Zuführung von
10 g Lactulose; alle 5 bis 20 Minuten danach für 2 bis 4 Stunden wurde mit
einem luftdichten Probenahmebeutel eine 50 cm3-endexpiratorische
Atemprobe genommen. Jede Atemprobe wurde sodann auf Wasserstoffgehalt
mit einem Gaschromatographen analysiert (Quintron Model DP, Quintron
Instrument Co., Division of E. F. Brewer Co. Menomonee Falls, Wi
53051), genormt unter Verwendung eines QuinGas-Standards entsprechend
den Anweisungen des Herstellers. Die Wasserstoff-Peaks wurden vor
und nach dem Plan zur antimikrobiellen Behandlung zum Vergleich
aufgetragen. Der normale Bereich für den zweiten Wasserstoff-Peak
betrug 0 bis 20 ppm.
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BEISPIEL 3: DIAGNOSE UND BEHANDLUNG VON
REIZKOLON-SYNDROM
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Die
zweihundertzwei (202) Humanpatienten wurden auf SIBO mit LBHT bewertet.
Von den 202 Patienten in der Datenbasis gaben 95 an, dass sie eine
Diagnose auf IBS erhalten hatten. Zusätzlich wurde ein Symptom-Fragebogen
verwendet, um festzustellen, ob diese Patienten die Rom-Kriterien
für IBS
erfüllten,
wobei 4 Patienten die Rom-Kriterien nicht erfüllten. Der Morbus-Crohn bestand
bei 14 der Patienten und vier hatten eine Anamnese von ulcerativer
Colitis. Nachdem diese 22 Patienten ausgeschlossen wurden, verblieben 73
Patienten.
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Unter
den 107 Patienten, die angaben, dass sie zuvor keine Diagnose auf
IBS erhalten hatten, erfüllten 78
die Rom-Kriterien. Nachdem die 21, die einen Morbus-Crohn hatten,
fünf, die
eine ulcerative Colitis hatten und einer mit Kurzdarm-Passage ausgeschlossen
wurden, verblieben 51 Patienten. Die von diesen Patienten erfassten
Daten wurden mit den Daten von den vorangegangenen 73 Patienten
mit Verdacht auf IBS gepoolt, was zu insgesamt 124 der ursprünglich 202
(61%) Patienten mit Verdachtdiagnose auf IBS führte.
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Von
den 124 waren 92 (74%) auf SIBO positiv. Allerdings hatten von den
32 Patienten, die die Rom-Kriterien erfüllten, die auf SIBO negativ
waren, 14 keine Behandlung mit Antibiotika innerhalb von 3 Monaten
vor LBHT. Daher betrug das Auftreten von SIBO unter den 110 unbehandelten
Patienten 92 (84%), was einen starken Zusammenhang zwischen einer
Verdachtsdiagnose auf IBS und dem Vorhandensein von SIBO zeigt.
Nach einer Neomycin-Behandlung (500 mg 2-mal täglich für 10 Tage) kamen 23 von diesen
92 zum Nachfolgetest zurück.
Auf einer visuellen Analogskala (VAS) wurden die Patienten zur Bewertung
des Grades der Verbesserung nach der Behandlung befragt. Diese 23
Patienten ergaben eine Verbesserung von 60 ± 31% an, obgleich 17 lediglich
eine teilweise Eradikation von SIBO auf der Grundlage ihrer LBHT-Ergebnisse
hatte (1).
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Es
gab einen wahrscheinlichen Auswahlfehler in der Datenbasis auf Grund
der Tatsache, dass Patienten einer LBHT zugewiesen wurden, weil
deren Ärzte
Verdacht auf SIBO hatten. Um diesen systematischen Fehler zu korrigieren,
wurde außerdem
eine Pilotstudie ausgeführt
mit Blick auf das Auftreten einer Bakterien-Überwucherung in Patienten mit
IBS. Alle Patienten zwischen einem Alter von 18 und 65 die den "Cedars-Sinai GI Motlity
Program" zugewiesen
wurden und die die Rom-Kriterien für IBS erfüllten und die zuvor eine obere
GI (Dünndarm)
mit Durchuntersuchung hatten (d. h. Barium oder Gastrograffin-Bildanalyse)
hatten und einen Morbus-Crohn und ulcerative Kollitis ausschlossen,
gebeten, sich dem GI-Motilitäts-Labor
für LBHT vorzustellen.
Acht Humanpatienten mit Verdachtsdiagnose auf IBS auf Basis der
Rom-Kriterien wurden auf SIBO unter Anwendung der in Beispiel 2
beschriebenen LBHT getestet. Sieben von diesen Patienten (87,5%) wurden
auf der Basis von Wasserstoff-Peaks im Bereich von 80 bis 250 ppm
Wasserstoff mit SIBO erkannt. Sechs von den sieben Patienten, die
auf SIBO positiv getestet wurden, kamen ungefähr 10 Tage nach Beendigung
einer 10-tägigen
Behandlung mit Neomycin entsprechend der vorstehenden Beschreibung
zurück.
Mit der Neomycin-Behandlung wurde in jedem der sechs Patienten auf
Basis der Atem-Wasserstoff-Peaks der Nachbehandlung im Normalbereich
von 0 bis 20 ppm eine vollständige
Eradikation des SIBO erreicht. Die sechs Patienten gaben eine durchschnittliche
Verbesserung in ihren IBS-Symptomen von 65 ± 28% (Bereich: 20 bis 100%)
auf der VAS-Bewertung an. 2 zeigt
die VAS für
die sechs Patienten auf Basis einer Skale von 0 bis 5, bei der 0
keinen Schmerz bedeutet und 5 den in der Lebenszeit größten Schmerz.
Aus diesen Ergebnissen wird klar ersichtlich, dass eine mindestens
teilweise Eradikation der bakteriellen Überwucherung zu einer Verbesserung
der gastointestinalen Symptome führt,
einschließlich
Blähung,
Gas, Diarrhoe, Abdominalschmerz, für eine unvollständigen Entleerung
und sogar Obstipation in Verbindung mit IBS. Darüber hinaus waren auch signifikante
extraistestinale Symptome von IBS, wie beispielsweise Gelenkschmerz
und Ermüdung,
weitgehend verbessert und der Grad der Verbesserung bei Patienten
größer, die
eine vollständige
Eradikation von SIBO hatten.
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REFERENZBEISPIEL 4: DIAGNOSE UND BEHANDLUNG
VON FIBROMYALGIE UND CHRONISCHEM ERMÜDUNGSSYNDROM
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Fibromyalgie:
Von den 202 Patienten in der Datenbasis hatten 37 (18%) eine Verdachtsdiagnose
auf Fibromyalgie. Von diesen 37 wurden 28 auf SIBO positiv getestet.
Allerdings hatten von den neuen, die auf SIBO negativ getestet wurden,
sechs innerhalb der vorangegangenen 3 Monate Antibiotika genommen
und wurden ausgeschlossen. Damit hatten 28 von 30 (93%) der Patienten
mit Verdacht auf Fibromyalgie SIBO, was einen starken Zusammenhang
zwischen einer Verdachtsdiagnose auf Fibromyalgie und dem Vorhandensein
von SIBO demonstriert.
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Nach
einer Neomycin-Behandlung (500 mg 2-mal täglich, 10 Tage lang) kehrten
10 von diesen 28 Patienten zurück,
und eine LBHT-Nachbehandlung bestätigte, dass mindestens eine
teilweise Eradikation von SIBO erreicht war. Diese 10 Patienten
berichteten eine 63 ± 19%-Gesamtverbesserung
in ihren Symptomen anhand der VAS-Bewertung. 3 ist ein
Vergleich der VAS-Bewertungen für
verschiedene Symptome nach Angaben von den Patienten mit einer Verdachtsdiagnose
auf Fibromyalgie vor und nach einer Neomycin-Behandlung. In die
Symptome einbezogen waren Blähung,
Gas, Diarrhoe, Gelenkschmerz und Ermüdung. Die Patienten wurden
gebeten, die Symptome zu identifizieren, die sich am Stärksten verbessert
hatten. Fünf
Patienten gaben an, dass Schmerz die größte Verbesserung erfahren hatte,
drei Patienten gaben an, dass der Ermüdungsgrad die größte Verbesserung
hatte und zwei Weitere gaben an, dass deren Abdominal-Beschwerden
am Meisten verbessert waren. Es gab eine negative Korrelaation zwischen
dem Grad der Verbesserung in der VAS-Bewertung und dem Betrag des
Peaks des Rest-Wasserstoffes,
der aus der LBHT entnommen werden konnte. (Pearson = –0,689,
p = 0,02; 4).
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Anschließend wurden
sechsundvierzig Humanpatienten mit FM (ACR-Kriterien) einem kontrollierten Doppelblind-Versuch
mit randomisiertem Placebo unterzogen. Jeder Patient erhielt eine
LBHT, eine Tenderpoint-Untersuchung und füllte zu Beginn (Grundlinie)
einen Fragebogen aus sowie bei jedem nachfolgenden Besuch. Es wurden
Patienten zur Aufnahme von Neomycin (500 mg 2-mal täglichin
flüssiger
Form) oder einen angepassten Plecebo für 10 Tage randomesiert. Nach
Beendigung dieser Behandlung erhielten Patienten mit bleibendem
SIBO Antibiotika (offenes Etikett) bis anhand der LBHT eine mindestens
teilweise Eradikation bestätigt
wurde. Zum Vergleich der Symptom-Bewertungen der Patienten, deren
SIBO-Krankheitgeschehen eine mindestens teilweise Eradikation erfahren
hatte, mit denen, deren SIBO nicht teilweise eradiziert war, wurde ein
T-Test angewendet. Bei Zweiundvierzig der 46 FM-Patienten (91,3%) wurde SIBO festgestellt.
Sechs von 20 Patienten (30%) in der Neomycin-Gruppe erreichten vollständig eine
mindestens teilweise Eradikation im Blinddarm. Lediglich 6 Patienten
zeigten keinen Unterschied in der Symptombewertung vor und nach
der 10-tagigen Behandlung. Achtundzwanzig Patienten setzten die
Behandlung mit offenem Etikett fort, von denen 17 (60,7%) vollständig eine
mindestens teilweise Eradikation von SIBO erreichten. Bei einem
Vergleich der Symptom-Bewertungen nach mindestens einer teilweisen
Eradikation von SIBO bei einer Doppelblind- oder offenen Behandlung
mit der Grundlinie gab es eine signifikante Verbesserung in den
Tenderpoints, der Tenderpoints-Bewertung,
der Hamilton-Depressionsskala, dem Fibromyalgie-Einfluss-Fragebogen
(FIQ), der Beck-Depressionsskala,
dem Fragebogen zur Gesundheitsbewertung (HAQ), VAS-Schmerz, VAS-Gedachtnis/Konzentration
und IBS-Lebensqualität
(QOL). (erste Daten in Tabelle 1). Die Ergebnisse bestätigen, dass SIBO
in Verbindung mit Fibromyalgie steht und dass eine mindestens teilweise
Eradikation von SIBO die Symptome in der Fibromyalgie verbessert. TABELLE 1: Ausgewählte Symptom-Bewertungen im
kontrollierten, randomesierten Doppelblind- Placeboversuch mit auf Fibromyalgie
diagnostizierten Patienten
| | SIBO
eradiziert (n = 25) | | | SIBO nichteradiz.
(p = 15) | | eradiziert gegenüber nichteradiz. |
Beobachtung | Grundlinie | eradiziert | P-Wert | Grundlinie | eradiziert | P-Wert | P-Wert |
Tenderpoints (TP) | 13,3 ± 2,9 | 10,3 ± 4,2 | 0,01 | 13,6 ± 2,0 | 12,1 ± 4,1 | kA | kA |
TP-Bewertung | 20,3 ± 7,0 | 15,0 ± 9,1 | 0,01 | 23,7 ± 8,0 | 19,9 ± 9,7 | kA | kA |
FIQ | 66,8 ± 18,2 | 49,5 ± 17,7 | 0,0001 | 72,7 ± 19,9 | 64,1 ± 20,9 | 0,04 | 0,02 |
VAS-Schmerz
(mm) | 80,7 ± 22,7 | 52,4 ± 28,5 | 0,00005 | 87,5 ± 19,6 | 76,2 ± 25,2 | kA | 0,01 |
HAQ | 42,4 ± 10,5 | 37,7 ± 10,1 | 0,005 | 45,1 ± 11,2 | 43,9 ± 12,1 | kA | kA |
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Chronisches
Ermüdungssyndrom:
Dreißig
von 202 Patienten in der Datenbasis (15,9%) hatten eine Diagnose
auf chronisches Ermüdungssyndrom
erhalten. Von diesen 30 Patienten hatten nach den Angaben durch
LBHT 21 (70%) SIBO, jedoch hatten vier von den neun ohne SIBO vor
kurzem Antibiotika genommen. Daher betrug Prävalenz von SIBO 21 von 26 (81%)
Patienten mit einer Diagnose auf CFS. Nach Behandlung mit Neomycin
(500 mg 2-mal täglich,
10 Tage lang) wurden neun von den 21 Patienten mit CFS diagnostifiziert und
kamen für
eine LBHT-Nachfolge und Befragung zurück. Die LBHT zeigte, dass alle
neun Patienten eine mindestens teilweise Eradikation von SIBO erfahren
hatten, und die entscheidenden Symptome von CFS waren nach der Behandlung
wesentlich verbessert (Tabelle 2). TABELLE 2: VAS-Bewertungen von
CFS-Patienten, die vor und nach Antibiotika-Behandlung abgegeben
wurden
Symptom | vor
dem Antibiotikum | nach
dem Antibiotikum | P-Wert |
Blähung | 4,3 ± 1,0 | 2,3 ± 1,7 | 0,002 |
Ermüdung | 4,6 ± 1,0 | 3,5 ± 1,4 | 0,02 |
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REFERENZBEISPIEL 5: AUTOIMMUNERKRANKUNGEN,
DEPRESSION UND ADHD
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SLE:
Fünfzehn
der 202 (7,4%) Patienten in der Datenbasis hatten eine Diagnose
auf SLE. Von diesen 15 Patienten hatten 13 (87%) eine bakterielle Überwucherung,
was anhand der LBHT ausgewiesen wurde. Vier von den 15 Patienten
mit SLE kehrten zur LBHT-Nachfolge und Befragung nach Behandlung
mit Neomycin (500 mg 2-mal täglich
für 10
Tage) zurück.
Die LBHT-Ergebnisse für
diese Vier waren für SIBO
negativ, während
andere signifikante Symptome nach der Behandlung deutlich verbessert
waren (Tabelle 3). TABELLE 3: VAS-Bewertungen von SLE-Patienten,
die vor und nach der Antibiotika-Behandlung abgegeben wurden
Symptom | vor
dem Antibiotikum | nach
dem Antibiotikum | P-Wert |
Blähung | 3,0 ± 2,0 | 1,3 ± 1,3 | 0,1 |
Gelenkschmerzen | 2,5 ± 1,5 | 0,5 ± 0,6 | 0,04 |
Gas | 3,3 ± 1,7 | 1,9 ± 1,7 | 0,3 |
Ermüdung | 4,6 ± 1,0 | 3,5 ± 1,4 | 0,3 |
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Multiple
sclerose: Eine 22 Jahre alte Frau, die in ihrer Krankengeschichte
Symptome der Multiplen sclerose präsentierte und mit Plaque, nachgewiesen
auf einer Kernspinresonanztomographie von einem Neurologen war auf
der Grundlage verschiedener Neuropatien des peripheren Nervensystems
und einschließlich Taubheit,
Kribbeln und Schwäche
in den unteren Extremitäten
eine Verdachtsdiagnose auf Multiple sclerose erstellt worden, wobei
dieser Patient in Verbindung damit auch Blähungen, Gas, Distension und
Veränderung im
Darmhabitus hatte. Der Patient hatte ebenfalls Beschwerden einer
signifikanten Ermüdung
und Nausea. Der Patient wurde einer LBHT unterzogen, bei bei SIBO
nachgewiesen wurde. Sie wurde anschließend mit Neomycin (500 mg 2-mal
täglich,
10 Tage) behandelt, womit eine mindestens teilweise Eradikation
der bakteriellen Überwucherung
erreicht wurde. Danach folgte eine vollständige Resolution ihrer Nausea,
Ermüdung, Blähung, Gasdistension
und Veränderung
des Darmhabitus. Zusätzlich
zeigte der Patient eine drastische Verbesserung und Resolution ihrer
Neuropatien. Sie empfand nicht mehr länger Taubheit oder Kribbeln
in den Händen
oder Füßen und
fühlte
sich verhältnismäßig gut.
Näherungsweise
6 bis 8 Wochen nach dieser ersten Reaktion hatte die Patientin einen
Rückfall
ihrer Symptome, einschließlich
Blähung,
Gas, Distension und Neuropatie. Sie erhielt eine wiederholte LBHT,
die ein Wiederauftreten von SIBO bestätigte. Bei der erneuten Behandlung
mit Neomycin (500 mg 2-mal täglich
für 10
Tage) erfuhr sie nochmals eine vollständige Resolution ihrer Symptome.
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Depression:
Es wurde eine 73 Jahre alte Frau mit Blähung, Gas, Abdominaldistension
und Krämpfen seit
einer Dauer von 3 Jahren vor einer LBHT präsentiert. Die Symptome einer
Depression traten erst gleichzeitig mit dem ersten Aufteten der
Darmsymptome auf und waren schwerwiegend genug, um von ihrem behandelnden
Psychiater eine psychatrische Einweisung im Betracht zu ziehen.
Die Patientin berichtete, dass sie sehr unter Depression litt und
die Einstellung hatte, dass das Leben nicht lebenswert sein. Die
LBHT der Patientin zeigte das Vorhandensein einer SIBO-Erkrankung.
Nach Behandlung mit Neomycin (500 mg 2-mal täglich für 10 Tage) äußerte die Patientin, dass sie
sich um "100% besser" fühle. Sie
berichtete, dass ihre Depression vollständig behoben sei und dass ihre
Energie auf normalem Niveau wieder hergestellt sei. Darüber hinaus
waren ihre Darmsymptome ebenfalls insgesamt verbessert. Die Patientin
hatte acht verschiedene Verabreichungen von Antidepressiva verschrieben
bekommen, die alle als Ergebnis ihrer Besserung abgesetzt wurden.
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ADHD:
Ein 13 Jahre altes Mädchen
wurde von ihrer Mutter mit einer von einem Kinderarzt erstellten Verdachtsdiagnose
auf Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität-Syndrom (AD-Typ) vorgestellt.
Gleichzeitig hatte sie auch signifikante Blähung, Gas und eine gewisse
Veränderung
des Darmhabitus. Sie war anfänglich
von ihren Lehrern und Schulberatern zu einer Diagnose geschickt
worden, da sie in den vergangenen zwei bis drei Jahren Schwierigkeiten
in den Schulleistungen hatte, nachdem sie zuvor eine sehr gute Schülerin gewesen war.
Vor der Bestätigung
von SIBO war die Patientin mit mehrfachen pharmakologischen Mitteln
auf Depression und einschließlich
mit Amitryptilin ohne deutliche Verbesserung ihrer Symptome behandelt
worden.
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Die
Patientin wurde einer LBHT unterzogen, die das Bestehen einer SIBO
zeigte. Die Patientin wurde mit Neomycin (500 mg 2-mal täglich, 10
Tage) behandelt und hatte nach vollendeter mindestens teilweiser
Eradikation der Bakterienüberwucherung
eine Auflösung
ihrer Darmsymptome. Außerdem
begann sie in der Schule wieder mit "A"-Noten,
nachdem sie im "C"-Rang war. Sie war
in der Lage sich besser zu konzentrieren, und ihre Lehrer stellten
eine Veränderung
in ihrer Konzentration und Verhaltensweise fest. Näherungsweise
2 Monate später
hatte die Patientin hinsichtlich ihres Aufmerksamkeitsproblems einen
Rückfall
mit gleichzeitigem Wiederauftreten der bakteriellen Überwucherung,
die mit Hilfe der LBHT nachgewiesen wurde. Nach wiederholter Behandlung
mit Neomycin (500 mg 2-mal täglich
für 10
Tage) reagierte die Patientin wiederum mit verbesserter Konzentration
und Auflösung
der Darmsymptome.
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REFERENZBEISPIEL 6: DIAGNOSE UND BEHANDLUNG
VON MORBUS-CROHN
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Von
den 202 Patienten in der Datenbasis hatten 39 (19%) eine Verdachtsdiagnose
auf Morbus-Crohn. Von
diesen 39 zeigten acht eine Kurzdarm-Passage und ein Patient produzierte
weder Wasserstoff noch Methan in der LBHT; diese Neun wurden ausgeschlossen.
Von den 30 verbleibenden Patienten hatten 22 SIBO. Jedoch hatten
von den acht Patienten, die ein negatives LBHT-Ergebnis hatten,
fünf eine
Behandlung mit Antibiotika in den vorangegangenen 3 Monaten. Wenn
diese Patienten ausgenommen werden, hatten 22 von 25 (88%) der Patienten
mit Verdachtsdiagnose auf Morbus-Crohn SIBO, was einen starken Zusammenhang
zwischen einer Verdachtsdiagnose auf Morbus-Crohn und dem Bestehen
von SIBO zeigt.
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Von
den 22 positiv auf Vorhandensein von SIBO getesteten Patienten kehrten
neun nach Neomycin-Behandlung (10 Tage lang 500 mg 2-mal täglich) zur
LBHT zurück,
die eine mindestens teilweise Eradikation von SIBO zeigte. Diese
neun Patienten berichteten anhand der VAS eine Gesamtverbesserung
in ihren Symptomen von 57 ± 32%
(n = 8, da eine der Patienten von keiner prozentualen Verbesserung
berichtete). Wenn diese Patienten nach einer antibiotischen Behandlung
mit Neomycin, Metronidazol (Flagyl®) oder
Ciprofloxacin positiv blieb, betrug deren Verbesserung lediglich
20 ± 0%
gegenüber
69 ± 27%,
wenn der Atemtest negativ war (p < 0,05). 5 zeigt
eine drastische Verbesserung der Symptome der Patientin nach der
Behandlung. Es gab eine besonders deutliche Verringerung von blutigen
Stühlen,
Diarrhoe und Ermüdung.
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Wie
auch bei den Patienten mit Fibromyalgie gab es eine negative Korrelation
zwischen dem Verbessrungsgrad in der VAS-Bewertung und der Menge
an Erzeugung von Rest-Wasserstoff (Pearson = –0,787, p = 0,02; 6).
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Um
Auswahlfehler zu korrigieren, wurde eine Pilotstudie zur Bestimmung
des Auftretens von SIBO in Patienten ausgeführt, die eine Verdachtsdiagnose
auf Morbus-Crohn erheben, und zwar innerhalb der vorangegangenen
3 Monate im "Cedars-Sinai
Medical Center's
IBD-Center". Sechs
von diesen Patienten wurden einer LBHT unterzogen, von denen fünf (83%)
auf SIBO positiv waren.
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Zwei
von den sechs Patienten kehrten zu einer Nachbehandlung nach antibiotischer
Therapie zurück (10
Tage lang Neomycin). Die LBHT-Nachbehandlung zeigt, dass bei beiden
Patienten in Bezug auf SIBO vollständig eine mindestens teilweise
Eradikation erhalten worden war. Sie berichteten jeweils von einer
Gesamtverbesserung von 60% bzw. 80% hinsichtlich ihrer Symptome.
Diese Verbesserung wurde unter Einbeziehung einer wesentlichen Verringerung
der Diarrhoe von Gas und Blähung
angegen.
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BEISPIEL 7: STRATIFIKATION DER RELAXION
-
Es
gibt eine Stratifikation hinsichtlich des Grades der Überwucherung
und der Erzeugung von Wasserstoff unten den verschiedenen diagnostischen
Kategorien. Beispielsweise bei der Doppelblind-Studie in der Behandlung von SIBO bei
Fibromyalgie (Beispiel 4) festgestellt', dass die Menge der Wasserstofferzeugung während der
LBHT in dieser Patientengruppe im Vergleich zu der von Patienten
in der in Beispiel 3 beschriebenen Studie des IBS-Auftretens sehr
viel größer war.
Nimmt man an, dass die bakterielle Last im Zusammenhang mit der
Menge der Wasserstofferzeugung steht, so lässt dieses darauf schließen, dass
der Grad der Überwucherung
in Patienten mit Fibromyalgie im Vergleich zu Patienten mit IBS
höher ist.
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Die
Stratifikation von Atem-Wasserstoff-Mengen in Bezug auf die diagnostischen
Kategorien ist wie folgt: IBS/Morbus-Crohn (40 bis 70 ppm Wasserstoff);
CFS (50 bis 100 pps Wasserstoff) und FM (100 bis 250 ppm Wasserstoff).
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BEISPIEL 8: INTESTINALE DYSMOTILITÄT IN VERBINDUNG
MIT IBS UND FM
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Die
klinische Erfahrung zeigte, dass SIBO nach einer antibiotischen
Behandlung innerhalb von etwa 2 Monaten wieder aufzutreten schien.
Um zu demonstrieren, dass ein Mangel an Phase III-interdegistiver Motilität für SIBO in
Patienten mit IBS oder Fibromyalgie verantwortlich ist, wurde eine
antreduodenale Manometrie in mit IBS oder FM diagnostizierten Humanpatienten
ausgeführt.
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Atreduodenale
Manometrie: Auf Phase III-interdigestive (nüchtern) Motilität wurde
in 15 Humanpatienten ermittelt. Eine antreduodenale Manometrie wurde
ausgeführt,
indem ein 8-Kanal-Dünndarmmanometrie-Katheter
(jeder Kanal im Abstand von 5 cm) in dem Dünndarm unter Anwendung einer
fluoroskopischen Führung
eingesetzt wurde. Nach dem Einbringen des Katheters erfolgten manometirsche
Aufzeichnungen mit einem Arndorffer-Perfusionssystem mit Signalen,
die unter Anwendung des "Medtrozics/Synectics
Polygraf" und in
Verbindung damit mit Polygram-Software aufgenommen wurden. Die Daten
wurden hinsichtlich der Merkmale einer interdigestiven Motilität bewertet.
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IBS:
Die Phase III-interdigestive Motilität wurde für eine Dauer von 6 Stunden
bei 15 Humanpatienten bewertet, die eine Verdachtsdiagnose auf IBS
hatten, wie sie anhand der Rom-Kriterien definiert ist, untermauert
durch gleichzeitiges SIBO. Von diesen 15 Patienten hatten 13 (86%)
während
der Dauer der Untersuchung keine nachweisbare Phase III-interdigestive
Motilität.
Eine der Patienten (7%) hatte eine Phase III-interdigestiveMotilität kurzer
Dauer (< 3 Minuten)
und ein Patient (7%) hatte eine normale Phase III-interdigestive
Motilität.
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Fibromylagie:
Die Phase III-interdigestive Motilität wurde in sieben Humanpatienten
mit Verdachtsdiagnose auf Fibromyalgie, untermauert durch das Vorhandensein
von SIBO, bewertet. Von diesen sieben Patienten hatten sechs (86%)
keine nachweisbare Phase III-interdigestive Mitilität und ein
Patient (14%) hatte eine geringere Motilität als mit normaler peristaltischer
Amplitude. Die Dauer der Untersuchung in den bei den Patienten mit
Fibromyalgie betrug im nüchternen
Zustand durchschnittlich 216 ± 45
Minuten.
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BEISPIEL 9: BEHANDLUNG VON IBS MIT EINEM
PROKINETISCHEN MITTEL
-
Als
ein Motilin-Agonist kann Erythromycin eine Phase III der interdigestiven
Motilität
einleiten. (z. B. M. J. Clark et al., Erythromycin derivatives ABT229
and GM 611 act an motilin receptors in the rabbit duodenum. Clin.
Exp. Pharmacol. Physiol. 26(3): 242–45 (1999)). Zwei Patienten
mit rekurrierenden IBS-Symptomen
erhielten daher eine prokinetische Behandlung mit Erythromycin.
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Bei
den zwei Patienten handelte es sich um eine 55 Jahre alte Frau und
eine 43 Jahre alte Frau, die beide mit IBS diagnostiziert wurden.
In diesen Patieten wurde anhand der LBHT SIBO nachgewiesen. Eine antibiotische
Behandlung der SIBO führte
zu einer mehr als 90%-igen Verbesserung der Symptome. Allerdings kehrten
die IBS-Symptome drei bis vier Wochen später wieder bei gleichzeitiger
Wiederkehr des SIBO-Krankheitsgeschehens. Die nachfolgenden Abläufe der
antibiotischen Behandlungen führten
zu einem ähnlichen Muster
der Verbesserung, gefolgt von einer raschen Wiederkehr von IBS-Symptomen
bei beiden Patienten. Es wurde eine antreduodenale Manometrie ausgeführt, die
ein Mangel an Phase III der interdigestiven Motilität zeigte,
und es wurden den Patienten Erythromycin (50 mg täglich) verschrieben.
Die zwei Patienten blieben danach frei von IBS-Symptomen und SIBO
für mindestens
achtzehn Monate bzw. sechs Monate.
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Diese
Ergebnisse demonstrieren die Wirksamkeit einer prokinetischen Behandlung
mit Erythromycin bei der Verhütung
des Wiederauftretens von SIBO- und IBS-Symptomen in mit IBS diagnostizierten
Patienten.
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REFERENZBEISPIEL 10: BEHANDLUNG VON HYPERALGESIE
IN VERBINDUNG MIT SIBO
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Bei
einem erwachsenen männlichen
Patienten mit einer Verdachtsdiagnose auf IBS wurde SIBO festgestellt,
die mit Hilfe der LBHT nachgewiesen wurde. Eine anorektale Manometrie
ergab bei diesem Patienten eine rektale Hypersensibilität. Nach
Eradikation seiner SIBO-Erkrankung mit antibiotischer Behandlung
zeigte eine wiederholte anorektale Manometrie, dass sich seine rektale
Hyperalgesie aufgelöst
hatte.
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Zwei
erwachsene weibliche Patienten mit IBS benötigten zusätzliche pharmakologische Behandlungen
für ihre
Hyperalgesie in Verbindung mit SIBO. In dem ersten Fall erfolgte
eine Eradikation des SIBO durch antibiotische Behandlung. Allerdings
zeigte die Patientin ein weiter bestehendes Gefühl der rektalen Distension
in Übereinstimmung
mit einer restlichen Hyperalgesie in Verbindung mit der SIBO. Der
Patientin wurden sodann Colpermin (Pfefferminzöl)-Kapseln und Elavil (5 mg
täglich
zur Nacht) verabreicht, die ihre mit SIBO in Verbindung stehenden
Hyperalgesie-Symptome linderten, wahrscheinlich durch Herabsetzung
der interalen Wandspannung und durch Verringerung der Aktivierung
des Mechanorezeptors.
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Der
zweite weibliche Patient mit einer Diagnose auf IBS zeigte ebenfalls
SIBO, die mit Hilfe der LBHT nachgewiesen wurde. Ihre SIBO erfuhr
eine Eradikation durch kombinierte Behandlung mit Antibiotikum, Darmspülung mit
Go-Lytely und Cisaprid (10 mg mittags) zur Erhöhung ihrer anormal geringen
Phase III-interdigestiven Motilität. Nach der Eradikation des
SIBO hatte diese Patientin ähnliche
Beschwerden weiter bestehender Symptome der mit SIBO in Verbindung
stehenden Hyperalgesie des Darms. Die Verabreichung von Colpermin
(Pfefferminzöl)
linderte anschließend
erfolgreich die Hyperalgesie, wahrscheinlich durch Verringerung
der Mechanorezeptor-Rückkopplung
zur rektalen Distension.
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Die
vorgenannten Beispiele sind veranschaulichend und stellen jedoch
keine erschöpfende
Beschreibung der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar, die mit den folgenden Ansprüchen präsentiert wird.