DE60037462T2

DE60037462T2 - Facettenarthroplastiegeräte

Info

Publication number: DE60037462T2
Application number: DE60037462T
Authority: DE
Inventors: Mark A. Piedmont Reiley
Original assignee: Archus Orthopedics Inc
Current assignee: FSI ACQUISITION SUB, LLC, HOPKINTON, MASS., US
Priority date: 1999-10-22
Filing date: 2000-10-20
Publication date: 2008-04-17
Anticipated expiration: 2020-10-21
Also published as: US8092532B2; EP1475058A3; US20080015696A1; EP2204144B1; US20060009847A1; ATE285207T1; US20040049272A1; EP2204144A1; ES2238033T3; EP1475058B1; EP1223872B2; EP1223872A4; US20080091202A1; US20080097438A1; US6610091B1; US20080097439A1; US20120143253A1; US20050234552A1; US20120041560A1; US7087084B2

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft grundsätzlich Geräte und chirurgische Verfahren zur Behandlung unterschiedlicher spinaler pathologischer Zustände. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung unterschiedliche Typen spinaler Gelenkersatzprothesen, chirurgischer Verfahren zur Durchführung spinaler Gelenkersetzungen und chirurgische Instrumente, die zur Ausführung der chirurgischen Verfahren verwendet werden können.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Rückenschmerzen sind ein übliches menschliches Leiden. Tatsächlich leiden ungefähr 50 % der Personen, die älter sind als 60 Jahre, an geringen oder unteren Rückenschmerzen. Obwohl viele Fälle von Rückenschmerzen auf Stauchungen oder Muskelverspannungen basieren, die dazu neigen, selbst begrenzend oder selbstbegrenzt zu sein, sind einige Rückenschmerzen das Ergebnis eher chronischer fibromuskulärer, osteoarthritischer oder ankylotischer spondolytischer Erkrankungen des lumbo-sakralen Bereichs. Insbesondere in der Population, die älter ist als 50 Jahre, und am häufigsten bei Frauen treten degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise degenerative Spondylolisthesen oder spinale Stenosen mit hoher Prozentzahl in der Population auf, vgl. lida et al, 1989.
Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule eines Erwachsenen sind traditionell als Ergebnis des Zusammenwirkens von drei Gelenkkomplexen verstanden worden: Die Scheibe und zwei Facettengelenke. Degenerative Veränderungen der Scheibe führen zu arthritischen Veränderungen in dem Facettengelenkt und umgekehrt, vgl. Farfan und Sullivan, 1967; vgl. ebenfalls Farfan, 1969 und Farfan, 1980.
Eine Studie an 19 Leichen mit degenerativer Spondylolisthesis hat zu dem Ergebnis geführt, dass in sämtlichen Fällen bis auf zwei Fälle die Degeneration der Facette weiter fortgeschritten war als die Degeneration der Scheibe, vgl. Farfan. In Fällen geringer Spondylolisthesis schien das Gleiten vorrangig das Ergebnis einer predominanten unilateralen Facetten-Subluxation zu sein. Andere Studien degenerativer Veränderungen der Wirbelsäule haben einen großen Beitrag der Degeneration des Facettengelenks zu degenerativen spinalen Pathologien wie beispielsweise degenerativer Spondylolisthesis, zentralen und lateralen Stenosen, degenerativen Skoliosen und Kypho-Skoliosen bei sämtlichen Leveln der lumbaren Wirbelsäule offenbart, vgl. Kirkaldy-Willis et al, 1978, vgl. auch Rosenberg, 1975.
Es ist festgestellt worden, dass die Degeneration des Facettengelenks insbesondere einen Beitrag liefert zu degenerativen spinalen Pathologien in Leveln der lumbaren Wirbelsäule mit sagittal orientierten Facettengelenken, d. h. dem L4-L5-Level.
Führen hartnäckige Schmerzen oder andere neurologische Beeinträchtigungen zu degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen bei Erwachsenen, wie beispielsweise die zuvor beschriebenen Wirbelsäulenerkrankungen, so werden chirurgische Eingriffe erforderlich. Traditionell hat die chirurgische Behandlung einer Erkrankung wie beispielsweise einer spinalen Stenose allein in einer dekompressiven Laminektomie bestanden, vgl. Herkowitz, et al, The Diagnosis and Management of Degenerative Lumber Spondylolisthesis, 1998. Eine weite dekompressive Laminektomie entfernt die gesamte Lamina und das randseitige Osteophyt um das Facettengelenk. Da sich gezeigt hat, dass eine Vielzahl degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen durch eine Degeneration oder Erkrankung des Facettengelenks verursacht werden, entfernt dieses Verfahren überflüssigen Knochen von der Lamina und unzureichenden Knochen aus dem Facettengelenk.
Obwohl Patienten, bei denen ein oder mehrere Level mit spinaler Stenose betroffen ist/sind, einer weiten dekompressiven Laminektomie für lediglich ein oder zwei Level verhältnismäßig zufrieden sind mit, sind Ergebnisse für Patienten, deren spinale Stenosen mit degenerativer Spondylolisthesis verbunden sind, nicht gut, vgl. Lombardi, 1985. Einige Studien berichten eine Steigerung von 65 % im Ausmaß einer Spondylolisthesis bei Patienten, die mit einer weiten dekompressiven Laminektomie behandelt worden sind, vgl. Johnson et al, vgl. auch White and Wiltse. Der Anstieg des spinalen Gleitens ist insbesondere aufgetreten bei Patienten, die mit drei oder mehr Leveln einer Dekompression zu behandeln waren, insbesondere bei Patienten mit radikalen Laminektomien, bei denen sämtliche Facettengelenke entfernt worden sind.
Zwecks Reduzierung des Auftretens verstärkter Spondylolisthesen als Ergebnis einer dekompressiven Laminektomie haben Chirurgen Laminektomien, insbesondere bei Patienten mit drei oder mehr Leveln einer Dekompression, mit einer Arthrodese für mehrere Level kombiniert. Obwohl Patienten, die mit gleichzeitiger Arthrodese behandelt worden sind, ein signifikant besseres Ergebnis mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eines weiteren vertebralen Gleitens nach der Laminektomie zeigen, führt eine Arthrodese auf weitere Probleme. Neben dem Auftreten einer weiteren Spondylolisthesis bei einigen Patienten beinhalten zusätzlich auftretende Effekte eine nicht erfolgende Vereinigung, eine Fusion mit geringer Rate selbst mit einer Autoplastik und eine signifikante Morbiditätsrate auf der Geberseite des Transplantates. Selbst wenn die Fusion erfolgreich ist, ist weiterhin die Gelenkbewegung vollständig an der Fusionsstelle beseitigt, wodurch zusätzliche Beanspruchung an gesunden Segmenten der Wirbelsäule erzeugt wird, die auf eine Degeneration der Scheibe, eine Herniation, eine instabile Spondylolysis und eine Arthritis des Facettengelenks in den gesunden Segmenten führen kann.
Eine Alternative zu einer spinalen Fusion ist der Gebrauch einer invertebralen Scheiben-Prothese gewesen. Es gibt zumindest 56 Gestaltungen künstlicher Scheiben, die patentiert worden sind oder untersucht worden sind, vgl. McMillin C.R. und Steffee, A.D., 20th Annual Meeting of the Society for Biomaterials (Abstract) (1994). Obwohl unterschiedliche Gestaltungen zu unterschiedlichen Erfolgen bei Patienten führen, hilft eine Scheiben-Ersetzung hauptsächlich Patienten mit verletzen oder erkrankten Scheiben. Eine Scheiben-Ersetzung ist hingegen nicht einsetzbar bei spinalen Pathologien wie beispielsweise Spondylolisthesis und spinale Stenosen, die durch eine Degeneration oder Erkrankung des Facettengelenks verursacht sind.
WO 9600049 A offenbart eine vertebrale Gelenkfacetten-Prothese zum Ersetzen von gesamter posteriorer vertebraler Schwenk-Fortsätze oder von Teilen derselben. Die Prothese ist dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Schwenk-Facettengelenk-Oberfläche (2) besitzt, die als Teil einer Art Klinge (1) gebildet ist, die sich von einer Unterstützungsplatte (7) erstreckt und eine konvexe Oberfläche besitzt, die übereinstimmend mit einer konkaven Oberfläche des posterioren Bogens des Wirbels und in diesen eingreift oder mit diesem in Wechselwirkung tritt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird eine Prothese entsprechend Anspruch 1 vorgeschlagen, die einem Gesamt- oder Teilersatz eines Bereichs eines natürlichen Facettengelenks auf, an oder bei einem Wirbel dient.
Es besteht ein Bedarf im Gebiet der Prothesen und der prothetischen Systeme hinsichtlich eines Ersatzes verletzter und/oder erkrankter Facettengelenke, die zahlreiche spinale Erkrankungen verursachen oder ein Ergebnis derselben sind. Es besteht ebenfalls ein Bedarf an chirurgischen Verfahren für eine Installation derartiger Prothesen. Weiterhin besteht ein Bedarf an Prothesen und prothetischen Systemen hinsichtlich eines Ersetzens spinaler Fusions-Verfahren.
Die vorliegende Erfindung beseitigt die Probleme und Nachteile, die mit gegenwärtigen Strategien und Gestaltungen bei unterschiedlichen Behandlungen von Wirbelsäulenerkrankungen von Erwachsenen verbunden sind. Die vorliegenden erfindungsgemäßen spinalen Arthroplastie-Systeme vermeiden die Probleme der Wirbelsäulensteifigkeit, vergrößerter Lasten auf nicht verbundene Level der Wirbelsäule und vorhersehbarer Versagensraten, die mit spinaler Arthrodesie verbunden sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft spinale Prothesen, die geeignet gestaltet sind, um Facettengelenke zu ersetzen, die optional einen Teil der Lamina an so gut wie jedem spinalen Level einschließlich L1-L2, L2-L3, L3-L4, L4-L5, L5-S-1, T11-T12 und T12-L1 einschließen können. Zahlreiche Typen von Gelenkersatzprothesen zur Behandlung unterschiedlicher Typen spinaler Probleme werden beschrieben.
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung schlägt eine Facetten-Prothese vor, die für einen Einsatz für so gut wie alle Level der Wirbelsäule, einschließlich sämtlicher lumbaler Level, der unteren thorakalen Level und dem ersten sakralen Level, geeignet ist. Die Facettenprothese kann beispielsweise einen Körper aufweisen, der mit einem Pedikel verbunden ist oder an diesem befestigt ist, und kann eine Oberfläche besitzen, die eine Facette definiert.
Ein anderer Aspekt der Erfindung schlägt ein bilaterales Facetten-Arthroplastik-System vor. Das bilaterale Facetten-Arthroplastik-System kann beispielsweise eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese aufweisen, die den Abstand von einem inferioren Facettengelenk zu einem weiteren überbrückt und beide inferioren Facettensegmente und jedweden inferioren Abschnitt einer Lamina, welche weggeschnitten ist, ersetzt. Das bilaterale Facetten-Arthroplastik-System kann beispielsweise auch Facettenprothesen aufweisen, die zwecks Bildung eines vollständigen prothetischen Facettengelenks mit der inferioren Facettenprothese die superioren Facetten ersetzt haben.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung schlägt eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese vor, die Teile einer Lamina und einer inferioren Facette ersetzen kann, die in einem Hemi-Arthroplastik-Verfahren mit oder ohne weite dekompressive Laminektomie entfernt worden sind.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung schlägt chirurgische Verfahren zur Durchführung eines Ersetzens zahlreicher Facetten und der Lamina in der Wirbelsäule vor ebenso wie chirurgische Instrumente zur Ermöglichung oder Vereinfachung der Durchführung eines geschlossenen chirurgischen Verfahrens einschließlich einer spinalen Fusion.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ermöglicht sequenzielle Ersetzungen von sämtlichen Facettengelenken von S1 bis T11 unter Ermöglichung einer Bewegung sämtlicher Level.
Merkmale und Vorteile der Erfindungen werden in der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen ebenso wie in den beigefügten Ansprüchen weiter ausgeführt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine laterale Ansicht einer Wirbelsäule mit degenerativer Spondylolisthesis bei L4-L5;
2 ist eine Vorderansicht einer universellen Facetten-Ersatzprothese;
2A, 2B und 2C zeigen Ansichten einer alternativen Ausführungsform einer universellen Facetten-Ersatzprothese;
3 zeigt eine laterale Ansicht einer Wirbelsäule mit einer superioren universellen Facettenprothese, die in einem L5-Wirbel installiert ist;
4 zeigt eine superiore Ansicht eines L5-Wirbels mit einer installierten superioren universellen Facettenprothese;
5 zeigt eine superiore Ansicht eines L5-Wirbels, welche das Entfernen prominenten Knochens aus dem superioren Schwenk-Fortsatz zeigt;
6 zeigt ein Diagramm, welches das Trimmen oder Zurechtschneiden der superioren Facette zum Dekomprimieren einer Nervenwurzel vor dem Erweitern oder Bohren darstellt;
7 zeigt eine superiore Ansicht eines L5-Wirbels, die das Erweitern, Aufreiben oder Bohren der Facette in den Pedikel zeigt;
8 zeigt eine Vorderansicht eines Facetten-Bohrers;
9 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers, die ein Räumen, Anschneiden, Anstechen einer Öffnung in einen vertebralen Körper zeigt;
10 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers, die zwei universelle Facettenprothesen zeigt, die in einem vertebralen Körper installiert worden sind zwecks Bildung von zwei superioren Facetten;
11 zeigt eine posteriore Ansicht einer Wirbelsäule, die eine installierte inferiore Lamina/Facetten-Prothese zeigt;
12 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers, die vollständige prothetische Facettengelenke mit einer inferioren Lamina/Facetten-Prothese und zwei superioren universellen Facettenprothesen zeigt;
13 zeigt eine laterale Ansicht eines installierten vollständigen prothetischen Facettengelenks;
14 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers, die sagittal orientierte arthritische Facetten mit lateralen Stenosen zeigt;
15 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers, die das Entfernen des inferioren Achtels des spinösen Fortsatzes zeigt;
16 zeigt eine superiore Ansicht eines vertebralen Körpers nach einer inferioren Lamina/Facetten-Resektion;
17 zeigt eine posteriore Ansicht einer Wirbelsäule bei einem L4-L5 Level, die eine spinöse Fortsatz-Resektions-Linie und eine inferiore Facetten-Resektions-Linie zeigt;
18 zeigt eine posteriore Ansicht eines L4-L5-Levels nach Entfernung eines Teils der Lamina und inferiorer Facetten, wobei eine installierte universelle Facettenprothese gezeigt ist;
19 zeigt eine posteriore Ansicht eines L4-L5-Levels, nachdem ein Teil der Lamina und inferiore Facetten entfernt worden sind mit einem alternativen laminalen Schnitt eines V-Typs, die eine installierte universelle Facettenprothese zeigt;
20 zeigt eine posteriore Ansicht eines L4-Wirbels mit einer alternativ geformten inferioren Lamina/Facettenprothese, die über einen laminalen Schnitt eines V-Typs installiert ist;
21 zeigt eine posteriore Ansicht einer Ausführungsform einer installierten Hemi-Lamina-Facettenprothese entsprechend der vorliegenden Erfindung;
22 zeigt eine Vorderansicht einer Ausführungsform einer Hemi-Lamina-Facetten-Prothese gemäß der vorliegenden Erfindung;
23 zeigt eine posteriore Ansicht einer Wirbelsäule bei einem L4-L5-Gelenk, welches mit einer Hemiarthroplastik mit weiter dekompressiver Laminektomie behandelt worden ist, mit zwei Basiselementen einer Hemi-Lamina/Facetten-Prothese für ein Verfahren eines Installierens bei L4-L5;
24 zeigt eine posteriore Ansicht einer Ausführungsform einer installierten Hemi-Lamina/Facetten-Prothese entsprechend der vorliegenden Erfindung;
25 zeigt eine posteriore Ansicht einer Ausführungsform einer installierten Hemi-Lamina/Facetten-Prothese gemäß der vorliegenden Erfindung;
26 zeigt eine posteriore Ansicht von L4-L5, die unterschiedliche Schnitte zeigt, die in die Lamina von Facetten für eine Hemiathroplastik mit oder ohne weite dekompressive Laminektomie eingebracht werden können;
27 zeigt eine laterale Ansicht der L4- und L5-Wirbel;
28 zeigt eine superiore Ansicht der L4- und L5-Wirbel in voneinander getrenntem Zustand;
29 zeigt eine vordere Ansicht einer einseitigen Prothese mit Merkmalen der vorliegenden Erfindung;
30 zeigt eine seitliche Ansicht der Prothese gemäß 29;
31 zeigt eine seitliche Ansicht der L3-, L4 und L5-Wirbel, wobei die Prothese gemäß 29 gegenüber dem vertebralen Körper L4 gesichert ist;
32 zeigt eine laterale Ansicht der L3- und L4-Wirbel mit einer Verbindung, die gegenüber dem Körper des L4-Wirbels gesichert ist;
33 ist eine seitliche Ansicht der L3- und L4-Wirbel mit einer Verbindung, die gegenüber dem Körper des L4-Wirbels gesichert ist;
34 ist eine vordere Ansicht einer weiteren einseitigen erfindungsgemäßen Facetten-Prothese;
35 ist eine seitliche Ansicht der L3- und L4-Wirbel, wobei die in 34 dargestellte Prothese gegenüber dem Körper des L4-Wirbels gesichert ist;
36 ist eine vordere obere Ansicht oder Draufsicht einer Verbindungsbaugruppe eines doppelseitigen erfindungsgemäßen Facetten-Gelenkes, welches mit zwei kreuzweise zusammenpassenden Verbindungskörpern gebildet ist;
37 und 38 sind vordere Ansichten oder Draufsichten der Verbindungskörper, die die Verbindungsbaugruppe für das Gelenk gemäß 36 bilden, dargestellt in voneinander getrenntem Zustand;
39 ist ein vordere Draufsicht einer alternativen Ausführungsform eines Verbindungskörpers, der bei Zusammenbau mit einem passenden Verbindungskörper eine Gelenk-Verbindungsbaugruppe bildet, die der gemäß 36 entspricht oder ähnelt;
40 ist eine vordere Draufsicht der Verbindungsbaugruppe eines doppelseitigen Facetten-Gelenkes gemäß 36 unter Kennzeichnung von deren relativer Lage zu einem vertebralen Körper;
41 ist eine Seitenansicht einer Prothese, wie bspw. einer Prothese gemäß 29, 34 oder 36, die für den Gebrauch auf dem Pedikel eines vertebralen Körpers (dargestellt in seitlicher Ansicht) befestigt oder gesichert ist; und
42 ist eine Seitenansicht des unteren Endes der Prothese gemäß 41, welches die untere Hälfte eines Facetten-Gelenkes bildet, wobei die obere Hälfte des Facetten-Gelenkes durch eine obere universelle Facetten-Prothese gemäß 2 gebildet ist.
Die vorliegende Erfindung kann in unterschiedlichen Ausgestaltungen verkörpert sein, ohne dass hierdurch der Grundgedanke oder essentielle charakteristische Merkmale der Erfindung verlassen werden. Der Gegenstand der Erfindung wird in den Patentansprüchen – im Vorrang gegenüber der diesen vorangehenden spezifischen Beschreibung – definiert. Sämtliche Ausführungsformen, die in den Wortsinn und den Äquivalenzbereich der Ansprüche fallen, sollen daher von den Ansprüchen umfasst sein.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
I. Anatomie lumbaler Wirbel
27 und 28 zeigen den vierten und fünften lumbalen Wirbel L4 und L5 in einer Seitenansicht (bei anatomischer Zuordnung) und in einer oberen Ansicht oder Draufsicht (separat). Die lumbalen Wirbel (von denen es insgesamt fünf gibt) befinden sich in dem unteren Teil des Rückens und werden auch als "small of the back" bezeichnet.
Wie dies typisch für Wirbel ist, sind die Wirbel L4 und L5 durch eine zwischen den Wirbeln liegende Scheibe 25 voneinander getrennt. Die Konfiguration der Wirbel L4 und L5 differiert in gewisser Hinsicht. Allerdings besitzt jeder der Wirbel (wie grundsätzlich alle Wirbel) einen vertebralen Körper 10, bei dem es sich um den anterioren, massiven Teil des Knochens handelt, der der Wirbelsäule Festigkeit verleiht und das Körpergewicht trägt. Der vertebrale Bogen 12 ist posterior zu dem vertebralen Körper 10 angeordnet und gebildet durch den rechten und linken Pedikel 14 und die Lamina 16. Die Pedikel 14 sind kurze, robuste oder gedrungene Vorsprünge, die den vertebralen Bogen 12 mit dem vertebralen Körper 10 verbinden. Die Pedikel 14 stehen nach hinten heraus, um zwei breite flache Knochenplatten zu treffen, die die Lamina 16 genannt werden.
Von dem vertebralen Bogen erheben sich sieben weitere Fortsätze. Drei Fortsätze – der spinöse Fortsatz 18 und zwei Querfortsätze 20 – stehen von dem vertebralen Bogen 12 hervor und gewährleisten eine Befestigung von Rückenmuskeln und bilden Hebel, die eine Bewegung der Wirbel durch die Muskel unterstützen. Die verbleibenden vier Fortsätze, die auch als Gelenkfortsätze bezeichnet werden, stehen von dem vertebralen Bogen nach oben vor (und werden somit die superioren Gelenkfortsätze 22 bezeichnet) und nach unten von dem vertebralen Bogen (und werden somit die inferioren Gelenkfortsätze 24 bezeichnet). Die superioren und inferioren Gelenkfortsätze 22 und 24 liegen den gegenüberliegenden Fortsätzen von Wirbeln superior und inferior benachbart zu diesen gegenüber und bilden Gelenke, die auch als zygapophysisches Gelenk oder kurz Facetten-Gelenke oder Facetten bezeichnet werden. Die Facetten-Gelenke ermöglichen eine gleitende Bewegung zwischen den Wirbeln L4 und L5. Facetten-Gelenke sind zwischen benachbarten superioren und inferioren Gelenkfortsätzen entlang der Wirbelsäule zu finden.
Facetten-Gelenke können sich verschlechtern oder anderweitig verletzt werden oder erkranken, woraus eine mangelnde Tragfunktion der Wirbelsäule, Schmerzen und/oder Bewegungsschwierigkeiten resultieren können.
Wie in dieser Beschreibung erläutert, besitzt ein Facetten-Gelenk eine obere Hälfte und eine untere Hälfte. Die obere Hälfte des Gelenkes ist gebildet durch das vertebrale Level unter dem Gelenk, während die untere Hälfte des Gelenkes durch das vertebrale Level über dem Gelenk gebildet ist. Beispielsweise ist in dem L4-L5-Facetten-Gelenk die obere Hälfte des Gelenkes gebildet durch die Struktur auf dem L5-Wirbel, während die untere Hälfte des Gelenkes mit der Struktur auf dem L4-Wirbel gebildet ist.
II. Obere universelle Facetten-Prothese
A. Struktur
Eine obere universelle Facetten-Prothese 330 ist in 1 dargestellt. Diese weist Merkmale der vorliegenden Erfindung auf. Die Prothese 330 ist als "obere Prothese" oder "superiore Prothese" bezeichnet, da diese eine künstliche Facetten-Oberfläche für die obere Hälfte des Facetten-Gelenkes schafft. Die künstliche Oberfläche ist gelenkig verbunden mit der unteren Hälfte des Facetten-Gelenkes. Die Prothese 330 ermöglicht einen Ersatz von verletzten, erkrankten und/oder beschädigten Komponenten der oberen Hälfte von Facetten-Gelenken, um eine verbesserte Tragfunktion der Wirbelsäule zu gewährleisten.
Die universelle Facetten-Prothese 330 kann auf vielfältige Weisen konstruiert und konfiguriert sein. Die universellen Facetten-Prothese 330 kann beispielsweise eine Art Tassen-Element 315 aufweisen. Das Tassen-Element 315 selbst kann aus zahlreichen Materialien hergestellt sein, die üblicherweise in der Prothetik eingesetzt werden einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Titan-Legierungen, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl und beliebige andere Gesamtgelenkersatz-Metalle und/oder -Keramiken, Knocheneinwachsoberflächen, gesintertes Glas, künstlichen Knochen und beliebige nicht-zementierte metallische oder keramische Oberflächen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien oder Oberflächen. Das Tassen-Element 315 kann ebenfalls eine beliebige geeignete Form besitzen einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) einer rechteckigen Form, einer Scheibenform, einer Trogform oder einer Tassenform. Das Tassen-Element kann direkt gegenüber einem Wirbel fixiert oder in diesem verankert sein mit Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Verankerungselementen, wegbrechbaren Verankerungen und/oder Drähten zur Vereinfachung oder Ermöglichung einer zukünftigen Entfernung der Prothese oder eine Kombination dieser Mittel oder eines beliebigen anderen Mittels, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Gemäß 2 ist das Tassen-Element 315 aus einem beliebigen Gelenkmaterial hergestellt, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Metallen, Keramik, Titan, Titan-Legierungen. Tantalum, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsoberflächen, künstlichem Knochen, nicht-zementierten Oberflächenmetallen oder -Keramiken oder eine Kombination hiervon, vorzugsweise überdeckt mit einer Knocheneinwachsoberfläche.
In der dargestellten Ausführungsform ist das Tassen-Element 315 an einem Stab oder Schaft (im Folgenden "Schaft") 310 fixiert, beispielsweise lösbar gesichert unter Einsatz eines reibschlüssigen Morse-Kegels. Wenn es gewünscht ist, kann der Schaft 310 eine Finne oder Rippe oder mehrere Finnen oder Rippen (nicht dargestellt) aufweisen, die sich nach auswärts von dem Schaft 310 erstrecken, die bei Anordnung in dem Zielknochen möglichst eine Rotation des Schaftes 310 reduzieren und/oder eliminieren. Zusätzlich kann der Schaft 310 eine Kanüle aufweisen, wenn dies gewünscht ist, um den Einsatz von Führungs-Pins während des Einsetzens des Schaftes zu ermöglichen, wie dieses hinreichend im Stand der Technik bekannt ist.
Der Schaft 310 kann selbst aus einem beliebigen Gelenkmaterial hergestellt sein, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Metallen, Keramik-Materialien, Titan, Titan-Legierungen, Tantalum, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachs-Oberflächen, künstlichem Knochen, nichtzementierten Oberflächenmetallen oder -Keramiken oder eine Kombination der vorgenannten Materialien. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schaft 310 mit einer Knocheneinwachsoberfläche überdeckt.
In der dargestellten Ausführungsform trägt das Tassen-Element 315 ein Oberflächenelement, welches aus einem Material hergestellt ist, beispielsweise Polyethylen, Keramik oder Metall, welches eine gleitende und polsternde Eigenschaft für beliebige potentielle Kontaktkomponenten – wie beispielsweise die im Folgenden noch beschriebenen Gelenkkopfelemente – zur Verfügung stellt. In einer Ausführungsform (vgl. 2b) kann das Oberflächenelement 325 in einer leicht nach oben gekrümmten Form ausgebildet sein, ähnlich der Form eines Baseball-Fanghandschuhs. In einer anderen Ausführungsform (vgl. 2c) ist das Oberflächenelement 325 rechteckförmig mit abgerundeten Ecken. Das Tassen-Element 315 ist derart bemessen, dass dieses größer ist als die obere Gelenkhälfte des Facetten-Gelenkes, um eine Bewegung des Gelenkes zu ermöglichen.
Das Oberflächenelement 325 ist eine separate Komponente, die an dem Tassen-Element 315 fixiert ist, beispielsweise mit Schrauben oder Nägeln. Das Oberflächenelement 325 kann ebenso durch Druckkräfte oder Reibung (beispielsweise unter Einsatz eines Morse-Kegels) in dem Tassen-Element 315 gehalten sein.
Gemäß 2a und 2b kann der Schaft 310a alternativ einen Gewindebereich besitzen, wie beispielsweise in einer Pedikel-Schraube, wobei der Kopf oder Pedestal 315a eine Vertiefung 316a aufweist, die geeignet bemessen ist, um ein hexagonales Antriebswerkzeug oder ein anderes chirurgisches Antriebswerkzeug, wie dieses aus dem Stand der Technik bekannt ist, aufzunehmen. Zusätzlich kann die Prothese 320a einen unteren Einsatz 321a besitzen, der geeignet bemessen ist, um in die Vertiefung 316a in dem Kopf 315a zu passen. Wenn dies gewünscht ist, kann der Einsatz 321a einen Morse-Kegel aufweisen. In dieser Ausführungsform kann der Schaft 310a in den Knochen geschraubt werden, wobei der Einsatz 321a in der Vertiefung 316a positioniert ist oder anderweitig gesichert ist. Der Schaft 310a kann auch unter Klopfen ohne Schrauben platziert werden. Wenn ein erneuter chirurgischer Einsatz zur Überprüfung oder zum Ersatz erforderlich ist oder ein anderer Zustand eine Entfernung der Prothese erforderlich macht, kann der Einsatz 321a aus dem Schaft 310a entfernt werden, und der Schaft 310a kann anschließend aus dem Knochen entfernt werden.
Wie 2a zeigt, kann der Schaft 310a einen vergrößerten Vorsprung oder ein Bund 311a aufweisen, der an das Tassen-Element 315a angrenzt oder an dieses anstößt. Der Bund 311a dient einer Vermeidung eines unbeabsichtigten Eintrittes des Schaftes 310a über eine gewünschte Distanz hinaus weiter in das Pedikel.
1 zeigt eine spondylitische Wirbelsäule mit Schlupf bei dem L4-L5-Gelenk zwischen den L4- und L5-Wirbeln. 3 und 4 zeigen eine universelle Facetten-Prothese 330, die in einen L5-Wirbel 105 installiert worden ist zwecks Ersatzes der unteren Hälfte 305 eines Facetten-Gelenkes. In einer Ausführungsform ist der Schaft 310 der universellen Facetten-Prothese 330 fixiert in dem L5-Wirbel 105 mit Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, einer gemahlenen Knochenkomposition oder einer Kombination der vorgenannten Materialien. In einer anderen Ausführungsform sind sowohl der Schaft 310 als auch das Tassen-Element 315 mit einem Wirbel fixiert mit Edelstahl-Draht zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität.
Die neue Unterstützung, die durch eine universelle Facetten-Prothese 330 bereitgestellt wird, unterstützt eine Korrektur degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise Spondylolitis, spinale Stenosen oder jedwede Wirbelsäulenerkrankung. Wie aus dem Vergleich der 1 mit einer spondylolitischen Wirbelsäule mit Schlupf zwischen dem L4-Wirbel 100 und dem L5-Wirbel 105 gegenüber 3, in der die erkrankte obere Hälfte 305 des Facetten-Gelenkes ersetzt worden ist mit einer oberen universellen Facetten-Prothese 330 entsprechend der vorliegenden Erfindung ersichtlich ist, wird eine Spondylolitis korrigiert bei dem L4-L5-Gelenk und eine weitere Spondylolitis vermieden. Ähnlich kann in Fällen, in welchen eine Korrektur einer Skoliose und/oder einer Kypho-Skoliose gewünscht ist, die Größe und/oder Form der Prothese geeignet gewählt werden zur Neu-Orientierung der betroffenen Level oder des betroffenen Levels der Wirbelsäule.
Die obere universelle Facetten-Prothese 330, die zuvor beschrieben worden ist, kann eingesetzt werden als Ersatz für die obere Hälfte eines oder mehrerer Facetten-Gelenke an einem beliebigen Facetten-Gelenk bei einem beliebigen Level der Wirbelsäule. In der bevorzugten Ausführungsform ist die universelle Facetten-Prothese 330 eingesetzt zum Ersetzen der oberen Hälfte von einem oder mehreren Facetten-Gelenken in einem oder mehreren Facetten-Gelenken. Die obere Facetten-Prothese 330 ist derart gestaltet, dass diese die geeigneten kopfwärtigen und kaudalen Ausrichtungen aufweist ebenso wie die geeigneten medialen/lateralen Winkelungen oder Neigungen für das gegebene Level der Wirbelsäule, wo das Implantieren erfolgt.
In weiteren Ausführungsformen kann eine Oberfläche oder können mehrere Oberflächen einer universellen Facetten-Prothese 330 überdeckt oder überzogen sein mit vielfältigen Überzügen, beispielsweise antimikrobiotischen, antithrombotischen oder osteoinduktiven Mitteln oder eine Kombination der vorgenannten Mittel, vgl. beispielsweise Patent US 5,866,113 . Diese Mittel können weiterhin getragen sein von einem biologisch abbaubaren Trägermaterial, mit dem die Poren des Schaftes und/oder des Tassen-Elementes von bestimmten Ausführungsformen imprägniert sein können, vgl. bspw. Patent US 5,947,893 .
In weiteren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann eine universelle Facetten-Prothese an verstärktem oder verfestigtem Knochen befestigt sein. Wirbel können vor oder während des Fixierens der Prothese verfestigt sein unter Einsatz von Verfahren, die beispielsweise in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Dieser Typ einer Knochenverfestigung oder -versteifung wird insbesondere vorgeschlagen für osteoporotische Patienten, die einen Facetten-Ersatz wünschen.
B. Chirurgisches Verfahren für einen Facetten-Ersatz unter Einsatz der oberen universellen Facetten-Prothese
Ein chirurgisches Verfahren, welches Merkmale entsprechend der vorliegenden Erfindung beinhaltet, ersetzt die obere Hälfte eines Facetten-Gelenkes mit der oberen universellen Facetten-Prothese 330, die zuvor beschrieben worden ist. Das chirurgische Verfahren beinhaltet das Freilegen des spinösen Fortsatzes, der Lamina und der Facetten-Gelenke bei einem gewünschten Level der Wirbelsäule unter Einsatz eines beliebigen Verfahrens, welches dem Fachmann der Medizin an sich bekannt ist. Der prominente Knochen 306b (vgl. 5) kann dann mit einer Knochenzange unter Einsatz eines beliebigen Mittels, welches in diesem Gebiet bekannt ist, bearbeitet oder vorbereitet werden. Die obere Facette 305 kann ebenfalls getrimmt oder zurechtgeschnitten werden, wie dies in 6 dargestellt ist, um die Nervenwurzel 203 zu dekomprimieren oder entlasten. Ein Räumwerkzeug oder eine Reibahle 400 oder ein beliebiges anderes Instrument, welches für ein Schleifen oder Schmirgeln oder Kratzen des Knochens hilfreich ist, kann eingesetzt werden, um die Facette 305b in das Pedikel 304b zu reiben oder einzubringen, wie dies in 7 und 8 dargestellt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 9) wird eine Öffnung 407 in den vertebralen Körper 107 mittels eines Stecheisens oder einer Räumnadel oder einem Dorn 405 eingebracht. Die universelle Facetten-Prothese 330b wird in der Öffnung 407, die mit der Räumnadel, dem Dorn oder dem Stecheisen 405 erstellt worden ist, installiert, wie dies in 10 dargestellt ist. Die Öffnung 407 kann vor der Installation der universellen Facetten-Prothese 330b teilweise mit Knochenzement, Hydroxyapatit oder einem anderen beliebigen Knochenkleber gefüllt werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann der Schaft 310 der universellen superioren Facetten-Prothese 330 derart konstruiert sein, dass die obere universelle Facetten-Prothese 330 direkt in den vertebralen Körper 107 geschraubt oder geklopft oder geklemmt werden kann.
In einer anderen Anordnung kann das Tassen-Element 315 des universellen Facetten-Elementes 330 zusätzlich an dem vertebralen Körper 107 mit Knochenzement, Hydroxyapatit oder einem beliebigen anderen biokompatiblen Kleber fixiert sein. In einer weiteren Anordnung kann eine universelle Facetten-Prothese ohne einen Schaft 310 an dem vertebralen Körper mit Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern, wegbrechbaren Ankern oder eine Kombination der vorgenannten Materialien oder anderer Mittel, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, befestigt werden zwecks Vereinfachung oder Ermöglichung einer späteren Entfernung der Prothese.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die universelle Facetten-Prothese 330 in gestärktem oder versteiftem Knochen fixiert werden. Wirbel können vor oder während des Fixierens der Prothese gestärkt sein unter Einsatz der Verfahren, die in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Dieser Typ von Verfahren zur Knochenverfestigung oder -stärkung wird insbesondere vorgeschlagen für osteoporotische Patienten, die einen chirurgischen Eingriff für einen Facetten-Ersatz wünschen.
III. Inferiore Lamina/Facetten-Prothese
A. Struktur
Eine inferiore oder untere Lamina/Facetten-Prothese 500, die Merkmale entsprechend der vorliegenden Erfindung besitzt, ist in 11 dargestellt. Die Prothese 500 wird als "inferior" oder "untere" bezeichnet, weil diese eine künstliche Facetten-Oberfläche schafft für die inferiore Hälfte eines Facetten-Gelenkes. Die künstliche Oberfläche ist gelenkig gegenüber der oberen Hälfte des Facetten-Gelenkes gelagert. Die Prothese 330 ermöglicht den Ersatz verletzter, erkrankter und/oder verschlechterter Komponenten der inferioren Hälften von Facetten-Gelenken zur Bereitstellung einer verbesserten Unterstützung der Wirbelsäule.
Die Prothese 330 kann den Abstand von einer Region auf einer Seite von einem Wirbel zu einer Region auf der anderen Seite des Wirbels überbrücken. Diese kann somit beide inferioren Hälften eines Facetten-Gelenkes ersetzen.
14 zeigt eine obere Ansicht eines vertebralen Körpers, die sagittal orientierte arthritische Facetten mit lateralen Stenosen zeigt und zeigt, wie der spinale Fortsatz 631 vorwärts auf die Nervenwurzeln 205 und 200 presst. Die Prothese 500 ermöglicht das Ersetzen von erkrankten oder verschlechterten inferioren Bereichen des Wirbels und einen Teilersatz der Lamina (vgl. 12), die auf die spinalen Nerven drücken können, um Schmerzen zu beseitigen. Die Prothese 500 schafft künstliche Facetten-Oberflächen für die inferiore Hälfte der Facetten-Gelenke in der Wirbelsäule, die eine verbesserte Unterstützung oder Tragfunktion für die Wirbelsäule gewährleisten.
Wie 12, zeigt, kann eine superiore universelle Facetten-Prothese 330, wie zuvor beschrieben, ebenfalls installiert werden, um die superioren Hälften der Facetten-Gelenke zu ersetzen und mit dem Ersatz der unteren Hälften der Facetten-Gelenke durch die untere Lamina/Facetten-Prothese 500 ein Gesamtfacettenersatzsystem bilden, welches vollständige künstliche Facetten-Gelenke in einem Längsbereich der Wirbelsäule bilden kann. Alternativ kann die untere Hälfte eines oder mehrerer Facetten-Gelenke oder lediglich die obere Hälfte von einem oder mehreren Facetten-Gelenken ersetzt werden. Die unteren und/oder oberen Hälften von Facetten-Gelenken können ersetzt werden auf einer Seite eines gegebenen Wirbels (unilateral), auf beiden Seiten eines gegebenen Wirbels (bilateral) oder eine Kombination von jedem entlang eines Längsbereiches der Wirbelsäule.
Die inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 kann auf vielfältige Weisen konstruiert sein. Gemäß 11 kann die Prothese 500 ein Basiselement 505 aufweisen. Das Basiselement 505 kann aus einem beliebigen Gelenkmaterial hergestellt werden, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Metallen, Keramik-Materialen, Titan, Titan-Legierungen, Tantalum, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsoberflächen, künstlichem Knochen, nichtzementierten Oberflächen-Metallen oder -Keramiken oder eine Kombination der vorgenannten Materialien. Das Basiselement 505 kann ebenso eine beliebige geeignete Form besitzen, um eine angemessene Unterstützung für die Wirbelsäule zu gewährleisten, sowie zur Bereitstellung einer geeigneten und kräftigen Befestigung an den inferioren Bereichen eines vertebralen Körpers. Das Basiselement 505 kann direkt an dem inferioren Bereich von einem vertebralen Körper fixiert oder verankert sein unter Einsatz von Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern, wegbrechbaren Schrauben, um jedwede zukünftige Entfernung der Prothese zu vereinfachen oder ermöglichen, oder eine Kombination der vorgenannten Mittel oder weiterer Mittel, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform, die in 11, 12 und 13 dargestellt ist, ist das Basiselement 505 der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500 befestigt an jedem Pedikel 102a und 102b mit bilateralen Pedikel-Schrauben 520a und 520b. Das Basiselement 505 der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500 kann weiterhin an dem spinösen Fortsatz 630 befestigt sein mit einer trans-spinösen Fortsatz-Schraube 515 zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität.
In einer weiteren Ausführungsform kann die inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 ein Kopfelement 510 zur gelenkigen Verbindung mit dem Tassen-Element 315 einer superioren universellen Facetten-Prothese 330 oder mit einem superioren Gelenkfortsatz von dem benachbarten vertebralen Körper besitzen. Das Kopfelement 510 kann aus vielfältigen Materialien hergestellt sein, die üblicherweise Einsatz finden in der Prothetik, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Tantalum, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsoberflächen, Keramiken, künstlichem Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien. Das Kopfelement 510 kann weiterhin eine beliebige Form aufweisen, die eine Befestigung an dem Rest der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500, eine weiche Verbindung mit und eine Bewegung in Orientierung mit einer universellen Facetten-Prothese 330 oder einem superioren Gelenkfortsatz eines benachbarten vertebralen Körpers vereinfacht oder ermöglicht. In einer Ausführungsform ist ein Kopfelement 510 an dem Basiselement 505 der inferioren Facetten/Lamina-Prothese 500 befestigt mit Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern oder einem beliebigen anderen geeigneten Mittel, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist. Das Kopfelement 510 kann auch lösbar befestigt sein durch einen Reibschluss (beispielsweise unter Einsatz eines Morse-Kegels).
In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 11 und 12) besitzt die inferiore Facetten/Lamina-Prothese 500 zwei Kopfelemente 510a und 510b, die in der Form eines Gelenkkopfes geformt sind. Die Kopfelemente 510a und 510b besitzen vorzugsweise jeweils einen Morse-Kegel 512 bei ihren oberen Oberflächen, um zu ermöglichen, dass diese eine Verbindung oder Verriegelung in dem Basiselement 505 der inferioren Facetten/Lamina-Prothese 500 eingehen. In der bevorzugten Anordnung ist ein vollständiges prothetisches Facetten-Gelenk 560 vorgesehen (vgl. 11), wobei die Kopfelemente 510a und 510b mit dem Tassen-Element 315 der superioren universellen Facetten-Prothese 330 gelenkig verbunden sind.
In weiteren Ausführungsformen kann eine Oberfläche oder können mehrere Oberflächen der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500 überdeckt oder überzogen sein mit unterschiedlichen Überzügen wie beispielsweise einem antimikrobiotischen, antithrombotischen oder osteoinduktiven Mittel oder einer Kombination derartiger Mittel, vgl. beispielsweise Patent US 5,866,113 . Diese Mittel können weiterhin getragen sein von einem biologisch abbaubaren Trägermaterial, mit dem die Poren des Basiselementes und/oder jedwede Schrauben, Bolzen oder Nägel bestimmter Ausführungsformen imprägniert sein können, vgl. beispielsweise Patent US 5,947,893 .
In anderen Anordnungen kann eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 an gestärktem oder unterstütztem Knochen befestigt sein. Wirbel können vor oder während der Fixierung der Prothese unter Einsatz von Verfahren verstärkt werden, die beispielsweise in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Dieser Typ einer Stärkung oder Stützung des Knochens wird insbesondere vorgeschlagen vor osteoporotische Patienten, die einen Facetten-Ersatz wünschen.
B. Chirurgisches Verfahren für einen teilweisen inferioren Lamina/Facetten-Ersatz unter Einsatz der inferioren Lamina/Facetten-Prothese
Ein chirurgisches Verfahren, das Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet, ersetzt die inferiore Lamina und Gelenkfortsätze mit der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500, wie dies zuvor beschrieben worden ist. Das chirurgische Verfahren legt den spinösen Fortsatz, die Lamina und die Facetten-Gelenke bei einem gewünschten Level der Wirbelsäule frei unter Einsatz von Verfahren, die dem medizinischen Fachmann bekannt sind. Wie 15 zeigt, kann ein inferiores Achtel bis eine inferiore Hälfte des spinösen Fortsatzes 302 entlang der Resektions-Linie 610 des spinösen Fortsatzes geschnitten und entfernt werden, wenn der spinöse Fortsatz erkannt oder beschädigt zu sein scheint. Das Schneiden und Entfernen des spinösen Fortsatzes kann durchgeführt werden unter Einsatz von Mitteln, die in der Chirurgie bekannt sind.
Gemäß 16 und 17 kann die inferiore Hälfte des Facetten-Gelenkes ebenso bei oder nahe der Resektions-Linie 600 der inferioren Facette geschnitten werden. In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 16 und 17) bleibt ein Großteil der Lamina 615 erhalten, wie dies auch für die Facetten-Gelenk-Kapsel 625 der Fall ist, die geöffnet werden kann und zurückgefaltet werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Facetten-Gelenk-Kapsel 625 senkrecht zu deren Ausrichtung geschnitten werden. Die inferiore Hälfte 621 des Facetten- Gelenkes 620 kann dann von der oberen Hälfte 622 zurückgezogen werden. Ist das Facetten-Gelenk 620 separiert, kann der geschnittene inferiore Knochen 615 des oberen Gelenkes (d. h. der geschnittene inferiore Bereich des L4-Wirbels in dem L4-L5-Gelenk) entfernt werden. Alternativ ist es ebenfalls möglich, den geschnittenen inferioren Knochen 615 zu entfernen, während simultan das Facetten-Gelenk 620 separiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 18 und 19) wird dann wie zuvor beschrieben eine superiore universelle Facetten-Prothese 330 installiert. Alternativ kann die superiore universelle Facetten-Prothese 330 installiert werden, bevor der inferiore Knochen entfernt worden ist, sogar bevor dieser geschnitten ist.
Eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 entsprechend der vorangegangenen Beschreibung kann auf den Facetten-Gelenken und über dem spinösen Fortsatz platziert werden. Die inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 kann an dem vertebralen Körper fixiert oder in diesem verankert werden unter Einsatz von Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern, wegbrechbaren Schrauben oder eines beliebigen anderen Mittels, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist, oder eine Kombination der vorgenannten Mittel zur Vereinfachung oder Ermöglichung jedweder zukünftiger Entfernung der Prothese. In der bevorzugten Ausführungsform (vgl. 11, 12 und 13) ist die inferiore Lamina/Facetten-Prothese 500 an jedem Pedikel 102a und 102b der inferioren Facetten befestigt mit bilateralen Pedikel-Schrauben 520a und 520b und zusätzlich befestigt an dem spinösen Fortsatz 630 mit einer trans-spinösen Fortsatz-Schraube 515 zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität.
Ein Kopfelement 510 einer inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500 kann gelenkig verbunden sein in dem Tassen-Element 315 der superioren universellen Facetten-Prothese 330 oder in einer inferioren Hälfte eines Facetten-Gelenkes, wenn die inferiore Hälfte nicht ersetzt worden ist, zwecks Schaffung eines vollständigen prothetischen Facetten-Gelenkes.
In einer alternativen Ausführungsform, wie diese in 19 dargestellt ist, kann die Resektions-Linie 610 der inferioren Facette ein V-förmiger Schnitt sein. Wenn ein Schnitt eines V-Typs eingesetzt wird, sollte eine geeignet geformte inferiore Lamina/Facetten-Prothese 550 eingesetzt werden, wie diese beispielsweise in 20 dargestellt ist. Die Resektions-Linie der inferioren Facette kann alternativ auf vielfältige Weisen geschnitten werden, die dem Fachmann für orthopädische Chirurgie bekannt sind, und wird inferiore Lamina/Facetten-Prothesen unterschiedlicher Formen erfordern, um geeignet eine Anpassung an den geschnitten Wirbel zu ermöglichen.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine universelle Facetten-Prothese und/oder eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese in gestärktem oder verfestigtem Knochen fixiert werden. Wirbel können vor oder während des Fixierens der Prothese gestärkt werden unter Einsatz von Verfahren, die beispielsweise in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Ein derartiger Typ einer Stärkung des Knochens wird insbesondere vorgeschlagen für osteoporotische Patienten, die einen chirurgischen Eingriff mit Facetten-Ersatz wünschen.
IV. Hemi-Lamina/Facetten-Prothese
A. Struktur
Eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 (vgl. 21), die Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet, kann eingesetzt werden, um Teile einer Lamina und eines inferioren Fortsatzes zu ersetzen, wobei in einer primären Resektion eines Knochens (d. h. mit oder ohne weite dekompressive Laminektomie) ein Teil hiervon oder alles entfernt worden ist. Die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann ähnlich oder auch gleich der inferioren Lamina/Facetten-Prothese 500, die zuvor beschrieben worden, gestaltet sein ist in Abhängigkeit davon, wie viel Knochen entfernt worden ist.
Die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann auf vielfältige Weisen aufgebaut sein. In einer Ausführungsform kann die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 beispielsweise ein Basiselement 705 aufweisen. Das Basiselement 705 kann aus beliebigen Gelenkmaterialien hergestellt sein, die üblicherweise in der Prothetik eingesetzt werden, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Metallen, Keramiken, Titan, Titan-Legierungen, Tantalum, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsoberflächen, künstlichem Knochen, nichtzementierten metallischen Oberflächen oder keramischen Oberflächen oder eine Kombination der vorgenannten Werkstoffe und Oberflächen. Das Basiselement 705 kann eine beliebige Form besitzen, die eine geeignete Unterstützung für die Wirbelsäule bereitstellt, und kann geeignet an dem Knochen der verbleibenden Lamina befestigt sein. Das Basiselement 705 kann direkt an dem unteren Bereich eines vertebralen Körpers fixiert oder verankert sein mit Poly- (Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern, wegbrechbaren Schrauben, um eine zukünftige Entfernung der Prothese zu vereinfachen oder ermöglichen, oder eine Kombination der vorgenannten Mittel oder anderer Mittel, die aus dem Stand der Technik bekannt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 21) einer Prothese für eine Hemi-Arthroplastik (dargestellt als Schnittlinie 800 und im Folgenden weiter beschrieben) ohne eine dekompressive Laminektomie ist das Basiselement 705 der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 mit einer Pedikel-Schraube 720 an dem superioren Pedikel 102b befestigt. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das Basiselement 705 der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 weiterhin mit einer trans-spinösen Fortsatz-Schraube 715 an dem spinösen Fortsatz 630 befestigt sein, um eine erhöhte Stabilität zu gewährleisten.
In einer bevorzugten Ausführungsform (vgl. 24 und 25) einer Prothese für eine Hemi-Arthroplastik mit einer weiten dekompressiven Laminektomie besitzt die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 zumindest ein Basiselement 705. Das Basiselement 705 kann weiterhin eine Pedikel-Befestigungsbohrung 725 aufweisen, durch die eine Pedikel-Schraube 720 oder ein Nagel, Anker, wegbrechbarer Anker, Bolzen oder ein anderes Befestigungsmittel installiert werden kann zur Unterstützung der Sicherung der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 gegenüber dem inferioren Pedikel. In der bevorzugten Ausführungsform kann das Basiselement 705 auch zumindest eine Lamina-Befestigungsbohrung aufweisen zur weiteren Sicherung der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 gegenüber dem verbleibenden laminalen Knochen mit Schrauben, Nägeln, Ankern, wegbrechbaren Ankern, Bolzen oder anderen Befestigungsmitteln, wobei in 22 zwei Lamina-Befestigungsbohrungen 741 und 742 dargestellt sind. Teile der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700, die Knochen überlappen, können zusätzlich mit Knochenzement oder einem anderen biokompatiblen adhäsiven Mittel fixiert sein.
Eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann weiterhin eine Verbindungsplatte aufweisen, ähnlich der Verbindungsplatte 750, die in 24 dargestellt ist, um zwei Basiselemente 705a und 705b miteinander zu verbinden. Die Verbindungsplatte 750 kann an jedem Basiselement 705a und 705b fixiert sein mit einem biokompatiblen adhäsiven Mittel, Schrauben, Nägeln, Bolzen, kompressiven Kräften oder eine Kombination der vorgenannten Maßnahmen oder anderer Mittel, die dem hier einschlägigen Fachmann hinreichend bekannt sind. Alternativ kann eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 weiterhin zumindest eine stabilisierende Stange oder einen stabilisierenden Streifen oder ein stabilisierendes Band aufweisen ähnlich der stabilisierenden Stange 761 und 762, die in 25 dargestellt ist. Eine stabilisierende Stange oder mehrere derartige Stangen können an jedem Basiselement 705a und 705b fixiert sein unter Einsatz eines biokompatiblen adhäsiven Mittels, von Schrauben, Nägeln, Bolzen, kompressiven Kräften oder einer Kombination der vorgenannten Maßnahmen oder weiterer Mittel, die dem einschlägigen Fachmann hinreichend bekannt sind. Eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann einen beliebigen Typ eines überbrückenden oder stabilisierenden Elementes aufweisen oder überhaupt kein überbrückendes Element und kann eine beliebige Zahl von Basiselementen besitzen, um eine geeignete Stabilität für die Wirbelsäule zu gewährleisten. Die überbrückenden Elemente können aus einem beliebigen Gelenkmaterial hergestellt sein, die üblicherweise eingesetzt werden in der Prothetik, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Metall, Keramik, Titan, Titan-Legierungen, Tantalum, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsoberflächen, künstlichem Knochen, nichtzementierten metallischen Oberflächen oder keramischen Oberflächen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien oder Oberflächen.
In einer weiteren Ausführungsform kann eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 ein Kopfelement 710 besitzen zur gelenkigen Verbindung mit dem Tassen-Element 315 einer universellen superioren Facetten-Prothese 330 oder mit dem superioren Gelenk-Fortsatz eines benachbarten superioren Pedikels. Das Kopfelement 710 kann aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt sein, die üblicherweise in der Prothetik eingesetzt werden, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachs-Sintermaterialien, gesintertem Glas, künstlichem Knochen oder einer Kombination der vorgenannten Materialien. Das Kopfelement 710 kann weiterhin eine beliebige Form besitzen, die eine Befestigung desselben an dem übrigen Teil der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 und eine glatte oder weiche Verbindung mit und Bewegung in die Orientierung zu der universellen Facetten-Prothese 330 oder der superioren Gelenk-Facette von dem benachbarten superioren Pedikel ermöglicht. In einer Ausführungsform ist das Kopfelement 710 an dem verbleibenden Teil der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese befestigt mit Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern oder einer Kombination der vorgenannten Mittel oder weiterer geeigneter Mittel, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Das Kopfelement 710 kann lösbar befestigt sein, beispielsweise unter Einsatz einer Morse-Kegels.
In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 ein Kopfelement 710, welches in Form eines Gelenk-Kopfes hergestellt ist. Das Kopfelement 710 besitzt vorzugsweise einen Morse-Kegel an seiner oberen Oberfläche zur Ermöglichung einer Verbindung, eines Eingreifens oder einer Verriegelung in oder mit der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700.
In weiteren Ausführungsformen kann eine Oberfläche oder können mehrere Oberflächen einer Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 überzogen sein mit vielfältigen Überzügen, wie beispielsweise einem antimikrobiotischen, antithrombotischen oder osteoinduktiven Mittel oder eine Kombination der vorgenannten Mittel, vgl. bspw. Patent US 5,866,113 . Diese Mittel können weiterhin getragen sein von einem biologisch abbaubaren Trägermaterial, mit dem die Poren des Basiselementes und/oder beliebige Schrauben, Bolzen oder Nägel entsprechend bestimmter Ausführungsformen imprägniert sein können, vgl. bspw. Patent US 5,947,893 .
In weiteren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 an gestärktem oder gefestigtem Knochen befestigt sein. Wirbel können vor oder während des Fixierens der Prothese verfestigt oder gestärkt werden unter Verwendung der Verfahren, die beispielsweise in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Dieser Typ einer Stärkung oder Festigung von Knochen wird insbesondere vorgeschlagen für osteoporotische Patienten, die den Ersatz einer Facette wünschen.
B. Hemi-Arthoplastik mit oder ohne weite dekompressive Laminektomie unter Einsatz der Hemi-Lamina/Facetten-Prothese
Ein chirurgisches Verfahren, welches Merkmale entsprechend der vorliegenden Erfindung beinhaltet, entfernt zumindest einen Teil einer Lamina und zumindest einen superioren Bereich eines Facetten-Gelenkes und ersetzt diesen Teil mit einer Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700, wie diese zuvor beschrieben worden ist. Das grundsätzliche chirurgische Verfahren ist grundsätzlich ähnlich dem inferioren Lamina/Facetten-Ersatz, wie dieser zuvor beschrieben worden ist. Der Hauptunterschied besteht in den Typen der Schnitte, die in den laminalen Knochen eingebracht werden, und darin, dass zwei separate Prothesen verwendet werden, um die superioren Bereiche von zwei Facetten-Gelenken (rechts und links) eines gegebenen Wirbels zu ersetzen.
Eine Ausführungsform des chirurgischen Verfahrens beinhaltet ein Freilegen des spinösen Fortsatzes, der Lamina und der Facetten-Gelenke bei einem gewünschten Level der Wirbelsäule unter Einsatz von Verfahren, die für den Fachmann der Medizin hinreichend bekannt sind. Das inferiore Facetten-Gelenk und ein Teil der Lamina können mit einer Resektions-Linie 800 in einer Hemi-Arthroplastik geschnitten werden, wie dies in 26 für eine Hemi-Arthroplastik dargestellt ist. Die Lamina kann zusätzlich für eine weite dekompressive Laminektomie entlang der Dekompressions-Resektionslinie 810 geschnitten sein, wie dies in 26 dargestellt ist. Das inferiore Facetten-Gelenk kann auf einer oder beiden Seiten der Lamina geschnitten sein. Ähnlich kann die Lamina entlang einer Dekompressions-Resektionslinie auf einer Seite oder beiden Seiten geschnitten sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform einer Hemi-Arthroplastik ohne eine weite dekompressive Laminektomie, bei der der geschnittene inferiore Facetten-Knochen 300 an seinem Ort verbleibt, kann die Facettengelenkkapsel 625 geöffnet und zurückgefaltet werden. In der bevorzugten Ausführungsform kann die Facettengelenkkapsel 625 senkrecht zu ihrer Richtung oder Ausrichtung geschnitten werden. Die inferiore Hälfte 621 des Facetten-Gelenkes 620 kann dann von der superioren Hälfte 622 zurückgezogen werden. Ist das Facetten-Gelenk 620 separiert, kann der geschnittene untere Facettenknochen 825 entfernt werden. Alternativ kann es ebenfalls möglich sein, den geschnittenen unteren Facettenknochen 825 zu entfernen, während simultan das Facetten-Gelenk 620 separiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform einer Hemi-Arthroplastik mit einer weiten dekompressiven Laminektomie wird dann eine superiore universelle Facetten-Prothese 330 installiert, wie dies zuvor beschrieben worden ist und in 18 dargestellt ist.
Ein Basiselement 705 einer Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700, wie dies für eine beliebige Ausführungsform zuvor beschrieben worden ist, kann auf zumindest einem Facetten-Gelenk und bei zumindest einem Pedikel, wie dies in 23 dargestellt ist, sowie über den spinösen Fortsatz, wenn dieser nicht durch eine Hemi-Arthroplastik ohne dekompressive Laminektomie entfernt worden ist, wie in 21 dargestellt, platziert werden. Die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann an dem vertebralen Körper mit Poly-(Methylmethacrylat-)Knochenzement, Hydroxyapatit, Schrauben, Nägeln, Bolzen, Ankern, wegbrechbaren Schrauben zur Vereinfachung oder Ermöglichung einer möglichen zukünftigen Entfernung der Prothese, oder mit einer Kombination der genannten Materialien oder anderen Mitteln, die im Stand der Technik bekannt sind, fixiert oder verankert werden. In der bevorzugten Ausführungsform, die in 21, 24 und 25 dargestellt ist, ist die Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 500 an jedem Pedikel mit bilateralen Pedikel-Schrauben 720 befestigt.
Eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700, die in einer Hemi-Arthroplastik ohne weite dekompressive Laminektomie eingesetzt werden kann und in 21 dargestellt ist, kann weiterhin an dem spinösen Fortsatz 630 mit einer trans-spinösen Fortsatz-Schraube 715 zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität befestigt werden. Eine Hemi-Lamina-Prothese 700, die bei einer Hemi-Arthroplastik mit weiter dekompressiver Laminektomie eingesetzt werden kann und in 23, 24 und 25 dargestellt ist, kann weiterhin an dem verbleibenden laminalen Knochen mit Schrauben, Bolzen, Nägeln, Ankern oder wegbrechbaren Ankern befestigt werden durch zumindest eine Lamina-Befestigungs-Bohrung 741 zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität.
In Ausführungsformen, in denen eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 mit mehr als einem Basiselement 705 installiert wird, kann eine Verbindungsplatte, dargestellt als Verbindungsplatte 750 in 24, zumindest eine stabilisierende Stange, dargestellt als Stabilisierungsstangen 761 und 762 in 25, oder ein beliebiges anderes verbindendes oder stabilisierendes Mittel, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist, mit dem Basiselement installiert werden zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität der Wirbelsäule.
Zumindest ein Kopfelement, dargestellt als Kopfelement 710 in 21, 23, 24 und 25, einer Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 kann in einem Tassen-Element einer superioren universellen Facetten-Prothese 330 gelenkig gelagert werden zur Schaffung einer prothetischen Facetten-Gelenk-Kapsel.
Die Ausführungsformen können verwendet werden zum Ersatz eines oder mehrerer Facetten-Gelenke für die gesamte Länge der Wirbelsäule von S1 bis T11 auf einer Seite eines gegebenen Wirbels oder auf beiden Seiten eines gegebenen Wirbels oder eine Kombination hiervon entlang eines Längsbereiches der Wirbelsäule. Wenn lediglich ein Facetten-Gelenk bei einem gegebenen Level ersetzt werden soll, kann die unilaterale Arthroplastik-Prothese für die untere Hälfte des Gelenkes an dem oberen ipso-lateralen Pedikel befestigt werden und in Verbindung mit einer Schrauben-Fixierung eine "Box" aufweisen, die über den spinösen Fortsatz gepasst ist. Die Box für den spinösen Fortsatz ist ähnlich der Box für den spinösen Fortsatz in der Ausführungsform für die bilaterale Gesamt-Facetten-Arthroplastik, die zuvor beschrieben worden ist.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine universelle Facetten-Prothese 330 und/oder eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese 700 in gefestigtem oder verstärktem Knochen fixiert werden. Die Wirbel können vor oder während der Fixierung der Prothese gefestigt sein unter Einsatz der Verfahren, die beispielsweise in Patent US 5,827,289 beschrieben sind. Dieser Typ eines Verfahrens zur Knochenverfestigung oder -versteifung wird insbesondere vorgeschlagen für osteoporotische Patienten, die einen chirurgischen Eingriff mit Facetten-Ersatz wünschen.
V. Andere Facetten-Prothesen
A. Einseitig
29 und 30 zeigen eine inferiore Prothese 26, die Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Die Prothese 26 wird als "inferior" oder "untere" bezeichnet, weil diese eine künstliche Facetten-Oberfläche in der inferioren Hälfte eines Facetten-Gelenkes schafft. Die künstliche Oberfläche ist gegenüber der oberen Hälfte des Facetten-Gelenkes gelenkig gelagert. Die Prothese 26 ist insbesondere gut geeignet für einseitige Verfahren und/oder für Verfahren, die vertebrale Körper betreffen, die nicht symmetrisch sind.
Wenn die Fortsätze auf einer Seite eines vertebralen Körpers unterschiedlich beabstandet sind von denen auf der anderen Seite desselben Körpers, wären auf beiden Seiten Prothesen mit ebenfalls unterschiedlichen Größen wünschenswert. Weiterhin ist es für einen Chirurgen oftmals schwer und/oder unmöglich, die präzise Größe und/oder Form zu ermitteln, die für eine Prothese erforderlich ist, bevor die chirurgische Behandlungsstelle tatsächlich für die Aufnahme der Prothese vorbereitet ist. In einem derartigen Fall benötigt der Chirurg typischerweise eine "Familie" von Prothesen unterschiedlicher Formen und/oder Größen, die während des chirurgischen Eingriffes unverzüglich verfügbar sind. Der Chirurg kann nicht auf ein individuell angepasstes Gerät warten, welches während des chirurgischen Eingriffes geschaffen wird, so dass während des Eingriffes eine Zahl von Prothesen unterschiedlicher Formen und/oder Größen verfügbar sein muss.
Die Prothese 26 kann bequem in unterschiedlichen Formen und Größen gebildet werden zur Ermöglichung eines Angebotes einer Vielzahl oder eines Feldes unterschiedlicher Prothesen 26, von denen der Chirurg mit Fortschritt des chirurgischen Eingriffes eine Auswahl treffen kann. Dies ermöglicht es einem Chirurgen, während des chirurgischen Verfahrens ein "individuelles" Implantat zu schaffen.
In der dargestellten Ausführungsform (vgl. 29 und 30) besitzt die Prothese 26 einen Körper 28, der geeignet zur Überbrückung des Abstandes zwischen einem Pedikel 14 und einem inferioren Gelenkfortsatz 24 auf derselben Seite eines vertebralen Körpers (vgl. 31) bemessen und geformt ist. Der Körper 28 kann mit einem Material gebildet sein, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knochen-Einwachs-Sintermaterial, gesintertem Glas, künstlichem Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien.
Der obere Abschnitt des Körpers 28 beinhaltet vorzugsweise eine Öffnung 32. Die Öffnung 32 nimmt eine Pedikel-Schraube 34 (vgl. 41) auf, welche das obere Ende des Körpers 28 in dem Pedikel 14 des vertebralen Körpers sichert. Die Öffnung 32 kann länglich sein, um unterschiedliche Orientierungen und/oder Größen der Pedikel-Schraube 34 zu ermöglichen. Der verbleibende Teil des Verbindungskörpers 28 kann gegenüber dem Äußeren des Wirbels gesichert sein unter beispielsweise Einsatz eines biokompatiblen adhäsiven Mittels.
Der untere Abschnitt des Körpers 28 ist derart orientiert, dass dieser als superiore Hälfte eines Facetten-Gelenkes dient. Der untere Abschnitt des Körpers 28 beinhaltet vorzugsweise einen Kopf 30. Der Kopf 30 kann reibschlüssig gesichert ein, beispielsweise unter Einsatz eines Morse-Kegels (wie 41 zeigt), um eine Entfernung desselben und einen Ersatz zu ermöglichen. Ähnlich dem Körper 28 kann der Kopf 30 aus einem Material gebildet sein, welches üblicherweise in der Prothetik Einsatz findet, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knochen-Einwachs-Sintermaterial, gesintertem Glas, künstlichem Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien. Der Kopf 30 besitzt eine Kurvenform, welche vorzugsweise entlang eines allmählichen Bogens oder Teilbogens (wie 42 zeigt) kurvenförmig oder gekrümmt verläuft, oder kann eine Art "Knopfform" aufweisen.
Wenn dies gewünscht ist, kann der untere Abschnitt des Gelenk-Verbindungskörpers 28 abgewinkelt sein, um natürlicher die Orientierung eines nicht erkrankten Facetten-Gelenkes nachzuahmen. In einer alternativen Ausführungsform kann der untere Abschnitt des Gelenk-Verbindungskörpers 28 relativ zu dem oberen Abschnitt rotieren und in einer gewünschten Position durch einen Chirurgen rotatorisch gesichert sein unter Einsatz einer Festsetzschraube oder eines anderen festsetzenden Mittels, welches aus dem Stand der Technik bekannt ist. Eine derartige Ausführungsform ermöglicht es dem Chirurgen, die Orientierung des unteren Abschnittes zu verändern, um eine Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten eines Patienten während des chirurgischen Verfahrens zu ermöglichen.
Im Gebrauch (vgl. 31) ist der Kopf 30 mit der superioren Hälfte des Facetten-Gelenkes gelenkig verbunden. Die superiore Facette 22 kann den natürlichen superioren Gelenk-Fortsatz selbst aufweisen (wie 31 zeigt) oder kann eine superiore prothetische Facette aufweisen, die beispielsweise geschaffen ist durch die zuvor beschriebene universelle Facetten-Prothese 330 (42). Das Oberflächen-Element 320 der universellen Facetten-Prothese 330 kann ein Metall-Material aufweisen, welches beispielsweise aus Titan, Kobalt, Chrom usw. hergestellt ist, oder ein Plastik-Material wie beispielsweise Polyethylen oder ein keramisches Material. Somit kann der Chirurg gleiche oder unterschiedliche Materialien wählen zur Bildung der Gelenk-Zwischenfläche zwischen dem Kopf 30 und der Facetten-Prothese 330.
34 und 35 zeigen eine weitere Ausführungsform einer inferioren universellen Prothese 36, die Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Die Prothese 36, ähnlich der Prothese 26, wird als "inferior" oder "untere" bezeichnet, da diese eine künstliche Facetten-Oberfläche in der inferioren Hälfte des Facetten-Gelenkes schafft. Die künstliche Oberfläche ist gelenkig gegenüber der superioren Hälfte des Facetten-Gelenkes gelagert. Ähnlich der Prothese 26 ist die Prothese 36 insbesondere gut geeignet für einseitige Verfahren und/oder für Verfahren, die vertebrale Körper betreffen, die nicht symmetrisch sind.
Die Prothese 36 besitzt einen Körper 38, der geeignet bemessen und geformt ist, um den Abstand zwischen einem Pedikel 14 und einem inferioren Gelenkfortsatz 24 zu überspannen (vgl. 35). Der Körper 38 kann aus denselben Typen von Materialien gebildet sein wie der Verbindungskörper 28. Ähnlich dem Verbindungskörper 28 beinhaltet der obere Abschnitt des Gelenkverbindungskörpers 38 vorzugsweise eine Öffnung 42 zur Aufnahme einer Pedikel- Schraube 34 (vgl. 35), die das obere Ende des Körpers in dem Pedikel 14 des vertebralen Körpers sichert auf ähnliche Weise, wie dies grundsätzlich in 41 dargestellt ist. Wie dies zuvor unter Bezugnahme auf die Verbindung 26 beschrieben wurde, kann die Öffnung 42 in dem Verbindungs-Körper 38 länglich sein, um eine Variation der Orientierungen und/oder Größen der Pedikel-Schraube 34 zu ermöglichen. Der verbleibende Teil des Verbindungs-Körpers 28 kann beispielsweise durch Einsatz eines biokompatiblen adhäsiven Mittels an dem Äußeren des Wirbels gesichert sein.
Abweichend zu dem Verbindungskörper 28 besitzt der Verbindungs-Körper 38 eine dazwischen oder zwischen den Endbereichen liegende Öffnung 44. Im Gebrauch (vgl. 35) kann der spinöse Fortsatz 18 (sofern vorhanden) sich durch die Öffnung 44 erstrecken, um den Verbindungs-Körper 38 auf dem vertebralen Körper zu stabilisieren. Vorzugsweise kann eine trans-spinöse Fortsatz-Schraube 45 eingesetzt werden zur Gewährleistung zusätzlicher Stabilität.
Der untere Abschnitt des Gelenkverbindungskörpers 38 ist geeignet orientiert, um als die inferiore Hälfte eines Facetten-Gelenkes zu dienen. Der untere Abschnitt des Gelenkverbindungskörpers 38 beinhaltet vorzugsweise einen Kopf 40, der auf dieselbe Weise konstruiert sein kann wie der Kopf 30 des Verbindungselementes 26. Ähnlich dem Kopf 30 kann der Facetten-Kopf 40 mit einem Reibschluss gesichert sein (beispielsweise unter Einsatz eines Morse-Kegels) zur Ermöglichung einer Entfernung und eines Ersatzes. Ähnlich dem Kopf 30 kann der Kopf 40 aus einem Material gebildet sein, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird.
Im Gebrauch (vgl. 35) ist der Kopf 40 gelenkig gegenüber der superioren Hälfte des Facetten-Gelenkes gegenüber dem nächsten benachbarten Wirbel-Level gelagert. Wie zuvor für das Verbindungselement 26 erläutert, kann die superiore Facette 22 die natürliche superiore Gelenk-Facette selbst aufweisen oder eine prothetische Facette, die beispielsweise geschaffen ist durch die zuvor beschriebene universelle Facetten-Prothese 330.
32 zeigt ein superiores prothetisches Verbindungselement 26', welches ebenfalls Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Das prothetische Verbindungselement 26' ist als "superior" oder "oberes" bezeichnet, weil dieses eine künstliche Facetten-Oberfläche in der superioren Hälfte eines Facetten-Gelenkes schafft. Die künstliche Oberfläche ist gelenkig gegenüber der inferioren Hälfte des Facetten-Gelenkes gelagert. Das superiore Prothesen-Verbindungselement 26' ist ähnlich der Prothese 26 insbesondere gut geeignet für einseitige Verfahren und/oder für Verfahren, die vertebrale Körper betreffen, die nicht symmetrisch sind.
Ein Schaft 37 erstreckt sich aus dem oberen Ende des Verbindungselementes 26' heraus. Der Schaft 37 wird (durch Schrauben oder Klopfen) in den Pedikel eingesetzt, wodurch das Verbindungselement 26' gegenüber dem vertebralen Körper gesichert wird.
Wie 32 zeigt, ist das obere Ende des Verbindungselementes 26' geeignet geformt zur Bildung einer Tasse 36, welche gelenkig gegenüber der inferioren Hälfte des Facetten-Gelenkes gelagert ist.
Die inferiore Hälfte des Facetten-Gelenkes kann den natürlichen inferioren Gelenkfortsatz 24 aufweisen (wie 32 zeigt). Alternativ kann diese den Kopf 30 einer inferioren Prothese 26 oder eines Verbindungselementes 26', welches an dem nächsten benachbarten oberen Wirbel-Level befestigt ist, aufweisen (wie 33 zeigt).
Das untere Ende des Verbindungselementes 26' kann ebenfalls einen Kopf 30 tragen zur gelenkigen Lagerung gegenüber der superioren Hälfte eines Facetten-Gelenkes mit dem nächsten unten benachbarten Wirbel. Die superiore Hälfte des Facetten-Gelenkes kann den natürlichen superioren Gelenk-Fortsatz 22 selbst aufweisen oder kann die Tasse eines Verbindungselementes 26' aufweisen, die an dem nächsten unten benachbarten Wirbel-Level befestigt ist.
Das Verbindungselement 26' ist gut geeignet für den Einsatz in Verfahren, die ein Ersetzen mehrerer Level von Facetten-Gelenken erfordern, und kann verbunden sein in superioren und inferioren Paaren ähnlich einer Struktur, die aus miteinander verbundenen "Tinker-Toy"-Elementen gebildet ist. Das Verbindungselement 26' ermöglicht auch anschließende weiterführende chirurgische Eingriffe auf Grundlage bereits ersetzter Level im Vorrang gegenüber dem Erfordernis, dass ein existierendes Implantat zur Aufnahme eines Ersatzes von versagenden Facetten-Gelenken in einem benachbarten Level entfernt und ersetzt werden muss. Das obere Ende der Prothese 36 kann ebenfall geeignet geformt sein, um eine Tasse zu bilden zwecks gelenkiger Lagerung gegenüber der superioren Hälfte des Facetten-Gelenkes mit dem nächsten benachbarten oberen Wirbel-Level.
Die Prothese 26, 36 oder das Verbindungselement 26' sind gut geeignet für den Einsatz in einer einzigen Seite des vertebralen Körpers, wie beispielsweise in Fällen, in denen die Facetten-Gelenke lediglich auf einer einzelnen Seite des vertebralen Körpers ersetzt werden müssen. Die Prothese 26, 36 oder das Verbindungselement 26' sind auch gut geeignet für den Einsatz in beidseitigen Verfahren, in denen der vertebrale Körper entweder symmetrisch oder unsymmetrisch ist. Bei dieser Anordnung können andere Prothesen 26, 36 oder Verbindungselemente 26' auf der gegenüberliegenden Seite des vertebralen Körpers gesichert werden, wodurch ermöglicht wird, dass beide Seiten des vertebralen Körpers behandelt werden. Da der Chirurg Prothesen 26, 36 und Verbindungselemente 26' unterschiedlicher Größen je nach der Größe der vertebralen Behandlungsstelle auswählen kann und individuell jede Prothese 26 oder jedes Verbindungselement 26' relativ zu dem vertebralen Körper positionieren kann, kann der Chirurg das verbundene Implantat-System an den individuellen Bedarf anpassen.
B. Mehrere Level, sequenzielle Verbindungs-Baugruppen
36 zeigt eine universelle prothetische Gelenk-Verbindungs-Baugruppe 56, welche Merkmale der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Die Gelenk-Verbindungs-Baugruppe 56 ist insbesondere gut geeignet für beidseitige Verfahren und für Verfahren, die sequenziell sind und mehrere Level betreffen.
In der dargestellten Ausführungsform (vgl. 36) besitzt die Gelenk-Verbindungs-Baugruppe 56 zwei kreuz- oder gitterartige Verbindungs-Körper 58 und 60. Jeder Körper 58 und 60 (voneinander getrennt dargestellt in 37 und 38) kann mit einem Material gebildet sein, welches üblicherweise in der Prothetik eingesetzt wird, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachs-Sintermaterial, gesintertem Glas, künstlichem Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien.
Wie 36 zeigt, sind die Verbindungs-Körper 58 und 60 vorzugsweise miteinander verbunden, verriegelt oder greifen ineinander ein für einen Einsatz bei einer dazwischen gelegenen Schlüsselbahn oder Durchtrittsbahn 62 zwecks Bildung der x-förmigen, kreuzartigen Baugruppe 56. Die Schlüsselbahn oder Durchtrittsbahn 62 ist gebildet durch eine in einem Körper 60 (vgl. 37) geformte Öffnung 68 und ein passend geformtes schlüsselartiges Element 70 in dem anderen Körper 58 (vgl. 38). Der Schlüssel 70 findet Aufnahme in der Öffnung 60 (wie 36 zeigt) und hält die Körper 58 und 60 reibschlüssig zusammen unter Bildung eines Widerstandes gegenüber einer relativen Verdrehung zwischen den Körpern 58 und 60.
Selbstverständlich kann die Form der Öffnung 68 und des Schlüssels 70 variieren. In 36, 37 und 38 sind die Öffnung 68 und der Schlüssel 70 grundsätzlich quadratisch oder rechteckig. In 39 ist ein alternativer Verbindungskörper 58 dargestellt, welcher einen Schlüssel 70' besitzt, der eine grundsätzlich oktagonale Form aufweist und geeignet bemessen ist, um Aufnahme zu finden in einer korrespondierenden oktagonalen Öffnung in dem anderen Verbindungselement (nicht dargestellt). In dieser Anordnung können die zwei Verbindungs-Körper 58 und 60 miteinander in unterschiedlichen, voneinander beabstandeten Winkelorientierungen montiert werden, wodurch eine Variation bezüglich der Größe und Positionierung des Facetten-Gelenkes ermöglicht ist. Wenn dies gewünscht ist, kann die Schlüssel-Bahn 62 alternativ in Form einer Zahn/Lücke-Anordnung gebildet sein, die vorzugsweise eine Vielzahl möglicher beabstandeter Orientierungen für die zwei Verbindungs-Körper 58 und 60 für die Bildung der Baugruppe 56 ermöglicht.
Der Schlüssel 70 definiert möglichst peripher eine Öffnung 72 (vgl. 38), durch die der spinöse Fortsatz 18 (sofern vorhanden) im Gebrauch vorstehen kann. Dies ist grundsätzlich mit gestrichelten Linien in 41 dargestellt.
Alternativ können die Verbindungs-Körper 58 und 60 als ein einziger, einstückiger Körper in einer kreuzartigen oder gitterartigen Form gebildet sein.
Der obere Abschnitt von jedem Verbindungs-Körper 58 und 60 besitzt vorzugsweise eine Tasse 64. Die Tassen 64 bilden die linke und rechte superiore Hälfte von einem Facetten-Gelenk und sind im Gebrauch gelenkig gegenüber den linken und rechten inferioren Hälften des Facetten-Gelenkes gelagert.
Ein Schaft 65 erstreckt sich von dem oberen Ende jedes Verbindungs-Körpers 58 und 60 nach außen. Der Schaft 67 wird (durch Schrauben oder Klopfen) in den Pedikel eingesetzt, um hierdurch die Verbindungs-Körper 58 und 60 gegenüber dem vertebralen Körper zu sichern. Im Gebrauch sichern die Schäfte 67 das obere Ende der Körper 58 und 60 in einem gegenüberliegenden Pedikel 14 eines vertebralen Körpers.
Wie 40 am Besten zeigt, sind die Körper 58 und 60 jeweils geeignet bemessen, geformt und zueinander orientiert, um den Abstand zwischen einem Pedikel 14 auf einer Seite des vertebralen Körpers und dem Bereich des inferioren Gelenk-Fortsatzes auf der gegenüberliegenden Seite des vertebralen Körpers zu überbrücken. Der verbleibende Teil der Verbindungs-Körper 58 und 60 kann beispielsweise durch Einsatz eines biokompatiblen adhäsiven Mittels gegenüber dem Äußeren der Wirbel gesichert sein. Eine trans-spinöse Fortsatz-Schraube 63 kann ebenfalls eingesetzt werden, um eine zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
Der untere Abschnitt jedes Verbindungs-Körpers 58 und 60 ist geeignet orientiert, um als inferiore Hälfte eines Facetten-Gelenks zu dienen. Wie 40 zeigt, wird der Verbindungs-Körper 58, der gegenüber dem rechten Pedikel gesichert ist, geeignet positioniert, um als inferiore Hälfte des Facetten-Gelenks auf der linken Seite des Wirbels zu dienen. Der Verbindungs-Körper 60, der gegenüber dem linken Pedikel gesichert ist, wird geeignet positioniert, um als inferiore Hälfte des Facetten-Gelenks auf der rechten Seite des Wirbels zu dienen. Zu diesem Zweck beinhaltet der untere Abschnitt jedes Verbindungs-Körpers 58 und 60 vorzugsweise einen Kopf 66. Wie zuvor beschrieben, kann der Kopf 66 reibschlüssig gesichert sein beispielsweise unter Einsatz eines Morse-Kegels, um eine Entfernung und einen Ersatz zu ermöglichen. Ähnlich den Körpern 58 und 60 kann der Kopf 66 mit einem beliebigen Material gebildet sein, welches üblicherweise in der Prothetik Einsatz findet, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf) Polyethylen, Gummi, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachs-Sintermaterial, gesintertem Glas, künstlichen Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien.
Im Gebrauch sind die Köpfe 66 gegenüber den superioren Hälften des linken und rechten Facetten-Gelenkes mit dem nächsten benachbarten Wirbel-Level gelenkig gelagert. Wie zuvor unter Bezugnahme auf die einzelnen Verbindungs-Strukturen beschrieben können die superioren Hälften der Facetten-Gelenke den natürlichen superioren Gelenk-Fortsatz 22 selbst aufweisen oder eine prothetische Facette, die beispielsweise durch die Tassen 64 der anderen Verbindungs-Baugruppe 56, die gegenüber dem nächsten benachbarten unteren Wirbel gesichert ist, geschaffen ist.
Das Ineinandereingreifen der kreuzartigen Verbindungs-Körper 58 und 60 vergrößert die Festigkeit der gesamten Verbindungs-Baugruppe 56. Die Verbindungs-Baugruppe 56 verteilt Kräfte auf beide Pedikel (und den spinösen Fortsatz, wenn dies gewünscht ist) anstellte einer Fixierung an lediglich einem Pedikel.
Ähnlich dem Verbindungselement 26' ist die Verbindungs-Baugruppe 56 gut geeignet für eine Implantation in Verfahren, die den Ersatz von mehreren Leveln von Facetten-Gelenken erfordern. Ähnlich einer Struktur, die aus miteinander verbundenen Tinker-Toy-Elementen gebildet ist, kann diese in superioren und inferioren Paaren verbunden sein. Ähnlich dem Verbindungselement 26' ermöglicht die Verbindungs-Baugruppe 56 anschließende chirurgische Eingriffe zum Aufsetzen auf bereits ersetzte Level im Gegensatz zu dem Erfordernis der Entfernung und des Ersetzens existierender Implantate zur Aufnahme eines Ersatzes von versagenden Facetten-Gelenken in einem benachbarten Level.
Die Form und Größe von einer beliebigen hier offenbarten Prothese wird vorzugsweise von dem Arzt ausgewählt unter Berücksichtigung der Morphologie und Geometrie der Behandlungsstelle. Die Form des Gelenkes, der Knochen und des betroffenen weichen Gewebes und die lokalen Strukturen, die bei unangemessener Bewegung in Mitleidenschaft gezogen sind, ist dem medizinischen Fachpersonal aus Lehrbüchern der menschlichen Anatomie in Verbindung mit den Kenntnissen bzgl. der Behandlungsstelle, deren Erkrankung und/oder Verletzung grundsätzlich bekannt. Der Arzt ist vorzugsweise auch in der Lage, die gewünschte Form und Größe der Prothese und deren Platzierung in und/oder um das Gelenk auszuwählen auf Basis vorheriger Analysen der Morphologie des zu behandelnden Gelenkes, beispielsweise unter Einsatz von Röntgenuntersuchungen, fluoroskopischer Untersuchungen oder von MRI- oder CT-Untersuchungsmethoden. Die Form, Größe und der Ort werden möglichst gewählt hinsichtlich der Optimierung der Festigkeit und der letztendlichen Verbindung der Prothese mit dem umgebenden Knochen und/oder dem Gewebe des Gelenkes.
In einer Ausführungsform schlägt die vorliegende Erfindung eine Facetten-Prothese vor, die einen Körper besitzt, welcher mit einem Pedikel verbunden ist oder an diesem befestigt ist. Der Körper beinhaltet vorzugsweise eine Oberfläche, die eine Facette definiert. Die Facetten-Oberfläche kann grundsätzlich in einer nach oben weisenden Ausrichtung orientiert sein oder in einer nach unten weisenden Ausrichtung. Der Körper der Prothese trägt vorzugsweise einen Facetten-Kopf. Der Facetten-Kopf definiert vorzugsweise eine gekrümmte oder kurvenförmige Facetten-Oberfläche und ist vorzugsweise lösbar gegenüber dem Körper gesichert. Der Körper beinhaltet vorzugsweise ebenfalls eines oder mehrer der folgenden Elemente oder Merkmale:

(i) Einen Schaft, welcher geeignet angepasst ist, um sich in den Pedikel zu erstrecken zur Befestigung des Körpers an dem Pedikel.
(ii) Eine Öffnung zur Aufnahme einer Pedikel-Schraube, wodurch der Körper an dem Pedikel befestigt wird.
(iii) Ein Passelement oder ein "Fitting" zur Verbindung einer anderen Facetten-Prothese an dem Körper.
(iv) Einen Bereich zur Wechselwirkung oder für einen Eingriff eines spinösen Fortsatzes.

In einer anderen Ausführungsform schlägt die vorliegende Erfindung eine Facetten-Prothese vor, die einen Körper mit einer Oberfläche, die eine Facette definiert, besitzt.
Die Facetten-Oberfläche kann grundsätzlich in einer aufwärts gerichteten Ausrichtung orientiert sein oder in einer nach unten gerichteten Ausrichtung. Die Facetten-Oberfläche definiert vorzugsweise eine gekrümmte oder kurvenförmige Facetten-Oberfläche und ist vorzugsweise lösbar an dem Körper gesichert oder gehalten. Der Körper besitzt vorzugsweise einen Schaft, der geeignet angepasst ist, um in einen Pedikel einzudringen, um hierdurch den Körper an dem Pedikel zu befestigen. Vorzugsweise besitzt der Körper auch eine Öffnung, um eine Pedikel-Schraube aufzunehmen und hierdurch den Körper an dem Pedikel zu befestigen.
In einer weiteren Ausführungsform schlägt die vorliegende Erfindung eine Facetten-Prothesen-Baugruppe vor mit: einem ersten Körper, der an einem Pedikel eines Wirbels befestigt werden kann, einem zweiten Körper, der mit dem ersten Körper gekoppelt ist und an einem gegenüberliegenden Pedikel des Wirbels befestigt werden kann, wobei zumindest einer der genannten Körper eine Oberfläche aufweist, die eine Facette definiert.
In dieser Ausführungsform kreuzen sich der erste und zweite Körper vorzugsweise zur Bildung einer X-Form. Vorzugsweise ist die Kreuzform des ersten und zweiten Körpers grundsätzlich ausgerichtet mit einem spinösen Fortsatz des Wirbels. Weiterhin beinhaltet die Kreuzung des ersten und zweiten Körpers vorzugsweise eine Öffnung, um einen Durchtritt eines spinösen Fortsatzes des Wirbels zu ermöglichen. Die Kreuzung kann eine Schlüssel-Bahn aufweisen. Die Schlüssel-Bahn kann eine relative Bewegung zwischen dem ersten und zweiten Körper vermeiden. Die Schlüssel-Bahn kann ebenfalls eine Anpassung der Orientierung des ersten Körpers gegenüber dem zweiten Körper ermöglichen. Vorzugsweise ist die Schlüssel-Bahn offen zur Ermöglichung eines Durchtrittes eines spinösen Fortsatzes des Wirbels. Die Facetten-Oberfläche kann grundsätzlich in einer nach unten gerichteten Ausrichtung orientiert sein und definiert vorzugsweise eine gekrümmte oder kurvenförmige Facetten-Oberfläche. Vorzugsweise ist die Facetten-Oberfläche lösbar gegenüber dem Körper gesichert oder gehalten.
Die vorliegende Erfindung schlägt auch folgendes vor:

(i) Eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese mit einem Körper, der mit zumindest einem Pedikel verbunden oder an diesem befestigt ist.
(ii) Eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese mit einem Körper, der zumindest eine inferiore Facette bildet.
(iii) Eine inferiore Lamina/Facetten-Prothese mit einem Körper, welcher zumindest eine superiore Facette bildet.
(iv) Eine Hemi-Lamina/Facetten-Prothese mit einem Element, welches an zumindest einem Pedikel befestigbar ist.

Weitere Ausführungsformen und Einsatzmöglichkeiten der Erfindung werden für den Fachmann bei Berücksichtigung der Beschreibung und Ausführung der in der Beschreibung offenbarten Erfindung ersichtlich. Die Beschreibung und die Ausführungsbeispiele sind lediglich exemplarisch heranzuziehen, wobei der tatsächliche Gegenstand der Erfindung durch die folgenden Ansprüche indiziert ist. Wie für den Fachmann leicht zu verstehen ist, können Variationen und Modifikationen von jeder offenbarten Ausführungsform auf einfache Weise vorgenommen werden, ohne dass hierdurch der Gegenstand der Erfindung verlassen wird, wie dieser in den folgenden Ansprüchen definiert ist.

Claims

Prothese für einen Gesamtersatz oder Teilersatz eines natürlichen Facetten-Gelenkes auf oder an einem Wirbel mit: einem Befestigungselement (310), welches geeignet für eine lösbare Befestigung an dem Wirbel gestaltet ist; und einer Struktur (315), die lösbar an dem Befestigungselement befestigt ist; dadurch gekennzeichnet, dass die Prothese eine prothetische Facettengelenkfläche (325) besitzt, die lösbar an der Struktur befestigt ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (315) an dem Befestigungselement fixiert ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (315) an dem Befestigungselement (310) durch mechanische Befestigung fixiert ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (315) mittels Reibschluss lösbar an dem Befestigungselement (310) befestigt ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) einen Einsatz besitzt, der an die Struktur (315) angepasst oder in diese eingepasst ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) einen Einsatz aufweist, der mittels Reibschluss an die Struktur (315) angepasst ist oder in diese eingepasst ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) einen lösbaren Einsatz besitzt, der an die Struktur (315) angepasst oder in diese eingepasst ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (28) hinsichtlich des Befestigungselementes (34) verschwenkbar ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) geeignet für eine gelenkige Verbindung mit einem Bereich eines Facettengelenkes auf einem angrenzenden Wirbel gestaltet ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) geeignet gestaltet ist, um einen caudalen Bereich eines natürlichen Facettengelenkes zu ersetzen.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) geeignet gestaltet ist, um einen caudalen Bereich eines natürlichen Facettengelenkes zu ersetzen und eine gelenkige Verbindung mit einem zephalen Bereich eines Facettengelenkes eines angrenzenden Wirbels zu bilden.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) aus zumindest einem ausgewählten prothetischen Material hergestellt ist.
Prothese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgewählte prothetische Material Polyethylen, Gummi, Tantalum, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsmaterial, Keramik, künstlichen Knochen oder eine Kombination der genannten Materialien aufweist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (310) an dem Wirbel mittels eines adhäsiven Mittels oder Zement fixiert ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (310) ein Knocheneinwachsmaterial aufweist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (315) an der prothetischen Facettengelenkfläche (325) fixiert ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (310) an dem Wirbel bei oder nahe einem Pedikel befestigt ist.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (325) geeignet gestaltet ist, um einen zephalen Bereich eines natürlichen Facettengelenkes zu ersetzen.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die prothetische Facettengelenkfläche (510) geeignet gestaltet ist, um einen zephalen Bereich eines natürlichen Facettengelenkes zu ersetzen und eine gelenkige Verbindung mit einem caudalen Bereich eines Facettengelenkes eines angrenzenden Wirbels zu bilden.
Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (310) aus zumindest einem ausgewählten prothetischen Material hergestellt ist.
Prothese nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgewählte prothetische Material Tantalum, Titan, Chrom-Kobalt, Chirurgenstahl, Knocheneinwachsmaterial, Keramik, künstlichen Knochen oder eine Kombination der vorgenannten Materialien aufweist.
Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (310) ein Stab oder Schaft ist.
Prothese nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab oder Schaft einen Gewindebereich aufweist.