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Technisches Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung viraler Vektorstocks.
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Hintergrund der Erfindung
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Modifizierte
Viren, die auch als virale Vektoren bekannt sind, haben sich als
geeignete Vektorsysteme für
Gentransferanwendungen für
Forschungszwecke und für
therapeutische Gentransferanwendungen erwiesen, und adenovirale
Vektorsysteme haben bei solchen Anwendungen verschiedene Vorteile.
Aufgrund dieser Vorteile haben Forscher eine ganze Reihe von Gentherapieanwendungen
entwickelt, die auf adenoviralen Vektoren basieren. Da solche auf
adenoviralen Vektoren basierenden Anwendungen klinische Versuche durchlaufen
und zu anerkannten medizinischen Anwendungen werden, wird steigender
Bedarf an der effizienten Herstellung adenoviraler Vektorstocks
in großem
Maßstab
bestehen.
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Systeme
zur Herstellung von Virusstocks in Zellkulturen sind auf dem Gebiet
bekannt. Verschiedene Literaturstellen des Standes der Technik lehren
allgemeine Verfahren zur Herstellung von Virusstocks in Zellkulturen
(siehe z. B.
US 4 055 466 ,
4 072 565 und
4 080 258 ). Aufgrund der Unterschiede
bei der Stock-Herstellung bei einer großen Vielzahl viraler Vektoren
und Zelltypen, die für
deren Wachstum permissiv sind, haben sich allgemeine Verfahren oft
als ungeeignet für
die Herstellung viraler Vektorstocks in großem Maßstab, insbesondere Stocks
rekombinanter viraler Vektoren, erwiesen.
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Kürzlich haben
Forscher die Herstellung rekombinanter viraler Vektorstocks untersucht,
indem sie sich auf spezielle Typen viraler Vektoren konzentriert
haben. Beispielsweise wurden Systeme, die auf die Herstellung rekombinanter
Baculovirus-Stocks in Insektenzellen gerichtet sind, intensiv untersucht
(siehe z. B. Kamen et al., Biotechnology and Bioengineering, 50(1),
36–48
(1996)). Andere Forscher haben Systeme zur Herstellung rekombinanter
Retroviren untersucht (siehe z. B. Le Doux et al., Biotechnology
and Bio engineering, 63(6), 664–652
(1999)). Die Adsorptions- und Replikationsraten von Vaccinia-Virus
in Batch-Kulturen wurden ebenfalls untersucht (siehe Chillakuru
et al., Biotechnol. Prog., 7, 85–92 (1991)).
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Im
Vergleich zu den Verfahren, die für die Herstellung von Baculovirus-
und anderer nicht-adenoviraler Vektorstocks verfügbar sind, sind für die Herstellung
adenoviraler Vektorstocks relativ wenige Systeme bekannt.
US 5 994 134 lehrt die Verwendung
eines auf Mikrocarrier basierenden Bioreaktorverfahrens zur Herstellung
von Viren in Zellen bei hohen Dichten, einschließlich Adenoviren, in einem
Medium auf Serumbasis. Die Beschränkungen die mit Medien auf
Serumbasis und mit Mikrocarrier-Bioreaktoren einhergehen, schränken die
Anwendbarkeit dieses Verfahrens ein. Garnier et al., Cytotechnology,
15, 145–55
(1994), geben ein Verfahren zur Herstellung großer Mengen rekombinanter Proteine
in mit rekombinanten adenoviralen Vektoren infizierten 293-Zellen
an, wobei die Zellen bei verschiedenen Konzentrationen infiziert
werden (typischerweise während
der mittleren bis späten
Log-Phase oder zwischen der Log-Phase und der stationären Phase
des Zellwachstums), in Kombination mit einfachem oder doppeltem
Ersatz des Mediums nach der Infektion. Diese Arbeiten weiterführend, lehren
Côté et al.,
Biotechnology and Bioengineering, 59(5), 567–75 (1998), die Herstellung
rekombinanter Proteine in mit einem adenoviralen Vektor infizierten
293-Zellen bei Zelldichten bis zu 1 × 10
7 Zellen/ml.
Die
WO 00/32754 ist
auf die Herstellung rekombinanter Adenoviren gerichtet, wobei solche
bekannten Techniken angewendet werden.
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Die
WO 98/22588 offenbart ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung und Reinigung adenoviraler Vektoren,
wobei das Verfahren das Wachsenlassen von Wirtszellen in Medien
bei einer niedrigen Perfusionsrate, das Infizieren dieser Wirtszellen
mit einem Adenovirus und das Ernten und Lysieren der Wirtszellen
zur Herstellung eines Roh-Zelllysats umfasst. Es wird gezeigt, dass
für ein
Adenovirus die Verwendung niedriger Perfusionsraten des Mediums
in einem Anheftungszellkultursystem zu verbesserten Ausbeuten führt.
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In
der
WO 99/57297 sind
verschiedene Verfahren zur Herstellung rekombinanter viraler Vektoren
mit hohen Titern beschrieben. Beispielsweise wird die Herstellung
eines rekombinanten Adenovirus in humanen 293-Zellen beschrieben,
wobei die Zellen in einem 5-l-Bioreaktor
kultiviert und mit dem Medium bei einem Durchsatz von ungefähr 0,5 l
pro Tag pro 1 × 10
6 Zellen vor der Infektion mit dem Adenovirus
perfundiert werden.
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Folglich
besteht Bedarf an alternativen Verfahren zur Herstellung adenoviraler
Vektorstocks. Die vorliegende Erfindung gibt solche Verfahren an.
Dieser und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie weitere
erfinderische Merkmale werden anhand der hier vorgelegten Beschreibung
der Erfindung klar werden.
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Kurze Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung eines adenoviralen
Vektorstocks an. Die Schritte des Verfahrens beinhalten das Bereitstellen
einer Kultur von Zellen, die für
das Wachstum adenoviraler Vektoren permissiv sind, wobei sich die
Zellen in einem Medium befinden, das Kultivieren der Kultur unter Bedingungen,
die das Wachstum der Zellen erlauben, das Durchleiten von frischem
Medium durch die Kultur in einer Menge von mindestens etwa dem zweifachen
Volumen des Mediums in der Kultur, während die Zelldichte in dem
Medium etwa 40 bis 70% derjenigen Zelldichte beträgt, die
in dem Medium erhalten wird, wenn sich das Wachstum der Kultur in
der stationären
Phase befindet, das Inkontaktbringen der Kultur mit adenoviralen
Vektoren unter Bedingungen, die für die Infektion der Zellen
permissiv sind, das Kultivieren der infizierten Zellen, um die adenoviralen
Vektoren zu replizieren, und das Ernten der infizierten Zellen,
um einen adenoviralen Vektorstock zu erhalten.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung eines adenoviralen
Vektorstocks an. Die Schritte des Verfahrens beinhalten (a) Bereitstellen
einer Kultur von Zellen, die für
das Wachstum adenoviraler Vektoren permissiv sind, wobei sich die
Zellen in einem Medium befinden, (b) Kultivieren der Kultur unter
Bedingungen, die das Wachstum der Zellen erlauben, (c) Durchleiten
von frischem Medium durch die Kultur für einen Zeitraum von etwa 1
bis 6 Stunden in einer Menge von mindestens etwa dem zweifachen
Volumen des Mediums in der Kultur, während die Zelldichte in dem
Medium etwa 40 bis 70% derjenigen Zelldichte beträgt, die
in dem Medium erhalten wird, wenn sich das Wachstum der Kultur in
der stationären
Phase befindet (auch als „Dichte
in der stationären
Phase" bezeichnet),
(d) Inkontaktbringen der Kultur mit adenoviralen Vektoren unter
Bedingungen, die für
die Infektion der Zellen permissiv sind (vorzugsweise nachdem das
Durchleiten von frischem Medium im Schritt (c) im Wesentlichen abgeschlossen
ist, bevorzugter wenn es vollständig
abgeschlossen ist), (e) Kultivieren der infizierten Zellen, um die
adenoviralen Vektoren zu replizieren und (f) Ernten der infizierten
Zellen, um einen adenoviralen Vektorstock zu erhalten.
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Die
Zellen können
jeder zur Herstellung eines adenoviralen Vektorstocks geeignete
Zelltyp sein. Es sind somit alle Zellen geeignet, die in der Lage
sind, als adenoviralen Vektor produzierende Zellen zu fungieren.
Beispiele für
geeignete Zellen schließen
Zellen primärer
Zelllinien ein, wie humane embryonale Nierenzellen (human embryonic
kidney, HEK), humane embryonale Lungenzellen (human embryonic lung,
HEL) oder humane embryonale Retinoblasten (human embryonic retinoblast,
HER), obwohl andere Zellen (z. B. HELA-Zellen oder kultivierte Gewebezellen)
geeignet sein können.
Vorzugsweise sind die Zellen verankerungsabhängige Zellen oder von verankerungsabhängigen Zellen
abgeleitet, haben aber die Fähigkeit,
in Suspensionskulturen zu wachsen. Bevorzugte HEK-Zellen sind 293-Zellen
und Zellen von Zelllinien, welche von 293-Zellen abgeleitet sind.
Bevorzugte HEL-Zellen sind A549-Zellen und Zellen von davon abgeleiteten
Zelllinien.
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Vorzugsweise
sind die Zellen so modifiziert, dass sie DNA enthalten, welche einem
Abschnitt (z. B. einer oder mehreren Nucleotidsequenzen) des adenoviralen
Genoms entspricht oder davon abgeleitet ist, sodass sie in der Lage
sind, einen adenoviralen Vektor zu komplementieren, der an solchen
Sequenzen defizient ist, insbesondere einen replikationsdefizienten
adenoviralen Vektor, wie sie allgemein in
US 5 994 106 und
WO 95/34671 beschrieben sind. Bevorzugter
ist die Zelle zu solcher Komplementierung des adenoviralen Vektors in
der Lage, während
homologe Rekombination zwischen dem adenoviralen Vektor und der
komplementierenden Zelle verhindert wird.
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Vorzugsweise
sind die modifizierten Zellen 293-, A549- oder modifizierte HER-Zellen
oder von diesen abgeleitet. Insbesondere modifizierte HER-Zellen
bieten verschiedene Vorteile gegenüber anderen Zellen, die zur
Herstellung adenoviraler Vektorstocks befähigt sind. Es ist also wünschenswert,
dass z. B. solche modifizierten HER-Zellen in hohem Maße transfizierbar
sind, wesentlich niedrigere Frequenzen homologer Rekombination als
293-Zellen zeigen und bei Infektion mit adenoviralen Vektoren mit
dem Auftreten von Plaques in Monolayern der Zellen in etwa 3–4 Tagen
(versus z. B. 6–10
Tage im Zusammenhang mit 293-Zellen) in Zusammenhang stehen. Wenn
sie mit adenoviralen Vektoren infiziert werden, ermöglichen
solche modifizierten HER-Zellen also die schnellere Durchführung von
Plaque-Assays als z. B. 293-Zellen. Zweckmäßigerweise sind die HER-Zellen
mit Ausbeuten adenoviraler Vektoren in höheren Raten als in anderen
Zelltypen verbunden, bevorzugter in Raten von etwa dem 2- bis 3-fachen
dessen, was mit 293-Zellen erreicht wird, die mit ähnlichen
adenoviralen Vektoren infiziert sind. Beispiele für geeignete
modifizierte HER-Zellen schließen
911-Zellen ein, die in Fallaux et al., Human Gene Therapy, 7, 215–222 (1996),
beschrieben sind. Besonders bevorzugte modifizierte HER-Zellen sind
PER.C6-Zellen (Introgene, Inc.), die in der
WO 97/00326 beschrieben sind.
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Die
Zellen bilden eine Kultur, die in einem geeigneten Medium gehalten
wird. Die Zellkultur kann jede geeignete Kultur für die Herstellung
adenoviraler Vektorstocks sein, bei der frisches Medium in einer
Menge von mindestens etwa dem Zweifachen des Volumens des Mediums
vor der Perfusion durch die Kultur durchgeleitet werden kann. Beispiele
für geeignete
Kulturen schließen
Perfusionskulturen, Substrat-gestützte Kulturen, Mikroträger-gestützte Kulturen,
Wirbelschichtkulturen oder Suspensionskulturen ein. Vorzugsweise
ist die Kultur eine Perfusionszellkultur, wie eine Zellkultur mit
kontinuierlicher Perfusion, oder eine Suspensionskultur, wie Suspensionskulturen,
die in Rollflaschenkulturen verwendet werden, und Bioreaktor-Suspensionskulturen.
Solche Kulturen sind gut bekannt und werden üblicherweise verwendet. Suspensionskulturen
sind besonders bevorzugt, insbesondere wenn solche Kulturen vor
und nach dem Durchleiten des frischen Mediums durch die Kultur in
einem Batch- oder Fed-Batch-Modus gehalten werden.
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Die
Kultur ist in einem Medium. Das Medium kann jedes Medium sein, das
zum Erhalten der Zellen geeignet ist und die Vermehrung der adenoviralen
Vektoren darin erlaubt. Zahlreiche Beispiele für Medien, die zur Verwendung
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, und die Prinzipien zur
Erzeugung modifizierter oder neuer geeigneter Medien sind auf dem
Gebiet bekannt. Im Allgemeinen wird das Medium eine Auswahl sezernierter
zellulärer
Proteine, diffusionsfähiger
Nährstoffe,
Aminosäuren,
organischer und anorganischer Salze, Vitamine, Spurenmetalle, Zucker
und Lipide sowie eventuell anderer Verbindungen, wie wachstumsfördernder
Substanzen (z. B. Cytokine), enthalten. Das Medium sollte für das Wachstum
des zur Herstellung des adenoviralen Vektorstocks verwendeten Zelltyps
geeignet sein und wird daher physiologische Lösungen und Bedingungen (z.
B. pH), unter denen solche Zellen natürlich gedeihen, nachahmen.
Zahlreiche kommerzielle Kombinationen von Zellen und Medien sind
verfügbar,
und ein Durchschnittsfachmann ist leicht in der Lage, die gewünschten
Bedingungen für
die Kultur zu bestimmen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können sowohl undefinierte als
auch definierte Medien geeignete Medien sein. Ein undefiniertes
Medium ist ein Medium, in welchem die spezifischen Inhalte des Mediums (z.
B. Art und Mengen an Proteinen und Nährstoffen) nicht bekannt oder
durch ein festgesetztes Protokoll spezifiziert sind. Beispiele für geeignete
undefinierte Medien schließen
Medien ein, die auf Tierserum, wie (z. B.) fetalem Rinderserum (FBS),
basieren oder die eine alternative Nährstoffquelle verwenden, z.
B. enzymatische Verdaue von Fleisch, Organen oder Drüsen sowie
Milch oder Hydrolysate von Weizengluten. Wenn ein undefiniertes
Medium im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
es bevorzugt, dass das Medium ein serumfreies Medium (SFM) ist.
Ein SFM enthält
kein Serum, kann aber noch vom Tier stammende Komponenten enthalten,
z. B. Albumin, Fetuin, Hormone, sowie „undefinierte" Komponenten, wie
Organextrakte.
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Bevorzugter
ist das im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Medium ein
definiertes Medium. Ein definiertes Medium ist ein Medium, worin
der Inhalt des Mediums bekannt und/oder auf ein spezielles Protokoll
festgesetzt ist. Ein definiertes Medium wird typischerweise so formuliert,
dass es den Anforderungen spezifischer Zelltypen genügt. Ein
Beispiel für
ein definiertes Medium ist ein Basalmedium. Ein Basalmedium besteht
im Allgemeinen aus Vitaminen, Aminosäure, organischen und anorganischen
Salzen und Puffern. Weitere „definierte" Komponenten, wie
Rinderserumalbumin (BSA), können
zugesetzt werden, um ein Basalmedium vollwertiger zu machen. Geeignete
definierte Medien schließen
proteinfreie und proteinhaltige Medien ein. Wenn ein definiertes
Medium verwendet wird, wird vorzugsweise ein von tierischem Protein
freies Medium verwendet. Ein von tierischem Protein freies Medium
kann Proteine enthalten, enthält
aber keine Proteine tierischen Ursprungs. Ein besonders bevorzugtes
Medium ist ein von tierischem Protein freies Medium, das rekombinante
Proteine und Wachstumsfaktoren (z. B. epidermaler Wachstumsfaktor
(EGF) und insulinähnlicher Wachstumsfaktor
(IGF)) sowie Lipide (z. B. Lebertranextrakte) und Cholesterin enthält. Ein
Beispiel für
ein handelsübliches
bevorzugtes Medium ist Ex-Cell 525 (JRH Biosciences). Es ist auch
wünschenswert,
dass solche Medien mit Glutamin supplementiert werden.
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Die
Kultur kann auf jede geeignete Art bereitet werden, welche das Wachstum
und die Aufrechterhaltung adenoviralen Vektor produzierender Zellen
erlaubt. Um die Kultur herzustellen, wird das Medium typischerweise
mit den Zellen inokuliert, die typischerweise in einer Lagerkultur
enthalten sind, wie einer Kultur lebensfähiger, eingefrorener Zellen.
Wenn die Zellen enthaltende Kultur in einer eingefrorenen Zellkultur
enthalten ist, ist es wünschenswert,
die Zellen dem Einfrieren unter Bedingungen auszusetzen, die geeignet
sind, einen hohen Prozentsatz lebensfähiger Zellen für die zukünftige Verwendung
in der Kultur aufrechtzuerhalten. Es sind mehrere Verfahren zum
Einfrieren von Zellen für
die spätere
Verwendung bekannt. Die Fähigkeit
solcher Verfahren, in der Kultur einen hohen Prozentsatz lebensfähiger Zellen
für die
Verwendung nach der Lagerung aufrechtzuerhalten, variiert jedoch
in einem weiten Bereich. Ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Konservieren
eines lebensfähige
Zellen enthaltenden Mediums (z. B. einer Zellkultur) umfasst (a)
Bereitstellen eines lebensfähige
Zellen enthaltenden Mediums, (b) Senken der Temperatur des lebensfähige Zellen
enthaltenden Mediums mit etwa 1,5°C/Minute
von etwa 4°C
oder höher
bis etwa –40°C, (c) Halten
der Temperatur des lebensfähige
Zellen enthaltenden Mediums auf etwa –40°C für eine Dauer von etwa einer
Minute oder länger,
(d) Senken der Temperatur des lebensfähige Zellen enthaltenden Mediums
auf eine Temperatur von etwa –150°C oder darunter
(z. B. durch Eintauchen des lebensfähige Zellen enthaltenden Mediums
in flüssigen Stickstoff
(LN2)) und (e) Halten des lebensfähige Zellen
enthaltenden Mediums auf einer Temperatur von etwa –150°C oder darunter.
Vorzugsweise wird die Temperatur der Kultur auf etwa –180°C oder darunter
gesenkt, oder noch bevorzugter auf etwa –195°C oder darunter. Der Zeitraum,
während
dessen die Zellkultur auf etwa –40°C gehalten
wird, kann irgendein Zeitraum von etwa einer Minute oder länger sein.
Die Verwendung dieses Verfahrens zum Konservieren von Zellen führt zu einer
verbesserten Beibehaltung des Prozentsatzes lebensfähiger Zellen
während
der Lagerung und nach dem Auftauen gegenüber anderen Protokollen, die
auf dem Eintauchen in LN2 zum Einfrieren
der Zellen beruhen. Andere Vorteile des beschriebenen Verfahrens
bestehen darin, dass die Zugabe potentiell kontaminierender oder
vielleicht sogar toxischer Kryoprotektiva nicht erforderlich ist
und auch nicht das Zuführen
von Energie während
der Gefriervorgangs, um die Lebensfähigkeit der Zellen zu bewahren,
oder die Anwendung von Vakuum.
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Wenn
die eingefrorene Zellkultur verwendet werden soll, wird sie auf
eine geeignete Temperatur aufgetaut. Es kann jede geeignete Auftaumethode
verwendet werden, und es sind mehrere auf dem Gebiet bekannt. Beispielsweise
kann die Zellen enthaltende Kultur einem „Schnellauftauen" unterworfen werden,
indem die Kultur in einen geeigneten Behälter und der Behälter (und
die darin befindliche Kultur) in ein Wasserbad von 37°C gebracht
wird, während
der Behälter
in dem Bad schnell geschüttelt
wird, bis die Kultur zu etwa 3/4 aufgetaut ist, wobei ein kleiner
Teil der Kultur noch gefroren ist. An diesem Punkt wird die Kultur
aus dem Wasserbad entfernt, aber es wird weiter geschüttelt, bis
die Kultur vollständig
aufgetaut ist. Nach dem Auftauen ist die Kultur der eingefrorenen
Zellen für
die weitere Kultivierung bereit. Vorzugsweise werden solche eingefrorenen
Zellkulturen als Inokulum für
eine Kultur verwendet, die frisches Medium enthält oder daraus besteht.
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Nach
dem Inokulieren mit den Zellen wird die Kultur dann unter Bedingungen
kultiviert, welche das Wachstum der Zellen erlauben. Jede geeignete
Art des Kultivierens der Kultur, die das Wachstum der adenovirale
Vektoren produzierenden Zellen erlaubt, ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung geeignet. Das Verfahren zum Kultivieren solcher Zellen
hängt von
der Art der gewählten
adenoviralen Vektorzelle ab. Geeignete Kultivierungsmethoden sind
auf dem Gebiet wohlbekannt, und sie beinhalten typischerweise, dass
der pH-Wert und die Temperatur in Bereichen gehalten werden, die
für das
Wachstum der Zellen geeignet sind. Bevorzugte Temperaturen für das Kultivieren
sind etwa 35–40°C, bevorzugter
etwa 36–38°C und optimalerweise
etwa 37°C.
Vorzugsweise wird der pH-Wert der Kultur auf etwa 6–8, bevorzugter
etwa 6,7–7,8
und optimal auf etwa 6,9–7,5
gehalten.
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Ab
der Inokulation der Kultur und während
des Kultivierens der Kultur folgt das Zellwachstum typischerweise
einem charakteristischen Muster, das aus fünf Stufen besteht. Die erste
Stufe oder Anlaufphase (Lag-Phase) tritt beim Einführen von
Zellen oder Lagerkultur in das Medium zur Bildung der Kultur auf.
Vorzugsweise bestehen die Zellen oder die Lagerkultur (i. e. das „Inokulum"), die zum Inokulieren
des Mediums verwendet wird, aus einem hohen Prozentsatz lebensfähiger Zellen
und einem relativ frischen Lagermedium, um die Dauer der Lag-Phase
zu verkürzen.
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Auf
die Lag-Phase folgt typischerweise eine Log-(oder exponentielle)Phase,
in der sich Zellen mit der maximal möglichen Wachstumsrate teilen,
wodurch die Zahl der gesamten lebensfähigen Zellen in der Kultur steigt.
Die Wachstumsrate der Zellen hängt
vom Wachstumsmedium und den Wachstumsbedingungen (z. B. Belüftung, pH-Wert
etc.) ab, die vorzugsweise so optimiert werden, dass das Zellwachstum
während
der Log-Phase gefördert
wird. Die Zellwachstumsrate wird jedoch unter keinen Umständen die
maximale Verdopplungszeit übertreffen,
die ihrerseits vom Zelltyp abhängt.
Die Zellwachstumsrate während
der exponentiellen Phase ist konstant, da sich aber jede Zelle zu
ei nem etwas anderen Zeitpunkt teilt, steigt die Wachstumskurve graduell
an. Auf die Log-Phase
folgt eine Verlangsamungsphase, wo die Rate des Anstiegs lebensfähiger Zellen
in der Kultur abnimmt. Auf die Verlangsamungsphase folgt eine stationäre Phase,
wo die Gesamtzahl lebensfähiger
Zellen in der Kultur nicht mehr ansteigt, wobei dieser Effekt entweder
durch ein Fehlen der Zellteilung oder durch ein ausgeglichenes Verhältnis von
Zellteilung und Zelltod bewirkt wird. Wenn die Zellkultur nicht
vor oder während
der stationären
Phase geerntet wird, durchläuft
die Kultur eine zweite Verlangsamungsphase, wo die Gesamtzahl lebensfähiger Zellen
abnimmt, gefolgt von einer exponentiellen Absterbephase. Die Zelldichte
steigt während
des Wachstumszyklus der Kultur. Die Konzentration der Zellen in
dem Medium kann während
des Kultivierens der Kultur verfolgt werden.
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Zellwachstumsraten,
und somit der oben beschriebene Wachstumszyklus, können nach
zahlreichen, auf dem Gebiet bekannten Verfahren bestimmt werden.
Verfahren, die auf die Gesamtzahl der Zellen in der Kultur fokussieren,
schließen
die Bestimmung des Gewichts der Kultur, die Bestimmung der Trübung der
Kultur, die Bestimmung der metabolischen Aktivität in der Kultur, elektronische
Zellzählung,
mikroskopische Zählung
der Zellen in Kulturproben, Plattenausstrich-Zählung unter Verwendung serieller
Verdünnungen,
Membranfilterzählung
und Radioisotopen-Assays ein. Über
mechanische Systeme zur Messung der Zelldichte, die auf diesen und
anderen Prinzipien basieren und insbesondere zur Verwendung in Bioreaktoren
geeignet sind, findet sich ein Überblick
in z. B. Junker et al., Bioprocess Engineering, 10, 195–207 (1994).
In letzter Zeit werden Massenspektrometrie und andere fortgeschrittene
Analysemethoden auf ähnliche
Art und Weise verwendet (siehe z. B. Behrendt et al., Cytotechnology,
14, 157–65
(1994)). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist jede Methode geeignet,
welche die Bestimmung der Zelldichte erlaubt. Die Zelldichte einer
Kultur kann spektrophotometrisch oder unter Verwendung einer Zählkammer,
wie eines Hämocytometers,
bestimmt werden. Vorzugsweise wird ein Hämocytometer verwendet. Kurz
gesagt, beinhalten Verfahren, die auf einem Hämocytometer basieren, die Entnahme
einer Probe der Kultur, das Zählen
(und eventuell auch Untersuchen) einer statistisch signifikanten
Zahl von Zellen in einem gegebenen Raum in dem Hämocytometer und die Bestimmung
der Zelldichte in der Kultur unter Verwendung einfacher mathematischer
Formeln.
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Die
Zelllebensfähigkeit
kann auch nach einer Reihe von Verfahren bestimmt werden, die auf
dem Gebiet bekannt sind. Ein bevorzugtes Verfahren ist das Farbstoffausschluss verfahren,
das einen Indikatorfarbstoff verwendet, um Zellmembranschäden zu identifizieren.
Zellen, die den Farbstoff absorbieren, werden angefärbt und
werden als nicht lebensfähig
betrachtet. Üblicherweise
werden Farbstoffe wie Trypanblau, Erythrosin und Nigrosin verwendet.
Vorzugsweise werden Assays auf der Basis von Trypanblau verwendet.
Weitere Einzelheiten zur Durchführung
solcher Verfahren und anderer Verfahren zur Zellkultivierung und
-analyse finden sich beispielsweise in Lubiniecki, Large-Scale Mammalian
Cell Culture Technology (Marcel Dekker, Inc., New York, 1990), Kostaninov
et al., Trends in Biotechnol., 12, 324–33 (1994), Mather, „Making
Informed Choices: Medium, Serum, and Serum-Free Medium", Kapitel 2, in Methods
in Cell Biology, 57, 19–30
(1998), Freshney, Culture of Animal Cells (Alan R. Liss, Inc., 1987),
Harrison, General Techniques of Cell Culture (Cambridge Univ. Press
1997), Animal Cell Culture Methods, Barnes und Mather (eds.) (1998),
und Bonarius et al., Biotechnology and Bioengineering, 45, 524–35 (1995).
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Die
Kultur wird kultiviert, bis die Zelldichte in dem Medium etwa 40–70% (z.
B. etwa 45–70%
oder sogar etwa 50–70%)
der Zelldichte ist, die in dem Medium erhalten würde (oder erhalten wird), wenn
das Wachstum der Kultur in der stationären Phase ist. Während sich
die Kultur innerhalb dieses Bereichs der Zelldichte befindet, wird
frisches Medium etwa 1–6
Stunden in einer Menge von mindestens etwa dem Zweifachen des Volumens
des Mediums in der Kultur zu diesem Zeitpunkt (i. e. unmittelbar
vor der Perfusion) durch die Kultur durchgeleitet. Diese Perfusion
mit hohem Volumen über
kurze Zeit kann man als „intensive
Perfusion" bezeichnen,
und sie dient sowohl dazu, frisches Medium bereitzustellen, als
auch dazu, substantielle Mengen an verbrauchtem Medium, das sich
vor dem Einsetzen der intensiven Perfusion in der Kultur angesammelt
hat, zu entfernen. Bevorzugter wird frisches Medium in einer Menge
von etwa dem 3- bis 4-fachen Volumen der Kultur durch die Kultur
durchgeleitet. Es kann sogar mehr frisches Medium durch die Kultur
durchgeleitet werden, aber eine Menge von etwa dem 3- bis 4-fachen
des Volumens des Mediums in der Kultur ist am meisten bevorzugt,
insbesondere im Hinblick auf die mit der Perfusion mit frischem
Medium verbundenen Kosten und den Mangel an signifikanter Zunahme
an adenoviralen Vektoren, die durch die Perfusion mit zusätzlichem
Medium produziert werden.
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Perfusion/Durchleiten
durch die Kultur bedeutet, dass ein bestimmtes Volumen an Medium
zu der Kultur hinzugefügt
und eine im Wesentlichen gleiche Menge an Medium aus der Kultur
entfernt wird, ohne dass ein signifikanter Prozentsatz der Zellen
in der Kultur entfernt wird. Die intensive Perfusion kann nach jedem geeigneten
Verfahren durchgeführt
werden. Typischerweise wird ein Bioreaktor mit Perfusionsmöglichkeit
verwendet, um eine solche Perfusion durchzuführen. Für kontinuierliche Perfusionskulturen
erfolgt das Durchleiten von frischem Medium während des gesamten Kultivierens;
die Rate des kontinuierlichen Durchleitens wird jedoch nach Bedarf
geändert
um sicherzustellen, dass frisches Medium in einer Menge von mindestens
etwa dem 2-fachen des Volumens des Mediums in der Kultur durch die
Kultur durchgeleitet wird, wenn die Zelldichte in der Kultur die
hier beschriebenen Werte hat. Typischerweise erfolgt bei kontinuierlichen
Perfusionskulturen die Perfusion durch die Kultur bei einer Rate
von etwa 1–4
Volumina Medium in der Kultur pro Tag. Während das kontinuierliche Kultivieren
ein geeignetes Mittel zum Zusetzen von frischem Medium zu der Kultur
ist, um die Zellen während
des Kultivierens zu unterhalten, ist es beim Entfernen großer Mengen
(z. B. über
etwa 20%, 50%, 65% oder sogar höherer
Prozentsätze)
an verbrauchtem Medium aus der Kultur nicht effizient.
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Das
Durchleiten des mindestens etwa Zweifachen des Volumens des Mediums
in der Kultur kann bei jeder geeigneten Rate erfolgen, sodass die
intensive Perfusion in etwa 1–6
Stunden beendet ist. Insbesondere sind geeignete Raten solche, bei
denen frisches Medium ausreichend schnell zugesetzt wird, um der
Kultur frisches Medium über
kurze Zeit bereitzustellen, aber langsam genug, dass die Scherrate
in der Kultur nicht zu einem Verlust eines großen Prozentsatzes lebensfähiger Zellen
in der Kultur aufgrund der Scherung führt. Die Perfusionsraten während der
intensiven Perfusion hängen
von der Art des Systems ab, das verwendet wird, um Medium durch
die Kultur durchzuleiten (z. B. von der Art der zum Durchleiten
des Mediums verwendeten Pumpe). Es sind verschiedene geeignete Perfusionssystems
bekannt, und der Durchschnittsfachmann wird leicht in der Lage sein,
eine passende Rate für
das spezielle verwendete System zu bestimmen. Vorzugsweise wird
die intensive Perfusion bei einer solchen Rate erfolgen, dass die
intensive Perfusion etwa 2–4
Stunden dauert, und noch bevorzugter etwa 2–3 Stunden. Das Durchleiten
durch die Kultur während
der intensiven Perfusion erfolgt bei einer Rate von etwa 70–200% des
Volumens des Mediums in der Kultur pro Stunde. Bevorzugter ist die
Rate etwa 80–150%
des Volumens des Mediums in der Kultur pro Stunde. Perfusionsraten von
etwa 1,3 Volumina des Mediums in der Kultur pro Stunde während des
Schrittes der intensiven Perfusion in einem 10-Liter-Bioreaktor
sind besonders bevorzugt.
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Durch
das Durchleiten von frischem Medium durch die Kultur in einer Menge
von mindestens etwa dem Zweifachen des Volumens der Kultur werden
etwa 66% oder mehr des verbrauchten Mediums vor dem Kontakt mit
den adenoviralen Vektoren aus der Kultur entfernt (und durch frisches
Medium ersetzt). Beispielsweise führt das intensive Durchleiten
von frischem Medium in einer Menge, die etwa gleich dem Drei- bis
Vierfachen des Volumens der Kultur ist, dazu, dass etwa 95% oder
mehr des verbrauchten Mediums in der Kultur entfernt werden (und
somit durch frisches Medium ersetzt werden). Ein Vorteil der Zugabe
von mindestens etwa 66% frischem Medium zu der Kultur durch Durchleiten
von mindestens etwa dem Zweifachen des Volumens des Mediums der
Kultur durch die Kultur besteht darin, dass das „Hungern" der Zellen nach Nährstoffen in der Kultur und
folglich ein niedrigerer Prozentsatz lebensfähiger Zellen in der Kultur
vermieden werden. Folglich werden solche Level des Mediumaustauschs
bevorzugt. Obwohl etwas verbrauchtes Medium in der Kultur bleibt,
beeinträchtigen
so niedrige Gehalte an verbrauchtem Medium in der Kultur während und
nach der Infektion mit den adenoviralen Vektoren die Ausbeute an
adenoviralem Vektor nicht signifikant. Daher sind Verfahren der
kontinuierlichen Perfusion oder der Perfusion von frischem Medium
bei höheren
Levels vor dem Inkontaktbringen der Kultur mit den adenoviralen
Vektoren weniger wünschenswert.
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Vorzugsweise
wird das frische Medium durch die Kultur durchgeleitet, während die
Zelldichte etwa 44% bis etwa 70% (z. B. etwa 44–63%), bevorzugter etwa 55–70% (z.
B. etwa 60–70%)
der Dichte der Kultur in der stationären Phase beträgt, noch
bevorzugter während
die Zelldichte etwa 62–69%
(z. B. etwa 65%) der Dichte der Kultur in der stationären Phase
beträgt.
Typischerweise werden solche Dichten während der mittleren bis späten exponentiellen
Phase der Kultur erreicht.
-
Die
tatsächliche
Zelldichte in dem Medium in der stationären Phase kann jede geeignete
Dichte sein. Die spezifische Dichte in der stationären Phase
für irgendeine
Kultur hängt
von den spezifischen Komponenten der Kultur (z. B. Art der Zellen
und des Mediums, die verwendet werden) ab und hängt signifikant von der Art und
Größe der Kultur
ab. Eine typische Dichte in der stationären Phase kann 1 – 9 × 106 Zellen/ml sein. Beispielsweise ist für einen
10-Liter-Fed-Batch- oder -Batch-Bioreaktor einer HER-Zellkultur
die Dichte in der stationären
Phase typischerweise etwa 1,5 × 106 – 2,6 × 106 Zellen/ml, typischer etwa 1,5 × 106 – 2 × 106 Zellen/ml. Für 10-Liter-Bioreaktoren mit
kontinuierlicher Perfusion ist die Dichte in der stationären Phase
oft höher,
wie 5 – 6 × 106 Zellen/ml für A549-Zellen in einem 10-Liter-Bioreaktor
mit kontinuierlicher Perfusion. Demgegenüber ist die typische Dichte
in der stationären
Phase für
293-Zellen und Zellen von 293-abgeleiteten Zelllinien sowie HER-Zelllinien,
die in einem 10-Liter-Bioreaktor mit kontinuierlicher Perfusion
wachsen, etwa 7 – 9 × 106 Zellen/ml. Da 10-Liter-Fed-Batch-, -Batch-
und kontinuierliche Perfusionskulturen bevorzugt sind, stellen diese Zelldichten
bei der Durchführung
der Erfindung bevorzugte Zelldichten in der stationären Phase
dar. Die Zahl der Zellen in dem Medium, wenn die Kultur in der stationären Phase
ist, kann bestimmt werden, indem man einen Teil der Kultur zur stationären Phase
gehen lässt
oder indem man im Wesentlichen ähnliche
Kulturen untersucht, bei denen die Dichte der Kultur in der stationären Phase
bestimmt wird.
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Die
Zelldichte in dem Medium während
der intensiven Perfusion ist typischerweise etwa 0,8 – 4,2 × 106 Zellen/ml. Insbesondere ist die Zelldichte
in dem Medium während
der intensiven Perfusion typischerweise 0,8 × 106 – 1,1 × 106 Zellen/ml, spezieller etwa 1,0 × 106 – 1,1 × 106 Zellen/ml, in 10-Liter-Fed-Batch- und -Batch-Bioreaktoren.
In einem 10-Liter-Fed-Batch-Bioreaktor
können
die Zelldichten, während
frisches Medium durch die Kultur durchgeleitet wird, etwa 0,8 × 106 – 1,4 × 106 Zellen/ml, spezieller etwa 1,1 × 106 – 1,3 × 106 Zellen/ml, sein. Für einen 10-Liter-Bioreaktor
mit kontinuierlicher Perfusion können
solche Dichten etwa 2,4 × 106 – 4,2 × 106 Zellen/ml sein. Solche Dichten repräsentieren
bevorzugte Dichten, bei denen frisches Medium in einer Menge von
mindestens etwa dem zweifachen Volumen des Mediums in der Kultur
durch die Kultur durchgeleitet werden sollte.
-
Die
Zeit zum Erreichen der Zelldichte, bei der frisches Medium in einer
Menge von mindestens dem Zweifachen des Volumens des Mediums in
der Kultur durch die Kultur durchgeleitet wird, variiert in Abhängigkeit
vom Vektor, dem Zelltyp und der Art der Kultur, die während des
Zellwachstumszyklus verwendet werden. Beispielsweise kann ausgehend
von eingefrorenen Zellen mit einer Dichte von weniger als 3 × 105 Zellen/ml ein Zeitraum von etwa 6–10 Tagen
erforderlich sein, um die oben genannten Zelldichten zu erreichen.
Die Kultur kann in einem einzelnen Behälter oder in mehreren Behältern kultiviert
werden. Beispielsweise kann die Kultur anfangs in mehreren Rollflaschen
kultiviert werden, bis die gewünschte
Zelldichte erreicht ist, dann können
die separaten Kulturen in einem einzigen Behälter, wie einem Bioreaktor,
oder in verschiedenen Bioreaktoren vereinigt werden.
-
Neben
der direkten Messung oder Überwachung
der Zelldichte ist ein Durchschnittsfachmann in der Lage, Zeiten
oder andere Angaben, die den zuvor genannten Zelldichten entsprechen,
für die
Zellen und die Kultur zu bestimmen, die zur Herstellung der adenoviralen
Vektorstocks verwendet werden. Es kann z. B. eine Zeit, die der
Zelldichte entspricht, die mit der optimalen Stock-Herstellung assoziiert
ist, für
einen speziellen Stock bestimmt und als Hinweis darauf verwendet
werden, wann die Kultur mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt
gebracht werden sollte, wenn die Erfindung mit einem im Wesentlichen ähnlichen
Stock (z. B. gleicher Zelltyp und gleiches Medium) durchgeführt wird.
Eine andere verfügbare
Methode ist die Verwendung mathematischer Wachstumsformeln, die
auf einem oder mehreren Probenpunkten während des Wachstums der Kultur
basieren, wie das Monrod-Modell. Jede dieser Techniken oder andere, ähnliche
Techniken können
mit mechanischen Überwachsungstechniken
oder anderen Techniken zur Durchführung der Erfindung unter solchen bestimmten
Parametern kombiniert werden.
-
Wenn
die zuvor genannten Zelldichten oder andere geeignete Angaben erreicht
werden und die intensive Perfusion von frischem Medium durch die
Kultur im Wesentlichen abgeschlossen, vorzugsweise ganz abgeschlossen
ist, wird die Kultur mit adenoviralen Vektoren unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die für
die Infektion der Zellen permissiv sind. Vorzugsweise erfolgt ein
solches Inkontaktbringen der Kultur mit den adenoviralen Vektoren
sehr nahe dem Abschluss des Durchleitens von frischem Medium durch
die Kultur, und idealerweise erfolgt der Kontakt gleichzeitig mit
dem Abschluss der Perfusion. Da frisches Medium durch die Kultur
durchgeleitet wird, bleibt die Dichte der Kultur durch die intensive
Perfusion mit frischem Medium signifikant unverändert (idealerweise sind die
Zelldichten in der Kultur vor und nach einer solchen Perfusion gleich).
Daher sind die zuvor genannten Zelldichten, die verwendet werden
um anzuzeigen, wann die Perfusion von frischem Medium durch die
Kultur geeignet ist, auch ein Hinweis auf die Zelldichten, wenn
die Kultur mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt gebracht werden
sollte. Jede geeignete Zelldichte innerhalb von etwa 40–70% der
Dichte in der stationären
Phase ist geeignet, und bevorzugte Bereiche für das Inkontaktbringen und
Infizieren der Zellen mit den adenoviralen Vektoren sind im Wesentlichen
identisch mit den vorgenannten bevorzugten Bereichen für die Durchführung der
intensiven Perfusion. Bevorzugte Zelldichten für einen speziellen Zelltyp,
die geeignet sind für
die Herstellung eines adenoviralen Vektorstocks, können im
Bereich von 40–70% der
Dichte in der stationären
Phase, bezogen auf den speziellen Zelltyp, etwas variieren. Geeignete
Dichten erlauben die Herstellung hoher Ausbeuten assemblierter adenoviraler
Vektoren, insbesondere aktiver/lebensfähiger adenoviraler Vektoren,
im Gegensatz zur bloßen
Herstellung von Proteinen durch die infizierten Zellen, die typischerweise
mit dem Infizieren von Zellen bei Zelldichten deutlich über 70%
der Dichte in der stationären Phase
verbunden ist.
-
Der
adenovirale Vektor kann jeder zum Vermehren in einer Zelle befähigte adenovirale
Vektor sein, der zu einem signifikanten Teil (wenn auch nicht notwendigerweise
substantiell) vom Genom eines Adenovirus abgeleitet ist oder darauf
basiert. Adenovirale Vektoren sind auf dem Gebiet gut bekannt und
z. B. in
US 5 559 099 ,
5 712 136 ,
5 731 190 ,
5 837 511 ,
5 846 782 ,
5 962 311 ,
5 965 541 ,
5 981 225 ,
5 994 106 ,
6 020 191 und Thomas Shenk, „Adenoviridae
and their Replication",
und M. S. Horwitz, „Adenoviruses", Kap. 67 bzw. 68,
in Virology, B. N. Fields et al., eds., (3. Aufl.), Raven Press,
Ltd., New York, 1996, charakterisiert. Die adenoviralen Vektoren
können
auf dem Genom irgendeines geeigneten Wildtyp-Adenovirus basieren.
Vorzugsweise sind die adenoviralen Vektoren vom Genom eines Wildtyp-Adenovirus
der Untergruppe C abgeleitet, insbesondere vom Serotyp 5 (Ad5).
-
Die
adenoviralen Vektoren können
replikationsdefizient sein. Replikationsdefiziente adenovirale Vektoren
sind auf dem Gebiet gut bekannt und beschrieben, z. B. in
US 5 994 106 sowie in den
zuvor genannten Literaturstellen. Der adenovirale Vektor kann ein
mehrfach defizienter adenoviraler Vektor sein, wie in
US 5 851 806 und in
WO 95/34671 beschrieben. Replikationsdefiziente
adenovirale Vektoren erfordern die Vermehrung in einer komplementierenden
Zelllinie oder in Gegenwart eines Helfervirus, das in trans die
essentiellen Funktionen bereitstellt, die in dem defizienten Vektor
nicht vorhanden sind (Berker et al., J. Virol., 61, 1213–1220 (1987);
Davidson et al., J. Virol., 61, 1226–1239 (1987); Mansour et al.,
Mol. Cell Biol., 6: 2684–2694
(1986)). Vorzugsweise sind, wie oben erwähnt, die Zellen, die zum Vermehren
replikationsdefizienter adenoviraler Vektoren verwendet werden,
komplementierende Zelllinien und solche, welche die Replikation
des adenoviralen Vektors aufgrund der Fähigkeit solcher Zellen zum
Exprimieren von Genprodukten, die in dem replikationsdefizienten
adenoviralen Vektor fehlen, ermöglichen.
-
Einige
der adenoviralen Vektoren können
adenovirale Gentransfervektoren sein. Vorzugsweise bestehen die
adenoviralen Vektoren im Wesentlichen aus adenoviralen Gentransfervektoren
und bevorzugter sind alle adenoviralen Vektoren adenovirale Gentrans fervektoren.
Ein adenoviraler Gentransfervektor ist ein adenoviraler Vektor,
der in der Lage ist, ein oder mehrere exogene Gene in eine Zellumgebung
einzuführen,
und ist bevorzugter ein Vektor, der in der Lage ist, ein oder mehrere
solche exogene Gene zu exprimieren. Die Herstellung adenoviraler
Gentransfervektoren ist auf dem Gebiet gut bekannt und beinhaltet
die Verwendung molekularbiologischer Standardmethoden wie jener,
die z. B. in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual,
(2. Aufl.), Cold Spring Harbor Press (1992), Watson et al., Recombinant
DNA, (2. Aufl.), Scientific American Books (1992), Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology (1987), und in verschiedenen der
zuvor genannten Literaturstellen beschrieben sind. Vorzugsweise
ist das exogene Gen eine Komponente einer Expressionskassette, einschließlich einer
oder mehrerer Regulationssequenzen (z. B. einer Promotor- und/oder
Enhancer-Sequenz,
wie einem Cytomegalovirus(CMV)-Promotor), und Terminations- und/oder mRNA-Polyadenylierungs(polyA)-Codierungssequenz,
und codiert für
ein exprimierbares Polypeptid oder mRNA (z. B. ein therapeutisches
Protein).
-
Beim
oder nach dem Kontakt der Kultur mit den adenoviralen Vektoren dürfen die
adenoviralen Vektoren die Zellen infizieren. Bedingungen für die Infektion
durch die adenoviralen Vektoren sind auf dem Gebiet bekannt und
in mehreren der zuvor genannten Literaturstellen beschrieben. Die
Temperatur der Kultur während
des Kontakts der Kultur mit den adenoviralen Vektoren ist vorzugsweise
etwa 35–40°C, bevorzugter
etwa 36–38°C, und optimal
etwa 37°C.
Der pH-Wert während
des Kontakts der Kultur mit den adenoviralen Vektoren ist vorzugsweise
etwa 6,7–7,8,
bevorzugter etwa 6,9–7,5.
Während
der Kontakt zwischen den adenoviralen Vektoren und der Kultur bei
jeder geeigneten Konzentration (wie durch Konzentrieren des Mediums
bis zu 5 × 106 Zellen/ml oder sogar höher) möglich ist, kann die Kultur-
und vorzugsweise wird sie – mit
den adenoviralen Vektoren kontaktiert werden, ohne dass die Zellen
vor einem solchen Kontakt konzentriert werden. Das Verhältnis der
die Kultur kontaktierenden adenoviralen Vektoren zu den Zellen in
der Kultur (ansonsten bekannt als die Infektionsmultiplizität oder MOI)
ist zweckmäßigerweise
größer als
eins und bevorzugter etwa fünf
oder höher.
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Der
Kontakt der adenoviralen Vektoren unter für die Infektion permissiven
Bedingungen kann während einer
geeigneten Dauer durchgeführt
werden, die ein gewünschtes
Ausmaß an
Infektion der Zellen mit den adenoviralen Vektoren ermöglicht.
Die Zeit für
die Infektion hängt
mindestens vom Titer des Virus und dem spezifischen Zelltyp, der
verwendet wird (da einige Zelltypen eine größere Dichte der Rezeptoren,
die vom Adeno virus zum Anheften an Zellen verwendet werden, aufweisen
können),
und der für
die adenoviralen Vektoren verfügbaren
Oberfläche
(die eine Funktion des verwendeten Kulturtyps und/oder Zelltyps
ist) ab. Ferner kann die gewünschte
Dauer durch die Art des verwendeten adenoviralen Vektors (z. B.
kann das Virus ein verändertes
Hüllprotein
(Coat-Protein) durch rekombinationstechnische Veränderung
haben oder mit einer chemischen Einheit konjugiert sein, die seine
Fähigkeit
zur Bindung an Zellen beeinflusst) beeinflusst sein. Ein Durchschnittsfachmann
kann leicht eine entsprechende Kontaktzeit der Kultur mit den adenoviralen
Vektoren bestimmen, indem er solche Variablen berücksichtigt.
Typischerweise ist eine Dauer von etwa einer Stunde unter den meisten
Bedingungen für
die Infektion durch adenovirale Vektoren auf Basis des Serotyp 5
ausreichend, obwohl eine längere
Dauer (z. B. mindestens etwa 2, 3, 5, 10, 15 oder 24 Stunden oder
sogar länger) verwendet
werden kann. Typischerweise sind die Kontaktdauer der Zellen mit
dem adenoviralen Vektor und die Dauer der Kultur der Zellen nach
einem solchen Kontakt zeitgleich, da die Kultur nicht konzentriert
wird und kein Austausch von Medium oder eine andere signifikante
Modifizierung an der Kultur nach dem Inkontaktbringen der Kultur
mit den adenoviralen Vektoren erfolgt.
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Der
Austausch von Medium während
des Kontakts der Kultur mit den adenoviralen Vektoren ist nicht erforderlich
und vorzugsweise ist die Perfusion von frischem Medium durch die
Kultur vor der Infektion der einzige Austausch von Medium, der während des
Verfahrens zur Herstellung des adenoviralen Vektorstocks verwendet
wird. Ebenso wird es vorgezogen, dass andere Nährstoffergänzungen (z. B. Glucose) nicht
nach der Infektion zugesetzt werden. Der Austausch von Medium während des
Inkontaktbringens der Kultur mit dem adenoviralen Vektor oder bald
danach kann zu einer unerwünschten
Entfernung lebensfähiger
adenoviraler Vektoren aus dem Medium nach ihrem Einführen in
die Kultur führen.
Wenn jedoch der Austausch von Medium nach der Infektion erfolgt,
werden vorzugsweise weniger als 100% des Mediums ausgetauscht, bevorzugter werden
etwa 50% des Mediums oder weniger ausgetauscht. Ferner können, wie
oben festgestellt, die Zellen mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt
gebracht werden, ohne dass die Zellen vor und/oder während eines solchen
Kontakts konzentriert werden. Vorzugsweise wird, insbesondere bei
der Herstellung adenoviraler Vektorstocks in großem Maßstab, die Kultur vor der Perfusion
von frischem Medium oder während
des Kontakts der Kultur mit den adenoviralen Vektoren nicht signifikant
konzentriert, und am bevorzugtesten wird sie gar nicht konzentriert.
Dass das Konzentrieren der Kultur während der Herstellung der adenoviralen
Vektoren vermieden wird, ist insofern wünschenswert, als der Konzentrationsprozess
große
und teure Ausstattung (z. B. eine Zentrifuge, die zum Konzentrieren
einer 10-Liter-Kultur in der Lage ist) und hohen Arbeitsaufwand
erfordern kann.
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Nach
dem Inkontaktbringen der Kultur mit den adenoviralen Vektoren unter
für die
Infektion der Zellen permissiven Bedingungen werden die infizierten
Zellen für
die vollständige
Herstellung des adenoviralen Vektorstocks kultiviert. Ähnlich wie
beim Kultivieren der Zellen vor dem Kontakt kann die infizierte
Kultur unter jedweden geeigneten Bedingungen kultiviert werden,
die für
die Vermehrung der adenoviralen Vektoren in den Zellen permissiv
sind. Vorzugsweise wird der pH-Wert der Kultur auf etwa 6,5–7,5, bevorzugter
auf etwa 6,9–7,3,
gehalten. Vorzugsweise werden pH-Wert und/oder andere Bedingungen
so aufrechterhalten, dass der Glucosemetabolismus durch die Zellen
optimiert wird, während
tierische Zellen, während
die Produktion von Milchsäure
in der Kultur reduziert wird. Der pH-Wert einer Zellkultur kann
nach jedem geeigneten Verfahren geregelt werden, vorzugsweise auf
eine Art und Weise, welche die Herstellung des adenoviralen Vektorstocks nicht
signifikant hemmt. Es sind mehrere geeignete Methoden zum Modifizieren
des pH-Werts auf dem Gebiet bekannt, darunter die Zugabe von Puffern
(z. B. Bicarbonat- oder Tris-Puffer). Die Temperatur ist ein weiterer Faktor,
der die Herstellung des adenoviralen Vektorstocks nach der Infektion
beeinflusst. Es kann jede für
die Herstellung des adenoviralen Vektorstocks geeignete Temperatur
verwendet werden, vorzugsweise eine Temperatur von etwa 35–40°C, bevorzugter
etwa 36–38°C (z. B.
etwa 37°C).
Das ordentliche Mischen der Kultur ist eine weitere Bedingungen,
die für
das Zellwachstum und die Herstellung adenoviraler Vektoren von Bedeutung
sein kann. Andere Faktoren, die in Betracht gezogen werden können, schließen ein:
Sauerstoffkonzentration, CO2-Perfusionsrate,
Konzentration, Absetzen und Durchsatz von Zellen in der Kultur und
Gehalte an speziellen Nährstoffen
und/oder Zwischenprodukten, welche das Zellwachstum und die Stoffwechselrate
beeinflussen (z. B. Glutamin) (siehe z. B. Ho et al., CRC Critical
Reviews in Biotechnology, 4(2), 185–252 (1986); Kyung et al.,
Cytotechnology, 14, 183–90
(1994); Yoon et al., Biotechnology and Bioengineering, 44, 983–990 (1994);
und Oeggerli et al., Biotechnology and Bioengineering, 45, 54–62 (1995)).
Die oben genannten Grundlagen und Methoden sind, obwohl sie im Zusammenhang
mit dem Kultivieren der Kultur nach der Infektion erörtert wurden,
auch auf das hier beschriebene Kultivieren vor der Infektion anwendbar.
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Wenn
die Zellen in der Kultur eine Zelldichte von etwa 40–70% der
Dichte in der stationären
Phase erreichen, ist die Kultur in einem Zustand, in dem die Gehalte
an Nährstoffen
ausreichend hoch sind, um hohe Prozentsätze lebensfähiger Zellen in der Kultur
(z. B. etwa 85% oder höher)
aufrechtzuerhalten, aber ausreichend niedrig, um zu bewirken, dass
eine substantielle Anzahl der Zellen in der Kultur (z. B. mindestens
etwa 50%, mindestens etwa 60% oder mindestens etwa 75% der Zellen
in der Kultur) einer G1-Suppression unterliegt (insbesondere
wenn man die Kultur eine solche Dichte ohne Zugabe von Medium vor
der intensiven Perfusion erreichen lässt). Während der G1-Suppression
ist der normale Zellzyklus ausgesetzt, und die Kultur wird im Wesentlichen
eine synchrone Kultur (i. e. ein substantieller Anteil der Zellen
in der Kultur tritt zur selben Zeit in den Zellzyklus ein und unterliegt
den Wachstumsstufen zu ähnlichen
Zeiten und mit ähnlichen
Raten). Synchrone Kulturen sind für die Herstellung von Produkten
durch Zellkultur, einschließlich
viraler Vektoren, vorteilhaft. Dieses Verfahren, eine synchrone
Kultur zu erhalten, unterscheidet sich von anderen, derzeit praktizierten Verfahren
(z. B. Erhalt einer synchronen Kultur durch Inkontaktbringen der
Zellen mit Chemikalien oder durch Infektion mit RNA-basierten Viren).
Ferner wird angenommen, dass durch die intensive Perfusion und den
begleitenden Austausch von Medium die Nährstoffe in dem frischen Medium
die Zellen in die Lage versetzen, die G1-Suppression
zu überwinden
und eine synchrone Kultur während
und nach der Infektion mit den adenoviralen Vektoren bereitzustellen.
Diese Annahme beruht beispielsweise auf der Beobachtung, dass der
Austausch von Medium nach der Infektion innerhalb der hier angegebenen
Bereiche mit einem kurzen und unüblich schnellen
Wachstum bei der Zellpopulation in der Kultur verbunden ist, bevor
solche Raten auf vorhersagbare Wachstumsniveaus absinken. Auf Wunsch
können
andere auf dem Gebiet bekannte Verfahren verwendet werden um sicherzustellen,
dass die Kultur eine synchrone Kultur ist. Die Verwendung solcher
Verfahren ist jedoch nicht wünschenswert,
wenn sie andere Viren involvieren oder wenn die synchronisierenden
Agenzien für
die Zellen schädlich
sind.
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Obwohl
die Zellen nach jedem für
die Herstellung adenoviraler Vektoren in infizierten Zellen unter
den genannten Bedingungen geeigneten Verfahren kultiviert werden
können,
wird es bevorzugt, die infizierte Zellkultur in einem Bioreaktor
(manchmal auch als Fermenter bezeichnet) zu kultivieren, um adenovirale
Vektorstocks in großem
Maßstab
herzustellen. Es kann jeder geeignete Bioreaktor verwendet werden,
der geeignetes Mischen und vorzugsweise optimale pH- und Temperaturbedingungen
für das
Kultivieren der Kultur sicherstellt und der die Perfusion von frischem
Medium durch die Kultur in ei ner Menge, die mindestens etwa zweimal das
Volumen der Kultur ist, vor der Infektion ermöglicht. Beispiele für geeignete
Bioreaktoren schließen
Rührtank-Bioreaktoren,
Blasensäulenbioreaktoren,
Airlift-Bioreaktoren, Wirbelschicht-Bioreaktoren, Festbett-Bioreaktoren,
Wave-Bioreaktoren und Bioreaktoren mit ausgeflockten Zellen ein.
Vorzugsweise ist der Bioreaktor kein Bioreaktor auf Mikroprojektil-Basis.
Zweckmäßigerweise
ist der Bioreaktor ein Rührtank-Bioreaktor,
der Zellschädigung
durch Scherung und Wirbel während
des Kultivierens vermeidet. Der Bioreaktor kann ein Batch-, kontinuierlicher
oder Fed-Batch-Bioreaktor mit Perfusionsvermögen sein, und die Kultur wird
vorzugsweise unter Batch-, Fed-Batch- oder kontinuierlichen Kulturbedingungen
gehalten, mit Vorbehalt der Perfusion von frischer Kultur durch
das Medium vor der Infektion bei einem Volumen, das mindestens etwa
das Zweifache des Volumens des Mediums vor der Infektion mit den
adenoviralen Vektoren ist. Vorzugsweise werden zur Perfusionskultur
befähigte
Bioreaktoren mit Fed-Batch-Verfahren mit variablem Volumen (auf
dem Gebiet auch als wiederholtes Fed-Batch-Verfahren oder zyklische
Fed-Batch-Kultur bezeichnet) oder Batch-Verfahren während des
Kultivierens der Zellen vor und nach der Perfusion von frischem
Medium durch die Kultur verwendet. Nach einer solchen Perfusion
und Infektion werden die Batch-Bedingungen vorzugsweise bis zur
Ernte aufrechterhalten. Alternativ können die Bedingungen einer
Zellkultur mit kontinuierlicher Perfusion anstelle der Batch-Bedingungen
während
des anfänglichen
Zellwachstums und/oder nach der Infektion verwendet werden, vorzugsweise
wo die Perfusion von frischem Medium durch die Kultur in einer Menge
auftritt, die signifikant niedriger ist als die Perfusion von mindestens
dem zweifachen Volumen des Mediums in der Kultur, die vor dem Kontakt
der Kultur mit den adenoviralen Vektoren erfolgt.
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Ein
Bioreaktor kann von jeder geeigneten Größe für die Herstellung eines adenoviralen
Vektorstocks geeigneter Größe sein.
Für die
Herstellung in großem
Maßstab
werden handelsübliche
10-Liter-Bioreaktoren oder größere Bioreaktoren
bevorzugt. In Aspekten der Erfindung, wo Rollflaschen oder andere
Kulturtechniken vor oder während
der Infektion verwendet werden, können Zellen nach jedem geeigneten
Verfahren, wie eine Peristaltikpumpe, in den Bioreaktor transferiert
werden.
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Nach
dem Kultivieren der infizierten Zellen werden die Zellen geerntet,
und der adenovirale Vektorstock wird produziert. Jedes Verfahren
zum Ernten von Zellen, welches zur Gewinnung adenoviraler Vektoren führt, kann
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
und auf dem Gebiet sind verschiedene Methoden zum Ernten von Zellen
bekannt, wie mechanisch/physikalische und chemische Verfahren. Beim
chemischen Ernten werden Chemikalien, üblicherweise Detergentien,
zu der Kultur zugegeben, um die Zellen zu lysieren und Zellkomponenten
und die adenoviralen Vektoren freizusetzen. Chemische Verfahren
schließen
die Verwendung von Zelllyselösungen
oder Lysepuffern ein, wofür
Triton X-100 in PBS-Lösung,
auf Tris-HCl basierende Lyselösungen
und Polysorbat 80/Bicain-Puffer Beispiele sind. Physikalische Verfahren
schließen
das „Einfrier-Auftau"-Standardverfahren
ein, wobei Zellen mit phosphatgepufferter Salzlösung behandelt, in einer Ca2+- und Mg2 +-freien gepufferten Salzlösung (wie
TEN (40 mM Tris-HCl, pH 7,5, 1 mM EDTA, 150 mM NaCl)) inkubiert,
pelletiert, in Tris-Puffer resuspendiert und dann drei Gefrier/Auftau-Zyklen zur
Lyse der Zellmembranen unterworfen werden. Andere Gefrier/Auftau-Verfahren
verwenden Proteaseinhibitoren vor der Durchführung der Gefrier/Auftau-Zyklen,
z. B. Leupeptin, Pepstatin und Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF).
Mechanische Verfahren schließen
z. B. kontinuierliche Zentrifugation, French Press, Mühle, Cross-Flow-Filtration
und Ultraschallbehandlungsverfahren (vorzugsweise in Kombination
mit Cross-Flow-Filtration durchgeführt) ein. Vorzugsweise werden
chemische Verfahren, wenn sie verwendet werden, mit mechanischen
Verfahren kombiniert. Nach dem Ernten der Zellen folgen vorzugsweise
weitere Schritte zum Abtrennen des adenoviralen Vektors von den
lysierten Zellkomponenten. Beispiele für solche Schritte schließen die Entfernung
von Lipiden (beispielsweise durch Freonzugabe, Zentrifugation und
Entfernung der die adenoviralen Vektoren enthaltenden wässrigen
Phase), Tangentialstrom-Diafiltration zur Entfernung von Zelldetritus
und Entfernung löslicher
Antigene durch eine Trennung auf chromatographischer Basis, wie
Cäsiumchlorid-Chromatographie,
ein. Vorzugsweise schließt
das Verfahren mehrere Chromatographieschritte ein, darunter eine Capture
Column, eine Reinigungssäule
und eine Größenausschluss-/Pufferaustauschsäule. Es
sind zahlreiche andere Beispiele für solche Verfahren und deren
Modifizierungen auf dem Gebiet bekannt, und der Durchschnittsfachmann
ist leicht in der Lage, das geeignete Verfahren zum Ernten der adenoviralen
Vektoren auszuwählen.
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Das
Ernten der Zellen kann zu jedem geeigneten Zeitpunkt zum Erhalt
des gewünschten
Stocks adenoviraler Vektoren erfolgen. Vorzugsweise wird eine Erntezeit
gewählt,
die optimale Herstellung adenoviraler Vektoren in dem Stock sicherstellt,
abgewogen gegenüber
der Effizienz der Herstellung durch die Zellen in der Kultur. Der
Durchschnittsfachmann kann leicht solche Bestimmungen machen. Typischerweise
erfolgt das Ernten etwa 24–48
Stunden oder später
nach der Infektion (h. p. i.), und vorzugsweise erfolgt die Ernte
zwischen etwa 24 Stunden und 48 Stunden nach der Infektion.
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Die
Qualität
der Herstellung adenoviraler Vektorstocks hängt von der Lebensfähigkeit
der Zellen zum Zeitpunkt der Infektion ab. Folglich wird die Kultur
zweckmäßigerweise
mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt gebracht, wenn der Prozentsatz
lebensfähiger
Zellen in der Kultur so ist, dass ein Verlust beim Prozentsatz lebensfähiger Zellen
von 10% zu etwa 80% oder mehr Verlust an fokusbildenden Einheiten
pro Zelle (FFU/Zelle) führen
würde,
wenn die Zellen geerntet werden. Ebenso wird die Kultur zweckmäßigerweise
mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt gebracht, wenn der Prozentsatz
lebensfähiger
Zellen in der Kultur so ist, dass ein Verlust beim Prozentsatz lebensfähiger Zellen
von 20% zu etwa 90% oder mehr Verlust an FFU/Zelle führen würde, wenn
die Zellen geerntet werden.
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Vorzugsweise
wird der Prozentsatz lebensfähiger
Zellen in der Kultur vor der Infektion (insbesondere während und
unmittelbar nach der intensiven Perfusion) auf etwa 75% oder mehr
der gesamten Zellen in der Kultur gehalten. Bevorzugter ist der
Prozentsatz lebensfähiger
Zellen in der Kultur vor der Infektion etwa 80% oder höher, bevorzugter
etwa 85% oder höher.
Typischerweise ist in großen
Kulturen der maximal aufrechtzuerhaltende Prozentsatz lebensfähiger Zellen
in der Kultur etwa 95%. Die Lebensfähigkeit von Zellen kann durch
jede geeignete Methode überwacht
und/oder bestimmt werden, einschließlich jener, die hier an anderer Stelle
erörtert
sind.
-
Alternativ
oder zusätzlich
kann die Kultur mit den adenoviralen Vektoren in Kontakt gebracht
werden, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen in der Kultur
so ist, dass ein Verlust beim Prozentsatz lebensfähiger Zellen
von 10% zu etwa 80% oder mehr Anstieg beim Verhältnis adenoviraler Partikeleinheiten
(PU) (gesamte virale Vektorpartikel) pro Zelle zu den fokusbildenden
Einheiten (FFU) oder plaquebildenden Einheiten (PFU) pro Zelle beim
Ernten führen
würde.
PU kann durch Gesamtvirustiter-Methoden oder andere Methoden, die
für die
Bestimmung der Gesamtzahl viraler Vektorpartikel geeignet sind,
bestimmt werden. FFU repräsentiert
die Zahl der Fokusse, die von infizierten Zellen gebildet werden,
und wird mit einem optischen Mikroskop unter Verwendung von Standardprotokollen
bestimmt. PFU kann durch Standard-Plaque-Assays bestimmt werden, z.
B. durch Anfärben
infizierter Zellen, die mit Formalin fixiert sind, mit Methylenblau-Lösung. Andere
(immuno)histochemische Anfärbemethoden
und Fixierungsmetho den können
ebenfalls verwendet werden. Das Verhältnis PU/FFU ist ein wichtiger
Indikator für
die Effizienz der Herstellung aktiver viraler Vektoren. Niedrigere Verhältnisse
PU/FFU zeigen hohe Verhältnisse
von aktiven Vektoren zur gesamten Vektorherstellung an, was anzeigt,
das die in die Vektorherstellung eingebrachte Energie effizient
zu Stocks aktiver Vektoren führt.
Vorzugsweise ist PU/FFU etwa 100 oder weniger, bevorzugter etwa
80 oder weniger (z. B. 70 oder weniger), noch bevorzugter etwa 60
oder weniger.
-
Die
Bestimmung, wann ein Verlust bei den aktiven adenoviralen Vektoren
bei der Ernte aufgrund solcher Abfälle beim Prozentsatz der Zelllebensfähigkeit
zur Zeit der Infektion auftritt, kann durch das Studium einer Probekultur
oder einer früheren
Kultur, die unter im Wesentlichen ähnlichen Bedingungen durchgeführt wurde,
erfolgen, um den Punkt zu bestimmen, wo die Kultur mit den adenoviralen
Vektoren in Kontakt gebracht werden sollte. Der Prozentsatz an aktivem
adenoviralem Vektor kann nach jedem geeigneten Verfahren bestimmt
werden. Beispiele für
solche Verfahren schließen
Standard-Plaque-Assays
ein. Wenn der adenovirale Vektor ein adenoviraler Gentransfervektor
ist, können
Assays, die auf die Expression oder Gegenwart des exogenen Gens
gerichtet sind, verwendet werden, um den Prozentsatz aktiver adenoviraler
Vektoren zu bestimmen. Gesamtvirentiter können nach jedem dem Fachmann
bekannten Verfahren gemessen werden, wofür in
US 4 861 719 und
4 868 116 Beispiele angeführt sind.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung weiter, sollen aber natürlich in
keiner Weise als Einschränkung
ihres Umfangs gesehen werden.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel zeigt die volumetrischen Ausbeuten adenoviraler Vektoren,
die erhalten werden können,
wenn Kulturen mit adenoviralen Vektoren bei verschiedenen Zelldichten
infiziert werden.
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PER.C6-Zellen
(Introgene, Inc.) wurden in Ex-Cell 525 (JRH Biosciences, Inc.)
kultiviert, wobei der Kultur 4 mM Glutamin zugesetzt wurden. Zwei
Liter PER.C6-Zellkultur wurden in einen 3,5-Liter-Bioreaktor zu 5 × 105 Zellen/ml mit einem mittleren Prozentsatz
an Zelllebensfähigkeit
von über
90% am Tag 0 ausgesät.
750 ml frisches Medium wurden am Tag 1 und am Tag 2 in den Bioreaktor
eingeführt.
Am Tag 3 wurde die Kultur in einen 10- Liter-Bioreaktor transferiert, wobei
6,5 Liter frisches Medium zugesetzt wurden. Es wurde eingeschätzt, dass
die stationäre
Phase für
eine ähnliche
Kultur mit einer Zelldichte von etwa 1,6 × 106 Zellen/ml koinzidiert.
300-ml-Proben der Zellkultur wurden bei verschiedenen Dichten im
Bereich von unter 6 × 105 Zellen/ml bis über 1 × 106 Zellen/ml
(von weniger als 37% bis mehr als 62% der Dichte der Kultur in der
stationären Phase)
genommen.
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Jede
Probe wurde 5 Minuten bei 1000 UpM zentrifugiert. Verbrauchtes Medium
wurde entfernt, und Zellen wurde in 30 ml frischem Medium resuspendiert.
Es wurde bestimmt, dass der Prozentsatz lebensfähiger Zellen in jeder Probe
im Bereich zwischen 89 und 95% war. Die Zellen wurden dann mit adenoviralen
Vektoren auf Basis des Serotyp 5 (MOI = 5) eine Stunde bei 37°C in Kontakt
gebracht. Nach einstündiger
Inkubation wurden die Zellen in frischem Medium auf ein Endvolumen
von 300 ml für
jede Probe resuspendiert. Jede Probe wurde in 100-ml-Subproben unterteilt,
und jede Subprobe wurde in einer Rollflaschenkultur bei 37°C kultiviert.
48 Stunden nach der Infektion wurden die Zellen geerntet, und PU/ml,
PU/Zelle und FU/ml wurden bestimmt und die mittleren PU/FFU-Verhältnisse
(und bis zu 1 Standardabweichung (s. d.) unter oder über dem Mittel)
berechnet. Analysierte Kulturen wurden in acht Gruppen unterteilt,
basierend auf dem Prozentsatz der Zelldichte der Kultur in der stationären Phase
der Kultur zur Zeit der Infektion (< 38%, 38–43%, 44–49%, 50–55%, 56–62%, 63%, 75% und 100%). Die
Versuche wurden 20 Mal bei < 38%,
63%, 75% und 100% der Zelldichte in der stationären Phase wiederholt, 23 Mal
bei 44–49%,
50–55%
und 56–62%
der Zelldichte in der stationären
Phase und 48 Mal bei 37–43%
der Zelldichte in der stationären
Phase. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt.
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Die
in der Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse der Versuche zeigen, dass
die Infektion mit adenoviralen Vektoren, wenn die Zelldichte der
Kultur etwa 60–70%,
insbesondere 63% der Zelldichte in der stationären Phase ist, zu den höchsten Levels
an PU/ml und PU/Zelle führte,
während
die höchsten
Level an FFU/Zelle in Kulturen erhalten wurden, die bei etwa 50–55% der
Zelldichte in der stationären
Phase infiziert wurde. Kulturen, die mit adenoviralen Vektoren infiziert
wurden, wenn die Zelldichten unter 40%, insbesondere unter 38% der
Dichte in der stationären
Phase waren, zeigten wesentlich niedrigere Ausbeuten an fokusbildenden
Einheiten und Partikeleinheiten pro Zelle (z. B. nur 7,1% bzw. 12,1%
der Level, die bei Kulturen erhalten werden, die infiziert wurden,
wenn die Dichte 63% der Dichte in der stationären Phase war). Kulturen, die
infiziert wurden, wenn die Zelldichte unter etwa 40%, insbesondere
unter etwa 38% der Zelldichte in der stationären Phase war, zeigten auch
PU/FFU von etwa 120, im Wesentlichen das Doppelte oder mehr als
die PU/FFU-Verhältnisse,
die mit Kulturen erhalten werden, die bei höheren Dichten infiziert wurden.
Kulturen, die infiziert wurden, wenn die Zelldichte über 70%,
insbesondere 75% der Dichte in der stationären Phase war, führten zu
signifikant weniger Herstellung an FFU/Zelle und PU/Zelle im Vergleich
zu Kulturen, die bei etwa 70% oder weniger, insbesondere 63% der
Zelldichte in der stationären
Phase infiziert wurden (75% bzw. 73% Abnahme). Diese Ergebnisse
zeigen, dass Kulturen, die bei Dichten von weniger als 40%, insbesondere
weniger als 38%, oder mehr als etwa 70%, insbesondere bei oder bei
mehr als etwa 75% der Zelldichte in der stationären Phase infiziert wurden,
eine signifikante Reduktion ihrer Fähigkeit zur Herstellung adenoviraler
Vektoren zeigen, verglichen mit Kulturen, die infiziert wurden,
wenn die Zelldichte etwa 40–70%
der Dichte in der stationären
Phase ist.
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Ausbeuten
an FFU/Zelle waren in Kulturen am höchsten, die bei etwa 50–55% der
Zelldichte in der stationären
Phase infiziert wurden, blieben aber im Allgemeinen auf hohem Level
(i. e. etwa 600 oder mehr) in allen Kulturen, die bei etwa 40–70%, insbesondere
44–63%
der Dichte in der stationären
Phase infiziert wurden (i. e. über
440). Niedrigere FFU/Zelle-Ausbeuten in Kulturen, die bei Prozentsätzen der
Dichte in der stationären
Phase über
40% der stationären
Phase infiziert wurden, insbesondere im Bereich von 44–49% und im
Bereich von 50–55%,
aber bei oder unterhalb von etwa 70%, insbesondere 63% der Dichte
in der stationären
Phase, wurden durch die erhöhte
Anzahl an Zellen, die fokusbildende Einheiten bildeten, in solchen
Kulturen aufgewogen. Beispielsweise ergibt das Multiplizieren der
FFU/Zelle für
Kulturen in diesem Bereich mit dem medianen Prozentsatz der Dichte
in der stationären
Phase (z. B. 0,47 für
den Bereich von 44–49%)
einen Hinweis auf die Anzahl der fokusbildenden Einheiten, die bei
einer gegebenen Zelldichte gebildet werden. Die Anzahl der fokusbildenden
Einheiten, die für
Kulturen produziert wird, die bei etwa 60–70%, insbesondere 63% der
Dichte in der stationären
Phase infiziert wurden, ist ungefähr gleich der Anzahl, die in
Kulturen produziert wird, die bei etwa 40–50%, insbesondere 44–49% der
Zelldichte in der stationären
Phase infiziert wurden (FFU/Zelle × Prozent der Zelldichte in
der stationären
Phase von 328 bis 330). Außerdem ist die Anzahl der fokusbildenden
Einheiten pro Zelle für
Kulturen, die bei etwa 40–70%,
insbesondere bei 44% und 63% der Dichte in der stationären Phase
infiziert wurden, 442 oder höher,
verglichen mit 37 für
Kulturen, die bei weniger als 38% der Dichte in der stationären Phase
infiziert wurden, und 128 für
Kulturen, die bei 75% der Zelldichte in der stationären Phase
infiziert wurden (92% bzw. 71% Abnahme). Die Ergebnisse dieser Berechnungen
zeigen die Effizienz von Kulturen, die bei etwa 40–70%, insbesondere
bei 44–63%
der Dichte in der stationären Phase
infiziert wurden, um lebensfähige
adenovirale Vektoren zu produzieren, verglichen mit Kulturen, die
bei Zelldichten über
oder unter diesem Bereich infiziert wurden.
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Während PU/FFU-Verhältnisse
für Kulturen
mit einer Zelldichte über
40%, insbesondere 44% der Dichte in der stationären Phase bis etwa 70%, insbesondere
63% der Dichte in der stationären
Phase relativ stabil waren (zwischen 52 und 61), waren die Ausbeuten
an Partikeleinheiten pro Zelle und pro Milliliter etwas höher in Kulturen,
die infiziert wurden, wenn die Zelldichte näher bei etwa 70%, insbesondere
63% der Zelldichte in der stationären Phase war, wie auch die
gesamte Produktion fokusbildender Einheiten. Spätere Versuche, die mit Kulturen
durchgeführt
wurden, die mit adenoviralen Vektoren bei 65% infiziert wurden,
und für Kulturen,
die mit adenoviralen Vektoren bei 69% der Dichte in der stationären Phase
infiziert wurden, zeigten ähnliche
Ausbeuten an PU/FFU im Vergleich zu jenen, die mit Kulturen beobachtet
wurden, die bei 63% der Dichte in der stationären Phase infiziert wurden.
Diese Ergebnisse zeigen, dass verbesserte Ausbeuten an adenoviralen
Vektoren erhalten werden, wenn Zellen zu einer Zeit infiziert werden,
zu der die Zelldichte in der Kultur innerhalb der Prozentsätze der
Dichte in der stationären
Phase ist, die durch die vorliegende Erfindung angegeben werden.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt den Effekt des Prozentsatzes lebensfähiger Zellen
in der Kultur bei der Infektion auf die Herstellung adenoviraler
Vektoren.
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PER.C6-Zellen
wurden in von tierischem Protein freiem Ex-Cell 525 Medium mit 4
mM Glutamin in Rollflaschen kultiviert. Während jedes Durchgangs wurde
die Zelllebensfähigkeit
bestimmt. Man ließ die
Zellen zu einer ungefähren
Zelldichte von 1 × 10
6 Zellen/ml und einem Prozentsatz lebensfähiger Zellen
von etwa 90% wachsen. Die Zellen wurden 5 Minuten bei 1000 UpM zentrifugiert,
und verbrauchtes Medium wurde entfernt. Die Kulturen wurden dann
in verschiedenen Mengen an verbrauchtem Medium resuspendiert, um
durch „Aushungern" der Kulturen verschiedene
Lebensfähigkeit
zu erhalten. Die Zelllebensfähigkeit
wurde dann untersucht. Die Kulturen wurden mit adenoviralen Vektoren
vom Serotyp 5 unter für
die Infektion permissiven Bedingungen für eine Stunde in Kulturen mit
verschiedenen Prozentsätzen
lebensfähiger
Zellen in Kontakt gebracht. Der maximale Prozentsatz lebensfähiger Zellen
in jeder der Kulturen war ungefähr
95%. Die Zellen wurden dann geerntet, und die adenoviralen Vektoren
wurden mittels Chromatographie gereinigt. Es wurden Assays durchgeführt, um
Partikeleinheiten und fokusbildende Einheiten zu bestimmen, die
in den verschiedenen Kulturen produziert wurden. Analysierte Zellen
wurden in 6 Gruppen unterteilt, basierend auf dem Prozentsatz lebensfähiger Zellen
in der Kultur bei der Infektion (i. e. 70–74%, 75–79%, 80–84%, 85–90% und mehr als 90% lebensfähige Zellen).
Das mittlere Verhältnis
von Partikeleinheiten zu fokusbildenden Einheiten ist für jede Kategorie
in der Tabelle 2a dargestellt. Tabelle 2a – Effekt der Zelllebensfähigkeit
zur Zeit der Infektion auf das Verhältnis adenoviraler Vektorpartikeleinheiten/fokusbildende
Einheiten, das beim Ernten der Zellen erhalten wird
Prozentsatz
lebensfähiger
Zellen zur Zeit der Infektion |
| > 90 | 85–90 | 80–84 | 75–79 | 70–74 |
PU/FFU | 36 | 45 | 37 | 55 | 286 |
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Diese
Versuche wurden wiederholt, außer
dass in dem zweiten Satz von Versuchen analysierte Zellen in 8 Gruppen
statt in 6 Gruppen unterteilt wurden. Insbesondere wurden Zellen
infiziert, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zeilen 60–64% und
65–69%
war sowie bei den anderen Prozentsätzen lebensfähiger Zellen,
die oben angeführt
sind. Die Ergebnisse dieses zweiten Satzes von Versuchen sind in
der Tabelle 2b angeführt. Tabelle 2b – Effekt der Zelllebensfähigkeit
zur Zeit der Infektion auf das Verhältnis adenoviraler Vektorpartikeleinheiten/fokusbildende
Einheiten, das beim Ernten der Zellen erhalten wird
Prozentsatz
lebensfähiger
Zellen zur Zeit der Infektion |
| > 90 | 85–90 | 80–84 | 75–79 | 70–74 | 65–69 | 60–64 |
PU/FFU | 49 | 38 | 49 | 58 | 99 | 78 | 105 |
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Wie
man anhand der Tabellen 2a und 2b sehen kann, führte das Infizieren der Kultur
mit den adenoviralen Vektoren, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen
in der Kultur 70–74%
oder niedriger war, zu signifikanten Zunahmen beim PU/FFU-Verhältnis für solche
Kulturen. Beispielsweise war die mittlere Zunahme bei PU/FFU für Kulturen,
die im zweiten Satz von Versuchen gemessen wurden (dessen Ergebnisse
in der Tabelle 2b dargelegt sind), 74% von Kulturen, die infiziert
wurden, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen in der Kultur
zwischen 75 und 79% war, während
für Kulturen
im ersten Satz von Versuchen die Änderung beim PU/FFU von Kulturen,
die infiziert wurden, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen
75–79%
war, verglichen mit 70–74%,
mehr als 500% Zunahme war. Im Gegensatz dazu bleibt PU/FFU für Kulturen,
die infiziert wurden, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen
in der Kultur über
75% war, relativ konstant (55-36). Mittlere FFU/Zelle sanken ebenfalls
signifikant in Kulturen mit niedrigeren Prozentsätzen lebensfähiger Zellen.
Speziell für
die in der Tabelle 2a dargestellten Versuche waren mittlere FFU/Zelle
in Kulturen, die mit 70–74%
lebensfähiger
Zellen in der Kultur infiziert wurden, nur 4,3, verglichen mit 22,
60, 244 bzw. 716 für
die anderen Kulturen (über
80% Abfall bei FFU/Zelle für
Kulturen, die infiziert wurden, wenn der Prozentsatz lebensfähiger Zellen 75–59% war,
und über
90% Abfall von Kulturen, die infiziert wurden, wenn der Prozentsatz
80–84%
war). Diese Ergebnisse zeigen, dass die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur effizienten Herstellung viraler Vektorstocks angibt.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel zeigt den Effekt der Verfügbarkeit von frischem Medium
in der Kultur auf die Herstellung adenoviraler Vektoren.
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PER.C6-Zellen
wurden in Rollflaschen bei einem Volumen von 100 ml/Rollflasche
kultiviert, auf 1/10 des ursprünglichen
Volumens zentrifugiert und mit adenoviralen Vektoren (Serotyp-5-basierte
adenovirale Gentransfervektoren) unter Bedingungen, die für die Infektion
permissiv waren, eine Stunde (MOI = 5) infiziert. Die Infektion
erfolgte in einer Mischung von 50% frischem Medium/50% verbrauchtem
Medium für
eine Stunde. Nach der Infektion wurden die Zellen in 100% frischem
Medium, 100% verbrauchtem Medium oder einem gemischten Medium von
90%, 70%, 50% oder 30% frischem Medium zum ursprünglichen Volumen resuspendiert.
Die Zellen wurden kultiviert und 48 h. p. i. geerntet, und PU/ml
wurde bestimmt. Die Versuche wurden dreifach ausgeführt, außer für den Fall,
dass 30% frisches Medium zugesetzt wurden. Die Ergebnisse dieser Versuche
sind in der Tabelle 3 dargelegt. Tabelle 3 – Effekt des Austauschs von
Medium auf die Produktion adenoviraler Vektorpartikeleinheiten
Prozentsatz
nach der Infektion zugesetztes frisches Medium |
| 100 | 90 | 70 | 50 | 30 | 0 |
PU/FFU | 1,0 × 1010 | 1,0 × 1010 | 8,5 × 109 | 6,9 × 109 | 4,9 × 109 | 2,6 × 109 |
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Wie
in der Tabelle 3 gezeigt, beeinflusst der Austausch von Medium nach
der Infektion die Produktion von Partikeleinheiten in Kulturen bei
der Ernte signifikant. Im Durchschnitt gab es keine signifikante Änderung bei
der Zugabe von 90% versus 100% frischem Medium. Die Zugabe von 70%
frischem Medium nach der Infektion führte zu einer Ausbeute von
ungefähr
85% des mit der Zugabe von 100% frischem Medium erhaltenen PU/ml.
Die Zugabe von 50% frischem Medium nach der Infektion führte zu
einer Ausbeute von ungefähr
69% des mit der Zugabe von 100% frischem Medium erhaltenen PU/ml.
Bei niedrigeren Prozentsätzen
an zugesetztem frischem Medium sanken die PU/ml-Werte im Vergleich
zu 100% zugesetztem frischem Medium signifikant. Wenn beispielsweise
kein frisches Medium zugesetzt wurde, wurde nur etwa 1/4 des PU/ml
erreicht, verglichen mit PU/ml für
100% zugesetztes frisches Medium.
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Die
Ergebnisse dieses Versuchs zeigen, dass mit höheren Konzentrationen an frischem
Medium in der Kultur gemäß der vorliegenden
Erfindung höhere
Ausbeuten an adenoviralen Vektoren erhalten werden können.