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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft implantierbare Vorrichtungen und
insbesondere eine vollständig
implantierbare Vorrichtung oder System zur Stimulierung oder Abtastung
von lebendem Gewebe. Die implantierbare Vorrichtung weist eine wiederaufladbare
Batterie oder eine andere erneuerbare Stromquelle auf. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein vollständig implantierbares Cochlea-Implantatsystem
(FICIS), das es stark schwerhörigen
Personen erlaubt, Geräusche
zu hören,
ohne externe (nichtimplantierte) Hörgeräte oder -komponenten tragen
zu müssen.
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Gegenwärtig verfügbare implantierbare
Stimulationsvorrichtungen, z. B. eine Cochlea-Implantatvorrichtung
oder ein Nervenstimulator, haben normalerweise eine implantierte
Einheit, eine externe Wechselstromspule und eine externe Steuereinheit und
Stromquelle. Die externe Steuereinheit und Stromquelle weisen einen
geeigneten Steuerprozessor und weitere Schaltungen auf, der entsprechende Befehls-
und Stromsignale erzeugt und an die implantierte Einheit sendet,
damit diese ihre beabsichtigte Funktion ausführen kann. Die externe Steuereinheit
und Stromquelle werden von einer Batterie gespeist, die der implantierten
Einheit über
eine induktive Kopplung durch die Wechselstromspule elektrische
Leistung für
jeden notwendigen Signalverarbeitungs- und Steuerschaltkomplex und
zum elektrischen Stimulieren ausgewählter Nerven oder Muskeln zuführt. Eine
effiziente Leistungsübertragung durch
die Haut eines Patienten von der externen Einheit zur implantierten
Einheit über
die induktive Kopplung erfordert einen konstanten genauen Abgleich bzw.
eine genaue Ausrichtung zwischen den beiden Einheiten.
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Repräsentative
bekannte Cochlea-Implantatsysteme sind beispielsweise in den US-Patenten
4 532 930; 4 592 359; 4 947 844; 5 603 726; 5 776 172; 6 002 966
und 6 067 474 offenbart.
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Zum
Nachteil erfordert jedes der bekannten Cochlea-Stimulationssysteme mit Ausnahme bestimmter
Ausführungsformen
des Systems, das im Patent 6 067 474 offenbart ist, die Verwendung
einer externen Stromquelle und eines Sprachverarbeitungssystems,
die mit der implantierten Stimulationsvorrichtung gekoppelt sind.
Bei vielen Patienten kann die Erreichung und Beibehaltung der erforderlichen Kopplung
zwischen den externen Komponenten und der implantierten Komponente
mühevoll,
unbequem und unansehnlich sein. Es besteht also Bedarf und Nachfrage
nach einer kleinen, leichten vollständig implantierbaren Vorrichtung
oder System, die bzw. das keine externe Einheit erfordert, um vollständig funktionsfähig zu sein,
das keinen konstanten externen Strom erfordert und das eine langlebige
interne Batterie aufweist, die bei Bedarf in einem relativ kurzen
Zeitraum wieder aufgeladen werden kann.
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Selbst
wenn eine wiederaufladbare Batterie zur Verwendung in einem implantierbaren
Cochlea-Stimulationssystem verfügbar
wäre, darf
eine solche wiederaufladbare Batterie die Größe des bestehenden implantierbaren
Cochlea-Stimulators nicht wesentlich ändern. Der Grund dafür ist, daß die Krümmung und
Dicke des Schädels
derartig ist, daß nur
ein begrenzter Raum vorhanden ist, wo der Chirurg eine Ausbuchtung
ausbilden kann, in der ein Cochlea-Stimulator implantiert werden
kann. Dies ist ein besonders akutes Problem bei kleinen Kindern, wo
die Dicke des Schädels
relativ dünn
und die Krümmung
des Schädels
größer als
bei einem Erwachsenen ist. Es besteht also Bedarf an einem vollständig implantierbaren
Cochlea-Implantatsystem, das
anpaßbar
ist und sich gut für
eine Implantation innerhalb eines Bereichs von Kopfgrößen und
-formen eignet.
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Auch
wenn zudem eine wiederaufladbare Batterie in einem vollständig implantierbaren
Cochlea-Implantatsystem verwendet wird, wobei das vollständig implantierbare
System einen implantierbaren Sprachprozessor und ein Mikrofon aufweist,
kann es außerdem
von Zeit zu Zeit notwendig oder erwünscht sein, die Batterie zu
ersetzen und/oder die Sprachprozessorhardware aufzurüsten. Da
eine Implantation des Cochlea-Implantatsystems, einschließlich Einführung der
empfindlichen Elektrodenanordnung in die Cochlea des Patienten,
einen großen
chirurgischen Eingriff bedeutet, wobei dieser große chirurgische
Eingriff hoffentlich nur einmal während der Lebenszeit des Patienten
durchgeführt
werden muß, wird
man erkennen, daß auch
Bedarf besteht an einem vollständigen
implantierbaren Cochlea-Implantatsystem,
bei dem mindestens die Batterie und vielleicht auch einige oder
alle Sprachverarbeitungsschaltungen von Zeit zu Zeit durch einen
minimal invasiven Eingriff ersetzt oder aufgerüstet werden können, wobei
die empfindliche Cochlea-Elektrodenanordnung zur Verwendung mit
der Ersatz-Batterie und/oder
dem aufgerüsteten
Sprachprozessor intakt bleibt.
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Das
US-Patent 5 957 958 offenbart eine Implantatstimulatorvorrichtung
mit einem implantierbaren, luftdicht verschlossenen Gehäuse, einer
Vielzahl von Elektrodenkontakten, die über Leitungen mit Durchführungen
in das luftdicht verschlossene Gehäuse verbunden sind, das der
stimulusimpulsbildende Elektronikschaltkomplex enthält, und
einem oder mehreren Gegenelektrodenkontakten, die über andere
Leitungen mit Rückführungen
verbunden sind. Beim Einschalten erzeugt die Stimuluserzeugungsschaltung
ein dauerhaftes Polarisationspotential, das an jede Elektrode und
zugehörige
Leitung und Durchführung
angelegt wird.
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Das
US-Patent 5 814 095 offenbart ein implantierbares Mikrofon als implantierbare
Hörhilfen,
z. B. Cochlea-Implantate mit einer Mikrofonkapsel, die in ein luftdicht
verschlossenes Gehäuse
aufgenommen sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
implantierbare Gewebestimulationsprothese bereitgestellt, mit:
- einem
implantierbaren, luftdicht verschlossenen Gehäuse;
- einem elektronischen Schaltkomplex, der in dem luftdicht verschlossenen
Gehäuse
untergebracht ist, wobei der elektronische Schaltkomplex eine Telemetrieschaltung
aufweist, die Programmiersignale von einer externen Quelle empfängt; gekennzeichnet durch:
- eine Aktivelektrodenanordnung, die mehrere aktive Elektroden
umfaßt;
- wobei jede aktive Elektrode einen Schaltkreis und mehrere individuelle
Elektrodenkontakte aufweist, die von an den Schaltkreis angelegten
Elektrodensteuersignalen individuell aktiviert werden können;
- wobei sich die Aktivelektrodenanordnung, der Schaltkreis und
die mehreren individuellen Elektrodenkontakte alle außerhalb
des luftdicht verschlossenen Gehäuses
(100) befinden;
- eine in dem geschlossenen Gehäuse getragene Batterie;
- wobei der elektronische Schaltkomplex ferner eine Schaltung
aufweist, die die Elektrodensteuersignale erzeugt und die Elektrodensteuersignale über Durchführungsverbinder
an den Schaltkreis der Aktivelektrodenanordnung anlegt, und die
ferner Stimulationsströme
erzeugt, die durch weitere Durchführungsverbinder zu ausgewählten aus
den mehreren aktiven Elektroden gespeist werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung arbeiten die aktiven Schaltelemente,
die in der Anordnung enthalten sind, mit einer sehr niedrigen Bürdenspannung,
wobei die Leistungsaufnahme reduziert wird.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung kann die radiale Stimulation
durch die aktive Elektrodenanordnung erfolgen, um die Selektivität zu erhöhen.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung ist die gesamte Prothese in bezug
auf die Leistungsaufnahme sehr effizient, so daß eine kleinere Batterie das
System für
längere
Zeiträume
speisen kann, bevor eine Wiederaufladung oder ein Austausch erforderlich
ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung kann das luftdicht verschlossene Gehäuse, in dem
der elektronische Schaltkomplex, die Batterie und das Mikrofon untergebracht
sind, bei Bedarf mittels eines minimal invasiven Eingriffs ausgetauscht werden.
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Gemäß einem
zusätzlichen
Aspekt der Erfindung kann der elektronische Schaltkomplex, der in dem
luftdicht verschlossenen Gehäuse
untergebracht ist, bei Bedarf entweder unter Verwendung von RF-
oder akustischen Steuersignalen, die über eine implantierbare Spule
oder ein implantierbares Mikrofon empfangen werden, programmiert
oder angepaßt
werden, z. B. aufgerüstet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die akustischen Steuersignale
unter Verwendung von Phasenumtastungs-(PSK-)Modulation eines akustischen
Signals in einem sehr schmalen Band realisiert, das bei etwa 6 kHz
zentriert ist.
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Es
ist also eine Aufgabe der Erfindung, eine vollständig implantierbare Gewebestimulationsprothese
bereitzustellen, die eine aktive Elektrodenanordnung benutzt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine vollständig implantierbare
Prothese zu verwenden, die sowohl digitale als auch analoge Schaltungen
aufweist, die alle je nach dem gewählten Betriebsmodus verwendet
werden können.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
oben beschriebenen und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der
Erfindung gehen aus der nachstehenden ausführlicheren Beschreibung in Verbindung
mit den folgenden Zeichnungen hervor, die zeigen:
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1 ist
ein Funktionsblockschaltbild einer erfindungsgemäß hergestellten, vollständig implantierbaren
Cochlea-Prothese,
(wobei die Figur in zwei Hälften
geteilt ist und eine mit 1-1 und
die andere mit 1-2 bezeichnet ist);
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2 ist
eine Darstellung, die die physische Anordnung der Hauptelemente
der Erfindung darstellt;
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3 stellt
die medialen und lateralen Kontakte und den elektrischen Schaltkomplex
dar, die auf der erfindungsge mäß verwendeten,
aktiven Elektrodenanordnung und in dieser angeordnet ist;
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4 zeigt,
wie die Elektrodenkontakte unter Verwendung aktiver Zellen hergestellt
werden;
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5 stellt
dar, wie die aktiven Zellen gestapelt werden, um eine aktive Elektrodenanordnung
zu bilden;
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6 ist
ein Blockschaltbild, das die auf Hardware beruhende Stromausgleichsmethode
darstellt, die von der Erfindung verwendet werden kann;
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6a ist
ein Wellenformdiagramm, das der in 6 dargestellten
Stromausgleichsmethode zugeordnet ist; und
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7 ist
ein Wellenformzeitdiagramm, das das von der Erfindung genutzte Stimulationsgruppenkonzept
zeigt. Entsprechende Bezugszeichen bezeichnen entsprechende Komponenten
in den verschiedenen Ansichten der Zeichnungen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
nachstehende Beschreibung ist die beste Ausführungsform, die gegenwärtig als
Ausführung der
Erfindung denkbar ist. Diese Beschreibung hat keinen einschränkenden
Charakter, sondern verfolgt lediglich den Zweck, die allgemeinen
Prinzipien der Erfindung zu beschreiben. Der Schutzbereich der Erfindung
ist mit Bezug auf die Ansprüche
zu bestimmen.
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Obwohl
die hierin beschriebene Erfindung als Cochlea-Prothese dargestellt ist, versteht es
sich, daß eine
Cochlea-Prothese
nur ein Beispiel für
zahlreiche verschiedene Typen von Prothesen und Anwendungen ist,
die aus der Erfindung Nutzen ziehen können. Das heißt, die
hierin beschriebene Cochlea-Prothese
ist in Wirklichkeit ein Nervenstimulator, und ein solcher Nervenstimulator
kann auch für
andere Anwendungen als die Stimulation der Cochlea verwendet werden.
Beispielsweise kann die hierin beschriebene Prothese verwendet werden,
um ein beliebiges Gewebe oder beliebige Nerven im gesamten Körper des
Patienten im Sinne einer breiten Anwendung selektiv zu stimulieren,
einschließlich
der Tiefenhirnstimulation, der Stimulation zur Steuerung von Harninkontinenz,
der Stimulation zur Bewältigung
von Schmerzen, der Stimulation zur Steuerung verschiedener nervöser Leiden
und Krankheiten und dgl. Ferner versteht es sich, daß die hierin
beschriebene aktive Elektrode, obwohl zur Einführung in eine menschliche Cochlea
bestimmt, auch für
viele andere Arten von Anwendungen verwendet werden kann. Alle diese
anderen Arten von Anwendungen fallen in den Schutzbereich der Erfindung.
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Um
eine stromsparende Cochlea-Miniaturprothese bereitzustellen, wird
eine völlig
neue Konstruktionsmethode verwendet. Eine solche Konstruktionsmethode
ist leider nicht rückwärtskompatibel
mit bestehenden Cochlea-Implantatvorrichtungen und Cochlea-Elektrodenanordnungen.
Wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht, wiegen jedoch die Vorteile,
die die stromsparende erfindungsgemäße Miniaturprothese bietet,
bei weitem die Nachteile für diejenigen
Patienten auf, die eine solche Prothese benötigen.
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Die
Merkmale und Vorteile der hierin beschriebenen Cochlea-Prothese
können
folgendermaßen
zusammengefaßt
werden:
- (1) Vollständig simultane Stimulation
und analoge Verarbeitung wird nicht unterstützt (maximal vier simultane
Kanäle),
wobei der elektronische Schaltkomplex, der in der Prothese benötigt wird, stark
vereinfacht ist.
- (2) Abwärtskompatibilität mit bisherigen
Vorrichtungen wird nicht unterstützt,
was wiederum den benötigen
Schaltkomplex vereinfacht.
- (3) Unterstützung
für radiale
Stimulation ist vorgesehen, wobei eine erhöhte Selektivität geboten wird.
- (4) Bürdenspannungsarme
Elektroden sind vorgesehen, um die Leistung zu reduzieren.
- (5) Die "Verriegelungsanforderung" ist beseitigt, so
daß das
System asynchron arbeiten kann, was auch den Schaltkomplex stark
vereinfacht.
- (6) Ein Verbinder an einer Elektrode mit aktiver Elektronik
in jedem Kontakt ist vorgesehen. Dies vereinfacht den elektronischen
Schaltkomplex, der mit den Elektrodenkontakten verbunden ist, und
die Elektrodenanordnung kann bei Bedarf vom Elektronikgehäuse abgetrennt
werden (z. B. um eine defekte oder leere Batterie auszutauschen).
- (7) Es muß kein
Kondensator mehr verwendet werden, um eine kapazitive Kopplung für jeden Kontakt
herzustellen. Die Funktion, die der Koppelkondensator erfüllt, wird
vorteilhafterweise durch eine Stromsteuerung ersetzt, wie nachstehend
beschrieben wird.
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Das
heißt,
die oben beschriebenen Merkmale, die die Erfindung bereitstellt,
reduzieren die Leistungsaufnahme und die Systemgröße dramatisch. Die
Konstruktion erlaubt eine Implementation entweder mit analoger oder
digitaler Verarbeitung. Daß die Forderungen
nach Abwärtskompatibilität nicht
mehr besteht, reduziert die Systemkomplexität stark.
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Man
beachte auch, daß,
obwohl die folgende Beschreibung im Kontext einer eindimensionalen Elektrodenanordnung
beschrieben ist, sie leicht auf (eine) mehrdimensionale Anordnung(en)
von Elektroden angewendet werden kann. Eindimensionale und mehrdimensionale
Elektrodenanordnungen, wie sie von der Erfindung beschrieben werden,
können auf
eine Vielzahl von Nervenstimulationssystemen angewendet werden,
z. B. auf Cochlea-, Netzhaut-, Gehirn-, Rückgrat- und Organsysteme.
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Wenn
wir zunächst 2 betrachten,
so sind dort Komponenten der Erfindung dargestellt. Ein luftdicht
verschlossenes Gehäuse 100 ist
geeignet, unter die Haut 102 eines Patienten implantiert
zu werden. Das Gehäuse 100 weist
einen elektronischen Schaltkomplex (in 2 nicht
dargestellt, aber in 1 funktional dargestellt) auf,
der mit einer aktiven Elektrodenanordnung 29 über einen
Verbinder 9 gekoppelt ist. Die aktive Elektrodenanordnung 29 weist mehrere
Gruppen von medialen/lateralen Paaren von Elektroden auf. In einer
bevorzugten Ausführungsform
hat der Verbinder 9 fünf
Durchführungsverbinder 15, über die
fünf verschiedene
Signalleiter, die in der aktiven Elektrodenanordnung 29 vorhanden
sind, mit dem Schaltkomplex im Gehäuse 100 verbunden
sind. Weitere Durchführungsverbinder 15 können bei
Bedarf verwendet werden. Die fünf
Signalleiter, die in der aktiven Elektrodenanordnung 29 vorhanden
sind, sind mit vier Gruppen von vier medialen/lateralen Paaren von
Elektroden verbunden, wie nachstehend beschrieben wird. Ein subkutanes
Mikrofon 1 ist am Hauptkörper des Gehäuses 100 befestigt.
(Weitere Typen von subkutanen Mikrofonen oder Ohrkanalmikrofonen
können
anstelle oder zusätzlich
zum Mikrofon 1 verwendet werden, das am Gehäuse 100 befestigt ist.)
Eine RF-Spule 30 ist ebenfalls am Gehäuse befestigt und elektrisch
mit dem Schaltkomplex im Gehäuse
verbunden.
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Eine
externe (nichtimplantierte) Lade/Programmiereinheit 104 sendet
und empfängt
RF-Signale zu und von der RF-Spule 30 und
somit zum und vom implantierten Schaltkomplex im Gehäuse 100. Solche
Signale werden verwendet, um eine Batterie im Gehäuse 100 aufzuladen
und/oder den Schaltkomplex im Gehäuse zu programmieren, wie dem Fachmann
bekannt ist. Akustische Steuersignale können auch von einer externen
akustischen Fernsteuerung 106 an das implantierbare Mikrofon 1 gesendet
werden. Solche akustische Steuersignale werden normalerweise vom
Patienten verwendet, um den Betrieb der Cochlea-Prothese in vorgeschriebenen
Grenzen zu ändern,
z. B. die Lautstärke
oder die Empfindlichkeit zu regulieren.
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Als
nächstes
wird mit Bezug auf 1 der Betrieb der erfindungsgemäßen Prothese
beschrieben. Akustische Energie zwischen 100 und 6000 Hz tritt transkutan über ein
subkutanes Mikrofon 1 in den Hauptkörper des Implantats ein (und/oder über andere
Typen von Mikrofonen, die nicht dargestellt sind). Diese akustische
Energie besteht aus Schall, der zu verarbeiten und an den Patienten
zu senden ist, sowie aus schmalbandigen phasenumtastungsmodulierten
Befehlen (6 kHz) zur Gerätesteuerung
und -programmierung. Das Mikrofonsignal wird vom Verstärker 2 um
annähernd
20 dB verstärkt
und entweder an eine analoge oder digitale Eingangsschaltung zur
Vorverarbeitung gesendet. Ein entfernter PSK-Demodulator 3 sucht
immer nach PSK-Daten. Demodulierte Befehlsdaten werden an eine digitale Mikroprozessorsteuereinheit
(MCU) 4 zur Decodierung gesendet. Durch Befehlsdaten wird
die MCU 4, falls sie im Schlafmodus ist, geweckt. Die MCU 4 kann
durch diese Befehle in verschiedene Betriebsmodi versetzt werden.
Solche Modi sind zumindest: (1) ein serieller Bootmodus; (2) ein
Batteriepflegemodus; (3) ein Anpaßmodus; (4) ein Schlafmodus;
und (5) ein normaler Betriebsmodus mit einer Fernsteuerung.
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Weiterhin
mit Bezug auf 1 ist die erste Stufe nach der
Vorverstärkung
oder Digitalisierung in der Verarbeitungskette eine voluminöse automatische
Verstärkungsregelungsschaltung 5.
Diese automatische Verstärkungsregelung
bringt das Si gnal in den dynamischen Bereich einer Akustikverarbeitungsbank 6.
Die Akustikverarbeitungsbank 6 weist 1 bis 64 konfigurierbare
Filter und Hüllkurvendetektoren
oder äquivalente
Abgriffe für
Hüllkurveninformation
auf. Normalerweise ist für
jeden Abgriff ein Kontakt vorgesehen. Wenn mehr Elektroden als Abgriffe vorhanden
sind, dann können
variabel große
Kontakte oder optimale Auswahlmöglichkeiten
von Elektroden genutzt werden. Mehr Abgriffe als Kontakte zu haben
(ein Konzept, das als "virtuelle
Elektroden" bekannt
ist), wird in dieser Architektur nicht unterstützt, da es mehr und skalierbare
Stromquellen erfordern würde.
Man beachte, daß virtuelle
Elektroden einen Mechanismus erfordern, um eine akustische Abgriffinformation
an eine Vielzahl von Elektrodenanordnungskontakten zu senden, die
für die
Position in der Anordnung oder die Wichtung der Kontakte "skaliert" werden. (In einem
repräsentativen
Cochlea-Stimulationssystem,
das beispielsweise im US-Patent 6 002 966 offenbart ist, erfolgt
dies durch Speicherung von Gewichten für jeden zeitlich-räumlichen
Stimulusnexus.) Zusätzlich
ist, obwohl virtuelle Elektroden nachweislich für die Erhöhung der Raum/Tonhöhenauflösung für einfache
Signale brauchbar sind, ihre Brauchbarkeit für komplexe akustische Signale
aufgrund der Interaktionseffekte nicht gut nachgewiesen. Die Erfindung
unterstützt
andererseits sehr hochentwickelte Akustikverarbeitungsbänke, z.
B. die Silicium-Cochlea mit verteilter adaptiver Verstärkung, siehe
Sarpeshkar et al., "A
Low-Power Wide-Dynamic-Range
Analog VLSI Cochlea",
Analog Integrated Circuits and Signal Processing, 16, 245–274 (1998).
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Ein
Koppelpunktschalter 7 mit vier Ausgängen ermöglicht, daß beliebige vier der verfügbaren Abgriffe
gewählt
werden können,
um mit einem beliebigen Ausgang verwunden zu werden. Ein voller Koppelpunktschalter
wird bevorzugt zur Einstellung auf das Krankheitsbild des Patienten,
zur Korrektur der Elektrodenposition und damit Treiber entlang der Anordnung
verteilt werden können,
um partiellen Gerätefehler
zu rekonfigurieren und beliebige in Längsrichtung angeordnete bipolare
Treiberkonfigurationen zu erzeugen. Vier Ausgänge werden gewählt wegen
der Fähigkeit,
einen praktischen Elektrodenverbinder mit fünf Kontakten zu implementieren.
Zusätzlich
ist bei nur fünf
Kontakten die Anzahl der Drähte dem
gegenüber,
was vorher erforderlich gewesen ist, reduziert, und dadurch kann
auch die Drahtstärke
erhöht
werden, wobei dies alles Zuverlässigkeits-
und chirurgische Auswirkungen haben kann. Es könnte zwar außerdem jemand
Bedenken haben, daß bei nur
vier Simultanstimulationsstellen eine Beschränkung vorliegt, aber man geht
davon aus, daß vier
Simultanstimulationsstellen in Wirklichkeit nahe an der maximalen
Anzahl von Kanälen
sein können,
die bei gleichzeitiger Vermeidung von übermäßiger Interaktion verwendet
werden können.
So wie sich die Verbinder- und Elektrodentechnologie entwickelt,
kann dennoch die Anzahl der simultanen Elektroden erhöht werden,
wenn sich dies als nützlich
erweist. Der Hauptnachteil bei nur vier simultanen Ansteuerungen ist
die resultierende Beschränkung,
daß nur
zwei echte, in Längsrichtung
verlaufende Bipolarkanäle angesteuert
werden können,
Das kann, muß jedoch nicht
davon abhängen,
ob radiale Stimulationsmodi für
die meisten Patienten effektiver sind.
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Nach
dem Koppelpunktschalter 7 zieht eine Logarithmusschaltung 8 den
Logarithmus aus dem Signal. Die Logarithmusfunktion approximiert
die Schallautstärkewahrnehmung
eines Patienten als Funktion des Stroms. Obwohl die Logarithmusfunktion
kein perfekter Prädiktor
für die
Schallautstärkewahrnehmung
eines Patienten oder einer Versuchsperson ist, ist sie einer der
besten Prädiktoren,
der nachweislich klinisch effizient ist. Dies ist zum großen Teil
auf die Fähigkeit
des Patienten zurückzuführen, durch
Lautstärkeänderungen
und verschiedene Formen des Druckes zu hören.
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Die
Ausgangssignale der Logarithmusschaltungen 8 werden in
der Summierschaltung 12 summiert. Das Ausgangssignal der
Summierschaltung 12 wird mit relevanten digitalen Daten
verglichen, die aus der MCU 4 gewonnen werden und die relevante digitale
Daten sind, die vor dem Vergleich mit einer Digital-Analog-Umsetzer (DAC-)Schaltung
zunächst wieder
in analoge Daten umgesetzt werden.
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Als
nächstes,
immer noch mit Bezug auf 1, wird der Logarithmus des
akustischen Signals in den elektrischen dynamischen Bereich durch
eine Mapper- bzw. Umcodierer-Schaltung 9A umgesetzt. Die
Mapper-Schaltung 9A modifiziert das Signal mit zwei Konstanten
(A*Eingangssignal+K), die unabhängig
für jeden
Kanal auf der Grundlage der Verhaltensschwelle und des bequemsten
Pegels jeder Stimulationsstelle abgeleitet werden. Die Konstanten
A und K sind auch von der Lautstärkeregelung
des Patienten oder der Versuchsperson und von der dynamischen Eingangsbereichssteuerung
abhängig
und können
bis zu zehnmal pro Sekunde modifiziert werden.
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Das
Ausgangssignal jeder Mapper-Schaltung steuert eine Stromquelle 10.
Die Stromquelle 10 ist über
einen wahlfreien elektrischen Fehlerschutzkondensator 14 mit
den aktiven Kontakten 16 in der Elektrodenanordnung 29 verbunden.
Die Stromquellen 10 sind normalerweise offen (und stellen
somit eine unendliche Impedanz dar) und werden von Impulsgeneratoren 13 und
letztlich von der MCU 4 gesteuert. Die Stromquellen 10 arbeiten
in einem der folgenden Modi: (1) positiver Strom (+); (2) negativer Strom
(–); (3)
offen; (4) Masseschluß;
und (5) 500 kΩ Ableitungswiderstand
zur Masse. Das Stromquellenrauschen wird so gesteuert, daß 64 monotone
auflösungsfähige Schritte
für den
Patienten in einem Strombereich von 3 bis 30 dB (bezogen auf 1 uA) über einen
maximalen Strombereich von 20 bis 2000 uA verfügbar sind. Die Änderungsgeschwindigkeit der
Ausgangsströme
von den Stromquellen 10 liegt zwischen etwa 1 bis 10 V/μs bei einer
angenommenen Schaltung aus einer in Reihe geschalteten Drosselspule
von 1,0 μH
und einer Last von 10 bis 100 nF mit einer Impedanz im Bereich von
500 bis 20 000 Ω. Die
Stromquellen 10 erhalten ihre Betriebsleistung entweder
von einer Batterie oder von einem schnell mitlaufenden Buck-(tiefsetzenden)
und/oder Boost-(hochsetzenden) Umsetzer 11 je nach der
maximalen Bürdenspannung,
die von der Elektrodentechnologie und der Stimulationsstrategie
gefordert wird. Ein schnell mitlaufender Umsetzer sollte, wenn er
verwendet wird, die Möglichkeit
haben, die Sprachhüllkurve
zu verfolgen, um die Effizienz zu maximieren. Durch Verwendung mehrerer Buck/Boost-Umsetzer
wird ein deutlicher Vorteil geboten, da die sich ändernde
Bürdenspannungsanforderungen
in der gesamten Cochlea durch die Verwendung einer variablen Impulsbreite
und einer variablen Kontaktgröße minimiert
werden. Re präsentative
maximale Bürdenspannungen,
die als Funktion der Elektrodenkonfiguration erforderlich sind,
sind:
- 1. 16-Kanal-System und Platinkontakte
(16V).
- 2. 16-Kanal-System und Beschichtungen (3V).
- 3. 64-Kanal-System, Beschichtungen und kleine Kontakte (9V).
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Die
Impulsgeneratoren 13, die die Stromquellen 10 steuern,
empfangen Befehle aus einer Impulstabelle in der MCU (4).
Die Verwendung der Impulstabellen ist in den zitierten Patenten
und Patentanmeldungen beschrieben. Ein gegebener Impulsgenerator 13 erhält von der
MCU den Befehl, einen spezifischen akustischen Abgriff (Filter)
zu wählen und
eine Gruppe von aktiven Kontakten 16 einzuschalten, von
denen jeder seine jeweiligen medialen und/oder lateralen Kontakte
aktivieren kann. Der Impulsgenerator 13 koordiniert den
genauen Zeitablauf und die Stromzuführung, die erforderlich ist,
um die Ladung an einzelnen Kontakten im Gleichgewicht zu halten,
und erlaubt das Kontaktumschalten erst, wenn die Ladung ausgeglichen
ist. Die Impulsgeneratoren stehen mit den aktiven Kontakten 16 über die gleiche
Leitung in Verbindung, die die Stromquellen 10 verwenden.
Dies erfolgt durch Senden von digitalen Signalen mit einer Frequenz,
die viel höher
ist als die der Stimulusstromübergänge ohne
Gleichstrom-Offset, wie von einem weiteren kleinen Kondensator 14 garantiert
wird.
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Wie
in 3 zu sehen ist, haben die aktiven Kontakte 16 der
aktiven Elektrodenanordnung 29 eine Stromeingangsleitung 17 von
einer spezifischen Stromquelle 10 und einem Impulsgenerator 13 und eine
Referenzeingangsleitung 18 von einem indifferenten Stromtreiber 21.
Die Stromeingangsleitung 17 transportiert einen Datenstrom,
der in einer Decodierschaltung 16A von jeder aktiven Elektrode 16 decodiert
wird, um bilaterale Schalter (BiSW) 19, 20 zu steuern,
um eine mediale Kontaktplatte 19A mit einer Stromquellenleitung 17 zu
verbinden oder von dieser zu trennen und/oder eine laterale Kontaktplatte 20A mit
der indifferenten Stromquelle 21 über die Referenzeingangsleitung 18 zu
verbinden. Die Referenzeingangsleitung 18 wird verwendet,
um Masse für die
Decodierschaltung 16A bereitzustellen, und kann auch mit
der lateralen Kontaktplatte 20A verbunden werden, wie oben
erwähnt.
Wenn sowohl die mediale als auch die laterale Kontaktplatte verbunden
sind, wird die radiale Stimulation aktiviert, wobei potentiell eine
selektivere Stimulationsquelle bereitgestellt wird. Die Gleichrichtung
eines sehr kleinen Teils des Stroms erfolgt, um den Betriebsstrom
für die
Decodierschaltung 16A bereitzustellen und um die bilateralen
Schalter 19 und 20 vorzuspannen. Der Strom wird
sehr klein gehalten, so daß,
wenn ein Versagen des Kontakts auftritt, nur eine kleine Ableitungsgleichstrommenge
den Kontakt verläßt. Wenn
der Ableitungsstrom ausreichend klein ist, bedarf daher dieser Fehlertyp
keines Explantats.
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Wenn
wir uns als nächstes 4 und 5 zuwenden,
so ist die Herstellung der aktiven Elektrodenanordnung 29 dargestellt.
Die in der Anordnung 29 vorhandenen aktiven Elektroden 16 weisen
luftdicht verschlossene aktive Schaltungen auf, die auf einem einzelnen
Silicium-auf-Saphir-(Aluminiumoxid-, A10-)Chip hergestellt sind,
mit vier elektrischen Platinverbindungen, die den luftdichten Raum
verlassen oder aus ihm austreten – zwei Verbindungen für Kontaktplatten 19A und 20A und
zwei Verbindungen für
Eingänge über Signalleitungen 17 und 18 (siehe 3).
Der luftdichte Verschluß wird
vorzugsweise mit einer Aluminiumoxidbeschichtung erreicht, die direkt
auf den Siliciumabschnitt des Chips aufgebracht wird, während das
Saphirsubstrat inert ist (so daß es nicht
beschichtet werden muß).
Ein hohlraumfreier Silastiküberzug
kann auch verwendet werden, um das Aluminiumoxid vor Verätzung durch
eine mögliche
Säureansammlung
zu schützen,
die durch die Stimulation entsteht. Als Alternative kann das Keramikgehäuse mit
Kontakten versehen sein, die mit der Keramik laserverschweißt sind,
um die Vorrichtung zu verschließen.
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4 stellt
die Herstellung einer aktiven Elektrode 16 der aktiven
Elektrodenanordnung 29 dar. Platin(Pt-)Kontakte 200 werden
mit einem Siliciumchip 202 verschweißt, auf dem eine entsprechende
Schaltungsanordnung hergestellt worden ist, um die Funktion der
bilateralen Schalter 19 und 20 und der Decodierschaltung 16A zu
erfüllen.
Die Kontakte 200 sind mit Aluminiumoxid (A10) beschichtet.
Das Oxid wird von den Kontakten 200 weggeätzt, wobei eine
freiliegende Fläche 201 zurückbleibt.
Die freiliegenden Kontakte werden dann über die Kante des Siliciumchips 202 in
der Richtung des Pfeils 205 gebogen, wobei die medialen
und lateralen Kontakte 19A und 20A entstehen.
Platinflügel 206, 207 sind
auch am Siliciumchip 202 befestigt, um einen elektrischen Kontakt
mit der darauf ausgebildeten Schaltungsanordnung zu ermöglichen.
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5 zeigt
die Stapelung mehrerer aktiver Elektroden, die in 4 dargestellt
sind, zu einer Elektrodenbank. Die Drähte 17 und 18 werden
beispielsweise durch Bördelung
mit den Platinflügeln 206 befestigt.
Die Drähte
selbst dienen als flexible rückgratartige
Unterstützung,
damit die einzelnen Teile (4) voneinander
getrennt bleiben. Als Alternative können flexible Distanzelemente
zwischen die einzelnen Elektrodenteile eingefügt werden.
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Wenn
die aktiven Elektroden 16 übereinander gestapelt sind,
werden sie auch mit Silastik zu der Elektrodenanordnung 29 geformt.
Die indifferenten Drähte 18 und
ein Draht 17 vom Treiber sind mit je einer aktiven Elektrode
verbunden. Die Verbindung erfolgt über einen Spleiß und eine
Quetschung an den Flügeln 206,
die vom Siliciumchip vorstehen. Zwei indifferente Drähte 18 werden
zur Sicherheit verwendet, falls einer versagt. Die 64-Kanal-Elektrodenanordnung
ist so angeordnet, daß verschiedene
Bänke sich
um je einen Millimeter überlappen.
Diese Anordnung eignet sich vorteilhafterweise für mehrere Konfigurationen:
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- 1. Bis zu 16 Kontakte elektronisch variabel
große (0,25;
0,50; 0,75 oder 1 mm) oder 32 variabel große Kontakte (0,25 oder 0,50)
können
verwendet werden.
- 2. Bis zu 2 bipolare Längskontakte
mit einem Abstand von 1 bis 16 mm in 1-mm-Schritten an bis zu 32
Stellen können
verwendet werden.
- 3. Bis zu 4 radiale halbbipolare (gleiche Masse für alle Kontakte)
an bis zu 64 Stellen können
angeboten werden.
- 4. Bis zu 4 simultane monopolare Elektroden bis zu 64 Stellen
können
angeboten werden.
- 5. Bis zu 4 simultane radiale Elektroden mit gemeinsamer Masse
oder Rippenelektroden können
bereitgestellt werden.
- 6. Bis zu einer nichtsimultanen echten bipolaren Stimulationsstelle
kann angeboten werden.
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Sollte
eine Bank von aktiven Elektroden versagen, wird ein 1-mm-Teil der
Elektrodenanordnung außer
Betrieb genommen. Außerdem
ist zu beachten, daß jede
oder mindestens eine aktive Elektrode in jeder Bank einen eingebauten
kapazitiven Dehnungsmeßstreifen
haben kann. Der Meßstreifen
mißt die
Spannung über
den Chip und zeigt dabei die Spannung an, die durch die Anschlußdrähte und
die Cochlea-Strukturen, die die Anordnung oder Kontakte berühren, aufgebaut
wird. Solche Sensoren (Dehnungsmeßstreifen) helfen ferner dem
Chirurgen, die Anordnung spannungsarm einzuführen und auch größere Probleme
während
der Einführung
zu erkennen. Das/die Ausgangssignal e) der Sensoren werden normalerweise
dadurch abgetastet, daß die Stromquellen
einen Sinusstrom abgeben und anschließend die Phasenverschiebung
mit dem Rücktelemetrie-Meßsystem
gemessen wird.
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Wiederum
mit Bezug auf 1 ist zu erkennen, daß die indifferente
Stromquelle 21 (auch als indifferenter Stromtreiber bezeichnet)
entweder eine indifferente Gehäuseelektrode 23 oder
die lateralen Kontakte 20A der aktiven Elektroden ansteuert, wenn
dies befohlen wird. Ein bilateraler Schalter 22 unter MCU-Steuerung
aktiviert die indifferente Gehäuseelektrode 23.
Die Impulstabelle in der MCU 4 steuert sowohl die indifferente
Stromquelle 21 als auch den bilateralen Schalter 22.
Die Kapazität
der indifferenten Stromquelle ist die gleiche wie die der anderen
Stromquellen 10, außer
daß sie
bis zu 8 mA absinken oder liefern kann.
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Ein
Rücktelemetrie-Meßsystem 39 mißt differentiell
Spannungen an einer oder zwei Gruppen von Kontakten. Die Verstärkung eines
Differenzverstärkers 40 kann
auf 1, 3, 10, 30, 100, 300 oder 1000 eingestellt werden. Die Erholungszeit
des Verstärkers 40 ist
kleiner als 35 μs.
Ein 9-Bit-ADC (Analog-Digital-Umsetzer) 41 tastet
bis zu 60 K Abtastwerte pro Sekunde ab und speichert die Ergebnisse in
Speicherschaltungen, die in der MCU 4 enthalten sind.
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Eine
RF-Spule 30 nimmt Strom auf und kann Rücktelemetriedaten übertragen.
Der aufgenommene Strom wird von der Diode D1 gleichgerichtet und speist
ein lineares Lithiumionen batterie-Ladegerät 33, um eine implantierte
Batterie 34 zu laden. Eine Batterieschutzschaltung 35 schützt die
Batterie vor Zuständen
wie Überladung
oder Unterladung, indem die Quelle oder die Last bei Bedarf automatisch
getrennt werden. Das System kann dennoch von einer externen Quelle über die
Spule 30 betrieben werden, wenn die Batterie getrennt ist.
(Eine) Buck-Umsetzerschaltung(en) 36 leitet/leiten
die notwendigen Stromversorgungsspannungen von der Batteriespannung ab,
die für
den Betrieb der Prothese erforderlich sind.
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Eine
Rücktelemetrie-Senderfunktion
ist in die MCU 4 eingeschlossen. Ein RF-Träger mit
digital codierten modulierten Daten wird von der MCU 4 erzeugt.
Ein solcher modulierter RF-Träger
wird über einen
Koppelkondensator 31 auf den Rücktelemetrie-Signalweg 32 an
die Antennenspule 30 übertragen,
wo er gesendet und letztlich von einem externen System empfangen
wird. Ein Programmieradapter 104 und/oder 106 (2)
hat einen akustischen Umsetzer zum Senden von Daten an die Prothese
und einen Rücktelemetrie-Empfänger und
Decodierer zum Empfangen von Daten von der Prothese. Der Programmieradapter
ist so ausgeführt,
daß er
in einer Entfernung von bis zu 1 m arbeiten kann, indem er durch
die RF-Spule 30 allein strahlt. Ein alternativer Betriebsmodus
sorgt dafür,
daß der
Rücktelemetrie-Sender einfach einen
kurzzeitigen RF-Trägerimpuls
mit hoher Amplitude sendet, der von einer Fernsteuereinheit im Taschenformat
in einer bestimmten Entfernung vom Körper empfangen werden kann. Dadurch
können
Patienten oder Pflegepersonal den erforderlichen Systemstatus und
die Systemmodi des vollständig
implantierten Systems erfahren.
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Die
MCU 4 ist durch einen internen Kristall 37 selbsttaktend,
wobei es vorteilhafterweise nicht mehr nötig ist, eine "Eintaktung" zu erreichen, die
bisher bei bestehenden implantierbaren Cochlea-Stimulationssystemen
erforderlich gewesen ist. Der interne Kristall 37 stellt
auch ein Taktsignal bereit, von dem das RF-Trägersignal (zur Rücktelemetrie)
abgeleitet werden kann. Das System läuft also vollständig asynchron
relativ zu externen Unterstützungseinheiten. Bei
binauralen Anwendungen können
ein akustischer Befehl und eine Rücktelemetrie bei Bedarf periodisch zwei
Systeme synchronisieren, wenn die Systeme mit der Fähigkeit
ausgerüstet
sind, das Vorhandensein eines externen Rücktelemetrie-Trägers zu erkennen.
Vorteilhafterweise benötigt
die MCU 4 keinen nichtflüchtigen Speicher, da sie immer
Batteriespannung hat. Demzufolge ist die MCU in der Lage, einen
seriellen Bootvorgang in der Klinik mit dem Anpassungssystem über die
Akustikdatenverbindung durchzuführen,
wenn die Batterie vollständig
entladen ist.
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Psychophysikalische
Prüf- und
Impedanzmessungen werden mit Impulsen durchgeführt, die von einer Impulstabelle
erzeugt werden. In diesem Modus muß der Eingang der Stromquellen
auf einen festen Wert einstellbar sein, so daß Impulsmodulation durchgeführt werden
kann.
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Eine
bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Cochlea-Prothese besteht
bei simultan pulsierenden Strategien. Simultan pulsierenden Strategien
erfordern sorgfältige
Koordinierung der Ausgänge,
um Interaktion zu vermeiden und die Informationsübertragung zu maximieren. Um
besser zu verstehen, wie diese grundsätzliche Herangehensweise funktioniert,
wird als nächstes
das Konzept der Stimulationsgruppen beschrieben. Kurz gesagt, sind Stimulationsgruppen
Gruppen von Kontakten, die zusammen stimuliert werden, wie in 7 dargestellt. Die
Gruppierung von Kontakten wird bestimmt durch Elektrodeninteraktions-
und kombinierte Aktionspotentialmaße. Durch diese Maße kann
die Anzahl der tatsächlichen
Kanäle
(oder geeigneten Elektroden) dadurch geschätzt werden, daß beispielsweise
eine 64×64-Interaktionsmatrix
reduziert wird. Die Inverse dieser Matrix ergibt ein direktes Maß für die Interaktion,
die das Sortieren der Kontakte zu Stimulationsgruppen bestimmt.
(Wenn diese Methode verwendet wird, wird normalerweise eine Matrix
der 64. Ordnung dünn
bzw. mäßig mit
Meßergebnissen
gefüllt,
fehlende Daten werden interpoliert, die Inverse wird ermittelt,
und dann wird eine Heuristik angewendet, um das wirkliche Maß oder die
Anzahl von Kanälen
oder Stimulationsgruppen und den Grad der möglichen Simultaneität zu bestimmen.)
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Stimulationsgruppen
werden dann zu einer Impulstabelle codiert, die der gleicht, die
im US-Patent 6 002 966 beschrieben ist, wie oben aufgeführt. Kontakte
innerhalb von Stimulationsgruppen werden dann an den dynamischen
Bereich des Pati enten unter Verwendung von objektiven und Verhaltensmittelwerten
bei einer gegebenen oder optimalen Impulsbreite angepaßt. Von
diesen Maßen
wird eine Soll-Bürdensspannung
auf der Grundlage dessen abgeleitet, was als die optimale Stimulationsrate
erwartet wird. (Je schmaler die Impulsbreiten sind, um so höher ist
die Rate und um so höher
ist die Bürdenspannung.)
Um Verlustleistung zu minimieren, wird bevorzugt, daß alle Kontakte
so genau wie möglich auf
die Soll-Bürdenspannung
für ihre
jeweiligen maximalen Stimulationspegel eingestellt werden. Dies erfolgt
normalerweise durch Änderung
der Impulsbreite. Man beachte, daß hohe Stimulationsraten und viele
Kanäle
notwendig sein können,
und die Verwendung der Stimulationsgruppen kann notwendig sein. Um
das System und die Interaktionen zu vereinfachen, bleiben die Impulsbreiten
aller Kontakte innerhalb der Stimulationsgruppe die gleichen. Dies
kompliziert die Software etwas, da ja die Software die Impulsbreite
und die Amplitude ändert,
um eine Soll-Bürdenspannung
zu erreichen, während
der Kliniker, der die Vorrichtung programmiert, nur die Amplitude
erhöhen
(oder verringern) kann.
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Die
Softwareentwicklungs- und Anpassungsgeschwindigkeit sind dadurch
vereinfacht, daß Modifikationen
an der Impulstabelle durchgeführt
werden, die vorher bereits verwendet worden ist. Solche Vereinfachungen
sind folgende:
- 1. Der Datenweg ist vereinfacht,
da die Impulstabelle direkten Zugang zu Filterbänken in uneingeschränkter Weise
hat, die Stromquelle hat eine begrenzte Anzahl von Konfigurationen;
es sind keine Multiplizierer oder Stellenversetzer vorhanden, mit
Ausnahme des möglichen
DAC-Strombereichs in der digitalen Implementation.
- 2. Der primäre
komplizierende Faktor für
Software ist bisher eine gleichmäßige Impulsbreite
gewesen. Dies ist durch die Hinzufügung eines Impulsbreiteneintragtyps
beseitigt, der jedem Haltebit zugeordnet ist. Dieser Eintrag reduziert
bei Strategien mit ungleichmäßigen Impulsbreiten
den Speicher erheblich.
- 3. Eine erhöhte
Speichergröße (um das
2- oder 4-fache) ermöglicht
es, daß die
Impulstabellenerzeugungssoftware keine extensive Optimierung benötigt.
- 4. Die Verwendung von Zwei-Wort-Befehlen ist über Rahmengrenzen
erlaubt.
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Die
Impulstabelle (die in die MCU 4 eingeschlossen ist) steuert
den Impulsgenerator. Der Impulsgenerator ist für das Wählen der richtigen Akustikverarbeitungsbankabgriffe,
das Konfigurieren der Stromquelle und das anschließende Senden
eines Codes an die aktiven Elektroden verantwortlich.
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Codes
für die
aktiven Elektroden sind von besonderem Interesse, da sie erfordern,
daß jeder Kontakt
in einer Bank einen eindeutigen Kennungs-(ID-)Code hat. Bei einem
16-Kontakt-System erfordert
dies 4 IDs; bei einem 64-Kontakt-System
erfordert dies 16 IDs. Der Code wird auf eine von drei Art und Weisen
implementiert: elektrisch schmelzbare Verbindungen, laserschmelzbare
Verbindungen oder festverdrahtete Verbindung, die während der IC-Maskenbearbeitung
hergestellt wird. Verbindungen zum Aufbringen von Ladungen werden
wegen möglicher
Feuchtigkeitsprobleme nicht verwendet.
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Der
Code besteht aus einer Kennungspräambel, die 2 Bit-Stellen für jeden
Kontakt in der Bank hat (z. B. 0001 0000 0010 0000 0001 0000 0000 0000,
was anzeigt, daß der
6. mediale, der 13. mediale und der 13. laterale Kontakt verbunden
sind) und eine Postambel mit einer doppelten Parität und einem
eindeutigen Endcode (AB16). Der Takt ist
unter Verwendung einer Zweiphasen- oder Manchestercodierung in die
Codes eingebettet, so daß kein
lokaler Oszillator benötigt
wird. Wenn der Kontakt einen gültigen
Code empfängt
oder wenn seine Bitstelle nicht gesetzt ist, wird er ausgeschaltet
oder zurückgesetzt.
In einer Bank können
viele Kontakte gleichzeitig unter Verwendung des gleichen Ansteuerungssignals
eingeschaltet werden, wobei effektiv größere Kontakte oder Kontakte
mit regulierbarer Fläche
entstehen, um sich an die bestimmten Muster der Beschädigung oder
des Krankheitsbildes in der Cochlea des Patienten oder in einem
anderen Gewebe anzupassen. Durch Verwendung der indifferenten Elektrode
mit Verbindungen zu verschiedenen lateralen Kontakten können auch
Aktivierungsmuster entstehen.
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Ein
Merkmal, das die Erfindung bereitstellt, ist die simultane N-von-M-Strategie.
Die Idee, die der nichtsimultanen N-von-M-Strategie zugrunde liegt, besteht
darin, daß,
wenn eine Implantatvorrichtung M physische Stimulationsstellen hat,
nur N relevante Stellen während
jeder Wiederholung des Stimulusmusters stimuliert werden müssen. Dies
hat die Auswirkung, daß höhere Wiederholraten
möglich
werden und potentiell mehr relevante Information an den Patienten übertragen
wird. Durch die Verbesserung der N-von-M-Strategie mit der simultanen
Stimulation besteht die Möglichkeit,
noch mehr Information an den Patienten zu übertragen.
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Um
simultane N-von-M-Strategien in einem praktischen System brauchbar
zumachen, sollten die folgenden Probleme bedacht werden:
- 1. Kontakte oder Stimulationsstellen müssen zu statistisch
zugeordneten oder sich dynamisch ändernden Stimulationsgruppen
gruppiert werden. Die vorliegende Erfindung verwendet statistisch zugeordnete
Gruppen, um die Systemkomplexität und
Leistungsaufnahme zu reduzieren.
- 2. Jedes geeignete Kriterium kann verwendet werden, um zu entscheiden,
wann eine Stimulationsgruppe übersprungen
oder zeitlich erneut durchlaufen werden sollte. Eine zeitabhängige Technik,
die für
diesen Zweck verwendet werden kann, besteht darin, die Schallenergie
(die unter Verwendung einer gewichteten Summe der Logarithmen der
Schallhüllkurvenenergie
für jede
Stimulationsgruppe entsteht) in allen Stimulationen simultan zu
betrachten, die gewichteten Summen für jede Gruppe zu sortieren
und die größten N Beitragsleistenden
zu senden. Diese Technik des Sortierens ist in bezug auf Speicher
und Schaltung und Leistungsaufnahme sehr teuer. Eine zweite Technik
besteht darin, daß das
System einen adaptiven Schwellwert erhält, wobei N Stimulationsgruppen
verwendet werden, sich jedoch von Strategierahmen zu Strategierahmen ändern. Dieses
Verfahren wird mittels einer Regelschleife implementiert, die einen
Schwellwert ändert,
der die Energieschätzung
jeder Stimulationsgruppe verwendet, wie sie bei einer möglichen
Stimulation auftritt. Schließlich
kann ein Schema, das die psychophysischen Maskierungsparameter als Kriterien
einbezieht, auch verwendet werden, wobei die gemessene Übertragungsfunktion
der Nervenschnittstelle verwendet wird, um die Relevanz der Stimu lationsgruppe
für den
Patienten zu beurteilen. Dieses letzte Verfahren erfordert Modelle für Nervenschnittstellen-Zeitintegratoren
für mindestens
jede Stimulationsgruppe.
- 3. Wenn Stimulationsgruppen bestimmt sind, müssen die Impulsbreiten in der
Gruppe identisch bleiben, um die Interaktionen nicht zu ändern. Daher
ermöglicht
eine zusätzliche
Einschränkung Impulsbreitenänderungen
zwar zwischen Gruppen, aber nicht innerhalb von Gruppen. Impulsbreitenänderungen
zwischen Gruppen sind geeignet, Strategierahmenperioden zu minimieren, während gleichzeitig
eine konstante maximale Bürdenspannung
beibehalten wird, um den Leistungsverlust zu minimieren.
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Die
Stromquellen 10 und 21, die von der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind darauf spezialisiert, jeden Stromimpuls,
der an einzelnen Kontakt oder eine Gruppe von Kontakten geliefert wird,
immer ladungsmäßig auszugleichen.
Kontaktkonfigurationen können
erst dann geändert
werden, wenn der Ladungsausgleich erreicht ist. Der Ladungsausgleich
wird erreicht, wenn die bipolare Offsetspannung der Stromquelle
zunächst
kalibriert und dann kompensiert wird. Die Kalibrierung des Systems
erfolgt durch Ausgabe eines Sprungfunktionsbefehls an der Elektrode
und die Verwendung des Rücktelemetrie-Systems, um sein
Abklingen zu überwachen,
um dadurch seine Übertragungsfunktion
zu bestimmen. Wenn die Übertragungsfunktion
bekannt ist, wird die Stromquelle angesteuert, um den Strom zu steuern,
um einen Gesamt-Nulladungsausgleich zu erreichen, bevor das System
weitermachen kann, wobei eine Hardwareverriegelungsfunktion erzeugt wird.
Eine solche Hardwareverriegelungsfunktion bewirkt, daß das System
erst dann weitermacht, wenn der Ladungsausgleich erreicht ist. Da
in der bevorzugten Ausführungsform
bis zu vier Stromquellen simultan betrieben werden können, müssen alle
vier Stromsenken vor dem Weitermachen ausgeglichen sein.
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Wie
bereits erwähnt,
treten Stimuli vorzugsweise in Stimulationsgruppen 56 auf,
wie in 7 gezeigt (die fünf Stimulationsgruppen darstellt).
In einer Stimulationsgruppe 56 können bis zu vier unabhängige Stromquellen,
wie beispielsweise in 1 gezeigt, ausgewählte nichtüberlappende
Kontakte stimulieren. Nach der Stimulation liegt eine erzwungene
oder reservierte Erholungsperiode 57, die vor der Stimulation
der nächsten
Gruppe vergehen muß. (Man
beachte, daß in
dem Beispiel in 7 die erzwungene oder reservierte
Erholungsperiode 57 zwischen der Gruppe Nr. 3 und der Gruppe
Nr. 4 null ist, wobei die anderen erzwungenen oder reservierten Erholungsperioden
eine endliche Breite haben.) Jede Gruppe wird durch einen Impulsgenerator 13 gesteuert,
der zunächst
einen Integrator in der Gruppe zurücksetzt und alle medialen Kontakte 19A und
als Wahlmöglichkeit
laterale Kontakte 20A trennt. Dann wählt der Impulsgenerator 13 den
entsprechenden Abgriff über
den Koppelpunktschalter 7 (1) und verbindet
die gewählten
medialen und lateralen Kontakte. Die Amplitude wird durch den Abgriff
bestimmt, wo der Wert gehalten wird.
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Der
Stromausgleich wird am besten unter Verwendung eines Stromausgleichssystems,
wie in 6 dargestellt, und mit Wellenformen, wie in 6A dargestellt,
realisiert, Man beachte, daß die bestimmte
Hardwareschaltungsanordnung, die in 6 gezeigt
ist, eine besondere Konfiguration der in 1 gezeigten
Schaltungsanordnung darstellt. Das heißt, die in 6 gezeigte
Schaltungsanordnung stellt bestimmte Elemente und Bauelemente der
in 1 gezeigt Schaltungsanordnung dar ist und ist
so konfiguriert, daß die
Stromausgleichsfunktion ermöglicht
wird. Wie in 6 zu sehen ist, besteht das
Stromausgleichssystem aus einer Langzeitregulierung, die während der
Systemkalibrierung stattfindet, und einer Regelschleife. Die Regelschleife
besteht aus einem Kompensationsnetzwerk 115, das an die Übertragungsfunktion
angepaßt
ist, einem sehr genauen Integrator 152, um die Ladung zu schätzen, einem
Nulldetektor 154, um Ladungsausgleich zu signalisieren,
und einem Begrenzer 153, um die Strommenge zu begrenzen,
die zur Elektrode geleitet werden kann, um die Ladung auszugleichen. Eine
Impulstabelle, die in der MCU 4 enthalten ist, hält normalerweise
den Begrenzer 153 auf null, mit einer MaxComp-Leitung 161,
die auf null gesetzt ist, bis die Impulstabelle eine ausgeglichene
Ladung erwartet. Wenn die ausgeglichene Ladung erwartet wird, wird
die MaxComp-Leitung 161 auf den maximalen Pegel der Stimulation
erhöht,
der benötigt wird,
um den Ausgleich zu erreichen.
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Die
analoge Schaltungsanordnung, die in der Prothese verwendet wird,
wird über
die MCU unter Verwendung von DACs programmiert, die verschiedene
Parameter setzen. Digitale Bänke
werden entweder durch maßgeschneiderte
Logik oder durch Signalverarbeitung, die in der MCU/DSP 4 selbst
erfolgt, implementiert. Digitale Bänke erfordern die Hinzufügung eines
effektiven 14-Bit-ADC (anstatt 2). Wenn die Akustikverarbeitungsbank
digital ist, wird die Stromquelle zu einem im Strommodus arbeitenden
Digital-Analog-Umsetzer (DAC). Bei einer analogen Bank ist die Stromquelle
ein Verstärker.
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Wie
oben beschrieben, ist zu erkennen, daß im Prothesesystem zusätzliche
Komplexität
hinzugekommen ist, so daß mehr
als 16 Kanäle
vorhanden sind und mittels eines Verbinders eine Trennung erfolgen
kann. Eine Vereinfachung ist dadurch möglich, daß ein Kondensator in Reihe
mit jedem Kontakt hinzugefügt
wird, so daß keine
Stromausgleichselektronik mehr erforderlich ist.
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Obwohl
die hier offenbarte Erfindung anhand spezifischer Ausführungsformen
und deren Anwendungen beschrieben worden ist, sind für den Fachmann
zahlreiche Modifikationen und Änderungen möglich, ohne
den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, die in den Ansprüchen ausgeführt ist.