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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine thermisch leitfähige Polymerzusammensetzung
mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit und einem thermisch
leitfähigen
spritzgegossenen Gegenstand, hergestellt aus solch einer Zusammensetzung.
Genauer betrifft die Erfindung eine thermisch leitfähige Polymerzusammensetzung
und einen thermisch leitfähigen
geformten Artikel, welche spezifische graphitisierte Kohlenstofffasern
zur effektiven Wärmeableitung
von einer Vielzahl von Komponenten in elektronischer Hardware wie
z. B. Halbleiterelemente, ein Netzteil, eine Lichtquelle oder andere
Teile, aufweist.
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Mit
einigen Fortschritten, der Miniaturisierung und Erleichterung von
elektronischer Hardware, wurden Halbleiterpakete kompakter, höher integriert
und arbeiten mit höherer
Geschwindigkeit. Daher ist die Wärmeproduktion
bei elektronischer Hardware ein sehr wichtiges Thema. Allgemein
wird zur Ableitung der Wärme von
wärmeerzeugenden
Bauteilen eine gedruckte Schaltungsplatine aus Metall oder Keramik
mit einer guten thermischen Leitfähigkeit hergestellt. Eine thermische
Durchbohrung zur Verteilung der Wärme kann auf den Platinen ausgebildet
sein. Halbleiterpakete können
aus Metall, Keramik oder Harzen mit guter thermischer Leitfähigkeit
hergestellt werden.
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Des
weiteren werden zur Reduktion des thermischen Widerstands zwischen
einer Wärmequelle
und einem Radiator oder zwischen einer Wärmequelle und einer metallenen
Wärmetransferplatte
Polymerschmiermittel oder flexible thermisch leitfähige Polymerzusammensetzungen
mit hoher thermischer Leitfähigkeit
eingesetzt. Beispielsweise können
Polymerschmiermittel oder ein Schichtmaterial einer thermisch leitfähigen Polymerzusammensetzung
zwischen den o. g. Komponenten angebracht werden. Anderenfalls können wärmeverteilende
Platten oder Gehäuse
aus thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzungen durch Spritzgießen hergestellt werden.
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Diese
Polymerzusammensetzungen beinhalten eine Polymermatrix wie beispielsweise
ein Harz oder Kautschuk und einen Füllstoff mit einer hohen thermischen
Leitfähigkeit
in der Polymermatrix. Geeignete Füllstoffe beinhalten Metalloxide,
Metallnitride, Metallcarbide und Metallhydroxide wie beispielsweise
Aluminiumoxid, Bornitrit, Aluminiumnitrit, Siliciumnitrit, Magnesiumoxid,
Zinkoxid, Siliciumcarbid, Quarz und Aluminiumhydroxid. Wie auch
immer besitzen diese Verbindungen nicht zwangsläufig eine hinreichende thermische
Leitfähigkeit.
Zur Verbesserung der thermischen Leitfähigkeit sind unterschiedliche
thermisch leitfähige
Polymermatrices, welche mit Kohlenstofffasern mit einer hohen thermischen
Leitfähigkeit
oder mit Graphitpulver gefüllt war,
vorgeschlagen worden.
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Beispielsweise
offenbart die japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 62-131033
ein thermisch leitfähiges
Spritzgußprodukt,
bei welchem thermoplastisches Harz mit Graphitpulver gefüllt ist.
Die japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 4-246456 offenbart eine Ruß oder Graphit
aufweisende Polyesterharzzusammensetzung. Die japanische ungeprüfte Offenlegungsschrift
5-17593 offenbart
ein thermisch leitfähiges geformtes
Produkt, welches eine hohe mechanische Festigkeit besitzt und in
welchem Kohlenstofffasern in einer Richtung ausgerichtet sind, die
mit Graphitpulver und duroplastischen Harzen imprägniert sind.
Die ungeprüfte
japanische Offenlegungsschrift Nr. 5-222620 beschreibt thermisch
leitfähige
Materialien aus pechbasierenden Kohlenstofffasern, welche eine spezifische
Querschnittsstruktur aufweisen.
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Die
japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 5-247268 offenbart eine Kautschukzusammensetzung
in welche synthetisches Graphit mit einer Partikelgröße von 1
bis 20 μm
eingemischt ist. Die japanische ungeprüfte Offenlegungsschrift Nr.
9-283955 offenbart eine thermisch leitfähige Folie in welcher graphitisierte Kohlenstofffasern
eines bestimmten Streckungsverhältnisses
in einem Polymer wie Silikon dispergiert sind. Die japanische ungeprüfte Patentoffenlegungsschrift
Nr. 10-298433 offenbart eine Zusammensetzung und eine Strahlungsfolie
in welcher sphärische
Graphitpulver mit einem interplanaren Abstand von 0,330 bis 0,340 nm
in einem Silikonkautschuk eingemischt sind. Des weiteren offenbart
die japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 11-158378 eine Silikonkautschukzusammensetzung
welche eine elektrische Leitfähigkeit
und eine thermische Leitfähigkeit
aufweist und in welcher erhitzte Graphitpartikel eingemischt sind.
Die japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 11-279406 offenbart eine Zusammensetzung
mit guter elektrischer Leitfähigkeit
und thermischer Leitfähigkeit,
in welcher Kohlenstofffasern einer vorgegebenen Länge in Silikonkautschuk
eingemischt sind.
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Dennoch
besteht für
fortgeschrittene elektronische Bauteile, welche eine große Menge
an Wärme
produzieren, ein Bedarf an deutlich höherer Leitfähigkeit. Die thermischen Leitfähigkeiten
von konventionellen thermisch leitfähigen Polymerzusammensetzungen
und konventionellen thermisch leitfähigen Folien, wie sie zuvor
beschrieben wurden, sind unzureichend.
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Beispielsweise
offenbart die japanische ungeprüfte
Offenlegungsschrift Nr. 9-283955
graphitisierte Kohlenstofffasern, die als thermisch leitfähige Füllstoffe
dienen. Die graphitisierte Kohlenstofffaser wird durch Carbonisierung,
Graphitisierung und Pulverisierung von Rohkohlenstofffasern hergestellt.
Nach der Pulverisierung treten Brüche in axialer Richtung der
Faser auf. Das Verhältnis
der Querschnittsbereiche der gebrochenen Oberflächen der pulverisierten Fasern
zum gesamten Querschnittsbereich ist groß. Zusätzlich ist eine Kondensations-Polymerisations-Reaktion
und eine Zyklisierungsreaktion während
der Graphitisierung nur langsam durchzuführen. Daher ist die thermische
Leitfähigkeit
der sich ergebenden Polymerzusammensetzungen und der Folie unzureichend.
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Ein
Kohlenstoffmaterial, welches aus mesophasenpechbasierenden Graphitfasern
hergestellt wird, ist auch aus JP-A-9283154 bekannt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung und eines thermisch leitfähigen geformten Artikels, welche
eine hohe thermische Leitfähigkeit besitzen
und welche effektiv große
Mengen an Hitze, wie sie von elektrischen oder elektronischen Bauteilen erzeugt
werden, abführen.
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Eine
graphitisierte Kohlenstofffaser wird aus einem Mesophasenpech hergestellt.
Die Faser wird durch spinnen, schwerschmelzbarmachen, verkoken und
pulverisieren des Mesophasenpechs vor der Graphitisierung erhalten.
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Andere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden
Beschreibungen, unter Hinzuziehung der beiliegenden Zeichnungen,
welche in Form von Beispielen die Prinzipien der Erfindung beschreiben.
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Die
Erfindung, zusammen mit ihren Aufgaben und Vorteilen, kann am besten
unter Hinzuziehung der folgenden Beschreibung der momentan bevorzugten
Ausführungsbeispiele
zusammen mit den beiliegenden Zeichnungen verstanden werden, in
welchen:
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1A Eine
Seitenansicht einer Anwendung einer thermisch leitfähigen Folie
ist.
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1B Eine
Seitenansicht einer weiteren Anwendung einer thermisch leitfähigen Folie
ist.
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1C Eine
Seitenansicht einer weiteren Anwendung einer thermisch leitfähigen Folie
ist.
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1D Eine
Seitenansicht einer weiteren Anwendung einer thermisch leitfähigen Folie
und eines thermisch leitfähigen
Gehäuses
ist.
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2 Eine
Seitenansicht einer Anwendung einer thermisch leitfähigen Paste
ist.
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3 Eine
Seitenteilansicht einer Anwendung einer thermisch leitfähigen Klebstoffes
ist.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung sind nachstehend detailliert beschrieben.
Im Rahmen der Beschreibung ist unter dem Begriff „axial" die Richtung zu
verstehen, in welche sich die Faser erstreckt.
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Eine
thermische leitfähige
Polymerzusammensetzung umfaßt
eine Polymermatrix und graphitisierte Kohlenstofffasern als thermisch
leitfähige
Füllstoffe.
Die graphitisierten Kohlenstofffasern werden aus einem Mesophasenpech
hergestellt. Das Mesophasenpech ist versponnen, schwerschmelzbar
gemacht, verkokt und pulverisiert. Anschließend werden die pulverisierten
Fasern graphitisiert um pulverisierte graphitisierte Kohlenstofffasern
zu erzeugen.
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Die
graphitisierten Kohlenstofffasern werden aus einem Mesophasenpech
hergestellt. Das Mesophasenpech ist optisch anisotrop. Das Mesophasenpech
umfaßt
ein Erdölpech
und ein Steinkohlepech. Das Mesophasenpech kann zur Herstellung
von hoch thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzungen und hoch thermisch leitfähigen geformten
Artikeln genutzt werden. Das Mesophasenpech kann, solange es spinnbar
ist, jede Form annehmen, wobei ein 100% reines Mesophasenpech aufgrund
der thermischen Leitfähigkeit,
der Verspinnung und der Stabilität
der Produktqualität
bevorzugt wird.
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Das
Pech wird mittels gewöhnlicher
Methoden schmelzgesponnen, schwerschmelzbar gemacht, verkokt und
pulverisiert. Die Methoden zum Schmelzspinnen des Rohpechs umfassen
unterschiedliche Methoden wie Schmelzspinnen, Schmelzblasen, Zentrifugalspinnen
und Wirbelspinnen. Unter diesen Methoden wird das Schmelzblasen
aufgrund der Produktivität
beim Spinnen und der Qualität
der erhaltenen graphitisierten Kohlenstofffasern bevorzugt. Beim
Schmelzblasen werden Fäden
von Kohlenstofffasern bei niedriger Viskosität versponnen, nicht mehr als
10, und rasch abgekühlt.
Dies erleichtert eine Anordnung der Graphitschichten parallel zu
der Achse der Fasern.
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Der
Durchmesser der Spinnlöcher
beim Schmelzblasen ist bevorzugt 0,1 bis 0,5 mm, bevorzugter 0,15 bis
0,3 mm. Wenn der Durchmesser der Löcher über 0,5 mm liegt, wird der
Durchmesser der Fasern zu groß, d.
h. 25 μm
oder mehr, und Durchmesserschwankungen treten auf. Dies ist hinsichtlich
der Qualitätskontrolle nicht
wünschenswert.
Wenn der Durchmesser der Löcher
kleiner als 0,1 mm ist, tendieren die Löcher während des Spinnens zum Verstopfen.
Daher ist die Herstellung der Spinndüsen schwierig. Für die Produktivität beträgt die bevorzugte
Spinnrate mindestens 500 m/min, bevorzugter mindestens 1.500 m/min
und am bevorzugtesten mindestens 2.000 m/min. Auch die Spinntemperatur
variiert in Abhängigkeit
der Art des Rohpechs und es ist dieselbe oder eine höhere Temperatur
als der Erweichungspunkt des Pechs und liegt unterhalb der Temperatur,
bei welcher das Pech degeneriert. Die Spinntemperatur liegt allgemein
bei 300–400°C und bevorzugt
bei 300–380°C.
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Der
Erweichungspunkt von Rohpech ist nicht zwingend begrenzt. Dennoch
ist ein im Verhältnis
zur Spinntemperatur niedrigerer Erweichungspunkt vorteilhaft. Ein
niedrigerer Erweichungspunkt und eine schnellere Schwerschmelzbarmachungsrate
sind in Anbetracht der Herstellungskosten und der Qualitätsstabilität vorteilhaft.
Der Erweichungspunkt des Rohpechs ist bevorzugt 230–350°C und bevorzugter
250–310°C.
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Die
pechbasierenden Kohlenstofffasern werden nach dem Spinnen mittels
gewöhnlicher
Methoden schwerschmelzbar gemacht. Die Schwerschmelzbarmachungsmethoden
umfassen beispielsweise Erhitzen der Fasern in einer oxidativen
Atmosphäre
wie beispielsweise Kohlendioxid oder Sauerstoff, behandeln mit einer
wäßrigen Lösung einer
oxidierenden Säure
wie beispielsweise Salpetersäure
und Chromsäure,
Polymerisation mittels Licht oder Gammastrahlung. Ein einfacherer
Weg des Schwerschmelzbarmachens ist das Erhitzen in Luft. Das Erhitzen
wird bei bis zu 350°C
durchgeführt,
bei einer mittleren Steigungsrate von bevorzugt mindestens 3°C/min und
bevorzugter mindestens 5°C/min,
wobei die Rate leicht in Abhängigkeit
der Art der Fasern variieren kann.
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Die
Pulverisierung der Kohlenstofffasern kann unmittelbar nach der Schwerschmelzbarmachung
erfolgen. Allerdings wird die Pulverisierung bevorzugt durchgeführt, nachdem
die schwerschmelzbar gemachten Fasern leicht in einem inerten Gas
bei einer Temperatur von 250–1.500°C, bevorzugter
500–900°C verkokt wurden.
Wenn die Temperatur unter 250°C
liegt ist die Verkokung unzureichend. Wenn die Temperatur über die
1.500°C
liegt, wird die Härte
der Kohlenstofffasern zu hoch um die Pulverisierung durchzuführen. Leichte Verkokung
bedeutet, daß die
Temperatur der Kohlenstofffasern im wesentlichen die oben beschrieben
adäquate
Temperatur erreichen. Insbesondere bedeutet leicht verkokt, daß die Kohlenstofffasern
einer Atmosphäre der
oben beschriebenen Temperatur für
mindestens 10 Minuten ausgesetzt werden. Die schwerschmelzbar gemachten
Fasern werden vor der Pulverisierung bei der oben beschriebenen
Temperatur leicht verkokt. Dies verhindert axiale Brüche der
Fasern nach der Pulverisierung. Die Aufnahme von neuen Graphitschichten
nach der Pulverisierung erleichtert die Kondensationspolymerisationsreaktion
und Zyklisierungsreaktion während der
nachfolgenden Graphitisierung. Demgemäß wird eine hoch thermisch
leitfähige
Polymerzusammensetzung und ein hoch thermisch leitfähiger Spritzgußartikel
hergestellt.
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Werden
die gesponnen Fasern, wie auf dem gewöhnlichen Weg, bei hohen Temperaturen
vor der Pulverisierung graphitisiert, treten Brüche entlang der Graphitschichten
auf, die sich in axialer Richtung der Fasern weiterentwickeln. Das
Verhältnis
der Querschnittsflächen
der gebrochenen Oberflächen
der pulverisierten Fasern zur gesamten Querschnittsfläche wird
groß.
Dies verhindert thermische Leitfähigkeit
und ist nicht wünschenswert.
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Zur
Pulverisierung sind Pulverisierungsmaschinen wie eine Victorymühle, eine
Jetmühle
und eine Hochgeschwindigkeitsrotationsmühle oder Häckselmaschinen zum Schneiden
von Fasern einsetzbar. Um die Pulverisierung effektiv zu gestalten,
ist es vorteilhaft, wenn ein Rotor jeder Maschine die Klingen aufweist
mit hoher Geschwindigkeit rotiert, um die Fasern in senkrechter
Richtung zu den Fasern zu schneiden. Die Länge der pulverisierten Fasern
kann durch Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit des Motors oder
des Winkels der Klingen verändert
werden. Mahlmaschinen wie beispielsweise Kugelmühlen können zur Pulverisierung der Fasern
eingesetzt werden. Jedoch sind solche Maschinen unerwünscht, da
sie einen senkrechten Druck auf die Fasern ausüben, welcher Brüche in axialer
Richtung der Fasern erzeugt.
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Die
pulverisierten Fasern werden bei hoher Temperatur graphitisiert
um eine Graphitstruktur zu entwickeln. Die Temperatur des Graphitisierungsprozesses
liegt bevorzugt bei mindestens 2.500°C, bevorzugter bei mindestens
2.800°C
und noch bevorzugter bei mindestens 3.000°C. Die erhaltenen graphitisierten
Kohlenstofffasern haben eine erhöhte
thermische Leitfähigkeit
in axialer Richtung der Fasern. Die thermische Leitfähigkeit
liegt bevorzugt bei mindestens 400 W/m·K, bevorzugter bei mindestens
800 W/m·K
und noch bevorzugter bei mindestens 1.000 W/m·K.
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Der
Graphitisierungsprozeß liefert
graphitisierte Kohlenstofffasern die ihre faserige Struktur beibehalten.
Die graphitisierten Kohlenstofffasern haben einen Durchmesser von
5–20 μm, eine mittlere
Partikelgröße von 10–500 μm und eine
Dichte von 2,20–2,26
g/cm3. Eine thermisch leitfähige Polymerzusammensetzung und
ein thermisch leitfähiger
Spritzgußartikel,
welche aus den graphitisierten Kohlenstofffasern, die die oben angegebenen
Grenzen erfüllen,
sind leicht herzustellen und haben eine hohe thermische Leitfähigkeit.
Die Fasern mit einem Durchmesser von 5–20 μm lassen sich leicht industriell
herstellen. Wenn der mittlere Partikeldurchmesser der einzelnen
Fasern kleiner als 10 μm
ist, ist der Kontakt zwischen den graphitisierten Kohlenstofffasern
in den Zusammensetzungen oder in den Spritzgußartikeln verringert und die
Wärmeübertragung wird
unzureichend. Dies reduziert die thermische Leitfähigkeit
der Zusammensetzung und des Spritzgußartikels. Wenn die mittlere
Partikelgröße größer als
500 μm werden
die graphitisierten Kohlenstofffasern zu sperrig um in die Polymermatrix
in hoher Konzentration eingemischt zu werden, was nicht wünschenswert
ist.
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Bevorzugter
liegt der Durchmesser der graphitisierten Fasern bei 5–15 μm und die
mittlere Partikelgröße der graphitisierten
Fasern beträgt
15–200 μm. Bevorzugter
liegt der Durchmesser der graphitisierten Fasern bei 8–12 μm und der
mittlere Partikeldurchmesser der graphitisierten Fasern bei 15–100 μm. Der mittlere Partikeldurchmesser
kann aus der Partikelgrößenverteilung
beim Laserdefraktionsmodell errechnet werden.
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Wenn
die Dichte der graphitisierten Fasern geringer als 2,20 g/cm3 ist, wird die Graphitisierung unzureichend
und die thermische Leitfähigkeit
der thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung und des thermisch leitfähigen Spritzgußartikels
werden verringert. Die ideale Dichte des Graphits ist 2,26 g/cm3. Eine höhere
Dichte als 2,26 g/cm3 ist nicht ausführbar.
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Die
Form der graphitisierten Kohlenstofffasern kann eine gewöhnliche
Faser, eine Schuppe, ein Haarkristall, eine Mikrospule oder eine
Nanoröhre
sein.
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Die
Oberfläche
der graphitisierten Kohlenstofffasern kann durch Oxidation wie beispielsweise
elektrolytische Oxidation oder Behandlung mit Reagenzien wie einem
Kupplungsreagens und einem Schlichtungsreagens verbessert werden.
Beispielsweise kann die Benetzbarkeit und die Fülleffizienz der Fasern bezüglich der
Polymermatrix verbessert werden. Die Ablösefestigkeit von der Polymermatrix an
den Übergängen kann gleichfalls
verbessert werden. Die Oberfläche
der graphitisierten Kohlenstofffasern können mit Metallen oder Keramiken
mittels physikalischer Vakuumdeposition, chemischer Vakuumdeposition,
Beschichtung, Eintauchen und mechanochemischen Methoden, bei welchen
feine Partikel mechanisch an der Oberfläche fixiert werden, verbessert
werden. Beispielsweise umfassen diese Methoden das stromlose Beschichten,
das elektrolytische Beschichten, die Vakuumbeschichtung, das Sputtern
und die Ionenbeschichtung.
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Zusätzlich zu
den graphitisierten Kohlenstofffasern kann die thermisch leitfähige Polymerzusammensetzung
die folgenden Materialien enthalten:
- • Einen Füllstoff
mit einer hohen thermischen Leitfähigkeit wie er für konventionelle
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzungen und konventionelle thermisch leitfähige Spritzgußartikel
verwendet wird: Der Füllstoff
umfaßt
pulver- oder faserförmige
Metalle und Keramiken wie Silber, Kupfer, Gold, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid,
Bornitrit, Aluminiumnitrit, Siliciumnitrit, Siliciumcarbid und Aluminiumhydroxid;
und metallbeschichtete Harze.
- • Konventionell
graphitisierte Kohlenstofffasern.
- • Nicht-graphitisierte
Kohlenstofffasern.
- • Natürliche Graphite.
- • Synthetische
Graphite.
- • Mesokohlenstoff
Mikrokugeln.
- • Haarkristallförmiger,
mikrospulenförmiger
oder nanoröhrenförmiger Kohlenstoff.
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In
einer Anwendung in welcher elektrische Nicht-Leitfähigkeit
für das
Endprodukt verlangt wird, enthält die
Zusammensetzung bevorzugt mindestens einen elektrisch isolierenden
thermisch leitfähigen
Füllstoff
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Bornitrit,
Aluminiumnitrit, Siliciumnitrit, Siliciumcarbid und Aluminiumhydroxid.
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Die
Zusammensetzungen können
fest oder flüssig
sein. Zur Erniedrigung der Viskosität der Zusammensetzung ist die
Zugabe von flüchtigen
organischen Lösemitteln
oder reaktiven Komponenten geeignet.
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Die
Polymermatrix ist nicht begrenzt und ist in Abhängigkeit zur Verwendung und
den benötigen
Charakteristiken ausgewählt
aus gewöhnlichen
thermoplastischen Harzen, gewöhnlichen
thermoplastischen Elastomeren, gewöhnlichen duroplastischen Harzen
und gewöhnlichen
vulkanisierten Kautschuken. Beispielsweise werden für thermisch
leitfähige
Klebstoff klebstoffgeeignete Polymermaterialien wie beispielsweise
Epoxydharze, Polyimidharze und Acrylharze bevorzugt. Für Formmaterialien
werden thermoplastische Harze, duroplastische Harze und vulkanisierte
Kautschuke bevorzugt. Thermoplastische Harze und thermoplastische Elastomere
werden aufgrund ihrer Wiederverwertbarkeit bevorzugt.
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Die
thermoplastischen Harze umfassen Polyethylene, Polypropylene, Ethylen-α-Olefincopolymere
wie beispielsweise Ethylen-Propylen-Copolymere, Polymethylpenten,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylacetat, Ethylen
Vinylacetat-Copolymer, Polyvinylalkohol, Polyacetat, Fluoroharze
wie beispielsweise Polyvinylidenfluorid und Polytetrafluoroethylen,
Polyethylenterephthalate, Polybutylenterephthalate, Polyethylennaphthalate,
Polystyrole, Polyacrylonitrile, Styrol-Acrylonitrile-Copolymere,
ABS-Harze, Polyphenylenether (PPE) und modifizierte PPE-Harze, aliphatische
und aromatische Polyamide, Polyimide, Polyamidimide, Polymethacrylsäure und
Polymethacrylate wie beispielsweise Polymethylmethacrylat, Polyacrylsäure, Polycarbonate,
Polyphenylensulfide, Polysulfone, Polyethersulfone, Polyethernitrile,
Polyetherketone, Polyketone, Flüssigkristallpolymere,
Silikonharze und Ionomere.
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Die
thermoplastischen Elastomere umfassen wiederschmelzbar und wiederverwertbare
thermoplastische Elastomere wie beispielsweise Styrolbutadien oder
Styrol-Isopren Blockcopolymere und hydrierte Polymere dieser, Styrol
thermoplastische Elastomere, Olefin thermoplastische Elastomere,
Vinylchlorid thermoplastische Elastomere, Polyester thermoplastische
Elastomere, Polyurethan thermoplastische Elastomere und Polyamid
thermoplastische Elastomere.
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Die
duroplastischen Harze umfassen Epoxydharze, Polyimide, Bis-Maleimidharze,
Benzocyclobuten, Phenolharze, ungesättigte Polyester, Diallylphthalate,
Silikonharze, Polyurethane, Polyimidsilikone, duroplastische Polyvinyletherharze
und modifizierte PPE-Harze.
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Die
vulkanisierten Kautschuke und Analoga davon umfassen natürliche Kautschuke,
Butadienkautschuke, Isoprenkautschuke, Styrolbutadiencopolymerkautschuke,
Nitrilkautschuke, hydrierte Nitrilkautschuke, Chloroprenkautschuke,
Ethylen-Propylenkautschuke, chlorierte Polyethylene, chlorosulfonierte
Polyethylene, Butylkautschuke und Butylkautschukehalide, fluorierte
Kautschuke, Urethankautschuke und Silikonkautschuke.
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Bezüglich der
Temperaturcharakteristika wie beispielsweise dem thermischen Widerstand
und der elektrischen Stabilität
ist das Polymer bevorzugt mindestens ein Material ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Silikonkautschuk, Epoxydharz, Polyurethan,
ungesättigte
Polyester, Polyimid, Bis-Maleimid, Benzocyclobuten, Fluoroharze,
thermoplastische Harze und thermoplastische Elastomere. Bevorzugter
ist das Polymer mindestens ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Silikonkautschuk, Epoxydharz, Polyimid, Polyurethan und thermoplastischen
Elastomeren.
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Bei
einer Anwendung für
Schaltkreisplatinen, bei welcher die elektrische Leitfähigkeit
und der Elektrizitätsverlust
gering sind und Frequenzcharakteristiken benötigt werden sind Fluoroharze,
duroplastische Polyphenyletherharze, modifizierte PPE-Harze und
Polyolefinharze bevorzugt. Des weiteren kann eine Polymerlegierung,
welche aus einer Vielzahl dieser polymeren Materialien hergestellt
wird, eingesetzt werden. Diese Methoden der Kreuzvernetzung von
duroplastischen Harzen oder vulkanisierten Kautschuken ist nicht
auf die Wärmehärtung begrenzt,
sondern umfaßt
auch Methoden wie beispielsweise Lichthärtung und Feuchtigkeitshärtung.
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Der
Gehalt an graphitisierten Kohlenstofffasern in der Polymerzusammensetzung
ist bevorzugt 200–500
Gewichtsanteile, bevorzugter 40–300
Gewichtsanteile pro 100 Gewichtsanteile Polymermatrix. Wenn der
Gehalt kleiner 20 Gewichtsanteile ist, wird die thermische Leitfähigkeit
der resultierenden Polymerzusammensetzung und der spritzgegossenen
Artikel niedrig und dies führt
zu schlechterer Abstrahlung. Wenn der Gehalt mehr als 500 Gewichtsanteile
beträgt,
wird die Viskosität
der Zusammensetzung größer, so
daß eine gleichmäßige Dispersion
der graphitisierten Kohlenstofffasern in der Polymermatrix schwierig
ist. Gasblasen werden unvermeidlich eingeschlossen. Die Polymermatrix
und eine vorbestimmte Menge an graphitisierten Kohlenstofffasern
werden gemischt und, wenn nötig,
entgast, um die gewünschte
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung herzustellen. Beim Mischen können Mischvorrichtungen
wie beispielsweise normale Blender, ein Mischer, ein Roller und
ein Extruder eingesetzt werden. Die Polymerzusammensetzungen können beispielsweise
durch Methoden wie Druckabformen, Extruderformen, Spritzgießen, Formgießen, Blasabformen
und Kalandrieren verarbeitet werden. Wenn die Zusammensetzungen
flüssig
sind, können
sie durch Streichen, Drucken, Dispergieren und Abfüllen sowie
anderen Methoden als den zuvor beschriebenen verarbeitet werden.
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Beim
Preßformen,
Gießformen,
Extruderformen, Flügelformen
und Kalandrieren wird die Zusammensetzung in eine vorbestimmte Form
wie beispielsweise eine Folie zur Herstellung von thermisch leitfähigen Formartikeln
mit guten Abstrahlungscharakteristiken umgeformt. Wenn Materialien
mit geringer Härte
wie beispielsweise vulkanisierte Kautschuke oder thermoplastische
Elastomere als Polymermatrix eingesetzt werden, besitzen die geformten
Artikel gute thermische Leitfähigkeit
und Flexibilität.
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Die
Härte der
geformten Artikel hängt
von der vorgesehenen Anwendung ab. Für die Zugentlastung und dynamische
Eigenschaften der geformten Artikel ist eine größere Flexibilität und eine
geringere Härte
vorteilhaft. Insbesondere beträgt
die Härte
des geformten Körpers
vorzugsweise 70 oder weniger Shore-A-Härten. Bevorzugter ist die Härte 40 oder
weniger Shore-A-Härten.
Am bevorzugtesten besitzt der geformte Körper eine Asker-C-Härte von
30 oder weniger und ist eine thermisch leitfähige Folienbahn, wie nachfolgend
beschrieben, wo ein Gelsilikonkautschuk oder ein thermoplastisches
Elastomer als Polymermatrix eingesetzt wird. Die Schichtdicke des
Folienfilms ist nicht begrenzt, jedoch bevorzugt 50 μm–10 mm,
und bevorzugter 200 μm–5 mm. Beträgt die Schichtdicke
weniger als 50 μm
ist der Folienfilm schwer herzustellen und zu handhaben. Beträgt die Schichtdicke
mehr als 10 mm wird der thermische Widerstand groß, was nicht
erstrebenswert ist.
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Die
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung kann für
thermisch leitfähige
Formkörper
wie Wärmeableitplatten,
thermische leitfähige
Folien, Schaltkreisplatinen, als Teil von Halbleiterpaketen, als
Wärmeabfluß, als Wärmeverteiler
und als Gehäuse
eingesetzt werden.
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Die
Beispiele der thermisch leitfähigen
Zusammensetzung und der thermisch leitfähigen Folie sind in den 1 bis 3 beschrieben.
Wie in 1A gezeigt ist ein Halbleiterelement 12 auf
einer gedruckten Schaltkreisplatine 11 angeordnet. Ein
Radiator 14 wird durch Platine 11 mittels des
Unterstützungselementes 14a unterstützt um das
Halbleiterelement 12 abzudecken. Eine thermisch leitfähige Folie 13,
wie zuvor beschrieben, ist zwischen dem Halbleiterelement 12 und
dem Radiator 14 angeordnet. Die Folie 13 leitet
die Wärme
von dem Halbleiterelement 12 zum Radiator 14 und
verbessert den Wärmetransport.
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Wie
in 1B gezeigt, ist ein Halbleiterelement 12 auf
einer gedruckten Schaltungsplatine 11 angeordnet. Die thermisch
leitfähige
Folie 13 ist zwischen der Platine 11 und dem Halbleiterelement 12 angeordnet.
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Wie
in 1C gezeigt, ist ein Halbleiterelement 12 auf
einer gedruckten Schaltungsplatine 11 angeordnet. Die thermisch
leitfähige
Folie 13 ist auf dem Halbleiterelement 12 aufgebracht.
Ein Wärmeabfluß 15 ist auf
der thermisch leitfähigen
Folie 13 aufgebracht. Der Hitzeabfluß 15 ist aus einer
thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung spritzgegossen. Der Wärmeabfluß 15 hat Finnen an
seiner Spitze.
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Wie
in 1D gezeigt, ist ein Gebinde 16 auf einer
gedruckten Schaltungsplatine 11 angeordnet. Das Gehäuse 17 ist
mit dem Gebinde 16 über
eine thermisch leitfähige
Folie 13 verbunden. Das Gehäuse 17 ist aus einer
thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung spritzgegossen.
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2 zeigt
ein auf einer gedruckten Schaltkreisplatine 11 angebrachtes
Halbleiterelement 12. Ein Wärmeverteiler 19 ist
auf dem Halbleiterelement 12 angebracht und thermisch leitfähige Paste 18 ist
zwischen dem Verteilerelement 19 und dem Element 12 eingebracht.
Die Paste 18 ist eine aus einer thermischen leitfähigen Polymerzusammensetzung
hergestellte Paste.
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Wie
in 3 gezeigt, ist ein Halbleiterchip 22 mit
einem Aufnahmebett 20 mittels eines thermisch leitfähigen Klebstoffes 21 verklebt.
Der Klebstoff 21 ist eine Paste und hergestellt aus einer
thermischen leitfähigen
Polymerzusammensetzung. Der Chip 22 ist mit den Leitungsrahmen 24 mit
Verbindungsdrähten 23 verbunden.
Die Teile 20 bis 24 sind mittels einer Kapsel 25 gekapselt.
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Wie
in den 1 bis 3 gezeigt,
werden die thermisch leitfähige
Folie 13, die thermisch leitfähige Paste 18 oder
der thermisch leitfähige
Klebstoff 21, welche aus einer thermisch leitfähigen Polymerzusammensetzung
hergestellt werden, zwischen dem geheizten Element, welches ein
Halbleiterelement 12, eine Stromversorgung oder eine Lichtquelle
sein kann, und dem leitfähigen
Teil, welches ein Radiator 14, einen Kühler, einen Wärmeabfluß 15,
einen Wärmeverteiler 19,
ein Aufnahmekissen 20, eine gedruckte Schaltkreisplatine 11,
ein Kühlventilator,
eine Hitzeleitung oder ein Gehäuse
sein kann, angebracht um elektronische Bauteile herzustellen. Hiermit
werden Maßnahmen
zur Abführung
der Wärme
ergriffen.
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Die
Vorteile der vorherigen Ausführungsbeispiele
sind nachfolgend beschrieben.
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Die
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung in den Ausführungsbeispielen wurde verkokt
und pulverisiert, bevor sie graphitisiert wurde. Daher wurden axiale
Brüche
der Fasern nach der Pulverisierung vermieden. Das Einbringen von
neuen Graphitschuppen nach der Pulverisierung erleichtert die Kondensations-Polymerisations-Reaktion
und die Zyklisierungsreaktion während
der Graphitisierung bei hohen Temperaturen. So werden eine hochtemperaturleitfähige Polymerzusammensetzung
und ein hochtemperaturleitfähiger Formartikel
hergestellt. Große
Wärmemengen,
die von elektrischen oder elektronischen Bauteilen erzeugt werden,
werden effizient abgeführt.
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Die
graphitisierten Kohlenstofffasern haben einen Durchmesser von 5–20 μm, eine mittlere
Partikelgröße von 10–500 μm und eine
Dichte von 2,20–2,26
g/cm3. Dies erleichtert die Herstellung
der thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzungen und verbessert die thermische Leitfähigkeit.
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Die
Zusammensetzung wird in eine vorbestimmte Form wie beispielsweise
eine Folienbahn mittels Spritzgießen oder Extrusionsformen abgeformt.
Demgemäß ist die
Herstellung von thermisch leitfähigen
Formartikeln leicht.
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Die
obigen Ausführungsbeispiele
werden anhand von Beispielen beschrieben. Die Erfindung ist in keinster
Weise auf die Beispiele beschränkt.
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(Probe 1, erfindungsgemäß graphitisierte
Kohlenstofffasern)
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Ein
optisch anisotropes Erdölmesophasenpech
mit einer spezifischen Dichte von 1,25 wurde als Ausgangsmaterial
verwendet. Ein Blaskopf, welcher 3 mm große Schlitze aufwies in welchen
Abschnitte mit 0,2 mm Durchmesser Spinnlöchern angebracht waren, wurde
eingesetzt. Das Mesophasenpech wurde aufgeschmolzen und mittels
Heißluft
aus den Schlitzen ausgeblasen. Das geschmolzene Pech wurde bei einer Spinntemperatur
von 360°C
versponnen, um pechbasierende Fasern mit einem mittleren Durchmesse
von 13 μm
zu erhalten. Die gesponnenen Fasern wurden auf einem Band als Matte
gesammelt. Die Matte wurde an der Luft von Raumtemperatur auf 300°C mit einer
mittleren Steigerungsrate von 6°C/min
erhitzt, um die Fasern schwerschmelzbar zu machen. Die schwerschmelzbar
gemachten Fasern wurden bei 700°C
leicht verkokt und mit einer Hochgeschwindigkeitsrotationsmühle pulverisiert
um pulverisierte Kohlenstofffasern herzustellen.
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Die
pulverisierten Fasern wurden in einer Argonatmosphäre auf 2.300°C erhitzt,
bei 2.300°C
für 40
Minuten gehalten, weiter erhitzt auf 3.100°C mit einer Steigerungsrate
von 3°C/min,
bei 3.100°C
für 4 Stunden gehalten
und abgekühlt
um pulverisierte graphitisierte Kohlenstofffasern zu erhalten (Beispiel
1). Die Meßergebnisse
der Dichte, der Faserdurchmesser und der mittleren Partikelgröße von Beispiel
1 sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die thermische Leitfähigkeit
der Fasern in axialer Richtung wurde in der graphitisierten Matte
vor der Pulverisierung gemessen. Der Meßwert betrug 1.100 W/m·K.
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(Probe 2, gewöhnlich graphitisierte
Kohlenstofffasern)
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Ein
optisch anisotropes Erdölmesophasenpech
mit einer spezifischen Dichte von 1,25 wurde als Rohmaterial eingesetzt.
Ein Blaskopf mit 3 mm weiten Schlitzen in welchen Passagen mit 0,2
mm Durchmesser Spinnlöchern
angebracht waren, wurde genutzt. Das Mesophasenpech wurde geschmolzen
und mittels Heißluft
durch die Schlitze geblasen. Das geschmolzene Pech wurde bei einer
Spinntemperatur von 360°C
versponnen um pechbasierende Fasern mit einem mittleren Durchmesser
von 13 μm
zu erhalten. Die gesponnenen Fasern wurden auf einem Band als Matte
gesammelt. Die Matte wurde an der Luft von Raumtemperatur auf 300°C mit einer
mittleren Steigerungsrate von 6°C/min
erhitzt, um die Fasern schwerschmelzbar zu machen. Anschließend wurden
die schwerschmelzbar gemachten Fasern bei 700°C leicht verkokt. Im Anschluß wurden
die verkokten Fasern in Argonatmosphäre auf 2.300°C erhitzt,
bei 2.300°C
für 40
Minuten gehalten, weiter erhitzt auf 3.100°C mit einer Steigerungsrate
von 3°C/min,
bei 3.100°C
für 4 Stunden
gehalten und abgekühlt,
um graphitisierte Kohlenstofffasern zu erhalten. Die thermische
Leitfähigkeit
wurde vor Verkokung gemessen. Der Meßwert betrug 1.100 W/m·K.
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Die
graphitisierten Kohlenstofffasern wurden anschließend in
einer Hochgeschwindigkeitsrotationsmühle pulverisiert um pulverisierte
Kohlenstofffasern zu erhalten (Probe 2). Bei der Untersuchung dieser
Kohlenstofffasern unter dem Elektronenmikroskop wurde herausgefunden,
daß die
Fasern Brüche
in axialer Richtung aufwiesen. Die gemessene Dichte, der Faserdurchmesser
und die mittlere Partikelgröße von Probe
2 sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Für Vergleichszwecke
wurden kommerziell erhältliche
lange, aus verkokten Kohlenstoff auf Pechbasis hergestellte Fasern
verwendet. Die Fasern wurden in einer Hochgeschwindigkeitsrotationsmühle pulverisiert, um
pulverisierte Fasern der Proben 3 und 4 herzustellen. Probe 3 wurde
aus verkokten Kohlenstofffasern (mit einer axial thermischen Leitfähigkeit:
1.000 W/m·K)
von MITSUBISHI CHEMICAL Corporation hergestellt. Probe 4 wurde aus
verkokten Kohlenstofffasern (mit einer axialen thermischen Leitfähigkeit:
800 W/m·K)
der Nippon Graphite Fiber Corp. hergestellt. Bei der Untersuchung
der verkokten Kohlenstofffasern der Proben 3 und 4 unter dem Elektronenmikroskop
wurde festgestellt, daß beide
Fasern Brüche
in axialer Richtung aufwiesen. Die Meßwerte für Dichte, Faserdurchmesser
und mittlerer Partikelgröße der Proben
3 und 4 sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
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(Beispiel 1)
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100
Gewichtsanteile eines Beimisch-Typ Flüssigsilikonkautschuks (Dow
Corning Toray Silicone Co., Ltd.), 200 Gewichtsanteile verkokte
Kohlenstofffasern des Probe 1 deren Oberfläche mit einem Silan Kupplungsreagenz
behandelt wurde, 40 Gewichtsanteile Aluminiumoxidpulver (SHOWA DENKO
K. K.) und 20 Gewichtsanteile Aluminiumhydroxidpulver (SHOWA DENKO
K. K.) wurden gemischt und dispergiert um eine thermische leitfähige Polymerzusammensetzung
herzustellen. Die Zusammensetzung wurde zur Herstellung eines thermisch
leitfähigen
Polymerfilms mit einer Dicke von 2 mm heiß gepreßt. Die Asker-C-Härte des
Folienfilms war 17. Die thermische Leitfähigkeit senkrecht zum Sitz
war 3,5 W/m·K.
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(Vergleich 1)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Beispiel
1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die verkokten Fasern der
Probe 2 eingesetzt wurden. Die Zusammensetzung wurde zur Herstellung
eines thermisch leitfähigen
Folienfilms mit einer Dicke von 2 mm heißgepreßt. Die Asker-C-Härte des
Folienfilms war 15. Die thermische Leitfähigkeit in senkrechter Richtung
zum Sitz betrug 3,1 W/m·K.
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(Vergleich 2)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Vergleich
1 hergestellt, mit Ausnahme, daß Probe
3 als verkokte Kohlenstofffasern eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung
wurde zur Herstellung eines thermisch leitfähigen Folienfilms mit einer
Dicke von 2 mm heißgepreßt. Die
Asker-C-Härte
des Folienfilms war 17. Die thermische Leitfähigkeit in senkrechter Richtung
zum Sitz betrug 2,9 W/m·K.
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(Vergleich 3)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Vergleich
1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß Probe 4 als verkokte Fasern
eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung wurde zur Herstellung eines
thermisch leitfähigen
Polymerfilms mit einer Dicke von 2 mm heißgepreßt. Die Asker-C-Härte des
Folienfilms betrug 16. Die thermische Leitfähigkeit in senkrechter Richtung
zum Sitz betrug 2,9 W/m·K.
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(Beispiel 2)
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100
Gewichtsteile eines styrolthermoplastischen Elastomers mit geringer
Härte (RIKEN
VINYL INDUSTRY CO., LTD.), 120 Gewichtsteile verkokter Kohlenstofffasern
der Probe 1, 20 Gewichtsteile Bornitritpulver (DENKI KAGAKU KOGYO
KK.) und 20 Gewichtsteile Aluminiumhydroxidpulver (SHOWA DENKO K.
K.) wurden in einem Zweischraubenextruder zur Herstellung einer
thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung in Pelletform gemischt. Die Zusammensetzung
wurde extrusionsgeformt um einen thermisch leitfähigen Folienfilm mit einer
Dicke von 3 mm herzustellen. Die Shore-A-Härte des Folienfilms war 68.
Die thermische Leitfähigkeit
betrug 2,5 W/m·K.
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(Vergleich 4)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Beispiel
2 hergestellt, mit der Ausnahme, daß als graphitisierte Kohlenstofffasern
Probe 2 eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung wurde extrusionsgeformt
um einen thermisch leitfähigen
Folienfilm mit einer Dicke von 3 mm herzustellen. Die Shore-A-Härte des
Folienfilms war 68. Die thermische Leitfähigkeit betrug 1,8 W/m·K.
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(Beispiel 3)
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100
Gewichtsteile Polyacetalharz (Asahi Kasei Corporation) als Polymermatrix
80 Gewichtsteile verkokte Kohlenstofffasern der Probe 1, deren Oberfläche mit
einem Silan Kupplungsreagenz behandelt wurde, und 20 Gewichtsteile
Aluminiumoxidpulver (SHOWA DENKO K. K.) wurden in einem Zweischraubenextruder zur
Herstellung einer thermisch leitfähigen Polymerzusammensetzung
in Pelletform gemischt. Die Zusammensetzung wurde spritzgegossen
um einen thermisch leitfähigen
Formartikel mit einer Stärke
von 3 mm herzustellen. Die thermische Leitfähigkeit des Formartikels betrug
1,7 W/m·K.
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(Vergleich 5)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Beispiel
3 hergestellt, mit der Ausnahme, daß als verkokte Kohlenstofffasern
Probe 3 eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung wurde spritzgegossen
um einen thermisch leitfähigen
Formartikel mit einer Dicke von 3 mm herzustellen. Die thermische
Leitfähigkeit
des Formartikels betrug 1,4 W/m·K.
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(Beispiel 4)
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100
Gewichtsteile eines Bis-Phenol-F-Typ-Epoxidharzes (YUKA SHELL EPOXY
CO., LTD) einschließlich
eines Aminhärters,
welche als Klebstoffpolymere dienten, 160 Gewichtsteile verkokte
Kohlenstofffasern der Probe 1, welche mit einem Silan Kupplungsreagenzoberflächen behandelt
wurden und 20 Gewichtsteile Aluminiumoxidpulver (SHOWA DENKO K.
K.) wurden gemischt um eine thermisch leitfähige Polymerklebstoffzusammensetzung
herzustellen. Die Zusammensetzung wurde zur Herstellung von plattenförmigen Proben
mit einer Dicke von 1 mm thermisch gehärtet. Die thermische Leitfähigkeit
der Proben betrug 2,8 W/m·K.
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(Vergleich 6)
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Eine
thermisch leitfähige
Polymerzusammensetzung wurde gemäß Beispiel
4 hergestellt, mit der Ausnahme, daß als verkokte Kohlenstofffasern
Probe 4 eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung wurde zur Herstellung
von Proben mit einer Dicke von 1 mm thermisch gehärtet. Die
thermische Leitfähigkeit
der Probe betrug 2,2 W/m·K.
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(Beispiel 5)
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Wie
bereits in 1C gezeigt, wurde ein Halbleiterelement 12 auf
einer gedruckten Schaltkreisplatine angebracht. Die thermisch leitfähige Folie 13 aus
Beispiel 1 wurde zwischen dem Halbleiterelement 12 und einem
Wärmeabfluß 15 angebracht
um ein Halbleiterbauteil zusammenzustellen. Der thermische Widerstand des
Halbleiterbauteils wurde 10 Minuten nach Inbetriebnahme gemessen.
Der Meßwert
betrug 0,15°C/W.
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(Vergleich 7)
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Wie
in Beispiel 5 wurde die thermisch leitfähige Folie aus Beispiel 1 zwischen
dem Halbleiterelement 12 und dem Wärmeabfluß 15 zur Bildung eines
Halbleiterbauteils angebracht. Der thermische Widerstand des Halbleiterbauteils
wurde 10 Minuten nach Inbetriebnahme gemessen. Der Meßwert betrug
0,22°C/W.
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Alle
thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzungen der Beispiele 1 bis 4 haben gute thermische Leitfähigkeit.
Des weiteren erniedrigt das Plazieren der thermisch leitfähigen Folie
aus Beispiel 5 zwischen einem Halbleiterelement 12, welches
eine hohe thermische Leitfähigkeit
benötigt,
und einem Wärmeabfluß 15, den
thermischen Widerstand. Demgemäß kann auch
wenn die Wärmeerzeugung
des Halbleiterelementes 12 groß ist das elektronische Bauteil
normal arbeiten, ohne elektrische Zerstörung zu erleiden.
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Im
Gegensatz dazu brechen die verkokten Kohlenstofffasern der Vergleiche
1 und 4 in axialer Richtung und die daraus erhaltenen Zusammensetzungen
haben eine schlechte thermische Leitfähigkeit. In Vergleich 2, 3
und 5, in welchen kommerziell erhältliche Langfasern mit hoher
thermischer Leitfähigkeit
pulverisiert wurden, brachen die Fasern in axialer Richtung und
die thermische Leitfähigkeit
der daraus erhaltenen Zusammensetzungen ist niedrig.
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Es
soll verstanden werden, daß die
Erfindung in der folgenden Weise eingesetzt werden kann.
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Die
thermisch leitfähige
Folie 13 in 1B und 1C kann
durch den thermisch leitfähigen
Klebstoff 21 oder die thermisch leitfähige Paste 18 ersetzt
werden.
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Das
Unterstützungselement 14a in 1A kann
ein thermisch leitfähiger
Formartikel sein. Auch kann die Kapsel 25 in 3 aus
einer thermisch leitfähigen
Polymerzusammensetzung hergestellt werden. Diese Ausführungsbeispiele
verbessern den Wärmeabführungseffekt.
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Daher
sollen die Beispiele und Ausführungsformen
als illustrativ angesehen werden und nicht limitierend und die Erfindung
ist nicht auf die hier angegebenen Details begrenzt, sondern kann
im Bereich der Ansprüche
verändert
werden.